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A Line Wie Havas aus dem eitte der Stelle kam! (Fortsetzung folgt-) Verkehrsvercins und verwandter Betriebe tu Frankfurt Ermordung des Wegen gemein- r? Stadt, des Hotels und snndeu. Paris. preußische SevöllmmMatW. Gestiegene He irats Häufigkeit. Die Statistische Korrespondenz veröffentlicht des Wirtschaftsamtes der des Vereins Frankfurter auf dem Bahnsteig einge- schaftlichcn Mordes in Tateinheit mit versuchtem schweren Raube wurde der Angeklagte Gens zum Tode und zu dauerndem Ehrverlust und der Angeklagte Eorty zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Corty wurde eine fünf jährige Bewährungsfrist zugebilligt. — Das Marburger Schwurgericht verurteilte den 22 jährigen Landwirt Johann Schmidt, der seine Geliebte Ende Februar erwürgt hatte, zum Tode. . Sechs Jahre Zuchthaus wegen versuchten Brudermordes. Vor dem Bochumer Schwurgericht wurde der Prozeß gegen den Landwirt Beckbauer aus Erckenschwick verhandelt, der angeklagt war, zweimal versucht zu haben, seinen Bruder durch Gift zu ermorden. Der Angeklagte wurde zu eurer Zuchthausstrafe von sechs Jahren und zur Ab erkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für die Zeit von zehn Zähren verurteilt. Die Blutprobe zum Vaterschaftsnachweis nicht aus reichend. Der oberste Gerichtshof in Bern hat entschieden, daß Übereinstimmung der Blutproben, Gleichheit der Finger abdrücke und selbst eine gleichmäßige Verkrüppelung eines Fingernagels nicht ausreichen, die Vaterschaft eines Ange klagten zu beweisen. Das Urteil steht in direktem Widerspruch zu einer kürzlichen Entscheidung eines Wiener Gerichtshofes. Die hinzugezogenen Sachverständigen erklärten, daß alle drei Angaben zusammengenommen vielleicht einen Anhaltspunkt geben könnten, daß sie als vollgültiger Beweis aber nicht an- znsprechen seien. Nun mach' Tich fertig, packe Teins alten langwelligen Bücher zusammen und komm mit mir nach der Stadt. Ich will mir Spitzen zu meiner rosa Seidenbluje kaufen, Deine freie Zeit ist doch bald vorüber!" nnrs ao uno fo entsteht an Stelle der Regel das Chao.« Wenigstens sieht es so aus. Aber was bei uns in den mittleren Breiten vorgeht, ist doch schließlich weiter mch» als die Folge des Austausches zwischen kalter und warmer Luft, die von Norden und von Süden bei uns einströmt- Was Hoch- und Tiefdruckgebiete sind, ist ja heute schon ziemlich allgemein bekannt und jede Wetterkarte zeigt es. Nur muß man sich klarmachen, daß das Lust« meer nicht bloß zwei Dimensionen hat wie die Karte, sondern noch eine dritte, die senkrechte. Wenn ein starker kalter Luftstrom vom Norden auf uns zukommt, fo heb! er die warme leichte Luft in die Höhe, mag sie uns auch noch so angenehm fein. Die warme Luft wird nach oben abgedrängt, infolge der inneren Arbeitsleistung bei del stattfindenden Ausdehnung kühlt sie sich noch mehr ah und es gibt oftmals kalten Regen. Aus schweren Wolken« massen kommen unter stürmischen Nebenerscheinungen heftige schlagartige Güsse, die sogenannten Böennieder« schlage. Manchmal, wie in diesem Jahre, fehlen sie auch, obwohl wir Regen erwarteten. Dieses Böenstadium wirb allerdings bald überwunden, das Tief zieht ostwärts ab, ein hoher Luftdruck rückt heran. Was aber bleibt, ist die mehr oder minder empfindliche Abkühlung. Wenn dann die Bewölkung auch noch nachläßt, sind wir um nichts ge bessert, denn infolge der Ausstrahlung fallen die schor niedrigen Temperaturen noch weiter. Man hat diese ge fährlichen Frühjahrsfröste deshalb geradezu Strahlungs fröste genannt. Wir haben Kälterückfälle regelmäßig in jedem Jahre, und wenn man der Sache auf den Grund geht, dauer« Ingeborg saß an ihrem Arbeitstisch, den sie vor da-s w'sne Fenster gerückt hatte. Warm uno rockend schien du' Septembersonne zu ihr herein uno nahm ihr noch das lstz^ Nestchen Arbeitslust. Unglücklich nagte sie an ihrem Federhalter und blickte auf das Heft vor ihr, das nur eri wenige Zeilen zeigte, die aber auch schon durchgestrich^ waren-, das aufgegebene ^bema zu tem Aufsatz war w sehr unsympathisch; kein Wunder daher, daß sie nicht vM Übersicht über Eheschließungen, Geburten und Sterbefälle in den preußischen Großstädten im Jahre 1925. Das Jahr 1925 brachte für die großstädtische Bevölkerung eine Hei ratshäufigkeit von 8,48 pro Tausend, die der von 1913 (8,53 p. T.) fast gleich ist, während die von 1924 mit 7,81 p. T. dagegen etwas zurückbleibt. Auch in der Mehr zahl der Berichtsorte war die Heiratsziffer der Jahre 1913 und 1925 ziemlich ähnlich. Gegen 1924 war im Berichts jahr die Heiratshäufigkeit fast überall gestiegen, ausgenom men in Halle und in Wiesbaden. Die höchste Heiratsziffer hatte 1913 wie 1924 und 1925 Altona mit 11,05 p. T. bzw. 9,71 p. T. und 9,73. p. T. — Im Gegensatz zur Heirats- chäufigkeit erreichte die Geburtenhäufigkeit des Jahres 1925 im Durchschnitt der Großstädte die von 1913 bei weitem nicht, wenn sie auch die von 1924 etwas übertraf; die Ziffer war für 1913 27,01 p. T., 1924 19,14 p. T. 1925 19,83 p. T. Die höchsten Geburtenziffern hatten in allen drei Jahren Hamborn, Bochum, Oberhausen und Gelsen kirchen. Die Sterblichkeit war in den Jahren 1924 und 1925 fast gleich (11,72 und 11,77 p. T.) und damit in beiden Jahre um zwei pro Tausend kleiner als 1913 (13,72 p. T.). Nur in Kiel, Münster i. W. und Wiesbaden über schritt die Sterblichkeit im Berichtsjahr die von 1913 um ein geringes, sonst blieb sie stets darunter. — Den stärksten Geburtenüberschuß hatten Hamborn, Bochum, Oberhausen, Gelsenkirchen und Duisburg; er betrug in diesen Städten zwischen 16,41 p. T. (Hamborn) und 10,80 P. T. (Duis burg). Als Geburtenüberschuß für den gesamten Durch schnitt der Großstädte ergaben sich 7,35 p. T. gegen 6,69 p. T. im Jahre 1924 und gegen 12,45 p. T. 1913. — Die Durchschnittszahl für Säuglingssterblichkeit betrug in den beiden letzten Jahren rund 10 auf 100 lebendgeborene Kinder gegen 13,6 ?L im Jahre 1913. BKtermorv wegen des Militärdienstes. In der spanischen Stadt Saragossa ermordete der älteste Sohn einer Familie gemeinsam mit der Mutter den Vater. Bei der Vernehmung gab er an, daß er sich auf diese Weise vom Militärdienst Habs befreien wollen, da in Spanien der älteste Sohn einer Witwe nicht zu dienen braucht. Bunte Tageschronik. Breslau. Der Landjäger des oberschlefischen Dorfes Suchan wurde, als er in der Nacht von einem Dienstgange heimkehrte, von einer 30 Mann starken Bande überfallen. Er verteidigte sich mit Säbel und Revolver und verletzte drei Angreifer schwer, bis er durch einen Schutz niedergestreckt wurde. Hoffnung und der bisherige Frühling hat uns eigentlich nicht enttäuscht. D. K, s t doch 1 Illge' ^zu kc mehr -sich c Der r Trim Vsemifchiss. Origineller Moholersatz. In Norwegen sucht auch M. ArbeLier und Angestellte. Katiowitz. (Lohnerhöhung in der oberschlesk- schcn Montanindustrie.) Der Schlichtungsansschuß hat entschieden, daß ab 1. Mai im Bergbau eine 5 Mge und in der Eisenhüttenindustrie eine 4 AUge Lohnerhöhung eintritt. Wien. (Rückgang der Arbeitslosigkeit in Österreich.) Die letzte Zählung der Arbeitsmarktziffern zeigt einen neuerlichen Rückgang der Arbeitslosigkeit in Öster reich, der jedoch nicht mehr so groß wie in den verflossenen Wochen ist. Die Zahl der Arbeitslosen beträgt jetzt in ganz Österreich ungefähr 160 000. Unlusiiger als je war Ingeborg nun beim Lernen; sie, hafte einen förmlichen Widerwillen vor ihren Schulbüchern' und den Aufgaben, Vie sie zu lösen hatte. Natürlich fielen' drese dadurch wenig gut aus, so daß ihr Vater mit ihren Leistungen sehr unzufrieden war. Sie bekam manchen har ten Tadel darüber zu hören, den sie stillschweigend hinnahm Ein stiller Trotz war über sie gekommen, der sie gleich-, gültig gegen alles sein ließ. Immer hörte sie jene locken den Worte in ihren Ohren. „Zerreißen Sie dach jene Fes seln, die Sie so sehr hindern und drücken — Sie haben doch das Recht der Selbstbestimmung." Er hatte recht — sie brauchte sich wirklich nicht zu einem! verhaßten Berufe zwingen zu lassen! Lange ging es überhaupt nicht mehr so weiter, nö fühlte sie genau; ihr Gesundheitszustand litt schon unter den seelischen Aufregungen und Kämpfen. Und immer tauchte Steinecks keckes hübsches Reitergesicht vor ihr auf — und gerade dann, wenn sie am meisten der Sammlung bedurfte! Frankfurt a. M. Auf ihrer Reife durch Europa trafen die amerikanischen Hoteliers in Frankfurt ein. Zur Begrüßung harten sich Vertreter ' " " -- - - - genoi einig eine> - wegc groß - Sie - naue IHM mem ange gnäd den ' vern den i die i ein i Anw Wah alte tanzi - Zwei Todesurteile. Tas iLchwurgenchc am Main hat in dem Prozeß wegen der Kriminalbeamten Sack das Urteil gefällt. Newhork. Nach einem Bericht des „Sun" schreiten hier Verhandlungen mit fünf größeren deutschen Stahlgesellschaften wegen einer Anleihe im Betrage von 40 bis 60 Millionen -Dollar fort. Luftschisshafen Le Bourget meldet, wird die Luftlinie Paris —Kopenhagen am Montag in Betrieb genommen werden. Die Fahrt dauert sechs Stunden mit Zwischenlandung in Hamburg. Fra «ammlc irmals ' ließen, legende. Zur den Qu ^den Str nern, di 'dem L gedenkt Diamar Dei Aebiete westlich Noosem . "El kein D hinauf iDtz Zu Laufe i Indian aus dei mit bei schliffet mit eir leichte meisten in dies' De Weißer üe vo' ,wring' ÄojseL 'hre § -licht n 'täwml kein n kehrte. Cherv« Indim ,. naturl ^adopti D and s> dec K- Diese iaucht, und n Grauso "st nici A dringt nern 1 die m Wie s sam e ' Die 6 ihre > werde LagM listigb Caya; Mais, Achter volle solche T -Nirm 'Bildr Mir i Tän? seit j Ihre erste' in d Vorn l ! sagte Aus dem Gsn'chFsscml. § Der Lützow-Prozeß. Die weitere Verhandlung im Pro zeß gegen den Freiherrn von Lützow warf durch die Ver nehmung mehrerer ehemaliger Schüler wiederum bezeichnende Streiflichter auf die Erziehungsmethoden des Angeklagten. So wurde, wie ein Schüler bekundete, wiederholt auch Bett arrest verhängt. Der zur Strafe verurteilte Junge wurde mit Zwirn im Bett festgebunden und durfte sich nicht bewegen. Waren die Zwirnfädcn durchgerissen, dann wurde der Junge von Lützow geschlagen. Durch einen Kollegialüeschlutz der Lehrerschaft war Lützow seinerzeit die Erzieherfähigkcit ab gesprochen worden. Durch die Vermittlung des Schulrates Dr. Knoch, der als Zeuge vernommen wurde, konnte der Konflikt beigelegt werden. Allgemein wurden von den Lehrern dem Angeklagten anormale Neigungen nachgesagt. Das Urteil gegen den Separatistensührcr Irmscher. In vem Frankenthaler Prozeß gegen den wegen dreifachen Mordes angeklagten Separaüstenführer Oswald Irmscher, der wegen Ermordung eines Einwohners der Stadt Lambrecht und wegen Erschießung von zwei Separatisten der Smeets- Richtung in Schifferstadt unter Anklage stand, wurde jetzt das Urteil gefällt. Der Angeklagte wurde dreimal zum Tode und zur Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer verurteil. Der Zauber seiner glänzenden Persönlichkeit hafte auf ihr unerfahrenes Herz zu tief gewirkt-, sie mußte immer an ihn denken und weinte, als ob ihr das Herz brechen wollte. Am Nachmittag kam Hedi etwas atemlos an. „Ich wollte mal sehen, wie es Dir bekommen ist! An scheinend nicht so gut —", sagte sie nach einem prüfenden Blick auf die Freundin. „Tu siehst blaß au? und hast Ringe um die Augen — ja, das kommt davon, wenn man Pfirsichbowle nicht vertragen kann! — Uebrigens scheint es unserem Leutnant auch nicht so arg gut zu lNnte zu sein; er war sehr still — aber denke, gleich nach Tisch wurde e'i. köstliches Rosenarrangemen^ abgegeben; er war doch ein reizender Mensch! Na, über Friedel hab' ich mich aber gestern schön geärgert, der bat getan, als ob ich nach seiner Pieife tanzen müßte — dem werd' ich's schon zeigen." Alles das sprudelte sie in einem Atem hervor. „Nicht doch, Hedi — er hat TiL doch so lieb!" begütigte Inge, deren Herz bei Erwähnung Steinecks heftig zu schla gen anfing. Etwas zweifelnd blickte da Hedi und schüttelte das hübscke blonde Köpfchen. „Meinst Tu? — Aber zappeln lasse ich ihn doch!" „Dann hast Tu ihn eben nicht lieb, wenn Du nur Lust verspürst, ihn zu quälen." „Ach, was verstehst Du davon! Wäre er mir gleich gültig, würde ich es doch nicht tun! — Was sich liebt, das neckt sich! und er kann daun immer so lieb sein, und wenn er mich küßt —" „Ihr küßt Euch?" Hedi lachte hell auf. „Nein, wie Du komisch jetzt aus- siehsl! Förmlich entgeistert! Tu liebe Heilige! Weißt Tu nicht, daß verbotene Früchte am besten schmecken? — Im Grunde bin ich ihm sa sehr gut! Aber gestern mit seiner Eisersucht auf Baron Steineck hat er mich wirklich geärgert! lind das schenke ich ihm doch noch nicht! -—- Kongresse und Versammlungen. Hamburger Vcrbandstag der deutschen Bahnhofswirte, Die Teilnehmer des 26. Verbandstages der deutschen Bahn hofswirte traten im Hamburger Kuriohaus zu ihren Be ratungen zusammen, in denen der Geschäfts- und Kassen bericht erstattet wurde und eine Aussprache über Berufs fragen stattfand. Ein Teil der Gäste unternahm eine Staot- und Hafenrundfahrt, an die sich eine Besichtigung des Damp fers „Cleveland" der Hapag anschloß, wo die Teilnehmer von Vertretern der Reederei empfangen wurden. K. Konferenz des Internationalen Gewerkschaftsbundes. Wie zuverlässig verlautet, wird der Vorstand des Internatio nalen Gewerkschaftsbundes zu Beginn der kommenden Woche eilte Konferenz zur Besprechung der Lage in England und der weiter zu ergreifenden Maßnahmen abhalten. Unmittelbar im Anschluß daran soll eine gemeinsame Konferenz der Vor stände des I. G. B. mit dem Vorstande der Sozialistischen Arbeiterinternationale stattfinden. sie eigentlich das ganze Jahr an. Immer kommen auj warme Tage solche, die wieder ein paar Grad kälter sind. Es ist nur ein großer Unterschied, wann das erfolgt. Wenn ein Tag 15 oder 20 Grad Wärme hat, kann getrost der folgende nur 10 oder 15 Grad haben; die fünf Grad machen nichts aus. Wenn aber eine Tagestemperatui von 5 Grad auf 0 Grad heruntersinkt oder noch mehr, so will das schon etwas besagen, denn das heißt Frost! Und wenn die Blumenkelche noch Regenwasser halten und ' plötzlich Frost einbricht, und ebenso, wenn am nächste» Tage die Sonne es wieder gut meint und alles schnell wegschmilzt, dann kann es schlimm werden. Deshalb sind, uns auch die Kälterückfälle Mitte Mai besonders ins Be- wußtssin übergegangen, weil sie so bösartig sind. Näm lich noch regelmäßiger treten solche Rückfälle Anfang Inn! auf, aber da ist es im allgemeiuen schon wärmer, die Rückfälle kommen meist nicht bis zur Frostwirkuna. »e werden also übersehen. Nun, nach milden Wintern pflegen die Frühjahrs- fröste nicht so häufig und nicht so stark aufzutreten als nach strengen Wintern. Wir haben also diesmal gute Verfrühte Eisheilige. Gute Hoffnung für Saaten nnd Obst. Mamertus, Pankratius, Servat-». Bonifaz ins, dazu noch die kalte Sopo»? — wese Aufzählung, die fünf Tage umfaßt, zeigt schon, oaß es sich um kein Präzises Datum hcmveln cann, sondern nur um eiue ungefähre Zeit. Ob es nun gerade der 11. Mai ist oder vielleicht erst der 15., das wird so genau nicht ge nommen. Dieses Jahr haben sich die kalten Tage sogar schon eine gute Woche früher eingestellt und das war nach den warmen Apriltagen besonders empfindlich. Ein starkes Maximum lagerte über den nördlichen Ländern und schickte uns seine frostigen Winde, aber kalter Wind läßt bekanntlich die Lufttemperatur immer frostiger er scheinen, als sie irr Wirklichkeit ist. Mit astronomischer Pünktlichkeit schraubt sich der Son- nenball am Firmament höher und höher, und damit steigt die Wärmemenge, die unserer Erde zufließt, all täglich. Eigentlich sollte es ständig alle Tage ein bißchen wärmer werden, bis der Höhepunkt erreicht ist, und Kälterückfälle sollte es eigentlich nicht geben. Das ist nun aber nicht so. Die Meteorologie richtet sich nicht völlig nach der Astronomie. Die Verteilung von Land und Wasser aus der Erdoberfläche, die Meeresströmungen, die Luftströmungen, die Gebirge, magnetische Einflüsse und sonst allerlei lenken die Winde nach rechts und nach oas dort bestehende Alkoholverbot jetzt nicht mehr an-in- durch Schmuggel und Geheimbrennerei, sondern durch. Veranstaltung von sogenannten „Sörps"-<^agen zu um gehen. Die „Sörpe" ist eine Speise, drs au^ ^Äer^Hesej und Wasser zusammengebrant ist Mm Speise, einige Tage lang liehen, so erstarrt sie M einer Art Grütze,! Fi- tLoch v-c besondere Ergeufchast hat, daß schon ei« paar! Eßlöffel von dieser in Gärung übergegangenen Speise dcn^ schönsten Rausch Hervorrufen können. Die „Sörpe"-Mit-j tage erfahren keinerlei Verfolgung durch die Polizei, weil) nach dem klaren Wortlaut des Gesetzes nur die Herstellung! nnd der Konsum von „Nauschgeträuken", nicht aber Von) Nanschgrützen verboten tü Johann Friedrich Herbarts 150. Geburtstag. Auler den deutschen Philosophen, die nach Kant aufgetreten sti^ und zum Teil auf dessen Lehren weiter gebaut habe»! steht Johann Friedrich Her bart, dessen Geburtstag sich am 4. Mai zum 150. Male jährr, an hervorragen-' der Stelle. Herbart stammte aus Oldenburg und war Professor der Philosophie in der Kant-Stadt Königsberg und zuletzt in Göttingen, wo er 1841 gestorben ist. Unter seinen zahlreichen Schriften ist als das bedeutendste Wert hervorzuheben das „Lehrbuch zur Einleitung in di^ Philosophie". Auch für die Pädagogik hatte Herbart große Bedeutung. Er hatte als Hauslehrer in Vern die Bekanntschaft Pestalozzis gemacht, und zahlreiche päda gogische Schriften ans seiner Feder beweisen, wie tief dieser Schweizer auf ihn gewirkt hat. Im Jahre 1876, an seinem 100. Geburtstag, wurde dem großen Philosophen in seiner Vaterstadt Oldenburg ein Denkmal gesetzt. Ingeborg. i 8 Roman von Fr. Leb ne. Urheberschutz durch Stultgarler Roinan-Zcmrake C. Ackermann, Stuttgart. ° So schwer es ihr wurde, sie mußte zur Gesellschaft zurück. Mit scheuem Vlick streifte sie Dietrich Steineck, der mit Siegfried eine eifrige Unterhaltung führte. Sie sah, daß er sehr blaß war und eine liess Falte zwischen den Augenbrauen hafte. Um nicht Aussehen zu erregen, mußte sie auch ihm die Hand geben; sie war fieberheiß und zitterte. Er hielt sie kaum, und kalt und förmlich klang es aus feinem Munde: „Gute Nacht, gnädiges Fräulein, kommen Sie aut heim." Da kiel die Nase, die er ihr gegeben, ans ihrem Gürtel. Sie wollte sich danach bücken; er sah es und trat wie zu- fällig auf die halbentbläfterte Blüte. „Pardon", sagte er dann und blickte an ihr vorbei. . Er hatte sie gewiß schwer gekränkt und beleidigt; aber sie hatte es ihm mit Zinsen heimgezahlt. Die Demütigung, von einem Weib geschlagen zu sein, mußte ihm die stolze Seele bis ins tiefste verwunden; der Schlag brannte, und nichts konnte ihn wieder gut machen! 3. Während der ganzen Nacht floh Ingeborg der Schlaf. Der verflossene Abend mit all seinen Einzelheiten zag an ihr vorüber. Immer noch fühlte sie den beißen Truck zweier Männerlippen auf ihrem Munde, trotzdem sie sich chn fast wundgerieben. Sie kam sich entwürdigt, tödlich beleidigt vor — aber doch war der Grall, den sie gegen Steineck hegte, im Grunde nur künstlich gezimmert und aufrecht erhalten! Lebhaft stand sein Bild vor ihren Augen; sie wieder holte sich jedes seiner Worte, das er mit ihr gesprochen.