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Frankenberger Tageblatt Mittwoch dm 2. November M2 nachmittags SI. Zahrgang Nr. 2S7 Erheblicher Mwerftmd Tie u. r>. leavottl Methode, den gewiß unMlängkchen Mnanzaus- nmg." n auf der m ist über- >om Tritt- fasten und ! rete«! den Zügen damit man getroffen und für die 1938 fälligen mit 71 v. H. gesetzt. Der Gesamtumsatz betrug etwa U jiarden Reichsmark, die hauptsächlich auf 1934er Emissionen entfielen. NeiG und Vayern VerfOSrfuna der «ezteyungen fest- Mil- die Das Frankenberger Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen BelMntmachungen der AmtslM^ -es Amtsgerichts und des ötadtrats zu Fraukenberg und der Gemeinde Niederwiesa behördlicherseits bestimmte Blatt Rotationsdruck u. Verlag: L. G. Robberg l3nh. Emst Robberg) in FrMenberg. Verantwortlich siir die Redattion: Karl Liegert, Frankenberg de «, d«? M stegem iea.einaon S»lam«N r leicht an begegnend« WarimnA Fenster de« Wind g«. Sicherheit , datzjahr- Reichsbahir en oerun- «se Weiss , 222 oer- o weitaus Betriebs, ese UnfSl!« sind doch uhten sind: »r Zug Ne erste Notierung der Steuergutscheine Berlin, 1. 11. Die erste Notierung der Steuergutfcheine gestaltete sich heute zu einem Ereignis der Börse. Zahlreiche Interessenten und Schaulustige umlagerten die Matlerschranle, in der um 13 Uhr die Kurse für die zukünftige Milliardenemission feftgestelkt wurden. Die Notiz für die 1934 fälligen Gutscheine wurde mit 90,25, für die 1935 fälligen mit 85, für die 1936 fälligen mit 80. für die 1937 fälligen mit 75,5 «fahrt chaft wird rhrrneister. lrteil über n Reichs- mgen imd worden, mr durch Dpfer des «förderten iontagszei- c tötstÄs f als dis esmhasten s ganzen ich ist auf- m Reichs- - 37 Mil- einen bei tm Fahr- Millionen einzelner Sicherheit riedsunfast cden. Er und Nacht reisen! l, daß die Landoer- einzu sehen, em sichern- en: Wenn ceist, wird Fahrdienst- rm, Block- ft und be- -bahn, das rosttat der schlietzenk Plattform mn sich jv- iffe spielt: - dem Zug« ö gefährden den. m im Zug« «durch ver- ahrgast an? st i-t! »erzett nheit! «m Sieg« hervor,u» ach seinen« im-Lester »emd, be end. Ww de« Frei« enn dann t werden: n Spiel«, gleich zu korrigieren, liegt sicher nicht im Sinn« des Freiwilligen Arbeitsdienstes. Dabek ergeben sich insofern noch besondere Mißstände, als die Gemeinden aus Sparsamkeit und Bequemlichkeit meistens die sogenannten offenen Lager vorstehen, obwohl der Reichskommissar längst angeordnet hat, datz offene Lager künftig nicht mehr zu ge statten smd. Denn der eigentliche ersteherische Zweck des Freiwilligen Arbeitsdienstes kann in offenen Lagern nie erreicht werden. Vor allem fällt daber erfahrungsgemäß die sportliche Er- tüchttgung im Sinne der Richtlim'm des Reichs kommissars unter den Tisch. Mit ein paar Frei übungen am Beginn oder am Schluß der Arbeit ist es nicht getan. Gerade diese Seite der Ge meiuschastserstehung muh mit großem Ernst be handelt werden. Hier wie überall ist an den leitenden Stellen der gute Wilke vorhanden, aber die Bürokratie des Reichsarbeitsnrinisteriums dte in einem ganz anderen Geiste herangebildst worden ist, geht auf derartige Dinge einfach nicht ein. Es wird auch niemals möglich sein, in den offenen Lagern in die jungen Leute den Kameradschaftsgeist und die Unterordnung unter die Vorgesetzten im FAT so hineinzulum- gen, wie es dringend erforderlich ist, damit die großen Ziele dieser Einrichtung erreicht werden. Der Reichskommkssar ist durch verschiedene der beteiligten Verbände, namentlich durch den Stahl helm, in ernsten Worten darauf aufmerksam ge macht worden, daß di« jetzigen Zustände un haltbar srnd. Einem großen Teil der Schuld an dieser drohen den Versackung des FAD trägt übrigens auch die politische Linke. Deren Taktik ist darauf abgestelkt, sich mit allen Kräften in den FAD einzuschalten, nachdem sie eingesehen hat, daß ihr ihre eigenen Leute weglaufen, wenn sie in ihrem bisherigen sturen Widerspruch verharrt. Die Orga nisationen der Sinken, die sich im sogenannten „sozialen Dienst" zusammengeschlossen haben, be trachten es bls ihre Hauptaufgabe, dafür zu sorgen, dab in dem Betrieb des FAD nur ia nicht zu viel autoritärer und "disziplinärer Geist hmemkommt. Verschieden« Kommunen arbeiten der Linken insofern in die Hände, als sie « ablehnen, Arbeffsdimstvorhoben an Organisa tionen zu vergeben, die eine bestimmte weltan schauliche Prägung haben. Von dieser Seite wird die Auffassung vertreten, "daß nur sogenannte neutral« Organisationen die Gewähr für die rechte Durchführung des FAD böten. Diese Einstel lung entspricht den Richtlinien des Reichskom missars für den FAD in jedem Punkte Aber aucb hier fehlt leider die starke Hand zum Durch greifen. Eine besondere Gefahr besteht noch darm, dah in den Fragen der geistigen Weiter bildung der Arbeitsdienftwilligen gleichfalls die Kräfte der Linken einen unberechtigten Einfluh gewinnen, zumal sie es auch hier verstanden haben, sich unter dem Deckmantel der politischen Neutralität geschickt zu tarnen Der Freiwillige Arbeitsdienst aber kann mir dann gedeihen, wenn er von den Kräften getragen wird, die seit Fallen unter Opfern für diese Idee gekämpft haben und die durch ihre sittlichen Grundlagen die Gewähr für eine erfolgreiche Durchführung bieten. Fehl am Platz sind solche Kräfte, die sich jetzt nach träglich hineindvangen, wett sie im FAD ein« Machtstellung wittern * r mluna. geschäftey, aesabteiO Kurzer Tagesspiegel Die kommissarische preußische Re gierung hielt am Dienstag eine Kabinetts- fttzung ab, kn der zwei Verordnungen über die Haushaltsführung der Gemeinden und der Ee- melndeverbände, sowie über die Aufstellung von Stellenplänen in den Gemeindeverbänden be schlossen wurden, die am heutigen Mittwoch er schein«» sollen, und die u. a. eine Beschneidung der Rechte der Stadtverordneten zugunsten einer Stärkung der Stellung der Magistrate bringen werden. Die Lage in London hat sich infolge des Massenaufmarsches der kommunistischen Hunger- märschler weiter verschärft. Diese drohen mit einem Sturm auf das Parlament. Am späten Abend kam es mehrfach zu Zusammenstößen mit der Polizei, da die Erwerbslosen die Polizisten angriffen und versucht hatten, Barrikaden zu errichten. In den Besprechungen über die eng lische Abrüstungspokitik, die am Diens tag in dem Kabinettsausschuß fortgesetzt wurden, find Meinungsverschiedenheiten zwischen den mili tärischen und politischen Führern entstanden, so daß Außenminister Simon vorläufig seine Reise Nach Genf aufgegeben hat. Im vorbereitenden Finanzausschuß für die Londoner W eltwirtschafts- konferenz machte am Dienstag der deutsche Vertreter Ausführungen über die Devisenbewirt schaftung. Die deutsch-dänischen Wirtschafts- Verhandlungen sind am Dienstag abge schlossen worden. Das englische Schatzamt hat die Auf legung einer neuen Konvertierungsanleihe in Höhe von 300 Millionen Pfund beschlossen. D«r bisherige deutsche Botschafter »'n Italien von Schubert hat am Diens tag abend Rom verlassen. Im Rahmen des Wahlkampfes spra chen am Dienstag in Breslau Dr. Hugenberg, der sich für den Gedanken der Volksgemeinschaft aussprach, Adolf Hitler in Pirmasens und Karls ruhe, Dr. Goebbels in Braunschweig, Gregor Straßer in Bremen, Kube in Münster, Dr. Din- geldey in Solingen und in Wuppmtal, Thälmann im Berliner Sportpalast u. a. mehr. In der Frage der Neubildung der griechischen Regierung ist es infolge der wirtschaftlichen und finanziellen Schwierigkeiten, kn denen sich "das Land befindet, neuerlich ungewiß geworden, ob Papanastasiu erfolgreich sein wird. Neu york und Umgebung wurden «in Dienstag von einem ungewöhnlich heftigen Unwetter heimgesucht, durch das 80 Wochend- häuser zerstört wurden, wobei es zahlreiche Ver letzt« gab. In der Näh« von Spitzb«rgen ist ein russischer Kohlendampfer, der 126 Grubenarbeiter mit ihren Frauen an Bord hat, gestrandet. Die bisherig« Suche nach den in «rnem Motorboot verunglückten 16 jungen Gotländem ist ergebnislos geblieben, so daß man annimmt, daß sie im Sturm verunglückt sind. M K»KNnMrer -emWn Ende der Parlamentsherrschast Berlin, 1. 11. Nahezu 300 Hochschullehrer haben eine Erklärung unterzeichnet, in der sie es mit Freuden begrüßen, daß durch dos Eingreifen des Herrn Reichspräsidenten im Reiche und in Preußen die parteipolitisch gebundenen Re gierungen durch überparteiliche Regierungen er setzt worden sind, die den fest«» Witten haben, das deutsche Volk von den schmachvollen Fesseln von Versailles zu befreien, um es einer glücklichen Zukunft entgegenzuführen. Sie hoffen, daß alle vemntwortlingsbewnßten Nlänner und Frauen bei der bevorstehenden Reichstagswohl ihr Mahl reckst zur Unterstützung dieser Politik ausüben rver- den. „Die immer mehr sich verstärkende Entwick lung zum politischen Radikalismus betrachten wir", so heißt es weiter, „mit großer Sorge. Deutsch land mutz bewahrt werden vor sozialistischen Er- pornnenten und befreit von der Vorherrschaft der Parlament«. Es kann nur gefunden durch em« unabhängige, verantwortungsbewußte Stnatsfüh' nnkLaft— :r, welch« k«h« »e« st »u »wek ch a««,u- m-Gelben !«llt. »e, Teil aus dem Freiwikligen Arbeitsdienst gemacht haben, ist von dem großen Grundgedanken dieser Einrichtung aus gesehen eine Karikatur. Es ist geradezu zu einer Spezialität geworden, daß jede Gemeinde sich ein solchs Unternehmen zukegt. gleichgültig ob Sportplätze und Promenaden ge baut oder Teiche entschlammt werden. Hier be steckst die ernste Gefahr, "daß die knappen Mittel wiederum in unproduktiven Unternehmungen fest- gelegt werden. Die Bestimmungen des Frei willigen Arbeitsdienstes reichen vollkommen aus, nm derartige Mißbräuche zu verhindern. Aber die Organisation ist unzulänglich und ihre Träger sind MM größten Teil nicht fähig, diese neue Aufgabe zu bewältigen. Für die Gemeinden be- War wird aus dem Arbeitsdienst? (Eigener Dienst.) Der Süßere Erfolg des Freiwilligen Arbeits dienstes ist überaus erfreulich. Der grosse Grund gedanke hat eine solche Merbekrast entfaltet, daß 'Hunderttaufende von beschäftigungslosen jungen Menschen zu den Arbeitsstätten geströmt sind, und daß zahllose Arbeitslose kernen Platz in dem bisherigen Rahmen finden konnten. Damit ist der Beweis geliefert, "daß gerade in der heutigen Zett der Gedanke des Freiwilligen Arbeitsdienstes sich durchsetzt, der noch vor wenigen Jahren von der Linken als Ausgeburt reaktionären Gei stes verketzert wurde. AKerdnrgs darf man nicht verkennen, daß di« fetzigen Methoden vielfach unzulänglich und so gar bedenklich find. Was die Gemeinden zum Da» TaaeblaN erscheint an pdem W-rNag: MonatS-Benm-prel« ! I.S0 Ml. Bel Ubholuun In den Ausgabestellen de» V'^ndgebleteS io Ma. mehr, bei Zutraguna im Stadtgebiet 15 Pfg.. Im Landgebiet 20 Pfg. Bolenlohn. Wochenkarten s« Pfa., Einzelnummer 1» Pfg., Sonnabendnummsr so Pfg. BoMcheeNoot»! Leipzig 2S20I. Gemelndenlrokonlo: Frankenberg. Nernfprecher SI. — Telegramme: Tageblatt Frankenbergsachfen. Es bleibt allerdings abzuwarten; wie wett diese Taktik der Reichsregierung reichen ni.d. Denn zweifellos besteht die Absicht, daß zahlreiche Län- derreqierungen schon die bevorstehende Sitzung des Verfassung?- und Geschäftsordungsausschuskes des Reichsrates am 3. November zu einem scharfen Vorstoß benutz«. Zum vreutzischen Stimmfüh rer im Reichsrat ist Ministerialrat Brecht ge wählt worden, der Preußen bekanntlich vor dem Staatsgerichtshos in Leipzig vertreten hat. lleber- haupt wird die kommende Reichsratstogimg in sofern interessant sein, als auch der ständige Stell vertreter des Reichskommissars für Preußen, Dr. Bracht, kn seiner 'Eigenschaft als Reichsminister ohne Geschäftsbereich "das 'Recht hat, an den Nekchsratsfitzungen leuzunehmen. Was dis Beziehungen zwischen der Reichsregre- rung und dem bäurischen Staatsministerium an langt, so soll angeblich in Stuttgart am Montag abend ein kleiner Zwischenfall passiert sein. In einem Teil der Presse wird nämlich behauptet, daß der Vertreter des Reichs bei den Länder regie- rungen, Freiherr von Lersn er, in Stuttgart nicht die erwünschte Gelegenheit gesunden hat, nnt dem bayrischen Ministerpräsidenten zu sprechen. Auch dieser „Zwischenfall" wird von Negierungsserte als völlig harmlos erklärt. Wenn Freiherr von Lersner Gelegenheit finden will, mit der bayrischen Negierung Fühlung zu nehmen, so könne er das ohne weiteres in München tun, wo er sich den größten Teil der Zeit aufhalte. Die Frage allerdings, ob «S in Stuttgart zu einem unliebsamen Zwischenfall gekommen ist, scheint damit noch nicht endgültig geklärt zu kein. Jedenfalls lassen die Aeußerungen bayrischer Staatsmänner und insbesondere die des Minister präsidenten Held ohne weiteres erkennen, daß von Bayern her ein erheblicher Widerstand gegen die Reichspotttik für die nächste Zett zu erwarten steht. Hierzu ist insofern ein« grundsätzliche Bemer kung notwendig, als die Haltung der Länderregie rungen zu schweren Gefahren für das förderali- stische Reichssystem überhaupt führen mutz. Wenn jetzt gegen die Vollstreckung des Leipziger Urteils durch den Reichspräsidenten Sturm gelaufen wird, dann müssen sich diejenigen, die dies unternehmen, völlig im klaren sein, daß sie damit einen Schritt gegen die Autorität des Reichspräsidenten selbst tun. Denn dieser ist laut Reichsverfassmrg die jenige Instanz^ die für die Durchführung der Be schlüsse des Staatsgerichtshofes zu sorgen hat und zwar, wie in maßgebenden juristischen Kreisen . 1 MNUmeUr Höhe einspaltig l—3K mm br«tt) 7-/, Pfennig, Im RedaMonsleU l— 72 mm brstt) 2» Pfennig. Kleine Anzeigen sind bei Ausgabe zu bezahlen. Für Nachweis und Dermtttlung 2!i Psennig Sonbera-bllhr. — Für schwierige Satzarten, bet Ankün digungen mehrerer Auftraggeber in einer Anzeige und bei Platzvor- schristen Ausschlag. Be« größeren Aufträgen und im Wiederholungsab druck Ermäßigung nach feststehender Siassei. Beziehungen zwischen dem Reich und Bayem haben sich seit der Regelung der preu- ßiscbsn Frag« zweifellos verschärft. Der bayrische Ministerpräsident Held hat in Stuttgart eine Rede gehalt«», in der er sich außerordentlich scharf gegen die Reichsregierung gewandt hat. Wörtlich hat er erklärt: „Wer des Glaubens sei, daß das, was di« Reichsregierung in Preußen getan habe, mit der Verfassung vereinbar sei, der.sott« sich seine Dummheit versteuern lassen". In Berliner politischen Kreisen wird betont, daß diese Aeuße- rung über das Matz dessen weit chinwusgehe, was auch bei dem Bestehen eines scharfen sach lichen Gegensatzes erträglich sei. Tie Nsihsr«gke- rung scheint vorläufig nicht di« Absicht zu haben, sich init dieser Angelegenheit näher zu befassen. Man erklärt, daß zunächst der amtliche Tert der Held-N«de abgewartet werden müsse. steht der Hauptanreiz darin, daß der Arbeits- dkenst «s ihnen ermöglicht, einen Teil ihrer Wohl- fahrtslasteu auf das Reich ab.plwälzen. Diese Deutsch-MM« Nerhandlungen erst lm Dezember? London, 1. 11. Bisher ist noch keine Ent scheidung über di« Zusammensetzung der englischen Abordnung für die Verhandlungen mit der deut schen Regierung über die Frage der Einfuhr eng lischer Kohl« und die durch di« englischen Zoll torffe entstandenen Schädigungen des deutsche« Außenhandels getroffen. Es ist zweifelhaft gewor den, ob die englisch» Regierung di« Abordnung «och im Laufe des November nach Berlin xntsm- dm wird. Vielmehr verlautet — allerdings noch unverbindlich — daß di« Abreise nicht vor An fang Dezember stattsinden wird. Ein Vertreter des Handelsmmffteriums teilt« im Unterhaus mit, daß die von England an die Regierungen Norwegens, Schwedens und Düne- morks ergangen«» Einladungen zu Zvllverhcmd- lungm von den drei Staaten angenommen wor den' seien. Man rechnet in politischen Kreisen Londons damit, daß di« Vertreter Schwedens etwa um den 24. November herum m Lon^m em- treffen werden imd daß sich an die englisch-schwe dischen Verhandlungen di« Besprechungen mtt Dänemark und Norwegen <mschließen werden. behauptet wird, ohne daß «s dagegen die Mög lichkeit einer erneuten Anrufung des Staatsge- richtchofsS gäbe. Je weiter die NMsreqirruirg sich in das bisher unbekannte Gelände der ak tiven Reichsreform hlnsttrbegibt, desto härter wer de» die Widerstände, di« von gewissen Länberre- gierungen ausgeh«« und dis schließlich mehr oder wem'ger darauf hinauSlaufen, eine wirkli he Kon solidierung der Ne«hsg«malt zu verhindern. Tie große Gefahr siegt darin, daß bei einem An halten dieser Widerstände d>« kommende Reichs- reform unftalistischsk auSsehen wird, als es in der Absicht der gegenwärtigen Reichsregkrung siegt, deren förderälisttsche Grunbeinstettüng füg lich nicht bestritten werden sollte. Ne Reichskegierona verstimmt Nach einer Meldung Berliner Blätter verlautet, daß eine offizielle Erklärung der Nei'chSregEerung zu den Angriffen des bayrischen Ministerpräsi denten Dr. Held gegen die Negierung von Papen nicht mohr zu erwarten sei. In politische» Krei sen nehme man an »daß die Reichsreglerimg ihren politischen Beauftragten für die süddeutschen Län der, Herm vvn Lersner, nicht mehr mit beson deren Instruktionen für Bayem versehen merdr. Aeberhaupt werde der politische Verkehr zwischen Berlin und München, so lang« sich Dr. Held nicht entschuldigt habe, stark eingeschränkt werden. Ein« gffiziett« Bestätigung dieser Annahmen liegt nicht vor. Die Slcheruiw der preMHeo vernekdehmis-aNe Dte preußische Kommissariatsregierung hielt am Dienstag ein« Kabinettssitzung ab, in der die finanzresie Notlage der Gemeindm und di« damit zusammenhängenden grundsätzliche» Frage erörtert wurden. Es wurde nach einer Meldung Berliner Blätter beschlossen, zwei Verordnungen zu er lassen, die am heutigen Mittwoch in Kraft ge setzt werden sollen. Es handelt sich um eine Verordnung über die Haushaltsführung der Ge meinden und Gemeindeverbände, sowie um eine Verordnung über die Aufstellung bon Stellen plänen in de» Gemeinden und Gemeindeoerbän- den. Vor allem ist eine Verschärfung der Auf sicht geplant, die zwar vom Grundsatz der Selbst verwaltung ausgehen, aber den Gesichtspunkt ver- folgen sott, daß überall sofort eingegriffen wer den muß, wo Stadtverordnetenversammlungen durch Agitationsbeschlüsse die geregelte Finanz gebarung gefährden. Praktisch wird ferner eine Stärkung der Stellung des Magistrats gegen über der Stadtverordnetenversammlung erstrebt.