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des Gröba in Döbeln vorgenommenen Satzungsänderungen, die einen vom Rittergutsbesitzer W u nd e r l i n g - Neukirchen vertretenen Einspruch hervorgerufen haben, der gegenwärtig bei der Gemeindekammer liegt. Daneben kamen aber in der Debatte in verstärktem Matze alte Klagen über die Tarifpolitik des L.-V. Gröba und anderes zur Sprache. Nach einleitenden Worten des Vorsitzenden, Bürgermeister Zimmermann, referierte eingehend Bürgermeister Friedrich (Gruna), der Vorsitzende der Bürger meistervereinigung in der Amtshauptmannschaft Meißen, über die Vorbereitung der Neuwahlen für den Aufsichtsrat und Vor stand von Gröba. Der Redner unterrichtete zunächst über die Entstehung des 24er Ausschusses, der kürzlich einen Artikel über die Tarifpolitik von Gröba in ben Zeitungen veröffentlichte, durch den erst ein allgemeineres Interesse auf diese Angelegen heit gelenkt worden sei. Danach ist dieser Ausschuß zur Voroe- reitung der erwähnten Wahlen durch den Bürgermeister ZA in Nünchritz zusammenberufen worden. Die Wahl wird in der Weise vollzogen, baß zunächst 19 Mitglieder für den Aufsichts rat gewählt werden, die dann aus ihrer Mitte den aus 6 Per sonen bestehenden Vorstand wählen- Bei diesen Besprechungen sei manches kritische Wort über Gröba gefallen. Der Referent spricht zum Schluß die Erwartung aus, daß mit dem neuen Aussichwrak ein! anderer Geist in die Verwaltung von Gröba einzichen werde, vielleicht nicht zum Schaden der kleinen Strom abnehmer. Die Strompreispolitik müsse derart gestaltet werden, daß sie den Stromabnehmern, namentlich dem Gewerbe und der Landwirtschaft, über die gegenwärtige Notzeit hinweghelfe. Zn der Debatte wurde u. a. ausgeführt, daß der E--V. Gröba, als Landgemeindeverband gegründet, mehr und mehr durch Heran ziehung von Großabnehmern zum Stadt- und Industrieverband geworden sei. Diese Entwicklung wirke sich aber nicht zum Nutzen der Kleinabnehmer aus, sondern lediglich zum Nutzen der Groß abnehmer, die den Strom zu einem kaum die Herstellungskosten deckenden Preise bePgen (7 Pfg. die Kilowattstunde, während die Kleinabnehmer 40—60 Pfg. bezahlen müßten), und zum Nutzen der am Umsatz interessierten Verwaltung. Die Beteili gung am Umsatz wurde deshalb als einer der größten Uebel stände bezeichnet. Es seien Erweiterungen vorgenommen worden, die das Unternehmen schwer belasteten, wobei allerdings die Er wartung auf eine Hckung der Wirtschaft, die Hoffnung auf den „Silberstreifen" mitgewirkt habe. Auch über hohe Gehälter wurde gesprochen, und über kostspielige Arbeitsweise bei der Her stellung der Reparatur der Leitungen. Es kam ferner die Ver wunderung darüber zum Ausdruck, daß es den bisherigen Auf sichtsratsmitgliedern nicht gelungen ist, diese Verhältnisse zu än dern, und es wurde dies unter anderen mit einer gewissen auto kratischen Geschäftshandhabung des Direktors Korff erklärt und durch den selbstverständlichen Mangel an ausreichenden techni schen Kenntnissen im Aufsichtsrat, weshalb der Ruf nach einem sachverständigen Sparkommissar laut wurde, sonst würde man schließlich zu einer Aktiengesellschaft oder zum Staatsbetriebe kommen, welche beide den Strompreis für die Kleinabnehmer nicht billiger machen würden — Befürchtungen, die jedoch von anderer Seite zur Zeit noch als gegenstandslos bezeichnet wur den. Aus dem Verlauf der Aussprache darf geschlossen werden, daß eine stärkere Vertretung Meißens als bisher im Vorstand und Aufsichtsrat energisch angestrebt werden wird. Infolge der vorgeschrittenen Zeit wurde das Zweite Thema der Tagesord- nuna die Setbsthilfemaßnahmen der Landwirtschaft, nur kurz gestreift Es soll in der nächsten Versammlung ausführlicher be handelt werden. Im Ansteigen der Getreidepreise an der Börse konnte jedoch schon ein Erfolg wahrgenommen werden. Aus Afrika zurückgekehrt. In den ersten Ianuartagen des vergangenen Jahres schiffte sich in Hamburg der frühere Guts besitzer A- aus Lampersdorf zur Reise nach Deutsch-Südwest- afrika ein, um seine zwei Töchter zu besuchen, die in der Nähe von Windhuk ansässig und verheiratet sind. Die Ausreise hatte er seinerzeit gut überstanden, das berichteten wir damals unseren Lesern. Nun ist er kürzlich nach anderthalbjährigem Aufenthalte in der ehemals deutschen Kolonie wieder in seine Heimat zurück- gekehrt. Der Aufenthalt in den Tropen ist ihm sehr gut bekom men ebenso die Schiffsreise. Nicht einmal ist er seekrank gewor den. Es gehört Mut dazu, mit 74 Jahren noch nach Afrika zu fahren! MH hoher Befriedigung gedenkt er der schönen Stunden unter südlicher Sonne. Wir wünschen ihm einen gesegneten Lebensabend! Technik und Erfindungen. Im weiteren Bezirk wurde vor läufiger Patentschutz erteilt (Einspruch innerhalb zweier Mo nate zulässig) für Fa. Fr. Wilh. Kutzscher, Freital-Deuben: Form zur Herstellung von Gewindehalsgläsern. — Kurt Otto Ellinger, Dorfhain: Handschalter für Heizkissen mit Druckstangen- antrieb und einer die Schaltstellungen der Schaltwalze erkenn bar machenden Scheibe. — Ferner wurde Gebrauchsmusterschutz eingetragen für Paul Hampel, Wilsdruff: Aufwasch- fchrank. - Herm. Stephan, Hainsberg: Vorrichtung zum Ent- lernen von 'n Flasch^ befindlichen Korken. - Kurt Wolf, Fre.- tal: Licht,chalter. — Mb Glöckner Gsttersee: Schiebevorrich- tung für Unterhaltung^ und Glücksspiele. — Welta-Kamera- Werke G. m. b. H., Freital: Spreizenführung für Klemkameras und Lichtschutzdeckel in Verbindung mit Filmdruckplatte. — Otto Michalk, Freital: Aufrauhkopf für Schuhsohlen und Oberleder. — Kurt Richter, Wilsdruff: SHuhschrank. — (Nähe res auf Wunsch durch Patentbüro Krueger, Dresden-A. 1, Schloßstraße 2.) Die Tollkirsche. Bis in den August hinein blüht in schattigen Wäldern die Tollkirsche, das ist eine strauchähnliche Pflanze mit eiförmigen, kurzgestielten Blättern und braunvioletten glocken förmigen Blüten auf fünfteiligem Kelch. Bald nach der Blüte bedeckt sich der Strauch mit blauschwarzen Beeren, die noch von dem Kelch umschlossen sind. Die fast kirschenähnlichen glänzenden Früchte sehen sehr appetitlich aus, schmecken auch nicht unange- uehm säuerlich süß. Aber die ganze Pflanze enthält ein starkes Gift, das Atropin. Es findet in der Medizin Verwendung, es erweitert z. B. stark die Pupille. Aber der Genuß der Beeren bringt große Gefahr. Es stellt sich Schwindel, Betäubung, Dop pelsehen und sogar der Tod ein. Als Gegenwirkung reicht man Milch, Oel, Essig oder auch Tannin, und man läßt, ehe der -Arzt kommt, heiße Fußbäder machen, am dosten mit Senf Der Postwagen als fahrbarer Hühnerstall. Durch die Ver- kraftung des Postwesens sind die Paketwagen und Kariolposten der Reichspost entbchrlch geworden. Diese Zeugen alter Tage wurden mm Teil veräußert oder sie werden für die Verwendung bei historischen Umzügen usw ^bewahrt. Ein Gutsbesitzer m Gävernitz erwarb einen solchen Wagen, um ihn ohne jede Veränderung an seinem Aeußeren als Huhnerstalk zu verwenden. Das Hühneroolk wird auf die Stoppelfelder gefahren und frei- gelassen Ls macht einen sehr origmellen Eindruck, wenn die dl- boftkutlch- -k und daran vorbei fährt der neue Schwager mtt bem e egantsn Reisewagen, der — kann mans wissen — einst vielleicht da^ Schicksal seines Ahnen teilt. Rechtsgültigkeit der Einreihung in Besoldungs gruppen. über die Rechtsgültigkeit der Einreihung in die Besoldungsgruppen hat das Sächsische Oberverwaltungs gericht eine Entscheidung getroffen. Hiernach kann ein Be amter erst Rechtsansprüche aus der Zugehörigkeit seiner Stelle zu einer bestimmten Besoldungsgruppe geltend machen, wenn die,Besoldungsordnung in der betreffenden Form von der Aufsichtsbehörde genehmigt ist. Der Stand der Tierseuchen in Sachsen. Nach dem amt lichen Bericht des Laudesgesundheitsamtes über den Stand von Tierseuchen in Sachsen am 5. August wurden zu diesem Zeitpunkt beobachtet: in einer Gemeinde und einem Gehöft (am 1. August in einer Gemeinde und einem Ge höft) Milzbrand, in 9 Gemeinden und 13 Gehöften. (5,9) Tollwut, in 27 Gemeinden und 69 Gehöften (21,48) Maul- und Klauenseuche, in 13 Gemeinden und 15 Gehöften (10,11) Schweinepest, in 6 Gemeinden und 7 Gehöften (6,7) Geflügelcholera. Die Fälle von Tollwut erstrecken sich mit 6 Gemeinden und 10 Gehöften auf die Amtshauptmann schaft Auerbach, mit je einer Gemeinde und einem Gehöft auf die Amtshauptmannschaften Olsnitz, Schwarzenberg und Zwickau. Sächsische Konkurse im Juli. Im Juli sind 197 (im Vormonat 222) Anträge auf Konkurseröffnung gestelb worden. 114 Anträgen ist stattgegeben worden, während 83 (im Vormonat 79) mangels Masse abgelehnt sind. Von den neuen Konkursen betrafen 106 nicht eingetragene Er werbsunternehmungen und Einzelfirmen, 30 Gesell schaften (darunter 12 offene Handelsgesellschaften und 15 Gesellschaften mbH.), 12 natürliche Personen, 46 Nach lässe und 3 andere Gemeinschuldner, 45 entfielen auf die Industrie, 57 auf den Warenhandel (davon 6 Großhandel), 36 auf sonstige Gewerbe (Handwerk, Gast-, und Schank wirtschaften usw.) und 1 auf die Landwirtschaft. Neben den den Konkursen sind noch 76 (im Vormonat 72) gericht liche Vergleichsverfahren zur Abwendung des Konkurses eröffnet worden. * Bereinskalender. Liedertafel. 21. August Singstunde. Anakreon. 21. August Singestunde. Allgem. Turnverein. 22. und 23. August Werbesportfest. Haus- und Grundbesitzerverein. 29. August Versammlung. Turnverein D. T. 29. und 30. August Bezirksturnfest. Ortsausschuß Mr Handwerk und Gewerbe. 31. August Sprechtag. Wetterbericht. Zeitweise lebhafte Winde aus südlichen bis westlichen Rich tungen. Bewölkung nur vorübergehend gering. Temperaturver hältnisse nicht durchgreifend verändert. Zeitweise Niederschläge, Gewitterneigung. ^Sachsen unck NaÄdsrlchsIt^ Zur Besoldung der Gemeindebeamien. Der Rat zu Dresden versendet folgende Darlegung: Es besteht die weitverbreitete, deshalb aber nicht weniger irrige Meinung, daß die Gemeinden, insbesondere die großen Städte, ihre Beamten besser bezahlten als der Staat die Staatsbeamten oder das Reich die Reichs beamten. In Sachsen trifft dies in keiner Weise zu. Hier besteht schon seit 1921 das Gesetz über die Dienstbezüge der Gemeindebeamten, das vollkommen die Natur eines Sperrgesetzes hat, d. h. das verbietet, daß die Gemeinde beamten höhere Besoldung erhalten als die vergleichbaren Staatsbeamten. Die Besoldungsordnungen sämtlicher sächsischen Gemeinden sind von den Staatsaufsichtsbehör- den geprüft worden. Konnte sich eine Gemeinde mit den Beanstandungen der Staatsbehörde nicht abfinden, so hat sie das Landesschiedsgericht angerufen, dessen Zusammen- fetzung schon dafür bürgt, daß ein äußerst strenger Maß stab bei der Bewertung der Gemeindebeamtenstellen ange legt wurde. Hiernach ist festzustellen, daß in Sachsen die Besoldung jeder Gemeindebeamtenstelle, auch die jedes Bürgermeisters und jedes Oberbürgermeisters, staatlich ge nehmigt ist und sonach die absolute Gewähr besteht, daß keine Stelle besser eingereiht ist als die eines vergleichbaren Staatsbeamten. (Eine bescheidene Frage: Und wie steht es bei den auf Privatdienstvertrag engagierten leitenden Angestellten, besonders auch in den Regiebetrieben? D. Ned.) * Dresden. „Die Osten" 50 Jahre alt. Zum 50. Geburtstag von Kammersängerin Eva Plaschke von der Osten hat Ministerpräsident Schieck ein persönliches Schreiben an die Künstlerin gesandt. Dresden. Späte Einsicht. Der Rat der Stadt Dresden hat mit Wirkung vom 1. April 1931 ab die Katzen st euer aufgehoben. Die in Massen hinge mordeten armen Miezen haben demnach umsonst ihr Leben aushauchen müssen. Bad Schandau. Scheunenbrand. Nachts brannte in Mittelndorf eine Scheune des Gutspächters Eckner bis auf die Umfassungsmauern nieder. Vernichtet wurden die diesjährige Ernte und verschiedene landwirtschaftliche Maschinen. Man vermutet Brandstiftung. Leppersdorf. Haus eingeäschert. In dem Grundstück des Webers Gärtner brach Feuer aus. Trotz aller Anstrengungen brannte das Haus bis auf die Um fassungsmauern nieder. Ein Webstuhl mit Zubehör und einiges Mobiliar ist mit verbrannt. Hohenstein- Ernstthal. Finanzfragen. Die Stadt verordneten nahmen Kenntnis von der Verordnung der Kreishauptmannschaft, die Biersteuer um 100 Prozent zu erhöhen. Zur Unwetterschädenbeseitigung wurden 4000 M. bewilligt. Der Antrag der Nationalsozialisten, bei der Landesregierung vorstellig zu werden, daß sie die Reichs regierung um Aufhebung der 2. Notverordnung ersucht, rief eine längere politische Auseinandersetzung hervor und wurde gegen die Stimmen der Antragsteller ab«slehnt. Hartmannsdorf b. Kirchberg. Wohnhausnieder gebrannt. Das Wohnhaus des Zimmermanns Rau brannte bis auf die Umfassungsmauern nieder. Es konnte nur wenig gerettet werden. Man nimmt Brandstiftung an. Zwickau. Schwerer Autounfall. In Mülsen St. Jakob fuhr ein Lastautozug im schnellen Tempo den Schmidtberg hinunter, riß einige Straßenbäume um und fuhr in den Straßengraben. Der Führer und Besitzer des Lastzuges, Buhl aus Hanau (Main) wurde schwer verletzt und liegt noch besinnungslos darnieder. Auch die beiden Beifahrer erlitten erhebliche Verletzungen. Brand - Erbisdorf. Schwatzhafte Abgeord net e. In der letzten Sitzung der Stadtverordneten wurde beschlossen, die kommunistischen Mitglieder des Hauses, Schweigler und Grumpelt, auf 6 Wochen von den Sitzungen des Kollegiums auszuschließen, da beide wieder holt die ihnen in nichtöffentlichen Sitzungen des Wohl fahrtsausschusses auferlegte Schweigepflicht verletzt hatten. Olbernhau. Auflösung des Wohlfahrts pflegeverbandes. In der Sitzung der Stadtver ordneten wurde ein Schreiben des Stadtrates bekannt gegeben, wonach der im Jahre 1919 gegründete Wohl fahrtspflegeverband — bestehend aus sechs Gemeinden — mit Rücksicht auf die schwierige Finanzlage der Gemeinden aufgelöst werden mußte. Damit ist eine Einrichtung, auf die Olbernhau stolz war und die anerkannterweise bisher immer praktisch und reibungslos gearbeitet hat, zer schlagen worden. Auch ein Zeichen der Zeit! Plauen. Tot aufgefunden. Auf der Eisenbahn- strecke Plauen—Hof wurde ein Unbekannter tot aufge funden, der jetzt als der Kaufmann Blume von hier fest gestellt werden konnte. Der Grund zur Tat ist in Schwer mut zu suchen. Slsnitz i. Vgtl. Eine gefährliche Kurve. Der Lastkraftwagen aus Bad Elster geriet bei der „berühmten" Kurve an der Gasanstalt an das eiserne Geländer und durchbrach dieses. Der schwere Wagen stürzte mit den vier Begleitern 6 Meter tief hinunter, wobei die Signalein richtung der Eisenbahn demoliert und der Wagen zertrüm mert wurde. Die vier Insassen kamen mit leichteren Ver letzungen davon. Einige Stunden später fuhr der Kauf mann Canis fast an derselben Stelle mit seinem Personen wagen an das Geländer und durchbrach es. Der Wagen blieb glücklicherweise am Geländer hängen. Die beiden Insassen kamen mit dem Schrecken davon. Frohburg. Verunglückt. In Frauendorf geriet bei Reparatur einer Schrotmühle ein Bornaer Geschäfts mann in das Getriebe, wodurch ihm eine Hand zerquetscht wurd,». Wurzen. Zettungsverbot. Die Kretsyaupt- Mannschaft Leipzig hat mit sofortiger Wirkung die hier erscheinende kommunistische Wochenschrift „Wurzener Rote Fahne" wegen Beschimpfung der Kirche, Beschimp fung von Beamten und Aufforderung zum Ungehorsam auf 2 Monate verboten. Leipzig. Über einen Blitz tödlich erschrok- k e n. Bei einem Gewitter traf ein Blitz die Este des Grund stücks Weidenhof 11. Der Schlot wurde zertrümmert. Der Blitz beschädigte weiter das Dach, sprang auf eine Hoch antenne über und fuhr schließlich durch die Erdleitung im den Boden. Während dies geschah, stand im Grundstück Gondardweg 94 der 8 Jahre alte Helmut Noack an einem! Fenster. Der Junge erschrak so sehr, daß er in Krämpfe verfiel und daran im Krankenhaus starb. Ein Sund der Verlehrsopfer. Zusammenschluß der durch Unfall Geschädigten. Im nordböhmischen Städtchen Kamnitz ist ein Ver ein in Gründung begriffen, der sich die Aufgabe stellt, den Opfern der täglichen Verkehrsunfälle Unterstützung und Rechtsschutz angedeihen zu lassen. Immer mehr, so heißt es in der Beitrittsaufforderung, häufen sich die Unglücksfälle, damit aber auch die Weigerungen und knappen Abspei sungen der Verpflichteten zur Schadloshaltung der Ver unglückten. Oft fehlt cs den Verunglückten an den nötigen Aufklärungen, aber auch an den erforderlichen Mitteln, in strittigen Fällen den Rechtsweg zu betreten. Sie verlieren dadurch einen dem Unfälle angepaßten Schadenersatz anspruch. Dem übel soll also fortan abgeholfcn werden. Die Hälfte des geforderten Vereinsbeitrages fällt dem Rechtsschutz zu, für den ein tüchtiger Vertreter gefunden werden soll. Das Mrdertrio vom „Wilden Bann". Schußwaffen in den Händen Jugendlicher. Am 17. Juli d. I. ist im „Wilden Mann", einem mitten im Walde gelegenen kleinen Gasthaus bei Leipzig, der Gastwirtsgehilfe Richard Sachse niedergeschossen und getötet worden. Die Täter sind unerkannt entkommen. Jetzt ist durch die Kriminalpolizei eine Klärung der Tat herbei geführt worden. Die drei Täter sind festgenommen, einer von ihnen ist geständig, die beiden anderen leugnen noch. Nach den Darstellungen des Geständigen haben sich die drei zu einem Raubzug nach dem „Wilden Mann" verabredet; sie wollten einmal „freitrinken". Die Gelegenheit erschien auch günstig; Sachse befand sich allein im Schankraum, als der eine Täter die Lage erkundete. Nun habe, nach der Darstellung des Geständigen, wider die getroffene Ab machung „einer von ihnen" plötzlich geschossen; da hätten auch die beiden anderen die Pistolen gezogen und hätten Schüsse auf Sachse abgegeben. Sie seien dann geflüchtet, ohne etwas geraubt zu haben. Einer der Täter sitzt schon längere Zeit wegen Einbruchsdiebstahl in Untersuchungs haft. Die Täter sind drei Arbeiter im Alter von 19, 21 und 22 Jahren. Die kommenden neuen Modetänze. In dem Weltbad Kifsingen hat jetzt wieder die seit vier Jahren regelmäßig dort stattfindende Tagung des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes mit akademischen Kursen und Fachschulen ihren Abschluß gefunden. Der Verdank hat ferner durch seinen unter Leitung führender Lehrer des In- und Aus landes stehenden Fachschulunterricht die neuesten Erscheinungen der modernen Gesellschaftst-anzkunst den Teilnehmern vermittelt, worunter der in kubanischen Rhythmen gezeigte, gefällige „Rum ba" besonders gefiel. Sicherlich wird er sich auch einen starken Freundeskreis im großen Publikum erwerben. Die Standard-Modetänze Quick-Fox, Tango, Waltz, Siow- Fox sind durch neue Schrittformen erweitert worden und werden neben dem modernen Walzer das Parkett beherrschen. Außer diesen, im internationalen Turnierstil getanzten Mvdetänzen hat sich die deutsche Tanzlehrerschaft endlich entschlossen, auch einen leichtfahlichen deutschen Stil der Modetänze feftWlogem der in seiner vornehmen und dezenten Art geeignet ist, die Grundlage zu schaffen, eine neue, Kem deutschen Geschmack mehr entsprechende Gesellschaststanzkultur zu bilden. Durch einfache Schrittsätze sollen die Tänze unabhängig vom Raum für jung und al; erlernbar sein; allerdings erfordert diese Stilart, daß die Kapellen sich den jeweiligen Rhythmen genau anpassen und die vorgeschriebenen Tempi und Unterschiede in den Tanzarten zu wahren wissen. Wie das Inserat in dieser Nummer, besagt, nahm auch der hier seit vielen Jahren bekannte Tanzsportlehrer Arno Spindler, Roßwein, an dieser Tagung teil.