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stocken freilich sah man nur wenige wandern. Das sollte eigentlich i Hauptzweck der ganzen Veranstaltungen sein. Freude erwecken, : zum Geben gewinnen, damit wieder Freude daraus entspringt, t Kommenden Mittwoch abends Z47 Uhr werden die Darbietungen am Christbaume vom M.-G.-W. ,-Sängeökranz" ausgeführt. Ein Gang durch die Läden in diesen Tagen gibt uns einen Begriff davon, in wie weit sich gegen früher der Charakter unse rer Spielwaren von heute geändert hat. Ein erzieherischer Wert, der der Durchschnittsspielware von früher fast durchweg zu feh- len pflegte, ist heute unverkennbar. Bankästen und Konstruktions kästen, Maschinenmodelle und ähnliches wenden heute in solcher I Präzisionsausführung hergestellt, daß sie gut und gern als Spiel zeug des Erwachsenen dienen könnten. Sie regen zum technischen Denken an, geben dem zehn- bis zwölfjährigen Kinde bereits ein gewisses Verständnis für unsere heutige Technik und deren Ent wicklungsgänge und haben dadurch schon manchem Kinde den Weg zu seinem späteren Lebensberufe gewiesen. Auch das Spiel- i zeug des Mädchen, die Puppenstube mit ihrem gangen Drum und ' Dran, hat sich gegen früher sehr erheblich vervollkommnet. Da- j bei ist sogenanntes Mittelgenre kaum teurer ,als es früher das oft t ungenießbarste Spielzeug war, und auch der bescheidenere Geld beutel findet etwas nach seinem Geschmacke. Au einem Handwerkertag hatte der Ortsausschuß des Handwerks alle Meister mit ihren Angehörigen für Sonnabend nach dem ,Löwen" gebeten. Die aus der Umgegend waren zahl- I reich dem Rufe gefolgt, ein Teil der Wilsdruffer fand sich wahr- ! schemlich nicht von zu Hause fort. Herr Dachdeckermeister Zie - nerl hieß die Erschienenen nach verschiedenen, von der Stadl- r spelle gebotenen Konzertstücken herzlich willkommen, streifte kurz j die Lage des Handwerks und betonte die dadurch bedingte Not- wendiAeit restloser Organisation und festen Zusammenhaltens. Als Vortragender war an Stelle des in Berlin festgehaltenen I Landtagsabgeordneten Syndikus Weber Herr Dr. Weiß vom Landesausschuß gekommen. Er übermittelte die Grüße des Landesausschusses und gab einen interessanten Ueberblick über die Tätigkeit desselben. Unsere gegenwärtige Lage, so führte er aus, ' ist gekennzeichnet durch die Wirtschaftskrisis in Verbindung mit dem Eiwerbslosenprvblem. Die Notstandsaktion des Reiches war nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nun wird versucht, durch eine Arbeitslosenversicherung die Kosten auf Arbeitgeber und Arbeitnehmer abzuwälzen. Der Landesausschuß setzt sich dafür ' ein, daß Staat und Gemeinde ein Drittel der Kosten weiter tragen und daß vor allem der Bedürftigkeitsvorbehalt für den . Empfänger bleibt. Ein weiterer das Handwerk stark berührender Gesetzentwurf ist der für die Arbeitsgerichte. Derselbe nimmt den Innungen das Recht, Innungsschiedsgerichte und Lehrlings- ausschüste zu bilden. Das Handwerk fordere die Berufung ordentlicher, unparteiischer Richter. Die Gewerbenvvelle habe dem Handwerk einige Vorteile -gebracht. In Zukunft Haven auch juristische Personen, die herdwerksmäßige Arbeiten Her stellen, der Innung anzugehören und Beiträge zu entrichten. Bei den Amtsgerichten, wird nunmehr ein Handwerksregister geführt und der Gewerbekammer steht das Recht zu, Sachverständige zu bestellen und zu vereidigen. Enorme Bedeutung komme der Steuerverwaltung zu. In einer Denkschrift an das Reichs- fmanzministerium habe der Landesausschuß gefordert, daß den Innungen aufgegeben werde, Sachverständige zu benennen, die von den Finanzämtern bei der Einschätzung zu hören sind. Vor Aebersteuerung könne freilich nur eine ordentliche Buchführung schützen. Trotz der vielfachen Bemängelung habe der Landes- ausschuh seine Mitarbeit an der Festlegung von Durchschnitts sätzen nicht verweigern können. Zum Schluß ging der Redner auf die brennende Frage des Finanzausgleiches ein. Das Handwerk lei gegen die sog. Berliner Zentralisation, sein Interesse bleibe Mit dem der Gemeinde verbunden. Die Verwaltung müsse diesen übertragen werden, nur dann sei eine Gewähr gegeben, daß spar sam gewirtschaftet werde. Ls gelte, die Gesamtsteuerlast herabzu drücken und die Belastung des Handwerkes zu mindern. Das würde schwere Kämpfe kosten, aber wenn das gesamte Hand werk gefwwssen hinter ihren Führern stünde, dann wurüe auch das Ziel erreicht. — Reicher Beifall folgte den Ausführungen und nach einem weiteren Konzertstück wurde die Tanzfläche geräumt und im munteren Reigen drehten sich die Paare. Uebersichtliche Miet-Ouittungskarten. Verschiedenen an uns gerichteten Wünschen nach einer übersichtlichen Quittungskarte für Mietzahlungen, wie sie sich in den letzten Jahren in den Groß städten eingebürgert und bewährt hat, find wir jetzt nach gekommen. Die Karten sind auf festem Karton gedruckt und Höhen Quittungen für hie Dauer eines Jahres vor. Das einfache und Übersichtliche Formular ist jedem Mieter wie Vermieter zur Be nutzung nur zu empfehlen. Der Preis beträgt pro Stück 5 Pfg. Zu haben in der Geschäftsstelle. Mieterhöhung in Preußen erst zum 1. April. Ein Nachrichtenbureau hat die Meldung verbreitet, der preußische Wohlfahrtsminister Hirtsiefer habe auf dem Parteitag der Zentrumspartei in Mörs eine 10?Lige Mieterhöhung zum 1. Januar 1927 angekündigt. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst feststellt, ist diese Nachricht falsch. Vor dem 1. April 1927 können nach reichsgesetzlicher Bestimmung die Mieten nicht erhöht werden. Der Minister hat bei seinen Ausführungen auf die erst am 1. Januar 1928 gesetzlich eintretende Zins- erhöhnng für Hypotheken hingewiesen und die daraus sich ergebenden Folgen für die Erhöhung der Mieten be sprochen. Keine Wiedereinführung der Zwangswirtschaft für gewerbliche Räume in Preußen. Pressemeldungen be richten, daß im preußischen Ministerium für Volkswohl fahrt Erwägungen schweben, die Verordnung über die Regelung der Wohnungszwangswirtschaft vom 11. No vember d. I. auszuheben oder abzuändern. Wie der Amt liche Preußische Pressedienst hierzu aus dem Wohlfahrts- mfnisterinm erfährt, entspricht diese Mitteilung nicht den Tatsachen. Das Weihnachtsmärchen „Die Schneekönigin", das die hie sige Schule schon zweimal mit größtem Erfolge aufgeführt hat, W rd auf vielseitigen Wunsch morgen Dienstag nachmittags Z<4 Ahr im „Adler" noch einmal gegeben zum Zwecke der Weih- nachishii-fe des. Fechtvereins. Man wird gut tun, sich beizeiten mit Eintrittskarten zu versorgen. Der Landbund hält kommenden Mittwoch nachmittags 4 Uhr im „Adler" eine Versammlung ab, in der Syndikus Tögel über den kommenden Finanzausgleich spricht. (Vgl- Ins.) Festnahme eines jugendlichen Brandstifters. In unserer Stadt waren in der letzten Zeit dreimal größere Schadenfeuer zu verzeichnen, ebenso brannten dann Ende November in den Fluren Weitzschen, Heynitz und Bockwen in vier weiteren Ein zelfällen Tetreidefeimen nieder. Die polizeilichen Ermittelungen führten dazu, daß jedes dieser Feuer vorsätzlich angelegt worden ist. Seitens des Oberstaatsanwaltes beim Landgericht Dres den wurden 1560 Reichsmark Belohnung für die Ermittelung des Brandstifters ausgesetzt. Am Freitag wurde durch die DlirHilse des Revierförsters von Gendarmerie-Hauptwachtmeister Lohberger aus Meißen-Triebsschtal im benachbarten Siebeneichen ein erst fünfzehnjähriger Landarbeiter aus Coswig (Anhalt) fest genommen. Die Erörterungen führten zu dem vorläufigen Er gebnis, daß dieser junge Bursche bestimmt als Urheber der vier Feimenbrände in Betracht kommt. Inzwischen find weitere kri minelle Ermittelungen angestellt worden in der Richtung, ob dieser jugendliche Brandstifter nicht auch noch die letzten großen Schadenfeuer in Wilsdruff verursacht hat. Am Sonntag abend dauerten die Erörterungen noch fort. Vermutlich hat dieser Bursche noch weitere, in der letzten Zeit statt-gefundene Landfeuer auf dem Kerbholze. Betreffs der Feimenbrände will der Bursche aus Fahrlässigkeit gehandelt haben, er gibt an, die Feuer seien durch Rauchen von Zigaretten entstanden. Verhaftung eines gefährlichen Einbrechers. In W-ölmsdorf wurde von der Gendarmerie der am 4. 12. 1897 zu Niederein siedel geborene, vielfach und schwer vorbestrafte Arbeiter und ge werbsmäßige Einbrecher I. Wünsche festgenommen, der im tsche choslowakischen Grenzgebiet gegen sechzig zum Teil schwere Ein brüche verübt hat und der in dem dringenden Verdacht steht, auch die vielen, im Freistaate Sachsen erfolgten Einbrüche in Gemeindeämter usw. begangen zu haben. Wie aus Presse meldungen mehrfach zu entnehmen war, sind in der Zeit von Ende September an allein gegen vierzig gleichartige Einbrüche in Gemeindeämter zur Ausführung gekommen. Mit der Fest nahme des Einbrechers Wünsche ist ein guter Fang gemacht wor den, war er doch der Schrecken der Landbevölkerung. Der öffentliche Arbeitsnachweis Kötih und Umgegend teilt uns über die Arbeitsmarktlage in der Woche vom 5. bis 11. Dezember 1926 folgendes mit: In der Berichtswoche hat siey der Bestand an Arbeitsuchenden gegen die Vorwoche um 7 er höht. Die Landwirtschaft meldete vereinzelt Bedarf an Knech ten und Mädchen, letzere konnten zunächst nur teilweise beschafft werden. Zur Verfügung stehen Wirtschäftsgehilfen, Freischweizer, ältere Landarbeiter und Landarbeiterfamilien. Die Metallindu strie meldete keinen Bedarf an Arbeitskräften. Im Holzge werbe veränderte sich die Zahl der Arbeitsuchenden nicht. Das Baugewerbe hatte weiteren Zugang aufzuweisen. Mangel be stand an schulfreien Hausmädchen über 17 Jahre, so daß zunächst nicht alle offenen Stellen besetzt werden konnten. Hausmäd chen bis zu 17 Jahren stehen noch zur Verfügung. Vereinzelt wurden Fabrikarbeiter vermittelt, trotzdem erhöhte sich die Zahl der Arbeitsuchenden weiter. Mangel bestand an Maschinen- und Fabrikarbeiterinnen im Alter von 17 bis 20 Jähren. Für kaufmännische und techniscke Angestellte wurden auch in dieser Berichtswoche offene Stellen nicht gemeldet. Die Zahl der ein getragenen Arbeitsuchenden betrug am Ende der Berichtswoche 505. Die Berufsberatungsstelle des öffentlichen Arbeitsnachweises Kölitz und Umgegend bittet uns, auch an dieser Stelle darauf hnzuweisen, daß der Berufsberater während der Zeit von, 17. Dezember 1926 bis 12. Januar 1927 keine Beratungsstunden abhält. (Siehe Inserat in der heutigen Ausgabe.) Hängt Nistkästen aus! Der geeignetste Zeitpunkt zum Auf hängen von Nistkästen ist bei frost- und schneefreien Tagen der Dezember. Da alle Höhlenbrüter während des ganzen Jahres in Höhlen nächtigen, so können die jetzt aufgehängten Kästen schon während des Winters nützlich werden. Dadurch gewöhnen die hierbleibenden Vögel sich schon jetzt an jene Oertlichkeit, die sie im Frühjahr bevölkern sollen. Grumbach. (Gänsediebstahl.) In der Nacht zum Freitag sind einem hiesigen Wirtschaftsbrsitzer an der Flurgrenze Braunsdorf aus dem Stalle die fünf größten und fettesten Gänse gestohlen worden. Fünf kleine haben die Diebe zuruck gelassen. Nach der Spur zu schließen, kommen Radfahrer in Betracht. Helbigsdorf. (I u n g d e u t s ch er Orden.) Der jung- deutsche Abend findet nicht am 13., sondern am 14. Dezember, also Dienstag abend, im Erbgerichtsgasthose Herzogswalde statt. Zu dieser Veranstaltung hat Bruder Komtur Lasse sein Erschei nen zugesagt. — Bezüglich des nächsten Gottesdienstes in Helbigsdorf sei hierdurch schon -darauf aufmerksam gemacht, daß derselbe am zweiten Wei-Hnachtsfeiertage früh 9 Ahr da selbst stattfinden soll. Röhrsdorf. (T heaterab en d.) Gestern abend ver anstalteten die christlichen Jugend-Vereine im Erbgerichtsgasthof einen Theaterabend, der als wohlgelungen bezeichnet werden darf. Weihnachtslieder wechselten mit 'Theaterstücken und L-iodern zur Laute. Alle Milwirkenden gaben ihr Bestes, um -den Abend so schön wie möglich zu gestalten. K. Taubenheim. Ein schwerer Anglückssa-ll ereig nete sich Freitag vormittag in der hiesigen Chamvttefabrik. Der Schlosser Kolbe aus Löthain stürzte von einer Leiter im Trans formator, wobei er sich einen Oberschenkelbruch zuzog, der seine Ueberführung in das Meißner Krankenhaus nötig machte. K. Kirchevnachrichten. Wilsdruff. Mittwoch: -Vorm. 9 llhr Wochenkommunion; ^ends Ahr Iungmännerverein. — Donnerstag: Abends 8 "^^^uiWnmissionsabend m der geheizten Kirchs gehalten von Pfarrer Adolf Müller-Dresden mit seinem Bläserquartett. Gesangbuch mitbringen. Kollekte für die Posa-unenmission. Ein tritt frei. Vereins Kalender. Kirchenchor. Heute Montag abends 8 Ahr Probe. Gewerbeverein. Dienstag den 14. Dezember Versammlung. Wetterbericht. Zeitweise aufklärend, im übrigen aber noch vorübergehend vielfach getrübt, örtlich Nebelnässen nicht ausgeschlossen. Bei nächtlichen! Aufklären Nachtfrostgefahr. Temperaturen tags über wenige Grad über Null. Schwache Luftbewegungen. - Sailen unck Nachbarschaft - Oberschaar. (Lehrerjubiläum.) Verflossenen Mon tag vollendeten sich 25 Jahre, daß Oberlehrer Eder als Lehrer und Kantor hier tätig ist. Der Jubilar erfuhr allseitige Ehrung. Niederwartha. (Tragischer L eb en sabs ch l u ß.) Von der Niederwarthaer Brücke aus sprang am Sonnabend ein Lisenbahnbediensteter ist die kalten Fluten der Elbe, konnte zwar von Arbeitern des Wasserbauamtes gerettet werden, doch trat je doch der Tod insvlge Herzlähmung ein. Radebeul. (Sk e l e t 1f u n d.) Bei Ausschachtungsarbei ten zur Einlegung der Wasserleitung nach dem neuen Friedhof in Radebeul wurde in anderthalb Meter Tiefe ein menschliches Skelett bloßgelegt. Es befanden sich dabei die Reste eines Stockes. Die Fundstelle liegt auf Ackerland. Die Knochenreste dürften bereits gegen 30 Jahre an der -betreffenden Stelle liegen. Ob es sich um ein altes Verbrechen handelt, dürften die einge- leiteten Erörterungen ergeben. Radebeul. Ein tödlicher Anfall ereignete sich bei der Firma Louis Paul Sr Co. Ein mit Dacharbeiten beschäftigter Arbeiter Mauersberger, Vater von acht Kindern, stürzte aus nur vier Meter -Höhe ab, erlitt dabei einen Schädelbruch und starb an dieser schweren Verletzung noch während des Transportes zum Krankenhaus. Kamenz. (Ein tragischer Tod.) Der in der Burg straße wohnhafte Steinarbeiter Wagner wollte sich ein Gewächs am Halse entfernen lassen, zu welchem Zwecke der Arzt eine ört liche Betäubung vvrnahm. An dieser ist der Mann unmittelbar darauf gestorben. Die Sektion der Leiche hat ergeben, daß Ver giftung infolge der örtlichen Betäubung vorliegt. Die Schuld frage ist noch nicht geklärt. Reitzenhain. (9 6. G e b u r ts t ag.) Die Witwe des frühe- ' ren Gemeindevorstehers, Frau Berta Weber, konnte ihren 96. Ge burtstag feiern. -Sie wohnt seit 76 Jahren in ein und demselben Hause. Sechs Kinder, 23 Enkelkinder, 31 Arenkel und 4 Ar-urenkel feierten den Festtag der Ahnfrau. Chemnitz. (Explosion.) In einem chemischen Labora torium auf der Neefestraße explodierte ein Glasbehälter mit Säure. Die dort beschäftigten Arbeiter konnten sich retten. Der Sachschaden ist groß, u. a. wurden mehr als zwanzig Fenster scheiben zertrümmert. Pulsnitz. (Rücktritt des Bürgermeisters.) Bürgermeister Mißbach hat wegen vorgerückten Alters sein Ab schiedsgesuch eingereicht, das genehmigt wurde. Die Wahl des neuen Bürgermeisters findet Montag den 13. Dezember statt. Böhlen. (Generatorex-plosion im Großkraft- we r k). An einer von einer deutschen Elektrogroßfirma neu auf gestellten Dampfturbine von 26 OM Kilowatt sollte im Sonntag 12,30 Ahr mittags von dem Ingenieur dieser Firma ein Probe läufen vorgenommen und insbesondere die Wirkungen des Schnellschlußventils feftgsstellt werden. Fast gleichzeitig mit dem Auslösen dieser Sicherheitsvorrichtung bei der hierfür vorge sehenen Drehzahl flog der Läufer des Generators auseinander. Dadurch wurde der ganze Generator zerstört. Leider wurde durch herumfliegende Eisenstücke der Maschinist Gruner der A.-G- Sächsische Merke, Braunkohlen- und Großkraftwerk Böhlen so schwer verletzt, daß er bald darauf starb. Drei weitere Maschi nisten, darunter ein Angehöriger der Lieferfirma, wurden da gegen nur leicht verletzt. Da die zerstörte Maschine von drr Lieferfirma noch nicht für den regelmäßigen Betrieb an die A.-G. Sächsische Werke übergeben worden war, tritt für die Landesstromversorgung keinerlei Störung ein. - Turnen, Spork unck Spiel j Gaugruppe „Elbtal" der D. T. Handball. Polizeimannschaft gegen Wilsdruff 2. 1 :1. Das letzte Rundenspiel wurde trotz der schlechten Bodenverhältnisse slott durchgesührt. Gut konnte sich die Wilsdruffer Mannschaft den Gästen gegenüber behaupten, somit teilen sich beide Mann schaften in die Punkte. Fußballsporl am Sonntag. Deutschland gegen Schweiz 2 : 3 (1 : 2). Radebeuler BC. gegen Spielverein-igung 2 : 2. Zußballring gegen Sportgesellschast 1893 2:1. Guts Muts schlägt Brandenburg 3:1. Sportverein 06 gegen Dresdensia 3 : 1. Sportklub gegen VfB. 03 7 : 1. Die Suspendierung der Firma Opel ist mit der Ver öffentlichung einer zwischen der O. N. S. und Opel der- einbarten Erklärung durch die Firma Opel aufgehoben Worden. Die Vertreter der Firma Opel erklären, daß sie die Notwendigkeit des Bestehens des O. N. S. als oberste nationale Sportbehördc des Automobilismus in Deutsch land anerkennen und die in den Veröffentlichungen gegen die O N' A und den Automobilklub von Deutschland enthaltenen Vorwurfe mit dem Ausdruck des Bedauerns zurucknehmen. Vermischtes. Johann Jakob Breitingcr. (Znm 150. Todestag 13. Dezember.) Als in der vorklassischen Zeit der deutsche! Dichtung sich Gottsched in Leipzig zum „Vorsitzenden" de deutschen Literatur aufschwang und in steifleinenen Regelt darlegte, wie die Dichter dichten müßten, um seinen Bei fall zu erlangen, waren es zwei Züricher, Johann Jakos Bodmer und Johann Jakob Breitinger, dL dem allmächtigen Literaturdiktator entgegenzutreten uni über Wesen und Form der Dichtkunst andere Meinungei zu äußern wagten. Bodmer, der leider selbst dichtete, wat der geborene Streithahn, aber Breitinger, dessen Todes tag sich am 13. Dezember zum ISO.mal jährt, wai ein ernster Gelehrter und ruhiger Denker, der gegen Goll scheds Literaturdekrete in klugen Gegenschriften Stellung nahm, obwohl auch er unter dem Zwange der Gottsched« schen Anschauung stand, daß der Hauptzweck der Dichtung die Nützlichkeit sei. Gekämpft wurde zwischen Göttsches und den Schweizern mit Grobheit, sogenanntem Witz, uni mit gegenseitiger persönlicher Herabwürdigung. Auf di, Seite Breitingers aber stellte sich so ziemlich alles, was ir Deutschland eine dichterische Leistung hinter sich hatte vor allem der junge Klop stock, der damals die erstell Gesänge seines „Messias" veröffentlichte und durch Viess Tat Gottscheds literarische Niederlage besiegelte. „Furchtbare" Dinge 1927 in Sicht. Es kann gm werden — das Jahr 1927 nämlich! Die Sterndeuter und Hellseher aller Länder haben sich zusammengetan, um für das kommende Kalenderjahr Katastrophen über Kala- strophen zu prophezeien. Wo all das Schreckliche, das man uns in Aussicht stellt, geschehen wird, sagen wir nicht, um unsere Menschenbrüder und -schwestern nicht vorzeitig in Angst zu versetzen. Wir können nur verraten, daß es sich nm Wirbelstürme, Erdbeben und Springfluten handelt. Auch Niesenbrände und Seuchen wird es geben, und außerdem werden erloschene Krater zu neuem Leben er wachen, Bergwerke durcheinanderpurzeln und Inseln ver- schwinden. Das ist so eine kleine Gesamtübersicht. Der Mars wird wieder die Stunde regieren, es werden Rüstungen kommen, und das „geistige Auge" eines Astro logen hat bereits den neuen Zaren in Rußland gesehen. In Frankreich wird der Frank zu ungeheuren Höhen emporklettern; dafür soll aber Poincarö sinken. Die heutige Nummer umfaßt 6 Seiten. Verantwortlich für die Schriftleitung: Hermann Lässig, für An zeigen und Reklamen A. Römer. Druck und Verlag: Arthur Zschunke, sämtlich in Wilsdruff.