Volltext Seite (XML)
strotzend« Feldgeichrti »on Land»kn«chl «ndlich Frohlocken und A«terk«It und A Das Neueste aus aller Wett aufführung findet am Freitag im ittheater statt. Et. Leonhard plötzlich tobsüchtig, demolierte die «scilky'^nsel cm«, re, ivmnn oer roeiaynng wu^oen t . — ' o in Bryher gelandet, während N wegen der schweren die Miedereintraauno kolaenden Kalender-! die Gefallenen geschaffen. Jeder wird sich! S-e erst h-nle n,argen durch da- Rettungsboot an vLl-labrs Be^ ^noötbek wurde in d°h-r dieses Wert ansehen wollen, das ein wirklich L-Nd««, „..d-n8-L L,L"LS Oeffentliche Bevanstattungen Der Bildungsausschuh hat für nächsten Sonn- Erwerbslose lm Arbeitsnachwels-Bezirk singend und spielend durch Deutichland und alle deutschsprachlichen Gebiete des Auslandes. Ueberall, an den beiden nächsten Zinsterminen. Ein Beispiel wird das Verständnis erleichtern. Eine Vorkriegshypothek von 80 000 M. wurde Au» der Mlmwett -Einsendungen der Lichtspielhäuser.) Welt-Theater. Nur noch heute und morgen unser großes Prachtprogramm „Die drei Nie- Loudon, 38.10. TU. (Funllpruch.) Der italienische' Dampfer „Isabo" (6827 Tonnen) lief gestern abend! während eines dichten Nebel« an der Küste der! Sciley.Jnsel auf. 27 Mann der Besatzung wurden! Termin für den Beginn der Verzinsung ist. Es ist also nicht richtig (wie vielfach angenommen wird), daß gelöschte Hypotheken erst vom 1. April 1926 ab zu verzinsen seien. Die Novelle bezieht sich also auf solche Hypotheken, die erst am oder nach dem 1. April 1926 in das Grundbuch wieder eingetragen worden sind. Die Nachzahlung der seit dem 1. April 1926 rückständigen Zinsen kann in zwei Raten erfolgen und zwar je zur Hälfte Vie Verzinsung der Answettungsbetrages Von Justyoberinspektor Fuchs, Neuß. getragen. Die Verzinsung beginnt dann schon am 1. April 1926, so daß schon folgender Rück stand vom 1. 4. 26 bis 30. 6. 27 aufgelaufen ist: 3 Prozent von 20 000 GM. für die Zeit vom 1. 4. 26 bis 31. 3. 27 ---- 800 GM., und für die Zeit vom 1. 4. 27 bis 30. 6. 27 -- 150 EM., zusammen 750 GM. Diese 750 GM. sind mit je 375 GM. am 1. Oktober 1927 (dem nächsten Zi'nszahlungstermin bei vierteljährlicher Zinszahlung) und am 1. Januar 1928 gleichzeitig mit den an diesem Termine fällig werdenden laufenden Zinsen zu zahlen. Bauernhöfe von den Wölfen zerrissen.. Menschen!- verlöste sind bisher noch nicht bekanntgeworden. Mötzlich MWtig geworden Linz, 29. 10. Til. (Funkspruch.) Gin ini Juli aus der Irrenanstalt entlassener 35jähriger Bauernsohn namens Joseph Höglinger wurde in 5°das°^L^ NL-r^M Dann'w dZ'syW °°m Bücherttsch Sächsischer Hrimatkalender 1928. Auch in diesen, Jahre erschien wieder im Verlag Oscar Laube, Dresden, der seit Jahren beliebte Heimatkalendeg für die sächsisch-thüringischen Lande und die Pro- viltz Sachsen (Preis 2,50 RM.). Im Wechsels der Tage sehen wir Städte und Dörfer, Bergey Burgen, Schlösser und Baudenkmäler. Erneut liefert der Kalender den Beweis von dem uner- schöpflichen Reichtum unserer Heimat an unoer- Luherlichen Werten der Natur, Geschichte unds Kultur. Der Kalender" ist hervorragend mc«P«-, stattet. Die Aufnahmen der Photographen sind erstklassig, und die Wiedergabe der Bilder in Doppeltondruck wirkt vorzüglich. mandskinder", 6 Akte mit Tema Desni. „In trigen einer Tänzerin", 7 Akte, sensationell, span-, nend. Niedrige Preise. — Die Ufa hat mit ! ihrem Film „Der Weltkrieg" ein Ehrendenkmal Handel Zschopau« Motorenwerke A.-G. in Zschopau, Wie wir hören, beabsichtigen die Zschopauet Mo» torenwerke neuerdings, di« Fabrikation von Auto mobilen aufzunehmen. Der Leiter des Unterneh mens, Herr Rasmussen, weilte kürzlich in Amtkikä und hat dort die gesamten Maschinen, Einrichtungen^ Konstruktionszeichnungen usw. der Rickenbacher Mo§ tor-Car-Company käuflich erworben. Gleichzeitig sind sämtliche Unterlagen, di« zur Herstellung deK in Amerika sehr beliebten, technisch gut durchgeht!» deten sechs- und achtzylindrischen Rickenbacher Moz tors nötig sind, in den Besitz des Unternehmen» übergegangen. Das Werk beabsichtigt, diesen Moj tor, der zu einem billigen Preise auf den Markt gebracht werden soll, in großem Umfang in den) Zweigwerk Scharfenstein zu produzieren. In d«r Schn!« »n Hauedorf. Frestag: N. 4 Uhr Feier des heil Abendmahls, Pf. Sell. türlich wiederum mit dem Zerschlagen der Figuren, doch wie groß war die Ueberraschung, als nichts vorgefunden wurde und das Finanzministerium den Betrag von 70 000 tschechischen Kronen als' Schadenersatz zu zahlen hatte. Arif diese Art wenden können. Manier, ohn« Mätzchen, ganz ««- — seinen Liedern, da« hat uns nicht mehr losgi und läßt uns heute noch nicht Io«.* — Sein« _ klang bald wie »in« summende Harfe, bald wie e Tönender FlüaU. Da, lichte Lied, da« er UNI bk war der Notschrei uvterdrückter deutscher «rüde,, bart, kunstlos, sich aufbäumend, notaeborrn. Del Mensch deutscher Seele, d« Sepp Summer Heißh verllSrt« ihn, wir alles, was er gab. — Wenn H doch mal wiederkäme!« - Um allen Kunstlied» Habern die Möglichkeit ,u geben, sich diesen Sepo Summer an,«hören, ist der Eintritt,preis trotz be- trächtlicher Unkosten sehr mäßig gehalten, wir au« den Anzeigen und Plakaten zu ersehen ist. ner recht üble Folgen haben, denn die Stundung des Aufwertungsbetrages bis zum 1. Januar 1932 bezieht sich nur auf den Fall der regel mäßigen Fälligkeit. Dagegen bleiben alle solchen Vorschriften in Verträgen und Schuldurkunden, die für besondere Fälle eine vorzeitige Fälligkeit der Schuld anordnen, in Kraft. Nun befindet sich aber wohl in fast allen Schuldurkunden die Klausel, daß das Kapital fällig wird bei unpünkt licher Zahlung der Zinsen. Dieses bezieht sich auch auf den Aufwertungsbetrag! Früher mögen die Gläubiger an der Verfol gung dieser sogenannten Verfallklausel nicht das gleiche Interesse gehabt haben wie heute. Heute wird es dem Gläubiger erwünscht sein, schon jetzt über den Aufwertungsbetrag verfügen zu können oas Zu erreichen, einen zeiigemagen ^ms^y v'»-« wo er hinkam, eroberte er sich im Flug« di« Herzen müssen. Diese Zwangslage hätte der Schuldner, ^iner Zuhörer. Ein Zeitungsbericht über ihn lautete: ' durch pünktliche Zahlung der Zinsen leicht ab-! »Stille, Liebess,ligkett voll unnennbaren L«Id, und !jubelnden Frohsinn. Laute«, breitspurige«, kraft- mit einem langen Küchemnesser aus die Straß«. Er schlitzte dem ihm begegnenden 64jährigen Bauern Mühlbauer den Leib auf und schleppte dann die Leiche noch ein Stück fort. Endlich konnte man den Tobsüchtigen überwältigen und in eine Zwangsjacke stecken. Flugzeugabsturz Budapest, 29. 10. In S^egedin ist gestern auf dem dortigen Flugplatz ein Flugzeug der ungarischen Luftverkehrsgesellschaft bei einem Probeflug aus 150 Meter Höhe abgestürzt. Der erste Pilot Johannes Kerekes wurde getötet, der »weite Pilot Alerander Makro kam mit einem Beinbruch davon. Vie Sache der Schmuggler Warnsdorf, 28. 10. Eine lustige Zvll- geschichte, für deren Wahrheit sich der Einsender verbürgt, wird uns aus einer bekannten tschecho- iflowakisch-deutschen Grenzstation in Nordböhmen Derichtet: In dieser Grenzstation kam eines Tages eine große Sendung Porzellanfiguren zur Ver zollung. Die Zollorgane schöpften Verdacht, und zerbrachen einige der Figuren und da stellte sich Heraus, daß in großen Mengen Sacharin zoll frei über die Grenze gebracht werden sollte. Dra konische Strafen wurden eingehoben. Es ver gingen einige Monate, als die Grenzbehörde ein anonymes Aviso erhielt, wonach in den nächsten Tagen wiederum Porzellanfiguren mit Sacharin- Inhalt über die Grenze gebracht werden sollten. Am Tage des Einlangens der künstlerisch und schön ausgeführten Porzellangruppen und -figuren bester reichsdeutscher Erzeugung begann man na- Der Beginn de» Zinslaufes ist auf den 1. Jp- zwar 1S2S festgesetzt wo«d«n. Für di« Z«tt bi, »UM 31. D«z«mb«r 1924 sind Zinsen nicht zu entricht«. D«r Zinssatz beträgt vom 1. Januar 1925 ab! 1,2 vom Hundert, vom 1- Juli 1925 ab 2 6 v. K.; vom 1. Januar 1928 ab 6 v. H. Di« Zahlung d«r Zinsen hat an dem in den, Bertrage bestimmt«» Zeitpunkte zu «rsolgeu. Eine Ausnahmestellung nehmen die Hypotheken ein, di« im Grundbuche schon gelöscht waren. Nach dem vlelumstrittenen 8 28 Abs. 2 des Aus- wertungsgesehes beginnt die Verzinsung solcher Hypotheken, die infolge Aufwertung kraft Rück wirkung (Annahme der Leistung in der Zeit vom 15. Juni 1922 bis 14. Februar 1924) wieder eingetragen werden, nrit dem Beginn des Ael» «Wchmr mehr i» «smerrreuttz Berkin, 29. 10, Der „Berliner Lokalan- zeiger" meldet au» Nkünchen: In Durchführung der Kundgebung der Freisinger Bischosskonferen, Lpt der Weihbischof d«r Diözese Regensburg bei Therese Neumann von Konnersreuth, deren El tern und dein Ortspfarrer den dringenden und ernstlichen Munsch ausgesprochen, daß im allge meinen kirchlichen Interesse und in Rücksicht auf die Gesundheit der „Therese" alle Empfänge ein gestellt werden sollen. Diese kirchlich« Warnung entsprech« ganz dem persönlichen Wunsch der Be teiligten. Alle Besuch« in Konnersreuth dürsten demnach in Zukunft zwecklos sein. Todesopfer einer NusMe Erfurt, 27.10. DI« Unsitte der Kinder, sich an fahrende Wagen anzubängen, bat hier abermals ein Opfer gefordert. Da» sechsjähriar Söhnchen de« Schlossermeister« Günsche hing sich an einen Kieswagen, kam dabei zu Fall und wurde so nn- olücklich überfahren, daß der Tod kurz nach der Einlieferung in« Krankenhaus eintrai. WMplage in GaNzien Lemberg, 28. 10. In mehreren galizischen und Weise schein«, sich di« Pasch« schadks ge halten zu haben. M vesauge« i« duugerstrett Lol^. 1. U. 2m Lod«r Politeia«sänani» SOO Gefangen« in einen Hungerstreik «ingetrettn. z» Tunnel f-ver verletzt snfgesnnden Paris, 26. 10. TU. (Funkspruch.) In heiß 3 Kilometer langen Tunnel auf der Strecke Lyon- Rvanne worbe ein Mann in schwerverletztem Zu stande aufgekundsn. Der Unglückliche war in einem Eisenbahnabteil 3. Klasse emgeschlafen und von einein Neisegenossen während des Schlafes be raubt worden. Als er beim Erwachen Uhr unh Brieftasche vermißte und gegen die Beraubung protestierte, war er aus dem fahrenden Zuge hinausgeworfen worden. 3m Nebel ausgelassen LZL-""»" E 'En L'Ä'MchEd'.» Dm DmM'MjlM del de« SMy-WN« Lk LT »Äs " — ' - sind 6 Mann der Besatzung des ital Ächen ^^ Dampfers „Isabo" ertranken Die „Isabo" war! „„^g- Ueberlaf^ng der Aufwertungsstellen von Montreal nach Hamburg unterwegs, als sie in der Nähe der Inselgruppe bei dichtem Nebel auf eine Felsbank lief. Die Rettungsarbeitem ge° s statteten sich sehr schwierig, da das Schiff eimge' A" m 1-,, ^ Gläubiger zu Stunden nach der Strandung in zwei Teike zer-' Novelle, daß der 1. Apnl 1926 der späteste barst und die Unfallstelle infolge der zahlreichen Wobnung^^ die^'^r^'iwn^Leibe ^d"nlt«^ S von den Nettungsboooten nur " - - schwer zu erreichen war. Viele Schuldner von Aufwertungshypotheken haben es bis heute noch nicht für erforderlich ge- halten, Zinsen zu zahlen. Meist wird zur Ent- in der Zeit vom 15. C 22 bis 14. 2. 24 zurück- schuldigung angeführt, sie feien, über den Beginn, gezahlt. Der Aufwertungsbetrag beträgt 25 vom des Zinsenlauss nicht im Klaren. Die bisherige Hundert ----- 20 000 GM. Dieser Betrag wurde Zweifelsfrage ist aber durch die Novelle vom erst am 15. Juni 1927 in das Grundbuch ein- 9. Juli 1927 geregelt worden. Die Unterlassung ----- - - der pünktlichen Zinszahlung kann für den Schuld ¬ abend, den 5. November, den aus das Beste be- . .. . kannten Sänger und Gitarrenlpieler Sepp Sum- und ihn zu einem günstigen Zinssatz anzulegen, mer >u einem öffentlichen Liederabend gewonnen. Dem Schuldner wird es aber wohl recht schwer? Für Frankenberg Ist es das erste Mal, daß er seine fallen, den ganzen Aufwertungsbetrag heute schon Weisen erlönen läßt. Sepv Summer, ein geborener zu zahlen. Er wird daher bei dem Gläubiger Aeiermärker, Aah^n^iE^ die Belassung der Hypothek nachsuchen und, um das zu erreichen, einen zeitgemäßen Zinssatz bieten 23.10.1S27 Unterstützte Erwerbslose ohne Noistandsarbelier Zuschlags- empfangrr männl. weibl. zus. Stadt 33 17 so 28 Land IS 1 so 8 Sa.: 82 18 70 >S Lrkampftes Gück Originalromcm von I. S chn eid e r-Fo er st l. Urheber-Rechtsschutz durch Verlag Osk. Meister, Werdau. 3l Nachdruck verboten. Sie lud ihn zu einem Glase Wein ein, und in dem Augenblicke, als ihre Kelche mit Hohem Klingen aneinanderstießen, trat Rolf Machatizka über die Schwelle. Er hatte sich nicht melden Lassen und blieb nun etwas unsicher und so ziem lich ratlos an der Türe stehen. Maria erhob sich sofort, ihn zu begrüßen. ,Wie lieb von Ihnen, daß Sie mich besuchen! Ich hatte schon gedacht, Sie würden das neue Jahr ohne einon Glückwunsch für mich beginnen." Die Vorstellung der Herren war rasch beendet. Rolf sah ihr gegenüber in einem der bequemen 'Klubsessel und tat kaum die Lippen auf. Sein Körper war nicht mehr so hager und seine Man gen nicht mehr so schmächtig, wie im Herbste. Seine Gedanken tanzten wie im Wirbel, und ab und zu suchte er nach einein Blicke Marias, uni darin zu lesen. Sie ahnte, was in ihm vorginq. Er tat ihr unendlich leid. Nun quälte und marterte er sich wieder mit Aengsten und Zweifeln, die vollständig zwecklos und überflüssig ivaren. Und dann, als ie zum wiederholten Male das Wort an ihn gerichtet und stets nur eine ganz kühle, knapp« Antwort erhalten hatte, erwachte das Weib in ihr. Das Weib, das da raschblütkg überlegte: wenn ich ihm zeige, und wenn er einsieht, daß es auch noch andere Männer gibt, die man sieben kann, so muß er alles daran sehen, daß er der erste und einzige in meinem Herzen bleibt. Sie widmete sich nun beinahe ausschließlich dem Direktor, Rolfs Amoesenheit beinahe ganz außer Acht kassend. Kaum daß ihn einer ihrer Blicke streifte. Nur als sie ihm das Weinglas füllte, goß sie es ihm bis an den Rand voll, trotzdem sie mußte, daß er den Wein immer nur gemischt trank. Er sollte einmal Feuer in die j Adern bekommen. Sie wollte sehen, wie er sich dann geben würde, wenn er etwas mehr Alkohol zu sich genommen hatte. Ein bis zwei Gläser genügten vollkommen, seine Sinne zu umnebeln. Sie kannte ihn ja so gut, beinahe besser, als er sich selbst. Die Wirkung des Weines ließ nicht auf sich warten. Mit einem Male begann sich Rolf am Gespräch zu beteiligen. Maria horchte auf. Wie scharf seine Stimme klang, wie er die Worte hin- lvarf! So hatte sie ihn noch nie reden gehört. Direktor Bergmann ahnte den Feind und Ri valen in dem jungen Menschen. Seine Worte spitzten sich zu. Er wollte treffen und traf! Zu spät erkannte Maria, wie heikel das Thema war, über das sie sprachen. Es handelte sich um die Gleichberechtigung der sozialen Schichten. Und dann kam es, wie es kommen mußte. Die beiden platzten in ihren Meinungen aufeinander wie zwei Bomben, die bis an den Rand gefüllt waren. „Herr Machatizka, Sie eignen sich vortrefflich für einen Dozenten," sagte Bergmann spottend, „aber von den Dingen, über die wir schon ge sprochen haben, verstehen Sie rein nichts. Das müssen Sie kompetenteren Persönlichkeiten über lassen. Was Sie predigen ist Kommunismus!" Rolfs Gesicht, das der Wein etwas gerötet hatte, nahm einen Ausdruck an, als hätte ihn jemand auf die Backen geschlagen. Seine Wangen wurden plötzlich wieder fahl und seine Hände fuhren empor. Da legte ihm Maria die ihren bittend ans die Finger. „Lieber Herr Machn- tizka, das Wort des Herrn Direktors hat viel schlimmer geklungen, als es eigentlich gemeint war. Nicht wahr, Herr Bergmann, und als sie dessen abweisende Miene gewahrte^ sagte sie mahnend: „Die Herren sind doch gekommen, mir ein ge segnetes Neusahr zu wünschen und werden b«- greifen, daß ich es bedauern würde, wenn es mit Streit beginnt." Di« beiden schwiegen. Maria atmete auf, als Bombast durch das Mädchen sagen ließ: „Der Herr Direktor möchte die Güte haben, ihm noch für «ine kurz« Viestst- stunde Gehör zu schenken, er hätte ihm Wichtiges mitzuteklen." Bergmann erhob sich sofort und bat, sein Gehen zu entschuldigen. Aber er war tete vergeblich auf eine Aufforderung^ wiederzu- kommen. An der Türe stehend, blickte er noch einmal rasch zurück, sah, wie Marias Gesicht sich bittend zu dem Nols Machatizkas neigte und die Augen der beiden »neinanderbrcmnteu. War das möglich? Es konnte, es durfte nicht sein. Sie, eine Dame von Welt und ganz eigen artig lieblicher Frauenschönheit, und er, der Mann aus dein Hüttenvolke mit der Gebärde und dem Gesicht eines Asketen. Die Türe klappte sprunghast ins Schloß. Maria horchte auf Bergmanns Schritt, der sich entfernte. Dann legte sie ihre Wange auf Rolfs Hand, die ans dem weißen Damast des Tisch tuches ruhte. „Lieber! — Liebster!" Seine Finger zuckten. Das war alles. Sie hob das Gesicht und sah ihn an. „Rolf, was hast du mir vorzuwerfen?" fragte sie de- müttig. Er öffnete langsam die Lippen, als müßte er jedes Wort, das er sagte, überlegen. „Ich war ein Narr!" „Ja," sagte sie ernst, „ein Narr!" „Du spottest noch!" fuhr er auf, „und ich bin am Verzweifeln — am Verzweifeln!" Ihre Hände schmeichelten sich in die seinen, sie vermochte nicht mehr ruhig sitzen zu bleiben und kam zu ihm herüber. Beide Arme schlang sie uni seinen Hals. Laß!" sagte er gequält. Da ließ sie dieselben wieder sinken. Was hakte sie ihm getan? Sie begriff, daß es nichts als sinnlose Eifersucht ivar, die ihn erfüllte und der er keinen Ausdruck geben wollt«. Jedes Mort von ihr würde die Sache schlimmer machen. Sie ging von ihm weg nach einem der hohen Fenster, das in den Park führte und schlug die Vorhäng« zurück. Weiße, flimmernde Hell« lag über dem Parke. Die Höhe des Schnees er reichte beinahe den Sims. Fleckenlos rein glitzerte er im grellen Strahl des Lüsters, der sein Licht in breiten Strahlmbündeln hinausschickte. Sie lehnte di« Stirne gegm die kalten Schriben und fühlte sich so gottlos verlassen, so ohne jeden Halt, daß sie glaubte, sie müsse das Fenster auf- reißen und fliehen vor dem ganzen Leben, das noch vor ihr lag, vor sich selbst und vor dein Manne, dem sie ihr Herz geschenkt hatte und der es in den Händen hielt, «ls sek es etwas, das er nur notgedrungen mit sich schleppte. Wenn sis nur Ruhe finden könnte, gleichviel, wo es war, und müßte sie auch bis außerhalb der Stern« wandern. Sie hörte Rolfs Schritt hinter sich und das Zittern seiner Hände auf ihrem entblößten Arm. Avarum zeigst du dich ihm so, Maria?" Sie sah hastig an sich herab. Sie hatte picht mit seinem Kommen gerechnet und trug «in Ge sellschaftskleid, das in tiefem DekolletL Schultern und Arme frei ließ. Tine dunkle Welle von Rok kroch ihr über den Nacken bis hinauf an die Schläfen. In jeder Abendgesellschaft erschienen die Frauen und Mädchen so. Niemand Nahm Anstoß daran als er. „Ich werde mich umkleiden," sprach sie und wollte zur Türe gehen. Er hielt sie zurück. „Bleib, mein Liebes. Meinetwegen ist es ja nicht. — Ich denk« am« rein von dir, auch wenn ich dich so vor mir sehH — Aber der andere! — Er hat dich noch völlig entkleidet." Sie weinte hilflos auf.„Warum machst du mich schlecht?" „Schlecht? — Ich mache dich schlecht, Maria? — Wenn es so ist, werde ich mich züchtigen müssen." „Rolf!" Ihre Selbstbeherrschung war zu Ende, Sie warf sich aufschkuchzend in ixn großen Stuhl vor dem Kamin und wühkte den Kopf in den brokatenen Polster. Er ging vor ihr auf und ab und hatte die Hände ineinandergekrallt. „Mach «in Ende, Maria! Ein Ende! Ich werde sonst wahnsinnig darüber." (Fortsetzung folgt.)