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Beilage zuin Fvankenbevger Tageblatt Freitag, den S1. Mak 1»26 83. Jahrgang «r. 11« des tat- gez. Müller. Ministerium des Innern. Dem Rufe zu dieser Feier waren di« Kame- zurück. Wir haben nur nicht vergessen, dah Bis» raden des Stahlhelms sehr zahlreich gefolgt. Di« marck, der gewaltig« Schmied, das vielgespalten« Räume der „Germania" zeigten ein Bild, das so Reich zu einem Meisterwerke völkischer Staatskunst recht der Würd« des Abends entsprach. zusammenschweißte und dann dem in allen seinen Mit Nachdruck verboten 10 das Dessert ausgctragen, entfernt hatte, berich- arn bekommen habe. sei seinerzeit zu dem Werte erfolgt, den sie sächlich hatten. Nach mehrstündiger Beratung Ml« der richtshof das Urteil, das auf Verwerfung Revision lautet. Ee- der Mehrstündige Mellsberatnng Leipzig, 20. 5. Bor dem 4. Zivilsenat Reichsgerichts fand heute vormittag die Ne- Somit findet keine Aufwertung der rot gestempelten Tausendmarkschein« statt. vislonsverhandlung wegen des Auswertungsan« spruches der Kriegrnoten statt. Zu der Verhandlung hatte sich ein« große Menge Zuhörer «ingefunden. Einig« hundert Personen erwarteten außerdem vor dem Gerichts- gebäude di« Entscheidung des Senat«». Die Vertreter der Klage kamen zu dem Schluss, dah die 83 1, 2 und 9 des Reichs- bankgesetzes nichtig feien und das» deshalb die Ansprüche der Noteninhaber berücksichtigt und nach Treu und Glauben befriedigt werden müss ten. Insbesondere müsse «in wesentlicher Un terschied zwischen den Inhabern neuer und alter Banknoten gemacht wersen. den schlveren, mächtigen Kredenzen, di« reich ge» sämitzt waren, waren kostbare Geräte ausgestellt. Ein Diener servierte die Speisen,, di« von den vier Menschen ziemlich schweigend eingenom men wurden. Erst, als sich der Diener, nachdem rung hat Pilsudfli abgegeben. Die Zentrums partei, die christlichen Demokraten, die Piast-Par- tei und die nationale Arbeiterpartei haben bis KInderirsmg der polnischen MüonawersammliW W ar s chau, 20. 5. Wie heute erklärt wird, tritt di« Natronalvermmmlung endgültig am 29. Mai in Warschau zusammen. Morgen nüd der Sejm die Einladungen Mr Nationalversammlung ausgeben. Die Linksparteien verhandeln gegen- Blicken an. Ruhig blickte sie zu ihm auf. „Warum soll ich Ihnen zürnen?" „Weil ich Sie um Ihr« Hand gebeten habe." nf, wir seien verkappte Monarchisten, mit aller Entschiedenheit Frau von Tölz zog sich zu einem verschrote- genen, ni« eingestandenen Mittagsschläfchen zurück. wärtig mit den Minoritäten über die Teil nahme an der Maatsprä'identenwahl. Das Pro gramm der Linksparteien, die geschlossen für Pkl- sudski stimmen werden, i't folgendes: Wahl Pil- sudskis -um Staatspräsidenten, Erweiterung der Kompetenzen de; Staatspräsidenten, Auflösung der beiden Kammern und Ausschreibung von Neuwahlen. Als Kau' idaten für den Staatspräsi denten werden heute in politischen Kreisen fol gende PersömiH'ei en genannt: Ptlsudski, Rataj, Skrzynski, Paderewski und Kuchaczewski. Rataj erklärte heute ,das; er unter keinen Bedingungen die Wahl annehmen würde. Eine ähnliche Erklä- Der Rechtsvertreter der Reichsbank führte aus, daß die alten Reichsbanknoten ihr« Eigen schaft als Inhaberschuldverschreibung«« mit dem Sperrgesetz vom 4. August 1914 verloren hätten. Von diesem Augenblick an seien sie nur reine Geldzeichen gewesen und es bestehe kein Unter schied zwischen denen alter und neuer Ausgabe. Es sei durchaus kein Hoheitsrecht preisgegeben worden und auch von einer Enteignung köm» durchaus kein« Rede sein. Der Aufruf der Noten Obc'ck^Vi'M zur Lonalltät für die Regierung Bar- tel u-d die provisorische Präsidentschaft Rataj aufgefordert werden. Km Zulias Befreiung Roman von K. Courths. Mahler. vopyrigth 1926 by Karl Köhler 8c Co., Berlin. Zehlendorf. ihnen nichts genützt. Trotz Ausschlußdrohung, trotz Kontrolle, trotz Veröffentlichung der Na. men hatten die Dreiundzwanzig überall km Lande stattliche Versammlungen zu verzeichnen. Da das nichts genützt hat, will «s dec Landesarbeits- ausschuß der SPD. Sachsen, dessen Führer und geistiger Vater der „hochberühmte" Genoss« Schulrat a. D. Arthur Arzt ist, offenbar mit einem Druck aus die Tränendrüsen der Genossen versuchen. Gr veröffentlicht «inen weinerlichen Aufruf an die Parteigenossenschaft, worin «s am Schluß h«ißt: „Das Treiben der Drei und zwanzig ist um so verbrecherischer (l), als die Parte» unmittel. bar in schweren Kämpfen mit dem reaktionären „Was ist es denn für ein Mensch?" fragte seine Mutter. Norbert zuckte die Achseln. „Er soll Offizier gewesen sein; hat "oen Krieg mitgemacht und ist nach dem Krieg« mit einem holländischen Freunde nach Borneo ge gangen, wo er mit diesem ein geschäftliches Un ternehmen gründete, das anscheinend guten Ge- wimi abgeworsen hat, da er Obergriesbach kaufte und in voller Stimme bar ausgezahlt hat." „Sv ist er wohl noch ziemlich jung?" fragte Frau von Tölz mit einiger Unruh«. „Mitte Dreißig." „Verheiratet?" „Ich glaube nicht." MmWWe TstlMbWttWg mi der «WH« Grenze Berlin, 20. 5. Die ,D. A. Z." meldet aus Vari«: Au« Bukarest wird gemeldet, dah di» rus sischen Truppenansammlungen an der polniscben Grenze di« rumänische Regieruna in Uebereinssim- mim« mit dem polniich-rumänischsn Vertrag ver- anlatzt haben, eine Teilmobilisiernng an der Mara- bischen Grenze an,nordnen. Eine gewiss« Anzahl von Einheiten der Kriea-marin« wird ebenfalls die Order erbasten, sich in Bereitschaft zu halten. Keine Aufwertung der rotgestempelten Tausender Das RcichSgericht weist di§ Revision gegen das KammergerkchtS- nrteil zurück Geist ausströmenden Ansprache, die er durch einen Hinweis auf die Bedeutung des Augenblicks ein leitete. Alsdann führte er u. a. aus: Trotz des zufieht und sich sagt: Es geht doch unter. Und trotzdem hört man gerade von den Leuten, dl« bin Vaterland keimen wollen, daß ein 60 Milli- onenvolk, wie das Deutsche, nie untevgehen kann. Ihre Hoffnung ist auf die Internationale ge richtet auf die sie nun schon fast 3 Jahre warten. Mit Ekel und Abscheu wendet sich das Ausland von uns ab, weil sich ein Teil des deutschen Vol kes selbst entmannt hat, und solang« wir nicht wieder en io sind in allen unseren Stämmen dürfen wir nicht hoffen, daß sich unser Schicksal wieder zum besseren wenden wird. Durch die Pflege treuester Kameradschaft wird uns die Kraft, um MS allen Gewalten Mm Trotz zu erhalten. Mr tehen ein für Ordnung und Recht und wollen >em Vaterlande den Platz in der Welt wieder er kämpfen helfen, der ihm gebührt. Durch Opfer- finn mühen wir uns die Not der Gegenwart M mildern. Wir folgen unserm selbstgewählten Füh rern, wie es sich für einen rechtschaffenen, Pflicht- und chrliebenden Deutschen geziemt. Di« Füh rer wissen, daß sie bei Uebernahme ihres Amtes von vornherein auf dm Dank für ihre vaterlän dische Arbeit verzichten müssen. Mit der feierlichen Verpflichtung des Orts- gruppenführers, von dem er hofft, daß er den > Stahlhelmgedanken in Frankenberg zum vollsten i Erfolge führt, schloß die Ansprache. I Der allgemein« Gesang: Ich hab mich erge- ben mit Herz und mit Haufd . . . war der Auf takt zm Verpflichtung der Ortsgruppe durch ihren Führer. Kam. Pfitzner ergriff hierauf das Wort zu seiner gedankenreichen und echten soldatischen deutsch' Fraktion des oberschlesischen Sejm hat einen Ani" uf erlassen, i» dem all« Deutschen in Ein Attentat ans dlerrSnendriisea Die sächsischen Radikalen haben bekanntlich mit allen Mitteln des Parteiterrors versucht, die Parteigenossen von dem Besuch der Ve.samm- lungen der Dreiundzwanzig abzuhalten. Das hat Jutta hatte die Augen nicht von ihrem Teller gehoben, aber ihr Herz klopfte seltsam un ruhig. War es der neu« Besitzer von Ober- griesbach gewesen, der ihr heute im Walde be- Frau von Tölz erhob fick, ging an ihr vor- «h«r m da« anstoßend« Speisezimmer und klin gelt« nach der Rüche, daß aufgetragen wurde. Bianbin* legte di« Hand auf Juttas Arm und führt« st« hinüber. Norbert aber sah mit einem ftlrsam brennenden, flackernden Blick hinter Jutta h«r. Ä« 1mg wieder «kn schwarzes Kleid von weicher, fliebender Seide, das di« Unterarme und M«n Streifen des Nackens frei ließ. Mich und schwer lag der goldbraun« Fl«chtenknotm auf d«m weißen, «delg«svrmtm Nacken. Di« sah wund«» schön aus — und in Norberts Augen flammt« «s Ne Stellung der sW. Regierung zum Wikingbund Dresden, 20. 5. Die Nachrichtenstelle der Staatskanzlei verbreitet folgende Meldung: Der Minister des Innern hat dem Kapitänleutnant «. D. von Killinger auf dessen bekanntes Schrei- G«n heute die Antwort erteilt: Dresden, 26. 6. 1926. Mit Schreiben vom 15. Mai 1926 haben Sie d«m Ministerium des Innern einige Schriftstück« »nierbreitet: 1. Satzung des Bundes Wiking, ». „National« Einheit tut not'', Arbeitsprs- gramm des Kapitäns Ehrhardt und des ihm angeschlossenen Verbandes, Rundschreiben Nr. 38 vom 5. März 1926. Gleichzeitig haben Sie erklärt, daß der Wikingbund sich jedweder monarchistischen Propa ganda enthalte, geschweige daß er sich nivnarchi- sttsch«r Umtriebe schuldig mache. Diese verwerfe er laut Programm des Kapitäns Ehrhardt. Sie haben am Schluß des Schreibens der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß Ihre Ausführungen ge nügten, so daß der Frage, ob der Wikingbund auch in Sachsen verboten werden soll, überhaupt nicht näher getreten zu werden braucht. Da» Ministerium hat Ihnen hierauf folgen- dir zu eröffnen: Die überreichten Schriftstücke sind dem Ministerium sämtlich bereits bekannt. Dem Ministerium ist aber aus den Erfahrungen d«r letzten Jahre ebenso bekannt, daß das tat- sächlich« Verhalten Ker einzelnen Vereinigungen im Widerspruch zu ihren Satzungen und Schrift stücken steht. Das Ministerium kann daher bei seiner Entscheidung auf diese Satzungen und Schriftstücke keinen Wert legen, sondern muß seine Entscheitstmg lediglich von dem tatsächlichen Ver- _ halten der betreffenden Vereine und Organisa tionen abhängig machen. Hierbei soll besonders darauf hingemiesen werden, daß das jetzige Pro- gramm des Kapitäns Ehrhardt für das Mini- stenum umsoweniger beweiskräftig sein kann als cs im Widerspruch mit dein früheren Verhalten Ehrhardts steht, der des Hochverrats und der Beihilfe zum Meineid angellagt war und dessen Strafverfahren lediglich durch die inzwischen er folgte Amnestie nicht zum Abschluß gelangte. Das' Ministerium des Innern wird also seine Ent-j fcheidung, ob der Bund Wiking auch für Sachsen - w> verbieten sei, lediglich von dein tatsächlichen! Verhalten des Verbandes und seiner Mitglieder abhängig machen, wob«! von ausschlaggebender Bedeutung sein wird, welche Feststellungen das zuständige Gericht über das Verhalten des Wikingbundes und seiner Mitglieder treffen wird. Da die Landesleitung des Wikingbundes die Eingabe vom 15. Mai 1926 gleichzeitig der Presse mitgeteilt hat, hält es das Ministerium für zweckmäßig, vorstehende Antwort ebenfalls der Presse bekannt zu geben. ... „... ... ... Bürgertum steht, um namentlich den Dolksent- fetzt noch keine Kandidaten ausgestellt. Dies scheid zu «In«m Sieg« des Proletariats zu ge- " - . ....... -. - . Der gesunde Sinn der Parteigenosscn- wenn wir weiterhin unter einem Dache leben wollen." Er atmete gepreßt. „Cie lassen mir keiire Hoffnung, Jutta?" „Nein." Hart und schneidend kam dies Nein Über ihre Lippen. Sein Gesicht verfärbte sich. „Cie sind grausam," stieß er heiser hervor. „Bitte — kein Wort mehr darüber," sagt« sie kalt und abweisend. Er verneigte sich, die Hacken zusammenschla- gend, in korrekter Weis«. „Ihr Wunsch ist mir D«f«hl." Sie neigt« leicht das Haupt und folgte Blan- din« auf di« Terrasse, die auch hier an der Hin teren Fassade des Schlosses lag. Tine breite Trepp« führt« von hier in den Park hinunter. Norbert sah ihr mit lodernden Blicken nach, aus denen ein unreines Begehren brannte. Sie wird schöner mit jedem Tag, und man könnt« um ein Weib wie sie schon den Verstand ver liere», dachte er. Dann wandte er sich schnell ab und verließ das Haus, uni sich nach den Ställen zu begeben, die abseits hinter dein Park bet den Wirtschaftsgebäuden lagen. Hier macht« er seiner schlechten Laun« Lust, indem er die Domestiken gusschalt und hin und her jagte. Blandine unv Jutta promenierten Arm in Arm «ine Weil« im Park. Sie plauderten heute freier und ungezwungener, als sonst und auch viel herzlicher. Jutta fühlte, daß Blandine ihr wirklich zugetan war und ihr ein warmes Emp finden entgegenbrachts. Aber sie merkte auch, daß sie von irgend etwas bedrückt war. Lastete es so schiver auf ihr, daß sie den Bruder so niedrig einschähen mußte? Od«r be- drückte sie das einsame, zurückgezogene L«b«n, das st« führen mußte? „Es ist nicht gut für dich, Blandine, daß du Hein jmrges Leben in diesen Mauern ver- trauern mußt, auf denen der Fluch eines unge- sühnten Mordes lastet," sagte sie ernst. Blandine atmete tief 'auf. chaft wird «s nicht zulassen^ di« mit so vielen Opfem aufgebaute fozialdsmokrallsche Organisa- tion, die das einzige Bollwerk gegen reaktionäre Bestrebungen ist, zu zertrümmern, Di« Drei undzwanzig sind cingefchwenkt in die Reihen der Reaktion. Wi« jeder Sozialdemokrat seine Auf- gäbe darin sieht, die Reaktion zu bekämpfen, wo er sie vorfindet, wird er mit derselben Rück sichtslosigkeit gegen die vorgehen, die den trau- rige» Mut fanden, ihre Hand gegen den Ba» der Organisation zu erheben. Darum gibt es nur eine Losung: Di« Einheit der Sozmldemo- kratischen Partei über alles andere zu stellen und den Parteispaltern das Handwerk zu legen!" „Mußt du das dein« nicht auch vertrauern? Du zählst doch kaum drei Jahr« mehr als ich, und viel Schweres lastet aus dir." „Eben, weil Schweres auf mir lastet, bin ich hier in der Stille am besten aufgehoben. Aber du? Wenn ich nur wüßte, wie ich dir ein wenig Sonnenschein und Freude schaffen könnte." Blandines Aug«n wurden feucht. „Du bist so gut, Jutta, so großherzig. Aber sorg' dich nicht um mich. Wenn du mir «ine Freuds machen willst, dann laß uns in Zukunft unsere einsamen Stundei, teilen. Ich bin so viel allein, wis du. Mit meiner Mutter verstehe ich mich nicht gut. Was sie an Liebe zu geben ver mag bei ihrer Veranlagung, da, gehört Nor- bert. Wir haben uns immer ziemlich fern ge- standen. Deshalb habe ich mir schon ost ge wünscht, daß ich dir näherkommen möchte." Mit warmem, festen, Druck faßte Jutta ihre Hand. „Warum hast du inich das nicht wisse« lassen? Ich bin dir gut, Blandine. Und wenn du an'meine Schuldlosigkeit glaubst, können ustr einander sehr viel sein." „Das wollen wir, Jutta." Und sie plauderten offenherziger und freier miteinander als bisher. Da die Aprilssune außergewöhnlich warm herabschien, setzten sie sich im Park an einer son nigen Stelle auf eine Bank. Hier hatten sie eine herrliche Aussicht auf ein wundervolles Berg- Panorama. Eine Weile betrachteten sie es i» schweigender Andacht. Dann sagte Blandine, Juttqs Hand fassend: „Sieh es nicht als eine Aufdringlichkeit oder al» müszig« Neugier an, wenn ich dich bitte, mir doch einmal offen zu erzählen, wie es kam. daß du Onkel Maltes Frau wurdest. Wir haben nie darüber gesprochen, und mir ist, als müsse mir «in Rätsel gelöst ,verden in dieser Angelegenheit." (Fortsetzung folgt.) , dem Erscheinen des Bauführers, Kamerad Major Stiebler, nahm die Verpflichtungsfeier ihren Anfang. Der von der Skahlhelmkapelle gespielt» Frkdencus-Rer-Marsch leitete zu der kernigen Be grüßung des Ortsgruppen-Führers, Kam. Hanns Pfitzner, über. Der Prä'entiermal sch künvete den Anwesenden das E.scheinen der Fahne, da» Sinnbild unwandelbarer Treue zum angestammten Baterlande und treuester Zusammeiegehörigkett in guten wie In bösen Tagen an. Zum Zeichen der Achtung erhoben sich di« Kameraden von den Plätzen. Der Gauführer ergriff hieraus das Wort zu seiner begeistert aufgenommenen Ansprache, di« es Verdient in allen Gassen und Winkeln unserer Stadt gehört zu werden, denn sie war ein Appell an alle die Volksgenossen, die ein Interesse da ran haben, daß Deutschlands Ruf in der Wekt nicht leide. Mrt Verachtung sprach er von den Leuten, di« sich trotz schwerster Notzeit, durch die verwerflichsten Mit el zu betäuben versuchen, um sich dadurch der Mitarbeit beim Wiederaufbau unseres Vaterlandes zu entziehen. Das Vater land verglich er mit einem untergehenden Schifft, auf dem der eine Teil der Mannschaft bis zum letzten Memm e um das Schiff ringt, während der andere Teil untätig dem Sinken des Schiffes »uf wie verhaltene Leidenschaft. Aber es war »^et Er? Es konnte sehr wohl sein. Sie kein reines Feuer, was in seinen Augen brannte, s hMe gern »ach seinem Namen gefragt, aber sie Er war ein großer, schlanker Mensch, im diese Frag« zurück. Beginn der Dreißig. Sein Gesicht war nichts Als die Mahlzeit zu Ende war, sprang unschön, aber trotzdem unsympathisch und trotz Blandine aus und trat hinaus auf die im Sonnen der Jugend schon ziemlich verwüstet und wie von liegende Terrasse. Ji« Aprllsonne meint« unreinen Leidenjchasten zerstört. Langsam folgte xz mch und lockt« ins Frei«. «r den Damen in das Speisezimmer. Es war, wie alle Räume d«s Hauses, vornehin und ge- biegen ausgestattet. Die runde Tafel war sorg- kam gedeckt mit köstlichem Damast. Reich«» Sil vergerät, blitzendes Kristall und feines Porzellan verrieten den Reichtum dieses Hauses. Auch aus Jutta wollt« Blandine folgen. Da vertrat ihr Norbert den Weg. „Sie zürnen mir, Jutta," stieß «r sichtlich erregt her cmr und sah sis mit brennenden Ein leichtes Rot huscht« über ihr Gesicht. »t« Norbert, daß Obergrießbach «ine»' neuen Cle s h ungemein zung und reizend au». Herrn bekommen habe. „Cs ist das Vorrecht der Männer, solch« „Er soll schon seit zwei Wochen in Ober- Wünscl-e aussprechen zu dürfen. Aber nun wollen grie^ach residieren. Ich hört« «s vom Gemeinde, wir dies Thema nie mehr berühren. Es ist mir Svrsteher," sagte er. peinlich, und wir müssen es zu vergessen suchen, — c Verleumdungsfeldzuges der gegnerischen Presse B-WstWlmgss-ler des Stahlhelm 'L B. d. Z, ortsgruppe Minkenberg 77 am 17. Mai 1926 - - - - - - -