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gestützt auf ihre Tanks und Bajonett«, mit beharrlicher Energie Zustreben: Sie wollen die Bevölkerung, die sie nicht im ersten Ansturm überrennen und Mr sich gewinnen konnten, langsam mürbe machen und auf ihre Seite Herüberziehen, sie wollen sich dauernd in diesem reichen Lande einnisten, um auf diese Art eine praktische Revision des Versailler Friedens zu erreichen, die sich aller dings nicht die notwendige Milderung, sondern vielmehr eine Verschärfung und Erweiterung seiner Bestimmungen zum Zweck gesetzt hall Erleichtert wird den Franzosen dieses methodische Vorgehen durch die Passivität der ande ren Alliierten und der Neutralen, und wenn auch von Eng land aus erklärt wurde, eine Änderung des Friedensver trages dürfe nie ohne Zustimmung Englands erfolgen, so geschieht doch von dort aus nichts, was die Franzosen auf dem weiteren Fortschreiten nach ihrem Ziele wirksam und rechtzeitig hindern könnte. Der berufene Kritiker der jetzi gen englischen Negierung, LloydGeorge, hat auch zu dieser Frage jetzt Stellung genommen, und schreibt in sei nem neuesten Artikel über die Zukunft Europas u. a.: »Ich bemühte mich, zu entdecken, was Herr Poincarö eigent lich von Deutschland als Bedingung Zeiner Unterwerfung unter den Willen Frankreichs zu fordern gedachte. Was sollte Deutschland tun, um den tödlichen Schlag zu vermeiden? Ich habe seine Reden und Darlegungen vergeblich nach einer Aus einandersetzung über diese Bedingungen durchforscht. Gewiß, man hatte nie m,a lsdanachgefragt. Das klingt un glaublich. Tiber jeder Teilnehmer war so eifrig dabei, die Pariser Konferenz abzubrcchcn, um unangenehmen Gegensätzen ein Ende zu machen, daß es offenbar niemand in den Sinn kam, diese wichtige Frage zu stellen. Die am meisten inter essierte Partei war nicht vertreten. Das Ergebnis ist, daß niemand hat es ihm gesagt, und er hat niemals danach ge- französische Armee das Ruhrgebiet räumen will. Herr Bonar Law wußte nichts zu erwidern, als man ihn im Untcrhause danach fragte. Dies wundert mich nicht, denn nieimand hat es ihm gesagt, und er hat niemals danach ge fragt. Ich bin sicher, daß Herr Poiucarä jetzt gar nicht mehr weiß, weshalb er ins Ruhrgebiet einbrach. Aus diesem und aus anderen Gründen wird er dort bleiben, bis irgendetwas geschieht, das eine Lösung bietet. Die meisten Tragödien der Menschheit entspringen dem Zufall. Herr Poincaro weiß das offenbar recht genau, und Lloyd George will nichts anderes, als das geheime Ziel der Franzosen offenbarem Chronik der Gewalttaten. — Der französische Kommandant! in Offenburg ver langte, daß die Kasernengebäudc gcräunrt werden müßten. Gegenwärtig wohnen 170 Familien dort, und bei der herr schenden Wohnungsnot wird es völlig unmöglich sein, dis Familien anderweitig unterzubringen. Die Betroffenen Werden also buchstäblich auf die Straße gesetzt. — Beim Einlaufen eines Arbeiterznges im Bahnhof Friedrichsseld in Ludwigshafen verhafteten die Franzosen 30 Arbeiter, die gezwungen wurden, mit dem Gesicht nach der Wand gewendet Aufstellung zu nehmen, und in dieser Stellung sechs Stunden lang zu verharren. — Die Propaganda der Franzosen, inn das Eisen bahnpersonal zur Wiederaufnahme des Dienstes zu be wegen, geht weiter, so namentlich in Frankenthal, Lud wigshafen und in Schifferstadt, wo französische Eisen bahner dem deutschen Personal erklären, in den nächsten Lagen würden die deutschen Eisenbahner wiederum auf gefordert werden, Dienst zu tun, widrigenfalls sie ausge wiesen oder aus ihren Wohnungen vertrieben würden. — Der stellvertretende Landrat des Kreises DorÜ- mund-Stadt, Göppert, wurde wegen Verweigerung der Ausführung von Nequisittonsbefehlen zu 10 Millionen Geldstrafe verurteilt. Beantragt waren 4 Jahre Gefäng nis und 5 Millionen Geldstrafe. — In Essen wurden auf allen Kreuzrmgen der Haupt straßen Doppelposten aufgestellt, auch im Innern der Stadt, die sonst von Militärposten freigeblieben war. politische Rundschau. Deutsches Reich. Austritt des Abg. Geisler aus der Volkspartei. Der Reichstagsabgeordnete Geisler hat an die Reichstaasfraktion der Deutschen Volksvartei zu Händen Das Heiratsjahr. Ein Lustspiel-Roman in zwölf Kapiteln. Von Fedor v. Zobeltitz. (11. Fortsetzung.) (Nachdruck verboten.) „,O ja", sagte Benedikte. „Sie meinen geschriebene, die man bezahlen muß; so dumm bin ich auch nicht." „Sie wußten wohl", fragte Trude, „daß Herr Max von Tü bingen heute zurückerwartet wird?" „Ja; man erzählte es sich in Pornow. Trotzdem hat mich eigentlich nur der Zufall hierhergeführt. Ursprünglich hatte ich die Idee, zu Hause zu bleiben und zu arbeiten —" „Na na", sagte Benedikte und lachte. „Es betrübt mich lebhaft, daß Sie mir nicht glauben wollen, Baronesse. Aber es ist doch so. Wirklich und wahrhaftig arbeiten wollte ich. Ich möchte mich nämlich zur Kriegsakademie vorbereiten, um einmal aus dem Frontdienst herauszukommen. Die Bücher hatte ich mir schon zurechtgelegt, aber da kitzelte mich der warme Sonnenschein so verlockend auf dem Gesicht und die Rotkehlchen unter meinem Fenster piepsten so freundlich, daß ich es am Schreibtische nicht mehr aushielt und satteln ließ." „Den Imperator?" „Nein, die Tante Bolte, Baronesse." „Wen?" fragte Trude erstaunt. „Die Tante Bolte; das ist aber keine eigentliche Tante, son dern nur ein Pferd, das so getauft worden ist, eine dicke Fuchs stute — vom Peter den Großen aus der Miß Priece, wenn Sie der Stammbaum interessiert." Benedikte puffte wieder Miß Nelly heimlich irr die Seite, und Trude fragte, ob das ein edler Renner sei. „Nicht allzu edel, gnädiges Fräulein", erwiderte Graf Brada, „schon ein bißchen struppiert, wenigstens vorn. Wenn ich Geld übrig hätte, würde ich den Fuchs bereits ausrangiert haben, so aber muß es noch ein paar Jahre gehen. Als Schwadronspserd steht die Tante noch immer ihren Mann — notabene, wenn der kleine Unfall, der ihr zugestoßen ist, nichts weiter auf sich hat." „Was für ein Unfall, Herr Graf?" „Ah — sie ist mit dem rechten H interhuf in einen Glassplitter getreten — dicht vorm Dorfe, und das war auch der Hauptgrund für mich, in Hohen-Kraatz Station zu machen. Solche Kleinig keit kann ernst werden —" Der Dollar 13. März: 20787,90-20892,10 Ml. „ 14. März: 20792,88-20897,12 Mt. ihres zweiten Vorsitzenden ein Schreiben gerichtet, in welchem er seinen Austritt aus der Reichstagsfraktion erklärt, und zwar mit Rücksicht auf eine Mitteilung über seine Differenzen mit der Partei, die er als Durchbrechung einer getroffenen Vereinbarung sowie als eine unvoll ständige und völlig einseitig gefärbte Darstellung bezeich net und auf den Abg. Dr. Stresemann zurückführt. Abbau der Kohlenpreise. Der Steuerausschuß des Reichstages beriet über den Kohlen st euergesetzentwurs. Dabei erklärte der Neichsfinanzminister Dr. Hermes, er erkenne die Notwendigkeit, an einen Abbau der Koh lenpreise heranzutreten, an. Eine Be sprechung zu diesem Zweck findet schon in den nächsten Tagen zwischen dem Reichsfinanzminister, Reichswirt schaftsminister und dem Neichsarbeitsminister statt. Eine Abschwächung der Kohlensteuersätze von 40 auf 20 A sei für die Regierung unannehmbar. Deutscher Reichstag. s316. Sitzung.) 6L. Berlin. 13. März. An der Spitze der heutigen Tagesordnung stand die erste Beratung des Gesetzentwurfs zur Abänderung des Reichs versorgungs-Gesetzes, Altrentner-Gcsetzcs, Kriegsperfonenschädengesetzes und Offiziers- Pensionsgesetzcs. Mit der Vorlage werden die Renten der Geldentwertung entsprechend erhöht. Ferner soll eine Zu satzrente nach dem gleichen Grundsatz gewährt werden, wie dies bisher für die Zahlung von Teuerungszuschlägen gelle. Die Teuerungszulage soll mit den Tcuernngszuschlägeu der BL- amten steigen. Sie beträgt jetzt nach dem Entwurf 395 A. Für die unter 25 in der Erwerbslosigkeit geminderten Beschä digten soll die laufende Rente sortfallen und an ihre Stelle eine einmalige Abfindung treten. Abg. Berthels (Komm.) bedauerte, daß die Renten so lange Zeit auf dem alten Tiefstand geblieben seien. Die neue Vorlage könne die Kriegsbeschädigten auch nicht befriedigen. In anderen Ländern, selbst in dem verelendeten Österreich, sei für die Kriegsbeschädigten weit besser gesorgt. Abg. Thiel (Deutsche Volksp.) gab namens der Deutsch, nationalen, der Deutschen Volkspartei und der Bayerischen Volkspartei, des Zentrums und der Demokraten die Erklärung ab, diese Parteien würden sich diei gründliche Beratung der Vorlage Mr den Ausschuß Vorbehalten. Abg. Weier-Zwickau (Soz.) betonte ebenfalls, daß die Ausschußberatung Gelegenheit bieten werde, aus die Einzel- heilen Ler Vorlage einzugehen. Darauf wurde die Vorlage einem Ausschuß überwiesen. Das gleiche geschah mit einem zweiten Gesetzentwurf, der die weitere Entlastung der Gerichte betrifft. Nach der Vorlage werde die Zuständigkeitsgrenze erhöht für Gemeinde- gerichte von 1000 auf 30 000, Mr Amtsgerichte von 10000 aus 300 000. Die Wertgrenze Mr Revisionen beim Reichsgericht wird von 20 000 auf 500000 Mark erhöht. Die Regierung wird ermächtigt, im Falle einer wesentlichen Änderung der wirt schaftlichen Verhältnisse die im Gesetz vorgesehenen Grenzen mit Zustimmung des Reichsrates anderweitig festzusetzen. Diese Vorlage ging ohne weitere Aussprache dem Nechtsausschuß zu. Ferner wurde ohne Auseinandevsetzung ein Gesetzentwurf über die Anerkennung der Gesellenprüfungszeugnisse von Reichs- und Landeszentralbehörden ohne Aussprache einem Ausschuß überwiesen. Hierauf wurde eine Vorlage zur ersten Beratung, wonach für die Ausstellung eines neuen Ar beitsbuches an Stelle eines verlorenen eine Gebühr bis zur Höhe der doppelten Selbstkosten erhoben werden könne, an genommen. Weiter wurde in erster und zweiter Lesung an genommen ein Antrag Dr. Stresemann—Gus rar, wo nach die Zuck erungs frist der Weine des Jahrganges 1922 bis zum 31. Juli verlängert wird. Die Erhöhung der Wohnungsbauabgabe. Abg. Schirmer (Bayer. Volksp.) wandte sich bei der fort gesetzten Beratung gegen die vom Ausschuß verlangte gewaltige Erhöhung der Abgabe. Der Arbeitsminister habe bei seiner Berechnung gar nicht berücksichtigt, daß der Reallohn der Arbeiter und Angestellten kaum diei Hälfte der Vor kriegszeit beträgt und daß die ständig steigenden Preise der notwendigsten Lebensmittel das Einkommen der wirtschaft lich Schwächeren vevschlinigt. Auf diesen schwachen Schlittern dürfe nicht die Last der Mittelauibrinauna kür eme Reichs« „Sehr ernst", fiel Benedikte ein, die bei ihrem Interesse für die Tierwelt teilnehmend wurde. „Steht die Tante im Stalle?" „Ich lasse sie kühlen, Baronesse." „Gehen wir hin!" tief Benedikte lebhaft. „Gott, so ein armes Vieh! Wir haben heute schon Trauer gehabt. Eine Pfau henne ist uns gestorben." Der Leutnant griff an die Mütze. „Meine Teilnahme, gnä diges Fräulein." Man war wieder auf dem Wirtschaftshofe angelangt, auf den die Sonne in prallem Glanze niederbrannte. Vor dem Pferde stalle stand Stupps und hielt die Tante Bolte an der Trense fest, während ein Stallknecht ihren rechten Hinterfuß im Eimer kühlte. Auch Tübingen hatte sich eingefunden und sprach mit einem kleinen, jüdisch aussehenden und außerordentlich lebendig erscheinenden Manne, der vor Broda tief feine Mütze zog. „Gehorsamster Diener, gnädiger Herr Gras", sagte der Kleine, beim Sprechen mit der Zunge anstoßend, „verßeihen Se, daß ich mer interessiert habe vor Ihren Unglücksfall, aber Gott, es bewegt einen doch, wenn man so was sieht! Ich war unten im Kruge und faß am Fenster, wje der Herr Graf sind rain- geßogen ins Dorf und haben de Tante Bolte am Zaum nach sich geführt. Und da bin ich hergekommen, mit gütiger Erlaub nis vom gnädigen Herrn Baron von Tübingen — wenn man an de dreißig Jahr hat ßu tun gehabt mit Pferden und immer bloß mit Pferden, da versteht man sich schon ein bißchen da- draus. Nebbich, so en armes Tier!" „Meinen Sie denn, daß die Sache ängstlich ist, Isaaksohn?" fragte der Graf. „Wie haißt ängstlich, Herr Graf! Aengstlich ist so was immer. Wer kann wissen, ob sich de Tante nicht hat verletzt 'ne Sehne? Wenn ich mer 'n Rat erlauben dürfte, Herr Graf, dann würd'- ich sagen: lassen Se de Tante hier stehen und bringen Sie se nich erseht nach Zornow und schicken Se 'n Boten an Ihren Oberroßarzt, was is 'n ganz vernünftiger Mann, der auch Verstand besitzt und Praxis, und der wird de Tante wahr scheinlich brennen." Tübingen mischte sich ein. Auch er riet, nach Zornow zu schicken; der kleine Iagdwagen könnte angespannt werden. Be nedikte hatte in vorsichtiger Stellung, aber mit festen Händen den kranken Huf ergriffen und aus dem Eimer gezogen. Man sah nichts, doch das nervöse Zucken und die fiebrige Wärme waren immerhin bedenklich. Brada stand mit mißmutiger Miene am Kopfende des Gau- ausgave gelegt werden, wie es drei Belebung der Woh- nungsbautätigkeit ist. (Sehr wahr!) Gegen die Wohnungs not müßten andere Mittel angewendet werden. Arbeitsminister Dr. Brauns erklärte, das Ministerium werde besonders in der Frage der Holzverbilligung weiter tätig sein. Der Regierung liegt es fern, die Wohnungsbauabgabe auf Kosten des Reallohnens der Arbeitnehmer zu erheben. Diese neuen Kosten der Lebenshaltung würden natürlich bei der Entlohnung berücksichtigt werden müssen. Der preußische Wohlfahrtsminister Hirtsiefer erklärte Mr die preußische Regierung, sie halte eine Erhöhung der Wvh- nungsbauabgabe auf 3000 2L Mr das Mindestmaß. Sollte ein geringerer Satz beschlossen werden, dann könne die preußische Regierung die Verantwortung Mr die Folgen nicht tragen. Ministerialdirektor Bayerlein vom Reichslandwirtschafts ministerium erklärte die Bcreitwilligket, die Möglichkeit einer reichsgesetzlichen Holzverbiltgung zu prüfen. Abg.Heydcmann (Komm.) bezechncte die Wohnungsbauab gabe als eine unerhört rigoriose Kopfsteuer für die wirtschaft lich Schwachen. Mit diesen verfehlten Mitteln werde die ent setzliche Wohnungsnot nicht beseitigt, die heute unter dem Pro letariat so furchtbare Opfer fordert. Wohnungen würden ja auch jetzt in großer Zahl hcrgestellt, aber das seien große Luxuswohnungen, während die Proletarier Kleinwohnungen nicht erhalten. Abg. Wegmann (U. Soz.) lehnte die oVrlage ab, wobei er bemerkte, im Berliner aBnkcnviertel würden Paläste über Paläste errichtet, um die riesigen Spekulationsgewinne einer -kleinen Schicht unterznbringcn. Die Maßnahmen gegen die Wohnungsnot dagegen sollten bezahlt werden von denselben Lvyn- uno «seyansempsangern, oenen die jetzige Regierung unter Berufung auf das Fallen des Dollars die Erhöhung des Einkommens unmöglich machen wolle. Damit schloß die Aussprache, und es folgte die Abstimmung über die Anträge. Altgenommen wurde gegen die sozialistischen Stimmen efn Anttag Leopold (Deutschnat.), wonach die aus der Landwirtschaft stammenden Abgaben in erster Linie wieder landwirtschaftlichen Bauzwecken zugeführt werden sollen. Nach § 5 beträgt die Abgabe vom 1. Januar d. I. 1500 des Rutzungswertes, wozu nach 1500 2L Mr die Gemeinden kommen, so daß insgesamt 3000 9L erhoben werden. Soweit diese Sätze die bisherigen überschciten, gelten sie nur Mr Lie Kalenderjahre 1923 und 1924. Die Deutsnchationalen bean tragten nicht 1500 A, sondern nach der ursprünglichen Regie rungsvorlage nur 750 A. Die Sozialdemokraten wollten die Regierung ermächtigen, die Abgabe mit Zustimmung des Neichsrates zu erhöhen. Bayerischer Ministerialdirektor v. Imhoff erklärte, daß die Erhöhung der Abgabe auf 3000 in weiten Kreisen Beun ruhigung Hervorrufe, und ersuchte namens der bayerischen Staatsregierung, Len Antrag auf Wiederherstellung der Regie rungsvorlage anzunehmen. Abg. Eichhorn (Komm.) stellte fest, daß die Sozialdemo kraten im Ausschuß sogar 6000 2L erheben wollten. (Lebhaftes »Hört, hört!".) Abg. Tremmel (ZenttO stellte den eVrmitttungsantrag, die Erhöhung der Abgabe in Zukunft der Reichsregierung und dem Re'cbsrat mit Zustimmung des Whnungsausschusses Les Reichstages zu Werlassen. Atts Stadl und Land mächtig Kes vor 00 Mill ässe Kor n den 2 besuche t berhaltei indisch r »es Stad nückung risse der kn Prüf» Atzung: "fgchalte der Lank iwischen lern, die Ammun Vrage. 2 Aegierun pildung sungsrec MUNg ! bei Abd vrig: N egen vo ist der h xnmend, ie übrig le Zeich " -L os Mir lachen b ks Som liltags l fit ist vi - < linisterir infachun iun Spa lums er vr Spai a — r » „Löw» u Wils 118855 . y »ch in g' reiche ui vssen ge derben d W i lsdruf f, den 14. März. Ruhrkinder. Ruhrkinder in Not! Jeden Tag wird teurer das Brot, Blasser werden die Wangen der Kleinen, Mütter seufzen, rechnen und weinen, Nicht Milch noch Obst für Ler Wangen Rot! Und 'der Franzmann schnürt uns die Heimat tot. Herzschwach, lungenschwach, arm an Blut Ist unsere Jugend, Deutschlands Gut. Brüder und Schwestern im Deutschen Reiche, Helft, daß erstarke die deutsche Eiche! Nehmt unsere Kinder in Eure Hut! Luft und Sonne tut ihnen gut. Und satt zu essen! Sonst holt sie der Tod, Du, deutscher Bauer, hör' unsere Not! Wir stehen hier in den vordersten Reihen, Deutschland durch Standhaftigkeit zu befreien. Einst muß es kommen, das Morgenrot! Deutschland höre: Ruhrkinder in Not! — Sächsischer Landtag. In der gestrigen 24. Sitzung wurde zunächst eine Vorlage angenommen, die das Finanzministerium les und achtete nicht darauf, daß die Tante das Bukett anzuknab bern begann, das er noch in der Hand hielt. Es war eine un angenehme Geschichte. Beim „armen Grafen-Regiment", wie die Zornower Husaren genannt wurden, schlug der Verlust eines Pferdes immer wie ein Donnerwetter ein. Unter sechs-, sieben hundert Tälern war kein neues zu beschaffen, und dann war es auch noch kein Bukephalos. Isaaksohn hatte inzwischen Herrn von Tübingen beiseite ge nommen, mit dem er wegen eines Ackergespanns verhandelte. Und zwar währte der Handel schon feit vier Wochen. In Tü bingen fand der kleine Isaaksohn nämlich seinen Meister. „Zwei- tausendsiebenhundert, Isaaksohn; nicht einen Pfennig mehr", sagte dec Baron und strich mit der rechten Hand durch die Luft. Der Händler sprang vor Aufregung von einem Bein auf das andere. „Herr Baron, hundert Mark will ich noch ablassen — ich verlier' selbst dabei, es is mer bloß von wegen de Kund schaft. aber andersch kann ich's nicht, auf Ehrenwort nich — es geht nicht!" ... „Dann lassen wir's, Isaaksohn; ich habe mir meinen festen Satz gemacht; ich gebe nicht mehr." ... „Herr Ba ron, zwei Pferde wie junge Damen — es sind herrschaftliche Pferde —" „Aber ich will sie nur für den Acker haben!" — „Se können se vor jeder Kutsche fahren; sie gehen Ihnen wie der Deiwel; Se haben gemacht noch nie so ein glänzendes Ge schäft, gnädiger Herr Baron! Herr Baron, teilen mer! Legen Se noch hundert ßu, ich laß noch hundert ab " Er horchte auf. Wagenrollen wurde von der Parkeinfahrt her hörbar und die Stimme der Baronin, die nach dem Gatten und den Mädchen rief. Riedecke stürmte atemlos auf den Wirt- fchaftshof. „Herr Baron!" keuchte er; „gnädiges Fräulein! Schnell — schnell! Der junge Baron fahren schon ein!" >m Sonn igle der ftrchgeiw neindelet lno des krache v «usschussc gastliche kinkünfte I. Aus d dürde, w luswiesen sage der fchen Ge liechend sehne. L keudigkei Obst hels teindedic »n ihren r. daß k tetung n Gentzsch oß ihm r gab an Mischen >nnte, dc Uch eine »aben fi hinter, b »rache w icht den kitte, we! strsamm! eiter bei essen Vo ist hinge! nd geistl lirfte bet ischeine, Milnah ksang, E in Ansch j welchei rß er de i übcrne nn wurd r Pfarr! »ynode h - L bei als s »asthause :st um 1l u sich bc > der N< „Schockfchwer —" und Tübingen setzte sich in Trab. Bene dikte kreischte auf und lief nach; Trude und Nelly folgten, und schließlich auch Graf Brada, nachdem er den Befehl gegeben hatte, seinen Fuchs wieder in den Stall zu führen und den Ober- roßarzt aus Zornow zu holen. „Zweitausendachthundert, HerrBaron!" schrie IsaaksohnTü bingen nach. Aber der hörte nicht mehr. In das Gekläff der Hunde, die sich auf der Rampe wie rasend gebärdeten, mischte sich das Iubelgebrüll von Bernd und Dieter, der eine neben Max sitzend, der andere neben dem -Kutscher auf dem Bock. Beide schwenkten ihre Mützen. Fortsetzung folgt.