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Viaars we,en seren, Venen innerhalb des Britischen Reiches ihr Schicksal in die eigene Hand gegeben sei. Jeder Versuch, ihre Freiheit zu beschränken und niederzuhalten, werde natürlich auf Widerstand stostcn, aber die Redereien über unüberwindliche Schwierigkeiten, die aus der Kon- ferenz überwunden werden müßten, besäßen keinen tat- sächlichen Hintergrund. Wenn es einmal soweit kommen sollte, daß das Britische Reich und das englische Volk gegen eine andere Nation zu stehen hätten, dann seien seine australischen Landsleute entschlossen, mit Eng land vereint und eins zu sein. Sie würden alles bekämpfen, was etwa zum Auseinander- brechen jener großen Gemeinschaft führen könnte, die heute einen beständigen Faktor für die Förderung des allge meinen Friedens darstelle. Der diplomatische Berichterstatter des „Daily Tele- graph" schreibt, mau erwarte in weiten Kreisen, daß vor Beendigung der Reichskonferenz ein Beschluß gefaßt wer den wird betreffend die Kandidatur eines Dominions bei den nächsten Wahlen zum Völkerbundrat, und daß Kanada der Kandidat des Britischen Reiches sein werde. Der europäische Militarismus. Wundern wir uns nicht oft selbst über unsere Leicht gläubigkeit, die uns im Ausland leider nur allzu oft al politische Unreife ausgelegt wird und letzten Endes doc nur jenem Erbfehler der deutschen Mentalität zugerechne werden kann, die alles, was vom Ausland kommt, al köstlich und alles überhaupt mit dem Auslande Zusammen hängende als wertvoll empfindet. Ob trotz Locarno und Genf auch immer wieder darau hingewiesen wird, daß insbesondere Frankreichs Friedens schalmeien keineswegs ernst zu nehmen sind, sondern nu im Konzert der Völker ihren Part zu spielen, im übrige, aber im eigenen Lands zu schweigen haben, gib es bei uns noch immer Phantasten, die nicht sehen oder nich sehen wollen, was im europäischen Westen und Osten glei chermaßen vorgeht. Hier wie dort beherrscht Mars du Stunde, — daran ist nun einmal nicht zu rütteln, alle, offiziellen und inoffiziellen Beschwichtigungsversuche vor feiten Frankreichs und Polens zum Trotze. Wenn wir einmal statistisch erfassen wollen, wie e.° zur Zeit mit der Abrüstung in Europa steht, so erhalten wir an Hand der uns zugänglichen Ziffern ein recht ge naues Bild davon, wo der Militarismus, der uns bekannt lich fortwährend vorgehalten wird, in Wahrheit zu Hause ist. So verfügt Frankreich, das stets zum Frieden „geneigt" ist, aber eine Abrüstung aus „Prestige-Gründen" erst nach Beginn der entsprechenden Abrüstungsmatznah men der anderen Erotzstaaten vorzunehmen versprach — vor allem nicht abrüsten kann, solange „Deutsch land dauernd seine Sicherheit bedrohts!)" — über ein stehendes Heer von 738 000 Mann. Wohlgemerkt: aktive Soldaten, nicht zu rechnen die Reservekräfte, die binnen kurzer Zeit mobil zu machen sind! Das zweit größte Heer Europas besitzt das berühmte Land der Frei heit Rußland, das noch über eine halbe Million Sol daten dauernd unter den Waffen hält, von seinen im Auslande eifrig tätigen Agenten aber immer wieder auch gegen die bescheidenste Wehrmacht Opposition treiben läßt. Zu dem gewaltigen französischen Heeresaufgebot kommen noch 845 Tanks zumeist modernster Konstruktion, während diese „Sieger des Weltkrieges" auch noch über eine riesige Luftflotte, nämlich über 1747 Kriegs-Lufteinheiten ver fügen. Rußland kann zwar auf diesem Gebiete nicht ganz konkurrieren, stellt aber immerhin noch zu seinen 563 000 Mann 60 Tanks und 800 Kriegsflugzsuge, Ihm folgt Italien mit 308000 aktiven Soldaten, 160 Tanks und -— Mussolini sei gedankt! — nicht weniger als 1188 Flug zeugen. Ganz besonders beachtenswert ist. daß Polen, wie' auch die Tschechoslowakei, zwei sehr problema tische Staatsgebilde von Gnaden des alliierten Feind bundes, über Armeen verfügen, die gar nicht im Verhält nis zu ihrer politischen Bedeutung stehen. So hält Polen ein stehendes Heer von rund 306 000 Mann, hat 220 Tanks und 510 Flugzeugeinheiten. Auch die braven Tschechen lassen sich nicht lumpen und haben mit dem von gewissen Gönnern, die wir nicht weit zu suchen brauchen, gepumpten Geld ein recht stattliches Heer aufgestellt. So zählt die derzeitige aktive Armee der Tschechoslowakei 150 000 Mann (also immer noch um die Hälfte mehr als uns zuge billigt wurde!). Hierzu kommen 60 Tanks und 500 Flug zeuge. Also eine recht stattliche Heeresmacht für das gewiß nicht sehr umfangreiche Staatsgebilde. England er scheint im Verhältnis zu diesen Liliputstaaten bescheiden, denn es unterhält nur 159 400 aktive Soldaten, hat zwar 300 Tanks und 1215 Flugzeugeinheiten, was aber mit Rück sicht auf seine ausgedehnten Kolonien (die „Dominien rechnen selbstständig» nicht allzu schwer in die Wage fällt. Zu nennen wären aus dem Völkerkonzert endlich noch Rumänien, das noch immer über 143000 Aktive ver fügt. 270 Flugzeuge und 90 Tanks besitzt. Endlich Jugo- flawien, das ein Riesenheer im Verhältnis zu seiner Bedeutung und Größe, nämlich von 115 300 Mann unter hält, dazu 270 Flugzeuge, wenn auch nur wenige Tanks besitzt. — Man kann sich an seinen fünf Fingern getrost abzählen, wo wir hinzuzurechnen sind. Trotz aller Kon trollkommissionen und anderer Schikanen haben wir unser kleines Reichsheer zwar auf eine militärisch gute Höhe gebracht. Im übrigen aber reichen die 94 796 Mann, dis uns der der „Versailler" Vertrag zugebilligt hat, natür lich nicht im entferntesten hin, um auch nur annähernd der ihnen zugewiesenen völkerrechtlich und versassungsgemäß ^«gewiesenen Aufgabe, die Neichsgrenzen zu verteidigen, gerecht zu werden. Wo also ist der wahre Militarismus gu suchen? Tornado über Kuba. Große Zerstörungen in Havanna. Ein über Kuba und hauptsächlich über Havanna tobender Tornado zerstörte Hunderte von Häusern. Die Straßen in den Städten sind mit Trümmern bedeckt. Straßenbahnen und Telegraphenstangen wurden umge- risscn. In Havanna sind sämtliche Lichtleitungen zerstört. Die Zeitungen konnten nicht erscheinen. Der Orkan hatte eine Stundenaesckiwindiakeit von 120—130 englischen Meilen. Da Wärnungszeichen gegeben worden waren, war die Bevölkerung auf das Herannahen des Sturmes vorbereitet. So gut wie alle kleinen Schiffe und Barkassen im Hasen wurden beschädigt oder zum Sinken gebracht. Der norwegische Dampfer „Thorbcrg" wurde von der euren Serie des Hafens, wo er festgemacht war, auf die andere Seite und dann wieder zurnckgcschlendert. ^.s brausten ungeheure Wasserberge über die Ufer mauern Havannas landeinwärts. Die Hasenani agen sind überall stark beschädigt worden. Auch hat die Ernie in den Provinzen Havanna, Matanzas und Pinar del Rio großen Schaden erlitten. Wie amtlich gemeldet wird, wurden infolge des Orkans ungefähr 30 Personen gelötet und 300 verletzt. Tausende sind ohne Ob dach. Polizei und Soldaten patrouillieren in den Straßen und haben Befehl erhalten, ohne Warnung auf jeden Plünderer zu schießen. Die Stadt ist ohne Licht. Bäume wurden umgerissen und die Trümmer zahlreicher Schiffe schwimmen im Hafen. Nach Meldungen aus Jacksonville aus Florida wütete der von Kuba kommende Orkan mehrere Stunden über Florida und richtete große Zerstörungen an. Die Ein wohner und Flüchtlinge von Miami, die in Schulen und festen Gebäuden Zuflucht gefunden hatten, erhielten die Aufforderung, in ihre Häuser zurückzukehren, da die Gefahr vorüber sei. Das Barometer steigt andauernd. Wmierbegirm. Schnee im Schwarzwald, im Harz und im Eulengebirge. Bei zwei bis drei Grad Kälte ist im Schwarzwald Schneefall eingetreten, bis auf etwa 900 Meter herab. Auf dem Feldberg beträgt die Neuschneedecke über sieben Zenti meter. Der Schneefall dauert an. — Der Brocken hat bereits eine leichte Schneedecke. — Die Eulenberge in Schlesien zeigen sich im Schneegewande. Für den Winter sport werden im Eulengebirge bereits umfassende Vor bereitungen getroffen. In der Nähe der Grenzbaude arbeiten an der Errichtung einer großen Skisprungschanze, deren Gesamtkosten sich auf etwa 15 000 Mark belaufen werden, 30 Erwerbslose. i Letzte Meldungen j Vermischte Drahtnachrichten vom 21. Oktober EnglW-türrische Kaukasus-Zel Handlungen. Berlin. Wie aus Paris gemeldet wird, erörtern dortig, Diplomatenkreise lebhaft englisch-türkische Verhandlungen, di, vor mehreren Wochen in Konstantionpel noch von dem in» zwischen nach Berlin versetzten englischen Botschafter Lindsatz begonnen worden sind und den Beitritt der Türkei zum Völker bund zum Gegenstand haben. Bestrebt, die türkisch-russisch, Freundschaft zu zerschlagen, hat England Kemal Pascha nicht mehr und nicht weniger als den Kaukasus, die Vormacht stellung auf dem Schwarzen Meer und eine größere Anleih» zu günstigen Bedingungen angeboten. Das hessische Volksbegehren gesetzmäßig. Darmstadt. In der heutigen Sitzung des Hessischen Land tages wurde das Volksbegehren aus Auflösung des Hessische« Landtages einstimmig angenommen. Die Regierung muß i» Kürze den Tag der Volksabstimmung bekanntgeben. Zwei Todesurteile. Hamburg. Das Schwurgericht verurteilte den Arbeitet Heinrich Becker nnd den Bäcker Gustav Puls Weger Mordes und versuchten Raubes an dem Händler Fränkel zuw Tode. Der Mord war am 4. August 1919 verübt worden. Beid, Täter wurden bereits im November 1923 vom Hamburger Schwurgericht wegen Ermordung des Ztgarrenhänvlcrs Holfi verurteilt, und zwar Becker zum Tode, Puls zu zehn Jahre« Zuchthaus wegen Beihilfe. Neue Erdrutsche bei St. Moritz. St. Moritz. In der vergangenen Nacht müssen sich an bet Dent du Midi neue Erdrutsche ereignet haben. Man vernahm ein Dröhnen, wie es bei den früheren Erdrutschen der FaL gewesen war. Der in der Nacht gefallene Regen hat daß Wasser des Barthelemybaches stark zum Anschwellen gebracht. Die Kantonstraße ist erneut unterbrochen und der Verkehr sm Fahrzeuge aller Art gesperrt. Sir Robert Lindsays Abreise nach Berlin. London. Sir Robert Lindsay, der neue britische Bot schafter in Berlin, wird Freitag von London abreisen, um sich auf seinen Posten zu begeben. Kohlennot in Italien. Nom. In Anwesenheit der Minister für Verkehr und für Wirtschaft hat eine Besprechung mit italienischen Groß industriellen über die augenblickliche Kohlennot in Italien statt- gefunden. Der bisherige durchschnittliche Jahrcsvedars Italiens an Kohlen betrug unter Beiseitelassung der Bedürf- ttisje der Handels- und Kriegsmarine 10 Millionen Tonnen. Infolge der Entwicklung der italienischen Industrie ist dieser Betrag diesmal bereits innerhalb der vergangenen zehn Mo nate verbraucht worden. Es handelt sich nunmehr darum woher und zu welchem Preise die fehlende Kohle zu beschaffen ist, da der Bergarbeiterstreik in England eine große Knappheit und Verteuerung der Kohle am Weltmarkt hcrvorgerufen bat. j Rus unserer keimst s Wilsdruff, am 22. Oktober 1926. Merkblatt für den 23. Oktober. Sonnenaufgang » Mondaufgang 6^N. Sonnenuntergang Ij Monduntergang 9° V. 1801 Der Komponist Albert Lortzing geb. — 1805 Der Dichter Adalbert Stifter geb. — 1918 Italienische Gegen offensive in Venetien. * Vom Briefschreiben. Briefe zu schreiben ist eine Kunst! Bon Privatbriefen ist «die Rebe, von -jenen Mitteilungen ber Menschen untereinander die als ein „Lebenszeichen" a-uszufassen sind. Mau kann wohl im allgemeinen ruhig behaupten, daß die Menschen der heutigen Zeit gar nicht mehr imstande sind, wirkliche Briese zu schreiben. Denn nicht allein darauf kommt es cm, baß man einem Ver wandten oder befreundeten Menschen allerlei Dinge bes All tags nntteilt, sondern, baß man zugleich ein Stück Per fön-, lichkeit in jedem Brief -hineinlegt. Ein Privatbrief soll nicht nur Nachrichtenübermittler sein, sondern Mittel zur stummen Zwiesprache mit dem Empfänger. Er soll den Geist bes Schreibers atmen, soll seine ganze Person vor den Augen des Lesenden erstehen lasten. Dazu ist wohl nötig, daß der Schreiber über die erforderlichen Anlagen verfügt, wenn andererseits auch „kleine Geister" in der Lage sind, Briese in dem angebeuteten Sinne zu formen. Daß es nicht geschicht, ist meist Oberfläch lichkeit -und Nachlässigkeit, vor allem aber auch die erschreckende Verflachung des Geisteslebens, -die sich in ben breitesten Schichten unseres Volkes bemerkbar macht. Das muß wieder anders werden. Voraussetzung dazu ist bi-e Vertiefung unseres -Geisteslebens und die Verinner -l i ch u n g unseres Familien lebens, der Quellen, aus denen jede Person unermeßlich zu schöpfen in -der Lage ist. Hand in Hand damit muß die Pflege -des Briefstils gehen. Fange ein jeder einmal bei sich selbst an, er wirb Freude an diesen Hebungen haben und bas Volkstum wirb Gewinn daraus ziehen. * Die zwölf Wahivorschläge für Sachfen zugelassen. Der Kreiswahlausschuß -sür Ostsachsen hat in seiner Sitzung fest- gestellt, -daß sämtliche zwölf -eingereichten Wahlvorschläge -den Bestimmungen des neuen Landeswahlgesetzes entsprechen. Es wurde daher ihre Zulassung beschlossen. Wahlversammlung. Am Sonntag nachmittag 3L« Uhr spricht in einer Wählerversammlung im „Goldenen Löwen" der be kannte Volksvedner -Äadtverordneter Richard Kunze-Berlin über das Thema: „Jüdisches Finanz-gaunertum, Steuersumpf, Volks betrug -überall -und die Erdrosselung der Landwirtschaft". Der Vortrag wird am gleichen Tage ^8 Uhr abends im Gaschos Bur k ha r d swal d e wiederholt. Die Landtagskandidaten der Völkisch-Sozialen Arbeitsge meinschaft. Die Völkisch-Soziale Arbeitsgemeinschaft (Deutsch- völkische Freiheitsbewegung Großbeutschlands, Deutsch-Soziale Partei) hat zur Landtagswah-l folgende Kandidaten aufgestellt: Im Wahlkreis Dresden Bautzen Lehrer und Stadtverordneter Blumentritt, Landwirt Hundt, Handlungsgehilfe John, Lehrer Meyer, Steinbruchsarbeiter Stiebitz, Kordmachermeister Siehr, Bundessekretär -des Vaterländischen Arbsitnehmerbundes -Grün berg. Im Wahlkreis Chemnitz-Zwickau: Rechtsanwalt Jurgel-ett, Sekretär des Bundes der Bäckergesellen Petzold, Landwirt Hundt, Lehrer und Stadtverordneter Blumentritt, Diplom-volkswirt Fal kenberg, PostinspEor Dietze, Handlungsgehilfe -Weißbach, Pfarrer Vogel. Lehrerverfammlung. Die Lehrerschaft der hiesigen Zweig konferenz wird am 27. Oktober nachmittags Z45 Ahr im ,-Adler" zusam-menkommen, um Lehrer Kochs Vortrag: Das Religiöse und seine psychologische Notwendigkeit anzuhören. Theater-Abend. Morgen abend 8 Ahr veranstaltet der hie sige Dramatische Verein im ,Lindenschlößchen" eine Aufführung des Lustspieles Mer Störenfried" von R. Benedix. Die Leistungen der Darsteller sind bestens bekannt. Sie werden auch morgen wieder alle Ermattungen voll befriedigen. Der niedrige Eintrittspreis ermöglicht allen den Besuch. (Vgl. Ins.) Die Diebstähle auf dem Lande nehmen -unvermindert ihren Fortgang. Besonders Geflügel ist ein sehr begehrter Artikel. Kein noch so kräftig gebauter Stall ist -vor den Spitzbuben sicher genug, denen -offenbar auch als scharf bekannte Wachhunde kein Hindernis bereiten. In den letztvergangenen Nächten wurden vermutlich -von den noch unermittelten Diebesspezialisten in die Gemeindeämter zu Foldern bei Großenhain und Birkan bei Göda verübt, .im letztgenannten Falle auch hundert Mark Bar geld mit erbeutet. Anderweile Einbrüche in Stationsgebäude wurden ferner in Strehla (Elbe), in Kühren bei Burkattshain, in Com-memu bei Königswariha und -in Adorf ausgeführt, dabei in der Hauptsache das vorgefunde Wechselgeld geraubt. Ein Fußtritt für das deutsche Handwerk. Im Tiuni dieses Jahres beschloß der Reichstag, es solle eine Aniersuchung über die Grundlagen der deutschen Wirlschast Herdeigeführt werden. Zu dieser Amfrage ist das Handwerk nicht Mit herangezogen worden. Aus welchem -Grunde -das nicht geschehen sei, fragte -dieser Tage -die Spitzenorganisation, der Reichsverband des deutschen Handwerkes, bei dem Ausschuß an. Jetzt hat ihr Vor sitzender, der ZeMrumsabgeovdnete Lammers /geantwortet, es müsse erst in -einer Sondererhebung festgeistellt werden, ob das Handwerk im neuen Deutschland überhaupt noch eine «vollsw-irt- schastliche Bedeutung habe. Herr Lammers ist Rechtsanwalt in Berlin und spielt in industriellen Kreisen eine gewisse Nolle. Arbeitslosenversicherung. Die -sächsischen Handelskammern haben kürzlich zu dem Entwurf eines -Gesetzes über Arbeitslosen versicherung Stellung genommen. Anter gewissen Vorbehalten erkennen sie den -Entwurf üder-w-i egend als Versuch einer gesetz lichen Regelung zur Lurchsühvung des -Versicherungsgrundsatzes an. Die Kammern machen jedoch eine -Steigerung der finanzi ellen Leistungssähigkeit besonders durch Vereinfachung der Ver waltung und durch Verbreiterung der Wersicherungsgrundlage zur Bedingung. Außerdem fordern sie «schärfere «Sicherheiten -gegen mißbräuchliche Ausnutzung der Versicherungseinrichtungen. Die zur Erhöhung der finanziellen Leistungsfähigkeit ausschlag gebende Verbreiterung der Versicherungsgrundlage wird nckH ihrer Meinung nur durch Einbeziehung der kandnArtschaftlichen Abeitnehmer in die Versicherung erreicht werden können. Denn es «darf nicht übersehen werden, daß ein Teil der landwlrtschaft- lichen Arbeiter im Winter Beschäftigung in der Industrie sucht und bei eintretender Arbeitslosigkeit dann auch die Arbeitslosen versicherung in Anspruch nehmen wird. Neben diesen grund sätzlichen Forderungen haben die Kammern zu Einzelheiten der -Gesetzesvorlage noch verschiedene Abänderungsvorschläge ge macht. Der Flachsbau in Sachsen. Nachdem der im November v. I. beantragte Kredit an die flachsverarbeitende Industrie bereit- gestellt worden ist, kann die Krise des «vorigen Winterhalbjahres in der Flachsabnahme als «überwunden angesehen werden. Wie die Pressestelle d-er Lan-dwirtschaftskammer mitteilt, können die siachsbauenden Landwirte bestimmt damit rechnen, daß -ihnen die diesjährige Flachsernte wie bisher lausend -abgenommen wird. Soweit in den Bezirken kleine Schwingereien -und Ausbereitungs- anstalten bestehen, an die die Landwirte bisher geliefert haben, möchte selbstverständlich die Geschäftsverbindung beibehalten werden. Damit die Röstereien außerdem den Landwirten die bestmöglichen Preise zahlen, ist es im Interesse der Landwirtschaft wünschenswert, daß der kostspielige Einzelauskaus -durch Mittels personen in Zukunft ausgöschaltet wird. Die Mitglieder der land wirtschaftlichen Vereine tun am besten, wenn sie ihren Flachs in Sammelladungen «unmittelbar an die einschlägige «Fabrik liefern. Empfehlenswert ist es auch, den Flachs «selbst zu, rösten, da diese Arbeit durch hohe Preise reichlich vergolten -wird. Sollte der Flachs an einem Ort aus irgendeinem Grunde nicht rechtzeitig abgenommen werden können, so wollen sick> die Landwirte un verzüglich an die Deutsche Flachsbau-Gesellschast m. b. H., Ab teilung «Sachsen, Dresden-A., Sidonienstraße 14, wenden. Herzvgswolde. (Autounglück.) Am Dienstag verun glücke am hiesigen Berg ein Auto. Der Wagen stand mit -den Rädern nach oben. Einzelheiten fehlen noch. Mohorn. (I ungd o.) Sonntag findet im hiesigen Gasthose ein jungdeutscher Abend statt, zu welchem Komtur Lasse sprechen wird. Die Wilsdruffer Stadtkapelle hat den musikalischen Teil übernommen. Kirchennackri»ten. — 21. Sonntag n. Tr. Predigttext: «Epheser 6, 10—17. Wilsdruff. Borm. 9 Ahr Predigtgottesdienst; vorm. t-11 Ahr Kindergottesdienft; nachm. 2 Ahr Taufgottesdienst. — Mitt woch den 27. Oktober: Abends 6 Ahr Iungmännewsrein (Jugend heim). — Donnerstag: Abends )48 Ahr Bibelstunde (Pfarre)-