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!» KnWS« Mittwoch den LL August im nachmittags »3. zahrgang ck. l»8 Myer Tagesspiegel - und Reichs^ - lejter Lel'm t Brückner die Oder-Umlegung bei Natibvr mit dem ersten Spatenstich feier die italienische Garantie und betone nachdrücklich, und Welzenbach, sowie sechs Dardschiling-Trägern Ä 5 r I das Leben kostete. In Brooklin überfielen 15 bewaffnete Räu- So ruhig wie dieses halbamtlich: Organ be urteilen jedoch nicht alle Blätter den italienisch- österreichischen Meinungsaustausch. Einige Blät ter befürchten, daß Mussolini eine ausgesprochen italienische Politik auf Kosten anderer Mächte zu treiben versucht sein könnte. Nicht nur die radikalsozialistische „Ere nouveile", die Mus solinis Spiel „beunruhigend und theatralisch" nennt, sondern auch rechtsstehende Blätter schei nen der vom Duce entfalteten diplomatischen Tä tigkeit mit einigem Mißbehagen zu begegnen. In diesem Sinne schreibt der Außenpolitiker des „Figaro", Graf d'Ormesson: „So angebracht es ist, daß, die italienische Politik in Mittel- -europa Stellung nimmt, so gefährlich wäre es, Heut« mehr denn je ist die Unabhängigkeit Oester reichs ein Hauptpunkt für die Zukunft Europas. Wenn diesseits der Alpen Italien die Eristöns eines freien und unabhängigen österreichischen Staates für unerläßlich erachtet, so bestehen im Donaubecken noch weitere vier Nationen, die das selbe Interesse haben. ES ist zu wünschen, daß, auch die drei Länder der Kleinen Entente die Notwendigkeit erkennen, die augenblickliche öster reichische Lage zu verstärken und daß sie sich nicht den Blick trüben lassen von irrigen Berechnun gen. Ter italienische Gesichtspunkt ist augenblick lich derjenige, in dem die europäischen Groß mächte übereiNstimmen. Am Schluß betont der Artikel, daß die Begegnung in Florenz vor sich gehe, während das italienische Heer auf dem Manövergelände die eigene Durchbildung und den eigenen Mut erprobe. Bon der Unabhängigkeit delt, die Namen und Bornamen ihre« Ehe mannes (km Falle einer Veränderung des Famllkenstandes nach dem 28. Junk 19 <9, de» Familiennamen, den sie an diesem Zeit- punkt trug) r 2. die Gemeinde, in -er er die Einwohnerekgen- schast am 28. Junk 1919 hatte; 3. den gewöhnlichen Aufenthalt zur Zeit des Antrages; 4. die Anschrift im Saargebiet, an die Mittei lungen zu richten sind. Die vorhandenen Beweisstücke für die Einwoh- nereigenschaften lm Saargebket sind dem Antrag belzufügen; befinden sich solche Beweisstücke nicht ln den Händen de, Antragsstellers, so ist in dem Antrag anzugeben, bei welcher Stelle de» Saar- gebiete, diese Unterlagen erhältlich sind. Sämtliche Abstimmungsberechtigte im Reich werden hiermit aufgefordert, ihren Antrag auf Eintragung in die Stimmliste bis spätestens zum 31. August 1934 an den zuständigen Eemeinde- ausschuh lm Saargebket gelangen zu lassen. Zur Aufklärung über alle bei der Anmeldung zn be rücksichtigenden Gesichtspunkt« stehen dem Stimm berechtigten die Saarmeldestellen des fetzigen Wohnorte» (das Einwohnermeldeamt), in den Städten die zuständigen Polizeirevier«, sowie die Stellen de» Bundes der Saaroereln — ln Berlin befindet sich diese SW 11, Stresemannstrahe 42, — zur Verfügung. E« wird jedem Abstimmungs berechtigten dringend empfohlen, vor Absendung seiner Anmeldung die vorgenannten Stellen zum Zweck« der Beratung ln Anspruch zu nehmen. her einen gepanzerten Gelbtransport und flohen mit 457 000 Dollar. Lar Tageblatt ist dar m ««össeMllchaag der amtlichen Belamttmachnn-en der Amtr-anptmannschast W-a und der ötadtrat» z« UMenberg dehördllcherseltr bestimmte Blatt Berlin, 21. 8. (Funksvruch.) Die Regie- rungskommissko« des Saargebiets hat am 8. Juli 1934 die Vorschriften über die Aufstellung der Stimmlisten für die Volksabstimmung lm Saar gebiet am 13. Januar 1935 erlassen. Weiterhin hat die Volksabstimmungskommisslon des BSl- kerbunde, am 2V. Juli 1934 eine Bekanntmachung veröffentlicht, die nähere Vorschriften über dle Abstlmmungsberechtigung und über die Abstim- mungrberechtigung und über dis Anmeldung der Stimmberechtigten zur Aufnahme in di« Stimm listen enthalt. Hiernach müssen Stimmberechtigte, die außer- halb des Saargebietes wohnen, einen besonderen Antrag auf Eintragung ln dke Stimmlisten stellen. Wer nicht in die Stimmlisten eingetragen ist, kann sein Stimmrecht nicht ausüben. Es liegt daher im eigenen Interesse aNer im Reich woh- »enden Stimmberechtigten, diesen Antrag mit tunlichster Beschleunigung «in,«reichen. Die An tragsfrist läuft Mit dem 31. August 1934 ab. Der Antrag, der an den »Gemeindeau»schuh" des Bezirkes gerichtet ist, in dem der Abstim mungsberechtigt« am 28. Junk I9l9 die Sin- wohnerelgenschaft batte, muh folgende Angaben enthalten: 1. die Namen, Vornamen, da» Geburtsdatum, den Geburtsort und den Beruf de« Antrags steller» (lm Falle einer BerufsSnderung den- ienigen, den er am 28. Junk 1919 a«»übte), sowie die Vornamen seine» Baler» und ferner, fall» «» sich um ein« verheiratete Frau Han ! I Millimeter Höh- einspaltig (--- 22 nun breit) 4 Pfennig, Im RedaltioE-il l--- 72 WIN breit) SSO Pfennig. Melkt Anzeigen sind bei Aufgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Vermittlung »S Pfennig Sandergcbühr. — Für schwierig- Satzarten, bei Anwn- digungen wrhrerer Auftraggeber In einer Anzeige und bei Platzvorschriften Aufschlag. Bei größeren Auftrögen und im M-derholungSabdruck Er. Mäßigung nach s-stst-hend-r Staffel. Aufruf zur Anmeldung für die Volks abMmmung im Saargebiet Reichsbankpräsident wirtschaftsminister D r. Schacht erllärt« in einer Unterredung mit einem Vertreter des „Leske Slovo", Deutschland werde die Mark nicht Tanz brutal kommt im Leitartikel des Direktors d«S ,^avvro Fascista" zum Ausdruck, worum es eigentlich geht, daß die h sogenannte österreichische Unabhängigkeit nicht Selbstzweck, sondern nur Mittel zum Zweck für die anderen Staaten ist. M WerrelchW-ilMnischer Beistandspakt? Die Merredmg zwischen Schuschnigg und Mussolini MUI«« »«lmtdmm« R ä m, 21. 8. Der österreichisch: Bundeskanzler Schuschnigg hat um 5 Uhr nachmittags Morenz verlassen und sich nach Genau begeben, wo er sich auf der „Loute di Savoia" nach Nizza ein- Mchifft hat. Von Nizza aus fährt Schuschnigg «ach Men zurück. -In der amtlichen Verlautbarung über die heutige Unterredung heißt es, daß zwischen Mus solini und Schuschnigg zwei Besprechungen staü- Der Führer traf am Dienstag nachmittag auf dem Obersalzberg ein. Bevölkerung und Sommergäste bereiteten ihm einen begeisterten Empfang. Oesterreichs fst in dem Artikel bezeichnenderweise nkcht die Rede, sondern nur vom italienischen Recht und der italienischen Macht. Heber den Zweck der Unterredung meint der selbe Artikel ganz kurz, er sek zweifach: 1. Di« Aufrechterhaltung der österreichischen Unabhängig- keit und Verstärkung seiner Sicherheit und Ruhe, 2. die Sicherung seiner wirtschaftlichen Existenz. Der österreichisch« Kanzler hab« sich zur Fort setzung der Dollfußpolitik verpflichtet. Starkes Interesse der Pariser Blatter Da» raarblatt «sch-tM an jedem Werktag: Monais-»«z«g»pret» : 1.S0 »M« Bel Abholung In den Au«aabeft-U-n des Landgebieter la Pfg. mehr, del Zutraguna im -Stadtgebiet I s Pfg., im Landgebiet 2ü Pfg. Botenlohn. w-q-nkarten SO Pfg., Einzelnummer 1» Pfg., Soniiabendnnmmer »0 Pfg. «»ftscheeltonto: Leipzig 2ssot. Gemeindegirokonto: Frankenberg, -«»sprech«» Sl. — Telegramme: Tageblatt Jrankenbergsachfen. wenn diese Stellungnahme Formen «nähme, an denen andere Mächte Anstoß nehmen könnten, selbst wenn diese Mächte in gleicher Weise wie Italien an der Erhaltung des Gleichgewichts in diesem Teile Europas interessiert sind. Diese Feststellung gilt für die Kleine Entente, aber auch in gewissem Maß« für Oesterreich selbst. Die Oesterreicher dürfen nicht vor die Notwen digkeit gestellt werden, zwischen Anschluß oder italienischem Protektorat zu wählen. „Echo de Paris" bezweifelt, daß tatsächlich bei der Zu sammenkunft keine solch: Fragen, wie Wieder einsetzung der Habsburger, Möglichkeiten eines italienisch-österreichischen Militärabkommens usw. erörtert worden seien, weil die Besprechungen dann -an Bedeutung außerordentlich verlieren würden, und fragt, ob Mussolini etwa an einem von Frankreich und England mit zu unterzeichnen den Pakt zur Garantierung der Unabhängigkeit und territorialen Unversehrtheit Oesterreichs denke, der Mussolini das Mandat gebe, für diese Unabhängigkeit Sorge zu tragen. Wenn solch ein Vorschlag angenommen würde, würde er Oesterreich zn einem italienischen Protektorat machen und damit wäre die Gefährlichkeit der Politik des Beiseitestchens erwiesen, die Frank reich seit einem Jahr in Mitteleuropa befolgt habe. 3m Epiegel der englischen Presse Lon do, 22. 8. (Funkspruch.) Zu dem Er gebnis der Zusammenkunft zwischen Mussolini und Bundeskanzler Schuschnigg schreibt „Daiki) Herald" in Florenz sei etwas geschaffen wor den, was große Aehnlichkeit mit einem italieni schen Protektorat über Oesterreich habe. Italien verpflichte sich nicht nur Oesterreich gegen einen Angriff von außen her beizustehen, sondern auch alle Mittel anzuwenden, um den Sturz der jetzigen Diktatur in Oesterreich mit friedlichen Mitteln oder mit Gewalt zu verhindern. Falls die Negierung Schuschnigg von einer solchen Ge fahr bedroht werde, dann verpflichte sich Italien zu ihrer Unterstützung italienisch: Truppen über die Grenze zu schicken. Um den Schein zu wahren, würden diese Truppen unter österreichischen Befehl geteilt wer den. Ls verlaute, daß diese Vereinlmrung in einem formell unterschriebenen Pakt enthalten sei. Tie österreichische Regierung werde mit einem Wort im Innern, wie nach Auszen hin abhängig von der italienischen Unterstützung sein. Sie werde zu einer Dasallenregierung, deren Jnnen- und Außenpolitik von Rom kontrolliert werde. Der Sonderkorrespondent der „Times" in Abendblättern wird betont, daß die Zusammsst- kmist in Florenz durchaus in den Nahmen des Narwalen falle. Ter 25. Juliund der 30 Ium hatten gezeigt, sagt Forges Davanzatt in der „Tribuna", daß der Nazismus Oesterreich kerne Stabilität der Regierung geben könne, sondern nur dessen religiöse Einheit bedrohen würdg. Daher sei es vollkommen richtig, daß die öster reichische Regierung dse Zusammenarbett mit der faschistischen fortsetze, d. h. mit -der Regierung einer angrenzenden Großmacht, die gezeigt habe, daß sie di« Unabhängigkeit Oesterreich; nicht nur als einen unverletzlichem Vertragsparagraphen, sondern als «ine politische und wirtschaftliche Tat ¬ abwerten. Der österreichische Bundeskanzler hatte mit Mussolini eme dreistündig« Unterredung. Darin stellte sich, der amtlichen Verlautbarung zufolge, eine vMständige Uebereinstimmung kn den Methoden, die die Unabhängigkeit und Un verletzlichkeit des österreichischen Staates betreffen, heraus. Die österreichische Regierung hat dem Auswärtigen Amt mitgeteilt, daß -durch die neu« Verfassung die bisherige Bezeichnung „Republik Oesterreich" durch die Bezeichnung „Bundes staat Oesterreich" zu ersetzen sei. InO e st« rr ei ch wurden am Dienstag wieder mehrere Kerkerurteile verhängt. fanden, die insgesamt drei Stunden dauerten und in deren Verlauf die die beiden Länder in- - teressierenden politischen, wirtschaftlichen und sondern als «ine politische und wirtschaftliche Tat- Mturetten Fragen besprochen wurden. Es stellte fach« betrachte (?) u7! F°rges Davanzatt stellt fest, daß die fran- ! Kösischs Regierung mit diesem Gesichtspunkt über- NWL'WL V W TW Di« beiden Staatsmänner hätten ferner, was Ziehungen zu Deutschland überprüfen könne, die wirtschaftlich: Lage betrifft, die Nützlichkeit " der Protokolle von Rom bestätigt, deren Ak tionsradius noch gesteigert und verbreitert wer den könne, und sie seien sich darin einig gewesen, daß der Geist der Zusammenarbeit zwischen bei den Ländern weiter entwickelt werden soll. Diese Richtlinien, die von dem entschlafenen Kanzler -Dollfuß begonnen und vertreten wurden, würden auch in Zukunft für die Beziehungen zwischen Italien und Oesterreich maßgebend sein. SuvW Wer die Unterredung von Florenz Paris, 22. 8. (Funkspruch.) -Lin nach Flo renz entsandter Sonderberichterstatter des „Ma lin" hatte Gelegenheit, im Anschluß an die Bekanntgabe der amtlichen Verlautbarung über, di« Unterredung Mussolini—Schuschnigg mit dem italienischen Unterstaatssekretär Suvich, der der Unterredung beigewohnt hatte, zu sprechen. Su- vi'H erklärte, die Besprechungen von ^Florenz haben lediglich die klare, gradlinige Haltung 'Ita liens kn der österreichischen Frage und die unler Dollfuß «gebahnte eng« Zusammenarbeit beider Länder bestätigt. Sie stellen eine Fühlungnahme zwischen den Regierungschefs dar. Die Reise Schuschniggs ist vor allem ein Akt der Höflich keit, der in unserem Lande hoch geschätzt wird. Dir beweist vor allem, daß die Politik beider Länder in vertrauensvollem -Einvernehmen bleibt. Auf die Frage, ob man an die Notwendigkeit gedacht habe, di« bereits bestehenden Abkomm«» vor allem im Sinne einer militärischen Zusam menarbeit zu erweitern -oder zu ändern, erwiderte Suvich: Keineswegs. -Ls ist von keinem neuen j Pakt und von keinem neuen Abkommensplan ge sprochen worden. Unser Ziel ist, die bestehende Zusammenarbeit zu verstärken, aber nicht zu ändern. Der Sonderberichterstatter des „Matin" konnte auch Bundeskanzler Schuschnigg über feinen Eindruck befragen. Schuschnigg erklärt«, daß er mit dem Ergebnis der Besprechungen in! Morenz voll zufrieden sei und erwiderte auf die Frage, !ob ine Frage einer militärischen Intervention im Falle einer neuen deutschen D-rohung (!) er örtert worden sei, man habe ausschließlich über wirtschaftliche Angelegenheiten gesprochen, die mit den politischen Problemen eng zusammengingen. Auch Schuschnigg bestätigte, daß er nicht in Via Reggio haltzumachen gedenke. Italienische Pressestimmen über dle Bedeutung des Besuches Rom, 21. 8. Die Unterredung zwischen Musso lini und Schuschnigg begann genau zur Mittags stunde in der Villa de Marinis unb bauerte biS zum Frühstück, das Mussolini dem österreichischen Kanzler gab. Sofort nach dem Frühstück wurde die Unterredung fortgesetzt und dauerte bis in den Nachmittag hinein. Der Empfang d«r österreichischen Kanzlers auf drm Bahnhof hatte eine stark betonte mili- , . tärische Note. f Neben den Spitzen der Partei, der Universität Florenz, sämtlicher städtischer Körperschaften fie- - len am stärksten die Abordnungen aller in Florenz hegenden Truppenteile nnd ein« umfangreiche Grupp« höchster Eeneralstabsoffiziere auf. In den z Paris, 22. 8. (Funkspruch.) Die Unter redung zwischen Bundeskanzler Schuschnigg und Mussolini findet in der Pariser Presse stärkste Beachtung. Der -offiziöse „Petit Pa- risien" behauptet, daß Mussolini di« englische...—/— — — und die französische Regierung als Mitgaranten Am Dienstag wurde^ .in Gau. der österreichischen Unabhängigkeit loyal auf dem " " " ' "" — Laufenden halt« und bezeichnet die Verlautba rung als „konform der gemeinsamen französisch- englisch-italienischm Erklärung", durch die die drei Mächte di« Unabhängigkeit Oesterreichs ga rantiert hätten Tie Verlautbarung bekräftig« lich eingeleitet. Die schwedische Regierung hat den deutschen Vorschlag, das Reichsmark Sonderkonto der Schwedischen Neichsbank bei der Deutschen ReichSbank auf 2 Millionen Mark zu beschränken, daß die inner« Autonomie Oesterreichs gewährt angenommen. werden müsse. Hiermit hab« Mussolini zweifelt Bon der deuts chen Hrmalay a-Expe- kos andeuten wollen, daß «r entschlossen sei, wenn iditi on ist nunmehr ein ausführlicher-.Bericht nötig, mit Gewalt sich f«dem offenen oder ver-'über das Unglück «r Nanga Parbat eingegangen, steckten Anschlußverfuch zu widersetzen, daß er je- das den deutschen Bergsteigem Merkl, Wieland doch nicht beabsichtige, in die österreichischen Au- -m.-—r—------ gelegenheiten emzugreisen, wenn die Unabhän gigkeit Oesterreichs nicht bedroht sei.