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Die wasserdichte braune Windjacke 8 21 805 Wird zu einem beige- braun genopptem Tweedrock getra gen. Ein prakti scher Anzug für Sport, Wandern und .schlechtes Wetter. Bunte Beyer - Schnitte für 92 u. 100 ow Oberweite. Der Rock, 8 34 288 für 102 und 110 cm Hüftweite. Sportlich und Praktisch ist die kurze, knapp an liegende Jacke z. schlichten Rock getragen. Bunte Beyer - Schnitte L 21801 für 88 und 96 cm Hüft weite. 8 21805 R 34 288 821801 Gymnastik als Lebenshilfe. Von Hilda Senff. Es wurde gerade in den verflossenen Jahren so viel vom schöpferischen Kinde geredet und geschrieben, immer mit dem Unterton des Bedauerns, daß so viel ursprüng liche Kraft des jungen Menschen durch mechanisches Ler nen, Nachahmen, Künstelei und Krampf verschüttet wür den und somit der von Natur aus bestehende Reichtum des Menschen an Schaffens- und Kampfesfreude er stürben. Wie ist es möglich, daß solch reine Quellen zu gedeckt werden, so daß meist nur kleine getrübte Rinnsale aus ihnen heraussickern, die allzuoft als nervöse, quä lende, krankhafte Erscheinungen zu Tage treten? Der Grund zu dieser Verarmung liegt oft in der Beein trächtigung der selbständigen Entwick lung, die meist schon beim kleinen Kinde einsetzt. Der allzu ängstliche und verzärtelnde Pfleger möchte in falsch verstandener Liebe dem Kinde alle Schwierigkeiten und Kämpfe vorenthalten; er beraubt es somit seines natür lichen Entdeckungs- und selbständigen Tätigkeitsdranges, er macht aus ihm einen abhängigen Menschen, der seinem eigenen Wagemut nicht mehr traut, sondern immer des Rates des von ihm als klüger Angesehenen bedarf. Hier liegt der Anfang zu Minderwertigkeitsgefühlen. Die Gymnastik möchte den Menschen zu einer Kraft quelle zurückführen; der Körper ist uns hierbei Mitte! zum Zweck. In stiller selbständiger Arbeit versuchen wir, ! seine durch den Verstandeswillen seit langem mißbrauch- ten Lebensäußerungen wieder in die rechte Wirkung treten I zu lassen. Beachten wir beispielsweise den Vorgang einer ! Kniebeuge. Wir könnten, um unsere Beinmnsknlatur zu ! kräftigen, eine Reihe Kniebeugen ausführen, ohne Ftth- ! lung zu den naturbedingten Letzensäußerungen genommen zu haben, d. h. die Knie- und Fußgelenke würden nicht in ihrer Zwangsläufigkeit zueinander stehen, sondern sic befänden sich in einer fälschlichen Verschiebung zu- einander, wodurch jede Kniebeuge die Fehlerhaftigkeit der Muskelzüge nur verstärken würde. Die Gymnastik aber möchte dem Menschen spürbar machen, wie sich der Körper von Natur aus zu verhalten hat, um eine solche Übung zweckentsprechend auszuführen. Den Sinn eine, Sache wird ein Lehrer aber nie durch Einreden auf den , Schüler klarmachen können. Nein, der Lernende wird sich selbständig durch Ausprobieren, durch ein Erfühlen des Voraanaes über den Sinn der auszuführendcn Aus gabe klar werden müssen. Die Natürlichkeit einer Be wegung wird er als leicht, gesund, kraft- und nerven stärkend empfinden. Er wird sich aus Überzeugung be mühen, seinen Körper natürlich zu handhaben. Ja, er trägt von da ab die Verantwortung für die Wieder gesundung seines Körpers, die nur er sich erarbeiten kann; kein Lehrer kann sie ihm anerziehen; denn sie steht im Zusammenhang mit seinem geistigen Menschen, seiner Erkenntnis, seinem Wollen. Diese natürliche Kör perbeherrschung bedingt auch das Zurückfinden zu den geistigen Eigcnkräften des Menschen. Was vorher durch Unselbständigkeit, durch Minderwertigkeitsempfin den verschüttet war, wird nach und nach durch Mut, Auf gaben felbständig gegenüberzutreten, auch im täglichen Leben seine Auswirkung haben. ASche «nd Hrms. Wohin mit den vielen Äpfeln? Die Natur bietet uns im Apfel eine herrliche Md ge sunde Frucht, die in ihren edelsten Sorten eine wahre Köst lichkeit darstellt, aber auch in den derberen Arten zum Rohgenuß und in der Küche willkommen ist. Da jetzt, be sonders im ländlichen Haushalt, Apfelspeisen oft auf dem Tisch erscheinen, werden einige gute Kochvorschriften über Apfelgerichte der süddeutschen und österreichischen Küche unsere Leserinnen sicher interessieren. Apfelweinsuppe. Ein Stück Butter und einige Löffel Mehl schwitzt man hochgelb, gießt den dritten Teil kochen des Wasser zu und so viel Apfelwein, als zur Suppe nötig ist. Dann wird diese gesüßt, auch Wohl eine Prise Salz zu gegeben und mit Zimt oder mit etwas Zitronenschale ge würzt. Nach Belieben sind auch einige Korinthen, die be sonders gekocht werden, hinzuzutun. Die Suppe wird mit Eigelb abgerührt und muß recht sämig sein. Schweinsrippchen mit sauren Äpfeln. Das Rippen stück wird von allen Seiten in wenig Wasser gebraten, wo bei das Wasser während der Bratzeit (1^ Stunde) mehr mals zu ergänzen ist. Nun legt man kleine, runde, geschälte Kartoffeln in die Bratpfanne, das Rippenstück mit der hohlen Seite nach oben darüber, und bedeckt es mit ge schälten und in Viertel geschnittenen säuerlichen Äpfeln. So muß alles zusammen gar werden, worauf das Rippen stück mit den Äpfeln auf flacher Schüssel angerichtet und mit den Kartoffeln umkränzt wird. Die Tunke bindet man mit etwas Mehl und reicht sie nebenher. Apfelkoch. Acht Äpfel werden geschält, entkernt und gescheibelt. Nachdem man sie mit etwas Zucker und Wasser weichgedünstet hat, werden sie durchs Sieb ge strichen und müssen dann erkalten. Nun rührt man 60 Gramm Butter schaumig ab, gibt nach und nach sechs Eidotter, 100 Gramm Staubzucker, etwas feingewiegte Zitronenschale und das Apfelmark dazu, rührt alles gut durch und hebt schnell den steifen Schnee von drei Ei- klaren darunter. Man stillt die Masse in eine gut gebutterte, mehlbestanbte Springform und bäckt die Speise im mittelheißcn Rohr bis Stunden lang. Echter Wiener Apfelstrudel. Aus Liter feinem Weizenmehl, einem Ei, einer Prise Salz, einem nuß- großen Stück Butter, macht man mit 14 Liter lauem Wasser einen nicht strengen Nudelteig, der so lange abgearbcitet wird, bis er Blasen wirft; man streut dann etwas Mehl unter den Teig und deckt ihn mit einer gewärmten Schüssel zu. Er soll mindestens eine Stunde stehen, muß aber einige Male aufgehoben und neu bcmehlt werden, damit er nicht anklcbt. Inzwischen hat man die Fülle sür den Strudel hergerichtet. Mürbe Äpfel werden dazu geschält, fein aufgeblättcrt und mit gereinigten Sultaninen und feinem Zucker mit Zimt vermischt. Auch röstet man die Brösel einer Semmel in Schmalz ziemlich seit und be streicht ein Backblech gut mit Butter. Run kommt das schwierige, das feine Ausziehen des Strudelteiges, der so dünn wie möglich sein soll, aber dennoch kein Loch be, kommen darf. Man nimmt zu dieser Arbeit den Teig auf ein bemchltcs Tischtuch und zieht ihn mit beiden Händen nach allen Seiten dünn aus, wobei man den dicken Rand Das Reich der