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1Z20270 6))8Z0 871909 70746 14)6548 95)326» MMiü.MlMlM MllMMMMklKsllkNlklk^M s 500511 6k IfzMllkNLNbkMiek 13 86L SV1 dlkNL(_i-rk^ Was das Winterhilsswerk des deutschen Belkes im Verjähre leistete. (Wagenborg-Stiewe — M.) imbecs-E-izzszzs?icn5c» N O6tt-6ir 6kl.k6kk1Il.IM 5O925S SI^WSklEIEÜm 30S2L2 'M" <77, . 'M ' - X /^uziWK.vkirsihioc.iiMNM s- S1SS17 S198 Ab 1». Ottober: Keine MWegünWung zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten Am 15. Oktober 1935 tritt der dieMeistbcg ü n st i- gung auf dem Warcngebiet regelnde Artikel 7 des bi s- herigen deutsch-amerikanischen Handels vertrags außer 5k rast. Infolgedessen finden mit Wirkung vom gleichen Tage ab an? die deutsche Waren einfuhr nach den Vereinigten Staaten ebenso wie auf die amerikanische Warencinfnhr nach Deutschland nicht mebr die vertragsmäßigen, sondern die autonomen Zoll sätze Anwendung. * Die Washingtoner Berichter st atter der amerikanischen Presse berichten über das bevor stehende Ende der Meistbegünstigung zwischen Deutsch land und den Vereinigten Staaten in ruhiger, sachlicher Form und ohne jede Schärfe. Allgemein wird sestgestellt, daß die in letzter Zeit stattgefundencn formlosen Be sprechungen zur Klärung aller Einzelheiten geführt hätten und daß beiderseits Verständnis für die Lage bestehe, in der der andere Teil sich befindet. Angesichts des grund sätzlich festgelegten Programms, das die Vereinigten Staaten zur Zeit im Zuge der Neuregelung ihrer Handelsbeziehungen durchführen und das auf unbedingter, unbeschränkter Meistbegünstigung aufgebaut ist, konnte man im deutschen Fall, so wird Her- Vorgehoben, keine Ausnahme machen, ohne daß das Pro gramm, das bereits sechs Handelsverträge mit gegensei tigen Zollbegünstigungen gezeitigt hat, zusammengebro chen wäre. Ein Entgegenkommen gegenüber Deutschland hätte, so befürchtet man auf amerika nischer Seite, zur Folge gehabt, daß die anderen 12 Staaten, die gegenwärtig mit den Vereinigten Staaten in Handelsvertragsverhandlungen stehen, als bald eine ähnliche Sonderstellung verlangt haben würden. ———. Vom 3. -iS IS. Februar 1936: Dritter Reichsberusswettkamps. Teilnahme der Studierenden. Im großen Sitzungssaal der Deutschen Ar- Veits front trat zum ersten Male der Reichsausschuß für den dritten Reichsbernfsweltkampf der deutschen Jugend zusammen. Der verantwortliche Leiter des Reicksberufswettkampfes, Obergebieisführer Ar man n, betonte, daß der Reichsberufswettkampf auch im kommenden Jahr v o n s p o r t l i ch e n Gedanken ge tragen werde. Besonders wertvoll sei die Beteili gung der Studierenden an den deutschen Hoch- und Fachschulen, Der Wettkampf selbst wird 1936 örtlich durchgeführt vom.3, bis 15. Februar, Hochwasserschäden in Pommern. Erdrutsch in Bad Polzin — Kvrlin in eine Halbinsel verwandelt. Infolge der R c g e n g ü s s e der letzten Tage ist auf der Chaussee etwa süuf Kilometer vor Bad Polzin e i n Erdrutsch cingetrcten, der eine 15 bis 20 Meter lange Strecke der Chaussee bis zur halben Breite z er- störtc. Durch die Gewalt des Erdrutsches bewegten sich die Erdmassen bis zu 150 Meter weit und rissen Chanssecbäume mit. Eine weitere Folge der reichlichen Niederschläge ist, daß die Rega über die llfer getreten ist und die Wiesen in der Umgegend von Schicvelbcin überschwemmt hat. Auch aus anderen Orten des Kreises werden Über schwemmungen infolge der Regensälle gemeldet. Per- sante und Nonnenbach sind ebenfalls über die Ufer getreten. Körlin ist in eine Halbinsel ver wandelt, weil Radü, Persante und Müylengraben Hochwasser führen und Wiesen und Äcker überflutet haben. Kurze Aachnchien. Berlin. Wie die Reichsjugondführung mitteilt, findet Vom1 5. bisl 6. Oktober in Braunschweig eine Tagung der Gebietsführer und Obergau führerinnen der Hitter-Jugend unter dem Vorsitz des Neichsjugendführcrs Baldur von Schi rach unv unter Teilnahme seiner Amlsleiter statt. Die Tagung, in der verschiedene bedeutende Männer der Partei und des Staates sprechen werden, dient vor allem der Sammlung und einheitlichen Ausrichtung der bevorstehenden Winter arbeit der Hitler-Jugend. Berlin. Generalmusikdirektor Hermann Stange, der Leiter der Abteilung Orchester und Chor des Deutsch- landscnders, wurde von der Generaldirektion der bulgari schen Staatstheater eingeladcn, an der K g l. B u l g a r i - sehen Nationaloper Sofia, in der ersten Hälfte des Dezember einige „Lohengrin"- und „Carmens-Auf führungen sowie ein großes Sinfoniekonzert zu dirigieren. Düsseldorf. Die Stadt Düsseldorf hat einen alljährlich zu verteilenden Preis für arteigene deutsche K o m Positionen in der Höhe von .5000 Mark ausge schrieben. Der Preis ist für alle deutschen arischen Kom ponisten offen. Der letzte Einsendungstermiu ist der 1. April 1936. Die Einsendungen sind an das Amt für kulturelle Angelegenheiten in Düsseldorf, Rathaus, zu richten. Wien. Das Bundesministerium für Landesverteidigung hat verfügt, daß im österreichischen Bundes heer von November an ein regelmäßiger Reli gionsunterricht der Heeresangehörigen durch die Heeresgeistlichen zu erfolgen hat. Gefängnis für einen NassesHänder. Vor dem Lübecker Schöffengericht hatte sich der Jnde Baruch Langsner zu verantworten, der im Mai d. I. einem deutschen Mädchen, das für die Caritas sammelte, unsittliche Anträge machte. Der Vertreter der Staatsanwaltschaft hatte eine Gefängnisstrafe von sechs Monaten beantragt nnd zum Ausdruck gebracht, daß der Angeklagte sich auf das gröblichste gegen den im Volke verankerten Begriff der Rasse vergangen habe. Das Ge richt verurteilte den Volksschädling zu einer Gefäng nisstrafe von vier Monaten. Bezeichnend für den Angeklagten war die Aussage seines jüdischen Verteidigers Dr. Levi- Altona, der zum Ausdruck brachte, daß er die Verteidigung mit einem Ge fühl des Unbehagens und des inneren Widerstandes übernommen habe, da Langsner keinerlei Selb st - würde habe und ihm das Gefühl des Respektes anderen gegenüber fehle. Aus diesem Grunde habe sich auch die jüdische Gemeinde von ihm abgewandt. Todesurteil im Moroprozeß Keil. Das Schwurgericht Leipzig verurteilte den 24 Jahre alten Paul Martin Keil aus Zschoppach bei Leisnig wegen Mordes zum Tode und dauernden Verlust der bürger lichen Ehrenrechte, wegen Verführung einer Minderjähri gen und Unzucht an Kindern in vier Fällen und versuchter Notzucht in zwei Fällen zu einer Gesamtstrafe von zehn Jahren Zuchthaus. Der Verurteilte stand unter der Anklage, seine Frau am 6. Dezember 1934 in der Nähe von Eichhardt bei Leisnig im Kraftwagen betäubt, mit Benzin übergossen und angezündet zu haben, so daß die Frau nur als Leiche aus dem brennenden Wagen geborgen werden konnte. Der Angeklagte leugnete zunächst und wollte sich an nichts mehr erinnern können, bis er sich in der Verhandlung zu einem Geständnis herbciließ, wonach er seine Frau beseitigen wollte, um sich in den Besitz einer Versicherungssumme von 10 000 Mark zu setzen: er bestritt aber, daß er den angeblichen Krafiwagenunfall bei Eichhardt absichtlich hcrbcigeführt habe. Die Zeugen sagten sämtlich belastend über Keil aus. Ooppelmörder zum Tode verurteilt. Nach zehntägiger Verhandlungsdauer, während de< über 200 Zeugen vernommen wurden, verurteilte das Kösliner Schwurgericht den 29 Jahre alten Emil Ott wegen Ermordung seiner beiden Verwandten zu einer doppelten Todesstrafe. Außerdem wurde auf Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte für die Dauer seiner Lebenszeit nnd wegen unbefugten Waffenbesitzes ans sechs Monate Gefängnis erkannt. Der Angeklagte hat am 21. März, abends 7.10 Uhr, seine beiden Verwandten, die 68 bzw. 70 Jahre altey Eheleute Bernhard und Marie Gnse aus Kösternitz-Abbau durch Schüsse aus einer 7,65-Millimeter-Pistole niedergestreckt. ' Die Bettlerin von Et. Malins Originalroman von Gert Rothberg. 20. Fortsetzung Nachdruck verboten „Bleiben Sie bei uns. Ich will Sie lieb haben, wie Sie noch keine Frau vor mir geliebt hat. Und die Kloster schätze teilen wir uns. Wir gehen fort von hier. Weit fort. Nino soll cs endlich genug jein lassen. Wir fangen alle drei ein anderes Leben an in einem fremden Lande." Schroff löste Parow sich von der Frau. „Sie haben meine Antwort bereits. Ich habe nichts mehr hinzuzufügen." Da bäumte sich die Frau auf, rief: „Dann stirb! Oder sag, wo der Schatz sich befindet. Ich scheide jetzt aus. Ganz aus. Es handelt sich nur noch um Leben oder Tod für dich!" „Verlassen Sie mich!" Da lachte Michaela auf. Doch es klang wie ein qual volles Schluchzen. Ernst von Parow aber deckte die Hand über die Augen und stöhnte: „Wenn ich doch nur hierheraus fände! Wenn mich doch noch einmal mein guter Stern aus Not und Gefahren heraussührte!" Tie? und klar klang eine Glocke. War es die Glocke von der Kapelle St. Horatius, in deren Nähe der Räuber aus dem Hause der Eorkomia sein wildes Handwerk ausübte? 6. Kapitel. „Du wirst mich hinauslassen, Nino." „Nein! Du bist genau jo gut gefangen, wie der da Drüben. Und du bist eine Verräterin. Weißt du, wie man -rach Räubergejetz Verrat bestraft?" Sie wandte sich ab von ihm. Da lachte er grausam aus. „Siehst du es jetzt ein, daß ich dich lieber tot sehen als "dich an ihn verlieren will?" Er liebt mich nicht, sei beruhigt, Nino. Und — ich Lenke, daß er mir doch noch sein Geheimnis verraten wird. Er liebt sein Leben doch auch. Was hast denn du, wenn du es vernichtest." „Oh, ich habe die Genugtuung, noch einen solchen Ehr losen vernichtet zu haben." „Nino, es war unrecht von uns, alle Deutschen zu hassen, nur weil einer von ihnen unsere Schwester be trog." „Abtrünnig geworden bist du deinem Schwur, den du unserer sterbenden Mutter gabst, weiß du das?" „Nino, kehre endlich um von dem Wege." „Nein! Ich bin nicht feige. Ich will als Räuber ster ben. Und mit mir zusammen sterben die anderen." „Schenke ihm noch eine Frist." „Nein! Es hätte keinen Zweck. Er ist genau so starr köpfig wie ich. Niemals wird er sich sein Geheimnis ent reißen lassen. Lieber nimmt er es mit ins Grab." Michaela schwieg. Doch ihr Herz schlug rasch und laut. Und noch einmal bat sie: „Schone ihn noch drei Tage." Nino antwortete nicht mehr. Aber sein Blick war drohend aus die Schwester gerichtet. Nach einer Weile lächelte er. Michaela fror unter die sem Lächeln. Und dann sprach Nino: „Ich habe es nur anders überlegt, du bist frei. Nur — mutz ich dich bitten, vorläufig nicht mehr hierher zu kom men. Warte, bis du eine Botschaft von mir erhältst." „Was hast du mit ihm vor?" schrie sie auf. „Vorläufig nichts. Beruhige dich. Ich kann dich aber trotzdem hier nicht brauchen, da ich die Suche nach dem Klosterjchatz von hier aus aufnehmen will. Und Parow soll mir dabei helfen." „Nino, er tut es nicht. Bestimmt nicht." „Dann trägt er selbst die Schuld an dem, was passiert," sagte der Mann kalt. „Nino, wir hatten uns immer lieb. Wir hatten ein gemeinsames Ziel! Soll dieser Unfriede zwischen uns bleiben?" „Ich habe es nie vergessen, sondern du! Du liebst den Deutschen und darum bin ich fertig mit dir." „Ja aber!" „Innerlich, MiHaela! Nach außen hin bleibst du an meiner Seite. Wenn die Kleine das Alter erreicht und als Nonne ausgenommen worden ist, dann soll auch mein Rachewerk zu Ende sein. Und glaubst du nicht, daß es mein größter Triumph ist, gerade einen deutschen Forscher gefangen zu haben, nachdem unsere Schwester an einem seinesgleichen zugrund» ging?" „Nino, quäle ihn nicht!" Kaum verständlich klang es und dann ging Michaela. Aber es hätte sie in diesen^ Augenblick wohl kaum einer als die stolze, schöne Marchesa erkannt. Nino Paslino hatte die Arme verschränkt und blickt« ihr mit finsteren zornigen Augen nach. Michaela aber schritt zu Tal und unaufhörlich quält« sie sich mit der Frage: „Wie kann ich ihm nur helfen? Wie nur?" Als die Marchesa wieder in ihrem eleganten Heim an kam, sah die Dienerschaft nichts von den Kämpfen, die die Herrin hinter sich hatte. Aber dann, als sie ein Bad ge nommen, sich umgekleidet, da schritt sie wieder ruhelos durch die Räume. Und ihr ganzes verfeyltes Leben erstand vor ihr. Nino und sie hatten sich außerhalb der Gesetze gestellte Und nun waren sie vogelfrei! Wenn man sie faßte, blieb für beide nur ein schmählicher Tod. Wie hatte Nino gejagt? „Ich trage des berühmte Gift der Eorkomir bei mir. Mich bekommen sie nicht." Nino rechnete also in jedem Falle mit einem gewalt samen Tode. Warum hatte die Mutter diesen Schwur von ihren bei den Kindern gefordert? Damals, als Iulietta sich das Leben nahm? Warum hatten sie alle unglücklich werden müssen? Und Lucia? Die schöne, wunderschöne kleine Lucia? Die hatte Menschenwillkür für das Kloster bestimmt! Die sollte die Verbrechen büßen, die ihr Onkel und ihre Tante — und ja — auch ihre Mutter durch ihren Selbstmord begangen? War das alles nickft unfaßbar grausam?