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Frankenberger Tageblatt 8». zahkgang Mittwoch, dm S8. November 1834 nachmittags Nr. U7 »ar Franienberger ragediatt Ist da» zur Berösfentttchung der amtlichm Bekanntmachmgm der AMsyauptmanchchaft Flöha und des Stadtrats zu zranteuberg behördlicherseits bestimmte Blatt An,rig«vr»i«: I Millimeter Höhe einspaltig l— 22 nun breit) 4 Pfennig, im RedaMonSteU (---- 72 wm breit) SO Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung SS Pfennig Sondergebühr. — Für schwierige Satzarten, bei Ankün digungen mehrerer Anftraggeber in einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Lei gröberen Aufträgen und Im Wiederholungrabdruck Sr- miißlgung nach feststehender Staffel. Da» Tageblatt erscheint an sedem Werktag, Monats-Bezugspreis: 1.SÜ Mk. Bei »Ibholun» in den Ausgabestellen de» Landgebiete» 10 Pfg. mehr, bei >ö Pfg,, Im Landgebiet Wochenkarten so Pfg.. Einzelnummer 1»Pfg., Sonuab-ndnumm-r so Pfg. «nftsch««on<»! Leipzig 2S2°l. Gemeindegirolnnto: Frank-nberg. §«M«ech«r St- — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachsen. Appell an die schaffenden Menschen der Wett Jahresfeier der NGG. „Kraft durrh Freude" Für das Gememschaftsleden Aus Anlaß der vor einem Jahr erfolgten Errichtung der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude' fand in Berlin in der großen Ma schinenhalle der AEG. eine schlichte Weihe- ftunde statt, die von musikalischen und gesang lichen Darbietungen umrahmt Mar. Reichsminister Dr. Goebbels führte u. a. aus: Wir Nationalsozialisten wollten nicht einen Sozialismus, der aus blut losen Phrasen und Doktrinen bestand, wir wollten einen Sozialismus der Tat. Wir sind ans Werk gegangen, und ich glaube heute bei der ersten Jahresbilanz können alle Mitarbei ter an diesem großen sozialen Unternehmen „Kraft durch Freude" mit berechtigtem Stolz auf die vergangenen Leistungen zurückblicken. Wir sind mit den Schätzen deutscher Kunst und Kultur, mit den Schönheiten unseres Landes an das Volk selbst herangegangen: Denn wir waren der Meinung, wir müssen ein Volk be sitzen, das getragen ist von den breiten Massen des schaffenden Arbeitertums. So haben wir das Nationalbewutztsein, Las wir auf die breiten Massen verlagert haben, fester fundiert als es ehedem in Deutschland begründet war. Gewiß, ich weiß, daß das sozialistische Pro gramm des Nationalsozialismus nur bis zu einem Teil verwirklicht worden ist und über haupt auch erst verwirklicht werden konnte, denn wir stehen ja am Anfang unseres Wir kens. Das soziale Programm des National sozialismus ist so umstürzend, so revolutionär und so grundlegend in seinen volksmäßig ge bundenen Forderungen, daß es Zeit gebraucht, um sich zu verwirklichen. Es bedarf neuer Menschen, und diese neuen Menschen können nicht auf Kommando herbeigezaubert werden, sondern sie sind das Produkt einer weitsichti gen und systematischen Erziehungsarbeit. Mit Stolz und innerer Zufriedenheit blik- ken wir auf das vergangene Jahr zurück. Mit Mut und mit Selbstvertrauen nehmen wir uns Taten und Werke für das kommende Jahr vor. Das, was wir begonnen haben, wird herrlicher weitergeführt und herrlicher zu Ende gebracht. So möge dieses Werk bleiben, was es ist. So möge es fortsetzen, was wir ge baut und geplant haben, als wir es gründe ten, und so möge es auch in aller deutscher Zu kunft Millionen Menschen das geben, was sie zum Leven gebrauchen und was ihnen Mut und Hoffnung gibt, das Leben anzufassen und bas Leben zu meistern: Kraft durch Freude! fLebhafte Beifallskundgebungen). Reichsminister Rudolf Seß, der Stellvertreter des Führers, überbrachte die Grüße und den Dank des Führers und Reichs kanzlers und fuhr dann fort: Die Gemein schaft „Kraft durch Freude" wird in weiter Zukunft ein Musterbeispiel dafür sein, was nationalsozialistischer Gemeinschaftswille ist und was er erreichen kann. Wir wissen, daß noch immer die materiellen Verhältnisse des deutschen Arbeiters nicht so sind, wie wir es wünschten, daß noch immer eine Unzahl schaffender Volksgenossen unter sehr schweren Lebensbedingungen ihr Dasein fristen muß, oft an der Grenze des Existenz minimums. Aber wir wissen auch, daß es heute noch nicht anders sein kann, da der Na tionalsozialismus nun einmal einen Staat und eme Wirtschaft übernehmen mußte, die am Zusammenbruch standen. Wenn wir aber materiell dem deutschen Arbeiter noch nicht all das geben können, was wir wollen, so muß man uns zubilligen, daß wir uns wenigstens redlich bemühen, ihm seelisch sein Leben zu erleichtern. Daß aber der deutsche Arbeiter sein oft noch so schweres Los so trägt, wie er es tragt, daß er, obwohl seine Hoffnungen noch langst nicht alle erfüllt werden konnten, in un erhörter Treue zum neuen Staat steht und für diesen Staat arbeitet, dafür danken wir ihm von ganzem Herzen. (Starker Beifall.) Wir wollen auch diesen Tag nicht vorüber- aehen lassen, ohne den schaffenden Menschen der anderen Völker, denen letzt so böswillig oft das Wort vom drohenden Krieg zugerufen' wird, zu sagen: Wir Deutschen, wir deutschen Arbeiter, wir deutschen Nationalsozialisten, und das sind wir Deutschen überhaupt, wir wollen so wenig den Krieg wie alle anderen Menschen, die ihn kennen und die arbeiten wollen zum Wohl« ihres Bottes. Stürmischer Beifall.) Wir seh nen uns nicht nach Krieg, und wir brauchen ihn nicht zur Wiederherstellung unserer Ehre, denn unsere Ehre hat der Führer wiederher gestellt. (Erneut langanhaltenbe Beifallskund gebungen.) Wir wollen in Ehre und Frieden unserer Arbeit nachgehen. Wir wollen nichts anderes als schaffen für das Wohl unserer Nation und ihrer Kinder. Der Führer hat Deutschlands Bekenntnis zum Frieden oft genug betont. Seine Gefolgs männer in Partei und Staat haben das deutsche Friebensbekenntnis vielfach wieder holt, und mit Freude können wir feststellen, daß dieser Weckruf für den Frieden auch in anderen Nationen nicht ungehört verhallt ist, daß auch Frontsoldaten anderer Nationen mutig ihre Stimme erhoben haben und alle zu erwartenden Anfeindungen auf sich ge nommen haben, um des gemeinsamen großen Zieles, der Erhaltung des Friedens der Welt willen. Daß sie es auf sich genommen haben, erfüllt uns mit hoffnungsfroher Genugtuung. Ich bin überzeugt, daß diese Stimmen sich nicht vergeblich erheben und alle, die guten Willens sind, nicht eher ruhen werden, bis das gemeinsame große Ziel des Friedens in gemeinsamer Arbeit erreicht ist. Was an uns liegt, so werden wir künftig alles tun. Adolf Hitler gab uns die Arbeit wieder. Er gab uns die Freude zur Arbeit und zum Leben wieder. Adolf Hitler, wir danken dir und wir grüßen dich! Adolf Hitler Sieg-Heilk Langanhaltender Beifall und stürmische Heilrufe folgten der Rede des Stellvertreters des Führers. Reichsorganisationsleiter Dr. Ley gab eine Uebersicht über die gewaltigen Er folge der Arbeit der NS.-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" im ersten Jahre ihres Wirkens. Richtunggebend sei der Wille des Führers. Solange noch Millionen arbeitslos sinh, könne nicht an eine generelle Erhöhung des Lebens niveaus der arbeitenden Schichten gedacht wer den. Sind alle Arbeitslosen wieder in das Er werbsleben eingegliedert, dann solle es vor nehmste Aufgabe sein, den Lebensstandard des schaffenden deutschen Volkes zu heben. Die Arbeitsfront sei der Exerzierplatz, aus dem täglich die Gemeinschaft geübt werde, und „Kraft durch Freude" sei das Reglement, nach dem exerziert werde. Die Menschen lebten nach dem neuen Gesetz der Gemeinschaft, während „Kraft durch Freude" mit seinen durchschla genden Erfolgen für das deutsche Volk ein un umstößlicher Begriff geworden sei. Das sei ein Wunder und war nur möglich, weil Adolf Hitler so tief im Volke lebe. Dr. Leh zählte sodann einen Teil der Er folge des ersten Jahres „Kraft durch Freude" kurz auf. Er bezeichnete als bas Prachtstück Las Amt für „Reisen und Wandern". Hier zeige sich der ungeheure Erfolg von „Kraft durch Freude". Insgesamt 2168 032 deutsche Arbeiter wurden auf Reisen geschickt, davon 1'/« Millionen auf Urlaubsreifen von 7-16 Tagen. An Seereisen nach den norwegischen Fjorden oder an die englische Küste hätten 80 60« Volksgenossen teilgenommen. Die nächstjährigen Pläne des Amtes Reisen, Wandern und Urlaub beabsichtigten eine Ver doppelung und Verdreifachung des diesjähri gen Programms. Nicht weniger als 3—4 Mil lionen Urlaubern solle ein Urlaubs- oder Wo- chcncnbaufenthalt ermöglicht werden. Dabei sollten in erster Linie die landschaftlich beson ders schönen Notstands- und Grenzgebiete Be rücksichtigung finden. Auch die Hochseefahrten würden wesentlich verstärkt werden. Neben den Llohddampfern „Der Deutsche" und „Cordoba" in Bremer haven würden in Hamburg vier große Damp fer in Dienst gestellt werden. Zur Bewälti gung dieses Verkehrs müßten die Hafenan lagen in Hamburg ausgebaut und erweitert werden. Die Hochseefahrten würden im kommenden Frühjahr eine sehr interessante Bereicherung dadurch erfahren, daß einzelne Schiffe in den Vorfrühlingszeiten Fahrten nach den süd lichen Zonen unternehmen würden, z. B. nach Portugal, Madeira und den Azoren. An diesen Fahrten würden auch die Familienangehörigen teil nehmen. Als zweites Amt mit geradezu sensationel len Erfolgen nannte Dr. Lev das Sportamt. Gerade der Sport sei es, der mit wenigen Hilfsmitteln in wenigen Stunden Kraft durch Freude Hervorrufen könne. Von sämtlichen Sportämtern wurden bisher 8500 Sportkurse durchgeführt und etwa 70 000 Unterrichtsstun den abgehalten, an denen insgesamt 450 000 Besucher teilgenommen haben. Als nächstes werde im örtlichen Bereich eines ieden Sport- amles eine sportärztliche und eine allgemeine Sportberatungsstelle eingerichtet werden. Wei ter werden Kurse für Invaliden und körper lich Beschädigte eingerichtet. Das Amt für „Schönheit der Arbeit" habe als letzte große Arbeit die Erstellmm von vor bildlichen Wohnbaracken für die Reichsauto- Lahnbaustellen in Angriff genommen, für die das Schatzamt 2 Millionen RM zur Ver fügung gestellt habe. Die Einweihung des ersten Wohnlagers werde voraussichtlich am 1. Dezember erfolgen. Von dem Amt und sei nen Unterorganisationen wurden bisher 4139 Betriebe bearbeitet. Unbeanstandet konnten knapp 10 v.H. verlassen werden. In SO v.H. der Bearbeitungen konnten sofortige Berbesse- rungsüurchführungen veranlaßt werden. Der RA wurde für das Frühjahr 1935 in Aussicht gestellt. Die bisher hierdurch in Umlauf ge setzte Summe beträgt RM 8 Millionen. Veranstaltungen wurden bisher 60739 durchgeführt. Die geldlichen Aufwendungen sein mit 80 Millionen RM gegenüber Lem ge waltigen Erfolg außerordentlich gering. „Matin" zur Rede des Stellvertreters des Führers Paris, 28. 11,. (Funlspruch) Tis Reds, die der Stellvertreter des Führers beim Jah restage der Organisation „Kraft durch Freude" in Berlin gehalten hat, wird von vielen Mat tem wiedergegeben. Ter „Matin" hebt im Tertdruck den Satz hervor: „Mr wollen nicht den Krieg. Wir werden alles für dr's Erhal tung des !Friedens tun", und mahlt als Ueberschrist dis Meldung „Ter rechte Arm des Führers hat gestern eine neue Medens- reds gehalten". Was der Gau Sachse» leistete Mehr als 2 Millionen Sachsen erfaßte „Kraft durch /Freude" im vergangenen Jahr Dresden, 28. 11. Das Presse- und Pro- London, 27. 11. Im Hinblick auf die am morgigen Mittwoch Km Unterhaus stattfiNdends Aussprache über den Abänderungsantrag Chur- chMs, in dem angesichts der augenblicklichen europäischen Lage eine Merftärkung der bri tischen Wehrmacht, insbesondere der Luftstreit- kräste, gefordert wird, ist die britische Re gierung eingehend mit dieser Frage beschäftigt und mißt — Wie verlautet — der morgrgen Erörterung grüßte Bedeutung bei. Da an- zunehmen ist, daß Churchill bei der Begrün dung seines Antrages aus die deutsche Auf rüstung Hinweisen wird, kann mit einiger Sicherheit geschlossen werden, daß dieses Thema den Mittelpunkt der Aussprache bilden wird. Eins Blättermeldung besagt, daß am Dienstag in britischen Regierungskreisen Ge rüchts über einen Schritt der britischen Re gierung in der RüstunaSfrage im Umlauf waren. Eine wichtige Erklärung werde am morgigen Mittwoch im Unterhaus vom Staatssekretär des Aeußern, Sir John Simon, Während der Rüftungsaussprache abgegeben werden. Wie das D4tB hierzu erfährt, sprach heute mittag der englische Botschafter Sir Eric Phipps im Auswärtigen Amt vor und unter- pagandaamt der NS-Eemeinschaft „Kraft durch Freude", Gau Sachsen, teilt mit: Ms Abschluß des ersten Arbeitsjahres dar NS-Gemeinschaft „Kraft duvch Freude" fand im ganzen Reich eine große Werbewoche und Leistungsschau statt, die am gestrigen Abend durch die Kundgebung in den ALG-Werken in Berlin ihren Höhepunkt fand. Um den Schöpfer der NS-Eemeinschaft „Kraft durch Freude", den Reßchsorganisa- tionsleiter der NSDAP, Pg. Dr. Ley, in die Lage Zu versetzen, am ersten Jahrestag« dieses wundervollen Werkes dem Führer und Dolkskanzler Adolf Hitler Bericht zu erstat ten, sandten alle deutschen Gaus an diesem Tage ein Telegramm nach Berlin, in dem si« in kurzen Worten alle Leistungen des ver gangenen Jahres zusammmfaßten. Ter Gau Sachsen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" erstattete folgenden tele graphischen Leistung sbs richt: „Gau Sachsen meldet zum ersten >Jahr«s- tag „Kraft durch Freude": Es wurden er saßt in Feierabendveranstaltungen 602 000 Teilnehmer, Theater- und Filmvorstellungen 368000, Volksfesten und Flugtagen 473000, Es wurden durchgeführt 53 Urlaube rzüge mft 51000 Volksgenossen, 25 Wochenondzüge mit 119 000, 19 Jungarbeiterzüge mit 19 050, 4 Seefahrten mit 6000 sowie Detriebssahrten mit 20 000. Sportämter Dresden, Leipzig, Chemnitz erfaßten bisher 75 000 Teilnehmer. In Erzgebirgsschau Dresden bis jetzt 55 000 ^Besucher. In Ausstellung „Kraft duvch Freude" 25000. In Medersehensfsiern der Urlauber, offenen Singestunden, SprechHören und sonstiger Volkstumsarbeir wurden wei tere Zehntausende erfaßt. In der Werbe woche fanden statt: 70 Freikonzerte, 350 kul turelle Veranstaltungen, 130 Betriebssskern mit insgesamt 275 000 Teilnehmern. Riesenerfolg! im ersten Jahre. Wir arbeiten weiter." Mit diesen unerhörten Leistungen steht der Gau Sachsen nach Groß-Berlin an zweite» Stelle unter allen deutschen Gauen. Stotz und Freude erfüllt die Herzen aller derer, die im vergangenen Jahre irgendwo und irgendwie für die NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" und ihre Vorwärtsentwicklung gearbeitet haben. Die herrlichen Erfolge wer den ihr schönster Lohn sein. Stotz und Freud« erfüllt aber auch die mehr als 2 Millionen Mrbeitskameraden und -kameradinnen, die im vergangenen Jahre durch irgendeine Veran staltung der Segnungen der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" teilhast werden konnten. 2 Millionen, eine gewaltige Zahl, und doch erst ein Anfang! Tie NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude" arbeitet weiter und im kom menden Jahre wird sich die Zahl ihrer Ver anstaltungen, ihrer Reisen und Feiern uni» die Zahl der erfaßten Menschen um ein Viel faches vergrößert haben. richtete die Neichsregirrung in freundschaftlichee Form über die Erklärungen, die die britische Regierung morgen im Laufe der rlntschaus- aussprache abzttgebc» gedenkt. Gleichzeitig hatte in London Sir John Simon mit dem deutschen Botschafter von Hoesch eine Unter redung. « 48 IM LT»» öMLdÄiNNMgl Wichtige Vefprechnnge« in Veriim und London Vor einer großen RMnngsanssprache im englischen Unterhaus