Volltext Seite (XML)
macht päng . . . und fragen, woher oft seine,» Der Student der Biedermeierzeit ließ sich von Feuerzeug erfunden. Reibfläche für Schwcsclhölzer hundert tauchte in unse- nicht zu verachten. rer Gegend ein weit v. b. 7. Feuerzeuge haben Vorgänger aus den. Leibfuchs, der zu diesen, Zweck unter ihm wohnen mutzte, die Pfeife mit einer Zunderpistole in Brand schießen. Die Vorläufer unserer Streichhölzer stammen aus dem Beginn des vorigen Jahrhunderts. Um sie in Brand zu setzen, mutzte man sie mit Schwefelsäure benetzen. so lange gegeneinander- zurciben oder zwischen den Händen zu quirlen, bis das weiche Holz zu glimmen ansing. Bei den Völkern, die heute noch nicht die Segnun gen der Kultur ge nießen, wird noch jetzt dieses Verfahren ange wendet. (Siche Abbil dung oben links.) Erst im 14. Jahr funktioniert nicht. So oft Im historischen Tabakskollcgium Friedrich Wilhelms l. setzten Öllampchen und Fidibus die Pfeifen in Brand. vollkommeneres Feuerbereitungsinstrument, nämlich das Pink-Feuerzeug, auf. Dieses bestand aus einem Stück Stahl, mit dem man gegen einen Stein schlug und durch die Funken Zunder oder Werg zum Brennen brachte. Nach der Einführung des Tabaks suchten die Er finder gleich nach Möglichkeiten, um ihn durch ein hand licheres Feuerzeug zur Entzündung zu bringen. An figür lich ausgeschmückteil Griffen aus Bronze und Eisen wurde ein gerauhter Stahl angebracht. Mit diesem rieb man einen Feuerstein und setzte so den Zunder in Brand. Reiber, Feuerstein und Zunder trug man in einem gestickten Beutelchen oder aber in der sehr ost reichgeschnitzten „Zunderlade" bei sich. Um ihren Gästen das Leben leicht zu machen, führten bald danach die Herbergsväter Sllämpchen und W a ch s st o ckl i ch t e r ein. Mit dem kleinen Krug, in dem sich die dreimal sorgfältig gefalteten Fidibusse be fanden, bildeten sie ein behagliches Stilleben, das die Ge mütlichkeit jener Zeit so recht zum Ausdruck brachte. Öl lampe, Wachsstock und Fidibus waren auch die Instru mente, deren sich die Herren des berühmten Tabakskolle giums Friedrich Wilhelms I. bedienten, um ihre Pfeifen anzusteckcn. — Wer alte Studcntcnbücher liest, wird sich bei den Studenten die Redens art kommt „die Pfeife an- schieße n". War der Student auf seiner Bude, so legte er sich ins Fenster und ließ die lange Pfeife zum Fenster heraushängen. Sein Leibfuchs mußte genau unter ihm Zur Bedienung der neuesten Feuerzeuge ist nur mehr eine Hand nötig. Sie sind, dank ihrer verbesserte« Konstruktion, fast so zuverlässig wie — Streichhölzer. säure benetzt wird. Er fertigte nun eine Masse aus chlorsaurem Kali, Schwefel und Leim an und tauchte in diese kleine ge schnitzte Holzspäne mit der Spitze ein. Die am Holz hängengebliebcne Masse erhärtete und die ersten Streichhöl zer waren geboren. Man trug sie in einem schönen Ledertäschchen bei sich, nur war ihre Be nutzung reichlich umständ lich, mußte man doch auch stets ein Fläschchen mit Schwefelsäure mit sich Ein typisches Bild, das wir wohl alle schon erlebt haben: Auf der Straße sucht ein Raucher, der sich eine neue Zigarre oder Zigarette an stecken will, in seiner Tasche nach Streichhölzern. Schließlich wendet er sich an irgend einen Passanten und bittet, den Hut höflich lüftend, um Feuer. Der Angeredete greift in die Tasche und zückt ein Feuerzeug. Den Glimmstengel im Mund, wartet der Raucher auf das, was nun kommen soll. Das Fenerzeug vorigen Jahrhundert. Bereits 1870 wurde ein nvcha- nisches Feuerzeug erfunden. Aus einem Glasbehälter, in dein mittels verdünnter Schwefelsäure und Zink Wasserstoff erzeugt wurde, drang aus einer kleinen Öffnung das Wasserstoffgas, das durch einen Funken ent- zündet wurde. Die jetzt in Gebrauch befindlichen Feuerzeuge kennt jeder und so brauchen sie im Rahmen dieser Schilderung nicht näher beschrieben zu werden. Heute, in unserer schnellebigen Zeit, könnte man es sich kaum noch vorstellen, das; man zum Anzünden einer Zigarette, deren wir als Nervenberuhigung bedürfen, mehr Zeit brauchen sollte, als um die Zigarette selbst zu rauchen. Mithin ist das Feuerzeug Trumpf. Dennoch wird wohl jeder vorsichtige Raucher gut tun, eine Schachtel Streichhölzer bei sich zu führen, denn. . . man kann nie wissen. S. S. der Versuch auch wiederholt wird, stets das gleiche Re sultat. „Es ist Wohl ein Jubiläumsseuerzeug, das nur beim LS. Male funktioniert." Mit diesen heiteren Worten reicht «in dritter Herr, der den ganzen Vorgang beobachtet hat, ein brennendes Streich holz, zündet lächelnd daran das Feuerzeug an und so gelangt die ses — allerdings aus einem recht komplizier ten Umweg — zu sei- s ner Verwendung. Der kleine Zwischenfall aber hat einen Gesprächs stoff geschaffen, der Feuerzeug des 16. Jahrhunderts, allerdings in der Regel von seinem Ausgangs punkt sehr schnell abschweifen wird, und keiner der drei Beteiligten denkt Wohl im Augenblick daran, welch un endliche Mühe es unseren Ahnen gemacht hat, zu solch einer kleinen Flamme zu gelangen. Aus dem griechischen Altertum wird uns die Sage übermittelt, wie der Gott Prometheus gegen das strenge Verbot des Obergottes Zeus der Menschheit das Feuer brachte und wie es in den Tempeln als heilig verehrt wurde. In der Praxis freilich dürfte es den alten Grie chen durchaus nicht so leicht geworden sein, die Opfer flamme zu entzünden. Unverhältnismäßig bequem hatten es nur die Römer. Da in vielen ihrer Landstriche der vulkanische Boden viel Schwefel enthält, kamen sie auf den naheliegenden Gedanken, gesponnene Fäden in flüssigen Schwefel zu tauchen und dann erkalten zu lassen. Sie schlugen dann zwei harte Steine gegeneinander, so daß es Funken gab, und bei einer gewissen Geschicklichkeit war auf diese Weise ein Schwefelfaden bald in Brand gesetzt. Bei den anderen Völkern aber war die Feuerbeschaf- sung jahrtausendelang sehr mühselig und mit schwerer Arbeit verknüpft. Kannte man doch die längste Zeit bloß die einzige Art, zwei Hölzer, nämlich ein hartes (meistens Eick;c) und ein weiches (gewöhnlich Lindenholz) Ein kräftiger Hosenboden ist als führen, ein nicht gerade harmloser Weggenosse. Wen» auch nur ein Tropfen der Säure vergossen wurde, so gab es sehr häßliche Löcher in Tasche und Anzug. Dieser Übel stand wyrde erst behoben, als der Wiener Chemiker Romer die ersten Phosphorhölzer herstellte, die sich an jeder Reibfläche entzündeten. Da der Phosphor aber sehr giftig ist, wurde seine Verwendung bald durch Gesetz verboten. Erst mit den be rühmten „Schweden", die „garantiert ohne Schwefel und ohne Phosphor" hergestellt sind, wurden jene Höl zer geschaffen, die noch heute bei uns im Ge brauch sind. Nicht nur die Streich hölzer, sondern auch unsere modernen 1870 wurde das erste mechanische wohnen, denn ihm lag es ob, die Pfeife in Brand zu schießen. Hierzu bediente er sich einer Pistole, die jedoch einen harmloseren Charakter hatte als unsere heutigen Mordinstrumente. Schnappte der Hahn zu, so schlug der daran befestigte Feuerstein gegen eine kleine Stahlplatte. Der in einer kleinen Vertiefung angebrachte Zunder, der durch die Funken in Brand gesetzt worden war, wurde herausgcnommen, auf den Tabak gelegt und bald entschwebten lustige Rauchkringel dem mit einem Wappengeschmückten Pfeifenkopf. Zu Begum des vorigen Jahrhunderts findet man die Vorläufer unserer heutigen Streich hölzer. Im Jahre 1815 entdeckte der französische Chemiker Graf Claude Berthelot, daß chlor saures Kali in Verbin dung mit einer leicht brennbaren Substanz so fort in Flammen aufgeht, wenn es mit Schwefel