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Vn Weiten Les MWW znni MWWM des BMems zum Geburtstage des Führers und Kanzlers / Von Eberhard v. Rentzell Ein Gcdcnkblatt Irgendwo im Westen tobt die Schlacht. Der Grabenabschnitt liegt unter stärkstem Feuer der Artillerie des Gegners. Bald wird er zum Sturm ansetzen. Die Grabenbesatzung dieses Ab schnittes ist schwach. Darum schickt der Befehlshaber seinen Melder zur rückwärtigen Verbindung. Verstärkung ist notwen dig. Der Melder ist der Kriegsfreiwillige Gefreiter Adolf Hitler. Er nimmt die Meldung entgegen, macht kehrt und schleicht sich aus dem Graben. Immerzu donnert der Gegner mit schwersten Kalibern. Es ist die Hölle, durch die der Melder hindurchmutz. Muh, denn es hängt von ihm viel, wenn nicht alles ab. Jede Bodenfalte, jede natürliche oder künstliche Deckung, jedes Granatloch wird benutzt. Der Melder mutz sich durch das Gelände winden wre eine Schlange. Die letzten tausend Meter legt er im Eilschritt zurück. Er hat den Stab erreicht und macht seine Meldung, nur in seiner Stimme zitiert noch die ungeheure Erregung und Anstrengung dieser Stunde nach. Der Nachschub macht sich fertig, und mit ihm geht der Melder, der Gefreite des Welt krieges, wieder an die äußerste Front zu den Kameraden im Graben. Im Lazarett zu Pasewalk liegt ein kranker Soldat, seine Augen deckt die schwarze Binde, seine Hand hält krampfhaft ein Zeitungsblatt, aus dem die Schwester ihm die neuesten Nachrichten vorgelesen hat. Wie im Fieber ist er. — Ist es möglich, dah Deutsche so handeln können? Fragt er sich. Keine Antwort erhält er von der Außenwelt, doch eine Stimme dringt zu ihm, eine Stimme, und sie verhallt nicht ungehört. Es ist die Stimme in seinem Innern und die spricht: Glaube an Deutschland, an die Kraft seines Blutes, viele noch sind des Erbes der Väter wert. Sammele sie, führe du sie zu neuem Ausstieg. Er erkennt auf schlaflosem Lager die ganze Trag weite dieser Ergebung, sieht den Leidensweg, den Deutschland geben muß — erkennt die wahren Ursachen des Niedergangs, fühlt, wie das Judentum im schwer verletzten Reichskörper wühlt, empfindet den Hatz der Marxisten. Der Gefreite des Weltkrieges, der Melder der Kompanie, er will kämpfen um das Land, das er liebt seit Kindertagen, schwer hat er an dem Schicksal des Grenzlanddeutschen getragen; er will heim zur Mutter — Deutschland. Er Weitz aber, datz ein langer Kampfes-/ weg vor ihm liegt. / Und er beginnt um Deutschland zu ringen. — - * Der 9. November 192,3 bricht an. Ein Novembertag wie jeder andere und doch merkt der Münchener Spießer, es liegt etwas in der Luft, ungreifbar und unwägbar. Aber es ist da und verläßt ihn nicht. Von den Versammlungen im Hofbräu hat er gehört, er deukt sich sein Teil, und eben will er an seine Arbeit gehen. Als er den Platz an der Feldherrnballe über quert, da sieht er die Massen anmarschieren. In Ruhe und Ordnung kommen sie daher, die SA., die Männer, die sich frei willig einer Idee, einer Weltanschauung verschrieben, die ihr Deutschland lieben — bis zum Tod. — Er weicht zur Seite, denn jetzt knattern die Salven, Men schen wälzen sich in ihrem Blute. Der 9. November ist ein Unglückstag für ganz Deutschland, weil Bruder gegen Bruder stand, Verrat gegen Treue. Hitler und viele andere werden verhaftet, der schwerverletzte Göring über die Grenze gebracht, an seiner Seite die Treueste der Frauen. Zersprengt, verweht sind die Rächer, die Bild ner eines neuen, eines reinen, eines wehrhaften Deutschlands, eines Landes der Ehre. Geblieben ist die Schmach und die Schande. Die Saat an der Feldherrnhalle aber wird anfgehen, denn es kommt ein Tag... Inzwischen geht die Zeit ihren Gang, Ruhrbesetzung. — Leid kommt über Deutschland, geknechtet und gebunden liegt das Reich — vergangen ist aller G anz, alle Herrlichkeit, an ihre Stelle ist das System getreten, das System der Feigheit, der Lüge, der Schwäche. Wir unterschreiben alles, wie wir den Schandfrieden unterzeichnet haben. Die Welt achtet weder DeutWand noch den Deutschen. Ganz in der Stille wirkt ein Mann, es ist der Gefreite des Weltkrieges, es ist unser heutiger Führer. Er kämpft um die Seele jedes einzelne» Deutschen. Seine Liebe zu Deutschland ist tief, und aus dieser Einstellung her aus 'erkennt er die schwere Krankheit, an der Deutschland leidet. Marxismus und Judentum, Liberalismus uud Gleichgültigkeit. Um ihn sammeln sich Männer der Tat, Männer des Wortes, die den Kampf lieben, weil er ihnen als uraltes Erbe im Blute liegt. Sie alle ringen um Deutschland. * Es ist ein zäher, mit aller Macht geführter Kampf. Der Gefreite des Weltkrieges ist jetzt der Führer der politischen Soldaten, denen Gehorsam, Hingabe, Aufopferung selbstver ständlich ist, weil sie den Glauben haben an die Sendung des Führers. Er bildet die SA., und zu ihr gesellt sich bald die SS., die Elite deutschen Mannestums. Sie, denen es nicht vergönnt ist, sich mit der Masse einzusetzen sür ihr Vaterland, weil die Reichswehr nur klein, weil Deutschland in seiner Wehrsreiheit gebunden ist mit den Fesseln von Versailles; sie folgen als des Führers Soldaten durch die Schrecken eines politischen Kampfes mit dem Untcrmcnschcntum. Denn sie füh len es, der Führer und seine Kampftruppe sind die Garanten sür ein neues, ein herrliches Deutschland. Denn es kommt der Tag.... * Vor dem greisen Feldherrn des Weltkrieges steht der Ge freite desselben Krieges, der Mann, der das schwere Schicksal Deutschlands zu seinem eigenen machte, sieht dem Gewinner der größten Schlachten der Weltgeschichte in die Augen. — Beide werden eins in der Liebe zu Deutschland. Der Gefreite des Weltkrieges wird von dem Feldherrn des großen Krieges mit dem Kanzlerposten betraut. Deutschland atmet auf! Sie verstehen sich gut, der greise Mann an der Spitze des Reiches und der höchste Beamte im Reiche. Denn beiden wollen dasselbe Deutschland frei machen von drückenden Fesseln. * Das schwere Werk gelingt. Wie ein Fanal leuchtet der Brand des Reichstages auf; nun wird Schluß gemacht mit der Bilderarchiv W. T. — M Hitler 3hr seid viel taufend hinter mir, und ihr feid ich und ich bin ihr. Sch habe keinen Gedanken gelebt, der nicht in euren Herzen gebebt. Und forme ich Worte, fo weiß ich keins, das nicht mit eurem Wollen eins. Denn ich bin ihr, und ihr seid ich, und wir alle glauben, Deutschland» an Dich! Baldur von Schirach. Mordkommune. Deutschland befreit sich von der Pest, vor jüdischen Ideen und Tendenzen, es macht rein im eigenen Hause, und wer nicht deutsch fühlt, verläßt das Land, welches ihm Gastrecht gewährte und welches mißbraucht wurde. Am 21. März wird der Deutsche Reichstag neu gewählt. Ein Tag voller Sonne liegt über dem stillen Potsdam. Unter dem Klang der Glocken zieht der greise Reichspräsident in die alte, ehrwürdige Kirche ein, hier drückt er vor aller Welt seinem Kanzler die Hand als Zeichen innigster Verbundenheit. * Es geht auftvärts. Aber auch ein Tag der Trauer folgt. In Tannenberg trägt man den greisen Gcneralseldmarschall zu Grabe, ganz Deutschland senkt die Fahnen. * An der Spitze des Reiches steht nun der Führer und Kanz ler; der Gefreite des Weltkrieges ist Oberbefehlshaber der Wehrmacht geworden, und er gedenkt sein Amt zu nützen. In aller Stille werden die Vorbereitungen getroffen. Wieder ein Märztag, an dem ganz Deutschland jubelt. Der Führer und Kanzler gab dem Volke die Wehrfreiheit wieder. Er ist nun in Wahrheit Oberster Befehlshaber des Volksheeres. Aus dem Volke gekommen, durch die Macht der Persönlichkeit, von der Zuneigung des Voltes, von der Treue der Kampfgenossen ge tragen, so steht der Führer vor uns, ein Mann, ein Held, ein Führer. * Am 7. März 1936 zieht Adolf Hitler einen Schlußstrich unter die Versailler Periode der europäischen Geschichte: er kündigt den Locarnovertrag und beseitigte die entmilitarisierte Rhein landzone. In der welthistorischen Sitzung des Deutschen Reichs tages, während znr selben Zeit deutsche Truppen ihre Frie- densgarnisoncn im Rheinland wieder beziebcn, stellt der Füh rer sest, daß Deutschland nunmehr völlig seine Freiheit, Ehre und Souveränität wiedergewonnen hat. Er betont aber zu gleicher Zeit, daß Deutschland nach wie vor für den Frieden in Europa arbeiten will, und deshalb macht er ein Friedens angebot an alle europäischen Staaten. Schließlich erklärt gx den Deutschen Reichstag sür ausgelöst, damit das deutsche Volk in Neuwahlen seine Zustimmung zu der Außenpolitik der Reichsregierung geben soll. lind es gibt sie ihm am 29. März. Ein ganzes Volk bekennt sich in einzig dastehender Geschlossenheit zu seinem Führer. 67 Millionen bekunden vor aller Welt ihre leidenschaftliche Entschlossenheit, die endlich wieder errungene volle Frei heit zu wahren in bedingungsloser Treue zu Führer und Reich, 67 Millionen bekräftigen durch ihre einmütige Stimm abgabe, daß der Friedenswille des Führers der Wille des ganzen Volkes ist, daß die Ehrauffassung Hitlers nicht die eines einzelnen Mannes, sondern die der gesamten Nation ist. Der 29. März liefert aller Welt ein unumstößliches Zeugnis dafür, daß in dem Ringen Adolf Hitlers um die Freiheit und Ehre und Gleichberechtigung Deutschlands das gesamte Volk in vorbildlicher Einigkeit hinter ihm steht. Wohl niemals gab ein Volk der Welt einen stärkeren Beweis von innerer Geschlossenheit und Stärke. Die historische Wahl ist ein Bekenntnisgang des Dankes, des Vertrauens und der un erschütterlichen Treue, wie ihn die Welt in dieser Wucht und in dieser Ueberzeugnngskraft Wohl niemals erlebte. * Aus dem Melder der Schlacht in Frankreich ist der Kanzler Deutschlands, ist der Führer einer Nation geworden, auf die die Welt mit Achtung sieht. Der Führer und sein Heer — eine untrennbare Einheit, weil beide aus dem Volke gekommen sind und vom Volkswillen getragen werden. Maifeier fern vom Alltag. Der 3. Mai im Zeichen von KdF.-Bctriebsausflügen. Die Parole für den diesjährigen 1. Mai, de» nationalen Keiertag des deutschen Volkes, heißt: „Freut euch desLebens!" Ja, wir dürfen uns freuen, denn wir haben berechtigten Grund dazu. Wir leben in einer großen Zeit, können arbeiten und schaffen, haben neue Hoffnung im Herzen und den festen Glauben an eine neue deutsche Zukunft. Unsere Arbeit ist hart, und wo gearbeitet wird, da soll man auch das Feiern nicht ver gessen, denn eine Feier, ein Fest, bedeutet Unterbrechung des Alltags, bedeutet Erholung und Sammlung zu neuer Kraft, bedeutet Ansporn zu neuer Arbeits freude. So ein Fest soll die Maifeier des deutschen Volkes im vierten Jahre des nationalsozialistischen Deutschlands sein. - Im Gegensatz zu den vorjährigen Maifeiern, die sich an den Arbeitsstätten oder in Sälen und Lokalen absviel» „Eva — mein Liebstes!" Er zog sie kraftvoll an sich. „Du bist da! Endlich da! Und alles andere war nur ein böser Spuk, nicht wahr? Oh — wie ist das mög lich! Eva — du sitzt bei mir, ich fühle deine Nähe, wie früher. Ich kann dich küssen — und du schickst mich nicht mehr fort! Eva — ich bin gewandert wie Ahas ver. Ich habe ewig nur nach dir verlangt. Du gehst nicht fort?" „Ich bleibe bei dir, Viktor. Ich pflege dich gesund —" „Und — alles war doch nur — ein böser Traum, das andere? Oder nicht? Eva!" Sie zog ihn an sich. Barg sein Gesicht an ihrer Brust. „Nicht sragen, Liebster. Nicht denken. Nicht grübeln. Ich bin bei dir —! Du darfst dich nicht aufregen, sonst mutz ich gleich wieder gehen und mutz noch viel länger warten, bis du gesund bist. Du mutzt brav und still sein. Liebster, ich halte deine Hände — so — und will nur bei dir sitzen. Ganz still." „Eva —" Sie lietz ihn sanft in die Kissen zuruckgleiten. Er sah zu ihr auf. Kindliches Glück in den Augen. »Eva Ein mattes Lächeln um den Mund. „Vater war bei dir?" ^Er war?— sehr lieb zu mir, Viktor. Und ich soll dich herzlich grützen " Er schloß einen Augenblick lang die Augen. „Es mutz bald Frühling sein/ murmelte er träumeriich. „Im Bruch singen die Vögel den ganzen Tag Weißt du noch? Die quarrenden Rohrdommeln am Fluß. Und der Berg mit eurer Mühle. Wenn da der Flieder blüht — das mutz ein Wunder sein." 7, , 7. „Ja, Viktor — es wird ein Wunder sein," flüsterte sie ergriffen. Er ichwieg eine Weile. „Eva -" Er öffnete kurz die Augen. Die Herrgottsmühle Roman von PaulHain. .73. Fortsetzung Nachdruck verboten Ein Flüstern. „Ich bin's — Viktor —" Er richtete sich auf. Ein weicher Mädchenarm stützte Hn. Wie fremd blickte er sie an. „Eva —?" War das noch Fieberwahn? Da aber merkte er, datz er wach war. Hörte Evas sanfte, sütze, zitternde Stimme: „Viktor — ich bin bei dir. Ich bin es wirklich. Er kennst du mich denn nicht?" Er stammelte: „Du — du —" Seine schwachen Hände griffen nach ihr. „Du bist es wirklich —" Ein verklärter Glanz überhaucht sein Gesicht. Nun er füllte ihn volles Erkennen. Seine leise Stimme klang jubelnd auf. „Eva — Eva —" Die Tränen stürzten ihr aus den Augen. Sie beugte sich über ihn, schmiegte ihr Gesicht an seine Wange, schloß die Arme um ihn und weinend und lachend rief sie: „Viktor — mein Viktor — fühlst du mich nun? Ich bleibe bei dir, bis du ganz gesund bist. Dein Vater hat mich gebeten — oh, ich mutzte ja her zu dir, als ich hörte, daß du krank wärest. Niemand durfte mich zurückhalten. Viktor —" Er strich über ihren Kopf. Atmete den Duft ihres Haares. Fühlte ihre Lippen. Sie kützte ihn leise und verhalten. Da fühlte er geheimnisvolle Kraft in seinen Armen. Die letzten dumpfen Trübungen in seinem Hirn zerran nen. Ganz klar sah er Eva. Ihre Augen, ihren Mund, ihr Gesicht erkannte er deutlich. -7- Strahlend sah sie ihn an. „Du bleibst bei mir —?" „Ich mutz ja, Viktor —" „Auch — wenn ich schlafe?" Sie hielt seine Hand fest. „Schlafe nur, Viktor. Ich wache bei dir —" Sie neigte sich über ihn und küßte ihn auf den Dcunv. Da schloß er wieder die Augen. Atmete ruhig, gleich mäßig. Still saß Eva an seinem Bett. — Der Arzt öffnete leise die Tür. Eva legte den Finger auf den Mund. Auf Zehenspitzen näherte er sich — blickte auf den Patienten. Mit lautlosem Lachen nickte er Eva zu und flüsterte : „Durch! Auf diesen Schlaf habe ich seit einer Woche gewartet. Tausend Dank, Fräulein Gwendolin. Sie können mehr als der beste Doktor. Nun wollen wir ibn allein las sen — er schläft bis morgen durch —" Eva schüttelte den Kopf. „Ich bleibe bei ihm —" Da glitt er leise, ohne noch ein Wort zu sagen, wieder hinaus. — Neunundzwanzig st es Kapitel. Am nächsten Tage war Viktor fieberfrei. Der lang» Schlaf hatte ihn außerordentlich erquickt. „In vierzehn Tagen wird er das Lett verlaßen kön nen," meinte Doktor Lazard befriedigt. „Ein Rückfall ist ausgeschlossen. Die richtige Medizin ist ja zur Stelle." So sagte er zu Madame Valetti, die darob vergnügt schmunzelte. Eva hatte sich am frühen Morgen zur Ruhe nieder gelegt, nachdem sie die ganze Nacht über an Viktors Bett gesessen hatte. Die Valetti hatte ihr ein Bett in ihrem Zimmer zurechtgemacht. Aber kaum erwachte sie aus tie fem traumlosen Schlaf um die Mittagszeit, so drängte es sie auch wieder zu Viktor, der bereits nach ihr gefragt hatte. folgt.