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der Beleidigung der belgischen Besetzungsbehörde. Er wurde zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt. — Der Kaufmann Küppers wurde von einem französi schen Soldaten angehalten und zum Vorzeigen des Passes aufgefordert. Als Küppers seine Brieftasche zog, wurde ihm diese von dem Soldaten entrissen, der dann unerkannt ent floh. In der Brieftasche befanden sich einige Geschästs- papierg und 70 000 Mark Bargeld. — Die -Osterfelder Stadtverwaltung erhielt ein Schreiben der Besetzungsbehörde. In dem Schreiben wird die For derung auf 100 Millionen Mark, die der Stadt Osterfeld als Strafe für eine in ihrem Gebiet erfolgte Brückenspren- gung auferlegt worden, wiederholt. — Durch den französischen Kreisdelegierten in Duisburg wurde im Gemeindebezirk Troisdorf jeder Personen- und Wagenverkehr bis auf weiteres von abends 8,30 bis früh Uhr verboten. — Wie aus Mainz gemeldet wird, ist der Hafen von Mannheim für sieben Tage geschloffen worden, angeblich wegen in der Pfalz begangener Sabotageakte. — Das französische Kriegsgericht in Düsseldorf verurteilte den Studenten Paul Götze wegen Waffenbesitzes zu zwei Jahren Gefängnis und 500 Frank Geldstrafe. — Das Polizeipräsidium in Duisburg ist durch franzö sische Alpenjäger besetzt worden. Dem Vernehmen nach wird die Ortskommandantur in dem Gebäude untergebracht. — Eine neue Kontribution von 100 Millionen Mark, nach dem Tageskurse sofort zahlbar, ist der Stadt Duisburg durch den komamudiercnden Generalleutnant Heaurain auf erlegt worden. Als Grund wird Sabotage an Eisenbahn- und Tclegraphenlinien angegeben. — Wie das »Echo de Paris" milteilt, sind im ganzen be setzten Gebiet von den Besetzungsbehörden für 200 Millio nen Fran! chemische Produkte weggenommen worden. Politische Runälckau. Deutsches Reich. Negierungskrise in Württemberg. Der württembergische Staatspräsident hat den durch das Ableben des Ministers Graf (Zentr.) freigewordenen Jnnenministerposten dem bisherigen Justizminister Bolz (Zentr.) übertragen und mit der Leitung des Justizministe riums den Landesvorsitzenden der württembergischen Zen trumspartei, Oberregierungsrat Beyerle, betraut. Die Gegensätze zwischen der Sozialdemokratie einerseits und der Deutschen Demokratischen Partei und dem Zentrum ande rerseits haben sich dadurch so stark zugcspitzt, daß die sozial demokratische Fraktion des württembergischen Landtages ihren Austritt aus der Negierung erklärt hat, da sie wegen ihrer zahlenmäßigen Stärke Anspruch auf den erledigten Posten machte. Das württembergische Kabinett steht vor einer Krise, da durch den Beschluß der sozialdemokratischen Fraktion der einzige Minister, Arbeits- und Ernährunas- minister Keil, aus der Regierung austritt. Frankreich. X Skandalszenen in der französischen Kammer. Als vor der Sitzung der Royalist und Herausgeber der „Actron Francaise", Daudet, in den Wandelgängen erschien, wurde er von etwa hundert Abgeordneten umstellt, die ihn zur Rede stellten, weil seine Anhänger in den letzten Tagen mehrere republikanische Abgeordnete überfallen und ver letzt haben. Es kam zu Tätlichkeiten, so daß Daudet von Ordnnngsbeamten zeitweilig in Sicherheit gebrach! werden mußte. Später, in der Sitzung, gab es großen Lärm da mehrere Redner behaupteten, die Monarchisten wollten mit faszistischen Methoden in Frankreich Vorgehen und hätten das Land mit einer Verschwörung überzogen. Eine Tagesordnung, in der die Regierung aufgefordert wird, die Freiheit der Bürger und dre republikanischen Einrichtungen zu verteidigen, sowie alle. Gewalttaten, ! von welcher Seite sie auch kamen, niederzufchlagen, wurve ; ! mit 379 gegen 191 Stimmen angenommen. > Belgien. X Arbeitslosigkeit infolge Kohlenmangels. Belgische f Blätter bringen Meldungen, nach denen zahlreiche belgische ! Arbeiter aus Nordfrankreich in ihre Heimat zurückgekehrt seien, weil die französischen Fabriken ihre Arbeit wegen Kohlenmangel einstellen mußten. Aas In- und Ausland. Bern. Der Bundesrat legte einen Gesetzentwurf vor, der die Gewährung eines Bundesbeitrages von 60 Millionen i Franken für die Beschleunigung der Elektrisierung der > schweizerischen Bundesbahnen bezweckt. f Paris. Das Arbeitsministerium dementiert die Meldung von her Ankunft einer Abteilung englischer Eisenbahner, die in F mm reich Dienst nehmen würden. Es handle sich in Wirk- ! lichkeit um englische Metallarbeiter, die in Privatdienste treten. Madrid. In Bilbao sprachen die Geschworenen einen wegen . Ermordungdes Leiters der Hochofengesellschast angeklagten - Syndikalisten frei. Wolktnbröcht und Merschvtmmungta. Riesiger Schaden. In verschiedenen Teilen Deutschlands gingen am 31. Mai und am 1. Juni schwere Wolkenbrüche, die großen Schaden anrichteten, nieder. So wurde Pommern von schweren Gewittern mit wolkenbruchartigem Regen, der den Saaten und Obstbäumen schweren Schaden brachte, heim gesucht. Besonders stark wurde Stargard betroffen: hier ! wurden die Straßen überschwemmt und die Keller stehen ! unter Wasser. Mehrfach schlug der Blitz in Wasserleitungs- ; rohre, so daß auch hierdurch Überschwemmungen entstanden, ; i Am Madüsee schlug der Blitz in das Ausflugslokal „Zum f ! Schwan". An dem Hause wurde großer Schaden angerichtet. Sieben Personen wurden durch Blitzschlag betäubt, jedoch - nicht verletzt. Erntevorräte und landwirtschaftliche Maschinen k wurden durch Brand vernichtet. In Deutsch-Krone wurde der Eisenbahndamm unterspült, so daß ein Kleinbahnzug entgleiste. Ebenfalls infolge Wolkenbruchs wurde die Eisenbahn strecke Gnadenfrei —Heiderdorf in Schlesien zwischen den Bahnhöfen Pristram und Großwilkau durch die Wassermassen unterspült und dadurch unfahrbar gemacht. > Der Personenverkehr wurde durch Umsteigen aufrecht- s erhalten. Die Wolkenbruchkatastrophe, die in der Provinz , Sachsen an verschiedenen Stellen so großen Schaden an- gerichtet hat, hat in Ober-Röblingen ein Todesopfer gefordert. Die Wassermassen brachen dort mit solcher Wucht in eine Werkstatt der Riebeckschen Montanwerke ein, daß der Pumpenwärter Heinecke sich nicht mehr retten konnte. Er wurde von den Schlammassen erstickt. Aarrheil der Zerstörung. (Von einem Sondermitarbetter an der Ruht., I. Auf Zeche „Zollverein" saust der Fahrstuhl mit 15 Se kundenmeter Geschwindigkeit in die Tiefe. Kohle stäubt, : Wasser spritzt. Schon reichlich unkenntlich komme ich 620 ' Meter unter der Erde an. Eine lange Wanderung, i schließlich halbes Kriechen in dem niedrigen Stollen, dann ! bin ich „vor Ort". Dort, wv die Kohle gehauen wird. Mein j alter Führer ist schon 43 Jahre in der Grube tätig, sein Vater hat 42 Jahre an der gleichen Stelle gearbeitet. Dich- , ter schildern das Grauen da unten. Bergleute denken i anders. Es sind ernste, aber nicht unfrohe Leute und lieben- ! ihren Beruf; bietest du ihnen dieselbe Bezahlung in einem ! anderen Berufe an, so lehnen sie lächelnd ab. Mit vielen habe ich gesprochen, sie sind alle dieser Mei- « nung. Tief unten in friedlicher Stille, mit einem oder zwet ! Kameraden an derselben Stelle, wo man eins vlaudern und auch geruhig ordentliche Frühstückspausen einlegen kann: das ist schön. Au den atmosphärischen Druck hat man sich so gewöhnt, daß man oben in der Gottessonns eher noch schwerer atmet; und den schwarzen Schmutz spült man ja ab, denn nach jeder Schicht hat man sein warmes Bad im Förderhaus und zieht sich völlig um. Nur oben lauert die Sorge. Der Bergmann, der viele Keine Kinder hat, hat es nicht leicht. Da will der Lohn zur Margarine kaum langen. Außerdem ist die Wohnungsnot fürchterlich. kl. Der Siebenstundentag und die geringere Leistung des einzelnen Hauers gegen früher haben es nötig gemacht, daß die Belegschaft, damit die Kohlenförderung insgesamt auf alter Höhe bleibt, sehr stark vennehrt wird. Viele Zchntausende neuer Arbeiter sind zugezogen, ganze Fa milien wurden in ein Keines Zimmer gepfercht, stellen weise — das ist das niederdrückendste, was ich gesehen habe — müssend i eBettenschichtweise benutzt wer den, also in einem. Bett schlafen in 24 Stunden hinterein ander drei verschiedene Menschen. Wer nicht kleine, sondern halberwachsene Kinder hat, die schon Mitarbeiten, der könnte allerdings „fein heraus" sein. Eine solche Familie verdient mehr als ein hoher Be amter. Dazu hat sie die Heizung — zehn Zentner Deputat kohle monatlich — frei und infolge Massenbezuges durch die Zeche Kartoffeln und Speck und sonstige Lebensmittel recht billig. Ich will hier, damit jedermann es nachprüfen kann, einen Fall — es ist ein Durchschnittsfall, es gibt noch stärkere Verdiener — mit Ramen und Adresse anführen. Der Bergmann Johann Glänz in Notthausen erarbeitet mit Mei jungen Söhnen im Monat 1028925 Mark. Das sind heute, wo ich dies schreibe, noch keine 90 Friedensmark, keine 414 Pfund Sterling, aber für deutsche Be griffe doch recht viel. Da viele Bergleute sich noch neben her als Schuhmacher oder Musiker oder Bauhandwerker oder Erdarbeiter über Tage einige Stunden — eine halbe Schicht — beschäftigen oder Fuhrwerk haben oder Altmetall- Handel betreiben, gibt es unter ihnen auch solche mit mehr als zwei Millionen Mark Einkommen. Sie könnten in lvenigen Jahren sich Haus und Garten zu eigen erwerben. III. Aber die jungen Leute stottern meist nur wenig zum gemeinsamen Haushalt bei. Die Heranwachsenden Söhne tragen Anzüge aus dem feinsten Cheviot, rauchen und trinken nur das Beste, lassen Sonntags viel drauf gehen. Dieser lärmenden jungen Gesellschaft ist Geldverdienen alles. Aber mancher zersorgte Familienvater in mittleren Jahren, der ein halb Dutzend hungrige Schnäbel stopfen muß, ballt gegen die Franzosen die Faust. Noch ist kein Franzose im Ruhrgebiet unter Tage gewesen. „Einmal kommen sie aber doch noch alle in den Schacht, alle zusammen, dafür garantieren wir ihnen!", sagt mir ein alter Bergmann. IV. Auf Zeche „Dahlbusch" will ich auch einsahren. Bei meinem Eintreffen heulen aber alle Sirenen. Die Franzosenkommen! So werde ich zufällig Zeuge einer Besetzung, wie sie jetzt täglich irgendwo geschehen, über den Mechtenberg von Kray her wälzt sich die blaue Schlange. Voran nicht ein paar Reiter oder Radfahrer als Spitze, sondern drei Panzerautos. Don Quichote mit Sporn und Speer gegen die Lämmerherde. Schon kommen dicke schwefelgelbe Schwaden aus der Kokerei. Die Gase werden abgeblasen, die Kokerei von den Deutschen stillgelegt. In schwarzem Gewimmel kommen aus den Förderschächien die Bergleute. Schon ist der Zechenbahnhof von den Franzosen besetzt, in den Straßen des Ortes jagen Kavalleriepatrouillen umher, die Panzer autos fahren drohend Reklame, für Offiziere und Mann schaften wird Quartier gemacht. Tags zuvor kreuzte ein Das KKiwßSDht... Mn Lust^iel-Roman tu zwölf Kapiickw Don Fedor ». Zabeltitz. kl. Fortsetzung. Nachdruck verboten.. Zwei Händepaare streckten sich Frau Marinka entgegen „Sie haben recht, Frau von Seesen," rief Max, und mit tränenerstickter Stimme fügte Elise hinzu: „Ja, ja, Marinka — du hast recht! Ich will auch nicht klagen — o Gott, ich klage ja nicht! Ich will ausharren, bis sich alles zum Guten gewendet hat, und bis wir uns ehrlich vor aller Welt als Mann und Weib bekennen dürfen! Ich bitte nur noch um eins: kein Zögern mehr, sondern rasches Handeln!" Haarhaus war an das Fenster getreten und hatte dem auf. steigenden Gewitter enigegengesehen. Nun wendete er sich um. „Zweifellos, gnädige Frau," sagte er, „jedes weitere Zögern kann nur die Gefahr erhöhen. Frau von Seesen, Sie sehen mich zum Siegen oder Sterben bereit. Geben Sie mir Ihre Befehle Md ordnen Sie den Schlachtplan an. Sei es als Stra tege, sei es als Kanonenfutter — ich füge mich." In der Ferne begann es zu donnern. „Du hast richtig prophezeit, Adolf," meinte Max; „es gibt ein Gewitter. Hoffentlich zieht es rasch vorüber." Das Wetter stieg rasch herauf. Clise hatte sich erhoben, sah nach Eberhard und schloß dann die Fenster im Hause. Während dessen winkte Frau von Seesen Haarhaus zu sich heran, um ihn: die letzten Instruktionen zu geben. Am Gesellschaftsabend in Hohen-Kraatz sollte der Hauptschlag geführt werden. Es war nur darauf Bedacht zu nehmen, daß die drei Verschworenen sich zu ungefähr gleicher Zeit des Barons, der Baronin und des Grafen Teupen einzeln bemächtigten, um jedem in besonderer Art und Weise das „Geheimnis des Erlenbruchs" beizubringen. Als Zeit wurde die Stunde nach dem Souper gewählt; man erhoffte da eine entgegenkommendere Stimmung. Frau von Seesen als Leiterin der Verschwörung wollte im geeigneten Mo ment geheime Winke austeilen und bat Max wie Haarhaus, sie nach Möglichkeit wenig aus dem Auge zu verlieren. „Das hätte ich sowieso nicht getan, gnädigste Frau," bemerkte Haarhaus. „Sieh da — abermals etwas Schmeichelhaftes, verehrter Herr Doktor! So schöne Phrasen hätte ich aus dem Munde eines modernen Eroberers gar nicht vermutet." „Ach nein — kaum Eroberer, höchstens Wüstendurchquerer Md Bergkletterer! Und zweitens: schöne Phrasen. Ist kenn alles, was dem andern schmeichelhaft klingt, Phrase? Karn es nicht auch WahrlM sein?" „Eine Schmeichelei ist immer etwas Liebenswürdiges, Heir Doktor, oder soll es wenigstens sein. Aber die Wahrhö t ist nie liebenswürdig." „Deshalb kann eine Liebenswürdigkeit doch wahr sein, gnä dige Frau." „Streiten wir nicht darüber. Sie gefallen mir auch so ganz gut. Ich meine, auch ohne daß Sie sich besondere Mühe geben, liebenswürdig zu erscheinen." „Darf ich Ihnen daraufhin die Hand küssen?" „Ja. Aber setzen Sie sich bitte wieder hin. Und nun er zählen Sie mir einmal: war Ihnen dis Mission, die Max Ihnen auftrug — er ist ja nicht hier — nicht eigentlich recht fatal?" „Nein, gnädige Frau. Im Gegenteil: die Sache hat mir viel Freuds gemacht. Umsomehr, als ich Max ein so energisches Handeln im Grunde genommen gar nicht zugetraut hätte. Habe immer geglaubt, Vorurteile und sogenanntes Ueberlieferungs- empfinden wären stärker in ihm als das warme Herz. Und es war mir lieb, daß ich mich getäuscht hatte. Deshalb ging ich auch mit Vergnügen auf alle seine Vorschläge ein." „Sie sind verlobt, Herr Doktor?" „Um alle Welt nicht, Gnädigste! Wie kommen Sie darauf?" „Ich glaubte. weil Sie einen Arinreif tragen." Haarhaus lächelte. „Auch gestern abend wurde ich nach dem Charakter dieses Armbands gefragt, gnädige Frau. Und da ein kleines Mäd chen jene Frage stellte und ich auf längere Auseinandersetzungen mich einzulassen keine Lust und Laune hatte, so erzählte ich der jungen Dame, ich trüge den Armreif als Andenken an meine Großmutter. Ich habe aber meine Großmutter nie gekannt und nie bin ich einer ihrer Armreifen durch Erbschaft teilhaftig geworden. Es war nur eine Gelegenheitsschnurre. Ihnen, gnädigste Frau, sage ich dagegen gern die Wahrheit." „Ich will aber keine Indiskretionen, lieber Doktor —" „Ich begehe auch keine. Schauen Sie sich den Reifen an! Es ist ein silberner, aber ganz schlicht gearbeitet, ohne Schloß und Mechanik, und locker um das Gelenk zu spannen. Die Suaheli weiber tragen derlei zuweilen um Arme und Fußknöchel. Dies hier war ursprünglich ein Fußring, aber die Enkel, die er um schloß, waren so zart und fein und zerbrechlich, daß ich ihn be quem als Armband adoptieren konnte. Ich trage es als Er innerung an eine mir unvergeßliche Episode in Afrika — un vergeßlich wohl hauptsächlich deshalb, weil ein eigener Zauber poetischer Romantik sie durchwehte." Draußen erwachte nun auch der Sturm, und mit ihm hatte sich das Gewitter zu voller Heftigkeit entwickelt. Es rollte und grollte fast unaufhörlich, und zuweilen bewies ein krachender Donnerschlag, daß der Blitz irgendwo in der Nähe eingsschlagen hotte. Der ganze Himmel stand in Flammen; es zuckte und sprühte in salben Lichtern durch das gelbgrüne Gewölk, das sich in schweren Massen vom Horizont aufwärts schob. Gewaltig tobte im Walde der Aufruhr der Natur. Vom Fenster aus sah man, wie sich die Bäume neigten und boom, wie zersplittertes Astwerk und abgerissenes Laub die Luft durchwirbelte. Elis« beschäftigte sich noch immer mit ihrem Kinde, das in folge des Gewitters unruhig geworden war. Max war in den Stall gegangen, wo das Reitpferd der Frau von Seesen laut wieherte und mit der Kette klirrte. Jni Zimmer aber hatte Marinka ihren Stuhl dicht ans Fenster gerückt; sie liebte die Ge witter und konnte mit Hellem Auge, ohne zu zucken, in die Blitze schauen. „Der Sturm draußen Hilst mir die Erinnerungen anknüpfen," sprach Haarhaus weiter. „Wir verfolgten von Madschams aus den Weg, den Baron Decken schon anfangs der sechziger Jahre zur Ersteigung des Kilimandscharo eingeschlagen, hatten aber das Hochplateau noch nicht zur Hälfte erreicht, als uns ein Tro pengewitter von ungeheurer Wucht überraschte. Ich muhte da bei nicht die nötige Vorsicht bewahrt haben; denn am folgenden Morgen ergriff mich das Fieber. Das war mir um so un angenehmer, als mir von der Nordssite aus die Expeditton eines amerikanischen Touristen entgegenrückte, mit dem ich mich tref fen wollte. Ich mußte meine Leute vorausschicken und gab ihnen den Befehl, mich abzuholen, wenn die Verbindring mit dem Amerikaner hergestellt worden. Bei mir blieben nur mein Diener, ein verlumpter Kerl aus Sansibar, und ein baumlanger Dschagganeger mit seiner Tochter, die sich Assa nannte. Die Frauen der Dschaggastämme sind im allgemeinen nicht hübsch, aber Assa war es; sie hatte ein schönes, stolzes Profil und wie aus Erz gemeißelte Formen. Die Damentoiletten da unten, gnädigste Frau, sind, wie Sie sich denken können, noch etwas primitiver Natur; man geniert sich auch weniger als bei uns. Ich hatte Unglück. Schon am erstm Tage meines Krankseins — wir hatten es uns in einer Felsenhöhle leidlich bequem ein- gerichtet — verschwand mein Diener auf Nimmerwiedersehen, und am zweiten Tage legte sich der Vater Assas gleich mir hin und starb nach wenigen Stunden — wie ich vermute, infolge einer Vergiftung durch Grubenwasser, von dem er leichtsinniger» wsise getrunken hatte. Ich blieb nunmehr allein mit Assa. Meine Lage war wenig beneidenswert. Mein schurkischer Diener hatte bei seiner Flucht geraubt, was er rauben konnte, hatte auch den größten Teil meiner Konserven mitgehen lassen; ich selbst aber war so schwach, daß ich mich kaum auf den Füßen zu halten ver. mochte. Ich war also lediglich auf die Hilfe Assas angewiesen — und sehen Sie, gnädige Frau, eigentlich hat mich erst dies Mädchen, hat mich erst die kleine Wilde das Weib achten ge lehrt . . . Nun ja, ich gebe zu, das klingt merkwürdig genug. Aber eine unkritische Ueberschätzung meiner selbst hat nie zu meinen Fehlern gehört. Ich glaube, ich bin eine ziemlich kraft volle Natur; doch zu zügeln habe ich mich nie recht verstanden; der schäumende Ueberschuß meines Kraftbewußtseins wurde zur Brutalität. Ach ja — schütteln Sie nicht den Kopf, gnädige Frau — ich war ein ziemlich wüster Gesell, als ich nach Afrika auszog — und wahrhaftig, wenn ich heute sehr, sehr viel zahmer geworden bin, so danke ich das zum größten Teil dem Einfluß holder Weiblichkeit, den ein Negermädel auf mich ausgeübt hat!" (Fortsetzung folgt.) FIie ( feindlic photog umdrel am Bo Stachel tieren Di Die H- 20 N i von m I' Im gc über d die Hc D Ei gebiet, der F' nicht ( auto, kranke Ein F i n Gel V wirtsch Arbeit künstle stimmt stimmt Ängeh weit il leris rührt. E zosen « mann worde zosen i bei de bank r schlag: lionen insges § artige Krom sonen den 8 samt führe: ff wird Schät Toce Die > rutsch werd« Umm 13 Auf i sie si ihre des K nicht LU ih Konk: sicher geleis Soph wollt als s jener Mädc Anne send Seite ! sien neu Wohl und keine zwan Grm seine sie n war hatte sich i rete risch: chenL nute ausg Bern Neu»