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146, 28. Juni 1910. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 7655 Zahlungen für Versicherungskerpflichtungen: a) Bezahlte Pensionen ^-8 27 064,95 ö d) Geleistete Rückzahlungen . . . ^ 8 501,50 35 566 45 Verwaltungskoften 20 735 31 Leistungen des Stiftungssonds 3 807 Abschreibung aus Inventar Prämienreserve: a) des Altersrentenfonds . . . .Fl 014 642,30 b) des Jnvalidenfonds . . . . -F 218 880,30 e) des Witwen- u. Waisenrenten- 684 55 sonds » S2 320,85 Sonstige Reserven und Rücklagen: 2-) Zuschußfonds für Alters- und Invaliden rente ^ 227 628,79 b) Zuschußfonds für Witwen- und Waisenrenten 85 770,28 o) Reservefonds 89 716,59 ck) Außerordentlicher Reservefonds . 6120,— s) Hypothekenzinsenreserve . . . 2 075,— 1 265 843 45 t) Stiftungsfonds ^ 133 758,23 546 068 89 Uberschuß 26 546 34 1 898 151 99 München, den 31. Dezember 1909. Der Vorstand. (gez.) I. Ritter von Schmaedel. (gez.) Will,. Prager. (gez.) Gg. Schaumberg, Bureaudirektor. (Deutscher Neichsanzeiger Nr. 147 vom 25. Juni 1910.) * Denkmal für Heinrich von Kleist. — Das Denkmal für Heinrich von Kleist in Frankfurt a/Oder ist am 25. d. M. feierlich enthüllt worden. Die Festrede hielt Geheimer Rat Pro- fessor Dr. Erich Schmidt, der zeitige Rektor der Universität Berlin. Das Denkmal ist eine Schöpfung des Bildhauers Gott lieb Elster in Grunewald bei Berlin. Der künstlerische Reiz des Werkes wird sehr gerühmt. — Zu allgemeinem Bedauern erlitt die Feier eine Trübung durch Erkrankung des Festredners Geheimrat Professor vr. Erich Schmidt. Folgende Nachricht ging den »Leipziger Neuesten Nachrichten« zu: Frankfurt a. O., 26. Juni. Bei der Enthüllung des hier er richteten Kleistdenkmals wurde der Rektor der Berliner Universität Erich Schmidt, der schon bei der feierlichen Rektoratsübernahme von einem ernsten Unfall betroffen wurde, von einem Hitzschlag befallen. Er mußte schließlich unter ärztlicher Begleitung nach Berlin gebracht werden. Ernste Besorgnisse bestehen jedoch zur zeit nicht. Marie von Ebner-Eschenbach-Fonds. — Die hochgeachtete Schriftstellerin Freifrau Marie von Ebner-Eschenbach in Wien erreicht am 13. September d. I. das achtzigste Lebensjahr. Vor einigen Monaten lud Herr LudwigLobmeyr infolge mehrseitiger Anregungen eine Anzahl Schriftsteller und Schriftstellerinnen zu sich, damit man darüber berate, wie die Dichterin zu ihrem achtzigsten Geburtsfeste zu ehren sei. Die Versammlung war darin einig, daß es schwer wäre, die äußeren Auszeichnungen, die der Dichterin vor zehn Jahren dargebracht wurden, zu überbieten, vr. Anton Bettelheim gedachte der Ehrung, die man Franz Grillparzer zu seinem achtzigsten Geburtstage erwiesen hatte, und schlug vor, diesem Beispiele zu folgen. Der Antrag fand all gemeinen Anklang, und die Versammlung faßte den Beschluß, nach dem Muster der Grillparzer-Stiftung einen Fonds zu sammeln, der den Namen »Marie von Ebner-Eschenbach - Fonds« tragen und einem gemeinnützigen Zwecke dienen solle, den die Dichterin zu bestimmen hätte. Um dieser eine Überraschung zu bereiten, sollte die Aktion in aller Stille geführt und ein Ausruf an die breite Öffentlichkeit vermieden werden. Des halb wurde nur ein enger Kreis von Persönlichkeiten zur Mitwirkung eingeladen und selbstverständlich auch nur ein bescheidenes Ausmaß für den aufzubringenden Fonds in Aussicht genommen. Was man sich in materieller Beziehung versprach, ist erzielt worden. Der Wunsch jedoch, daß die Dichterin von der Aktion erst an ihrem Geburtstage Kenntnis erlange, hat sich nicht erfüllt. Für zahlreiche Teilnehmer war es von vornherein klar, daß die Sache nicht geheim bleiben könne. So hat denn Freifrau von Ebner-Eschenbach von der Aktion jetzt schon erfahren und ihre Billigung ausgesprochen. Die Ehrung soll sich in der Weise voll ziehen, daß an die Dichterin eine ihr Wirken würdigende Adresse gerichtet wird, die mit der Bitte schließt, den Zweck des ge sammelten Fonds bestimmen zu wollen. Die Adresse soll die Unter schriften aller Persönlichkeiten tragen, die den Fonds durch Beiträge gestiftet haben. Von mehreren Seiten wurde dem leitenden Komitee, das aus Vertretern der Wiener Schiller-Stiftung und der »Concordia« zusammengesetzt ist, der Wunsch nahegelegt, nunmehr, da der Schleier des Geheimnisses gelüftet sei, auch noch all denjenigen, die von der im Zuge befindlichen Aktion bisher nichts wußten, aber nicht fehlen möchten, Gelegenheit zur Mit wirkung zu geben. Das Komitee will dem Rechnung tragen und stellt es daher jedermann frei, seinen Beitritt bei Herrn Ludwig Lobmeyr(Wien, I. Bez., Kärntnerstraße Nr. 26) anzumelden, beziehungsweise von ihm die Zusendung eines Postsparkasse- Erlagscheines zu verlangen. (Wiener Abendpost.) * Verband deutscher Architekten- und Ingenieur-Ver eine. — Die 39. Abgeordneten - Versammlung wird in diesem Jahre in Frankfurt a. M. in den Tagen vom 2. bis 4. September zusammentreten. An die Abgeordnetenversammlung wird sich vom 4. bis 7. September die 19. Wanderversammlung des Ver bandes anschließen. Zeitungen in Deutsch-Siidwestafrika. — Aus Swakop- mund wird der »Deutschen Kolonialzeitung« mitgeteilt, daß dort demnächst eine neue Zeitung entstehen soll, die in einer neu eingerichteten Druckerei hergestellt werden wird. Die rund 10 000 weiße Einwohner zählende Kolonie würde dann, das Amtsblatt eingerechnet, fünf Zeitungen haben: je eine in Wind huk und in Lüderitzbucht, zwei in Swakopmund und das in Windhuk erscheinende Amtsblatt. * Berliner Hochschulen. — An der Universität Berlin sind im laufenden Sommersemester 8783 Studierende immatri kuliert (darunter 602 Damen). Die theologische Fakultät zählt 358 Studierende, die juristische 2398, die medizinische 1668, die philosophische 4461. — Außer den Studierenden sind in diesem Sommer 743 Männer und 365 Damen als Gasthörer zugelassen. Die Kaiser Wilhelms-Akademie für das militärärzt liche Bildungswesen zählt in diesem Sommer 402 immatrikulierte Studierende, die Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg 2168, die Bergakademie 241 Studierende, die Landwirt schaftliche Hochschule 600, die Tierärztliche Hochschule 375, die Akademie der Künste 367. Nach alledem umfaßt die Berliner akademische Welt im Jubiläumsjahre der Universitä eine Gesamtzahl von 14 034 Studierenden. Neue Photographische Gesellschaft, A.-G. in Steglitz. — Die am 25. d. M. abgehaltene Generalversammlung nahm einen sehr bewegten Verlauf, da die erhebliche weitere Erhöhung des Verlustsaldos verschärfte Mißstimmung in den Kreisen der Aktionäre wachgerufen hat. Die Abschlußgenehmigung und die Erteilung der Entlastung erfolgte gegen eine Opposition von 34 bezw. 42 Stimmen. Die Verwaltung wird einer Reorganisation näher treten, wenn der Aufschwung der letzten Monate Nachlassen sollte und die Einführung der Rasters nicht den erhofften Gewinn bringen sollte. Die Konvention für Bromsilberkarten habe bereits einen erhöhten Preis von 32 auf 38 ^ gebracht. Man hoffe, daß, wenn nicht in diesem Jahre, so doch in den nächsten Jahren eine Dividende zur Ausschüttung gelangen werde. Neugewählt in den Aufsichtsrat wurden Bankdirektor Siegismund, Geheimrat Büchtemann und Baurat Genest. (Leipziger Neueste Nachrichten.) * Deutscher Journalisten- und Schriftstellertag. — Der Deutsche Journalisten- und Schriftstellertag, der dieser Tage in Würzburg gehalten wurde, beschloß auf einen ihm erstatteten Bericht des Redakteurs Giesen-Frankfurt a. M. den Antrag beim Vorort, dieser möge beim Bundesrat und dem Reichstage dahin vorstellig werden, daß der fliegende Gerichtsstand der Presse im Zivilprozeß so eingehalten werde, wie im Strafprozeß. 993*