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<(D.st 1c) und „Worte über die rechte Freiheit" -^Fritzsche 1 c), legten die Kinder dem neuen deutschen Reiche ihr Treugelübde ab. Ter allqemen - Ge lang, jetzt von ganz besonderer Bedeutung: Einig eit und Recht und Freiheit" schloß, die Feier, vie ihres bleibenden Eindrucks auf die jugendlichen Teilneh mer hoffentlich nicht verfehlt hat. *— Bolk«ko«zert Auf vem heute Dienstag abend im Krystollpalast stattfindenden Bolkskonzert sei hiermit nochmals hingewiesin und zu allseitigem Besuche empfohlen. WM Schwierigkeiten in der Kettvcvsorg nng. Wie das Reichsernähmngsminisl.-r um be reits vor einiger Zeit in der Presse mitteilte, ist rn- iolge der mangelhaften Kohlenbelieserung der Mar-, garine und Tell)ärtungswerke die Frttvers >r?uuu in 'ehr erhebliche Schwierigkeiten geraten, gerade bei den linksrheinischen Margarine- und Delhörkung.'- werken, welchen in erster Linie die Herstcliu.'g von Margarine und der hierzu erforderlichen gehärteten !7ele obliegt, sind die Schwierigkeiten besonders groß, sodass die Reichsstelle für Speisefette bis auf weiteres nicht mehr in der Lage ist, den Landesvev- iorguuasstellen die Zusatzverteilungen- von wöchentlich 50 Äramm auf den Kopf der Bevölkerung zu über- neO?n- Jnsolgeb sien kann auch das Sichsnche Lan- deslebensmittelamt den Kommunalverbänd?.'. diese Zu'atzverteilungeu zunächst nicht mehr Zufuhren Jedoch wird sich die Landesfcttstelle bemühen durch Beitreibung der rückständigen Margarinelie^'unqeu für Sachsen und durch Herauziehuug von Schmalz- r-eserven den Komniunalverbäuden die regelmäßige Moobe der Ration Von wöchentlich 00 üramui so lauge als irgend möglich zu sichern. Solern die zur Verteilung dieser Ration notwendigen Bestände bei den »ommunalverbändcn nicht rechtzeitig eiu- trenen. wird die Nachlieferung der au 00 Olramui felgenden Menge so rasch wie möglich erfolgen * — Geldlotterie Der Verein Krüppelhilfe in Dresden veranstaltet zum Besten seiner Schützlinge eine Geldlotterie, deren Ziehung nächste Woche und zwar vom 16.—20. September stattfindet. Lose zu 3 Mk. sind noch in unserer Geschäftsstelle zu haben. * — Neuerungen im PostoerLehr. DSZ. Dom 1. Oktober ab wird das Reichepostministerium, wie uns dieses mitteilt, nichtamtlich ausgegebene also im Privatwege hergestellte Postkarten, die in Form und Papierstärke nicht wesentlich von den amtlich ausgegebcnen abweichen, für den inneren deutschen Verkehr bis zur Größe der Paketkarten (15,7 : 10,7 cm) und bis zum Gewicht von 8 A zugelassen. Für die amtlichen Postkarten werden die bisherigen Abmessungen (l4 : 9 cm) beibehalten. Ferner dürfen vom l . Oktober ab gedruckte Empfangs bestätigungen über Geldbeträge, wenn darin der Betrag der Postanweisung, Zählkarte usw. hand schriftlich eingerückt, gegen die Drucksachengebühr befördert werden. * — Keine Michaelisferie« ? BS3 Wie unser Vertreter an zuständiger Stelle im Kultus ministerium erfährt, sind mehrere sächsische Schul gemeinden an dieses mit dem Ersuchen herange treten, in Anbetracht der im kommenden Winter unausbleiblichen Kohlenknappheit die Michaelis- ferien aussallen und dafür längere Weihnachts- ferien anzusetzen. Das Kultusministerium wird sich, wie verlautet, dahin entscheiden, daß es den ein zelnen Schulgemeinden überlassen bleibt, um den örtlichen verschiedenen Verhältnissen Rechnung tra gen zu können, diese Ferienfrage nach ihrer Art zu lösen. * — Deutscher Tee. Die wegen ihrer bewähr ten Fabrikate rühmlichst bekannte Firma Dr. A. Oetker in Dielefeld bringt neuerdings einen Tee heraus, der überall sehr guten Anklang findet, weil er sowohl in Geschmack und Farbe, als auch in der Ausgiebigkeit dem chinesischen Tee sehr ähnlich ist. Abgesehen davon, daß Dr. Oetker's schwarzer Tee wegen seiner hervorragenden Eigenschaften auch den Ansprüchen verwöhnter Teetrinker genügt und nebenbei sehr preiswert ist, muß es auch schon eine vaterländische Pflicht sein, unsere deutsche Industrie zu unterstützen und vor handenen guten, deutschen Erzeugnissen den Vor zug vor AuSlindsware zu geben. Es wäre ärgste Verschwendung eigenen Geldes als auch am Volks« vermögen, wenn wir für Auslandstee, der doch nur ein Anregungs- und Genußmittel, nicht aber ein Nahrungsmittel ist, den unerhört hohen Preis bezahlen wollten. Eine Kostprobe liegt heute der Stadtauflage unseres Blattes bei. * — Segen die 3«seeatenste«ee. Der Verein Deutscher Zeitungsoerleger, der kürzlich in Frankfurt eine außerordentliche Tagung avhielt, faßte eine Entschließung gegen die besondere Anzetgensteuer und legte Verwahrung dagegen ein, daß dem Zeitungsgewerbe im Rahmen des Umsatzsteuer- gesetzes eine Sondersteuer auserlegt wird, die das Zehnfache der normalen Abgabe bedeutet. Die deutschen Zeitung-Verleger seien bereit, in demselben Maße wie die anderen Berufe zu den Lasten für das Reich beizutragen, lehnten aber als ungerecht eine Ausnahmebestimmung ab, die geeignet sei, den Anzeigenteil der Zeitungen auf» schwerste zu schädigen. * — G8«sehrrd<». Aus dem östlichen Sachsen schreibt man, daß Gänsetreiber. die den ganzen Krieg über fernblieben, seit einiger Zeit wieder auftauchen und bei sinkenden Preisen willige Ab nehmer finden. Hoffentlich finden sich solche auch im „westelbischen" Sachsen ein! * — Keime Werbu«ge« für die Reichs- und Bolüervehr mehr. Um stellenweise noch be stehende Zweifel zu beseitigen, wird ausdrücklich daraus hingewtesen, daß alle Werbungen für die Reichswehr und die ihr ungegliederte Bolkswehr nicht nur eingestellt,^sondern ausdrücklich untersagt worden ist, Die hier und da noch sichtbaren Pla kate sind ungültig. Etwa im Lichtspielunternehmen noch stattfindende Werbung erfolgt zu Unrecht. *— Heimkehr der Gefangener» an» Ruß land. Zeitungsmeldungen über die bevorstehende Rückkehr der Kriegsgefangenen aus Rußland und Sibirien veranlaßte die Dortmunder Hauptkriegs- gesongenenhihe über die Zuverlässigkeit dieser Mel dungen an Vie Reichsstelle eine Anfrage zu richten, die jetzt dahin beantwortet wurde, daß die Entente inzwischen ihr grundsätzliches Einverständnis zur Rückführung aller Kriegsgefangenen gegeben und daß das Staatsdepartement in Washington sich bereit erklärt hat, die erforderliche Anzahl von Schiffen gegen Barzahlung zu stellen. . Mit der Rückkehr auch der sibirischen Gefangenen, die teil weise schon jetzt auf dem Landwege über das euro päische Rußland zurückkehren, ist in nächster Zeit zu rechnen. *— Verbot des Tragens von militärischen Abzeichen zu« Uniform. BSZ Um dem immer mehr um sich greifenden Mißbrauch der Uniform, vor allem der Marineuniform und der dadurch höroorgerufenen Unsicherheit im öffentlichen Verkehr entgegenzutreten, erläßt der militärische Befehls- Haber für Sachsen auf Grund des Gesetzes über den Belagerungszustand ein ausdrückliches Verbot des Tragens der Heeres- oder Marineunisorm mit militärischen Abzeichen für alle diejenigen, die nicht einer militärischen Formation angehören oder sonst nachweisbar dazu befugt sind. Dr: verbotenen mt- litärischen Abzeichen sind: Schulterklappen, Achsel- stücke, Gradabzeichen, Uniformknöpfe, Mützenbänder, Tressen, Krygenlitzen, Aermelabzeichen, Koppel u. a. Zuwiderhandlungen werden mit Gefängnis bis zu einem Jahr, oder mit Haft oder Geldstrafe bis zu einem Fahr, oder mit Haft oder Geldstrafe ge ahndet. Das Tragen der Entlassungsuniform ohne militärische Abzeichen wird hierdurch nicht berührt. *— Beheizung von Theatern, Sälen und ähnlichen Stätten. BSZ. (N.) Das Arbeits ministerium — Landeskohlenamt — macht darauf ausmerksam, daß die Bekanntmachung des Arbeits- und Wirtschaftsministeriums oom 7. Fanuar d. F., die das Beheizen von Theatern jeder Art, von Zirkusgebäuden, Sälen und Räumen, für den Ge- brauch als Konzert- und Dortragsstätten und für die Abhaltung von jedweden Festlichkeiten sowie von Kirchen untersagt, noch in Kraft ist. Verboten ist nicht nur die Beheizung mit Kohlen, sondern schlechthin die Beheizung mit allen Brennstoffen, insbesondere auch mit Brennholz und Brenntorf. Angesichts der so überaus schwierigen Lage der Kohlenoersorgung ist nicht zu erwarten, daß dieses Verbot etwa für den kommenden Winter ausge- hoben oder auch nur eingeschränkt werden könnte- Es muß im Gegenteil damit gerechnet werden, daß noch weitere Einschränkungen im Verbrauch von Kohle angeordnet werden müssen. Wer dem Heizungsverbote zuwiderhandelt, macht sich nach der angezogenen Verordnung strafbar. Die zustän digen Polizeibehörden sind angewiesen worden, die Durchführung des Verbotes im kommenden Winter auf das strengste zu überwachen und jeden Ver stoß dagegen unnachsichllich zur Anzeige zu bringen ?. Mülfen St. Niela« (Bon der Feuerwehr.) Begünstigt vom herrlichsten Sommerwetter beging unsere Freiwillige Feuerwehr am Sonntag die Weihe des im Meyer'schen Garten von der Ge- meinde errichteten Stetgerhauses. Als Ehrengäste nahmen teil der Gemeinderat und der Feuerlösch- ausschuß Bon auswärts waren erschienen die Wehren von Mülsen St. Facob, Micheln und Hein- richsort. Die Feier wurde eingelcttet mit Gesang vom Turnerschastsgesangverein- Fm Mittelpunkt derselben stand die Festrede des Herrn Schul direktor Fahnert. Mit kernigen Worten schilderte er den Werdegang der Freiwilligen Feuerwehr und die Ziele eines freiwilligen Feuerwehrmannes. Mit einem Hoch auf die Feuerwehr schloß der ge schätzte Redner seine tiesdurchdach e Ansprache. Herr Gemeindeoorstand Grimm, ein Gründer der Wehr, übergab unter sinnreichen Worten namens der Gemeinde das Steigerhaus au on Wehr. Mit Dank seitens des Hauptmanns Alvin La ige schloß die schlichte aber erhebende F.ier. Eine exakte Steiger, und Spritzenübung schloß sich an Ave. (Tödlicher Unfall.) I . der Schleiferei von Erdmann Kircheis sollte ein neuer großer Schleifstein ausprobtert werden, der durch Klastunttiev in De- wegung gesetzt wurde. Der Siem war anscheinend schadhaft und zersprang. Der Schl, tser Fritz Haußner aus Neuftädtel wurde von einem der um Herst »egenden Stücke so schwer am Kopf verletzt, daß seine Ueber- sührung in die Ptllingsche Heilanstalt notwendig wurde. Hier ist er seinen Verletzungen erlegen. Auerbach l. V. (Ein Uhren- und Goldwaren geschäft ausgeraubt.) Ausgeraubt wurde nachts das an belebter Straße befindliche Schwatzesche Uhren- und Schmuckwarengeschäft Der noch un bekannte Täter hat eine große Schaufensterscheibe mit einem Stein zertrümmert und dann eine An zahl wertvoller Brillantschmucksachen, Uhren. Arm bänder, Ringe u. dergl. geraubt. Die Höhe de« entstandenen Schadens läßt sich zunächst nicht fest- Hellen, da der Beraubte verreist ist. Hohenstein-E. (Schweres Herzeleid' -st über eine hiesige Familie gekommen. Tie in Rltchemaw wohn hafte verheiratete Tochter der Familie UhOz vom „Carelagarten", Frau Else Hähnel, horte sich mit ihrem Gatten nach Chemnitz begehen, üm einem Percinsvortrag beizuwohnen. Nach seinem Enoe in der 12 Nachtstunde nahm das Ehevar'' mir einer anderen Familie, da die Straßenbahn röcht mehr verkehrte, eine Kraftdroschke, um nach H-rwe zurück- zukel'ren. Nach kurzer Fahrt ries ^in militärischer Vasten den Wagenführer an und forderte ibn zuM Haiten auf. Ta der Chauffeur anscheinend der Wei sung nicht augenblicklich nachkam, schon der Posten scharf und trat Frau Hahnel so uuglücknch m den Unterleib, das- sie kurz nach ihrer Ueberfül-rung ins >t ranken Haus verstarb. Tie sofort eingeieltete Untersuchung wird ergeben, ob der Posten' seine In struktion überschritt oder ob der Chauffeur Schuld an oem beklagenswerten Unfall trägt. — Nich d-.e bis«, l'.c'-gcn Feststellungen dürfte d e Schu'd an- dem sehr bedauerlichen Vorfall den Wagenführer treffen der entweder nicht halten wollte oder wegen feines üoermästigen schnellen Fahrens auherk.ande war, rechtzeitig zu ballen. Leipzig. BSZ. (Die Herbstmesse 1919 eine Rekkordmesse.) Nach den ausgestellten Ausweisen und Mebabzeichen ergibt sich ein Gesamtbesuch von 118 000 kaufmännisch Interessierten, eine Aus stellerzahl von über 9500. Beide Zahlen über treffen die der letzten Rekkordmesse um ein er hebliches. Pirna. (Ueberfgll.) In der Nacht zum Mon tag wurde der Unterosfizier der Stcherheitskom- pagnie Schulz auf der Rottwerndorfer Straße von 2 Zivilisten übersatten u durch einen Revoloerschuß schwer verletzt. — (Berschüttet.) Im Gemeinde steinbruch bei Langenhennersdorf wurden durch herkinbrechende Gesteinsmassen zwei Arbeiter ver schüttet, wodurch dem einen der Brustkasten einge drückt, dem zweiten ein Bein zerquetscht wurde. Plane« i. B. BSZ. (Die Zahl dec hiesigen Erwerbslosen) beträgt z Zt. 17 199. Die wöchent liche Ausgabe der Kriegswohlfahrtspflege beläuft sich jetzt noch auf 610 000 Mark, wovon die Stadt -/g aus eigenen Mitteln zu bestreiten hat. Trotz dieser gewaltigen Ausgabenhöhe waren erneut An träge bei der Stadtverwaltung wegen bedeutender Erhöhung der Arbeitslosenunterstützung eingegangen, die jedoch nicht bewilligt werden konnten. Hirschberg. (Infolge Blitzschlages) ist in Schönwaldau im Kreise Schönau die evangelische Kirche abgebrannt. Sie war eine der wenigen noch vorhandenen Holzfachklrchen Schlesiens und barg einige wertvolle Holzschnitzereien Zeulenroda. BSZ. (Ein Großfeuer) im benach barten Langenwalsckendors zerstörte das Anwesen des Stellmachers Gustav Lautenschläger mitsamt der vollständigen reichen Ernte. Das Feuer griff sodann über zum Wohnhaus des Landwirtes Hermann Zaumsegel, auch dieses vernichtend. Der Besitzer des letztgenannten Grundstückes wird täglich aus der englischen Gefangenschaft zurückerwartet. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt, doch scheidet vorsätzliche Brandstiftung aus. Gerichtssaal. Plaue» i. D. (Sühne von Räuberfahrten.) Dor der Ferienstraskammer des hiesigen Landgerichts standen der 4l jährige Handelsmann Andreas Spörl, sein 20 jähriger Sohn Arno Paul Svörl und 11 Genossen, die um die Iahriswende 1918 19 in der Umgegend von Plauen wahre Räudersahrien bet den Landwirten unternommen und Kartoffeln, Ge treide, Bieh usw. gestohlen hatten. Der schon mehr fach vorbestrafte Spörl sen. wurde wegen einfachen und schweren Diebstahls zu drei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt. Sein Sohn erhielt mildernde Umstände zugebilligt, er erhielt zwei Jahre drei Monate und drei Jahre Ehrver lust auserlegt. Die übrigen Mitangeklagten kamen mit Gefängnisstrasen von zwei Wochen bis zu einem Jahre vier Monaten davon. Bon pikantem Reiz ist die Tatsache, daß Andreas Spörl, der fich unter den befreiten Gefangenen des Februarputsche» befand, von den Kommunisten an jenem Tage al« Polizeibeauftragter zu einem Einbrüche zur Sicher heit des Bestohlenen abgeordnet wurde. Ein a« jenem Tage außerdem beim LandsriedenSbruch stark beteUtgter Angeklagter namens Bemman» wurde jetzt wegen schweren Diebstahl» zu 2 Jahre« drei Monaten Gefängnis verurteilt.