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Früher Wochen- und Nachrichtsblatt U SckmMf, NW SIMS, SlZmk Amtsblatt für das Amtsgericht »nd den Stadttat M Lichtenstein 1S!S. Nr. LOS »erSrettetst« A-ttuug t« A»14gevich< «bezirk. «NgÄlE » LE ML WdlL 8.WL SmsÄ, Ä» WmW Wjim - - - - 69. Jahrgang. — Mittwoch, den 10. September Die vor längerer Zeit bestellten Schlafdecke« sind eingetroffen und können bei Frau Hulda oerw. Eberl, Seminarstraße gegen Zahlung des Betrag« abgeholt werden. Ebenso stehen dort die der Gemeinde zugewiesenen, getragenen Militär-Unterkleider zum Berkaus. Stadtverwaltung Tallnberg. DezirkSverband. K.-L.-Nr.: 1158. Le. Zucker. Die Zuckerkarlen und Bezugskarten sür die Bersorgvugsreihe 14 lauten über 8 Pfund und gelten aus die Zeit vom 9. September bi« LL. Oktober 1919. Da« auf den 3. Abschnitt entfallende Pfund Zucker ist späteste«« bis zum 29. Oktober 1919 abzuholen, weil mit Rücksicht auf den Uebergang in das am 1. November 1919 beginnende Wirtschaftsjahr die Ausgabe von Zucker in der Zeit vom 21.—31. Oktober 1919 gesperrt werden muß. Line besonder« Verteilung auf den »zur Deckung des Bedarfs bis 91. Oktober- gekennzeichneten Abschnitt findet nicht statt. Durch diese Einteilung soll nur angezetgt werden, daß das auf den 3. Abschnitt ent- sallende Pfund zwar bis zum 29 Oktober abzuholen sei, jedoch den Bedarf bis zum 31. Oktober zu decken habe. Bezugskarlen der Reihe 14, sowie die auf die Zeit vom 15.—31. Oktober 1919 ausgestellten Ergänzungskarten sind gleichfalls bis spätestens zum 20. Oktober 1919 etnzulölen. Die Ver sorgung der in dieser Ueberganaszelt neugeborenen oder von auswärts zuztehenden Person n wird im Bedürfnisfalle durch den Erlaß besonderer Bestimmungen gesichert werden. Die Ausgestaltung der Karten ist die gleiche geblieben wie in der ablaufenden Bersorgungsperiode. Jeder Bersorgungsberechtigte erhält eine Rormalzuckerkarte, Kinder im 1. und 2. Lebensjahr außerdem noch eine K.-Karte Soweit Kriegsgefangene noch zu versorgen sein sollten, ist ihnen eine K-Karte auszuhändigen. Ergänzungskarten sind nur für solche Personen bestimmt, die erst im Laufe der Bersorgungszeit in die Versorgung des Bezirksoerbandes eintreten. Bezugskarlen für gewerbliche Betriebe, soweit solche Anspruch darauf haben (Apotheken, Konditoreien, Bäckereien, Gastwirtschaften) kommen, wie bisher, durch die Wohnortsgemeinden zur Verteilung. Alle Karten sind zur Vermeidung von Fälschungen wiederum mit Wasserzeichen versehen worden. Die Kleinhändler haben deshalb alle zur Belieferung vorgelegten Karten auf das Vorhandensein des Wasserzeichens zu prüfen und Karten, die sich hiernach als Fälschungen erweisen, znrückzuwetsen. Die Annahme falscher Karten kann den Ausschluß vom Zuckerhandel wegen Unzuverlässig keit und Bestrafung nach sich ziehen. Glauchau, den 6 September 1919 F. B.: Dr. Wahl, Regierungsamtmann. Arühlartoffelhöchstpreis. - Der Höchstpreis sür Frühkartoffeln beim Verkaufe durch den Erzeuger wird für den Freistaat Sachsen ab 10. September 1919 auf 8 Mark für den Zentner herabgesetzt. . 1622Vi.^lv Dresden, den 6. September 19l9. Wirtschaftsministerium, Landeslebensmittelamt. Höchstpreise sür Gemüse. I. Die in § 1 der Bekanntmachung der Reichsstelle für Gemüse und Obst vom 16. August 1919, abgedruckt in Nr. 192 der Sächs. Staatszettung vom 23. 8. 1919, festgesetzten Preise werden im Auftrag mit der Reichsstelle sür Gemüse und Obst dahin abgeändert und berichtigt: 7. sür weiße Möhren 1.50 Mk. 8. für Zwiebeln 11.— Mk. II. Die vorstehenden Preise treten sofort in Kraft. - Dresden, am 5. September 1919. 2559 V 6 2. Wirtschaft-Ministerium, Landeslebensmittelamt Kurze wichtige Nachrichte». * Der Schnellzug Paris—Toulouse ist zwischen Montsubeau und Toulouse mit dem Schnellzug Eot- 1o-Turin zusammengestoßen. Nach den bisherigen Mitteilungen sind 20 Reisende getötet und mehr als ernstlich verletzt worden. ! * Aus der Rlzeiupsalz sind in den Leiden letzten Tagen wieder 23 Deutsche, darunter 5 Beamt.-, auf Beseht des französischen Befehlshabers ausgewiesen worden. Die Truppenverstärkungen in öer Rlniu- pso^z betragen seit 29. August eine Division. * In dem ehemaligen Kalklager von Neuwied aus- gestapelte Munitionsvorräte explodierten, hierdurch wurden einige Arbeiter verletzt. Auch in der Stadt Neuwied wurde größerer Schaden ang.-richtet Tau sende von Schaufenstern und Fensterscheibm sind zertrümmert. * Nie der „Vorwärts" hört, haben sich bereits -400 000 deutsäze Arbeiter zum Wiederanchan nach Nordman! reich gemeldet. - ' * „Allgcmcen Handelsblad" meldet, daß der Dam pfer .Pretoria" aus Montreal mit 4I0 Deutschen Ln Bord nach Rotterdam abgefahren ist. Im gan zen werden 15 000 Deutsche hcimbefördert werden. * In Breslau kam es zu neuen Lcbensmittelkra- wallen, sodaß Militär eingrcifen mußte. * Dem Reichspräsidenten ist die nachstehende Neco- kuticn. welche von den Vertretern der dcutsch demo- Irakischen Partei, der deutschen Volkspaetei, der bay rischen Voltspartci und der soziald mokratrchen Par tei unterzeichnet ist, zugegangen, in der ein treues Festhalten an Bayern und dem Reiche ael>bt wird. * Dem am 14. und 1.5. d. M in Dresden stattfin- denken Parteitage der sächsischen SozialdeMaliaten liegen 2', Anträge aus den verschiedenen Wahikre-s- organisatmoen vor, die reichlich Stoff zu lebhaften 'Auseinandersetzungen zwischen den beiden Richtun gen bieten toerden. * Aus Paris wird gemeldet: Clemenceau bean tragte im Rat der Alliierten, ein nelws stlt>ma'um vn Deutschland, das die restlose Annahme des- Cn- tenkultimatums in der Anschlußfrage verlangt. * Das polnische Pressebureau meldet aus War schau, daß die Friedenskonferenz die Kreye Bielitz und Teschen den Polen zugesprochen habe, während im Kreise Freistadt eine Volksabstimmung stattfin- det. , * Ueberall in Elsaß-Lothringen werden Protestver sammlungen gegen die Ausweisung der deutschen Ar beitslosen angekündigt- Es ist wahrscheinlich, daß der Ausweisungsbeschlust widerrufen wird. * Tie österreichische Delegation teilte dem LH lIeu Rate mit daß der Staatskanzler Renner die Voll macht erhalten habe, den Friedensvertrag zu unter zeichnen Die Unterzeichnung wird am Mitiwoch vormittag 10 Uhr stattfinden. * Wie scharf die Regierung der Vereinigt-'- Staa- bie Srzialdemviratie vorgeht ergibt sich da au -, daß ia Amerika etwa 2«,00 Sozialisten verhafte: nno zu insgesamt 25 000 Jahren Gefängnis .verurteilt w.rden sind. * Ter in Bremerhaven liegende amerikanische Le- bensmitteldampier „Tomano", der Gefrierfleisch ge laden, wurde in seinem vorderen Teile durch Feuer -erstört. Der Schaden beziffert sich auf Molinien. * Die Rcichsregierung trifft Maßnahmen gegen Streiks in lebenswichtigen Betrieben. Die Auslieferung des in Wien festgenommcncn Metzgers Lindner, der aut 21. Februar 'm bayrischen Landtag den Landtagsabgeordneten Dset und den Maior Gareis tötete, sowie den Minister dos In nern schwer verwundete, wird in der wBchsten Zeit erfolgen W MlMk» iS R ZMk». Eine Rede des französischen Hinanzministers Die französische Kammer setzte die Erörterung über den Fr-edensvertrag fort. Finanzminister Klop ver las die Artikel des Friedcusvertrages, die die La sten sür Pensionen und Wiedergutmachungen Deutschland und seinen Verbündeten awbürden. Klotz schätzte die Gesamtsumme der Kriegsausgaben auf etyms über tausend Milliarden, von denen zwei Drittel auf die Alliierten kämen. Ler Frankreich zufallende Teil sei verhältnismäßig viel kleiner, als der Englands und Amerikas. Klotz erwähnte, oaü Deutschland die verwüsteten Gebiets wieder in stand setzen müsse, und zählte die durch den 'f/Re- dcnsvcrtrag Deutschland übertragenen Lasten auf, soweit sie sich auf Bezahlung in Waren, Schiffen, K'hlen usw- vor März 192l beziehen. Diese würdet» vielleicht die durch den Friedensocrtrag vorgesehenen 20 Milliarden übersteigen. Der Minister wi-s mit Nachdruck auf die Wichtigkeit der Kianf-Rr hm. die die Bezahlung der Schäden und der Pensionen an die Opfer und die Kriegsteilnehmer vorfchen, was ein.r Summe vou zwanzig Milliarden gleichkom- me, an Frankreich allein zn zahlen sein wiiroo. Deutschland werde insgesamt 375 Milliarden bezah len nud sich seiner Schuld in einem Ke.tr.nini von 30 Jahren (0 entledigen können. Wälweuo der -beiden ersten Jahre werde es hundert Milliarden' entrichten und nachher 13,«; Milliarden jä! clich mit iwrozentiger Verzinsung, i r ' Dio von Deutschland an Frankreich zu zahlende GFaintfumme werde sich nach 3«! Jahren anf 463 Milliarden lwlaufen. Klotz zeigte die Vorzüge dieses Systems gegen über demwuigen, das die Deutschen Porsch'ngen. als ste das Anerbieten machten, auf einmal .'Oo Mil liarden zu zahlen. Unter dem Beifall der Kummer erklärte Klotz, daß die Kraft des französischen Kre dits feststohe. a » - » » Aranzösischc Stimmen zum Fricdensvcrtrag; Die Rode des Finanzministers Kl ch IcheRa in Frankreich einen großen Eindruck gemacht zu haben. Sie Hal offenbar zum ersten Male dem frawösifcherr V-llc »> klaren Worten die wahrhaften Bedingungen des Friedensvertrages und die Verpflichtungen die Deals.bland übernehmen soll, gebracht. — Der rechtsstebende „Jntransigeam" schreibt n. a: Klon scheint das heutige Deutschland als das gleiche vm !9i4 anzusehen. — Jean Bailbv, dec Artikels stre--, der, nacB deshalb den Finanzmimster-, Der Kcie.z und die Niederlage haben also Deutschland nicht in Mitleidenschaft gezogen? Die Millionen' Tot- Ha-,