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Die Herrgottsmühle Roman von PaulHain. 2S. Fortsetzung Nachdruck verboten „Einen herzlichen Gruß von Herrn von Wilbrandt, er läßt sich entschuldigen, daß er nicht persönlich kommen konnte. Das Auto wartet draußen — wenn mir die Herr schaften folgen wollen — das Gepäck darf ich wohl tra gen —" Aber etwas hilflos schaute er auf Verenas mächtige Koffer. Viktor hatte ihm nur — von dem Grafen Ruhland gesprochen. Da sprangen schon ein paar halbwüchsige Burschen her zu und machten sich über das Gepäck her. — Das elegante Auto milderte Verenas leise Mißstim mung sofort. Zufrieden ließ sie sich in den breiten, leder gepolsterten Sitz fallen. Mit einem gleitenden Satz fuhr das Auto davon. Die Nachmittagssonne glitzerte über den Wiesen. Fun kelte aus den roten Dächern der Häuser — umgoldete alte Kirchtürme, die schon seit einigen hundert Jahren einsam und fromm über das Bruch ragen mochten. Man fuhr durch ein neues Dorf. Behäbig eng beiein- andergelagert. Breit dehnte sich die Dorfaue. Hinüber! , < . Linker Hand erhob sich ein Hügel. Strauchwerk wucherte in grüner Fülle hinaus. Windmühlenflügel ragten oben ein Stück hervor. Rechts an der Chaussee stand der Fährkrug. Wenzel Drinkmann stand auf der Steintreppe und dienerte devot vor Auto, murmelte seinen „ergebenen Diener —" Das Flußband der Warthe tauchte auf. Breit, silbern, lehr glatt Regengüsse der letzten Zeit hatten das Wasser hier und da über die Ufer treten lassen. Weidenstllmpfe ragten aus der Wasserfläche auf. Deren« itieß einen Laut der Ueberraschun« aus. Treuekundgebung der evangelischen Pfarrer für den Führer. Der Neichsbund der Deutschen Evange lischen Pfarrervereine erklärt in einer Ent schließung zur Reichstagswahl, nachdem bereits der Vor sitzende des Reichskirchenansschusses, Zoellner, nach der Reichslagssitzung vom 7. März dem Führer die freu dige Einsatzbereitschaft der Deutschen Evangelischen Kirche für des deutschen Polkes Ehre und Leben gemeldet hatte: „Die zur Reichsführerratssitzung des Reichsbundes der Deutschen Evangelischen Pfarrervereine e. V. in'Ber- lin versammelten Pereinssührer haben freudigst die Kund gebung unserer evangelischen Kirche, wie sie in dem Tele gramm von Generalsuperimendent l). Zoellner vorliegt, begrüßt. Sie haben sich diese Trenekundgebung für den Führer in dieser Entscheidungsstunde unseres Volkes voll inhaltlich zu eigen gemacht, (gez.) Klingler, Reichsbundes- kübrer." Veamle! Seib Lüitze Propagandisten der Idee! Der Reichsbeamlensührer Hermann Neef richtet zur Wahl an die deutsche Beamtenschaft u. a. folgende Worte: Ich weiß, meine Berusskameraden, daß es keiner Auf forderung an euch bedarf, dem Führer in der für uns Beamte selbstverständlichen Gesolgschaftstreue am 29. März l936 einmütig und geschlossen eure Stimme zn geben. Hat doch Adolf Hitler dem deutschen Beamten die Freude seiner Arbeit und die Ehre seines Amtes zurück gegeben, hat er doch dem Beamtentum den Platz in der Volksgemeinschaft wieder geschenkt, von dem es ein art fremdes System verdrängt harte. Ich appelliere an euch, mit eurem Beispiel allen deutschen Volksgenossen voran zugehen und als tätige Propagandisten der Idee euch in die vorderste Front zu stellen. Es darf am 29. März keinen deutschen Menschen geben, der sich der Bedeutung dieses Tages nicht bewußt wäre. Jede Stimme gehört dem Führer, gehört Deutschland! Daluege an die Polizei. Der Befehlshaber der Polizei, Generalleutnant und SS.-Obergruppenführer Kurt Daluege, hat an die deutsche Polizeibeamtenschaft einen Wahlaufruf gerichtet, in dem es heißt: Der deutsche Polizeibcamte, Führer oder Mann, ist Nationalsozialist und als solcher sich der Auf gabe bewußt, die der Führer von allen Deutschen zum 29. März erfüllt sehen will. Als nationalsozialistische Polizeibeamte sind wir in der Lage, mehr als jeder andere Deutsche jede kleine Tätigkeit, jede kleinste Regung der Volksgenossen zu sehen und zu beurteilen. Diese Tatsache macht den deutschen Polizeibeamten zu einem der b esteu Propagandisten für den Führer und seine Arbeit an den Stellen, wo andere Propagandisten der Bewegung und des Volkes selten hinkommen. Wir wollen uns daher für die kommenden Tage vor dem großen Appell am 29. März verpflichten, die bekannten 8 bis 10 v. H. der Säumigen und Trägen an die Wahlurne zu holen, um für den Führer ihr Bekenntnis abzulegen. Wir wollen arbeiten zum 29. März, jeder an seiner Stelle, jeder ein Propagandist unseres Führers, jeder bemüht, dafür zu sorgen, daß auch der letzte Volksgenosse des Führers Stimme hört und die Klarheit feistes Wollens erkennt! Ausruf des ReichstulLMnais. Der Reichskult ursenat erläßt an alle Kultur schaffenden Deutschlands und darüber hinaus an das ge samte deutsche Volk einen Aufruf, in dem es u. a. heißt: In ehrfurchtsvoller Bewunderung vor der geschichtlichen Größe des politischen Kampfes, den Adolf Hitler in diesen Tagen als Sachwalter der deutschen Nation durchsicht, be kennen wir uns vor der Welt zum Führer und seinem Werk. Seine hohe Auffassung von der kulturellen Mission des deutschen Polkes hat uns die beglückende Gewißheit gegeben, daß die heilige deutsche Kunst für alle Zeiten die Krönung seines Schaffens und des Schaffens unseres Volkes sein wird. Das von Adolf Hitler befreite Deutsch land wird nunmehr den letzten Kampf im friedlichen Wett bewerb der Völker aufnehmen, den Kampf, in dem es noch nie unterlegen war, um in Kunst und Wissenschaft der Menschheit neue Ewigkeitswerte zu schenken. Wir Deutschen von heute können den Dank, den das deutsche Volk dem Führer schuldet, nicht mehr in vollem Umfange abstatten. Das wird die Geschichte tnn. Wir aber wollen, wie alle anderen Deutschen, unseren Teil zum Werk Adolf Hitlers beitragen und freudigen, dankerfüll ten Herzens mit unserer Stimme für das unvergängliche Aufbau- und Friedenswerk des Führers eintreten. Gewaltige Kindgesungen in allen Gauen. Ganz Deutschland im Zeichen des Wahl kampfes. Noch eine Woche ist es bis zu der Wahl, und schon brachte das letzte Wochenende bereits einen Höhepunkt des Wahlkampfes, überall in den deutschen Gauen fanden Wahlversammlungen statt, die Fahnen wehten über den Ortschaften, und allerorts wurden Propaganda märsche der Partciglicdcrungcn veranstaltet. Immer und immer wieder wurde allen Volksgenossen eingehämmert, das; es ihre Pflicht ist, in einer Woche an die Wahlurne zu treten und ihre Stimme dem Führcrzu geben, der seinem Volk die Ehre und Freiheit wieder verschafft hat. Der 29. Mürz 1936 soll ein historisches Datum wer den, ein Tag, der die ganze deutsche Nation in einem Willen sicht: dem Führer für seine befreienden Maß nahmen; dadurch zu danken, daß sie sich in voller Ein mütigkeit hinter seine Maßnahmen stellt. Rosenberg: Durch Einheit zur Freiheit. Rcichsleiter Alfred Rosenberg sprach auf einer Wahlkundgebung in Zwickau. Es handele sich heute nicht darum, einzelne Fragen zu besprechen, sondern die Einheit des Bewußtseins zu bekunden, daß wir alle ein gemeinsames Schicksal zu tragen haben. Wenn der Völkerbundsrat heute „fcststellt", daß Deutschland Ver sailles und Locarno gebrochen habe, so sei das ein durch sichtiges Manöver und ein Aufleben der alten Methode, mit denen die Kriegsschuldlüge einst propagiert wurde. Nicht die französische Sicherheit sei bedroht, sondern man wolle die freie Existenz Deutschlands nicht! Und hier, so sagte Rosenberg weiter, setzt der Fxeiheitsbegriff als der große Auslesefaktor der Weltgeschichte auch in Deutsch land ein. In jedem Volke gibt es verschiedenartige Ele mente, aber die schweren Schicksalsprüfungen entscheiden darüber, welche von ihnen das Gesicht der Zukunft be stimmen. Eine dauernde Unfreiheit duldeten die Erz berger und Rathenaus; will das deutsche Volk aber frei fein, muß es sich einen Hitler als Führer erwählen. Das deutsche Volk steht heute vor der Probe, einmütig dem Führer die Möglichkeit zu geben, Volk und Reich in un zertrennlicher Geschlossenheit zu vertreten. Unser Weg ist: durch Kampf zur Einheit, von der Einheit zur Freiheit, von der Freiheit zum großen inneren Aufbau. Wenn dann durch die Taten die marxistische Welt überwunden ist, dann hat die nationalsozialistische Revolution gesiegt zum Segen unserer Zeit und der kommenden Geschlechter. Litze: Gin Volk - ein Ziel. In einer vom alten Kampfgeist der SA. getragenen Kundgebung im Großen Saal des Städtischen Saal baues in Essen richtete der Stabschef der SÄ., Viktor Lutze, einen mitreißenden Appell zum 29. März an die Be völkerung Essens und des Ruhrgebietes. Lutze erklärte: „Wir wollen am 29. März beweisen und dem Ausland zeigen, daß in Deutschland nur eines gilt, das, was der Führer sagt und tut, daß des Führers Stimme die Stimme des deutschen Volkes ist, daß sein Wille der Wille der Nation und sein Schicksal das Schicksal des ganzen deutschen Volkes ist. Das ist der eigentliche Sinn der Wahl, die der Führer selbst gefordert hat." Eingehend würdigte der Redner die geschichtlichen Taten des Führers und führte dann aus: Mit der Ent scheidung des 29. März verlange der Führer von jedem einzelnen deutschen Volksgenossen, daß er nicht nur Nutz nießer, sondern auch Mitarbeiter sein solle an dem, was in Deutschland geschafft wird. Dafür gelte cs, zu sorgen, daß das Feld hinter dem Führer frei werde, da mit der Führer immer nur nach vorn zu schauen brauche. „Er soll die Arbeit leisten für Deutschlands Zukunft, und wir wollen ihm den Rücken decken. Wir wollen dem Aus land beweisen, daß das Friedensangebot Adolf Hitlers nicht nur sein Friedensangebot ist, sondern das des ganzen deutschen Volkes, daß das, was der Führer ge wollt hat, Wirklichkeit geworden ist: ein Volk, ein W i l l e. e i n W e a u n d e i n Z i c l." ...und alles aus Liehe! Verschmähter Liebhaber als Amokläufer — Schießerei im Sanatorium. Ein im Sanatorium von St. Hilaire bei Grenoble beschäftigter Aufwäscher hatte vergeblich die 14jährige Tochter eines Sanatoriumsangestellten mit Liebes anträgen verfolgt. Schließlich trank er aus Wut darüber. „Kurt — drüben —!" „Das muß — die Wilbrandt-Mühle sein," sagte er. Breit, massiv, von Reichtum zeugend, hoben sich die Ge bäude drüben ab. Der Chauffeur hatte zur Fähre hinuntergelenkt. „Wcnn die Herrschaften aussteigen wollen —" Langsam rollte das Auto auf die Fähre. Langsam begannen die Ketten, die die Fähre hielten und nach drüben führten, über die Rollen zu gleiten. Die llebcrfahrt begann. - Einige Minuten später war man drüben. Kurt von Ruhland und Verena nahmen wieder im Auto Platz, das nun den neuen, breiten, von Wilbrandt angelegten Fahr weg nach der Mühle dahinfuhr. Ein breites, eisernes Portal stand offen. Ein Garten tat sich auf, gepflegter Rasen — Helle Kieswege — Blu menbeete — An der Rampe der Villa Wilbrandt stand ein Diener — öffnete die Glastür auf der Terrasse. — Kurt von Ruhland stieg aus. In diesem Augenblick wurde Viktor auf de: Terrasse sichtbar. Eilte die Stufen herunter. Lebhaft. Erregt. „Grüß Gott, Kurt — da bist du —" Kräftiges Händeschütteln. „Ah — Gräfin Verena —" Es zuckte in seinem Gesicht. Einen Augenblick lang war es, als stocke seine Stimme. Verena — war — mitgekommen! Aber gleich hatte er wieder Haltung, die Liebenswür digkeit des Weltmannes, der sich so leicht nicht verblüffen ließ, war in Rede und Bewegung. „Welch' freudige Ueberraschung, Verena —" Er half ihr galant aus dem Wagen. Leichtfüßig sprang sie heraus. „Das ist recht, daß Sie es endlich auch wahrgemacht haben und mitgekommen sind. Mein Vater wird sich freuen, Sie zu sehen. Entschuldigt, daß ich nicht selbst zum Bahnhof kam. Abhaltungen in letzter Minute — wie das gerade so kommt." daß das Mädchen ihn verschmäht hatte, Tret MK Weißwein und bewaffnete sich dann mit drei Revolvern und zahlreichen Patronen. Er drang in mehrere Räume ein und schoß sinnlos aufalles, was ihm in den Weg kam. So tötete erdrei Personen, zunächst das junge Mädchen, das sich seinen Nachstellungen ent», zogen hatte, dann ein fünfjähriges Kind, darauf ein 18jähriges Mädchen. Er lud seine Revolver immer wieder von neuem und verletzte dann noch drei Personen Schließlich flüchtete er sich in ein unbewohntes Zimmer deS Sanatoriums und setzte seine Schießerei aus dem Fenster fort. Der Bürgermeister des Ortes versuchte, den Burschen durch Schüsse mit seiner Jagdflinte unschädlich zu machen. Nachdem etwa 10 0 Schüsse gewechselt worden waren und der Revolverheld nicht mehr schoß, drang man in das Zimmer ein und fand ihn ver wundet vor. Er war offenbar durch einen Schrotschuß des Bürgermeisters blind geworden, fuchtelte aber immer noch mit seinen Revolvern herum. Ein Verwand ter des ermordeten 14jährigen Mädchens tötete den mehrfachen Mörder durch zwei Revolverschüsse. Die wackeren Feuerlöscher belohnten sich selbst. Merkwürdige Vorgänge bei einem Dorfbrand. Das niederländische Dorf Dreumel wurde von einer schweren Brandkatastrophe heimgesucht. Sechs große Gebäude wurden völlig in Schutt und Asche gelegt. Das Feuer entstand aus einem Bauernhof und griff in rasen der Eile um sich. Wehren der Nachbardörfer mußten alarmiert werden. Wahrscheinlich haben Kinder, die mit Streichhölzern spielten, den Brand verursacht. Rach dem Feuer ereigneten sich in dem Dors mehrere Zwischenfälle. Aus einem Keller des abgebrannten Casös hatten Dorfbewohner große Mengen von Spiri tuosen „geborgen" und für sich „sichergestellt". In völlig betrunkenem Zustand nahmen diese „Helfer" dann eine derartige Haltung an, daß der Bürgermeister sich gezwungen sah, eine Abteilung Polizei anzufordern, die mit Waffengewalt gegen ganze Gruppen Betrunkener vorgehen und Festnahmen vornehmen mußte, um die Ruhe wiederherzustellen. -i- Jn der niederländischen Gemeinde Someren im niederländisch-deutschen Grenzgebiet entstand aus unge klärter Ursache ein Heidebrand, durch den 150 Hektar Wald und Heidelandschaft völlig verwüstet wurden. Kems «s MW WM. Mit ihren vier Kindern in den Teich gegangen. Bei Schildau im Kreise Torgau stieß eine Frau drei ihrer Kinder im Alter von zwei bis sechs Jahren in einen Teich und sprang dann mit ihrem jüngsten einjährigen Kinde auf dem Arm hinterher. Einem Manne, der den schreck lichen Vorgang bemerkt hatte, gelang es, die Frau und das kleinste Kind an Land zu bringen; die drei anderen Kinder konnten nur als Leichen geborgen werden. Fünffacher Raubmord. In einem Ort vor den Toren von Bukarest ereignete sich eine furchtbare Bluttat. Einbrecher, die in der Villa eines reichen Mannes Wider stand angctroffen hatten, machten von ihren Beilen, die sie mit sich führten, rücksichtslos Gebrauch. Die fünfköpfige Familie des Villenbesitzers wurde, in einer riesigen Blut lache liegend, tot aufgefunden. Flugzeug von einem Meteor getroffen. Auf dem Fluge von Miami (Floridas nach Nordkarolina hatte ein amerikanisches Großflugzeug ein seltsames Erlebnis. Die Fluggäste bemerkten plötzlich eine Erschütterung der Maschine und hatten das Empfinden, als ob die Funk anlage der Maschine von einer verirrten Kugel getroffen worden. Es war aber ein Meteor, das das Flugzeug gestreift und die Funkantenne beschädigt hatte. Ist das nun ein „Himmclsbürger" geworden? Der „fliegende Krankenwagen" der schwedischen Festung Boden war nach Oevertornea am nördlichen Polarkreis be ordert worden, um dort eine Frau abzuholcn, die die Ge burt eines Kindes erwartete. Als das Flugzeug sich aus dem Wege zu der Klinik befand, kam das Kind zur Welt. Tie Geburt verlief glücklich, und Mutter und Kind geht es gut. Er winkte dem Diener zu, sich um das Gepäck zu küm mern. Sie traten in die große Halle, die hell, mit kostbaren, eichengeschnitzten Sesseln, einem wuchtigen Tisch in der Mitte ausgestattet, einem Saal glich. Baron von Wilbrandt trat den Eintretenden mit Herz lichkeit entgegen. Viktor stellte vor. „Das ist schön von Ihnen, Gräfin, sagte er, bewun dernd ihre vollendete Erscheinung mit den Blicken um fassend, „daß auch Sie die Beschwerden der Reise nicht ge scheut haben, um uns angenehme Unterhaltung ins Haus zu bringen. Hoffentlich gefällt es Ihnen recht gut hier." Er konnte nicht ahnen, mit welchen Gedanken Verena dieses Haus betreten hatte. Nichts verriet in ihrem reiz voll-pikanten Gesicht die vibrierende Erregung ihrer Sinns angesichts des Reichtums, der hier in so vornehm-kultivier ter Form sich andeutete. Und er konnte nicht ahnen, daß mit dem Eintritt dieser Gäste in das Haus Wilbrandt, die sein Sohn so sehn süchtig erwartet hatte, soweit es Kurt von Ruhland an ging, sich ein Schicksal tragisch wenden und vollenden würde, das Viktor selbst betraf. — In heiterster Laune saß man nachher am Eßtisch bei sammen, und als man an diesem ersten Abend frühzeitig auseinauderging, jagte Herr von Wilbrandt zu seinem Sohn: „Dein Freund scheint ein tüchtiger Mensch zu sein. Hat allerlei Kenntnisse. Und tadellose Manieren. JL halte es für möglich, ihn für den Posten des Abteilungsleiters für unsere'äußeren Eeschäftsbezirke zu berücksichtigen, wie du mir vorschlugst. Und die kleine Gräfin — eine ent zückende Erscheinung." Er schmunzelte vergnügt. Er war sehr zufrieden, daß Viktor sich diese Freund schaft hatte kommen lassen. Er war überzeugt, daß seine Nervosität sich nun in der angenehmen Geselligkeit bald wieder verflüchtigen würde. — (Fortsetzung folgt.)