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llinfomirelche Schulunasarbeit der V«S. Das 1. Seminar der Soziale» Fachschule in Dresden Dieser Tage begann un«derum die Soziale Fachschule m der Deutschen Arbeitsfront nn Kreis Dresden nrit ihren Sch>rlungsn,aßnah- men, die in den vergangenen Jahren außer ordentlich wertvolle Ergebnisse gezeigt haben-Bis her haben Taulende von verentwortllcken Män nern aus unseren Dresdner Beenden an diecn Schiulungsmasznahmen der Tonalen Fachschule teilgenommen und wertvolles Nüst eug fütr ihre ' Arbeit im Betrieb vermittelt erhalten.- Grundlage bilden die Lehrgänge ter Auf gabenschulung, in deren Mittelnunkt das Gesetz Mr Ordnung der nationalen Arbeit, Arbeitsretit Sozialvcrsichrnmg, Betriebswirtschaft. Sied'er- und Nassefragen stehen. Außer den Vertrauens männern und ihren Stellvertretern sowie den Betrrebsfiihrern können auch alle anderen ver antwortlichen Mitarbeiter aus den Betrieben an diesen Lehrgängen teilnehmen. Neben dieser Auf gabenschulung enthält das Programm der Winter arbeit der Sozialen Fachschule noch de Gemein- schaftsschukung in den Ortswaltungen. Ale 6 Wochen kommen die Walter und Warte der Deutschen Arbeitsfront, die Vertrauensmänner, Betrrebsführer, Vertrauensfrauen zusanrmen, um m gemeinschaftlicher Schulung durch Wort und Bild die Ausrichtung für die Fragen der Wirt- fchafts- und Sozialpolitik der Gegenwart zu er halt-m. Mit d m Be i in dieser Winter rbell kält g eich' ' heilig die Eröffnung des ersten Seminars der Sozialen Fuchschuke in Dresden zusammen. Der Kreis Dresden schafft sich mit diesem Seminar eme Stätte, in der in einielnen Arbeitsgemein schaften alle Probleme unserer Wirtschaft?- und Sozialpolitik erörtert und behandelt werden. 300 Betriebsfahrer und Vertrauensmänner, dir bereits an der Aufgabenschulung erfolgreich teilrenommen haben, werden die ers'en Schüler dieses Seminars sein. Die Themen, die in diesem Seminar mr Erörterung kommen, wie z. B nationalsozialisti sche Arbeitspolitik, Menschenführung im Betrieb. Arbeitsrecht, die Betriebswirtschaft, Wehrwirt schaft. Selbstverantwortunq. Nationalsozialismus und Kultur, werden den Männern, die im Betrieb entweder als Betriebssichrer oder in ihrer Eigen schaft als Vertrauensmann an verantwortlicher Stelle stehen, wertvolle; Nüstzeug vermitteln. Das erste Semester dieses Seminars läuft vom 25. Oktober bis 21. Dezember. Dar Brot im Bolksalauben „Tägliches Brot", das ist noch im Sinne Luthers unsere tägliche Nahrung. Mit dieser Gleichstellung und Nahrung und Brot sehen wir, welche grosse Rolle das Brot im Leben eines Vol kes spielt. Brot ist das heiligste der irdischen Enter. Vvlksbrauch und Sitte hoben einen Le gendenkranz um das Brot gewebt, und die Ehr furcht vor dem „Lebendigen Brot" liegt tief ver wurzelt in unserem Denken. In allen deutschen Gauen finden wir ureigensten Volksglauben mit dem Brot verknüpft. Da legt die Patin dem Neugeborenen ein Stück Brot unter das Kopfkissen, damit der Segen des Brotes seinen Lebensw-g begleite. Oder man lehrt die Schulkinder, daß sie da; Schu'brot nicht fo-rtwerfen, denn „die Krümel, die man in der Jugend verschwendet, mich man im Alter mit Tränen äusseren!" Unzählig sind die Sprichwörter unserer deut schen Sprache, die sich auf das Brot beziehen. Zeder Familie die time .Mm! So soll man das Brot mit dem Anschnitt nicht nach der Tür zu liegen lassen, das Brot läuft sonst zur Tür hinaus. In Schlesien darf inan das Boot nicht mit dem Gesicht, d. h. mit der braunen Kruste nach unten liegen lassen, sonst gibt's Streit im Hause. Auch der Brauch, den Neuvermählten Salz und Brot zum Einzug ins Haus zu schicken, bedeu tet doch nur, ihnen die lebenswichtigen Gitter ins Hans zu wünschen. Alles ist Smnbol, ist Gleichnis und das Sprich wort, die Legende bringt alte erprobte Weisheit in schöner Form zu Gemüt«. Wer kennt nicht in dem alten ^Brauch, der den Dittmarschen Bauernbränten die mannlangen Brautbrote mitgibt und ihnen erst erlaubt, sie nach der Hochzeit anzuschneiden, weil ein Mäd chen, das Brot anschneidet, sieben Jahre ledig bleiben must, die ernste Mahnung für den neuen Stand? Nun war sie Frau, nun durfte und muhte sie das Brot anschneiden, und damit halt« sie das tägliche Brot des Hauses zu wahren, bis ihr selbst „das letzte Brot gebacken war!" Mle Sprichwort« und Erzählungen beweisen immer wieder, dast das Brot „der Stab des Lebens", das Rückgrat der Ernährung ist. Die Landfrau, die noch selbst ihr Brot backt, dre durch ihre mannigfaltigen Arbeiten! mit allem, was Mr Bereitung des täglichen Brotes nötig ist, auf das engste verknüpft kft, für sie bedeutet das Brot viel mehr, als für die Stadtfrau, die mal eben zum Bäcker lau fen und das holen kann, was sie gerade braucht. Jeder Mensch weisz dast das, was man mit eigenen Händen beyeitet hat, uns viel wvrt- voller ist, als das was man nur kauft. So sind auch die Arbeiten von Müller und Bäcker, obwohl sie in unserem Volksleben «'ne so wich tige Rolle spielen, vielen Hausfrauen fremd ge worden, seit die Maschinen die Handfertiak-i- ten übernommen haben. So hat das tägliche Brot, das Man nur kaust, und nicht mehr selbst bereiten must, allmählich die Achtung eingebützt, die ihm eigentlich gebührt. Friedrich der Große, in dessen wirtschaft lichen Maßnahmen Mes volkswirtschaftlichen Zweckbestimmungen untergeordnet war, unter sagte für gewisse Zeiten de Getreideausfuhr, führte Festpreise Dr Getreide em und suchte den Bestand des Brotes durch Einlagerung in Maga zinen zu sichern. Wir sehen die enge Verbin dung dieser Maßnahmen mit, der Geaenwart und erkennen daraus, eine wie groste Roste das Brot im Haushaltsplan unseres Reiches spielt. Nur eine Scheibe Brot monatlich in jedem der 17 Mistionen Haushatte von Deutschland ver geudet. das macht «men riesigen Berg Brot aus und kostet unserem Pvlksvermögen dre« Millio nen Reichsmark jährlich. Erost ist daher die Verantwortung der Haus frau gegenüber dem wichtigsten Nahrungsmit tel unseres Volkes. Eilt es doch Verständnis für die Ernährungslage aufmbringen und der Vergeudung jedes kleinsten Stückchen Brotent- gegenMtreten. «eWrdm» für relSerwmsen MSV Frankenberg—Guts Muths. (Punkt spiel.) In diesem Spiel haben wir erstmalig <i en Dresdner Vertreter bei uns zu Gaste und dürfen wir gespannt sein, wie unsre Mannschaft mit diesem Gegner fertig zu werden gedenkt. Die Guts Muther haben bereits vier Kämpfe hinter sich gebracht, einen unentschieden, zwei gewonnen und omen verloren. Wir find in gespannter Erwar tung, wie sich »unsre Mannschaft auf heimischem Boden morgen nun endlich vor eigenem Publi kum von den schlechten Leistungen vor 14 Tauen reinigen und alles wieder gutmachen wist. An wurf: 16 Uhr, Spielplatz Kasernenhof. Spielabtlg. Lichtenau 1—Tv. Hilbersdorf 1. Eine schwere Kraftprobe hat morgen Lichtenau M bestehen, denn H. mustte am vergangenen Sonn tag von PSV eine hohe Niederlage hinnehmen und wird alles versuchen, diese Scharte wieder auszuwetzen. Der Platzvorteil wird L den nötigen Rückenholt bieten, um auch den Gästen einen ebenbürtigen Kampf zu liefern. Anwurf 15 Uhr in Oberlichtenau. , Fußball am Sonntag Der 10. Oktober bringt mit der Vorrunde der Kämpfe um den Reichsbundpokal für Gau mannschaften eine willkommen« UnlaArechung der laufenden Punktspiele unserer Gaukiga. Sachsen hat bei d«r Auslosung der ersten Runde den Gau Ostpreußen zum Gegner erhalten. Das Spiel findet in Chemnitz auf dem Plaß des Poli ei SV statt. Wir glauben an einen sicheren Sieg unserer Repräsentativen. En» zweite sächsische Auswahlmannschaft spielt am gleichen Tage in Dresden gegen den Deutschen Fustball-Verband der Tschechoslowake». Während für den Chemnitzer Pokalkampf unsere besten Könner aufgeboten wor den sind, wird im Dresdner Freundschaftsspiel m der Hauptsache der Nachwuchs herangezogen. Bezrrksklass«: Ueberraschend klar hat sich Preußen d»e Spitze der Bezirks klasse erkämpft. Dre Harthauer Sportfreunde stehen durch ihren Sieg über EBE an zweiter Stelle. Ein« wichtige Vorentscheidung fallt morgen im Spiele Preußen gegen EBE. Ein Sieg Preußens würde den EDE, der bereits mit 6 Minuspunkten belastet ist, end gültig ins Hintertreffen werfen. In den weiteren Spielen stehen sich gegenüber SV Hartmanns dorf und SC Limbach, TV Gornsdorf und TV Adorf, Sportfreunde und VfL Hohenstein-E. sowie SC Döbeln und Germania Mittweida. 1. Kreisklasse, 2. Abteilung: Durch die Niederlage des SC Oederan ist der TV Krumhermersdorf an die zweite Stelle gerückt. Die Führung hat Merkur Frankenberg mit Mei Punkten Vorsprung. Morgen spielt Merkur auf eigenem Platz gegen Len TD Chemnitz Atten ham. Dis erst aufgestiegenen Turner haben sich schnell in den Vordergrund geschoben. Trotzdem glauben wir nicht, daß sie ihrem in zur Zeit großer Form befmdlichrn Gegner Len Sieg ent reißen können. Dor verhältnismäßig leichter Aufgabe steht der TV Krumhermersdorf, Ler den BC Eppendorf M Gaste hat. Wacker Chem- , nitz empfängt den TV Plaue. Wenn es der schwachen Stürmerreihe Wackers gelingt, wenig stens zwei Tore zu schießen, können die Punkte leicht in Chemnitz bleiben. Gleich vert ist sind dre Siegesnachrichten auch in den Kämpfen BC Grünhainichen—SC Oederan und- TV Schellen berg—1. FC Zschopau. Merkur 1—TV Altcnhain 1. Bereits morgen Sonntag vormittag 1/2H Uhr treffen beide Mann schaften auf dem Spottplatz Hammettal zu ih-em fälligen Verbands)'iel aufeinander. D-r Neu i g der Abteilung, der Turnverein Altenhain bei Chemnitz, stellt eine sehr starke Einheit als Mann schaft und bat schon in mehreren Spielen zu über raschen gewußt und tmrch gute Resultate auf horchen lassen. Tie Elk ist vor allem äußerst stabil und schnell und weist auch erfolgr-ich zu sein. Unserer Merkurelf dürfte es daei nicht allzu wohl werden. Es sei damit gescuzt, dast die Elf die Gäste nicht unterschätzen soll und so be handeln, w e es i n Derbaudss iel nötig ist. Mer kur wird bestimmt zu kämpfen haben und wird f-oh sein, wenn dos Spiel nach Hause gebracht wird. Der letzten Spie'w ise gemäß sollte man aber irgend welche Bedenken nicht haben, immerhin ist nötige Vorsicht an Platze. Für das Pub'ium wird das Spiel einen spannenden Verlauf nehmen und bei der Spitzenstellung Merkurs von beson derem Interesse sein. Deshalb wird sich Ler Sportanhänger den Kampf nicht entgehen lassen, der bereits morgen vormittag Veit Uhr im Hammertal entbrennt. Schiedsrichter hierzu ist Lohse, Rcichenhoin. Anschließend spielen die 2. Mannschaften 12,15 Uhr ihr fälliges Verbandsspiel im Hammertal, Amid «m die Welt Sie soll doch Schleier trog«». Nach lange» Beratungen zmschen König Faruk und dem Scheich El Maraghi hat man sich mit Zustimmung des Hofes dahin geeinigt, dost die zukünftige Gatti» des Königs Faruk, die 16jährige Farida, offi ziell das normale L.ben einer Mohammedanerin führen soll und auch vollkommen verschleiert in der Oeffentlichleit erscheint. Allerdings hat man die Erleichterung getroffen, dost Farida im Palast mehr nach europäischen Sitten lebt und auch zu sammen mit ihrem Gatten Freunde und Freun- Linnen.-emvsongen kann. Nach den strengen Ge setzen des Landes müßte sie vollkommen von jeder Berührung mit anderen Männern ferngehalten werden. Großfeuer äschert eine argentinische Kaserne ein. In Azul in der Provinz Buenos-Aires brach in der Kaserne des 2. Artillerie-Regiments aus bisher unbekannter Ursache «in Großfeuer aus, das sämtliche Gebäude in ganz kurzer Zeit in Schutt und Asche legte. Zur Zeit des Bran des waren nur 10<7 Offiziere und Mannschaften anwesend, während der Nest au Manöverübungen teilnahm. Der Schaden wird auf etwa 100000 Pesos geschäht, wobei allerdings Munition rmd Ausrüstungen nicht eingerechnet sind. Personen kamen nicht zu Schaden. Lediglich der isolierten Lage der Kaserne ist es zu verdanken, daß das Feuer nicht auf die Stadt Übergriff. Rabiater Autodieb zur Strecke gebracht. In Wilmersdorf stellte em Polizeikeamter einen Autodieb, der sich gerade auf der Rückkehr von einer Einbruchs fahrt befand. Es kanr zwischen dem Verbrecher und dem Beamten zu einein aufregenden Kampf, bis schließlich der Beamt« m der Notwehr seine Denstpijtole zog und den gemeingefährlichen Burschen n'ederfchoft Der Dieb, ein 25jähriger Bernhard Zielrewsky. mußt« feine Wogenpaniere vor «'gen, die sich bei nähe rer Prüfung als gefälscht hewnsstellten. Ms d«r Beamte den Verbrecher mm Aussteigen auffor derte, hieb dieser plötzlich mit einem schweren Dleirohr auf ihn ein. Der Beamte sprang Mr Seite, konnte aber, als Zielnemsky in diesem Augenblick mit Vollgas davonfahren wollte, das Trittbrett des Wagens erreichen. Während der rasenden. Fahrt versuchte der rabiate Bursche, seinen Verfolger durch Hiebe ins Gesicht vom Wagen zu stoßen, bis dieser in Ler Notwehr einen Schuß auf den Verbrecher abfeuette. Ziel- newsky sank, in die Brust getroffen, bewußt los zusammen und das führerlose Fahrzeug rah« gegen einen Baum. Der Beamte, der noch recht zeitig hatte abspringen können, sorgte für die Ileberführung des Schwerverletzten ins Kran kenhaus, wo der Verbrecher bald nach der Ein lieferung verstarb. In dem Wagen sand man neben zahlreichen Embruchswerfteugen viel Die- besgitt. Zrelnewsky war der Polizei wegen zahl reicher Straftaten schon hinlänglich bekannt. während vor dem Hauntspiel um 9 Uhr die neu zusammengesteltte 3. Merkurelf gegen Merknr 6 (Kießling) antritt. Merkurs kl-Jugend—Preußens 8-Jugend lie fern sich 15 Uhr aus dem Sportplatz Hammettal ihr fälliges Verbandsspiel. llsllee krLStrmisitiunaen mttuodne Soknenlcsllse GMmlchderMensch haben Ein heiterer Roman von Hannes Peter Stolp Urheber-Rechtsschutz: Mtteldeutsche Roman- Korrespondenz, Leipzig O 1 16 (Nachdruck verboten) „Joan Millford, gnädige Frau!" „Joan Millford", wiederholte Ann, als wollte sie sich diesen Namen recht fest ein prägen. „Joan ist ein schöner Name." „Ja. das meint Bi!ln auch immer!" platzte dos Mädchen heraus und wurde wieder rot. Ann lachte. „Aha, Billy, das ist wohl der Herr Bräuti gam?" „Bräutigam — hm, noch nicht ganz!" ge stand Joan Millford verlegen. „Na", sagte Ann lächelnd, „wenn er ein hübscher, tüchtiger junger Mann ist, so hallen Sie ihn nur fest! Aber", fügte sie sinnend hinzu, „wenn man sich einen Mann festhätt, so muß auch die groste Liebe auf beiden Seiten vorhanden sein, sonst ist es kein Glück. Tis Frau fühlt die geivisse große Liebe bei sich immer instinktiv, weil diese bei ihr etwas Ein maliges ist. Und bei dem Mann — ja, da entpuppt sich die sogenannte große Liebe sehr oft nur als ein Strohfeuer." „Jetzt aber rasch, damit wir mit dem Kof fer fertig iverden!" Ann brachte einige Wäschestück« herbn. Plötz lich blieb sie sinnend stehen, und wie unb wüst fuhr sie langsam mit einem Finger über ihre roten Lippen. 7. Nachdem der Koffer gepackt war, begab sich Ann nach dem Sch reib'immer des Hotels und schrieb an den Detektiv Archibald Walbom: „Lieber Herr Walbom! Es wurde «in dop- pelbettiges Schlafstmmer gemietet. Die bewußte Eintragung steht auf Seite 24 des Gäste buches. Und notieren Sie weiter folgendes: Ioan Millford, Zimmermädchen im Bristol- Hotel, Plunground kann aussagen, daß ich mich mit meinem sogenannten Entführer ge küßt habe. Dos wäre alles für heute. Den nächsten Brief finden Sic in Millers Hotel in New-Hastings. Und wiederum: rücken Sie mir nicht zu dicht auf die Fersen mit den bei den Herren. Noch ist die Zeit nicht gekommen. Ihre Ann Smith." Ann legte die Feder aus der Hand, ver schloß den Brief in einem Umschlag, der be reits den Namen des Detektive trug, und be gann nachdenklich vor sich hinzusehen. „Nein," murmelte sie unvermittelt, „dem Peter werde ich tüchtig den Kopf waschen. Das geht nun doch nicht!" Ann stand auf, gab an der Portiersloge den Brief für den Detektiv ab und verfügte sich darauf in den Frühstückssaal des Hotels. Ihr Gesicht war ganz streng und böse, als sm an dem Tisch des strahlenden Peters Platz nahm. „Nun, bist dr» fettig mit Packen, Baby?" forschte dieser unbekümmerte junge Mann auf geräumt. „Ja, ich bin fettig, und dies vielleicht nicht nur mit dem Packen!" sagte Ann lühl. „Hast du schon das Frühstück bestellt?" „Wird gleich kommen, Baby!" sagte Peter herzlich. „Uebrigens, dir ist wohl nicht gut?" „Tanke, ich fühle mich ganz wohl", antwor tete sie kurz, und zusammenznckend Hötte sie, wie am Nebentisch geflüstert wird?: „Wirklich, das ist ein reizendes junges Ehepaar!" Peter kniff ein Auge zu und sah seine „Ehe hälfte" mit einem lausbübischen Lächeln an. Kaum hörbar zischte Ann: „Das Erheitettlein wird Ihnen schon noch. vergehen, Herr Maldniann! Lassen Sie uns nur erst im Artto sitzen!" „Du hast recht", jagte Peter übermäßig laut, „es wird heute ein herrlicher Tag wer den. Ileberdies", fügte er liebevoll hinzu, „hast du immer recht, Baby?" Die Dame am Nebentisch raunte ihrem Gat ten zu: „Hast du das gehört? Ja, so solltest du auch mit mir sein, Patrik!" Patrik knurrte: „Die sangen ja scheinbar auch erst an!" Den „Waldmanns" wurde das Frühstück ge bracht. Munter, guter Lame und mit gutem Appetit verzehrte Peter seinen Teil, während Ann, die sich ihre eigenartige Gemütsstrmmung selber nicht recht erklären konnte, an einer Scheibe Toast knabberte, um dies« schließlich nicht einmal auf,Messen., Peter, in liebevoller Strenge, bemerkte: „Jetzt iß aber mal richtig, Baby. Das ist doch ini ganzen Leben kein Frühstücken, was du da machst. Ein Bissen Toast — und fertig, nein, das gibt es nicht. Mr werden nicht eher vom Tisch aufstchen. bis du zumindest ein Ei und eine Scheibe Toast gegessen hast." Das wurde ja immer schöner! Jetzt kom mandierte er schon! Er dachte wohl, weil er sie" geküsst hatte, daß er nun diesen Ton mr- geben konnte? Na, da sollte er sich aber ge täuscht haben! „Wenn ich keinen Hunger habe, Peter, pflege ich auch nichts zu essen", erklärte sie mit unter drücktem Zorn. „Damit möchtest du dich wohl absinden, nicht?" „Nichts gibt's!" entschied Peter milde, aber doch mit einer gewissen Streng«. „Du wirst jetzt ein Ei und eine Scheibe Toast zu dir nehmen. Eher gibt es kein Weiterfahren." „Wie besorgt er um sie ist, Patrik", raunte die Dame am Nebentisch. Patrik brummte: „Laß mich in Ruh«, siehst Koch, daß ich die Zeitung lese!' Ann blickte Peter an, und d«m vurd« es ordentlich Angst, als er ihre dunkelbraunen Augen fo gefährlich funkeln sah. Nichtsdesto trotz behielt er die einmal angenommen« Roll« bei. „Nun iß schon, Baby!" befahl er. „Ich ma<, nicht, Peter!" sagte sie und ihre Stimme bebte. „Na schön", erklärte Peter und lehnte sich gelassen in seinem Stuhl zurück, „dann matten wir eben, bis du Hunger hast." Oh! Ann ballte unter dem Tisch die Hände zu Fäusten. Sie sah ihr«! Ohnmacht ein: dieser Peter würde seine Drohung wahrmachen, und es würde wie ein Skandal aussehen, sofern sie jetzt ohne ihn aufstand und ging. Und obwohl sie innerlich kochte, wurde sie mit einem Male äußerlich sehr folgsam: Eis aß das Ei und verzehrte auch ist« Scheibr Toast, ganz, wie er es gewünscht hatte. Aber dabei mustte sie mühsam an sich halten, damit ihr nicht vor lauter Empörung die Tränen aus den Angen stürzten. 'Der „Tyrann" Peter nickte zufrieden. „Na, siehst du, Baby", sagte er gemütlich, „wie schön das ging!" . „Bitte, verlange die Rechnung", versetzte sie mit unheimlicher Ruhe. „Mr möchten dann bald fahren ,sonst wird es zu spät. Die Kof fer habe ich bereits nach dem Wagen bringen lassen." „Du bist, wie immer, klug und umsichtig!" lobte Peter, dann kam der Kellner mit der Rechnung, es wurde gezahlt, worauf das „Ehe- paar Waldmann" das Hotel verlies,. „Reizende junge Leute waren das, Patlik", sagte die Dame am Nebentisch, und Patrik schnaufte erbost: „Zum Henker, sprich doch bloß nicht dauernd auf mich ein, wenn ich die Zeitung lese. Da» ist dach zum Auswachsen mit dir!" ,,D« ungehobelter Patron!" begann di« GaL- tin Patriks, und der schönste «hekdach E fertig. (Fortsetzung folgtt -