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töteten, der kranke Brüder gehabt, selbst aber gelstig ein un- f gewöhnlich gut entwickelter Mann gewesen ist. Donner und seine Frau hätten aber nicht zueinander gepaßt; er war überfein und von ernster Lebensauffassung erfüllt. Ungleich im Charakter fei die Ehe anfänglich doch harmonisch gewesen. Anders war es nach dem Kriege. Die Frau war verbohrt in bem Gefühl, ihr Mann unterhalte andere Beziehungen, es entwickelte sich daraus gewiße Eifersucht, ihr seelischer Zustand kam immer mehr aus dem Gleichgewicht. Zudem müße man hier beachten, daß Frau Donner durch gewiße Erlebnisse sehr srüh reif geworden sei. Durch ihre Teilnahme am Schauspielunterricht wurde ihre Phantasie noch mehr gesteigert. Nach Anknüpfung des Ver hältnisses mit Krönert führten die Beziehungen in kurzer Zeit zu zweimaligen Fehlgeburten. Was sie dabei durchgemacht, ist an ihr zweifellos auch nicht spurlos verschwunden. Wenn sie sich in der Ehe mit Donner, der ein hochbegabter Mann gewesen.ist, unbefriedigt gefühlt haben mag, dann wären sicher nervöse Re aktionen eingetreten. Sicher habe sie aber insoweit nicht darunter gelitten, es sei aber auch kein Wunder, wenn sie den Verkehr mit Krönert richtig erkannt hat, sich dann weiter mit ihm ein gelassen habe, und daß sie dann in eine gewiße sexuelle Ab hängigkeit geraten ist, die aber nicht als Liedeshörigkeit ange sprochen werden kann. Grau Donner war bemüht, die Wahr heit zu sagen, es sei ihr auch zum Teil zu glauben. Wo sie aber noch die Unwahrheit sagt, da bilden der moralische Nie dergang und erhöhte Phantasietätigkeit die Ursache dazu. Man ches ist aber auch bei ihr infolge der langen Zeit verwischt wor den. Alle diese Verhältnisse hätten bei ihr einen Zustand ge schaffen, der sie uns milder beurteilen läßt. Auf Vorhalt des Verteidigers Dr. Pittrich führt der Sach verständige noch näher aus, es werde wohl wenige Menschen geben, einer Verhandlung dieser Art so scharf zu folgen, wie es hier die Angeklagte getan hat, das läßt dann aber auch wiederum darauf schließen, daß sie damals bei Ausführung der Tat alles genau verfolgt haben dürste. Rechtsanwalt Dr. Pittrich: Herr -Sachverständiger, trauen Sie der Frau Donner einen Mord zu, halten Sie die Ange klagte fähig, eine solche Tat zu begehen? Sachverständiger: Nein, dazu halte ich sie nicht für fähig. Damit schloßen die Erörterungen, die Verhandlung wurde abends abgebrochen. Am heutigen Montag finden die Plädoyers > statt. " ?o»MGe kunOl«i»su ! Deutsches Reich Dr. Michaelis vor dem Untersuchungsausschuß. Der Sachverständige des Reichstags-Untersuchungs, ausschusses für die Ursachen des Zusammenbruches, Dr. Bredt, hatte in seinem Gutachten über die päpstliche Friedensaktion eine Reihe von Vorwürfen gegen den früheren Reichskanzler Dr. Michaelis und den Staats sekretär v. Kühlmann gerichtet. Am 14. Dezember soll zu nächst der frühere Reichskanzler Dr. Michaelis als ver antwortlicher damaliger Leiter der deutschen Politik dar über vernommen werden, ob die Regierung den Reichstag bzw. den Siebenerausschuß und andere Vertrauens männer der Parteien über die Behandlung der päpstlichen Friedensaktion zutreffend unterrichtet hat. Außerdem sollen folgende Mitglieder des ehemaligen Siebeneraus- schusses vernommen werden: Graf Westarp, Dr. Strese mann, Vizekanzler a. D. v. Payer und Scheidemann. Beseitigung früherer Hoheitszeichen in Preußen. Wie der Amtliche Preußische Pressedienst einem Runderlaß des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten entnimmt, geben wiederholte Beschwerden dem Minister Veranlassung, seine Verfügung vom 9. Au gust 1922 in Erinnerung zu bringen. Der Minister muß, wie er erklärt, mit Nackdruck eine sorgfältige Nachprüfung darüber fordern, daß eine lückenlose Beseitigung aller früheren Hoheitszeichen (an Dienstschildern, Wegetafeln usw.) durchgeführt ist. Ein besonderes Augenmerk soll darauf gerichtet werden, daß die durch überstreichen mit Farbe beseitigten Hoheitszeichen nicht wieder infolge Ver witterung des Farbcnanstrichs hervortreten. Nötigen falls muß der überftrich rechtzeitig erneuert werden. Der Minister droht, alle Verstöße unnachsichtlich zu ahnden. Staat und Herzogshaus in Anhalt. Rach langwierigen Verhandlungen ist jetzt zwischen dem herzoglichen Hause und dem Anhaltischen Staate ein Vertragsentwurf zustande gekommen, der wahr scheinlich auch vom Landtag angenommen werden dürfte. Das herzogliche Haus überträgt dem Staat das Palais in Dessau, die Schlösser in Wörlitz, Oranienbaum und das Schloß Luisium in Dessau, ferner einen Waldbestand von 11000 Morgen bei Haideburg sowie wertvolle Kunst schätze, Gemälde usw. Dafür übernimmt der Staat die Verpflichtung, sämtliche herzoglichen Beamten und Pensio näre zu versorgen, was eine jährliche Belastung von rund 700 000 Mark bedeutet. Das Palais in Dessau wird niedergerissen und das Gelände an die Stadt verkauft werden, die einen Park anlegen will. Aus Zn- und Ausland. Berlin. Im Plenum des Reichstages erlitt der 78jährig< Reichstagsabgeordnete Herold einen Schwächeanfall Berlin. Dem Reichstag sind zwei Gesetzentwürfe zuge gangen, die für das besetzte Gebiet von besonderer Be deutung sind: ein Gesetzentwurf über die Vergütung bei Besatzungsleistungen und -Vermögensschäden (Besatzungs- Neisterleistung einer deutschen Motorradfahrerin Die Berliner Motorradfahrerin Susanne Körne: hat die etwa 2000 Kilometer lange Strecke Berlin—Bir mingham bis zum Schluß ohne Unterbrechung durch geführt. Aus einem 250-Kubikzentimeter-Dunelt-Motor rad ging die Reise von Berlin über Brüssel—Gent- Amiens nach Calais und nach der überfahrt nach Dover von dort über London nach Birmingham. Die Fahr konnte ohne nennenswerte Defekte zurückgelegt werde« Die Durchschnittsgeschwindigkeit betrug etwa 45 Kilomete pro Stunde. leiMngsgeiey) und ein Gejcyeniwuis zur Änderung des Besatzungspersonenschädengesetzes. Berlin. Der Leiter des Tanenbergbundes, Generalleut nant a. D. Bronsari von Schellendorf, gibt im Namen des Tannenbergbundes eine Erklärung ab, in der er mit teilt, daß der Tannenbergbund weder mit der Reichswehr in irgendwelcher Verbindung steht noch militärische Aus bildung betreibt. Frankfurt a. M. Der russische Volkskommissar für aus wärtige Angelegenheiten, Tschitscherin, ist aus Berlin hier eingetroffen. Er hat sich seines Leidens wegen in die Be handlung von Professor von Noorden begeben. j kunMunk-progrsmm l Rundfunk Leipzig (Wette 387,1), Dresden (Wette 294,1) ( Pädagog. Rundfunk Königswusterhausen (Welle 139«) Wochentäglich von 8.30 abends ab bringt die Deutsche Welle auch das Berliner Rundfunkprogramm. Sonntags von vorm. 11.30—2 und abends von 8 Uhr ab. Dienstag, 14. Dez. 4.30: Dresd. Funklapelle. Boieidieu: Ouv. „Die weiße Dame". — Strauß: Geheime Anziehungskräfte. — Gillet: Der Brief der Manon, Intermezzo. — Urbach: Bizets Wunderklänge, Fanc. — Ackermanns: Ertase Poetiqus. — Linke: Soiree intime. — Schreiner: Dur und Moll, Potp. D 5.30: Dr. Hildegard Heyne: Die Frauen der bildenden Kunst." S 6: Aus Neuen Büchern. G 6.30: Deutschs Welle, Berlin. D 7: Dr. Salo mon: Schutz vor Kreditoerlusten. D 7.30: Dr. Rosch: „Brasilien, der brasilianische Volkstyp." D 8.30: Uebertr. aus dem Künstlerhaus. Weihnachtsfeier der Vereinigten Germanistischen Eeminare der Univ. Leipzig u. Mitw. von Prof. Zolles, Dr. Kunath, Mitgl. des ger manistischen Institutes. — Proi. Iolles: Geschichte des Schlagers in den letzten vierzig Jahren. Musik. Leit.: Dr. Kunath. Einlagen, oorgetr. von Studierenden, Rameau: Ballettsuite. — Lanner: Zof- balltänzs. — En revement de la revue .— Das kleine Fischermädchen. — Straub: Geschichten aus dem Wisner Wald. — Die Holzauktion. — Das Kanapee. — Gillet: Loin du Bal. — Tra-ra-ra-bum-diny. — Daisy Bell. — Cremeur: Quand l'amour meurt. — Seemanslos. — Es war in Schöneberg. — Digo: Valss Boston. D 10,45: Tanzmusik.. Gleichbleibendc Tageseinteilung von Montag bis Sonnabend. Berlin Welle 483,9, 566. — Stettin Welle 252,1. Kleinhandelspreise. * 10.15: Tagesnach. nütten I Wetterdienst. 4- 11.00-12.50: Schallplattenmusik, * Nachm. 12.00: Slundengelaute der Parochialkirche, Berlin tauch Sonntag, soweit keine anderen Darbietungen: 4- 12.20- Vor- borsc (Sonnabend 11 30) 4- 12.55: Zeitzeichen 4- 1.15: Tages- Nachrichten II, Wetterdienst. 4- 2.20: Börsenbericht (Sonnabend 1.20). 4- 3.10: Landwirtschaftsbörse, Zeitangabe 4- 3.3,1 bis 4.55: Schallplattenmusik. 4- Anschließend an das Nachmittags konzert: Ratschläge fürs Haus. — Theater- und Filmdiensi. 4- 7.00: Stundengeläme der Varockialkircke. Berlin tanck Sonn, tag, soweit keine anderen Darbietungen). 4- Anschließend an die Abendveranstaltung: Tagesnachrichten lll, Wetterbericht, Zeitangabe, Theater, Sport. 4- 10.30—12.30: Tanzmusik (außer Dienstag). Königswusterhausen Welle 1300 überträgt die Darbietungen der Deutschen Welle, außerdem die Abendveranstaltungen der Berliner oder anderer Sender (auch Sonntag,. Dienstag, 14. Dezember. Berlin Welle 483,9, 566. 12.30: Die Viertelstunde für den Landwirt. 4c 4.00: Stunde mit Büchern. 4- 4.30—7.00: Nachmittagskonzcrt des Ettö-Kam- merorchestcrs. 4- 7.05: Oberstltn. a. D. Bleyhöffer: Deutschlands wirtschaftliche unv tnllureHe Vcztrchuaaea sm r.so: Dr. Werner Mahrholz: Strömungen der modernen Literatin (Die Grundlagen des Expressionismus). 4- 7.55: Dr. Adolf Grabowsky, Doz. a. d. Deutsch. Hochschule für Politik: Die Krise des Britischen Weltreiches. 4- 8.30: Ein Besuch in der Werkstatt des Weihnachtsmannes, unter Benutzung bekannter Dichtunge« verfaßt von Julius Witte. Leitung: Alfred Braun 1. Vor spiel. 2. Abfahrt im Schlitten durch den Märchenwald 3. Station bei den sieben Zwergen. -1. Ankunft beim Weih nachtsmann. 5. In der Puppenwerkstatt. 6. Bei den Heinzel männchen. 7. Rückfahrt. (Berliner Funlkapelle.) Anschließend- Lustige Weisen. Berliner Funkkapelle. Die Spinne. Roman von Sven Elvestab, Berechtigte ilebersetzung aus dem Norwegischen von Iulia Koppel. Amerikan. Copyright 1921 by Lit. Bur. M. Lincke, Dresden 21. 28) (Nachdruck verboten.) „Dir Mörder — glauben Sie, daß mehrere die Untat be gangen haben?" Krag nickte. „Zweifellos", sagte er. Falkenberg saß eine Weile schweigend da. Dann erhob er sich plötzlich und rief: „Aber die andern Zimmer! Wollen wir nicht das ganze Haus durchsuchen? Vielleicht hat Ada noch eine Spur hinterlaßen." „Ich glaube kaum, daß wir hier noch etwas finden werden," antwortete der Detektiv, „aber wir können nachsehen." Sie gingen durch mehrere Zimmer. Einzelne waren ganz leer, andere mit alten, staubigen Möbeln gefüllt. Sir kamen durch einen langen Tang, gelangten zu einer Treppe und stiegen zum zweiten Stockwerk hinauf. Hier waren alle Zimmer vollständig von Möbeln entblößt, und es sah überhaupt noch verfallener aus, als im ersten Stockwerk. Nirgends fanden sich Spuren, die darauf deuteten, daß die Zimmer kürzlich bewohnt worden waren. Inzwischen war rs immer Heller geworden. Die Uhr mochte jetzt gegen fünf sein. Asbjörn Krag zog Falkenberg mit an ein Fenster und zeigte ihm ein hübsches Bauerngehöst, das in einem nahegelegenen Gehölz sichtbar wurde. „Das wird dir Wohnung des Verwalters sein," sagte Asjbörn Krag. „Begeben Sie sich sofort dorthin, wecken Sie ihn und bringen Sie ihn hierher." „Soll ich ihm von dem Mord erzählen?" „Nein, sagen Sie nichts und fragen Sie ihn nicht aus. Bringen Sie ihn nur so schnell als möglich hierher." „Und Sie?" „Ich blribe hier." Einar Falkenberg fand den Weg zur Haustür, und einen Augenblick später konnte Asbjörn Krag ihn über die Felder auf die Verwalterwohnung zulaufen sehen. Der Detektiv stieg ruhig ins erste Stockwerk hinunter und begab sich in das Zimmer, wo sie die blutdurchtränkte Decke gefunden hatten. Er untersuchte noch einmal alles sorgfältig und ging darauf noch einmal durch die Zimmerflucht, die sie im Laufe der Nacht durchschritten hatten. Er blieb ungefähr eine Viertelstunde in dem Zimmer des Toten und ging dann auf den Hofplatz hinaus. Hier betrachtete er eingehend die Spuren auf den Kieswegen. Nach kaum zwei Minuten hatte er gesunden, was er suchte. Ms er zum Hos zurückkehrte, sah er Falkenberg mit einem fremden Mann auf der Treppe stehen. Der Konsul stellte ihm den Verwalter Eklund vor, und der Detektiv sagte gleich, wer er sei. Eklund schien äußerst erstaunt zu sein, als er den Namen des Detektivs hörte. „Sie besuchen uns zu einer merkwürdigen Tageszeit", sagte er. „Man könnte saft annehmen, daß hier ein Verbrechen begangen worden ist." Er lachte laut, so wahnsinnig erschien ihm her Gedanke. Er konnte ja nichts ahnen. „Wem gehört das Gut?" fragte Krag. Der Verwalter machte ein erstauntes Gesicht. „Wißen Sie wirklich nicht, wem das Gut jetzt gehört?" „Keine Ahnung," antwortete Krag. Der Verwalter wandte sich jetzt an Falkenberg. „Sie werden den Besitzer sicher kennen," sagte er, „es ist Kammerherr Toten." Der Konsul zuckte zusammen. „Einer meiner besten Freunde. Das ist unmöglich." Jetzt lachte der Verwalter wieder. „Freilich ist es möglich," sagte er. „Wißen Sie nicht, daß Kammerherr Toten zu den reichsten Leuten in Norwegen gehört? Er besitzt noch mehrere Güter, nur dieses hat er ziemlich vernach lässigt, das heißt, das Haus — nicht den Landbesitz," schloß er und zeigte stolz über die blühenden Felder. „Kammerherr Toten hält sich nie hier auf?" fragte der Detektiv. „Sehr selten, er hat sich einige Zimmer entrichten laßen, die er hin und wieder benutzt — wenn er ungestört sein will," fügte der Verwalter mit einem vielsagenden und wenig diskreten Lächeln hinzu." „Kommt es vor, daß Freunde des Besitzers Herkommen, um hier ein oder zwei Nächte zu verbringen?" „Nein, niemals, Kammerherr Toten kann feinen Freunden sicher anderswo bessere Bequemlichkeiten bieten." „Wie lange ist es her, seit der Kammerherr zuletzt hier war?" „Es ist mir auf's strengste untersagt, etwas über die Besuche des Kammerherrn zu erzählen," antwortete er kurz. Kammerherr Toten kommt wohl meistens mit seinem Auto mobil?" forschte Krag weiter. „Meistens." „Sie nehmen gewiß an, daß Kammerherr Toten gestern nacht hier war?" sagte der Detektiv und blickte den andern fest an. Eklund starrte den Detektiv verblüfft an. Es schien ihm auf zudämmern, daß etwas Ungewöhnliches geschehen sei. „Ich war bereits zu Bett gegangen," antwortete er, „als ich hörte, daß ein Automobil an meinem Hause vorbeisauste/' Krag zeigte mit der Hand. „Dort hinten liegt also Ihr Haus. Um wieviel Uhr haben Sie das Automobil gehört?" „Ganz genau weih ich es nicht; aber ich nehme an, daß es gegen 2 Uhr war, denn ich ging spät zu Bett, weil ich noch lange bei den Rechnungsbüchern gesessen hatte. Ich war gerade drauf und dran einzuschlafen, als ich durch den Lärm des Autos wieder geweckt wurde." „Und es siel Ihnen nicht ein, nachzusehen, wer im Auto mobil war?" „Nein. Ich dachte, es könnte kein anderer als -der Kammer herr sein." „Aber ich kann Ihnen versichern, daß er es nicht war," sagte Asbjörn Krag. „Nicht?" rief Eklund. „Dann wird es ein Automobil ge wesen sein, das seinen Richtweg über den Hof genommen hat." „Nein," antwortete Krag. „In dem Automobil waren fünf Menschen, und diese fünf Menschen, haben ohne Wißen des Kammerherrn heute nacht dem alten Herrenhof einen Besuch ab gestattet." „Wirklich?" sagte Eklund mißtrauisch: „Woher wißen Sie das so genau?" „Weil ich es weiß," antwortete Krag kurz. „Der eine von den fünf Herren hält sich noch drinnen im Hause auf." Der Verwalter öffnete sofort die Tür. „Mit dem werde ist ein Wörtchen reden," rief er. „Ich werde ihn lehren, nachts in die Zimmer meines Herrn einzudringen. Wo ist er?" „In dem Zimmer mit den dunklen Ledermöbekn." „Aha, also im Arbeitszimmer des Kammerherrn. Das ist eine unerhörte Frechheit. Was macht er da?" Der Verwalter sprach unaushörlich, während er Tür um Tür öffnete, und sich dem unheimlichen Zimmer immer mehr näherte. „Er sitzt ganz still drinnen", antwortete Krag. „Ganz still? Das ist höchst sonderbar." Endlich gelangten sie in das Zimmer des Toten. „Wo ist er?" fragte der Verwalter. Ohne zu antworten, zeigte Krag aus den weihen Kahlkopf des Toten, der über bem dunklen Stuhlrücken sichtbar war. „Sie sollten versuchen, ihn zu wecken", sagte Krag. Der Verwalter ging auf den Toten zu und sah ihm ins GeM- Im nächsten Augenblick taumelte er wie vom Schlag getroffen " (-Fortsetzung st>lgt.)