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* r " Abessinier verteidigen die Südfront des Landes. Ein Bild von der Südsront Abessiniens, an der jetzt die Italie ner ihren Vormarsch ausgenommen haben: abessinische Trup pen in Verteidigungsstellung in Ogaden. (Weltbild — M.) Die Italiener an der Abuafrvnt. j in dem öden Gelände die Zelte der Truppen, im Vordergrund Ein Bild aus einem italienischen Lager bei Adua: man sieht j Soldaten beim Essenholen. (Scherl Bilderdienst — M- Sehr geehrder Herr Redotdährl Daß mer ne Sache ooch vmschdändlich machen kann, die ehnfacher viel basser ze erled- gen wäre, das hab mid uns de ganse Wäld jetzt bei der Wahl in Memel gesähn. Ehn umschdändlicheres Versahen kann mer sich ieberhaubd nich dänken. Noch umschdänölicher war das Auszähln der Schdimm. Bei uns in Deidschland wern 35 Mil lionen Schdimmzettel in ehner halben Nacht ausgezählt. Dordn in Memelland Hamm 2-60 Zähler bei noch nich 80 000 Wäh lern bald zwee Wochen lang gezählt unds Ende von Liede war ehn großer Reinfall fier die, die diese Methode ausgeirt had- den, um den Deidschen ehns auszewischen. Der neie Landtag bord ohm werd genau so deidsch sein wie der letzte, das loun- den sich die Härrschaftcn in Kowno danken. Ta se das nich ge macht Hamm, Hamm se jetzt ehn Dänkzettel gekriechd, der gleich zeitig dr gansen Wäld de Oogen dadrieber effnet, wasde dvrd eechentlich los is. Wie gesagt, das ganse Exberiment wäre voch kjerzer ze machen gewäsen, aber der Litauer scheint ehmd nich fier die Wierze ze Hamm ze fein, die in der Kierze liegd. Manchmal geht das ooch andern so. Komme ich da neilich in ohn Gasthaus und Here immer, wie die Gäste den Ober Ne- bukadnezar rufen. Nanu, denke ich, wie kommdn der Mann ze den Namen und frage den Ward, ob sei Kellner wärklich so heest. „E kehne Ahnung," sagt der Wärd, „der Mann heest in Wärklichkeit Nebe, aber der Kierze wägn rufn ihn die Gäste kurzweg Nebukadnezar." Wegen den Gesicht, das ich off diese Antwort hin gemacht hab, had mir der Wärd gleich ehn gro ßen Kognak kredenzt und dann wolltr mich ooch noch yehm- fahrn lassen, damid mr underwegs nischd bassierd. Ich hab mich aber ooch so erholt und hab mr dann meine eegnen Ge danken ieber das Wort „In der Kierze liegt de Wierze" ge macht. Bei mir ze Hause is das Mort oberschdes Gesetz. Wenn ich zen Beischbiel nachts mal schbäter nach Hause komm, da schlaf ich der Kierze weg-n gleich öffn Sofa, damidch wegen der verkirzten Nacht frieh zum Friehschdick gleich fertch öffn richtgn Platz sitz. Frieh Hern sich die Reden meiner Rohsa ooch -dedeidend besser an, als wenn se nachts ausn Bett erkling. Wennch aus Versehn mal ehn Teller oder ne Tasse zertäbbsre, da koofch der Kierze wegen gleich ne neie und schdell se ohne große Rede hin. Ehnmal binch mid diesem Rezebt aber ooch mächdg rein gefalln. Da habch in Schlafzimmer den Wasser krug von Waschdisch dorch de Finger rutschen lasten. Das 's den nadierlich nich gut bekomm und um nu das umschdändlichc Erklärn und Derteidchen abzekierzen, habch de Scherben ze nächst schnell ins Bett verkrahm und hab ehn neien Krug hin- geschdellt. Ahmds um de elfte Schdchunde denke ich, mich muß der Schlag treffen. Meine Rohsa had sich ehmd verabschiedet, ich zog in der Schdube noch de Uhr auf, da mid ebnem Male geht ehn Geschreie los. Schlagartich fieln mir de Scherben von den Wasterkrug ein, ich renne naus in de Schlafschdubc, da sitzt meine Rohsa mitten in den Scherben drinne oder richtger ge sagt, die Scherben staken in ihr drinne. Was nu folgte, hadde weder mit Kierze noch mid Wierze was ze tun, das war im Gegenteil mächtg lang und voch reichlich mid Liebcnswierdig- keiden gepfeffert. Fier mich warsch ehmd wieder mal klar, daß mer den Tag nie vor den Ahmd loben soll und nich alles Kur ze leest immer gut aus. Off Wiederhärn Ferchdcgodd Schdrammbach. SkPloflvnsiWM auf einer französischen Schiffswerft. Drei Tote, elf Schwerverletzte. Auf der größten französischen Schiffs werft Penhoct in Saint Nazaire ereignete sich in der großen Kesselschmiede eine folgenschwere Explosion, durch die drei Arbeiter getötet und elf so schwer verletzt wurden, daß man bei sieben von ihnen jede Hoffnung aufgcgcbcn hat, sie am Leben zu erhalten. Etwa 200 Arbeiter waren am Morgen mit dem Schweißen der Kcssclnähte für das Linienschiff „Straß- bourg" und den Panzerkreuzer „Georges Leygues" be schäftigt, als plötzlich 'aus bisher noch nicht festgestellter Ursache eine der großen Sauerstoffflaschen explodierte. Sämtliche Fensterscheiben der Werkstätlc gingen m Trummer, und unter den Arbeitern entstand eine Panik. Ein Arbeiter wurde mit zerschmetterter Ichädeldecke neben der explodierten Flasche aufgefunden. Dreizehn andere lagen mit meist lebensgefährlichen Ver letzungen neben dem großen Kessel, mit dessen Schweißung sie beschäftigt waren. Zwei von ihnen sind auf dem Wege nach dem Krankenhaus gestorben. Nach den bisherigen Untersuchungen vermutet man, daß der Gummischlauch, der die Sauerstoffflasche mit dem Schweitzapparat ver bindet, Feuer gefangen hat und dieses Feuer das Haupt ventil der Flasche erreichte, woraus die Explosion erkolate. Bücherfchau. Dos Erntedankfest auf dem Bückeberg. Aus allen Teilen des Deutschen Reiches sind die deutschen Dauern auf dem Bückeberg zusammengekommen, um ihren Führer zu hören. -- Von diesem gewaltigsten Aufmarsch, der bisher durchgeführt worden ist, vermitteln uns die einzigartigen Aufnahmen in der Sonderbeilage im neuen „Illustrierten Beobachter" ein ein drucksvolles Bild. Auch die übrigen Beiträge in Wort und Bild sind stärkster Beachtung wert. — Wir begleiten den Führer bei seiner Fahrt nach Ostpreußen, wo er der Beisetzung des Generalfeldmarschalls von Hindenburg im Reichsehren mal Tannenberg beiwohnte. Anschließend sehen wir Bilder vom Besuch des Führers bei einer Felddienstübung des In fanterie-Regiments Königsberg und bei der Besichtigung ost- preußischer Fliegerabteilungen. Daneben führt uns ein inter essanter Bilderbericht ins Memelland. Es versteht sich, daß neben den vielen prächtigen Bildern auch der literarische In halt den neuen I.B. wertvoll gestalten. Von ganz besonderem Interesse ist der Artikel „Kampf um Abessinien", ein Tat sachenbericht über die letzten äthiopischen Kriege. Kurz sei noch daraus hingewiesen, daß unser Sonderberichterstatter in der kommenden I.B.-Folge über die Ereignisse in Abessinien in Wort und Bild anschaulich berichten wird. Der „Illustrierte Beobachter" ist neu erschienen und kostet überall 20 Pfg. Zwölf Erntemonate im Jahr haben die Fliegenden Blät ter! Ständig grünt ihnen des Lebens goldner Baum, Woche für Woche ernten sie von ihm die besten Früchte guter Laune und echten Humors. Und verteilen diese köstliche Ernte schön geschmückt und mundgerecht zubereitet an ihre Leser. Jedes der wöchentlich erscheinenden künstlerisch und geschmackvoll, reich und lustig illustrierten Hefte bringt neue Witze, Anekdo ten und heitere Geschichten. Enthält lyrische und satirische Gedichte, Glosten zu den Tagesereignissen in Reim und Prosa, treffende Randbemerkungen zur Geschichte der Zeit. Jedes Heft hat eine gemütliche Rätselecke, in die man sich zurückziehen kann zum Grübeln und Sinnieren. Und immer wieder erschei nen auch die allgemein beliebten anregenden Preisaufgaben, die den Leser zum Mitarbeiter machen, indem sie ihm Auf gaben zum Aushecken lustiger Einfälle stellen und die besten Erfolge mit schönen Geld- und Bücherpreisen bedenken. Wer die Fliegenden liest, erntet jede Woche: Fröhlichkeit, Anregung und heitere Stunden! Ein Griff mitten in die Zeit. Zu den Schauplätzen und den Ereignissen, die Deutschland bewegen, führt uns das neueste Heft der „Münchner Illustrierten Presse" (Nr. 41>. Da ist die Wahl in Memel, da ist die Feier am Reichsehren mal in Tannenberg, wo Hindenburg zur letzten Ruhe gebettet wird. Da nehmen wir Teil an den Iagdtagen von Rominten, die zu Ehren des ungarischen Ministerpräsidenten Gömbös veranstaltet wurden, und mit „Kraft durch Freude" fahren wir hinaus auf die sturmgepeitschte Nordsee. Aber auch über oie Grenzen unseres Vaterlandes hinaus richten wir unseren Blick. Wir sehen in Rom den marmornen Hinweis auf das alte rö mische Imperium, und unsere besondere Aufmerksamkeit er regen die Bilder aus Abessinien, die in einem großen Aufsatz uns das Land und seine Gefahren zeigen, jene Gefahren, mit denen in diesen Tagen die italienische Armee zu kämpfen hat. Turnen, Sport und Spiel. Tv. Wilsdruff Gesa. — Tv. Freital-Burgk 1. Tv. Wils druff Gesa, hat nach zwei Sonntagen Pause Tv. Freital-Burgk 1. zu Gaste, die sich vor drei Wochen mit 2:3 gegen die hiesigen behaupten konnten. Wilsdruffs Sturm möchte mit besseren Schußleistungen aufwarten, als in Burgk. Dieses Spiel beginnt um 3 Uhr an der Meißner Straße und dürfte wieder recht interessant verlaufen. K. Fußballgroßkampf in Grund. Spv. H.G.M. 1. — EL. 04 Freital 1. a. H. Der Tv. Grund-Mohorn begeht kommenden Sonntag die Feier seines 31. Stiftungsfests. Dem Spielleiter von H.G.M. ist es gelungen, die komplette frühere Ligamann schaft von 04 für diesen Tag nach Grund zu verpflichten. Die ses Spiel dürfte in der ganzen Umgebung großes Intereste Hervorrufen und der Sportplatz in Grund wird bei schönem Wetter Massenbesuch oufwciscn. Die letzten Spiele der Frei taler endeten wie folgt gegen Possendorf 1. 3:2, DSL. Neu mann-Elf 3 :2, Spielv. Dresden Res. 3 :2, Wurgwitz 1. 8 : 1; Schon daraus ersieht man, daß die Leute aus dem Plauen- schen Grund neck immer einen guten Fußball spielen. Renne« zu Dresden. Am Sonntag hat der Dresdner Rennvereein eine seiner wertvollsten Prüfungen, nämlich den mit 7500 RM. und Ehrenpreisen ausgestatteten Sachsenpreis auf der Karte. Sie ben Pferde der besseren Klasse werden sich am 2200-Meter» Pfosten einfinden. Selbstverständlich ist auch die Elite der Jockeis hier vertreten. Das übrige Rahmenprogramm zeichnet sich vor allem durch starke Felder aus. Unsere Voraussagen: Sonntag, den 13. Okt., nachm. 1.30 Uhr: 1. Rennen: Winde — Hofoper. 2. „ Schwarzliesel — Fra Diavolo. 3. „ Rückert — Adebar. 4. „ Märchenprinz — Leuthen- 5. „ Lompadius — Lampe.. 6. „ Fünfkampf — Whist. 7. „ Loe — Ratsherr. Za, Jetzt um den Bundespolal! Zwei Pokale Hai der deutsche Fußball, die in ihrer Austragungsart grundverschieden voneinander sind, die aber beide gleich Hari umstritten werden. Der eine ist der erst in diesem Jahre vom Reichssportführer gestiftete Vereinspokal, um den alle Vereine des DFB. kämpfen können, der andere ist der gute alte Bun des Pokal, der lange Zeit erheblich an Beliebtheit eingebüßt hatte, jetzt aber nach der neuen Gau einteilung und den entsprechend verschobenen Kräfteverhält nissen wieder genau so hart umstritten wird, wie zu seinen besten Zeiten. In der vergangenen Spielzeit gab es so harte Kämpfe um den Bundcspokal, daß immer mehr Zuschauer zu den Spielen kamen und der Pokal eine erfreuliche Aus erstehung feiern konnte. Sieger wurde zur allgemeinen Überraschung der Gau Milte, der im Endspiel die als Favoriten angesehenen Brandenburger mattsetzen konnte. Mitteldeutschland hat damit seinen Sieg im Pokal wiederholt, den es als erster Gau 1909 im Kamps um den damals noch Kronprinzen-Pokal beißenden Preis davongetragen halte. Am Sonntag entbrennt der Kamps nun aufs neue, und unter den sieben Spielen «das Spiel Rordmark gegen Ost preußen ist um eine Woche verschoben worden) fällt aus, daß es gleich wieder zu der Begegnung Mitte gegen Bran denburg kommt. In diesem Jahre wird also gleich zu Beginn das Endspiel des Vorjahres wiederholt, und zwar in Berlin. Die Brandenburger werden alles versuchen, die Revanche zu gewinnen. InBreslau stehen sichSchlesten und Bayern gegenüber, und man braucht in diesem Falle kaum zu zweifeln, wer hier siegen wird. In Stettin ist Sachien als Sieger über den Gau Pommern zu er warten. Dagegen wird es vermutlich zu einem barten Kampf in Hannover kommen; dort stehen sich Westfalen und Niedersachsen gegenüber, und wenn man mit einem Sieg der Westfalen rechnet, dann aus dem Vertrauen auf die Mannschaft des Deutschen Meisters Schalke heraus. In Frankfurt stehen sich Siidwest und Niederrhein gegenüber. Da die Niederrhein-Mannschaft fast eine voll ständige Nationalelf aus die Beine stellt, sollte ihr ein Sieg möglich sein. In Mannheim sind Baden und Nord hessen die Gegner. Die Badener dürsten die nächste Runde erreichen. Schließlich findet in Köln das Treffen Mittel« rhein gegen Nord Hessen statt, das wegen seiner Aus geglichenheit viel Spannung enthält. Ein Sieger ist kaum vorauszusagen. Der Aiosgang der ach« Läge später statt- findenden Begegnung Rordmark gegen Ostpreußen ist kaum zweifelhaft. Die Ostpreußen sind wohl nicht kampf stark genug, um die erste Runde zu überstehen. Zum Schluß noch ein Blick aus die btsherigeSieger« liste. Mitteldeutschland hat bisher viermal siegen können, Norddemschland sechsmal. Berlin war dreimal, der Westen zweimal siegreich. Rekordsieaer ist aber Süddeutschland, das im ganzen sich neunmal in die Stegerliste eintragen konnte. Den Pokalgewinner dieses Jahres vorauszusagen, ist aller dings bei der heutigen ausgeglichenen Spielstärke nicht möglich. Oie Vorprüfung für die olympischen Reiier- wettkämpfe ^1936 ist die sogenannte Military, die setzt in Potsdam aus getragen wird. 23 Bewerber haben sich gemeldet, darunter fehlen allerdings unsere besten Reiter. 11 Bewerber unterzogen sich der Dressurprüfung. Der Schimmel „Kakadu" unter Rittmeister v. Ploetz gefiel dabei den Richtern am besten. Im Geländeritt erlangte der Trakehner Rappe „Preis träger" unter Hptm. Stuvbendorss mit 42 Punkten die Spitze. Den zweiten Platz erreichte der Fuchs „Gelber Kater" unter Oblt. H u ck <53,3 P.), den dritten Platz erzielte der Vollblüter „Kurf ü r st" unter Oblt. Neckelmann, und Vierter wurde Hptm. v. Langsdorfs aus „Fortuna". Stuttgarter Kickers Vereinsmeister. Das Fachamt für Leichtathletik hat entschieden, daß mir die bis zum 6. Oktober ausaeiragcnen Kämpfe um die Vereinsmeisterschast gewertet werben. Dadurch sind die erfolgreichen Versuche von Mün chen 1860, die Leistungen von Kickers zu überbieten, nicht mehr gewertet worden. Damit sind die Stuttgarter Kickers mit 10 325,63 Punkten vor Akad. Sport-Vercin-Köln mit 10 221,95 Punkten Vereinsmeister geworden. Hornfischers Pech und Glück. Kurt Hornfischer-Nürnberg, der deutsche Europameister im Schwergewichtsringen, erlitt auf seiner Nordlandreise eine neue Niederlage. In Orebro (Schweden) wurde er vou Rudolf Svensson glatt nach Puukteu besiegt. In Eskilstuna trat er noch einmal gegen seinen Bezwinger an und blieb diesmal Sieger. Die erste Niederlage als Berufsboxer. In New Pork wurde Heinz Kohlbaas-Münster, der srüüere deutsche Olympia-Schwergewichtsboxer, von dem Amerikaner Georat TjikliH nach Müllen. MchlLüen. ,