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Frankenberger Tageblatt 14 Sonntag den 18. Januar 1820 79. Jahrgang irokasfe verzinst Einlage« in jeder HK-B Vei täglicher Berfiignng Die ««geschloffene Giroka «outag vi» S»«t«r«a 8 vi» r m« v«ch«r«». i. L s. Gvwerbslofen-KonttoAe Die «»«troll« der Srw«r»»lole« findet nächste Woche «achueittag» vsn 2-4 «lD lW. «tadtral Drohet«», am 17. Januar 1920. UWshkM für die Amtshauptmmmschast Flöha, die Staats- und Gemeindebehörden zu Frankenberg Verantwortlicher Redakteur: Ernst Rotzberg len. in Frankenberg i. Sa. — Druck und Verlag: L G. Robberg in Frankenberg i. Sa. 1. 2. Tageblatt- Bestelluugeu LL^WUL Bekanntmachung über Pfierbemnfterung Zur Durchführung de» Friedenooertrage« wirb lmgende» ameordmt: Alle im 2ahre 1917 und früh« geborenen Hengste, sowie, alle Stuten, di« und äst« sind, find nach nähaer Anweisung der Amtshauptmannschaft«, und in den «UrStW Städten der Stadträte an den von diesen bestimmten Steym vormWrsn. Die Musterung der Stuten erfolgt durch die von den AmlilMptmannschMen Wd, G ! beiirdfreien Städten von den Stadträten eingesetzten vestchttMgoauekMse. «DMh MüMung der Hengste durch den Kör-Aurschutz Set der dle»lägng«r LmgWrtMS vw nommen wird. ,, Die Amtsbauptmanuschaften und in den beztrksrgen Städten „die,Siadtr-t« mächttgt, die nach 8 6 Ms. 2 d« Bekanntmachung de» ReichswiltschastomdWÄ S-M.L.W 1S1S — Reichsaevtzblatt Seite 1938 — ,»stehenden ZwMgsmaßna^en tbieWWdWOByW strafen bi» zu 8000 Mark) zu ergreifen. MsdffchaftßWWWMW^ Milchhöchstpreife Zur Deckung der feit dem 1. Januar 1920 erhöhten Umsatzsteuer werden die in der Ver. ordnung über MuchhSchstpMe vom 4. September 1919 (Nr. 204 der »Sächs. Staatrztg.' vom S. September 1919) bestimmten Höchstpreise und Höchstsätze «höht wie folgt: 4) für Wollmitch: die Erzeugerpreise <88 1 und 7 der Höchstorekoerordnung) um 1 Psa. da» Liter. die Wredewerkaufepreile der Landmoltänen <8 1 Abs. S der Höchstprejevaordnung) UM 2 Psg. da, Liter, die KleinhändelsüSchstsÜtze ») für Gemeinden bi» zu 10900 Einwohnern <8 2» da Höchstpreisvaordnung) um 2 Psa. da» Lita, d) für Gemeinden üba 10000 Einwohner und ihre Vorort« <8 2d und o da Höchst» prei»vaordnung) um 3 Vig. da« Liter; v) für Wager- und Auttermilch: die Erzeugerpreise <8 4, 7 da Höchstpr«t«v-rordnung) um V, Mg. da» Lita, wöbet nötigenfalls da Pret,betrag auf den nächsten vollen Pfennig abgrrundet werden darf, die Kleinhandelshöchstsätze <8 8», d, o da Höchstprei,Verordnung) um 1 Pfg. da» Lita. Dle Bestimmungen treten sofort in Kraft. Drerden, dm 18. Januar 192». WirtschaftoNiniftaku«. Kmntni«^^^ dekauntmachuug da Reichofletschstelle wird hiermit iur allgeineinm Dresden, am IS. Januar 1920. Wtrtfchaftrminlstertu». Landeelebenemlttelamt. Vtlitttielii« r« )a 8a«)mi va i« Snminz ds UchalW ns tu Wa m WM) «9 SMUnbi vom 2K. Novemb« 1919 (R.-G.-Bl. S. 1903) Auf Grund des 8 2 da Baordnung üb« di- Verwendung des Mehrerlös» au» dm Läuten von Schlachtvieh und Schlachtzfaden vom 26 Novemb« 1819 (R.-G.-Bl. S. 1903) w«dm für di« Zeit vom 19. Januar bi, 18. Februar 1920 einschließlich folgende Sätze al» Häutezuschlag, da au den Tierhalter zu bezohlm ist, für dm Zentner Lebendgewicht festgesetzt: ür Rind« (ausgenommen Kälber) ........... 82.20 Marl ür Kälber 99.60 Mark ür Schake mit vollwolligm, halblangm Und kurzwolligm Fellm 73 20 Mark ür Schafe mtt vlötzm «0.90 Mark für Pfade (eivschlietzlich Sohlen. Esel, Maultiere und Maulesel) 37.20 Mark Berlin, dm 12. Januar 1920. Dl« Reich»fieiIchkt«U«. Bawaltunasabteilung. D« Vorsitzende: v. Ostertag. Brikett- rind Ratz auf Marke 28 da Kohlmgründkarte Frankenberg, dm 17. Janw Botts- und Fortbildungsschule Unäsei-iokä für alle WLdchenkürsse« und die -mr. Klassen 7«, 7d, 7o, 7o, 7g, S«, 8o, 8ä, 8s und 8g: vr»n»ü«S de« 20. Aaunar, . Mr afie üvrige« Klasse« der N-kk-fch»t«: de« 21. Ammar, für dle Aortbikdungsschule: de« 20. Aannar. Arankenöerg, dm 17. Januar 1920. NS« SvK»N«K1«NA° Sparkaffe Auerswalde «-W». », »,«»««««» «chM «n« ver ru«4 «er kire«babnerbe«egmig I» Zskdren Die Bewegung unter den sächsischen Eisenbahnern ist trotz der Etnigungsbasis, die di« Vertreter der Eisenbahner mit dem Ministerpräsidenten Dr. Gradnauer in Dresden dieser Tage gefilnden hatten, noch nicht geklärt. Ls wird von unters richteter Stell« mitgetrilt, daß auch unter dem Eisenbahn bemrbsprrsonal Leipzigs gegenwärtig in dem einzelnen VerbäM den und Betrieben Urabstimmungen vorgenommen wer- den. Bei diesen Abstimmungen wird «in Zeitpunkt festgesetzt werden, bis zu dem die Regierung sich erklären soll, ob sie die Forderungen des Betriebspersonals bewilligt. Werden die Wünsche der Eisenbahner bis zu diesem Termin nicht erfüllt, dam würde der Streik al» letztes Mittel unvermeidlich sein. Mm hat aber di« Hoffnung noch nicht ausgegeben, bah auf diese erneuten Vorstellungen hin die Einigung doch noch erzielt waden kann. ! i . -. ErikSeun^m der zentralem Streikleitung in Chemnitz. Die zenttM Streikleitung Chemnitz teilt über den Stand der Eisenbahnwerkstättenarbeiterbewegung in Leipzig, Chem nitz und Zwickau am Freitag u. a. folgendes mit: Die WerP stättm Leipzig, Chemnitz und Zwickau stehen im Streik. Die Werkstatt« Werdau stimmte mit übergroßer Mehrheit für den Streik und dürste sich «»schließen. In einer Sitzung der Arbelterräte in der Betriebsdirektion Chemnitz wurde zum! Ausdruck gebracht, daß auch das Betriebspersonal sich die Forderung zu eigen macht. Auch hier ist die wirtschaftliche Sette der Aktion nüchmals betont worden. Ebenso ist klüglich der zu erledigenden Notstandsarbeiten Klarstellung erfolgt, sollte der Betrieb in den Streik einbezogen werden. Der Be- triebsdirektton wurde geraten, jede Erregung der Leute zu verhüten, damit die Regierung kein Militär heranziehe. Es wurde beschlossen, daß di« Güterbodenarbeiter d«r Güterb «bfsrttgimg Chenmitz-Hauptbahnhof, llmladehalle Hilbersdorf und 6chemnitz-Süd am 16. Januar in den Streik treten. Es ist alles getan, um di« Bewegung mit rein wirtschaft lichen Mitteln zu sühten. , i > j t ! l ! i i ! ! I , ! An die sächsisch«, Eisenbahnarbeiter! Die Arbeiter in den Eisenbahnwerkstätten Dresdens ha ben.«»'abgelehnt. in den Streik einzu treten. Di« Generad direktion der sächsischen Staatsbahn richtet einen Ausruf an di« sächsischen Lisenbahnarbeider in dem es heißt: „Die Regierung hat in Anerkennung der Wirtschaft lichm Notlage, in der sich die Arbeiterschaft infolge forS-' schreitender Teuerung befindet, die sofortig« Erhöhung d«r Löhne um 50 Prozent mit Rückwirkung vom 1. Januar: ds. I«. ab bewilligt, unbeschadet der Fortführung der Ver handlungen über den neuen Tarifvertrag. Damit hat dis R^ierung bewiest^ daß sie bereit ist, begründeten Lohnt- socherungen der Arbeiterschaft Rechnung zu tragen, beträgt doch die laufende Mehrausgabe, die damit dem sächsischen Staate aufgebürdet wird, allein für Eisenbahnarbeiter gegen 120 Millionen Mark jährlich. Trotz dieses schnellen Entgegen kommens haben die WerMttenarbeiter di« Arbeit eingestellt, um dH- sofortige Bewilligung des geforderten Zuschlages von 75 ProMt zu erzwingen. Sie schneiden damit die Möglichkeit eiyoP PerstLndiguna ab. Di» Eeneraldirektion bittet di« Ar* b*»ekMst hrinsmw, bi« ArWt wird« anfzunsihm«». ' Die Regierung sicht sich angesichts der Verantwortung, die sie dem ganzen Volke gegenüber trägt, gezwungen, jede», der nickst spätestens Montag, dm 19. Januar, ftüh, die Arbeit wieder aufnimmt, dauernd aus dem Dienste zu ent lassen. Die Emeraldtrettion vertraut aber, daß dir Ak beiterschast selbst von ihrem Beginnen Abstand nehme» Md die Arbeit sofort Meder aufnehm«, Mrd, wie da» auch ihr« preußischen Kolleg«, getan habe», denen doch auch bisher keine höher«, Zulagen bewilligt Word«» sind.'' i i .. Vie Kurlielening fisker Mbelmr ' Eine Note an Holland Die Entente verlangt di« Auslieferung de» Kaisers. Die Regierungschefs der Alliierten genehmigten am Don nerstag den Wortlaut der Note, di« im Namen des Obersten Rates an die holländische Regierung gerichtet Mrd, und dia das Begehren auf Auslieferung des Kaisers Wilhelms ll. ent hält. Die Note, die wahrscheinlich am Sonntag übermittelt wird bezieht sich aus Artikel 227 des Versailler Vertrages, der di« Versetzung des früheren Kaisers von Deutschland in den Anklagezustand vorsieht. Di« Alliierten laden Holland ein, sich an der Erfüllung dieses Werkes der Gerechtigkeit zu beteiligen. Die Note ist in freundschaftlichem Tone ge halten. ! Die Auslkferungsliste. Der Pariser Berichterstatter der „Times" meldet, die Frage der deutschen Kriegsverbrecher sei jetzt endgültig ge regelt. Man sei daraus bedacht gewesen, nur die Namen derjenigen Personen auf die Liste zu setzen, die so furchtbarer Verbrechen schuldig seien, daß es jeder zivilisierten Nation unmöglich sei, ihnen Unterschlupf zu gewähren. Ls würden Schritt« unternommen, um dem Verzeichnis der auszuliefern den Personen, sowie den ihnen zur Last gelegten Verbrechen in Deutschland weiteste Verbreitung zu sichern. I Die Alliierten hätten, heißt es weiter, in den Listen peinlich nachgewiesen, daß sie nicht Rache am Feinde suchen, sondern Gerechtigkeit gegenüber Verbrechern (!!). Daher be stehe nicht die geringste Absicht, die Auslieferung von Män nern, wie Hindenburgs Luvendorff und anderen Generalen tzu fordern, die den Krieg führten, und sogar rücksichtslos führten, sondern nur derjenigen, die di« erlaubten Grenzen überschritten hätten. ' i ' Die britische Liste enthalte natürlich «ine Anzahl Per sonen, die zum Unterseebootkrieg, in Beziehungen ständen. Desgleichen werd« die Auslieferung derjenigen gefordert, die ihren Mannschaften befohlen Hütten, aus britische Matrosen zu feuern, die nach Torpedierung ihrer Schiffe im Wasser um ihr Leben kämpften. Auch der Fall des Kapitäns Fryatt werde ein« Auslieferung zur Folg« haben, und «s sei wahr scheinlich, daß auch Tirpitz, dem aus schriftlichen Befehlen persönliche Verantwortung für dje barbarische Führung des U-Bootkrioges nachgewiesen sei, auf der Liste stehe. Der Fall de« Kaiser» werd» mit äußerst« Streng» durch- tzestlhrt werden. '. ! ! ! / j l ! ! « « ! l s finde Im fieicd« Da» jSchelte«, der radikale» Hetz«. > Die Hetz« der Linksradikalen begann ßv»»' gefährliche Früchte zu tragen, der Streik der Eisenbahner droht» PH zu einer schweren Gefahr auszuwachsen, in den große« Hw dustriestädten drohten Unruhen. Doch der 13. Januar AM sein«, Folgen, das energische Einschreiten der Regierung, ha ben im Augenblick das Schlimmste zu v«rhtnd«rn vermocht. So ist es am 15. Januar, für den die Radimken einen groW Schlag vorbereitet hatten, nur zu kleineren Unruhe» pW Ausschreitungen gekommen, die aber bald unterdrückt werden konnten. So insbesondere in Städten des Industriegebiete», * wie Hamborn, Duisburg, Merkrad« usw. Hi«: mußte überall di« Sicherheitswehr eingveistn, wobei «» Ader nicht ohne Tote und Verwundete auf seiten der Aufrühr-r abging. Die Teilstreiks der Bergarbeiter, der «inen r«kn politischen Charakter haben, greifen um sich. Das Weh» . kreiskommandü sieht sich in die Notwendigkeit versetzt, Hb« den ganzen Regierungsbezirk Düsseldorf den verschärft»« Ausnahmezustand zu proklamierens i In Frankfurt a. M. kam es zu Protestoersamny' lungen gegen di« „Meuchelmorde in Berlin", di« überall leicht zerstreut wurden. In Berlin herrscht absolut» Ruh»; es sind hier im ganzen 26 Verhaftungen vorgenommen worden: darunter befinden sich die bekannten Kommunist»» Rasch und Heimen. > : > Sabotageakt«. Nach amtlicher Mitteilung sind im Westen durch di« streikenden Telegraphenarbeiter schwer« Sabotageakt« an den Fernleitungen verübt worden. Unterirdische Leitungen sinh durchschnitten und viele der Porzellanisolatoren sind zertrunv, mert worden. Besonders im Bezirk Münster ist das der Fall gewesen. Nach den aMtlichen Feststellungen handelt es sich hierbei, wie der „Vorwärts" mitteilt, um ein regelrechtes^ von Telegraphenarbeitern vorbereitetes Komplott. Bisher sind drei Telegraphenarbeiter der vorsätzlichen BeschädiguM von Telegraphenanlagen überführt. D« Haupträdelsführer ,st dem zuständigen Kriegsgericht übergeben. Die Oberpostdirektion hat die zuständigen Staatsanwaltschaften um Ermittlung der weiteren Täter und um Einleitung des strafrechtlichen Dem fahrens ersucht, soweit nicht di« verschürften Bestimmungen des Gesetzes über den Belagierungszustand Platz greffen. Mehrere Sabotageakte sind außerdem in den Bezirken Dort mund und Düsseldorf festgestellt worden. Die gestörten Leitun gen und Linien sind zum Teil bereit» wieder kn B«trW oder werden in kurzer Zeit wieder hergestellt fein, - > Me 4« neue UMMr vor lieb gebe» tollte B«rU», 1k. Jauuax. Lurch Verhaftungen kommunistisch«: Führer und Strelllett« in Balin und Hamburg find d« Re gierung die gelamte« Pläne de» neuen Umfiurzver- suche» der Kommunisten in die Hände gefitlkm. Mrd« 18. Januar war darnach der Abbruch de» Generalstreik» in d« deutsch« Judustlieb«Men und aus den VakehmanstÄt«,. für d« 16. Januar die Sprengung d« Reichst««, und für ö«