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falls stillschweigend an dem Angebot Brünings vorbcigehcen kann. Man rechnet damit, daß Ministerpräsident Laval oder Außenmi nister Briand bei Gelegenheit der Freitagsaussprache der Kam mer das Wort ergreifen werden, um auf die Ausführungen des Reichskanzlers zu antworten. Von einer amtlichen Stellungnah me ist vorläufig nicht die Rede, doch wird offiziös immerhin der Befriedigung über die deutsche Kanzlerrede Ausdruck verliehen. „Paris Soir", ein allgmem gut unterrichtetes Abendblatt will aus zuverlässiger Quelle erfahren haben, daß sich der fran zösische Ministerrat am Mittwoch vormittag neben der Antwort an den amerikanischen Staatspräsidenten mit der großen Kund gebung beschäftigte, die Reichskanzler Brüning an die ganze Welt und insbesondere an Frankreich richtete. Man habe, so betont das Blatt, bereits den Gedanken eines Pariser Besuches des Reichs kanzlers und des Reichsaußenministers erwogen und sich einer derartigen Möglichkeit wohlwollend gegenübergestellt. Was die übrige französische Presse anbelangt, so kann man seststellen, daß sie wie auf ein Kommando Gegenkommentare ver meidet. Während der,,Paris Midi" der Reichskanzlerrcde noch eine Spalte widmete, begnügt sich die Abendpresse mit wenigen nichtssagenden Zeilen. So erklärt etwa der „Temps", daß Brü ning in seiner Erklärung einen für Deutschland ganz neuen Ton angeschlagen hahe. Es wäre erfreulich, wenn man daraus ent nehmen dürste, daß auch Berlin zu einer gesunderen Auffassung der Dinge gelangt und ein Verständnis für die französische Hal- Haltung gegenüber dem Vorschlag Hoovers aufbringe. Der „In- transigeant" unterstreicht, daß Brüning um ein „ französisches Chequers" gebeten habe. Das sei zweifellos eine Geste, die Frankreich nicht abschlagen könne. Or. Bünger Senaisprasident beim Reichsgericht. Nach der erfolgten Zustimmung des Reichsrates wird an Stelle des verstorbenen Senatsprüsidcntcn Lorenz der frühere sächsische Ministerpräsident Dr. h. c. Bünger zum Senatspräsidenten beim Reichsgericht ernannt werden. Der Neichsrat erklärte ferner die Schatzanweisungen der Stadt Dresden im Betrage von 2 Millionen Mark für geeignet zur Anlegung von Mündelgeldern. Oie italienische Antwortnote an den Vatikan. Bereitschaft zu Verhandlungen. Die im Vatikan überreichte italienische Antwortnote enthält erneut die Versicherung, daß eine strengere Unter suchung im Gange ist, um diejenigen festzustellen, die sich der Beleidigungen des Papstes oder der Beschädigung päpstlicher Paläste schuldig gemacht haben. Ferner erin nert die italienische Regierung daran, daß sic noch immer auf die schon vor Monaten verlangte Mißbilligung ge wisser antiitalienischer Kundgebungen durch den Vatikan wartet, wie zum Beispiel der des südslavischen Klerus. Die Negierung erklärt im übrigen, daß sie es nicht für geboten hält, ihre gegen die katholischen Jugend- verbaude getroffenen Maßnahmen zur Diskussion zu stellen. Immerhin sei ungeordnet worden, daß der Aus lösungsbefehl nicht auf die Verbände mit ausschließlich religiösem Charakter erstreckt werde. Aufs neue protestiert die italienische Regierung gegen die Einmischung des Heiligen Stuhles in innere Ange legenheiten Italiens und stimmt im übrigen mit dem Vatikan darin überein, das; zur Lösung des Streites Ver handlungen zu beginnen hätten, um eine Verständigung über die Auslegung des Konkordates herbeizusühren. Schwerer Mwetter über Freising und München. Freising, Isar. Stadt und Bezirk Freising wurden von einem furchtbaren Hagelwetter heimgesucht. Das Unwetter war das schwerste seit dreißig Jahren. München. Auch über München ging ein heftiges Gewitter mit wolkenbruchartigem Regen nieder. Mitten in der Stadt entstand durch Blitzschlag ein gefährlicher Brand. Viele Feuer wehren mußten in anderlhalbstünoiger Arbeit den Brand be kämpfen. Aus unserer fieimak Wilsdruff, am 25. Juni 1931f Merkblatt für den 26. June Sonnenaufgang 3" I Mondausgang 17°" Sonnenuntergang 20^" s Monduniergang 0'? 1831: Dichter Julius Rodenberg geb. — 1918: Dichter Peter Rosegger gest. Zn der Zasminlaube. „Zur Ruhe nach der Arbeit, zum lieben Feierabend, läuten die Blüten des Jasmins," singi der Dtchlcr, und der schwere, süße Dusi des Jasmins gehöri um diese Zeti zum Schlag der Nachtigallen. Stellenweise wird Vieser Dusi so durch dringend, daß ihn Leure mit seinen Geruchsnerven ntchr er tragen können und Kopfschmerzen davon bekommen In süd licheren Kurorten kann es geschehen, daß sich die Gäste aus drücklich ausbedingen, es dürften keine Jasminsträucher unter ihren Schlafztmmerfenstern wachsen Und bei alledem kennen sehr wenige Menschen unserer Zonen den echten Jasmin Das ist nämlich ein Strauch mit hellgrünen Blättern, die etntge Ähnlichkeil mn zierlichem Kartoffelkraut haben, und auch die in kleinen Dolden wachsen den, ziemlich unscheinbaren Blüten gleichen denen einer weiß blühenden Kartofsel einigermaßen, nur daß sie noch eine stärkere Dustfülle entwickeln als der überall tn unseren Gärten gedeihende unechle Jasmin oder Pseisenstrauch Jener echie Jasmin, den schon die Völker des Altertums besangen, stammt aus Indien und Persien, wo man ihn ptanlagenmäßig anbaut um aus seinen Blüten das Jasminöl zu gewinnen, das einen der geschätztesten Duststosse für den Orceni varstelli und auch in den europäischen Parsümsabriken viel verwendet wird Im Freien wächst dieser echie Jasmin nur in Süv- und Südoü curopa, bei uns muß man ihn im Gewächshaus riehen Was man aber gemeinhin den JaSminstrauch nennt, oas schone Jtergewächs, das bei uns allenthalben gedeiht, ist europäischer Herkunft Schon in Südtirol und in der Steier mark wächst es wild an den Waldrändern, und seine heutige Verbreitung verdankt es keineswegs nur dem an den echten Jasmin erinnernden Dust, sondern man gebrauchte früher in den Apotheken und auch ietzi wohl noch als Hausmittel die Blüten zu einem nervenstärkenden Tee In Italien ver wendet man die bitterschars schmeckenden Blätter außerdem als Würze sür den Salat und schreibt ihnen ebenfalls eine nervenstärkende Wirkung zu. Außerdem aber haben beide, der echie wie der sogenannte Jasmin, noch eine gemeinsame Eigenschaft: aus den geraden, hohlen Zweigen machen die Orientalen die Pfeifenrohren für ihre Tschibuks, und daher heißen die beiden Gewächse mit ihrem weniger poetischen Namen auch Pseisenstrauch Aber das alles brauchen die Liebesleute nicht zu wissen, die in der Jasminlaube beim Schlag der Nachtigallen träumen und Zukunftspläne schmieden Sch. * GedächAisfeier auf dem Ehrenfriedhose. Zwölf Jahre sind nun schon seit dem Ende des Weltkrieges vergangen und immer noch hat man sich in Deutschland nicht zu einem deutschen Volks- trauertage aufschwingen können. In weiten Teilen des Reiches hat der Bund der Kriegergräbeifürforge die Trauerfeier in dell März gelegt, aber dafür kann man sich in Sachsen nicht er wärmen. Bei uns schmückt man nach alter schöner Sitte zur Zeit der Sommersonnenwende, am Johannistag, die Gräber der Verstorbenen und verbindet damit das Erinnern an die im Weltkriege gefallenen Väter und Söhne, Auch am gestrigen Tage pilgerten wieder alle, die ein Liebes auf Gottes Acker zur ewigen Ruhe beiteten, dahin öder zu den schlichten Kreuzen auf den Ehrenftiedhvf, wo den Gefallenen eine herrliche Statte der Erinnerung geschaffen wurde. Bon den Hügeln grüßte die ganze verschwenderische Blumenpracht des Sommers, nur ganz selten ein Grab, das pflegliche Hände vermissen ließ. In dem von herrlichen Lichen umsäumten Rund des Lhrenffriedhofes fand sich gestern abend ^8 eine zahlreiche Gemeinde zur Gedächtnisfeier ein. Nach gemeinsamem Choralgesange predigte Pfarrer Rich ter in tiefempfundener Weise über bas Schristwort: „Herr bleibe bei Ans, denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneigt". Dann bot der Freiwillige Kirchenchor die Motette für gemischten Chor von Hauptmann: „Sei still dem Herrn und wart auf ihn!" Ein Choral beendete die schlichte aber erhebende Feier, die man auch bei etwaiger Festlegung eines gemeinsamen deutschen Volkstrauertages auf einen anderen Termin am Jo hannistag in Wilsdruff nicht missen möchte. Leises Rauschen der alten Bäume inmitten friedlicher Stille ringsum, andächtiges Schweigen ergriffener Menschen kennzeichneten mehr als es äußerer Prunk hätte tun können, die Heiligkeit des Gedächtnis aktes. Plug um ckie Arlt Neuer Ozeanflug geglückt. Posts und Gattys Zwischenlandung in England. Mit dem Plane, von Amerika in ununterbroche nem Fluge nach Berlin zu fliegen, waren die Flieger WillyPost aus Oklahoma und der Australier Harold Gatty, der als Berufsflieger in Los Angeles tätig ist, in dem Flugzeug „Winnie Mae of Oklahoma" von Harbor Grace gestartet. Den ununterbrochenen Flug haben sie nicht durchführen können: Sie mußten auf dem Scaland- Flugplatz in der Nähe von Chester in England eine Zwischenlandung vornehmen, und haben nach einem Aus- enthalt von einer Stunde den Flug nach Berlin fortgesetzt. Aber trotz des Zwischenfalles: der neue Ozcanflug t st g e g l ü ü 1! Post und Gatty befinden sich auf einem Fluge um die Welt und haben die Absicht, den Weltflugrekord des „Graf Leppelin" zu brechen. Ihre weitere Flugstrecke von Berlin aus führt über Moskau, Irkutsk, Chabarowsk, Nome, Alaska, Kanada nach Cleveland, wo sie noch vor dem 4. Juli eintreffen wollen. Den Namen „Winnie Mae" führt das Flugzeug zu Ehpen eines kleinen Mädchens, der Tochter eines Olfabri- kanten aus Oklahoma, der die für den Flug erforderlichen Gelder gestiftet hat. Ozeanflieger in Deutschland. Ankunft im Flughafen Tempelhof. Die Transozean flieger Post nnd Gatty sind um 18,40 Uhr von Chester kommend in Hannover ge landet und flogen um 18,55 Uhr wieder ab, landeten aber bereits um 19 Uhr wieder, um zu taukcn. Um 20 Uhr 30 Minuten sind sie nun im Flughafen Berlin-Tempelhof glatt gelandet. Sie verbringen die Nacht in Berlin nnd starten morgens zum Weiterflug nach Moskau. Und noch ein Ozeanslug. Rund 13 Stunden nach dem Abflug von Post und Gatty startet von Harbor Grace das Flugzeug „Liberty" mit dem dänischen Pitoten Hobris und dem Deutschamerikaner Hillig, die zunächst nach K o - penhagen fliegen wollen, und dann gleichfalls nach Berlin. Ihr Flugzeug ist weit langsamer als Vas der beiden anderen Flieger, aber sie haben dafür einen Glückstalisman mit auf die Reise genommen. Die gesamte Einwohnerschaft von Harbor Grace wobnte ihrem Abfluge bei. Die beiden amerikanischen Flieger Willy Post lim Apparat) und Harold Gatty (dahinter). Luft- und Schwimmbad Wilsdruff. Wasserwärme im Schwimmbecken 20 Grad Celsius. Sonntagskarten anläßlich des katholischen Feiertages. Die Reichsbahn gibt zu dem auf Montag, den 29. Juni, fallenden katholischen Feiertag Peter und Paul Sonntagsrückfahrtkarten aus. Sie gelten also zur Hinfahrt Sonnabend, den 27. Juni, von 12 bzw. 11 Uhr ab, Sonntag, den 28. Juni, und Montag, den 29. Juni, zur Rückfahrt Sonnabend, Sonntag, Montag und Dienstag bis 9 Uhr. Die ehemaligen Landwehr 102er veranstalteten am Sonn tag einen genußreichen Ausflug ins schöne Triebischtal. Das Postauto brachte am Nachmittag die zahlreichen Teilnehmer mit Frauen und Angehörigen bis Tanneberg, Weg nach Blanken stein. Hier bot sich dem Auge das Triebischtal in satter Pracht. Rechts und links bis auf die Höhen dunkler Nadelwald, da zwischen Waldblvßen und Helle Laubwaldoasen. Der Wiesen prächtiges Futter lag teilweise in Heuschwaden. Ein würziger Geruch stieg auf. In Krilles Mühle wurde Kaffeestation gemacht und an dem guten Gebäck lat man sich besonders gütlich. Das frisch-fröhliche Leben und Treiben im Triebischtalbade wirkte neu belebend. Auf dem weiteren Wege wurde dann die auf Steinbacher Flur liegende Herberge der Wilsdruffer Christlichen Pfadfinder besichtigt, an der man ob ihrer idyllischen Lage gro ßen Gefallen fand. Bei Kamerad Lohse im Gasthof Helbigs dorf wurde nochmals Halt gemacht und dann wanderte man an dem schönen Abende durch die Struth nach Wilsdruff, wo in der Alten Post noch ein gemütliches Beisammensein sich anschloß. Alle Teilnehmer waren voll des Lobes über die herrliche Partie. r. Der Militärverein für Wilsdruff und Umgeg. hielt gestern Mittwoch als am Johannistage nach dem Ehrenfriedhofgedächt- nisgottesdienste von 1-9 Uhr an im Vereinslokale eine außeror dentliche Versammlung ab, die schwach besucht war. Nach Be grüßung durch den Vorsitzenden gedenkt die Versammlung ehrend des am 5. Juni so plötzlich Heimgegangenen Kameraden Arno Zienert, sich von den Plätzen erhebend. Drei Dankschreiben An gehöriger verstorbener Kameraden waren eingegangen. Drei Kameraden waren freiwillig -aus dem Vereine ausgeschieden. Verschiedene sehr wichtige Eingänge wurden den Kameraden vvrgetragen. Das Bundespräfidium wendet sich mit einem Schreiben an den Verein, daß der Landeskommandant und Re gimentskommandeur Oberst Boltze beabsichtige, innerhalb des Bezirkes unter Mitwirkung von Militärkapellen Wohltätigkeits- konzerie zu veranstalten, bei denen ein Offizier einen kurzen Vortrag über Traditionspflege im Reichsheer oder Wehrhaftig keit oder Pflege des nationalen Gefühls im Reichsheer zu halten gedenke. Die Kapellen werden kostenlos gestellt, die Unkosten sind zu decken und der Reinertrag wird der örtlichen Wohlfahrts pflege überwiesen. Der Verein hat durch den Bezirk dem Bun despräsidium seinen Wunsch, eine derartige Veranstaltung hier zu treffen, übermittelt. Kamerad Otto Schumann-Kaufbach über sandte dem Verein einen Reisebericht eines Missionars für Australien in den Tagen des Juni 1930 auf dem Dampfer des Norddeutschen Lloyd von Deutschland „Oder", der den Kame raden zum Teil vorgelesen wird. Vorliegen eine Einladung zum 25jährigen Fcchnenjubiläum des Kriegervereins Kameradschaft Cossebaude zum 26. Juli, die man auf sich beruhen läßt. Ange priesen werden: ,Hm Westen viel Neues" von Kamerad Kröna- Chemnitz gegen Vorzugspreis von einem 104er und „Die Sachsen im Felde 1914/18 für Vorzugspreis von 8 Mark bei Lippold, akademische Buchhandlung, Leipzig. Der Ankauf wird nicht be schlossen. Bekannigegeben wird weiter, daß ein hiesiger Fremden- legionär seine Aufzeichnungen für einen Vortrag zur Verfügung gestellt hat. Man kommt darauf später zurück. Der Vorsitzende gibt einen umfassenden Bericht über feinen vierzehntägigen Auf enthalt im erstklassigen Bundeserholungsheim Windischhaus- Dippvldiswalde und empfiehlt das Heim den Kameraden zum Besuch. Verpflegung und kameradschaftliche Betätigung aus gezeichnet. Ein besonderer ftnterhaltungsabend wurde den In sassen des Heimes durch die Mitwirkung unserer Wilsdruffer Konzertsängerin Frl. Doris >Rost geboten. — Mit der Planung für ein Vereinsvogelschießen beschäftigen sich die Kameraden Walther Berthold und Iohannes Rose. — Der Vorsitzende muß sein tiefes Bedauern darüber aussprechen, daß die Vereins- Mitglieder sich so gering an der Feierlichkeit zu Ehren der ge fallenen Kameraden am von ^8 Uhr an beginnenden Johannis festgottesdienste unter Anlegung ihrer militärischen Ehrenzeichen beteiligt haben. Er bitte darum mehr als bisher beim Sonntags- auszug rum Schützenfest sich beteiligen zu wollen. Insonderheit weist er darauf hin, daß die Schühengesellschasten in früheren Zeiten eine große historische Bedeutung für unsere Städte hatten mit ihrer Geschichte bis in das 11., 12. Ihrhundert zurückrei chend. Eingegangen sind für die für die Mililärvereine geplante Geldlotterien für die Bundeshcime (Ziehung im Oktober), Los eine Mark 160 Lose, bei deren Absatz 16 Freilose für den Verein zu spielen sind. Weiter hat die Direktion Witt des Residenz theaters Dresden dem Verein Gutscheine für verbilligten Be such des Sensationsschauspieles von Rosen „In den Krallen der Fremdenlegion" übersandt, die beim Vereinskasfierer, Kamerad Rose, entnommen werden können. Am Ende der Versammlung nimmt der Einberufer noch das Wort zu dem Kriegsschulden- moratorium Amerikas durch Präsident Hoover, das doch eine wenn auch noch so kleine Erleichterung für Deutschland bringen müsse und zum Sieg deutscher Technik durch bas Wunder des Schienenzeppelins des Ingenieurs Franz Krukenberg, wodurch aufs Neue bewiesen sei, daß trotz aller Kneblung unserer Feinde, Deutschlands Erfindergeist noch nicht tot ist. Ueber den weiteren Sieg deutscher Technik kann man nach Meinung von Kamerad Hugo Loßner sehr geteilter Ansicht fein. Nach 10 llhr wird die sehr anregende Tagung mit Verlesen der Verhandlungsnieder- schrift durch Kamerad Messerschmidt geschlossen. Der Schty-meksntrvllverein Wilsdruff und Umg. hielt ge stern nachmittag im „Adler" eine gutbesuchte Sitzung unter Lei tung von Rittergutsbesitzer- Pötzsch- Braunsdorf ab. Der Versammlung lag zunächst ein vervielfältigter Bericht vor über die Zuchtergebnisse der angeschlossenen Betriebe in der Zeit vom 1. 7. bis 31. 12 1930 und die Mastergebnisse vom 1. 10. 1930 bis 31. 3. 31. Kontrvllbeamter Schaffrath gab dazu die notwendigen Erläuterungen und wies an Hand des reichlichen Zahlenmaterials auf besondere Ergebnisse in einzelnen Betrieben hm. Der Bericht enthielt weiter eine Aufstellung über die Preise der verwendeten Futtermittel nach verdaulichem. Eiweiß und Stärkewerten, eine weitere über Futter, Haltungskosten und Futlerbebarf zur Erzeugung von 50 Kilogramm Fleisch bei und ohne Milchzufütterung, die Iahresergebnisse der Schweinezäh lungen und Zählung der Zuchtsauen, lieber den Ferkelabsatz gab Gutsbesitzer Pietzsch-Ambach ergänzenden Aufschluß. Der Absatz war in der letzten Zeit sehr gut, auch die Preise ent sprechend. Es wäre sehr zu wünschen, wenn die neue Landwirt schaftskammer sich mehr wie die alte auch um Absatzförderung kümmerte. Der Landwirtschaft fehle noch der notwendige ge nossenschaftliche Geist. Der Schweinekontrvlloerein wolle durch aus nicht den reellen Ferkelhandel ausschalten, er sei lediglich