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Christnacht HM die Welt den Mem cm Hn der Nacht, der lichterhellten, Schlägt ein wundersamer Bann Brücken zwischen beiden Welten? Was so mühsam uns gemacht Unser Sein voll Not und Leiden, WM in dieser stillen Nacht Leis von unsrer Seele gleiten. Warmes Licht aus Kerzenglanz Will des Alltags Sorgen stillen, Glockenchöre wollen ganz Unsrer Herzen Schlag erfüllen, Weihnachtslieder sind erwacht !Jn dem Abend dem verschneiten, Uns in stiller heil'ger Nacht Hin nach Bethlehem zu leiten. Daß wir wieder Kinder gleich Zu dem niedern Stalle treten Und an ew'ger Liebe reich Kor der Krippe kniend beten, Daß wir fühlen, wie nicht Gut, Wie nicht Geld und Macht uns frommt, Daß des wahren Glückes Glut Nur aus Herzensreinheit kommt.' ' 1 Daß wir neben Mohr und Hirt, Neben Königen und Weisen Tkefbeseelt und glückverwirrt Gottes Vatergüte preisen Und von Himmelshöhen her Aus beschwingten Engelschören Gut« fromme neue Mär! Aller Menschheit künden hören! ! Felix Leo Göckerltz. Dar Welhna-tsseaster , Plauderei von Erich Garthe. Wenn in den kleinen und grasten Städten die Ndventsglocken ihren Weihnachtsgrust von den Kirchtürmen ins Land senden und die Scharen der Neugierigen durch die Straßen und Gassen Wandern, lugt die Erwartung der Jugend, die Hoffnung der Großen, die Freude der Kaufkräf tigen und die Entsagung der Unbemittelten durch hie Weihnachtsfenster der Kaufläden. Nicscn- gabentische find aufgebaut in den Warenpalästen, Kunstsinn ordnete den Luxus hinter lockeirden Spiegelscheiben, knallende Reklame lacht und bunte Weibnachtslichter brennen über billigen Eeschen- Den, die alle ihren Weg zu den Käufern finden. Der Zug der Ernüchterung, der nach dem großen Kriege die Welt durchwandert, hat Halt gemacht Hör Licht, Prunk, Farbe, Buntheit, Spiel. Köst liche Tempel der Freude, Wunderstätten des Reichtums sind über Nacht in den Städten ent standen, durch die monatelange Hast, Unruhe und Freudlosigkeit eilten. Der Krieg, der so viel beeinträchtigte, hat nicht die Schönheit und Vielgestaltigkeit des Weih nachtsfestes zerstören können. So zeigt auch das Weihnachtsfenster in alter Pracht ein buntes Bild; noch mehr als einst sogar eine Fülle von Gaben, von denen z. B. die technischen eine Vollendung erfahren haben, die unsere eigene Kindheit sich nie träumen ließ. Flugzeug, Luftschiff, Radio, Bildnis telegraphie und viele andere Errungenschaften drücken der heutigen Zeit ihren Stempel auf; hinter den Weihnachtsfenstern liegen alle die tech nischen Spielereien, die der Jugend beinahe Selbstverständlichkeiten geworden sind, bauen sich in selbstbewußter Haltung alle die technischen Diener des Haushalts auf, wie elektrische Bügeleisen, Staubsauger, Warmwasserspeicher, Heizöfen, ohne die die moderne Hausfrau nicht niehr arbeitet. Die Werkstätten der Erfinder haben sich aufgctau, und die Ergebnisse ihrer jahrelangen Arbeiten lie gen aufgestapelt vor den staunenden Blicken der Zeitgenossen, die aufgehört haben, an technische Unmöglichkeiten zu glauben. Es ist, als sei manche Slot dieser Tage ausgeglichen durch den Reichtum deutschen Erfindergeistes, der sich Bahn brechen muß und wird. Und wer die Blicke der Jugend sieht, die nicht loszureisten sind von der über wältigenden Kraft der Technik, die auch im kind lichen Spielzeug liegt, an der sich der Wissensdurst der Heranwachsenden schult, fühlt, wie zielbewustt selbst hier deutsche Aufbauarbeit geleistet wird. Herrlich und gleichfalls vollendeter als einst ist auch die Art der Dekorationen; jeder Gewerbe zweig zeigt, wie hier die Schau zum Genuß werden kann. Was wir an geistiger und leiblicher Nah rung, an Kleidung, Wohnlichkeit und Ablenkung benötigen: alles zeigen in Fülle und Eigenart neu zeitlich gestaltete Auslagen. Schaut durch die Weihnachtsfenster eurer Städte, neidlos und freu dig! Die Zeichen deutschen Fleißes und Könnens liegen auf dem Gabentische unseres Volkes. Der Stern mn Bethlehem Ein unerklärliches Wunder. — Die kurz sichtigen Weisen ans dem Morgenlande. — Komet oder Nova? Von Hans-Joachim Buhlart. In der Geschichte der Astronomie hat keine Himmelserscheinung so sehr das Interesse der! Astronomen erregt wie der Stern von Bethle hem der die Geburt des Heilands verkündete. Darüber allerdings, um welche Art Himmels körper es sich hier gehandelt hat, gehen dis Ansichten auch heute noch weit auseinander. Un ser Wissen über ihn beruht fast ausschließlich auf dem zweiten Kapitel des Matthäus-Evan geliums, wo berichtet wird, daß die drei Weisen ans dem Morgenlande nach Jerusalem kamen und nach dem Heiland fragten, dessen Stern sie gesehen hatten. Als sie dann nach Bethlehem zogen, wanderte der Stern, der ihnen im Mor genland zuerst erschienen war, vor ihnen her und wies ihnen den Weg. In den mittelalterlichen Mönchsklöstern, wo man sich bereits mit der Frage beschäftigte, fand man eine einfache Lösung. Es war eben ein „unerklärliches Wunder", ähnlich der Feuer säule, welche die Kinder Israel durch die Wüste geführt hatte. Nicht ganz so leicht macht es sich die moderne Astronomie, die für den Be richt des Matthäus eine wissenschaftliche Erklä rung sucht. Daß es den Stern von Bethlehem wirklich gegeben hat, wird von niemandem bezweifelt, Die drei Weisen kamen aus dem Morgenlande, das Chaldäa, Persien und Arabien in sich be griff. Hier besaß die Himmelskunde für das praktische Leben wie für dis Religion große Be deutung. Jeder chaldäische Hirte oder arabische Kameltreiber war überzeugt, daß dis Sterne das Geschick der Könige und Völker beeinflußten. Teu einfachste Bauer kannte die Vorgänge am Him mel besser als die große Meh^ahl unserer Zeit genossen. Erschien also plötzlich ein neuer Licht körper, so konnte er unmöglich der Aufmerk samkeit der berufsmäßigen Sterndeuter, des Priester, wie auch des gemeinen Mannes ent gehen. Es muß sich in unserm Falle um eine besonders auffällige Erscheinung gehandelt haben, da sich die drei Weisen durch sie zu der weiten und beschwerlichen Reise veranlaßt sahen. Die Astronomie hat in einem Falle wie dem vorliegenden zunächst die Aufgabe, den Zeit punkt des Auftretens des Sterns so genau wie möglich festzulegen und sodann zu versuchen, seine Identität mit einem bekannten gleichzeitigen Er eignis am Himmel nachzuweisen. Herodes starb im Jahre 4 vor Beginn unserer Zeitrechnung nur wenige Wochen nach Ankunft der Weisen in Jerusalem. Da er in seinem Befehl zum Kin dermord von Bethlehem die Tötung aller Knaben bis zum Alter von zwei Jahrnr an-, ordnet, muß der Stern um das Jahr 6 vor Christus zuerst geleuchtet haben. Welche uns be kannte Hkmmelserscheinung aus. dieser Zeit läßt sich nun als der Stern von Bethlehem er klären? Die erste Antwort auf diese Frage gab Johann Kepler. Er berechnete, daß im Mai des Jahres 7 vor Christus, also nicht lange vor Christi Geburt, die Planeten Jupiter und Saturn in den Fischen in Konjunktion gestanden haben. Dieses Sternbild galt seit undenklichen Zeiten als mit dem Geschick Israels eng verbunden, Keplers Ansicht blieb unbestritten, bis ein ande rer deutscher Astronom, Jdeler, nachweisen zu können glaubte, daß um die genannte Zeit Ju-t piter und Saturn um eine scheinbare Mond-i breite von einander entfernt standen. Jdeler kam über die so entstandene Schwierigkeit aber! I auf einfache Weise hinweg: er vermutete, daß die drei Weisen kurzsichtig gewesen wären und die beiden Planeten als «inen, sehr hell leuch tenden Stern gesehen hätten. Er gab diese seit-, sanie Theorie allerdings auf, als Encke auf Grund genauester Berechnungen nachwies, daß der Ab stand der Planeten zwei scheinbare Monddnrch- messer betragen habe. * Die so widerlegte Keplersche Theorie ist auch aus anderen Gründen unhaltbar. Vor allem", weil Konjunktionen zweier Planeten keineswegs ein seltenes Ereignis waren, insbesondere nicht für die chaldäischen Astronomen, die sie sogar« vorauszuberechncn wußten. Um fast die gleiche Zeit standen z. B. auch Mars und Venus in Konjunktion (am 8. Mai 6 vor Christus), ohne daß die drei Weisen sich zur Reise nach Galiläa bewogen gefühlt hätten. Man muß daher nach einer anderen Erklärung sulchen. Sehr nahe liegt die Annahme, es habe sich bei dem Stern von Bethlehem um einest Kometen gehandelt. Dafür spricht das plötzliche Auftreten vieler Schweifsterne, die schon vor Jahrtausenden als göttliche Sendboten galten,, als Künder guter oder, mehr noch, schlimmes Ereignisse. Indessen sprechen verschiedene Umk stände auch gegen diese Ansicht. ! Es bleibt als letzte Möglichkeit, daß man es bei dem Stern von Bethlehem mit einer soge nannten „Nova" zu tun hat, wie die Wissend schäft einen Stern nennt, der plötzlich anfflammst, um meist nach mehr oder weniger langer Zeit wieder zu verlöschen. Zu dieser Gattung ge-. hörte zum Beispiel die bekannte „Nova Per sel". die vor einigen Jahren die allgemeine« Aufmerksamkeit nicht nur der Astronomen er regte. Derartige Himmelserscheinungen wurdest bereits vor der Erfindung der Teleskope ein gehend studiert. Unter anderen entdeckte Tycho Brahe 1572 in der Kassiopeia eine Nova. Sie versetzte ihn durch ihren Glanz und ihrs Schön heit in Helles Entzücken, dem er in begeisterten, langatmigen Beschreibungen Ausdruck gab. Dieser Stern war sogar am lichten Tage sicht bar. Sein Glanz nahm indessen bald ab, und nach 16 Monaten verschwand er wieder völlig, Aehnliche Erscheinungen sind, wenn auch selten, beobachtet worden. Ueber ihren Ursprung weichen die Ansichten der Gelehrten von einander ab. Während einige sie auf dem Zusammenstoß zweier Sonnen oder einer Sonne mit einem Sternen- k Sie glaubten, uns Gefangenen eine zu sitzen. verstanden nicht meine Qual. Ich riß den Baum Mir blieb auch nach der Entlassung das Vater- 'Haus verschlossen. Ich fand keine Arbeit, denn Drei Lumpen und ein Kind Eins Weihnachtsgoschichte von Georg Eschenbach. Ja, ich hasse sie, die Satten, die Selbstge fälligen, die entsetzt ihrs Tür zuwerfen vor mir, dem'Lumpen; und doch war,ich einst ein Mensch wie sie. ! Ich liebte. Ich liebte so heiß, wie ich jetzt die Liebe zu allen verachte. Ich liebte ein Mäd chen. Es verriet mich... Ich wollte sie am Weihnachtsabend zu meinen Eltern führen und ihnen sagen: „Hier ist eure Tochter. Liebt sie, donn ich liebe sis mehr als alles auf der Welt." Ich ging, sis zu holen. Ein Wagen hielt vor ihrem Haus, und ich wunderte mich, daß in der Wohnung ihrer Eltern der Tannenbaum schon brannte. Das Dienstmädchen ließ mich ein, denn ich war ja ein Freund des Hauses, und ich trat ohne Anmeldung in das Zimmer. Da saß sie am festlich geschmückten Tisch den strahlenden Eltern gegenüber. Ein Mann — ich kannte ihn, er war reicher als ich — liebkoste ihre Hand, und der Woihnachtsbaum brannte über dem Verrat. Da stand sie auf und trat mir entgegen. Sie sagte mit nur geringer Verlegenheit: „Ich muß dich enttäuschen, Hans. Ich glaubte, dich zu lieben, doch als ich heute nach langer Trennung Fritz Küuzler zum ersten Mal wieder sah und er mich um meine Hand bat, da wußte ich, ,daß die Liebe zu ihm doch die stärkere war. Tröste dich, armer Hans." Ich starrte sie an. Ich sah blitzende Ringe an ihren Fingern, ein Perlenband um ihren Hals; ich sah ein höhnisches Lächeln auf den Lippen des anderen, und ich schrie: „Sein Geld liebst du, um seines Geldes willen hast du mich ver raten!" Cie wich zurück. Ich hob die Fäuste kn sinn loser Wut. Da sprang der andere auf und hieb mir ein Messer ins Gesicht. Ich erwürgte ihn... Und über dem allen brannte strahlend und fried lich der Weihnachtsbaum. — Im Gefängnis wollten sie mich zwingen, mit den anderen Verbrechern unter dem Tanncnbaum Drei Männer saßen am Heiligen Abend um den glühende» Kanonenofsn des Obdachlosen raumes. Drei Lumpen starrten ins Feuer. Dem einen lief eine breite Narbe über die links Wange und verzerrte den Mund zu ab- stoßender Fratze. Die dunklen Augen lagen lauernd unter buschigen Brauen, und die strup pigen Haars fielen wirr in die Stirn. Hans Wimmer war ein Lump, ein richtiger Lump, vor dem sich jeder gesittete Bürger fürchten mußte. Der Zweite trug die letzten fadenscheinigen Reste einstiger Eleganz auf dem dürren Körper. Unterschlagungen hatte er begangen, Geld ge stohlen um eines Mädchens willen, «und dein ent lassenen Strafgefangene!, verschloß der Vater die Tür. So war auch Kurt Waldenburg zum Lumpsn geworden, zum leichtsinnigen Zyniker »mter den Rittern der Landstraße. Der Dritte war ein alter Mann im weißen Bart, und das Leid vergangener Jähre ver düsterte die welken Züge. Er war im Laufe der langen Wanderzeit zum Trottel geworden, der Ms Sinzinger. Da hob Kurt Waldenburg, der Jüngste unter den Dreien, den Kopf mit höhnischem Lachen: „Drei Lumpen sitzen am Heiligen Abend zu- sammen, und ein warmer Ofen ist das einzige, was ihnen die liebe Mitwelt zu schenken weiß. Kann keiner von euch eins Geschichte erzählen, '«ine weiche, rührende Geschichte, wie sie die Spieß bürger heute abend lieben und worüber ihre Meiber flennen?" Der Sinzinger greinte: „Ich weiß nichts. Der Ofen ist heiß, unser Fell ist trocken, was willst du noch mehr?" Doch der mit der Narbe öffnete langsam den sntstellton Mund: „Hast recht, Waldenburg. Was dis Spießer sich heute erlauben, warum sollen a- --- ---- wir Lumpen es uns nicht auch gönnen! Da Stunde der Freude bescheren zu müssen, und stehen sie unter dem Tannenbaum und hören ihre ' '' "ß Frohe Botschaft. Wir sitzen hier, drei Aus- "nieder und sie bestraften mich von neuen,, gestoßene, und ich will euch mein Evangelium «zählen, das Evangelium des Hasses, ich war ja ein Mörder. Ein Gezeichneter. „Seht doch das Vcrbrechergesicht mit dem ausgeschlitzten Maul!" Alle Türen blieben mir verschlossen. Ich fand keine Hand, die mir helfen wollte. Ich sah nur drohende Fäuste oder spitze Finger, die mir ein Geldstück zuwarfon, uni den Lumpen los zu werden. Cie jagten mich mit Hunden, sie hetzten den Landjäger hinter mir her, und dreimal setzten sie mich fest, weil sie glaubten, ich hätte einen Mord begangen. — Ich hasse die Menschen, denn keiner reicht mir die Hand, mich aus dem Schmutz zu ziehen, in dein ich versinke. Ich hasse den Weihnachts abend, an dem mein Unglück begann. — Freut dich mein Evangelium, Waldenburg?" Der Jungr lachte kurz: „Freuen? Ich weiß es nicht recht, Bruder Stromer. Toch was sorgst du dich um verschlossene Türen? Lustig ist's Zigeunerleben, und du bist zu schade für die Welt der Spießer." Die Stimme war heiser. Drei Lumpen starrten ins Feuer... Tie Tür ging auf, und ein Mädchen von drei, vier Jähren trat ein: „Guten Abend, lieber Mann. Frohe Weihnachten, lieber Mann. Gull» Abend." Drei Lumpen hintereinander fühlten ein warmes, weiches Kindsrhändchen in ihren schmutzigen Fäusten, und ein Päckchen lag auf ihren Knien. Der alte Sinzinger öffnete seines zuerst mit zitternden Händen: eine Pfeife, Tabak, Strümpfe, Handschuhe und obenauf ein Tannen reis. Da stopfte sich der Alte rasch den Mutz und paffte zufrieden den Rauch zur Decke. Ein warmer Ofen, eine brennende Pfeife, was wollte ein alter Trottel noch mehr? Der Junge stand still in einem Winkel, und ei» Lächeln echter Freude huschle über die schmalen Lippen des Zynikers. Doch der mit der Narbe saß regungslos. Das Päckchen lag ungeöffnet aus seinem Schoß. Er hielt behutsam die kleine Kinderhand in seinen großen Fäusten, die' einen Menschen erwürgt hatten, und seine Augen starrten das Kind un gläubig an: „Eine Hand, eine Hand für mich?" Er umklammerte das Kinderhändchen fest und dankbar. „Lieber Mann, sieh, jetzt bekommst du noch einen Weihnachtsbaum!" Ter Lump sprang hoch. Da standen die Eltern des Kinde; im Schatten neben der Tür, und der Vater hielt einen Weih nachtsbaum im Arm. Er stellte ihn auf den .Tisch und zündete die Kerzen an: „Ich dachte, es würde Sie freuen." s Hans Wimmer starrte haßerfüllt den Tannen- baum an. Der Vater des kleine» Mädchens hielt zögernd inne: „Sollten wir stören..." — „Weg mit dem Baum!" wollte der Lump mit der glühend roten Narbe schreien. „Fort mit dem Baum, der mein Unglück sah!" Doch die weichen Kinderhände zogen den großen Mann zu sich herunter: „Willst du den Baum nicht, lieber Mann? Er ist doch so schön. Weißt du nicht, was der Engel dort oben auf der Spitz« sagt? Mutter hat es mir erzählt: „Allen Menschen ein Wohlgefallen, alle Menschen solle» sich freuen!" Auch du." Der Lump mit der Narbe, der Prediger de» Hasses, sank still auf seinen Stuhl zurück. Der Weihnachtsbaum brannte, und die Tür siel leise hinter de» Eltern und ihrem Kinde in» Schloß. „Kommen Sie nach Weihnachten zu mir, ich kann Ihnen Arbeit verschaffen," halt« der Vater zum Abschied gesagt. Drei Menschen starrten in die Lichter... „Mein Evangelium war falsch, Waldenburg!^ sagte der mit der Narbe, und de» großen harteG Mann erschütterte befreiendes Weinen.