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Gteuerkarko berichtigen lassen! DiS 31. März beim Finanzamt einreichcn! — In welchen Fällen muß berichtigt werden? Die Neuordnung der Lohnsteuer konnte bei der Aus schreibung der diesjährigen Steuerkarten noch nicht berück sichtigt werden, ebenso die Beseitigung des steuerfreien Be trags für die Beschäftigung einer Hausgehilfin und die Nichtabzugsfähigkeit der Kirchensteuer. Der Rcichs- finanzminister hat jetzt umfangreiche Bestimmungen dar über erlassen, inwieweit infolgedessen eine Berichtigung der Steuerkartcn erfolgen mutz. Für die Lohnzahlungs- zeiträume bis zum 31. März bleibt es bei den Eintragun gen auf der Steuerkarte. Ab 1. April gilt dagegen das neue Recht. Ist ein steuerfreier Betrag wegen Beschäftigung einer Hausgehilfin auf der Steuerkarte 1939 eingetragen, so ist der Arbeitnehmer verpflichtet, spätestens bis zum 3l. Mär; ohne besondere Aufforderung bei seinem zuständigen Finanz amt die Berichtigung der Steuertarte zu beantragen. Die gleiche Verpflichtung hat der Arbeitnehmer, aus dessen Steuerkarte ein steuerfreier Betrag besonders eingetragen ist, wenn bei Er mittlung dieses Betrages Kirchensteuer von mehr als 6,50 Mark monatlich berücksichtigt worden ist. Arbeitnehmer, aus deren Steuerkarte Kinder vormerki find, fallen künftig in die Steuergrnppe IV. Eine Aends- rung der Steuerkarte ist hierfür nicht notwendig. Das gleiche gilt für Arbeitnehmer, auf deren Steuerkarte der Vermerk „ver heiratet" enthalten ist, aber keine Kinder vermerkt sind. Hier wird die Steuer künftig nach der Steuer gruppe III be rechnet. Eine Aenderung ist dagegen für diejenigen Verheirate ten notwendig, deren Ehe schon am 31. Dezember 1932 be standen hat, ohne daß ein Kind aus der Ehe hervorgegangen ist. Sie fallen künftig in di§ neue Steuergruppe II und sind verpflichtet, ohne besondere Aufforderung ihre Steuerkarte bis spätestens 31. März durch die zuständige Gemeindebehörde berichtigen zu lassen. Die Steuerkarte erhält den Vermerk „Stcuerqruppe l> ab 1. April 1939". Der Berichtignngszwang gilt natürlich nicht für diejenigen, die das Gesetz ausgenom men hat, wenn also das Einkommen 1800 NM. nicht über steigt, oder wenn einer der Ehegatten vor dem 2. Januar 1884 geboren ist und die Ehegatten 1937 nicht mehr als 12 000 RM. Einkommen hatten, oder wenn ein Ehegatte das 65. Lebens jahr vollendet hat usw. — Eine besondere steuerliche Vergünsti gung für geschiedene oder verwitwete Männer über 50, aber unter 65 Jahren, ist nicht mehr vorgesehen. Sie fallen grund sätzlich in die Steuer gruppe I Dagegen müssen diejeni gen verwitweten oder geschiedenen Arbeitnehmer ihre Steuer karle bei der Gemeindebehörde berichtigen lassen, auf deren Steuerkarte der Vermerk „gilt für die Lohnsteuer als ver heiratet" nicht enthalten ist und auch keine Kinder vermerkt sind, wenn aus ihrer Ehe ein nichtjüdisches Kind hervorgegan gen ist oder wenn sie früher wegen eines nichtjüdischcn Stief kindes Kinderermäßigung gehabt haben. Sie kommen dann in die Steuergruppe III. Neuer E>ieg deuischen Opfergeistes Zwei Sammlungen erbrachten fast 15 Millionen Die von den Beamten, Handwerkern und den Amtsträgern des Reichslustschutzbundes durch geführte 5. Reichsstraßcnsammlung erbrachte wieder einmal den Beweis der großen Opferfreudigkeit des deutschen Volkes für das Winlerhilfswerk. Im Gesamtreich konnte eine Summe von 7178 044,91 Mark — 9,35 Pfennige je Kopf der Bevölkerung, gesammelt werden. Aus das Altreich entfallen von dieser Summe 5 536 104,98 Mark --- 8,32 Pfennige je Kops der Bevölkerung. Die Ostmark konnte 1251939,93 Mark sammeln und damit je Kopf der Be völkerung die stolze Zahl von 17,06 Pfennigen erzielen, während das Sudeten land mit einem Ergebnis von rund 390 000 Mark je Kops der Bevölkerung 12,49 Pfennige zu ver- zeichnen hatte. Gegenüber der gleichen Sammlung des Vor jahres hat das Altreich ein Plus von 1016842,47 Mark zu verzeichnen. Auch das Ergebnis der 5. Eintopfsammlung zeigt starke prozentmäßige Steigerungen. Das Gesamtergebnis be- trug hier 7756 519,62 Mark, das heißt je Haushalt 37,31 Pfen nige. Davon entfallen auf das Altreich 6 692 477,28 Mark --- 37,02 Pfennige je Haushalt, auf die deutsche Ostmark 806 734,88 Mark --- 43,20 Pfennige je Haushalt, und aus das Sudetenland 257307,46 Mark — 30,56 Pfennige je Haushalt. Gegenüber der gleichen Sammlung im Winteryilsswerk 1937/38 ergibt sich für das Altreich eine Steigerung von 856 586,77 Mark. Anerkennung des Stabschef Der Stabschef hat an die vier sudetendeutschen SA.-Führer und an den Wrrt der Eeierguckenbaude folgendes Telegramm gerichtet: „Den vier sudctendeutschen SA.-Führern und eben falls dem Vaudenwirt spreche ich für ihre, bei der Rettung von sechs Menschenleben aus dem Schneesturm bewiesene Einsatz bereitschaft meine besondere Anerkennung aus. Heil Hitler! Viktor Lutze." Beförderungen Sri der Wehrmacht Der Führer und Oberste Befehlshaber der Wehrmacht hat mit dem 1. März 1939 ernannt: den General der Infanterie Wäger, zum Kommandieren den General der Grenztruppen' Oberrhein; den Generalleut nant Raschick zum Kommandierenden General der Grenztruppen Eifel; mit Wirkung vom 1. März 1939 befördert: zum General leutnant den Generalmajor Graf von Brockdorsf-Ahlefeldt; zum Generalstabsarzt den Generalarzt Dr. Ziaja; zu Generalmajoren: die Obersten: Lechner, Zehler, Schel len, Leister, von Kropfs, von der Chevallerie, von Scotti, Stumpff, Herzog; zum Generalarzt den Oberarzt Dr. Oehlmann; zu Obersten: die Oberleutnante: Hussmann, Karst, Koentg, Haffe, von Senger und Etterlin, von Webern, Senssuß, Dr. Grobholz, von Vaerst, Freiherr von Roman, Metz, jEduard), Zutavern, Knecht, Winter, Just, von Borries, Braxator, Neid- Holdt, von Koenig, Bech. In der Kriegsmarine Mit Wirkung vom 1. Januar 1939 zu Kapitänen zur See die Fregattenkapitäne Machens, Admiralstabsoffizier beim Kommando der Marinestation der Nordsee, Heye vom Ober kommando ver Kriegsmarine, Fischer (Ernst), Kommandeur der 10. Schiffsstammabteilung. Mit Wirkung vom I. Fcüruar 1939 zum Kapitän zur See (Ing) den Fregattenkapitän (Ing.) Schenitzki, Verbands ingenieur beim Befehlshaber der Panzerschiffe. Mit Wirkung vom 1. März 1939 wurde befördert in der Luftwaffe zu Obersten die Oberstleutnante Kretzmann. Luczny, Haenschke, Hamelmann. — Mit Wirkung vom 1. März 1939 erhält den Charakter als Oberst der charakterisierte Oberstleutnant Würtz. 6VS0 neue Lskomoiiven Milliarden-Aufbauprogramm der Reichsbahn Nachdem die Reichsbahn bereits im Jahresrüübliü für das Jahr 1939 ein umfangreiches Fahrzcugprogramm angedcutet hatte, sind nunmehr Einzelheiten über den Ausbau der Deutschen Reichsbahn belanntgeworden, die ein gewaltiges Bestettuugsprogramm aufzeigen und gleich zeitig die Anstrengungen erkennen lassen, die zu seiner Be wältigung gemacht werden müssen. Das Bauprogramm ist auf vier Jahre verteilt und soll 1943 abgeschloffen sein. Vorgesehen ist der Bau von 6000 Lokomotiven, 10 000 Personenwagen, 112 000 Güter- und Gepäckwagen, 17 300 Kraftwagen und Anhänger und außerdem Triebwagen und Spczialwagen. Für die Finanzierung dieses Pro gramms müssen 3,5 Milliarden Mark aufgebracht werden. Bis zum Vorjahre hatte die Reichsbahn sich eine ge wisse Zurückhaltung bei Neubestellungen auferlegt, zumal das rollende Material bis dahin ausgereicht hatte und so gar im sogenannten Jahre der Hochkonjunktur 1929 den Anforderungen gewachsen war. Die große Berkehrszu- uahme des Jahres 1938 änderte jedoch die Lage mit einem Schlage. Das übernommene österreichische und tschechische Material konnte keinen Ausgleich schaffen, außerdem waren die technischen Systeme auf den österreichischen Bahnen anders. Die plötzlich eintretende Steigerung konnte die Reichsbahn damals nicht voraussehcn, und so waren ge wisse Stockungen nicht zu vermelden, die künftig nach be schleunigter Durchführung des Fahrzcugprogramms aus- aeüüaltet werden. Der Bergmann an die Spitze! Gauleiter Tcrboven zur Göring Verordnung im Bergbau Auf einer Kundgebung vor Vertretern des gesamten Steinkohlenbergbaues in Essen gab Gaulett.r Oberpräsident Terboven eine Uebersicht über die Bestimmungen der Göring-Verordnung im Bergbau, die den deutschen Berg mann wieder an die Spitze im deutschen Arbeitsleben setzen soll, die ihm gebührt. Selbstverständlich brauche die neue Verordnung eine ge wisse Anlaufzeit, sie verschaffe dem deutschen Bergmann ein M e h r e i n k o m IN e n von 12 bis 15 v. H., wozu noch der Mehrertrag für die Mehrleistung komme, die mit 200 v. H. abgegoltcn werde. Alles hänge wesentlich von der Art der Durchführung ab. Die jetzigen Gedinge würden auch die Grundlage der künftigen Regelung bilden. Die Wiederein setzung der sogenannten Alterspensionäre in die produktive Kohlenförderung werde Tausenden von ihnen eine erheblich bessere Lebenshaltung ermöglichen und dem Berg bau Tausende von hochqualifizierten Kräften zuführen. Dar über hinaus gelte es, dafür zu sorgen, daß dem Bergmann die Ernährung ermöglicht und zuteil wird, die ihn in den Stand setzt, seine Arbeit auch zu leisten. Freiwillige für die Fallschirmiruppe Die nächste Einstellung von Freiwilligen erfolgt lm Herbst 1940. Es werden Freiwillige vom 17. bis zum voll endeten 23. Lebensjahre eingestellt. Vor der Einstellung werden die Freiwilligen zur Ableistung ihrer Arbeits dienstpflicht herangezogen. Die Dienstzeit im Fallschirm- Jäger-Regiment 1 beträgt zwei Jahre. Die Möglichkeit, zwölf Jahre zu dienen, ist hier besonders günstig. Bevorzugt eingestellt werden: Bewerber, die turnerisch oder sportlich vorgebildet, Freischwimmcr und Besitzer des SA.-Sportabzeichens sind. Die Bewerber sollen für ihr Alter körperlich gut entwickelt, kräftig gebaut und frei von Fehlern sein, die ihre Gesundheit, Beweglichkeit und Aus dauer nennenswert beeinträchtigen. Neben einem bestimm ten Matz von Kenntnissen sind geistige Gewandtheit und rasche Auffassungsgabe Vorbedingung. Für Angehörige der landwirtschaftlichen Bevölkerung (sofern sie ihrer Arbeitsdienstpflicht noch nicht genügt haben) ist Meldeschluß am 1. Mai 1939. Für alle anderen Freiwilligen am 1. Oktober 1939. Einstellungsgesuche sind zu richten an: Fallschirm-Jäger-Regiment 1, Stendal (Alt mark), Abteilung Einstellung. Einheitliche Hundesteuerordnung Der Neichsinncnminister hat, zugleich im Namen des preußischen Finanzministers, eine Hundesteuer ordnung erlassen, die aus verwaltungstechnischen Gründen formell auf das Land Preußen beschränkt wurde, wobei jedoch durch Rundschreiben den anderen Ländern, einschl. Oesterreichs und des Sudetenlandes, die Uebernahme emp fohlen worden ist. Die neuen Steuersätze scheu als obere Grenze folgende Beträge vor: in Gemeinden bis 2000 Ein wohner für den ersten Hund 8 RM., für den zweiten Hund 12 und für jeden weiteren Hund 18 NM. im Jahr; über 2000 bis 10 000 Einwohner 18 bzw. 24 bzw. 36 RM.; über 10 000 bis 50 000 Einwohner 30 bzw. 40 bzw. 54 RM.; über 50 000 bis 500 000 Einwohner 40 bzw. 50 bzw. 60 NM.; über 500 000 bis 1 Million Einwohner 50 bzw. 60 bzw. 70 NM. und in Gemeinden über 1 Million Ein wohner 60 bzw. 70 bzw. 80 NM. Die Gemeinden dürfen nicht dazu übergehen, ihre geltenden Hundesteuersätze, so weit sie hinter den neuen Höchstsätzen Zurückbleiben, all gemein diesen Höchstsätzen anzunähern. Eine Erhöhung darf vielmehr nur erfolgen, wo sie durch die Finanzlage der Gemeinde unabweisbar wird. Eine Ueberschreitung der genannten Höchstsätze ist nur in besonderen Ausnahme« fällen mit Genehmigung der oberen Aufsichtsbehörde mög« lich. Steuerpflichtig sind Personen, die einen über drei Monate alten Hund halten. Die Steuer wird auf Antrag auf die Hälfte des Satzes ermäßigt für Wachthunde, Zieh hunde, abgerichtete Hunde von Artisten, Melde-, Sanitäts-, Schutz und Fährtenhunde, die die dafür vorgeschriebene Prüfung mit Erfolg abgelegt haben. Bisher 6VVVV Francs bezogen Ein Ausländer lebt aus Kosten der Pariser Steuerzahlet Eine neue, sogar etwas heitere Note in das für Frank reich schwer verdauliche Problem der unerwünschten Aus länder bringt die Knnde über einen Ausländer, der bis jetzt schon rufid 60 000 Francs Arbeitslosenunterstützung bezogen hat. Vor etwa sieben Jahren, als die diesbezüg lichen Vorschriften noch lockerer waren und man noch nicht durch die Erfahrungen der letzten Zeit gewitzigt war, stellten die Behörden in Paris einem Ausländer eine Ar« beitskarte aus. Nach kurzer Zeit wurde er wieder arbetts« los, stellte einen Antrag auf Unterstützung und erhielt sie auch bewilligt. Mehr als sechs Jahre ist der Unterstützte nun ununter brochen arbeitslos und bezog jährlich von den Steuer« groschen der Bürger etwa 10 000 Francs (700 Mark), ins« gesamt bisher mehr als 60 000 Francs. Ein um das Wohl seiner Mitbürger besorgter Beamter hat die Sache jetzt ausgegraben und an die Oeffentlichkett gebracht, um dem Neutnerleben des Ausländers auf Kosten der französischen Steuerzahler ein Ende zu bereiten..Allenthalben hat dieser Zustand großen Unmut hervorgerufen. Die zuständigen Stellen vertreten allerdings den Standpunkt, daß del Mann, da ihm einst eine Arbeitskarte ausgestellt worden sei, er auch heute noch Anspruch ans eine Unterstützung habe. Außerdem sei er brav, seine Papiere seien in Ord nung und sein Lebenswandel gebe zu keiner Beschwerde Anlaß. Da staunt der Laie, und der Franzose wundert sich und zahlt. Ein ASS ging in Scherben Noman von Fr. Lehne. L2. Fortsetzung Nachdruck verboten „Nachdem wir kaum angekommen sind und ich noch nicht mal im Kasino gewesen bin! Nein, mein Lieber!" „Wir werden auch nicht dahin kommen! Du weißt, daß ich dir nur unter der Bedingung Monte Carlo zeigen wollte, daß der Spielpalast ausscheidet." „Ach, Eri, bitte, doch nur mal zujehen! Wir wollen doch nicht spielen, bitte, bitte — nur mal Las Leben und Treiben beobachten!" „Nein, Isa, den Spielsaal betreten wir nicht. Wir ha ben dort nichts zu suchen." Wenn Erich Isa sagte, war es ihm ganz ernst, das wußte sie, danu war er nicht umzustimmen! Gut, dann ging sie eben ohne seine Erlaubnis! Sie würde es schon einrichten können unter irgendwelchen Vorwänden. Es gelang ihr auch, den Eatten zu überlisten. Erich kam dahinter, und dann gab es die erste große Meinungs verschiedenheit in ihrer Ehe. Sie vergaß in ihrem Aerger ihre Klugheit und war nicht wählerisch in ihren Worten; sie ließe sich nicht von ihm tyrannisieren; sie sei nicht solch geduldiges, verliebtes Schaf wie seine verflossene Erste... Erich zuckte zusammen unter diesen rohen, taktlosen Worten; es war, als ob in diesem Augenblick etwas in ihm zerbräche. Bisher war Isabella niemals zwischen ihnen erwähnt, und nun rührte sie mit roher Hand an etwas, das doch tief begraben sein mußte! Ohne ein Wort zu sagen, verließ er das Zimmer. Eine gewisse Spannung entstand. Isa spielte die Ee- jkrLnlte. Als Erich am Spätnachmittag versöhnlich fragte, ob sie einen Spaziergang mit ihm machen wollte, lehnte sie kurz ab. Sie habe Kopfweh und wünsche zu ruhen; er möge allein gehen. Da er nicht Sklave ihrer Launen sein wollte, ging er wirklich. Und ohne Abschiedskutz. Zum ersten Male! Es war, als habe sie nur darauf gewartet, allein zu sein. Denn bald nach seinem Fortgang begackn sie, sich um zuziehen. Sie wählte lange zwischen ihren Abendkleidern; eines war ja schöner als das andere! Als sie dann mit sorgfältig zurechtgemachtem Gesicht vor dem Spiegel stand, lächelte sie befriedigt; ihre Er scheinung wurde sich behaupten unter den vielen schönen Frauen Monte Carlos! Wenn sie nur wollte, konnte sie Verehrer genug haben. Der Spielsaal lockte. Sie wollte ihr Glück versuchen. Erich hatte ihr aber kein Geld gegeben. Nun, sie wußte ja, daß er in seinem Koffer in einer Brieftasche einen Teil seines Geldes verwahrte. Sie besaß ebenfalls einen Schlüssel dazu. Sie zögerte kaum eine Minute. Schon befanden sich einige Scheine in ihrem Täschchen. Das Spielfieber hatte sie gepackt. Die prickelnde Er regung der andern — sie fühlte sie jetzt selbst in jedem Nerv, als sie die Spielsäle betrat. Welche dämonische Macht mußte hier alle Welt beherr schen, daß selbst ihre glänzende Erscheinung kaum Beach tung fand. Mil abwesenden Blicken streifte man ihre Gestalt; dann aber galt die ganze Aufmerksamkeit wiederum der kleinen Kugel, der-7i Nollen ost genug über Wohl und Wehe des einzelnen entschied. Manchem galt sie als letzte Hoffnung, als... nein, Isa mochte, wollte nicht daran denken, was sie für manch einen bedeutete. Sie nahm an einem der Tische Platz. Nun wollte auch sie das Glück versuchen, das ihr bis jetzt in ihrem Leben immer hold gewesen war und ihr gegeben hatte, was sie sich gewünscht! Atemlos verfolgte sie den Lauf der Kugel. Sie hatte ge wonnen. Wie ein Kind freute sie sich darüber. Den Gewinn stehen lassen? Ja! Wieder hatte sie Glück, wieder und wie« der! Das Geld häufte sich vor ihr' ihre brillantfunkelnden Hände wühlten darin. Es war nicht mehr die naive Freude am Gewinn, was aus ihren Augen sprach — jetzt lag Gier darin, blanke Geldgier. Da hörte sie leise Worte hinter sich. „Die kleine Frau tut mir leid." „Warum? Weil sie so im Glück schwimmt? Weiß Gott, ich wäre gern an ihrer Stelle! Sie haben merkwürdige An sichten, Marchese!" „Weil sie, die für die Liebe geschaffen ist, anscheinend kein Glück darin hat, sonst wäre ihr Fortuna jetzt nicht ss gut gesinnt." „Vielleicht versuchen Sie einmal Ihr Glück Lei ihr, Marchese! Es dürfte Ihnen nicht schwerfallen." Die beiden Herren, die hinter Isas Stuhl standen, lach« ten gedämpft. Sie wandte den Kopf ein wenig zurück, und ihre Blicke trafen ein dunkles Augenpaar, das sengend in das ihre brannte. Wieder hatte sie Glück. Sie war wie in einem Rausche. Sollte sie klug sein und aufhören? Aber heute war das Glück ihr dienstbar, und sie mußte diese Laune nützen. Mit Genugtuung fühlte sie die neidvollen Blicke um sie her, fühlte, wie man sich um sie drängte, sie beobachtete. Sie er« schrak, als sich eine Hand aus ihre Schulter legte. Sich um« drehend, blickte sie in des Eatten ernstes, strenges Gesicht. Lächelnd deutete sie auf das Geld, das sich vor ihr gehaust. „Komm!" sagte er leise und befehlend. Ihr Trotz erwachte. „Nein!" „Isa, ich bitte." Wieder ein „Nein!" Sie blieb sitzen. Was fiel ihm ein! Sie war doch kein Schulkind, das zu gehorchen hatte. Von neuem hatte sie ge setzt; zum ersten Male fiel die Kugel gegen sie. Zorn'- flimmerten iyre Augen, als der Croupier ihr Geld ei»- strich. Fortsetzung folgt.