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Ferner hat die Firma die Verpflichtung übernommen, die ausgestellten Apparate stets gegen solche, die nach den Er gebnissen der neuesten Forschung hergestellt sind, auszu tauschen. O Feuergefecht mit Wilderem. In Wehnde bei WorbiS in Sachsen hatte der Jagdpächter der Gemerndewaldungen einen blutigen Zusammenstoß mit Wilderern. Von beiden Seiten wurde geschaffen. Dabet wurde ein Wilderer schwer verwundet. Der Pächter holte aus der Gendarmerie Hilfe; als aber die Beamten aus dem Kampfplatz eintrafen, ergab sich, daß auch die Wilderer Verstärkung erhalten hatten. Es folgte nun ein Feuerkampf, in dessen Verlaus es den Wilderern gelang, zu flüchten und ihren verwun deten Genossen mitzunehmen. O Ein Urnenfund in Oldenburg. Primaner der Olden burgischen Realschule haben auf einem Ausflug nach Hockensberg, Gemeinde Döttingen, bei der Untersuchung eines Hünengrabes einen reichhaltigen Urnenfund gemacht. Sie stießen auf kleinere und größere Findlinge, die ein zeln, aber auch in Reihen und ringförmig, in verschiedener Tiefe gelagert waren. Nach und nach kamen vier gul erhaltene Urnen zutage. Der wertvolle Fund ist dem Oldenburgischen Verein für Altertumskunde zur Ver fügung gestellt worden. Neueste Meldungen. Höllein wegen Dortmund in Hast behalten. Paris, 12. Juni. Der Reichstagsabgeordnete Höllein sollte in Freiheit gesetzt und über die Grenze geschafft wer den Während für die bisherige Verzögerung dieser Maß nahme allein gerichtliche Formalitäten verantwortlich ge macht wurden, glaubt der „Malin" zu wissen, daß infolge der Vorgänge in Dortmund die Regierung nunmehr die Absicht habe, den Abgeordneen Höllein bis auf weiteres festzuhalten. Die französisch-belgische Antwort. Paris, 12. Juni. Der Brüsseler Korrespondent des „Petit Parisien" behauptet, daß über die bevorstehende Antwort an Deutschland zwischen Paris und Brüssel be reits eine Einigung erzielt worden sei. Die kommende französisch-belgische Note werde in keiner Weise den Kern punkt der Frage berühren, sondern sich darauf beschränken, die bei der ersten Brüsseler Konferenz über die Aufgabe des passiven Widerstandes gemachten Erklärungen zu wiederholen. Die deutschen Minderheiten in Polen. Amsterdam, 12. Juni. Auf -er am 15. Juni beginnen den Tagung des ständigen internationalen Gerichtshofes im Haag werden, nach einer Mitteilung des Völkerbunds- sekretariats, die Frage der deutschen Minderheiten in den an Polen abgetretenen Gebieten Polens, Ost- und Welt- preutzens zur Sprache kommen. Unsicherheit in Palästina. Jerusalem, 12. Juni. Eine Abteilung britischer Gendarmen, die den Oberkommiffar Sir Herbert Samuel auf einer Reise in Nordpalästina begleitet hatte und sich auf der Heimreise befand, siel bei Ain el Melabab in der Nähe der syrischen Grenze in einen Hinterhalt. Drei Gendarmen wurden getötet, zwei verwundet. Wem» edle Herzen blute«.. 15 Roman von Fr. Lehne. Annemaries Haushalt wurde fast ganz von den Eltern bestritten. Man suchte die teuersten Modebäder auf, indessen Robert sich bemühte, das dafür nötige Geld aufzubringen. Er hatte einen kostspieligen, wenig leistungsfä higen Reisenden entlassen, ging selbst aus die Reise — aber was war diese Ersparnis gegen die anderen Anforderungen. Ein Tropfen aus einen heißen Stein. Für die Eltern und Geschwister erschien die Fa brik nur eine unerschöpfliche Goldgrube, und man lebte lustig darauflos. Wie ein schwerer Druck lag es fortan auf Sophia nach diesen Eröffnungen. Am liebsten hätte sie ihre Verlobung mit Eber hard von Petersdorfs gelöst. Sie hatte den Termin zur Hv<yzeir mömm-st wen hinausgeschoben — trotz der Bitten des Verlobten. Der erste Juni war nun dafür bestimmt. Konnte sie denn aber seine Frau werden — jetzt noch - nach dieser Entdeckung: sie war doch nur durch ein falsches Spiel von Bruno getrennt worden. Die alte, nie erloschene Liebe flammte von neuem beim Anblick der vor ihr liegenden Photographie auf, die ein getreues Abbild seines schönen, intelligenten Gesichts bot. Nun war ihr so vieles klar geworden. Durch einen unglücklichen Zufall hatte die Mut ter Wohl von ihrer Korrespondenz erfahren, hatte wäh rend ihrer langen Krankheit genügend Zeit zum Nach- spüren gehabt, — und hatte dann sämtliche Briefe un terschlagen — vielleicht verbrannt. Nur das Bild hatte sie nicht zu vernichten gewagt, es aber dafür so versteckt, daß es wohl kaum wieder ans Tageslicht gekommen wäre, wenn Erni es nicht durch Zufall gefunden und es in ihrer Ahnungslosig- losigkeit der Schwester gezeigt hätte. Sophia wußte, daß ihre Mutter eine Abneigung dagegen hatte, Photographien zu vernichten; es war wohl ein gewisser Aberglaube von ihr. Hatte Bruno nun nicht glauben müssen, da alle Antworten von ihr ausblieben, daß sie es war, die ihn vergessen? Wer weiß, wie ost er noch geschrieben — zärt- liche, sehnsüchtige Briefe, die niemals in ihren Besitz gekommen waren! Warum sollte er nun noch nachtrauern, da sich DerDoLar 12. Juni-.84039,00—84461,00 Mk. „ „ 13. Juni: 98503,00-98997,00 M. Aus Stadt und Land. PK »ks« U»drN »UM« Mk km«« ««M»«. Wilsdruff, am 13. Juni 1923. — Die abnorme Witterung, die seit Wochen andauert, hat besonders im Gemüsegarten zum Teil erheblichen Schaden an gerichtet. Von den kälteempfindlichen Gemüsearten haben be sonders die Bohnen stark gelitten; wo sie nicht ganz eingegangen sind, befinden sie sich jetzt in einem Zustande, der ein weiteres Borwärtskommen sehr in Frage stellt. Auch Tomaten und Gurken sind stark in Mitleidenschaft gezogen. Die warme Witterung am Sonntag und am Montagvvrmittag wurde des halb sehr begrüßt und verlieh Hoffnung auf deren Fortbestand. Aber die Freude sollte nur von kurzer Dauer sein. Der am Nachmittag auftretende starke Nordweststurm brachte wieder starke Abkühlung und somit für den Gärtner erneut starke Be sorgnis. Wir wollen aber nicht verzagen, einmal muß es doch werden. — Voraussichtliche Witterung. Wolkig, doch oftmals heiter, noch zu kühl, mäßige bis schwache nordwestliche, später west liche Winde. — Sächsischer Landtag. Die gestrige 42. Sitzung trug äußerlich das Gepräge eines „großen Tages". Das Publikum hatte jedenfalls Ausrottung der gesamten innerpolitischen Lage in großzügigen Debatten erwartet und verließ, als es nicht auf feine Rechnung kam, bald die Tribünen. Zunächst gedachte Präsident Winkler des Ablebens des deutschvolksparteilichen Abg. Dr. Herrmann, den er als einen Kollegen bezeichnete, der treu und wacker gearbeitet habe zum Wohle des Volkes und dem Ernste der Zeit entsprechend. Dann begrüßte er den anstelle des Verstorbenen in den Landtag eingetretenen Abg. Iustiz- inspektvr Ulbricht-Werdau. In Erledigung der umfangreichen Tagesordnung wurden sodann Anträge, die bereits die Aus schüsse beschäftigt haben, erledigt. Dann folgte die Vorberatung einer Reihe von Anträgen und Anfragen. Ministerpräsident Dr. Zeigner beantwortete einen Teil der letzteren. Au den Un ruhen in Dresden erklärte er, daß sich der Regierungskommissar Dillinger gerade auf Urlaub in Dresden befunden habe, er sei aber nicht mit der Absicht gekommen, sich hier putschistisch zu betätigen. Auch der frühere Unteroffizier Krull, der sich während der Unruhen hier befand, habe keinen Auftrag des Reichs- kvmmissars für öffentliche Ordnung gehabt. Die Konzentration außersächsischer Truppenteile in Königsbrück sei schon seit Monaten vorgesehen gewesen, nur habe man vergessen, die sächsische Regierung davon zu verständigen. Minister des Innern Liebmann beantwortete die Auflagen wegen der Un ruhen in Dresden und Leipzig. Die Schuld daran schob er der von den besitzenden Klassen gemachten Reichspolitik zu. Man solle froh fein, daß die Saat dieser Leute rächt noch eine schlim mere Ernte bringe. Nach weiteren Ausführungen zweier Re gierungsvertreter und mehrerer Abgeordneter wurde die Aus sprache geschlossen. — Zur Verstärkung des Feuerschutzes hat die Stadt vier Handfeuerlöscher (Trockenlöscher) angeschafft und in verschie denen Stadtvierteln untergebracht. Mannschaften der frei willigen Feuerwehr sind mit der Anwendung der Handfeuer- löscher vertraut. Die Feuerlöscher sind wie folgt verteilt: 1. Be zirk: Zentrum der Stadt bei Branddirektor Heinrich Birkner, Marktplatz Nr. 103/4; 2. Bezirk: südlicher Stadtteil bei Gast wirt Albin Thomas, Bahnhofsrestaurant; 3. Bezirk: östlicher Stadtteil bei Gastwirt Paul Pätzold, Dresdner Straße Nr. 196 (Burenschänke); 4. Bezirk; nördlicher Stadtteil bei Gastwirt Alfred Vogel, Meißner Straße Nr. 2628 (Parkschänke). Die Handfeuerlöscher sollen möglichst ausgebrochene Schadenfeuer im Keime ersticken. Sie find ein vorzügliches Bekämpfungs mittel von Zimmer- und Kurzschlußbränden. Die Einwohner schaft wolle sich bei ausgebrochenen Bränden zunächst an oben genannte Meldestellen wenden. — Strompreise. Durch erneutes Steigen der Kohlenpreise, Betriebsstoffe und Löhne ist für Monat Juli mit einer größeren Erhöhung der Strompreise zu rechnen. Für Juni dürste der Kraftstrom mindestens 1100 -F für die Kilowattstunde kosten. — Werbungskosten für Kriegsbeschädigte. Wie aus einer im amtlichen Teile dieser Nummer veröffentlichten Bekannt machung des Finanzamtes hervvrgeht, haben die Werbungs kosten für Kriegsbeschädigte ab 1. Juni eine Aenderung erfahren. Näheres siehe amtl. Teil. — Marianne-Pietzsch-Stiftung. Auch in diesem Jahre haben die Herren Gärtnereibesitzer Türke und Zimmermann eine große Anzahl Pflanzen gestiftet, um an die Kinder unserer Schule durch den Verein für Natur- und Heimatkunde, gemäß der M.-P.- Stiftung verteilt zu werden. Es ist erfreulich zu beobachten, welch reger Eifer unter den Kindern herrscht, wenn es gilt, ein solchen Pflänzchen mit nach Hause nehmen und es auf ein halbes Jahr pflegen und betreuen zu dürfen. Solche Hingabe an die Blumenwelt schafft seelische Werte, ihrer bedürfen wir heutigen Tages doppelt. Die Kinderwelt hat aus freien Stücken noch Gaben aufgebracht, um die Preise im Herbst erhöhen zu können, was in Anbetracht der Geldentwertung einer Stiftung angebracht ist. Den Herren Türke und Zimmermann sei auch an dieser Stelle herzlichst gedankt. — Heimatgrüße in der Fremde sind die Lokalblätter. Das hat schon mancher an sich selbst erfahren, der in fremden Orten lebt und bei dem das heimatliche Blatt als liebgewvrdener, stets gern gesehener Gast einkehrt. Die Liebe und Anhänglichkeit zur Heimat erlischt nie; daß sie aber immer mehr gefestigt werde, dazu trägt die heimatliche Zeitung ein gut Teil mit bei, da sie über alle wichtigen Ereignisse in Stadt und Land berichtet und auch durch ihren Anzeigenteil den in der Ferne wohnenden Leser über alle sonstigen Vorkommnisse auf dem Laufenden erhält. Die Angehörigen der in der Fremde weilenden Familienmitglieder sollten daher nicht versäumen, ihren Lieben zu ermöglichen, das „Wilsdruffer Tageblatt" bei der Post bestellen zu können oder es ihnen selbst zu bestellen. Sie werden den letzteren hierdurch eine große Freude bereiten und zur Pflege des Heimatsinnes ebenfalls in bester Weise beitragen. — Das Führen von Waffen durch Echützengesellschaften. Der sächsische Minister des Innern hat die Verordnung vom 13. Oktober 1922 über das Führen von Waffen der Militär vereine auch auf die Schützengesellschaften ausgedehnt. Die erwähnte Verordnung hob alle zugunsten der Militärvereine erlassenen Vorschriften über das Führen von Wassen, insbe sondere bei Umzügen und zur Abgabe von Ehrenfeuern bei Be gräbnissen, auf. Die Mitglieder von Militärvereinen unter liegen hinsichtlich der Führung von Waffen den allgemeinen polizeilichen Vorschriften über Waffen und Schießbedarf vom 15. November 1904. Jetzt hat nun Innenminister Liebmann auch die Schützenvereine im Waffengebrauch in derselben Weise beschränkt, was umso unerklärlicher ist als der sozialistische preußische Innenminister Severing sowie die thüringische Staats- regierung ihre gleichen Verordnungen gegen die Militärvereine wieder aufgehoben haben. In beiden Staaten ist die Abgabe von Ehrenfeuern durch Militärvereine bei Begräbnissen wieder gestattet. — Schützt die Pflanzen! Mit dem Beginn der schönen Jahreszeit, der Zeit der Ausflüge, wird es notwendig, auf eine Unsitte hinzuweisen, die den Schmuck der Heimat bedroht. Viele Ausflügler können es nicht unterlassen, Riesensträuße zu sammeln und wahllos alles an Blumen abzureißen, was sich ihnen bietet. Durch solchen Vandalismus — gegen kleine Sträußchen soll nichts gesagt werden — wird eine Reihe von Gewächsen, die einen charakteristischen Schmuck unserer Auen bildet, direkt mit Ausrottung bedroht. Das Ministerium des Innern hat daher unter dem 23. Mai in der sächsischen Staatszeitung bekannt- gegeben, daß diese Pflanzenarten für das ganze Jahr geschützt werden. Es ist verboten, sie auszugraben, abzupflücken usw. ihm eine so glänzende Zukunft bot? Und Laß sie sich einem anderen verlobt hatte — diese Nachricht war sicher auch über den Ozean zu ihm gedrungen. O, wie empört war sie über das verräterische Spiel, das man mit ihrer heiligen, jungen Liebe getrieben! Sophia saß da und sann — die halbe Nacht war schon vorüber, und sie hatte ihr Lager noch nicht ausgesucht. Ihre Augen brannten von zurückgehal tenen Tränen; nur mühsam unterdrückte sie den Auf schrei des Zornes und des Schmerzes über diese Per fide Handlungsweise. Jetzt aber hatte sie einen Entschluß gefaßt, und von dem sollte sie keiner abbringen! Der Morgen begann schon zu dämmern, als sie endlich zu einem kurzen, unruhigen Schlummer die Augen schloß. , * „Lieber Eberhard! Da ich etwas Wichtiges mit Dir zu besprechen habe, bitte ich Dich, mich heute nachmittag um 4 Uhr am Schwanenpavillon im Lustgarten zu er- wartsn. Solltest Du verhindert sein, telephonierst Du mir wohl? Mit herzlichem Gruß Sophia." Durch einen Dtenstmann schickte Sophia ihrem Ver lobten diesen Brief, der ihn verwundert las. Kälter, sachlicher konnte Wohl keine Braut ihrem Bräutigam schreiben! Er schüttelte den Kopf über diese seltsame Auf forderung. Was wollte sie? Sie war manchmal doch recht sonderbar! Es ging eine Kühle von ihr aus, die jede vertrauliche Annäherung, wie sie zwischen Brautleuten üblich ist, hinderte. Nur ungern ließ sie sich von ihm küssen; doch schrieb er das der Herbheit ihres Wesens zu, sie war eben anders, als sie an deren, und er hatte sie sehr lieb, wenn er seins Braut auch gern ein wenig leichter, fröhlicher und nicht so schwerfällig wünschte — aber sie war „ein guter, ehrlicher Kerl"; aus sie konnte man sich ver- mssen, sie war nicht so oberflächlich und kokett wie „die kleine Salten", die Annemarie, die ihm im Grunde gar nicht so sympathisch war. Da sagte ihm Erna, das süße Kind mit den treuherzigen Blauaugen, doch mehr zu. Er verstand seine Braut oft wicht; er fühlte wohl, daß sie ihm geistig überlegen war, und dieses Bewußtsein war ihm manchmal nicht gerade angenehm. Sie waren ein recht vernünftiges Brautpaar, so eins ^,in den besten Jahren", das sich verbunden hatte, ow letzten Jahre des Lebens, den sogenannten „Le bensabend", gemeinsam zu beschließen. Das mutzte er manchmal denken^ und ein wenig lächerlich kam er sich zuweilen vor in dieser Gemessen heit — er, in dessen Adern das Blut so jung und frisch pulsierte. Eberhard grübelte über den sonderbaren Brief der Braut, der ihm die Mittagsruhe nahm. Ein Nicht eingeweihter hätte ihn für die Aufforderung von ir gend einem kleinen Mädel zu einem heimlichen Stell dichein halten müssen. Schwanenteich — Lustgarten — jetzt im Winter, im Februar — wer ging da spazieren? — Da war man schön allein! Er machte sich zum Aussehen bereit. Es mußte etwas sein, von dem die Eltern nichts wissen durften, denn im anderen Falle Hütte man die Angelegenheit dost; ebenso gut zu Hause erörtern können. Schon voll weitem sah er Sophia. Ihre schlanke, dunkelgekleidete Gestalt hob sich scharf aus der weißen Landschaft ab. Sinnend sah sie einigen Amseln zu, die sich um einen Bissen Futter stritten. Ein warmes Gefühl quoll in ihm auf. Wie schön sie aussah, wie vornehm in der gutsitzenden Persianerjacke, mit dem Hut aus dem glei chen Fell — so unauffällig, jeder Zoll die Dame ver-^ ratend. Sie war ganz die Frau, wie sie seine gute Mutter für ihn gewünscht und geträumt hatte — da zu angetan — den „Draufgänger" ein wenig zu zü geln und klug zu leiten. Jetzt bemerkte Sophia ihn. Sie richtete sich aus ihrer versunkenen Stellung aus und trat ihm einige Schritte entgegen. „Guten Tag, Eberhard." „Guten Tag, Phia — ich melde mich pünktlich zur Stelle," scherzte er und wollte sie an sich ziehen und küssen. Doch sie entwand sich ihm. Er sah den schweren Ernst in ihren Zügen. „Ich danke dir, Hardy, daß du gekommen bist," sagte sie herzlich. „Da ich dienstlich nicht verhindert war, war es doch selbstverständlich, daß ich deinem Wunsche folgte." „Trotzdem du dich gewundert hast — über das Ungewöhnliche, nicht wahr, Hardy?" Ihre klaren Augen sahen ihn forschend an, und er mußte ihr zustimmen. „Wie ich dir geschrieben — es ist etwas sehr Wichtiges, worüber ich mit dir sprechen wollte. Wärest du zu uns gekommen, hätte mir vielleicht die Gelegen heit dazu gefehlt. In ern Cafö zu gehen, ist ausgeschlos sen, weil ich mit dir allein und ungestört sein mutz." (Fortsetzung folgt.)