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ImRrklamrl«», di«3«U«ILaMb V»M<ch«<r-kto»t»i v«>pr>i n«. irrrL Tageblatt - Amlsblalt und Slädlischen Behörden in Aue, Grllnhain, Karienslein, Johanngeorgenstadt, Löbnitz, Neustädlel, Schneeberg, Schwarzenberg bzw. Wildenfels. Verlag von C. M. Gärtner, Aue, Erzgeb. Femsprech»Anschlüsse: Aue 81, Löbnitz (Ami Aue) 440, Schneeberg 10. Schwarzenberg 19. Drahlanichrifl: Volkssreund Aueerzgebirge. Nr. 298. Sonntag, den 22. Dezember 1918. ÜS«»—«-»»»n^» 71. Jahrg. SSSSSLiSSSSSSLSSSSSSSSS» Die amtlichen Bekanntmachungen befinden sich im DelbiaN. Generalleutnant Scheüch über den militärischen Umsturz. Der zuriickgetretenc Kriegsmlnlster General Scheüch führte in «irrer Unterredung mit dem Herausgeber einer Korrespondenz u. a. folgendes aus: Die Forderung, daß die oberste Kommandogewalt über Heer und Flotte von den Volksbcanstraglen unter Kontrolle des Voll- zugsrots ausgeübt werden soll, erscheint mir in dieser Fassung nicht recht überlegt. Wie denkt man sich wohl eine von sechs Volksbeauf tragten gehandhabte Kommandogewalt? Es mühte wohl darauf herauskommen, daß entweder einer der Volksbeauftragten damit betraut wird, wie ja auch jetzt schon jeder der Volksbeauftragten «inen bestimmten Teil der der Neichslcitung zufallenden Angelegen- heilen zu bearbeiten hat. Oder diese Befehlsgcwalt wird auf einen Befehlshaber delegiert; der gegebene ist der verantwortliche Kriegs- Minister. Die Grundlage für die Einrichtung ergibt sich aus der Verfassungsänderung vom 28. Oktober d. I. Auch hier scheint mir ruhig überlegtes Wciterbauen geboten. Eine auf so hirze Zeit zu- sammenberufene Versammlung, wie der Kongreß, war wenig ge eignet, in organisatorischen Fragen von so ausschlaggebender Be deutung Beschlüsse zu sassen. Ich weih auch nicht, ob man sich im Kongreß über den Begriff einer obersten Kommandogewalt so recht im klaren war, zumal über ihre Ausübung im Kriege. Ich be zweifle es, sonst wäre dieser Beschluß kaum zustande gekommen. Ein Beweis für mich, daß wirklich Sachverständige bei den ge sondert geführten Verhandlungen nicht zu Worte gekommen sind, daß da nur die Leidenschaft diktiert haben kann, ist die Forderung, daß für die Zuverlässigkeit der Truppenteile und die Aufrechterhal tung der Disziplin die Soldatenräte verantwortlich sein sollen. Wer führt denn die Truppe, wer soll sie denn am Feinde führen oder wenn sie zu Aufgaben der Polizei von dieser berangezogcn wird? Doch ihr Führer, und auch hier nicht ein vielköpfiger Rat! Nur der jenige, der die Verantwortung für ihre Erziehung, Ausbildung und ihre Disziplin trägt, hat auch die Ftthrerautorität. Eine Teilung - Lieser Verantwortung untergräbt jede Verwendbarkeit der Truppe. lieber die Entfernung der Abzeichen der Offiziere und Unter offiziere, über die Beseitigung des Vorgesetztenverhältnisses außer Dienst möchte ich gegenüber den Schlagworten „Symbol der Zer- trümmerung des Militarismus und der Abschaffung des Kadaver gehorsams" am liebsten schweigen. Ich sehe aber in diesem Verlan gen wiederum einen Auswuchs des systematisch und unablässig ge schürten Hasses gegen ein Offizier- und ein Unteroffizierkorps, welche vor dem Feinde ihre volle Pflicht getau, und welche im Geiste dieser strengen Pflichtauffassung auch nach dem Umsturz durch rückhaltlose Kundgebungen und durch die Tat gezeigt haben, daß sie auch jetzt ihrem Vaterlande dienen wollen. Man überhäuft sie mit Schmähungen, verbreitet Lügen über reaktionäre Offiziers putsche, man stößt sie zurück und bedenkt nicht, daß nur mit ihnen, mit diesen Offizieren und Unteroffizieren, denen ihr Ansehen in und außer Dienst voll erhalten weiden muß, Truppengefüge — diese mögen sonst organisiert werden wie sie wollen — geschaffen und erhalten werden können, wie sie ein Staat für seine Ordnung und Sicherheit nicht entbehren kann. Das können Nöte nicht er setzen, das haben die letzten Wochen zur Genüge gezeigt. Don der Wahl der Führer gilt dasselbe. Auf die Dauer muß sie zur Zerrüttung des Halles der Truppe führen. Der Vorgesetzte muß von den Regierenden eingesetzt sein; von den Negierenden er hält er als ihr Beauftragter seine Befugnisse und daraus schöpft er seine Autorität und auch das für jede Amtsausübung nötige Selbst- bewußtsein. Kein fremdes Heer kennt die Vorgesctztenwahl, und alle diese Heere mit ihren Einrichtungen repräsentieren doch eine reiche Summe von in vielen Wandlungen gesammelten Erfahr ungen. Neben allen anderen Abschaffungen sollen auch die Orden und Ehrenzeichen abgeschafft werden. Im allgemeinen habe ich unter den jetzigen Verhältnissen dagegen nichts, möchte aber die im Kriege erhaltenen Auszeichnungen ausgenommen sehen. Diele, die heute für Abschaffung stimmen, werden später, wenn alles erst wie der zur gewohnten Arbeit und zum ruhigen Denken zurückgekehrt ist, da» in heißer Schlacht verdiente schwarzweiße Bändchen nicht mis sen wollen. Es ist wohlerworben, ist die Erinnerung an eigene tapfere Tat, an viele treue Kameraden und, trotz aller Anträge und Beschlüsse, manchmal auch an einen geachteten Vorgesetzten. Ich kann für mich in Anspruch nehmen, daß ich unter Zurück stellung meiner persönlichen Ueberzeugung, in vielen grundlegen den Fragen die Wege gegangen bin, die der anzubahnenden Neu ordnung der Dinge im Reich und Heer entsprechen. Cs gibt aber auch da eine Grenze; diese Grenze ist mit den gefaßten Beschlüssen überschritten, und jenseits liegt völlige Zerrüttung und die Aus- schließung des Wiederaufbaues eines geordneten Heerwesens, mag es sich da um stehendes Heer, Miliz oder freiwillige Volkswehr han deln. Nichts kommt zustande, wenn die Unterordnung nicht auf eine feste, sichere Grundlage gestellt wird. Der Nachfolger Solfs. Berlin, 20. Dez. Als Nachfolger von Dr. Solf ist der bisherige Gesandte in Kopenhagen, Graf Bruckdorff-Nandau, zum Staatslekreiär des Aeußeren ernannt worden. Eraf Brockdorsf-Nantzau steht im Alter von §8 Jahren. Seit dem Jahre 1912 war «r deutscher Gesandter in Kopenhagen. Er ist einer der wenigen Diplomaten, die der Krieg nicht von ihrem Posten weggefegt hat. Neue unerhörte Forderungen der Franzosen. Dir Franzosen haben u erhörte neue wirtschaftliche Forte- rungen an die deutsche Waffenstillstand Kommission gestellt. Sie verlangen, daß Deutschland die Hüttenwerke und Fa- vrsken Mah-Lothringens und der „benachbarten Gebiete" mit Kohle und Rohstoff versorgt. Di- Fordeurngen der Franz srn lind sein säuberlich iu 31 Artikeln und 36 Paragraphen nie» vergelegf. Angefordert werden für die EieierzbuBMg rn ken genannten Gebieten aus dem recyisryeMchen Kohlenrevier läg- llly i^bvu Tonnen Kors, die wesentlich mir ver Gsirnuahn herangesührt und für die Eisenerzrugung dienen sollen. Für die anderen Werke der Gebiete soll die notwendige Kohlen- und Koksmenge von 35 000 Tonnen täglich auf dem Wasser wege geliefert werden. Dazu kommen noch Kohsenlieserungen für die Besahungstruppen. Außerdem verlangte die französische Vertretung die Liefe rung von Fabrikaten und Material und die „Rückerstattung" des den Werken entnommenen Materials. Auf Grund dieser Forderungen sollte die deutsche Negierung <ü e Bestellungen ruf Ersahstücke und mechanisches Ndaterial ausführen und lie fern lassen, welche ihr durch Vermittlung des comytoirs des chambres de commcne d'Alsace et de Lorraine für den Unter halt oder die Verbesserung der Einrichtungen und des Materials der .Hüttenwerke im obenerwähnten Gebe le aufgegeben wür den. bie Maschinen deutscher Herkunft besitzen. ^ie deutsche Negierung sollte ferner der interalliierten Waf- senstillstondskommission schleunigst alle of/iziellen oder priva ten Auszeichnungen über diese Gegenstände und die darauf be züglichen Verträge übcrm'tteln. Berustragle der französischen Regierung kollten in Deutschland an Ort und Stells diesen' e i Feststellungen und Nachprüfungen vornehmen, „di: zweckd'e stich sein würden". Damit wäre natürlich jeder Handelsspionage Tür un dTor geöffnet. Im Falle der Nichtbefolgung dieser drakonischen Vorschrif ten wurde in der französischen Wunschliste „sofortige Anordnung von Gegenmaßnahmen" angedroht. Die deutsche Wirtschaftskommission erklärte sich trotz der krassen Einseitigkeit dieser Forderungen zu ihrer Eör'eung nach dem Prinzip der Gegenseitigkeit bereit. Der französisch« Oberst Mercier, der von der Gegenseite als Sachverständiger entsandt war, brach jedoch dir Verhängungen brüsk ab, in dem er di: Antwort der deutschen W'^enstillstandskommis- lion für Ablehnung seiner Forderungen erklärte. Er verließ darauf Spaa. Dis Grenzsperre über Elsast-Vokhringen aufgehoben! Berlin, 20. Dez. Auf deutsches Drängen ist dir fran zösisch« Grenzsperre über Elsoß-Lolhringen für dis Dcmobili- «Zwung Elsnb-Lvthrinaens am 14. d. M. aufgehoben worden. Die demobilisierten Elsaß Lothringer können daher jetzt in ihre Heimat zurücklehren. Deutsche Wafsenstillstandskommission. Staatssekretär Erzberger. Die Leuischsn Kriegsschiffe sollen versenkil werd n! Nach der „Associated Preß" haben die amerikanischen De legierten bei der Frirdenskonfe e rz beschlossen, dafür «mzutre- len. daß die ou-laufenden feindlichen Kriegsschiffe '.«.'senkt wer den, damit nicht bei ihrer Verteilung Zwistigkeiten cn'lstehen. Sir Eric Geddes soll diesem Plane bereits zugestimmt haben. Die ersten Oandkagswahlen nach der Revolution haben, wie der „E. V." schon kurz meldete, in Anhalt und in Meck- lcnburg-Strelitz stattgefunden und in diesen beiden Bundesstaaten sozialdemokratische Mehrheiten ergeben. In den beiden sozialde mokratischen Ncichstagswahlkreisen des Herzogtums Anhalt waren allerdings auch bisher schon Sozialdemokraten gewählt, nämlich Wolfgang Heine, der auf der Seite der Mehrhcitssozialdemokratic stehende Berliner Rechtsanwalt, und der Elberfelder Gewerkschafts beamte Bender. In diesen beiden Wahlkreisen waren bei der Neichs- tagswahl des Jahres 1912 von den 68 296 abgegebenen Stimmen 31 465 im ersten Wahlgang auf die Sozialdemokratie gefallen. Diesmal erhielten sie 92 229 Stimmen, die bürgerliche Demokratie 54 447, die Konservativen 9255, der Mittelstand 3249 Stimmen. Die Zahl der abgegebenen Stimmen, die insgesamt 159189 beträgt, ist durch die Wahlberechtigung der Frauen und durch die Herabsetz ung des wahlfähigen Alters um fünf Jahre also aus mehr als das Doppelte gestiegen. Bemerkenswert ist, daß die Unabhängigen nicht einmal die erforderliche Zahl von Unterschriften aufbrachten, um eine eigene Liste ausstellen zu können. Gewählt wurden nach dem Verhältniswahlsystem 22 Mchcheitssozialisten, 12 Demokraten und zwei konservative Volksparteilcr, während dir Miltolständlcr ausficlen. In Mecklenburg-Strclitz, das nur einen Rei.chstagsabge- ordneten zu wählen hatte und durch den Nationalliberalen Roland- Lücke im Reichstag vertreten war, wurden 22 Sozialdemokraten, 16 Liberale, 3 Handwerker und 1 Bauernbündlcr in den Landtag gewählt. Bei der letzten Reichstagswahl hatten von den 21129 ab gegebenen Stimmen die Sozialdemokraten nur 6492 erhalten, wa ren also nicht einmal in die Stichwahl gekommen, die zwischen einem Neichsparteiler und dem Nationalliberalen ausgefochtcn wurde. Landtagswahlen aber gab es bisher in Mecklenburg-Stre- litz bekanntlich überhaupt nicht, da es ja nur eine Ständevertretung hatte. Starkie Nachfrage nach Arbeitskräften. Ber li n, 20. Dez. Der äußerst bedenklichen Uebe Fül lung der Großstädte und dem dort herrschenden Nrbritsman- gel steht ein außerordentliches Arbeiterie rürfnis in den Pro vinzen und im flachen Lande gegenüber. So waren in der Provinz Sachsen bei den dortigelt Arbeitsnachweisen 1o M) ossene Stillen gemeldet, denei nur 2100 Stellengesuche gc- genüberstanden. Ebenso wird aus der Provinz Pommern eine starke Nachfrage nach landwirtschaftlichen Arbeitskräften gemel det. Sogar bei den Nvtstandsarbeilen wird über den Atangel an Arbeitskräften geklagt. Ein österreichischer Fott-un- ? Berlin, 20. Dez. Das „Wiener Fremdcnblatt" meldet, daß vor einiger Zeit Frankreich beim deutsch-österreichischen Staate an fragen ließ, ob Deutsch-Oesterreich geneigt wäre, ein gollbllndnis mit den anderen Staaten der ehemaligen, Habsburgischen Monarchie eInruaebcn--lLÜLß-diese Staaten ein gemeinschaftliches, einheitliches j Zollgebiet bilden würden. Auf diese Anstage Frankreich» hirii Deutsch-Oesterreich eine grundsätzlich bejahende Antwort gegeben, jedoch in dieser Antwort darauf hingewiesen, daß nach der Wiener Auffassung Schwierigkeiten bei der Durchführung eines solchen. Planes nicht bei Deutsch-Oesterretch, sondern bet anderen Staaten der früheren Monarchie entstehen könnten. Es wäre nämlich mög-s lich, daß bei der Verwirklichung dieses Gedankens der Schaffung eines einheitlichen Zollgebietes im früheren Oesterreich ein gemein- chaftlichcs gollparlament gebildet werden müsse. Die Erfahrun gen, die man mit Ungarn seinerzeit gemacht habe, zeigten, daß' olche Zusammenschlüsse leicht als teilweiser Verzicht auf die Sou», veränität des Staates aufgefaßt werden, wie dies früher bei Un»! garn der Fall war. In der deutsch-österreichischen Antwort wurde! ferner erklärt, daß eine solche wirtschaftliche Vereinigung Deutschs Oesterreichs mit den anderen Staaten der früheren Monarchie den: politischen Anschluß Deutsch-Oesterreichs an Deutschland nicht vor- greife und eine solche Möglichkeit nicht gegenstandslos machen, würde. Wahlen »er Kriegsgefangenen. Die Möglichkeit, daß die Kriegsgefangenen lroh ihrer Abwesen» , heil an den Wahlen zur Nalionalversammlung leilnehmen können, d. h. daß darüber eine Einigung mit dem Feinde versucht wird, ge winnt seit der Gründung eines Soldalenrales für Auslandsfragen mehr und mehr feste Gestalt. Wie der Geschäftsführer dieses S.-Rale? Kauplschriflleiler SI«inIhal, dem Arbeitsausschuß mitleille, hat ihm der Volksbeauslragle Kaas« in einer Konferenz die bündige Versicherung, gegeben, das; die Negierung durchaus von dem Willen geleilet werde, den Kriegsgefangenen die Miiwahl zu ermöglichen, und daß sie zu dem Zwecke alle erforderlichen Schritte tun werde. Der S.-Rat für, Auslandsfragen hat seinerieits eine Reichsstelle errichtet, die das! Material und die vorliegenden Anträge prüfen fall, und die unter der Leitung Sleinihals steht. Festnahme -er A.- un- S.-Räte im besetzten Gebiet. Der „Temps" meldet: Das französische Oberkommando ermächtigt» die Befehlshaber in den befehlen und neutralen Gebieten zur Fest nahme politisch und militärisch Verdächtigter, wozu in erster Reihe di« Miiglieder der früheren Arbeiter- und Soldatenräte gehören. Es kann Wieder losgehen! Berlin, 20. Dez. Die „Tägl. Rundschau" weist darauf, hin, daß das ganze rusche Botschaftspersonal, ausgenommen, allein Herr Joffe, wieder glücklich bei uns gelandet ist und datz die Organisation der Gegenrevolution in den Händen Ra deks alias Sobelsohns liegt. . . . . : Kassels GefShr-ung »urch Plünderungen. Kassel, 20. Dez. Der Arbeiterrat teilt den Lokalzeitun gen mit, daß die Unsicherheit in der Umgebung erschreckend zu-, nehme. Tagtäglich werden 50 bis 100 Eisenbahnwagen mit Hecresgnt und Lebensmitteln auf den Eisenbahnhösen aus- geZündert. Dadurch wird die Lebensmittelversorgung Kassels gefährdet. Was in Warschau zurllckblteb. Meldungen der polnischen Blätter geben an, was Mei» in Warschau an Lebens- Imo Genußmit teln nicht ab transpor tiert worden. Darunter befinden sich: Roggen- ulld ändere Acehle: 35 410 Zentner; Getreide 63 581 Zenti er; Speck uni> schmalz: 80 Zentner; Schweine- und Rindfleisch 140 Ztn.-; Weizen: 7852 Zentner; Graupen 6960 Zentner; 'Marmeladen 49 954 Zentner; Zucker: 32z- ..entner; Heu und Stroh 20 000! Zentner; Kartoffeln: 2520 Zentner; Kraut 9000 Zentner;!! Dörrgemüse: 4000 Zentner: D umenkohl, getrocknrt-4600 Ztn.r! Spirilu;: 32 000 Liter: Wein 52 867 Liter; 1 Million Ziga-s retten; 2 Millionen Zigarren; 37 Millionen Ein; 1826 Fla schen Kognak; 4800 Büchsen Konserven. Außerdem wurde« Gewürze, Seifen, Delikatessen und andere Dinge im Gesamt gewicht von Tausenden von Kilogramm vorgefundm. Deulsch-Dvhmens Schicksal. Die Gauverlrelung des Deutschen Böhmerwaldbundes entsandte eine Abordnung zur Prager Regierung, um die Zurückziehung der Be- sahungslruppen und dis Freilassung der Verhastelen zu erwirken, sowie ' die Schaffung eines Zustandes vorzuschlagen, der die Ruhe und Ord nung wie auch die bestehende Verwaltung verbürgen würde, ohne daß der endgültigen Regelung der Frage der politischen Zuteilung des Vöhmerwaldgaues durch die Friedenskonferenz vorgegriffen würde. ' Beim Empfang der Abordnung erklärte Ministerpräsident Ara» marsch, daß die tschechisch-slowakische Republik innerhalb der Grenzen des ehemaligen Königreiches Böhmen kein Gebiet als strittig anerkennen könne, zumal nach den mit der Entente geschloffenen Ver trägen das ganze Land dem lschechisch-stomakischen Staat zuerkannt worden sei. Das Selbstbcstimmungsrecht sei eine Ari idealer Zukunsls» grdanke, der auf Böhmen keine Anwendung finden werde- Di« Deutschen könnten aber versichert sein, daß ihre kulturelle und nationale: Entwicklung unangetastet bleibe. Auch der Ministerpräsident wünsche die ehest« Zurückzithung der Besatzungslrupprn und w«rde, sobalL Ruhe und Ordnung gewährleistet erschienen, d' se Frage, sowie -je Frage der Freilassung der Verhastelen und Inlernierlen'dem Minister- rale vorlegen und dort befürworten. Posen un- Polen. Berlin, 20. Dez. Wie der Deutschs Volksrat in Po sen, Bezirk Bromberg, meldet, strömen die Polen in auffälliger Zahl als Freiwillige zum „Heimatfchutz der Ostmark", erllS- ren aber offen, sich bei Unruhen niemals gegen Polen ver-! wenden zu lassen. Dieser Zustrom ist vm so gefährlicher, al« die Polen auch die Bildung einer polnischer Dollsmiliz vsrbe« reiten. Nach dem Bruch Polens mit Deutschland befürchten bis Deutschen in der Ostmark mehr denn je einrn ü5«:-2schenden Angriff auf unsere Gr«nz«. Verdächtige Anzeichen macken einen akeich,eiligen Ausstand der in ber Ostmark ansässigen Polen und dir Vertreibung ber Deutschen wabLscheini'ch. Nur eine »n- > MlWae^r.«Meuliche.Tr.nM.e„laM Vas äußerste ^.hinder-