Volltext Seite (XML)
Herd mW Scholle Das Reich-er Frau. Mes ms alten AilzWen. In manchem Haushalt finden sich alte Damen- und Herrenfilzhüte, die das Umpressen nicht mehr lohnen und mit denen nicht recht mehr etwas anzufangen ist. Den noch lassen sich aus diesen Dingen noch sehr nützliche, sogar auch hübsche Sachen verfertigen. Zuerst weicht man die sauber ausgebürsteten Hüte mehrere Stunden in lauwarmes Sodawasser ein. Fest ausgedrückt kommen sie dann in warmes Seifenwasser, werden darin tüchtig mit beiden Händen geknetet und gewalkt, dann solange kreuz und quer gezogen, bis sie ihre alte Form völlig verlieren und ein ganz glattes Stück werden. Gelingt dies nicht, dann schneidet man den Filzhut mit scharfer Schere ein fach in zwei Teile, worauf jede Hälfte für sich bald glatt gezogen ist. Noch etwas feucht, gibt man dann die Filz stücke durch die Bügel-, Wring- oder auch Mangmaschine, oder sie werden mit aufgelegtem Tuch gebügelt. Jetzt geht es an die Verarbeitung. Sehr einfach sind Untersetzer für heiße Kannen und Schüsseln zum Schutz polierter Tischplatten oder unter die Waschbecken auf dem Toilettentisch zu fertigen. Erst wird aus fester Pappe die Grundform geschnitten, dann entsprechend größer die in Zacken ausgeschlagene und buntbestickte Filzplatte, die man mit Leim aufklebt und bis zum Trocknen preßt oder beschwert (siehe Abbildung). Ebenso stellt man warme Einlegesohlen für Straßen- und Hausschuhe her, die zum Auswechseln und Trocknen bei nassem Wetter bequem mit einem Griff herauszunehmen und überdies von langer Dauer find. Etwaige Abfälle ergeben sehr mollige Ohrenschützer; auch lassen sich damit sehr schön abgenutzte Hausschuhe, die aber zum Weglegen noch zu schade sind, ausbessern. Am häufigsten ist wohl der Hacken zerrissen oder niedergetreten. Man schneidet zuerst das Ergänzungsstück aus Pappe, klebt den Filz fest darauf und paßt dies am Hacken ein. Die zer rissenen Schuhteile werden nun glatt herausgeschnitten, den Rand legt man um und klebt ihn an dem untergesetzten Stück an. Zum Schutz wird die ausgebesserte Stelle noch mit Futter überzogen. Ein besonders großer Filzhut oder zwei kleine gleichfarbige (oder zusammengefärbte) Hüte ergeben schöne, warme, dauerhafte Hausschuhe. Mit ersterem läßt sich sogar ein stark abgetretener Bett vorleger recht ordentlich ausbessern, indem mau die runde Filzplatte mit bunten, starken Zierstichen in der Mitte aufnäht und die ausgefransten Kanten mit Filz- ftreifen besetzt. Auch recht hübsche Kiuderhäubchen sind aus den alten Hüten zu fertigen. Bunt bestickt und leicht mit Seide oder Satin abgesüttert, endlich flott be bändert, werden sie allgemein gut gefallen und sind dabei billig und dauerhaft. Auch Fuß-, Stuhl- und Sosakissen fertigt die geschickte Hand daraus, gegebenenfalls auch aus zusammengesetzten Stücken, ferner Umhüllungen für die Kochkistentöpfe, warme praktische Wärmer für die Lee- und ügffeekgns« sowie auch Tabaksbeutel. Zu Unterlagen für Schreibmaschine» lassen sich auch fchr M noch etwas beschädigte oder unansehnliche Hüte ver arbeiten, ebenso zu Filzstreifen zum Abdtchte« von schlecht schließenden Türen u»o Fenster» in Haus «d Stall. Unansehnliche Stücke verwendet der Landwirt pm, Umkleiden der Holzkolben in älteren Jauchepump«, zum Abdichten an den Laufwegen des DreschwagenS, As Unterlage für hartgewordene Stirnjoche de» Ochsen, zum Einfüllen ru Kummete, unter da- Zuggeschirr oder den Sattel zum Vermeide» vack Scheuer- oder Druckstellen der Pferde. Filzstreife» gebe» sehr gute Baumbänder ab; die kleine» Filzabfälle ver hindern an Leitern, Stellagen usw. das Abrutschen, in dem man sie einfach an den müerea Süden der Stütze» annagelt. Aus all diesem ficht die Leserin, daß man «ich« weg- werfen soll, weil es bei praktischem Sinn und t» ge schickter Hand noch Nutzen bringen kann. Rüche und Haus. Kastnachtsbackwerk. Wie es zu Weihnachten Rofi»«stoll« geben muß, so backen wir zur Fastnacht allerlei Gutes in Schmalz; möglichst nicht immer den glichen Pfannkuchen oder Krapfen, vielmehr Kuchen in ständiger schöner Ab wechslung, wie sie die folgenden Rezepte bringen: Gefüllte Krapfen. 125 Gramm Butter rührt man mtt sechs" Eigelb und zwei Eßlöffel voll Zucker schaumig und verarbeitet diese Zutaten mit 500 Gramm Mehl, dret- viertel Liter Milch, etwas Salz und der feingeriebenen Schale einer Zitrone. Dann werden 10 Gramm Hefe in etwas Milch gelöst, die man von der oben angegebenen Menge abzieht und mit dem Teig verarbeitet. W dieser am warmen Ofen in etwa einer Stunde gut auf gegangen, so formt man mit der mehlbestaubte» Hand Neine Klötze, drückt ein Loch Hinern, füllt diese- mit Marmelade und schließt mit Teig. Die Krapf« muff« in halb Butter, halb Sahne garkoch« und mit Puder zucker bestreut werde«. Wau reicht ste zu heißem Punsch, aber auch zum Kaffee. Muzenmaudeln. 50 Gramm Butter, SO Gramm Zucker, drei Eier und noch ebensoviel« Eidotter rührt mau schaumig und fügt 675 Gramm mit einem Back pulver gemischtes Mehl hinzu, zuletzt »och 50 Gramm Mandeln und einen Schutz Rum sowie etwas Ros«- waffer. Davon wird ein fester Teig gearbeitet den man fingerdick ausrollt und mittels eines Blechförmchens zu klein« Plättchen aussticht. Die Kuch« werden dann iu Schmalz dunkelgelb gebacken. Nach dem Backen bestreut mau das Gebäck mit Vanillezucker. Hühnerfrikassee in Reis. Dreiviertel Pfund gut ab gebrühten Reis kocht man in anderthalb Liter Wasser und zwei Eßlöffel Salz steif. Das zugerichtete Huhn wird in kochendem Salzwasser und 50 Gramm Butter weich- gekocht und zerlegt. Inzwischen bereitet man folgend« Soße: Mau schwitzt zwei Eßlöffel Mehl iu 100 Gramm Butter und rührt die Schwitze mit Hühnerbrühe aus; diese sämige Soße würzt man mit dem Saft einer halben Zitrone und schmeckt die Soße gut ab; dann verrührt man zwei Eigelb darunter. Dann schmort man eine ein geweichte und wieder fest ausgedrückte Semmel iu 25 Gramm Butter zusammen mit einer klein« fein geschnittenen Zwiebel. Dazu fügt man ein halbes Pfund Kalbfleischhack, ein Ei und etwas Salz hinzu, vermengt alles gut und macht kleine Klöße daraus, die mau in Salzwafser garkocht. Den Reis richtet man in Form emes Puddings auf einer tiefen Schüssel an, macht in der Mitte eine Öffnung, die so groß sein rnuß, daß das Frikassee und die Klöße hineingegeben werden können. Dann streicht man die Öffnung zu, gibt 100 Gramm ge schmolzene Butter darüber und läßt den Reis im Ofen gelb werden, wobei man ihn ab und zu mit der Soße begießt. Den Rest der Soße gibt man besonders zu Tisch. Rehrouladen. Die Vorderblätter eines Rehes werden sauber gehäutet, und güt einem scharfen Messer in groß« s N B 82 K.- x- tv A. L » N L io' n U-U LS L " T LA