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— Nun DUM der Soloteil, den Herr N. Vogel, Lehrer am Kon- lervatormm, bewältigte. Seine Gitarrevorträ-Ze erregten Stau nen. Mit -grober Fingerfertigkeit entlockte er feinem Instrument Töne von besonderem Wohlklang. -Reicher Beifall -zwang ihn immer wieder zu einer Aug-obe. Die Zithergruppe löste -ihre Aus gabe voll und -ganz mit den Vorträgen „Edelweisz-Walzer" und „Mit Lust und Liebe". Den- Schluß der Vortrogsfol-ge brachte der Gescmtchor mit einem Walzerstück „Auf der Li-cbesinfel". Wir tonnen dem Leiter des Chores zu diesem Konzert nur gratulieren. Ausstellung in der Schule. Die VoMsschulleitung hatte für gestern zu einer Ausstellung eingeladen. Der große Zeichenfaal barg eine Fülle von schönen Schülerarbeiten, die bewiesen, daß hier fortschrittliche Arbeit geleistet wird. Schon -aus den Zeich nungen sah man oft schon eine besondere künstlerische Begebung. Buchbinderarbeiten lagen in einem ganzen Ard-eitsgang -aus. Da war die Sammelmappe und ihr Arbeitsgang, weiter Kartonagen, umlegt mit bunten Streifen und Schnitten und viele -andere Schön heiten. Eine Abteilung von Scherenschnitten verriet große Ge schicklichkeit und leichte Handf-ührung. Von Mädchenarbeiten lug eine -Fülle schöner Hand-, Häkel-, Knüpf-, Strick- und Schneider- arbeiten aus. Diese 'Abteilung löste unter den besuchenden Frauen besondere Freude -aus. Alle Besucher statteten auch der He-imat- fammliung, -welche ihre Pforten ebenfalls geöffnet hatte, -einen Besuch ab. Oe. Der Weißeritz-Müglitztaler Schützengau, dem bekanntlich auch die Wilsdruffer SchützengsMschaft angvhört, hielt gestern nachmittag im „Adler" eine -Gauversammlung ab, zu der die Ge sellschaften Altenberg, Dippoldiswalde, Glashütte, Geising, Frei tal, Rabenau, Schmiedeberg, Tharandt und Wilsdruff zusammen 46 Delegierte entsandt hatten. Zwei Gesellschaften waren nicht vertreten. Als Zuhörer wohnten -eine Anzahl hiesige Schützen kameraden bei. Der Vorfitzende, Stadtrat Schwind-Dip poldiswalde, eröffnete Punkt 3 Ahr mit begrüßenden Worten die Verhandlungen, gedachte in ehrender Weise des zur großen Armee abgerufenen Schützenbruders Gläser-Glashütte und streifte Arbeit und Ziele des -Gaues. Präsident Oberl. Hientzs ch-Wilsdruff gab -seiner Freude darüber Ausdruck, daß die Sitzung hier sta-tt- fand, begrüßte die Gäste im Namen der hiesigen Gilde und wünschte den Verhandlungen besten Erfolg. Das diesjährige Gau schießen -findet am 9. und 10. Juni in Dippoldiswalde statt. Da mit ist auch die Gau-Hauptversammlung verbunden. Die Tages ordnung dafür enthält neben den -üblichen Berichten und Wahlen Bestimmung über Ort -und Zeit der nächsten Jahreshauptver sammlung, Bestimmung des Ortes für das -Gauschießen im Jahre 1930 und wurde einstimmig gutgeheißen. Die Schießordnun-g von Rabenau soll mit einigen Abänderungen -auch für Dippoldis walde gelten. Danach -darf jeder Schütze nur für sich selbst und auf seinen Namen schießen. Nach -großer Befürwortung wurde einstimmig beschlossen die Eingehung einer Haftpflicht- sowie einer Unfallversicherung mit einem Beitrag von 80 Pfg. für jeden Schützen, der beim Gauschießen schießt. Derselbe ist dann mit 2000 Mark -für Tod und 6000 Mark -für -Invalidität versichert. Ueber die Ausgestaltung des Festes selbst berichtete in großen Zügen -der Vorsitzende. Sonnabend ist Kommers, Sonntag 1-1 Ähr Hauptversammlung, 2 Ahr F-ostzug, ab 3 Uhr Schießen für Aus wärtige. Montag Fortsetzung des -Schießens, Dienstag und Mitt woch örtliches Schützenfest. Jede Mitgliedsgoellschast ist zur Stiftung eines Preises verpflichtet, der möglichst frühzeitig über sandt werden -möchte. Damit war die Tagesordnung -erledigt. Der Vorsitzende sprach -den 'Wunsch aus, daß die Verhandlungen mit dazu beigetragen hüben möchten, den Zusammenhalt im Gau immer feister werden zu-lassen, und daß das Gauschießen in Dip poldiswalde wöhlgelingen möge. Herr Merz- Rabenau dankte bem Vorsitzenden für -die vorzügliche Leitung des Gaues wie der Versammlung, Herr Schubert-Tharandt lud alle Kameraden ,M den 3. Juni nach 'Tharandt ein, wo die neu im Aufblühen begriffene Gesellschaft die Weihe ihrer Uniform vornimmt und in der Tharandter Bewohnerschaft durch einen Festzug Freude an der Schützensache erwecken will. Ruhebänke aus dem Bahnsteige. Einen schon lange gehegten Wunsch des reisenden Publikums hat jetzt die hiesige Bahnver- waltung erfreulicherweise durch Aufstellung von einigen Ruhe bänken auf dem Bahnsteige erfüllt. Bei der Amtshauptmannschaft Meißen ist die Sprechzeit für den öffentlichen Verkehr im Sommerhalbjühr neu geregelt wor den. Das Nähere ist aus der Bekanntmachung in dieser Num mer zu ersehen. Die Hauptkörung der Zuchtbullen im hiesigen Bezirk beginnt am 11. -April. Alle Halter von Zuchtbullen werden auf die amt liche Bekanntmachung in dieser Nummer hingewi-esen. Ein großer Feuerschein rötete am Sonntag in der ersten Morgenstunde den Himmel. Man schloß auf Schadenfeuer in Helbigsdorf oder Mohorn, in Wirklichkeit brannte -aber -das große Fabrikgebäude der F achsmühle in Conradsdorf nieder, in der sich eine Tifchlerei und Knopffc-brik mit Tag- und Nachtbetrieb be findet. Sämtliche Maschinen und Vorräte, darunter sehr viel fertige Fenster, sind mitverbrannt. Das Feuer ist vermullich durch -Heißlaufen eines Lagers der Transmission entstanden. 9 Feuer wehren, darunter 4 Autofpritzen, bekämpften den gewaltigen Brand. „Glaube und Heimat." Auf Veranlassung -der Gefolgschaft Grunübach des Iungdeutschen Ordens führte die Theaterdirsktion Christian Richter -aus Kamenz gestern in Bohr's G-a^höf in Grumbach die Tragödie eines Volkes , Glaube und Heimat" von Karl Schönherr auf. Eines rechten Dichters Werk, in drei Tagen und drei Nächten mit HerMut -geschrieben, wißen diese Szenen- erschötternder Gewissensnot noch heute zu packen. Wißen zu packen, -auch wenn ab -und zu ein recht kräftig Wörtlein Theater- deutsch aushorch-en läßt oder der Gedanke daran kommt, daß der Dichter an diesem Stück eine runde klingende Friödensmilüon ver dient hat. Aber die außerordentlich kra-fvolle Konzentration, -diese Einheit in Stil und Wort, diese -unerbittliche, ehrliche, -aller künst lichen Süße bare Konsequenz, die Schönherr in den dreimal 24 Stunden gelungen sind, ech-eben das Merk -in bedeutende Höhe. Auch ethisch. Tenn '«viel hier von Religion die Rede ist, es -wird kein papierener Kampf der Dogmen aeichildert. sondern nur immer das Eine, -Große -hervorgehcben: Die innere Stärke, die fester Glaube solchen geraden Seelen verleiht, die, wie -diese Bauern, nicht nach spekulativer oder exakter Wissenschaft, nach Metaphysik -öder Empirismus fragen, d-ie -vielmehr das Wort, wie es geschrieben sicht, „laßen stahn" und nur eine Zuversicht kennen: „Solang ich mein I'-wendich iaubw Han. tuet mich kein Reiter brechen oder biegen!" Das ist die schlichte, erhebende Ethik dieses dramatisierten Lächerliches, wie ich es nennen möchte. Gerade in unserer Zeit, wo -'o vielen Deutschen die Heimaterde bon fremder Willkür verleidet wird, ist das Schicksal dieser ^Bauern, die den Glauben noch über "die Scholle fetzen, weil „Glauben Eotdes'ach'" ist, von besonderer Eingängiqke-it für die Hörer. Zumal wenn eine AuHührung so stark in Eindrücken ist, wie Hix gestrige. Denn es ist erstaunlich, was für starke W!r- kunyen die Spielleitung Ehr. Richters in einem Saal, der rund em von Fastnacht- oder Oktobersost-Stimmung lustig erfüllt ist «nb auf einer Bühne, die zu äußerster Zurückhaltung Zwingt, durch Her-ausarbeLung -wuchtiger Momente erzielte. Der Ge nannte selber bot als Rott eine ausgezeichnete, klug göst-eigette Leistung, vom anfänglichen Leugnen um der Heimat willen zum freimütigen Bekennen, vom Dulden, daß man Gut, Ehr', Kind -und Weib ihm nimmt bis zum Aeberschäumen, als er das Liebste einbüßen muß. Warme, echte Herzenstöne ergriffen an des -Kindes Leiche. Auch der Alt-Rott Erhard Frölichs, -der in der -Heimat sterben möchte und um diese drei Handvoll Erde ringt, war eine gut -eraßte Leistung. Außerordentlich schwierig ist der zwiespältige Charakter des San-dperg-ers zu Leithen darzustellen, der übrigens in Schönherrs neuestem Werk, dem ,-Judas von Tirol", das vor einigen Tagen in Wien uraufgeführt wurde, eine Wiederkehr in stark -erweiterter -und vertiefter Form findet, Ado Borchardt fand sich auf eigene Weife in durchaus annehm barer -Form mit dieser Rolle ab. Bedeutend in Sprachgebrauch -und sparsamer Mimik war Franz Oehmigs Reiter des Kaisers, er wußte der harten Figur -durch einen Zug warmer Menschlich keit das Ansympathische zu nehmen und machte damit auch das Zerbrechen des Schwertes verständlich.' Denn als symbolische Be deutung ist dieser nur -auf äußere Wirksamkeit eingestellte Akt schluß verfehlt, denn der Klerus hat bis heute noch nicht das 'Kampfbeil begraben, wenn er -auch -nicht mehr mit dem ehrlichen Schwert, sondern mit hinterhÄtigen parlamentarischen Waffen kämpft. Als „Spatz" wirkte Doris Wolf trotz aller Forsche doch zu mädchenhaft, Toni Richter lebte sich mit dem Fortschreiten der Handlung wärmer in ihre Rolle hinein, während Suse Steudtner in der herzergreifenden Rolle der mutigen Bekennerin, der Sand pergerin, nicht die -nötigen Mittel -ausbr-achte, um ihr „Ich laß mei B-Lel nit" zwingend werden zu laßen, als Alt-Rottin später war sie -am Platze. Auch Artur Zähn, Richard Köller-wirth als herzloser Häuserfraß -und Bruno Wellin -als Bader -fügten sich brauchbar in das Gesamkpiel ein. Die Rolle -des Kesselflick-Wolf und des Straßen-trapperl ha-tt-e man gestrichen, nicht zum Nach teil der Geschlossenheit der Ausführung, die starken Beifalls mit Recht würdig war. -i- Der Oessentliche Arbeitsnachweis Kotitz und Umgegend teilt uns über die Aöbeitsm-aMlage in der Woche vom 18.—24. März 1928 folgendes mit: In der Berich-tswoche hat sich der Bestand an Arbeitsuchenden -gegen die Vorwoche um 33 vermindert. Die Beschaffung von Arbeitskräften für die Landwirtfchaft gestaltete sich infolge des großen Mangels an solchen -außerordentlich schwierig. Der Gartenbau war für weibliches Personal aufnahme fähig. In der Metallindustrie wurden Facharbeiter -der verschie densten Art angefordert und vermittelt. Das Holzgewerbe hatte keinen Bedarf. Das Baugewerbe nahm am Ende der Woche die Tätigkeit allgemein wieder -auf. Im G-ast-wirtsgeWerbe konnte die Nachfrage nach Küchenmädchen nicht -in allen -Fällen befriedigt werden. 'Hausmädchen für Privat-, -Geschäfts- -und Gastwirt- schaftshaushaltun-gen- konnten trotz eifriger Bemühungen nicht in der verlangten Zahl beschafft werden. In den Angestelltenberufen stehen besonders schulentlassene Mädchen als Verkäuferinnen in Ansangsstell-en zur Verfügung. Am -Ende der Berichtswoche waren 645 männliche und 1-23 weibliche Arbeitsuchende einge tragen. insgesamt -also 768. Davon bezogen 550 männliche und 69 weibliche Personen- Unterstützung. Klagen über die neuen FLnfziMfennigstücke werden seit einiger Zeit von Wirtschastskreis-en erhoben; die Stücke -sollen sehr unzweckmäßig im Verkehr sein. Auch der Deutsche Indnstrie- und Handelstag -hat in dieser Angelegenheit eine Eingabe an den ReichsfinanMinister gerichtet. Aus finanziellen Gründen ist in deßen eine Aenderung der -Mnfzi-gpfennigstücke von seilen des Finanzministeriums nicht geplant. Die restlichen 40 Millionen Mark, die noch von dem vom Reichsrat bewilligten Kontingent von 65 Millionen ausstehen, werden also noch ausgeprägt werden. Krisenunlerstützung nach dem 31. März. Die Krisen unterstützung für Arbeitslose bleibt bis auf weiteres zu gelassen. Bezüglich des Personenkreises wird die gegen wärtige Regelung bis zum 14. April verlängert. Als dann gilt folgendes: Der Personenkreis bleibt für Aus gesteuerte grundsätzlich derselbe (Gärtnerei, Metall-, Leder-, Holz-, Bekleidungsindustrie und Angestellten berufe). Auf diese sechs Berufsgruppen wird die Krisen- nnterstützung im Gegensatz zu der bisherigen allgemeinen Zulassung auch für Arbeitslose mit nur 13wöchiger An wartschaft eingeschränkt. Krisenunterstützte der letzteren Art, die anderen Berufsgruppen angehören, erhalten die Unterstützung für ihre Person aber weiter, bis sie die Höchstdauer erschöpft haben. Ullendorf. (Unglücksfall.) Am Donnerstag mittag wurde ein wandernder Hamburger im Dorfe von einem Sorauer Motorradfahrer beim Aeberfchreiten der Straße vor einem Auto so unglücklich angefahren, daß er mit dem Krankenauto nach Mei ßen geschafft werden mußte. K'rchenvachrlckten Wilsdruff. Mittwoch, den 28. März, abends 0-8 Ahr Iun-gmännerverein (Jugendheim). Vereinskalender. Sängerortsgruppe. Montag den 26. März im ,Löwen" Jahres-Hauptversammlung. Liedertafel, Kirchenchor. Donnerstag, 27. März: gemein same Aebung. Landwirtschaftlicher Haussrauenverein Wilsdruff. Mittwoch den 28. März im „Adler" Versammlung. Turnverein D. T. Wilsdruff. Sonnabend den 31. März in der „Tonhalle" Versammlung. Freiw. Feuerwehr Wilsdruff. Dienstag, 3. April bei Kame rad Aebigau Hauptversammlung. Wetterbericht Vorwiegend wolkig, örtlich zeitweise Nebel oder neblig, Tem peraturen etwas z-urückgch-end. Schwache Winde aus westlichen bis nördlichen Richtungen. s Sacdlen uncl Nackwarfchatt - Aeue Negierungsvor'agen. Das Gesamtministerium hat in feiner Sitzung vom 23. März beschlossen, dem Landtage den Entwurf eines Gesetzes über die Verteilung des Landesanteils an der Kraftfahrzeugsteuer sowie Vorlagen über den Wieder aufbau der Nuhelohnlasse der Staatlichen Por- zcllanmanufaktur in Meißen und über den Verkauf eines Teiles des vormaligen Botanischen Gartens an der Ecke der Ringstraße und Zeughausstratze in Dres- den an die Reichsbank znm Ba» eines Dienstgebäudes für die Neichsbankhauptstelle Dresden zugehen zu lassen. * Riesa. (Bruder und Schwester ertrunken.) Ein schwerer Unglücksfall ereignete sich im benachbarten Gröbel. Auf dem dort befindlichen Kanal, der noch mit morschem Eis bedeckt ist, tummelten sich trotz eindringlicher Verwarnung gestern früh die elfjährige Tochter -und der neunjährige Sohn des Herrn Schönitz in Gröbel. Plötzlich gab die dünne Eisdecke nach und beide Kinder brachen ein. Dam-meister Marx hatte den Vorgang bemerkte und eilte sofort an die Anglücksstelle. Leiber konnten -die beiden- Kinder -nur als Leichen geborgen werden. Braunsdorf, Amtsh. Freiberg. -(Kraftw -agenl inie.) Am 1. April 1928 wird der Betrieb auf der neu errichteten Kraftwagenlinie —Braunsdorf eröffnet. Dadurch wird einem lange gehegten Wunfche auf Verbesserung der Derk-chrs- verhältmsse der Mischen den beiden Städten Freiberg und Hai nichen gelegenen Gemeinden Rechnung getragen, insbesondere wird den Besuchern der Landeserziehungsanstaft BräunSbors da durch die Gelegenheit geboten, nunm-chr eine direkte Fährverbin dung -von Freiberg aus zu erhalten. Aus der Strecke find vor läufig Mei Wagenpaare vorgesehen und zwar verkehren «die Wagen ab Freiberg 10.35, W. 18.20 und S. 23.20 und ab Brännsdorf 6.15, W. 12.45 und S. 16.10. Der Fahrplan ist so ausgestellt, daß eine gute Verbindung von -und zu den Zügen in Richtung Dresden und Chemnitz gewährleistet ist. Freital. (Ei n e 2 - M i l l i o n e n - A n l e i h e fü: Wohnungen.) In der letzten Stadtverordnetenver sammlung wurde die Aufnahme einer 2-Millionen-Anleih< zur Durchführung des Sonderwohnungsbaüprogramm« genehmigt. Die Tilgung der Anleihe soll innerhalb sechl Jahren erfolgen. Der Zinsfuß wird 9 bis 10 Prozent be tragen. Von dem Gelde hofft man 200 Wohnungei erbauen zu können. Dresden. (Tödlicher Motorradunfall.) Auf der Landstraße kurz vor Berbisdorf wurde der Ar beiter Paul Menzel aus Mittelebersbach tot aufgefundew Neben ihm im Straßengraben lag, stark beschädigt, sei« Motorrad. Der Verunglückte hatte offenbar die Gewall über seine Maschine verloren und ist mit voller Wucht gegen einen Baum gefahren. Dresden. (Rückkehr deS Bischofs Dv Schreiber.) Bischof Dr. Schreiber wird voraussichtlich am Montag, dem 2. April, von seiner Amerikareise i« Dresden wieder eintrefsen. Seitens der katholischen kirch- lichen Behörden und der katholischen Vereine wird de> Bischof am Bahnhof empfangen werden. Zittau. (Ein Kraftomnibus in Flammen, Sieben Personen verletzt.) Am -Sonnabend nach mittag geriet aus unbekannter Ursache -ein Omnibus der staat lichen Kraftwagen-verwaltung ber Linie Zittau—Hörnitz—Groß schönau zwischen Großschönau-'Berghäuser und Station Hör- nitz—Charlottenruh -in Brand. Die Insassen gelangten zum Teil durch die Fenster ins Freie. Soweit bisher festgestellt werden konnte, sind sieben Personen verletzt worden. Doch sind die Ver letzungen nur unbedenklicher Art. Der Oberbau des Omnibus wurde vollständig vernichtet. Ptrna. (Ein Auto gestohlen.) Hier wurde en kleiner, offener Viersitzer-Opelwagen mit granblauem Aw strich und dem Erkennungszeichen II 28 274 entwendet! In der Außentasche des Wagens befanden sich Papien auf den Namen Dr. med. Böhle, Pratt. Arzt, Struppen. Hermsdorf. (Ein Lastkraftwagen verun glückt.) In der Dunkelheit geriet ein in der Richtung Dresden auf der verkehrten (linken) Straßenseite fahren der Lastkraftwagen mit Anhänger beim Ausweichen kur, vor 8 ausa so nahe an den Straßengraben, daß Kraft wagen und Anhänger umkippten und die ganze Kohlen, ladung herausfiel. Erst nach 24 Stunden gelang es, bei Kohlenwagen wieder flott zu machen. Annaberg. (Eingemeindung.) Die Gemeinde verordneten von Cunnersdorf beschäftigten sich i« ihrer letzten Sitzung u. a. auch mit der Frage der Einver leibung der Gemeinde Cunnersdorf nach Buchholz ode> nach Ännaberg. Bürgermeister F r i e d r i ch - CunnerK dorf legte die mißliche finanzielle Lage der Gemeinde dar; die früher oder später eine Eingemeindung in eine wirb schaftlich stärkere Gemeinde gebieterisch fordere. Die büv gerliche Fraktion trat dafür ein. daß man die große Ein. verleibnngsfrage Annaberg-Buchholz-Frohnan-GeherS- dorf-Cunnersdorf jetzt zusammen regeln solle. Die Link« vertrat die Einverleibung nach Annaberg. Bei der Ab stimmung stimmte man mit 7 gegen 6 Stimmen für di« Eingemeindung nach Annaberg. Annaberi hat die Bedingungen, die Cunnersdorf gestellt hatte, mö keinen Abänderungen bereits angenommen. Die Einver leibung soll am 1. Juli erfolgen. Meerane. (Schleckte Geschäftslage.) In folge der schlechten Geschäftslage in der hiesigen Textil industrie ist die Anzahl der A r b e i t s l o se n aus 13 31 angewachsen. Der hiesige Lohnwebere« Verband hat eine Eingabe an die sächsische Regierung ge richtet mit der Bitte nm Hilfe und Förderung unter Hin weis auf die oberfränkische Konkurrenz, die von zahl reichen Meeraner Firmen der billigen Arbeitskräfte Wegei ständig mit Aufträgen versehen werden, während es an Orte selbst an Arbeit mangelt. Zurzeit sind nur ungefähi 25 Prozent der vorhandenen Stühle im Lohngewerb« beschäftigt. Zwickau. (Belohnter Lebensretter.) De» 14jährigen Schüler Artur Leppin in Frankenhausew Pleiße, geboren am 5. Juli 1913, ist in Anerkennung der mit Mut und rascher Entschlossenheit unter eigener Le bensgefahr am 6. Februar 1928 bewirkten Errettung deS achtjährigen Schülers Helmut Ahnert in Frankenhausen aus der Gefahr des Ertrinkens von der Kreishauptmann schaft Zwickau eine Geldbelohnung von 50 Mark bewilligt worde.u Plauen. (Landesverband Sächsische, T i e r sch u tz v e r e i n e.) Hier feierte der Tierschutzver ein zn Plauen i. V. unter starker Beteiligung das Fsfl seines 25jährigen Bestehens unter seinem rührigen Vov sitzenden Oberlehrer Stein, wozu dem Verein zahlreich« Glückwünsche dargebracht worden sind. Eisenbahnpersonenverkehr zur Leipziger Frühjahrsmesse 1928. Die Reichsbahndirektionen Dresden und Halle tekleir mit: Der Eisenbahnpersonenverkehr zur Leipziger Früh jahrsmesse 1928 übertraf alle Erwartungen. Er erreichte! im Sonderzugverkehr Zahlen, die die Ergebnisse der seit' der Stabilisierung bisher als Rekordmesse geltenden Frühjahrsmeße 1925 noch übersteigt. Zur Bedieuung des Mehrverkehrs waren für die Zeit des Meßeverlehrs alle nach und von Leipzig fahrenden fahrplanmäßigen Züge bis zur Höchstbelastung verstärkt. Außerdem waren noch 425 Sonderzüge vorgesehen. Mit dem Einsetzen des Ver kehrs zeigte es sich aber, daß diese Sonderzüge noch nicht ausreichten. Es mußten noch weitere 56Sonderzüge eingelegt werden. Im ganzen sind 481 Sonderzüge gefahren worden. Besonders stark war die Inanspruch nahme der Leipziger-Meffs-Züge, die mit X Fahrpreis-