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st ' I.Veilage zu», Frankenberger Tageblatt Sonnabend, den 18. Dezember IVK7 96. Jahrgang «r. »S« standen, so das» man auch mitten in der Stadt Wochenende vor sich gehende Reichsstratzensamm- lung offenbart werden, bei der sich unsere Hitler- Jugend in den Dienst der guten Sache stellt. Durch den vorbildlichen Eifer der Jungen und Mädel werden alte, liebe Märchengestalten in Form von bunten Holzsiguren in alle Häuser einziehen, um während dem Feste dem Weih nachtsbaum einen sinnigen Schmuck zu geben. Der grösste Anteil dieser schönen Abzeichen stammt aus der bayerischen Ostmort, aber auch unser sächsisches Erzgebirge hat wieder sein Teil mit und Dörfer wan- as m und auf von seinem Wohnhause weg direkt „in den Wald gehen" konnte, um sich dm schönsten Baum für seine Weihnachtsstube zu holen. Das Austauchen dieser Wälder in den Städten ist ein stiller Mah ner dafür, dass man nun mit seinen Weihnachts blick fügen wir zwei Schnappschüsse von diesem Tage bei, von denen der eine Politische Leiter nach ihrem tiefgründigen Schöpfen aus den Feld küchen und der andere eine der vielen Helferinnen unserer Berufsschule beim Fassen einer gefüllten Staffel zum Servieren im Saale zeigt. dazu beigetragen. Seit 1933 bedeutet die An fertigung solcher Abzeichen für Tausende von Volksgenossen eine hochwillkommene zusätzliche Ar beitsmöglichkeit, die zum grasten Teil — vor allem das Bemalen — als Heimarbeit erledigt werden kann. Sieben Märchenfiguren sind es — Gänseliesel, Hans im Glück, Aschenbrödel, Rot käppchen, Däumling, Dornröschen, Rattenfänger von Hameln —, die in diesen Tagen um uns und für das Winterhilfswerk werben. . . Inzwischen hat der Winter nun auch richtigen Einzug bei uns gehalten. Er kam «mit seinem lustigen Schneen das am Donnerstag u. a. un seren Fr-edsnspark und das Lützelthal in eine mit glitzerndem Weist überzuckerte Märchsnland- schrft verwandelte, gerade in den Tagen, in denen Ihre Stelle wurde ersetzt durch die Papierschein«, die heute den gleichen Wert haben. Da in den letzten Wocken die verschiedenen Weihnachtsspa» taffen und Vereine ihre Gelder nunmehr restlos ausgezahlt haben, wird sich der Segen dieser Ein richtungen wohl nun auch morgen auswirken. Und zwar auswirken für die Geschäftswelt, deren Kassen sich füllen sollen. Ein Blick in die Statist» unserer deutschen Sparkassen zeigt ein überaus er freuliches Anwachsen der Spareinlagen, das mit 121,6 Millionen Mark im Monat November die Zunahme im Vergleichsmonat des Vorjahre» 37,3 Millionen Mark) ganz erheblich über stieg. Das deutsche Volk spart wieder fleistig und beweist damit deutlicher als viele Worte das zrt tun vermögen, den zunehmenden Volkswohlstand. Zu den Vorbereitungen für das Fest gehört auch dort, wo man sich eine Reise vorgenommen hat — etwa eine Fahrt in das Wintersportgebiet oder zu auswärts wohnenden Kindern oder Eltern — das rechtzeitige Versorgen der Fahrkarten. Unser« Reichsbahn hat wieder alle Vorsorge getroffen, den zu erwartenden gesteigerten Verehr glatt bewältigen - zu können, immerhin drängt sich doch alles gerade auf die letzten Tage oder gar arrf den letzten Tag zusammen. Da ist es schon besser, man beherzigt die Worte: „Wer will nicht am Schalter warten, kauft schon heute Festtagskarten". Das gilt, wie nochmals betont werden soll, auch für andere Ein käufe, zu denen hier einmal ein besondere; Wort gesagt sein soll. Wie die Nacht auf jeden Tag so regelnlästig folgt nach jedem Meihnachtsfest der große — Umtausch. Meist sind es nicht gerade die angenehmsten Stunden, sowohl für den Um tauscher wie für den Geschäftsmann. Die ganz« Umtauscherei könnte wesentlich eingeschränkt wer den, wenn man sich eben zum Einkäufen mehr Zett nehnien und mehr mit Ueberlegung kaufen würbe. Man frage nur einmal die Verkäuferinnen, wie oft an sie kn den Dormeihnachtswochen mkt der Frag« herangetreten wird: „Mein Fräulein, ich möchte etwas Nettes für einen Herrn oder für ein« Dame oder für ein Kind kaufen, können Sie mir nichts empfehlen?" Gewiß wird das „liebe Fräulein'' , immer sehr viel empfehlen können, aber daß si« mm immer hundertprozentig den Geschmack des zu Beschenkenden treffen kann, das wird wohl nie mand erwarten. Hier erweist es sich wieder als sehr praktisch, wenn man sich km Laufe des Jah res die hier und da geäußerten Wünsche notiert und dann aus diesen Wünschen selbst die Wahk trifft und es nicht dem Zufall überläßt, daß das „liebe Fräulein" das Geschenk aussucht. Die Aus wahl der Geschenke wird ja auch wesentlich erleich- Bildaichiv: „Frankenberger Tageblatt Schnappschüsse vom Frankenberger Ekatopfmkttagstisch der 600 am l2. Drzem >er im „Aereinshaus" am Var Ltntspfmahl -er 600 — Nun wirb es höchste Zeit — Fleissige» Sparen Etwas vs»n Nintansch — Vas schöpferische Sachsen einkäufen und seinen sonstigen Festvorbereitungen nicht mehr zögern soll. Morgen ist „Goldener Sonntag", auf den unsere heimische Geschäftswelt , . , .... große Erwartungen setzt. Früher rollten an die- tert, wenn man, worauf wir immer wieder hin- sem Tage die Goldstückchen in die Ladeukassen, weifen müssen, gerade kn diese» Wochen die Ge- Der dritte Eintopfsonumg am vergangenen Wochenende ist im ganzen Reiche wiederum ein voller Erfolg der Einsatzbereitsckmst aller für alle «wesen. Aus allen Gaue» liegen heute Mel dungen über Ergebnisse vor, deren Höhe die weih- «achtsfreudige Stimmung der Geber verrät. Es Deigt sich immer mehr, daß die deutsche Volks gemeinschaft eine wirkliche Herzenssache ist, jeder F.e.udige Hi'fsbe eitschaft bewies die in dieser der Winterwald in die Stöbt Woche durchgejührle Liebesgabensammlnng, und dertc. lieber Nacht jind da i einzelne Volksgenosse empfindet es als seine Ehren-1 sie wird schließlich auch durch die an diesem s freien Plätzen Fichten- und Tannenwälder ent fache, zu helfen, wo Hilse vonnöten ist. Wir Fran kenberger kamen an diesem Tage wieder zu dem großen Eintopftnittagstisch zusammen, der uns seit 1933 am vorletzten Sonntag vor dem Fest zu einem lieben Treffen geworden ist. Wieder asten über 600 Volksgenossen ein von unserer Artillerie-Abteilung aus einer Reihe. Feldkesseln geliefertes Cintopfesfen, das allen so gut mundete, daß schon das Erinnern daran genügt, um allen Beteiligten das Wasser im Munde zusammen laufen zu lassen. Unserem heutigen Wochenrück ¬ gehen. Was meinen Sie. Frökm Greta?' ins Wanken. Ein zages Lächeln erschien um den streng zusammengezogenen Mu rd, ein Funkeln in Manncsgelächter ein fröhliches Echo her. Das lachte und kicherte und flog in alle Winkel und «Nachdruck verböte») Hatte sie diesen Svante Sellde je häßlich ge sie beid« nahm es küßte es so lockend i Ohne ihre Antwort abzuwar«en. sprang er auf, verschwand im Nebenzimmer und stand gleich dar auf im Hellen Trenchcoat vor ihr, ungeduldig wartend, bis sie alles fortgeräumt haste und in dm hingehaltenen Mantel schlüpfte. Willig und vergnügt geschah es. Der Druck, der vorhin so schwer ihre Brust belastet, war w e wegaeweht. Und mit ihm der Regen, der ansckenrend seine Pflicht Haus in Djursholm, dessen Gattenwildnis sein Knabenparadies gewesen, von dm beiden lustigen Schwestern, von denen die iüngistr mit zehn Jahren gestorben. Non den heben Sommernächten, in denen eine seltsame Unrast im Blut der Menschen pulste, von de» Feuern der Johannisnacht, wenn Bursche» und Mädchen Hand in Hand über den flammenden Holzstoß sprangen und ihn singend umtanzten. Von der Pracht der Wälder und Berge im Schnee, nenn man durch die bläulichen Schatten geheimnisreicher Dämmerung auf den Schnce'chuhen dahinglitt, den gemütlichen Abenden am offenen Kamin, in denr riesige Buchmscheite mit Knistern und stammender Lohe die Worte des Vaters begleiteten, der die alten Sagen 'eines Landes erzählte und von Sitten und A t sre nDr Völker, denn er war Kapitän auä schwedischen Ueberseedamph:» und schien zu Haust. „Damals erwachte in mir schon der Wunsch, diese fremde Fee»? kennen ulernen und das zu entdecken, was noch keine; Menschen Au ze g sehen hatte. Und ich bin diesem Wunsch treu ge lieben, gast alle gu:«n Vorsätze, blieb stehen, behutsam zwischen beide Hände und mitten auf den roten Mund, der ihn angelacht. ,Mebe — liebe kleine Greta —" „Ja", sagte sie gcborsom. Worauf lachen mußten. Und sich wieder küssten. getan zu haben glaubte. Am Eingang zum Museum verhielt Sellden den Schritt. „Muß ich da hinein?" klagte er. „Ls wird nach Staub und Stube rieche» und das gar keine Lust zu arbeiten, und so sol'-en Sie bitte -auch keine haben! Dafür gehen wir in das Naturhistorische Museum, das ich immer be suchen wollte, und Sie gehen mit, denn da lernen Ecken, bis das ganze Zimmer in Heiserkeit ge-. weisend, taucht war. Und Svante Selldon, der sich eben s noch voller Ungeduld aus diesen: Zi nmw hinweg- -er Uiüiekmlnlen! Roman von H. Hellermann Copyright 1936 by Auswärts-Verlag E. m. b. H., Berkin 8W 68 Der Schwede streck e die Hand aw dachte, die Sonne schien!" e" ug folg!.! Hand in Hand gingen sie endlich weiter, mußt.«» kaum, wovon sie sprachen, freuten sich der schönen reinen Lutt, der Stille um sie b"- des surrenden Flugzeuge; über ih en, dis so siche s inen Weg zog, amüsierte» sch über ein caar barfüßig« Knaben, die sich im Grase balgte», von « nein kleine» aufgeregt kläseud'» Fotterrier umsprun gen — und sahen überrascht auf, als von Grete; Hutrand plötzlich ein kleines Rinnsal troff. j eine Wüste voller Eier von ausgestorbe er Nie en- § Mongolenzelt gewiß nicht anders aussehen als s trotzdem alles dagegen war: we nr Eltern, G.ld- hühnern. — Solchen Unsinn schreibt sie immer, mcin eigenes. Die Luft ist so schön frisch, man täte mangel und eine sehr fchwack« Gesundheit. Ich war . die Mattan." " - ' - " ' ' > ' - - -- -- Die Mißbilligung in dem Mädchengesicht kam gesehnt, sah das blonde Mädchen an, als sähe er sie zum ersten Mal. Ein schwedisches Lied fiel ihm ein: „Du ler mit hvita tänder ach läpvars röda glans ." Was für einen roten Mund das Mädel Halle, und wie golden ihr Haar glänzte . Er ver spürte aus einmal große Lust, diese blonde Flech- tenkrone, den weißen Nacken zu streicheln, so ganz sacht mit der Hand darüber zu gleiten. Wie frei und schön sie den Kops trug, wie Freia, die segen- spenoende Göttin der Jugend sah sie aus in dem hellblauen Kleid. Ein lockender Gedanke kam ihm. Er warf den Brief auf den Tisch. „Missen Sie was, Fröken Greta, ich haste heu'e artiges vorzulesen. Fräu'ein Mervius saß da, als hab« sie ein Lineal verschluckt. „So nennt mich meine Schwester immer " , „Schwester?" Es war ihr ungewNt herausge- Sie mel von meine Mongole' rutscht. " „Ja. Meine älteste Semester ist in Varis mit einem Bildhauer verheira et. Sag e r ö I en Die ragende Steinmauer da drüben, das Zim mer beengten ihn plötzlich, waren eine Gruft, die das Atmen benahm. Mo waren Licht und Lull, wo Freiheit und der ewig neue Reiz des Un erforschten? Tiefaufatmend wandte er sich ab, setzte sich an den großen Schreibtisch und begann seine Prvat- korrespondenz durchzusehen. Als erster kam der lila Parfümbricf dran, wie Grete, ohne Hinzu schauen, feststellte. Da — sie zuck e so zu'ammen, vaß die emsig geführte Fe^er einen großen Klecks machte: Sellden lachte. Lachte, daß man seine weißen Zähne blitzen sah — mich wenn man nicht hinguckte. „Nein, das ist gut, das müssen Sie hören, Fröken Greta! — „Mein süßer Kleiner!" Wie unglaublich geschmacklos, einer Dame der- das noch nicht? Sie schreib : Kürze deine deu.scben Vorträge ab und kömnie umgehend hierher, ich habe eine Frau für Dich gesundens Sie ist e^e iso klein wie du reich, Engländerin und total verrückt — also würdet Ihr glänzend zusammen'a'sen. Ist schon achtmal um die Welt gereist und spricht fünf Sprachen, auch Chinesisch. Wenigstens k.i gt es so. Wußte sogar, wo Gobi liegt. Ich dachte, es wäre eine Südseeinsel, aber sie behauptet, e; sei besser, ein wenig zu bumwe'n und spazieren zu stein kränklicher Knabe und zu rasch genmch'en. gehen. Was meinen Sie. Fröken Greta?" j Aber was man will, erreicht man meistens. Und Grete meinte Ja und A en, hob die Nase und, ich wollte." schnunpcrte genüßlich, denn de nasse Erde roch gut,l Ern stählerner Klang war auf eiinnal in der den blauen Äugen — und dann lief hinter dein und trabte flott in umgekehrter Richtung ne'-en freundlichen, etwas singenden Stimm». Grete Mev» " ihrem langen Begleiter her. „Gleich wird die vius sah den großen Mann an ihrer Seil« an. Sonne scheinen", mein!« der, nach dem Himmel Viele scharf« Linien durchzo-en das vorzeitig ver- 's ", „da wird es schon ganz hell." witterte Geicht, aus dem di« Hellen Augen jung Die Sonne sch en zwar nicht, dafür begann es Md begeisterungsfreudig leuchteten. Kraft und bald darauf wieder sacht zu rieseln, aber die! Trotz verriet es und unbändige Energie. Kein beiden Menschen merkten es gar nicht. Den schönen ruhevoll Genießender sah so aus. Das war das Pfad wanderten sie elbaufwärts, der sich örtlich Antlitz eines Kämpfers, der Letztes hergab zur den sanften Windungen des Fluße; anschmiegt. Erreichung des einmal gesteckten Ziels. Frisch und satt leuchtete das Grün der sich zu Hatte sie dielen Svante Sellde je häßlich ge- beiden Seiten des Wegs bis zum Wasser dchiten- funden? — Sie wuß'e es nicht mehr, wußte nur den Wiesen. Weiß und lautlos wie ein Schwan um eine innige Freud« an seiner Nähe, um ein glitt ein Dampfer vorüber. ! tiefes Verstehen. Große Stille war um die beiden. Und in dieser! „Dos ist schön" sagte sie leise, halb zu sich Ruhe einer friedlichen Natur begann der Schwede! selber, „schön —" von seiner ^Hemat zu erzählen^ von dem großen! Sellden sah sie an. So kindergläubig, ja an dächtig leuchtete das junge Ge'icht ihn an Da vergaß er Vergangenb«it und Zukunst, ver- / e jrads Di «in Ik nn Irli » i» t LLlrAeistie/rtsL — ^uk cker ist »tot» Do, privat« Ronik^enierb« « v i» <» v n n n n ck w n ssiist / tt t 6 « n , mit 6 6 i ci unLsn'Ss/ten/ Lanie ist Dein Oelä in sicherer Vervallrung. Ls «rügt Zinsen. Du bast ein 8ebeekl»iok nn<I Dein Del«! ru Deiner Vertagung, block wenn Du später einmal in Oelckangelvgenbvitvu Rat brauchst, stellen Dir Dank un<! Bankier gern rur Leite. js> vertrau Deiner Rank nnck Deinem Rangier/