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Erzgebirgischer Volksfreund : 22.12.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-12-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735709689-191812227
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735709689-19181222
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735709689-19181222
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Erzgebirgischer Volksfreund
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-12
- Tag 1918-12-22
-
Monat
1918-12
-
Jahr
1918
- Titel
- Erzgebirgischer Volksfreund : 22.12.1918
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, V-Vttfch» ««« »—Nch« »sw««« t«-er Ukraine. Verlia, 20. De». Auch iu der Ukraine fangen -od»ll^ mdKal« Ilemenl« jetzt a». de« Drutlch«» ol» vogelfrei zu be trachten. Wie an» Kiew gemeldet wird, rotteten sich in Odessa Polen zusammen, und versuchten, deutsch« MilitSranto» zu rau ben. Di« Deutsch«« letzten sich zur Wehr, und «s ge ang ihnen, einen T«U der Räuber fsstzunehmen, der dem Ukrainer 3. Ar- m«ekorp» übergeben wurö«. Deutscherseits sind «in Leutnam, «in Sir«f«ldw«bel und «in OberiSger als Opser dies«; rxrbr«. cherischtn Anfalles zu beklagen. Auf leiten d«r polnilchen RLu- b«r sind auch einige Tote zu verzeichnen. WUso» und der Völkerbund. Sa» den. LV. De». (Reuter.) Gegenüber der Meldung de» Dashiugtoner Aorrespondeoteu «ine» tn Paris erscheinenden amert» Ionische» Blatte», wonach Präsident Wilson den von d«r Liga zur erzwing«ug de» Frieden» aufgestellte» PlPi billige, erklärte MU low «»sei nicht «ur Anhänger de» Plane» eine» Völkerbundes, son der» er hält« sein« Gründung für unentbehrlich zur Aufrechterhal- t«»g de» Frieden». Slrafrechlllthe Verfolgung vonArmeeführern. Wien, 20. De». Die deutsch-österreichisch« Nationalver sammlung nahm «inen Gesetzentwurf über die Fest: «klung der Verantwortlichkeit und die abfällig« strafrechtliche Verfolgung höherer Führer und deren Organe im gegenwärtigen Krieg«, sowie di« Einführung des Achtstundentages an. Darauf wurde «in Antrag auf Einsetzung «iner Unlersu hungskommission gegen den deutsch-radikalen Abgeordneten» Kummer angcnommei. Kummer steht in Verdacht, datz er von der früheren üsler- reichischen Negierung mit eiirem Gehalt von 36 000 Kronen bestochen worden l«i. Die russische» Derlusi«. Der russische Botschafter in Madrid, Stasowltsch, erklärt, di« russischen Verluste betrügen nach offizieller Angabe an To- len 1700 000 Mann, an unheilbar Vrrstümmellen 1460 an Verwundeten 3V» Millionen und an Gefangenen 2V, Millio- nen Atann. Das ergibt einen Totaloerlust von P160 000 Man». Die Lage im Kabinett. Berlin, 2V. Dez. Die Kluft zwischen den Mehrheitssoziali sten und den unabhängigen Sozialisten, die auf der jetzt abgeschlos senen Tagung des Kongresses so kratz in die Erscheinung getreten ist, klafft auch nicht minder in der Negierung selbst. Besonders der Volksbeauftragte Barth wirkt al» Sprengpulver und benutzt jede Gelegenheit, um der Negierung, der er angehört, Schwierigkeiten zu machen, sodaß Ebert und Scheidemann genötigt waren, ihm ebenso rntgegenzutrcten wie Ledebour oder anderen Vertretern der Opposi tion. Daß diese Politik nicht von den Unabhängigen tn ihrer Ge samtheit gutgeheißen wird, zeigt das Verhallen Haase» und Ditt manns, obgleich auch diese keine Stützen der Negierung sind. Of fenbar geht das Bestreben des linken Flügels der Unabhängigen da hin, die Vertreter ihrer Fraktion im Kabinett bloßzusteilen und da- durch zum Rücktritt zu zwingen. Das hat natürlich zur Folge, daß dir gesamte Politik der Unabhängigen wesentlich geschwächt und ihre Verhandlungsfähigkeit gemindert wird. Die P. P. N., die die Politik der Mehrhcitssozialisten vertreten, betonen demgegen über, e» scheine nur zwei Lösungen zu geben, entweder müßten Haase und Dittmann eine st»affe Fraktionspolitik durchsetzen, oder sie müßten sich mit einer gewissen Verminderung ihrer politischen Wirksamkeit begnügen, wenn sie nicht »nehr al» vollgültige Vertre ter ihrer Fraktion, sondern nur mehr oder minder auf Grund ihrer persönlichen Eigenschaften im Kabinett säßen. Der VSlekongreh. Die Verhandlungen im Berliner Rsichskongrcß waren psp- chologisch interessant. 2» den ersten Tagen war in Verstand- lttngen dieses Grobrates Ratlosigkeit Trumpf. Di« Gegenstände d«r Tagesordnung tonnt«» vor lauter .swstchenVersammlungen nicht «inmal in Angriff genommen we'^en. Die Gasse sprach gewaltig mit und griff durch Abordnungen nach dem Muster der Revolution von 1789 vielfach störend ein. Zuletzt gewan nen die Mehrheitssozialisten und damit die Stimme der Ver nunft die Oberstand, sodaß auch der Beschluß einer Festsetzung d«s Zeitpunktes für die Wahlen zur Nalionalverlamnstung aus den 19. Januar gefaßt werden konnte. Diese Richtung will Lie Ordnung und den Frieden: aber sie will auch die Herr schaft des Proletariats, zwar nicht die ungesetzliche Diktatur, ober die unbedingte Mehrsteitssterrschaft im Parlament« Lurch das Wahlergebnis. Diesen Wahlausgang zu verhüten, ist Pflicht des Bürgertums. Die Augen und die Herzen auf, rührt die Hände und sammekt Euch zur Arbeit! Die Fcozt.m müssen zur 1lrne wie die Männer und ihnen diene der Eifer in An^ T als Muster. Die Stellung der Unabhängigen zu der a.r.n Sozialdemokraiie kam in zwei Punkten zum Ausdruck: in der Stellungnahme zum Zeitpunkt der Wohl und in der Hal- tung zu dem Zentralrate, der nach ihrem Willen Diklaturge- walt Haben soll. In beiden Fragen ist die alte Mchrlnrit sieg- reich geblieben, wie fast in ieder Revolutions>-N«-oluIion und wie bei den seitherige» Wahlen: aber die Unabhängigen sitzen noch immer in gleicher Stärke neben ihnen. In eiu«c Frage haben die Unabhängigen ihr Herz ausgeschüttet. Sie wollen Lurch das Rätesnslem Lie Gewerkschaften unterdrücken, »«an nach d«r Nuffgssung ihrer Redner können beide nicht ncbeneman- L«- bestehen Die Gewerkschaft--» sind das E'emenk der o^ii- tiven Arbeit. Das haben sie neuervings w»?ocr gezeigt durch ihren Zusammenschluß mit den kaufmännischen Angestellten und Technikern — zum Schutz der nationalen Arbeit. Das muß auch das Feldgeschre! des Bürgertums w«rdeni Die neutral« Zone. Berlin, SV. Dez. Die Einteilung der 10 Kilometer breiten neu traten Zone ist entsprechend den Bcsehungsgebieten der alliierten Truppen so ersolgt, daß vier Abschnitte entstanden sind. Abschnitt l uinsaßt das Gebiet von der holländischen Grenze bis zum Nordrand des ArUckenhopses Köln bei Natingen, Abschnitt 2 das daranschließcnde Gebiet bis zur Ecke zwischen dem- Drückenkopf Köln und Koblenz ausschließlich Gonnes, Abschni.l 3 geht bis zur Ecke zwischen dem Brückenkopf Koblenz- Mainz einichlicszhch Lorch. Abschnill 4 umfaßl die ganz« neutrale Zone von da ab bls zur Schweiz. In Abschnitt 1 ist der Sih der Kommandantur Wesel. Di« De- fahung befiehl aus einem Bataillon Infanterie in Wesel und einem Balaillon in Dlisscldors, sowie einer Eskadron in Wesel. Die Kommandantur des Abschnittes 2 ist Wip per fürth, die Beladung besteht aus einem Bataillon Infanterie in Remscheid, «iner L skodron in Wipperfürth und einer Eskadron in Fitors. Die Kommandantur zu dem 3, Abschnitt liegt in Westerburg Die Besatzung seht sich zusammen aus einem Bataillon Infanterie in Hachenburg, l Bataillon in Limburg und l Eskadron in Westerburg. Die Kommandantur des letzten großen Abschnittes ist in Karls ruhe. Eie Besatzung besteht aus I Eskadron in Homburg, t Balaillon Insanlerie in Franksnrt, l Bataillon Infanterie in Darmstadt, I Es kadron in Darmstadt, 1 Bataillon in Mannheim, > Eskadron in Schwetzingen, I Bataillon in Karlsruhe, l Eskadron in Karlsruhe, 1 Bataillon In Lahr, l EskaRon in Lahr und 1 Eskadron in Mülheuu. Meine Itachrlchfem Sm Tchwetzer Nationalrat ward« «in Antrag «Ingebrochk, der vom B»ndr»ra1 di« Kündigung de» Ni«d«riaf- sungsv ertrag«» mit Deutschland verlangt, mn die Fl«mdenlontolie lchärfer handhaben zn können. Da» Kriegsgericht d«r S. französischen Arme« v«rnrtellte in Landa« (Mairi den 18jährigen Kausmann Wein- kani »u kün » Sadren Zucktdau». weil er heim Stein- werken «in krauGUsLe» Anto aetrofken und «inrn iranzojikilten Korporal v«rf«ht halt«. Dl« polnisch« Negierung Kat eine Verordnung erlass«!», wodurch all« A.- «nd S.-NLt< imKLaigr«ichPol«n a»sg« Hobe» werden. D«r Danziger Magistrat erhielt ein Telegramm der Reichs- regieruug, worin dies« ihre Pflicht, di« deutsche Stadt Danz i a zu schützen, und olles ouszubieten. um "sie dem Deutschen Reich« zu erl-alte», zum Ausdruck bringt. A-rankfurta. M., 20. De. Ler hiesige Oberbürger meister. hat den zuständigen Reichsstellen anheim^« eoen, L> deutsche Nationalversammlung nach Franksurt o. Nt. einzuüe- rufen. Berlin, 20. Dez. Der Generalstabsarzt der Armee von Schjerning ist von seinen Posten zurückgetreten. Als SchöpfPer der Organisation des SanitätsL enstes l>at -chier- ning im Frieden di« Grundlage» für de» Sanitätsdienst im Krieg« geschaffen und diesen während des ganien Krieges in allgemein anerkannter, vorbildlicher Weis« gele.tet. Das Relchsaml gegen Arbellslosigkekl. Immer und immer wieder ist tn diesen ersten Wochen der Re volution die tiefe Sorge geäußert worden, daß über der Sicherung ihrer Errungenschaften Deutschland wirtschaftlich zu gründe gehen werde. Die Befürchtung, daß mit dem Heionströmen der Millionen Frontsoldaten und dem Freiwerden der tn den Rüstungsindustrien Beschäftigten eine bedrohliche Arbeitslosigkeit und durch sie eine grundstürzciide Zerrüttung de» Wirtschaftsleben» geschaffen werden würde, ist eigentlich täglich verstärkt winden, aber zugleich auch do» Bewußtsein, für das die Neichsreyierung in einem Erlaß die alle» erschöpfende Fassung fand: eine» ist not — Arbeit. Ihr müßt arbeiten, Volksgenossen. Um dies« Brbett zu schassen, wurde da» Demobtlmachungsamt unter der Leitung des früheren Ehefs der Kriegsrohstoffabteilung, Dr. Korth, begründet. Dieses Amt über- nimmt eine Ausgabe, die unter normalen Umständen dem Ncichs- wirtschnftoaml znstünde, und stellt nur eine vorübergehend« Er- sck>einung unseres Wirtschaftsleben» dar. Zwei große Hindernisse stehen der Lösung der »hm gestellten Riesenanfgabe entgegen: der Ueberfluß an Arbeitskraft und der Mangel an Rohstoffen. Ob jekt der Tätigkeit des neuen Amies Ist einerfeit» die Industrie, d. h. der Arbeitgeber, und andererseits die Masse der Arbeitsuchenden. Der Ausweg, der Industrie durch Staatsauslrägr großen Etil» zu Holsen, scheitert an der erwähnten Rohstoffnot. Slaatsaufträge kön nen nur in beschränktem Maße erteilt werden, und die betreffenden Betriebe sind sorgfältig anszuwählen. Die Verteilung der Austra»,e soll z. T. auf dem Wege über die neu gegründete Arbeitsgemeinschaft des Unternehmertums mit den Gewerkschaften durchgesiihrt werden. Ans dieser Arbeitsgemeinschaft gehen dir sogenannt«! Fachgruppen für die einzelnen Industrien hervor, die als neue Verwaltungskör per die Aufträge zu verteilen haben werden. Das wäre zum Bei spiel für das Eisenbahnwesen die Fachgruppe für Lokomotiv-, Brücken- und Schiffsbau. Zum Ausgleich der widerstreitenden In- teressen werden technische Zwischenorgan« geschaffen. Die Nohstosf- knappheit bedingt, daß nur wirklich produktiv« Arbeit geleistet wird, z. B. die Herstellung von landwirtschaftlichen Maschinen, die Erneuerung der Verkehrsmittel und di« Hebung des Schiffsbau». Ab«r wir immer auch dl« Ausgab« angesaßt wird, tx( d«m Mang«l an Materialien und dem Ueberfluß an Arbeitsangebot wird eine Stieckung der Arbeit notwendig, und so ergibt sich, daß die Indu strie die Arbeiterrnaffen nicht untcrbringen kann. Die Großstädte sind überfüllt mit Arbeitslosen, während sie in der Land- und Forstwirtschaft, bei der Urbarmachung von Moorländercien und anderen Nvtstandsarbeiten, wo kein» Rohstoff« gebraucht werden, fehlen. Lln Städter stellt aber bestimmt« Ansprüch« an sein« Le benshaltung. Die Dolksgcsamtheit mnß daher in der Not der Zeit von der Landwirtschaft fordern, daß sie eine angemessene Bezah lung und Unterkunft zngcsteht. E» steht aber auch außer Frage, daß einerseits die Arbeitsleistung dr» Arbeiter» in den Wirren der Revolntion gesunken ist nnd andererseit» übergroße Lohnforderun gen einen geregelten Wirtschaftsbetrieb völlig unmöglich zu machen drohen. Gewaltmittel aber sind weniger denn je am Platze, und das Demobilmachungoamt sucht die Lösung daher auch in der Auf klärung der Arbeiter. Manch« Forderungen der Arbeiterschaft be stehen zweifellos zu Necht. So fordert sie zum Beispiel gegen un zuverlässige Unternehmer die amtlich« Bestätigung der Tarisver- träge. Für eine künftig« Vessrning des Arbeitsverhältnisses wird die Vermittlungstätigkeit de» Demobilmnchnngsaintcs entscheidende Dedeutung erhalten. Von der rechten Lösung dieser Aufgaben aber hängt unser aller Schicksal, hält letzten Ende» de» Schicksal Deutsch lands ab. OerMchs AngeregenheUen. Schiller zum Lage. „Darf Ler Deutsche in diesem Augenblicke, wo «r Vuljmlvs aus seinem liänenvoilen Krieg« g«ht, wo zwei iU« müih,« Völ ler ihren Fuß auf seinen Racken setzen und der L.«^er je.» Ge schick bestimmt — darf er sich füh e»? darf er sich seines Ra mens rühmen und freuen? darf er sein Haupt «r^b«.! und mit Selbstgefühl austreten in der Völker Reihe? 2a, er dars's! Er geht unglücklich aus Lem Kampf» aber das, was seine» Wert ausuurcht, Hal er nicht verloren. Deutiches Reich und deutsche Nation si'nd zweierlei Din-.«. Die Majestät des Deutschen ruht« nie auf dem Haupt seiner Fürste». Abgesondert von dem po Nischen l)«t Ler Deutsche sich «inen eigenen Weg gegründet, und rvenn auch Las VLcich unlecginge, so bUeor die deutsche Würde unam «jochten. Sie ist eine sittliche Größe, sie wohnt in der Kuuu. und im ChauiNer der Station, der von ihren politischen Schiksale» abhängig ist . . . Ter Deutschs wohnt in «inem allen suz- drohenden Haus, ab«r «in strebendes Gescheht wohnt in oenr allen Gebäude, und der Deutsch« selbst ist ein edler Bewohner, und indem das politische Reich wankt, l-at sich das geistige im- m«r fester und vollkommener gebildet. D«m, der den Geist bildet, beherrscht, muß zuletzt die Herr- schäft werden, denn endlich an d«m Ziel Ler .teil. v«nn anders die Welt «ine» Plan, wenn des Menschon L«n«i irgend nur Lebeuiung ldU. endlich muß die Sille und die Vernunft sie gen, die rohe Gewalt der Form erliege.« — und das lang samst« Volk wird alle die schnellen flüchtigen einhoien. DI« anderen Völker waren dann Lie Blume, Lie absäilt. W n i d « Blum« abgefallen, blelbt die gvld«n« Frucht übrig, bildet sich, schwillt die Frucht der Ernte zu." Diese W rte Sch ille rs sind ein Fragment L»- Ent. wurf zu einem Gedicht „Deutsche Gr-bs". Sie stammen aus dem Frühsahre 1801. in Leni der für Deustchla^ schmachvolle Frieden von Luneoille zwischen Frankreich und Oester.«.'- ge schlossen wurde. . . ,: . * Kein« w«iV«ach1»ressen? Mem^k darf i-tzt ohne zwingendste Gründe reffen. Vergnügung«-, Er holung»-, Urlaubsreifen müssen undedtn-t unterbleibe». Di« Eisenbahn muß Truppen heimbefLrdern, die Städte mtt Nahrungsmitteln, Kohlen, Rohstoffen versorgen: dabei müsse« täglich Lokomotiven und Wag«» in großer Zahl an du» Verband abgeliesert werden. Die Eisenbahn kann da» un bedingt Nötig« für Demobilisation und Aufrechterhaltung der Wirtschaft nur leisten, wenn si« den Zivilpersonenverlehr auf» Lutz «rst « b«schränkt. Sijemand hat jetzt da» Recht, sie ohn« Not in Anspruch zu nehmen. * Richtlinien bei der Erfassung von Kam. st er la gern. Der Staatsselrelär d«s Ncichsernähruagsamt* l-at nunmehr in einem Rundschreiben an die Buudesregk« un- gen die vor lurzsm angelündiglen Richtlinien ausgeslelll, di« bei einer etwaigen Erfassung der sogenannte» Hamslerlager in Stadl und Land für den allgemeinen Verbrauch zu beachte« sind. Danach steht es im pflichlmäß.gen Ermessen der kom- munalv«rüände als der eigentlichen Träger Ler Vecsorgungs- l«ge!ung, unter Zu ishung des örtliche» Arbeiter- und Sok- dalenrats bezw. Bauernrats oder deren Beauftragten, ob si» nach Lag« der örtlichen Verhältnisse glauben, auf solche Vor- rül« für Zwicke dec Allgemeinheit zurü-tgrei ea zu sollen. Tu» sie es, so haben sie die Maßnahmen so ducchzusühre.», Lak ein« Verletzung berechtigter Bnle'e.Ie» der einzelnen vecmieoe» wird. Zu diesem Zwecke ist bestimmt, Laß Lie Kommunalver bünde zunächst mit «iner Aufforderung zur 'freiwilligen Ab lieferung und «rft, wenn diese Aufforderung keinen Erfolg folg 1>at, mit Zwangsmaßnahmen vorgekw» soll«» De» sonder« Rechtsgarantien sind für Lie Vornahm« von Durch, iuchungen geschaffen. Die Nblie-erungspslicht dar. nur auf di« hauptsächlichsten der öffentlichen Bewirtschaftung unter liegenden Trupp«» von Lebensmitteln erst e kl werden. Sio darf ab«r auch nicht sämtliche Vorräte dieser Art umfQfssn, sondern Len Eigeniümern muß ein bestimmter angeme'sep.«? , Teil von jeder Art zur weiteren Verfügung belas'«« werden. Vorräte, die ohne Verletzung d«r geltenden Bewirtschaft ungsvorschriften erworben lind (Ersparnisse aus behördlichen Zuteilungen und Hausschlach tungen, Erzeugnisse der kleingortemoirtschaft und dgl.>, dür fen kein eswegs weggenommen werden. Für di» abgelicferten oder tzwangswei'« in Anspruch genommenen Le bensmittel ist Vergütung in Geld zu gewähren, die sich im all- grmeinen nach den am Orte geltenden K'etnhanbelshöchst- preifen zu richten hat. Der Kommunalverband hat die von ihm auf di«s,e Wu'se erlangten Vorräte zur Versorgung von Krankenhäusern und Lazarcllen, für Ästasscnsoeisungen oder für sonstig« gemeinnützige Zwecke zu verwende». * Veränderungen im Wahlgesetz. Infolge Vordatierung der Wlhlen für die Siationalversammlung vom 16. Februar auf den 19. Januar waren K.üge Veränderun gen in dem Reichswahlgesetz notrvendig, die die 2nleceijen Ler Wählerschaft unö Ler Parteileitungen nak> Möglichkeit wahre». Demnach ist in 8 2 der Verordi.uag bestimmt, daß die Wählerlisten zu jeder manns Einsicht am 30. De zember au-zu'egen lind, die für Lie Wahlerschast wichtige Dauer Ler Auslegung von acht Tagen blciot bestehen. Stach Aösa»2 sind Ein sp rücke gegen die Wählerlisten durch die Behör- Len binnen «iner Woche zu erledigen, anstatt o«r nächsten vier zehn Tag«. In 8 3 der Verordnung sind die Wahloor- schläg« sEestens am 4. Januar 1919 bei dem Wahllom- misfar rmzureichen. Damit vercürzt sich die Zeit der Ein reichung von 21 auf 5 Tage, eine Maßnahme, die den Par teien die Möglichlett gibt, ohne Ueberstürzung ihre Kandida tenliste in Ordnung zu bringen. Die W.hlkommissare l>aben Li« Aufforderung zur .Einreichung der W.hlvorsthläge so ort zu erlassen. Die Verbindung mehrerer Wahlvorjchläge mit einander kann «rach wie vor spätestens sieben Tage vor Lem Wahltag« beim Wahfkommissar schriftlich erklärt v^-den. Erbcnso können die Mängel der W a h l v o r sch l ä g« und ihr« r Verbindungen nur bis zum fieöentcn Tage vor d«m Wahltag« beseitigt und Bewerber, ge «n Lereii Wähl- baileik der Wnhlkommilsar Bedenken erhebt, bis zum sie benten Tag« vor dem Wahltage durch andere ereil werden, wenn mehr als die Hälfte der Unterzeichner Les Wahloor- schlages dies schriftlich beantrage». ' B«a m te ng« hä l ter nach L er Fam ili«n- grö ß«. Die erste deutsch« Stadt, Lie Len vlest'aclM Wün schen der Beamtenschaft aus Abslu'ung der Gehälter nach Fa milienstand und kinderzahl entsprochen hat, ist die Stadt Köthen in Anhalt. Der dortige Magistrat lmt bei seinem Gemcinderat voll« Zustimmung ge7u»den zur Einführung eines ErhaUstarifs, der zum ersten Mal die Berücksiligung Ler Fami- liengröße als dauernde Einrichtung ausweist. Die Beamten sind «ingerriht woroen in dieienige nächste Le laitsstuje, di« dotier war als das bisher bezogene Getxrlt. Die Eöezuln».«» betragen rund 20 v. H. des Ansangsgehalts jeder Klasse. Di« kinLerzulagen steigen entsprechend Len staatlichen kriegsbei- hils«» infolge einer mit der Zahl der Kinder wachsenlen klei nen Prämie von. 10 n. H. auf 12, 14, 16, !3 v. H. de.> Atz- sangsgehalts jeder Klasse. Rian ist iedoch mit fünf Kindern zufrieden und läßt von Ln an nicht weiter steigen. Die zeit lich« Grenze der nach der Zahl Ler jeweils vorhandenen Kink er berechneten, nicht am einzelnen Kinde liaFeiden kinderzu ist d«nn Wknrsche der Beamten gemäß Ler 18. Geburtstag «s Kindes und nicht deren schwer bestimmbar« wirtschaftlich« Un selbständigkeit. Dis Ehe- und KinLerzulagen sind natürlich ru!i«gel>altsberechligt. * Achselklappen mkt Nummern haben künftig all« Militärpeisonen aui Nock und Mantel zu trage». Bek Regimentern, die bisher Namonszuz truwn, sind die Achsel klappen Lurch solche von Reserve Formationen mit Nummern zu «netzen. An de» Entlaslu»gsaniügen siid Achselkla nen und Gradabzeichen unmittelbar vor der Entlassung des Man nes abzutrennen. Atle zur Entlassung kommende» Monn- schäften werden daraus hingewiesen, daß widerrechtlich«'- Tra gen strafbar ist. * Der 6. Januar kein Arbeitstag. An ,zustän diger Stelle isl kein Anlaß gewesen, erneut in eine Prüfung der Frage eiuzutrelen, ob der 6. Innum' als Feierlag bestehen bleiben oder für die Werßlagsarbeit freigegebsn werden soll. Es darf also damit gerechnet werden, daß auch im kommen den Jahre der Kohneujahrslag arbeilssrei bleibt. Die iäch- ltsche Sozialdemokraiie hak sich bereits Im Landtage 1915/14 auf den Standpunkt gestellt, daß im Interesse der Arbeiter schaft eine Verringerung der bestehenden Feierlage unerwün'chk sei. Eine Verlegung einzelner Festtage auf einen andern Tag aus wirtschaftlichen Gründen wird sie freilich in Erwägung ziehen, Zu einem andern Standpunkke dürste die Sozial demokratie, die fa Heuke auch über diefe Frage maßgebend entscheidet, auch jetzt nicht gelangt sein.
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