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, «A"!pEmomn Köhl zum Flugdirektor der Miffions gesell,chaft „Miva" ernannt. Hauptmann Köhl, der Ämerikafüeger, hat eine Stellung als Flugdirektor der Missionsgesellschaft „Miva" angenommen. Z e „Mwa" rst die erste Mifftonsgesellschaft der Welt, die Flugzeuge bet ihrem Werk in Afrika verwendet. Köhl "l.rd che Organisation des Flugwesens der Missions gesellschaft übernehmen und im Februar Südwestafrika bereisen. Die „Miva" wird von Franziskanermönchen geleitet. Der Direktor tst Pfarrer Schulte von Köln, ein früherer Fliegerkamerad Köhls. Fcuergefccht mit einer Räuberbande. Eine sechzig- köpfige Räuberbande, die im Röhricht des Sumpfgebietes bei Konstanza ihr Lager aufgeschlagen hatte, wurde von Gendarmen angegriffen. Hierbei kam es zu einem regelrechten Gefecht, da die Räuber den Angriff der Geü- darmen mit Gewehrfeuer und Handgranaten abweyrten. Auf feiten der Gendarmen gab es einen Toten und einen Verwundeten. In dem verlassenen Räuberlager fand man große Mengen Munition, Waffen und mehrere Boote. ZweineueTransozeanflüge. Sonnabend früh um 5,30 Uhr sind die französischen Flieger Costes und Bellontean Bord des Flugzeuges „Fragezeichen" („Point ll'interroZaüon") in Le Bourget nach Newyork ge startet. — Auch die polnischen Flieger Jdzikowski und Kubala, deren Transozeanslug im vorigen Jahre wahrscheinlich tragisch geendet hätte, wenn sie nicht von einem deutschen Dampfer ausgenommen worden wären, wiederholen ihren Versuch. Sie haben mit einem 600- Pferdestärken-Flugzeug Sonnabend früh um 5.45 Uhr den Flughafen Le Bourget mit Ziel Newyork verlassen. Furchtbare Brandkatastrophe. Bei einem Brande in Danzig-Langsuhr sanden vier Mit glieder einer Familie Lehrke, die unterhalb des in Brand geratenen Dachgeschosses wohnte, und eine siebenjährige Schülerin, die bei Lehrkes zu Besuch weilte, den Tod durch Ersticken. Bei den übrigen sechs Familienmitgliedern waren die Wiederbelebungsversuche der Feuerwehr er folgreich. Schwere Unwetter über Persien, über Täbris ging ein furchtbares Unwetter nieder, das große Überschwem mungen verursachte. Es sollen auch Menschen ums Leben gekommen sein. Wie es heißt, sei während des Ge witters ein großes Meteor niedergegangen. Der König von Belgien beim Baden bestohlen. Der König von Belgien und sein Ordonnanzoffizier sind, während sie in Mariakerke bei Ostende ein Bad nahmen, bestohlen worden. Als sie in ihre Kabinen zurückkehrten, mußten sie seststellen, daß ihnen eine goldene Taschenuhr im Werte von 10 000 Frank mit Kette, ein goldenes Taschenmesser und eine Brieftasche, die 500 Frank ent hielt, fehlten. Der König und sein Ordonnanzoffizier befanden sich, als sie das Bad besuchten, in Zivilkleidung. Die Untersuchung ist eingeleitet. Landung der „Angeleno". Das Flugzeug „Auge leno" landete Freitag nachmittag, nachdem es über 246 Stunden in der Luft gewesen war, auf dem Flugplatz von Culver City. Die Flieger sahen sich nur deshalb zum Abbruch ihres Dauerrekordfluges genötigt, weil es nicht mehr gelang, die Verbindung zwischen der „Ange leno" und dem Flugzeug, das sie mit neuem Brennstoff versorgen sollte, herzustellen. Das Flugzeug hat bei seinem 246-Stunden-Flug eine Strecke von 31 600 Kilo metern zurückgelegt. Der Flugzeugmotor ist noch in gutem Zustand. Die Flieger aber mußten, weil sie stark über müdet waren, in ein Krankenhaus gebracht werden. Autounfall des Weltfliegers v. König-Warthausen. Der deutsche Flieger v. König-Warthausen, der sich mit seinem Kleinflugzeug, mit dem er den Weltflug durch führte in El Paso (Texas) befindet, erlitt bei einem Auto- unsall' ernstliche Verletzungen. Nach Ansicht der Ärzte Wird er mehrere Wochen im Krankenhause bleiben müssen. Zusammenstöße in Bombay. Drei Führer des Bundes Rote Fahne in Bombay wurden festgenommen, als sie in einer verbotenen Versammlung der Streikenden das Wort ergreifen wollten. Eine erregte Menge ver folgte die Polizisten. Es kam zu Zusammenstößen, bei denen die Beamten von der Schußwaffe Gebrauch macheu mußten. Zwei Personen wurden verletzt. Bunte Tageschronis Berlin Beim Zusammenstoß eines Motorrades mit einem Privatauto wurden in Berlin-Lichterfelde zwei Personen ge tötet; drei andere Personen erlitten Verletzungen. lisekÄelisnik filmen von Meälllff unö vmgegenä kalten sied bei Leckarf bestens vmpkoklen: ^Aenture» kür VersicüsrnLßsKsssHscüaktvo Wilhelm, Berthold, Feldweg 282 v. ^H>vsreLÜÜLÜIer Mickan, August, Berggasie 229. Wilsdruffer Tageblatt, Zsllaer Straße 2», 6 (auch für auswärtige Zeitungen) Zobel, Alfred, Friedhofstraße 150 8, S-» 480. vermiet unA (Xruktüroseklee) Fischer, Fritz, Meißner Straß« 266, 0^> 104. Otte, Richard, Markt 13/14 (Hotel weißer Mier), 405 LnZeanstalt Stadtbad, Pächter Erich Hausmann, Löbtau er Straße. Lsnle- unä eckselKesckükte Tiro kaffe und Sparkasse, Rathaus, ass- 1 imd 9. Wilsdruffer Bank, e. G. m. b. H., Freiberger Straße Nr. 108. s-s- 491. 8su- u. ÄmmererAssckükte, Lsumsterialivn- bsnüIunAen Bertholdt, Fr. Emil W., Architektur, BaygeschSst und Sägewerk, Meißner Str. 261 jg, 407 — Zweiggeschäft Miltitz-Roitzschen, Krögis 136. LilZksuervi unä Zleinmelr^verkslültsn Kirsten, Willi, an der Wcherhütte. Lotenkukr^verlc Olschner, Otto, Bahnhofstraße 127, M4. riiit», ii.«ksrel Zschunke, Arthur, Zellaer Str. 29, 6. kucküi Zschunke, Arthur, Zellaer Str. 29, s-s- 6 Josiger, Gustav, Meißner Straße 2Ü1, 442 Färberei unü RolniZunA, Llissevprssserei, Hoblsklum- untt F^nttrsli^nisskerei Dürre, Alfred, Zedtlerstratze 183. ?uürru6- und IXtikm^ckinenknuZIunAen mit Reparaturwerkstätten Dürre, Alfred, Zedtlerflraße 183. Marschner, Fritz, Dresdner Straße 234. Limbach: Zeller, Oswald, Nr. 7. Le- u. Lutwä88eruuA8aass86u Schwepcke, Franz, Ingenieur, Meißner Str. 266, s-r- 511 Durch unsachverstäudige Hand wird »e mehr verdorben als wieder gut gemacht Nähmaschinen-Reparaturen für Haushalt, Gewerbe und Industrie jeden Fabrikates werden auf Grund vicljähr.Erfahrungen fachmänn., schnell u. preisw. ausgeführt von Alfred Dürre, mech. WerWte, Mlsdruß, Zedtlerstratze M «rem men. Bet dem Überfall im Dorfe Schwante, bei dem der Sohn des Generals von Bülow verletzt worden ist, wurden nicht, wie anfänglich gemeldet worden war, tue Kommunisten von Stahlhelmern, sondern die Stahlhelmer von Kommunisten angegriffen. Heidelberg. Dr. Wilhelm Solf, bis vor kurzem deutscher Botschafter inTokio, ist von der staatswissenschaftlichen Fakultät der Heidelberger Universität zum vr. rer. pol. ehrenhalber ernannt worden. Prag. Der Leiter der politischen Bezirksverwaltung in Brüx, Regierungsrat Waldbrunn, hat gemeinsam mit seiner Ehefrau Selbstmord verübt. London. Die Zahl der Todesopfer bei der Brandkata strophe in Gillingham hat sich auf 11 erhöht. Newyork. Die Zahl der Opfer der seit mehreren Tagen Newvork beimluckenden Litzewelle beträgt 16. Turnen — Sport — Spiel Turnerische Ereignisse. In Meerane finden in nächster Zeit große turnerische Ereignisse statt, die nicht nur für ganz Westsachsen, sondern sur den ganzen Turnkreis Sachsen von erhöhtem Interesse sind. So finden am 25. August in Meeratzle das Gauschwimm- fest des 15. Mulde-Plcitze-Gaues statt, am 22. September die Kreismeisterschaftskämpfe im Geräteturnen. Die Tum- gemeinde Meerane selbst hält Anfang Oktober ihre Herbst- festspiele ab. Engel-Köln Deutscher Fliegermeister. Der Schlußtag der Deutschen Radmeisterschaften brachte bei dem herrlichen Wetter etwa 30 000 Zuschauer nach dem Grunewaldstadion. Der Endlauf mußte zweimal ausgelrage« werden, da Knappe Defekt hatte. Engel gewann leicht gegen Knappe, Schamberg und Steffes. Der Krefelder protestierte, wurde aber abgewiesen. Engel, mit dem Meisterschaftsttikot geschmückt, wurde auf seiner Ehrenrunde stürmisch begrüßt. 8p. 17. Deutsches Bundeskegeln. In Leipzig trägt der Deutsche Keglerbund vom 13. bis 19. Juli das 17. Deutsche Bundeskegeln aus. Zu dem Bundeskegeln, das nur alle vier Jahre stattfindct, werden etwa 700 Meister erwartet. 8p. Ein Olympiasieger gibt das Boxen auf. Paul Fritsch, der ehemalige französische Olympiasieger im Federgewichls- boxen, muß einer Augenverletzung wegen das Boxen aus geben. Heitere Umschau. Das Wünschenswertere. „Wenn nun nächstens der Storch zu uns kommt, lieber Rudolf, was wünschest du dir da, ein Brüderchen oder ein Schwesterchen?" — „Wenn es dir egal ist, lieber Vater, möchte ich am liebsten ein Schaukelpferd haben!" Glück im Unglück. „Heute hat mich meine brave Frau davor bewahrt, ausgeplündert zu werden!" — „Wie kam denn das?" — „Oh, steigt da so ein unverschämter Dieb ein, wäh rend ich schlafe, und durchsucht meine Hosentaschen. Da kam er aber schön an — die hatte meine Frau längst ausgeleert." Doch etwas. Meyer (ist mit seinen drei Töchtern aus dem Bade zurückgckchrt): „Na, hat einer angehalten?" — „Ja, — der Regen!" j Luncklunk-Progrsmni f Rundfunk Leipzig (Wesse 365,8), Dresden (Welle 317M. Dienstag. 16. Juli. 12: Schallplatte«. « 14.05: Büchermarkt. » 17: Uebertr. der Jungfernfahrt des Dampfers „Bremen". » 18.55: Arbeitsnachweis. « 19: Dr. Kabus: Seelische Erholung während der Ferien. » 19.30: Reg.-Rat Dr. Kaphahn: Katalonien. » 20: Wetter, Zeit. « 20.05: Bunle Musil. « 21.45: Reinke de- Fuchs. (Rennte de Vos). Nach der ältesten niederdeutschen Aus- gäbe (Lübeck 1498) in Anlehnung an die Uebertragung von Simrock und Soltau. Neu bearbeitet von Hein Zimmermann. » 22: Tanz musik. Kapelle Waldo Oltersdorf. Dienstag, 16. Juli. Berlin Welle 418. 16.00: Erich Offermann, Mitglied des Luftrats: Zehn Jahre Segclflug. -tz 16.30: Prof. Dr E. Lehmann: Farben photographie. 4- 17.00: Ausfahrt des Dampfers „Bremen". 4- 18.00: Klaviervorträge. Gertr. Bamberger. 4- 18.40: Stunde mit Büchern: Bücher über die Deutsche Republik. 4- 19.10: Dr. Artur Kürschner: Berlin au der Adria. * 19.45: Inhalts angabe u. Personenverzeichnis zu nachfolgender Übertragung. 4- 20.00: (Übertragung a. d. Staatsoper Unter den Linden): „Andrä Chänicr." Musikal. Drama von L. Jllica. Deutsche Welle 1635. 12.00—12.25: Französisch für Schüler. 4c 12.30-12.55: Schallplattenkonzert. 4- 15.00—15.30: Psychologische Arbeits gemeinschaft. 4- 15.40—16.00: Weshalb sind die Engländer so schlank? 4- 16.00—16.30: Bemerkenswerte Erscheinungen aus dem erziehungswissenschaftlichcn Schrifttum. 4- 16.30—17.00: Die deutsche Ballade in Wort und Ton. 4- 17.00—18.00: Über tragung der ,Bremcn"-Abreise von Hamburg. 4- 18.00—18.30: Volksltedanalysen. 4c 18.30—18.55: Die Erkenntnis des Men schen in der französischen Literatur. 16. und 17. Jahrhundert 4c 18.55—19.45: Das Gesicht Hamburgs. 4- 19.30: „Andrä Chenier" von Giordano. (Staatsoper Unter den Linden.) Ich warte auf Dich Roman von Fr. Lehne. 2. Fortsetzung Nachdruck verboten Ob Andreas Hammerschmidt das gemerkt? Man wußte es nicht; denn sein harmloser Neckton war der gleiche geblieben. Klara Stettner, ihre Empfindungen gut verbergend, ent gegnete ihm in gleicher, anscheinend unbefangener Weise — doch das Auge der Frau Pastor Hammerschmidt sah schärfer, und die alte Dame freute sich über ihre Entdeckung. Keiner hatte sie das Glück des Sohnes lieber anvertraut, als diesem ^chEidenen und hübschen Mädchen, das ihr beinahe töchter- liche Liebe und Fürsorge widmete. Natürlich hatte es der wohlhabenden Klara Stettner nicht an Freiern gefehlt — doch sie hatte alle abgewiesen — nein, sie denke noch lange nicht ans heiraten! So war die jetzt Einundzwanzigjährige w den Ruf gekommen, ein gar an spruchsvolles, hochmütiges Ding zu sein, dem „keiner gut genug sei, sur das erst noch einer geboren werden müsse"! Klara lachte darüber. Ach, sie wußte es besser, und mit Ungeduld sah sie dem Tage entgegen, an dem der junge Dr. phil. Lindreas Hammerschmidt nach mehr als zweijäh riger Abwesenheit in seine Vaterstadt zurückkehren würde. Mit glückstrahlenden Augen betrachtete Frau Pastor Ham merschmidt den heimgekehrten Sohn; sie konnte sich nicht satt an ihm sehen, und liebkosend fuhren ihre Hände über sei nen blonden Scheitel, über das von einer südlichen Sonne gebräunte Gesicht, über die schönen, schlanken Gelehrten- hände. „Mein Sohn! Mein Andreas!" Eine tiefe Zärtlichkeit klang aus ihrer Stimme. Er war ja ihr ein und alles und mit gleicher Innigkeit erwiderte er ihre Liebe. Ueber seine »liebe kleine Mutter", „sein gutes Altchen" ging ihm nichts! Der Gedanke an sie war der Leitstern seines Lebens, so daß nichts darin gab, wegen dessen er vor der Mutter die ^ugcn niederzuschlagen hatte. Die Stunden vergingen unter Plaudern und Erzählen, bis die Uhr elf schlug. Erschrocken sprang Andreas auf — „fo spät schon — und sonst kriecht mein Altchen doch mit den Hühnern ins Bett. Morgen ist auch noch ein Tag." „Ja, mein Sohn. Und nicht wahr, wenn wir aus der Kirche kommen, machst du bei Siettners Besuch und ladest das Klärchen zum Kaffee ein. Sie hat mir manchen Sonn tag-Nachmittag geopfert, hat bei mir alten Frau gesessen — warum sollte sie da heute nicht auch kommen? Und das Klärchen ist hübsch geworden, Andreas — du wirst staunen — sieh, hier ist die letzte Aufnahme von ihr —" sagte die Pastorin leise, indem sie dem Sohn ein Kabinettbild zeigte, das er aufmerksam betrachtete. „Du hast recht, Mutter, sehr hübsch und sympathisch. Ich wundere mich, daß sie noch so gänzlich unverlobt und unverheiratet ist," lächelte er. „Vielleicht —" doch Frau Pastor Hammerschmidt brach ab; wozu jetzt schon Andeutungen machen. Mochte der Sohn selbst sehen. Gebe Gott, daß sich ihr Herzenswunsch erfülle! Etwas befangen faß Klara Stettner am Sonntag nach mittag in dem traulichen, mit altväterlichem Hausrat an gefüllten Wohnzimmer der Pastorin. Sie hatte anfänglich aus Bescheidenheit nicht kommen wollen, um nicht zu stören; doch man hatte ihre Bedenken nicht gelten lassen. Nun hatte sie den Kaffee aufgebrüht und hereingebracht. Die Pastorin schnitt den Kuchen auf, der in leckere, gold gelbe, duftende Scheiben zerfiel. Andreas nahm ein Stück. „Ah, der ist gut! Während der zwei Jahre habe ich nicht solche Köstlichkeit über die Lippen gebracht! Man merkt Mut ters Küche!" „— oder vielmehr des Klärchens, da ja sie den Kuchen gebacken — darum ist er so gut!" „Wirklich?" Da muß ich ihr zur Belohnung gleich einen Kuß geben," rief Andreas übermütig, faßte Klara, die die Kaffeekanne in der Hand hatte, um ihn zu bedienen, um dem Arm und drückte ihr einen Kuh auf die frischen Lippen. Da fühlte er, wie ein Zittern durch ihre schlanken Glie der lief, sah ein jähes Erbleichen ihrer Wangen, dem ein glühendes Erröten folgte — er erschrack beinahe. Was war das? Es war doch nicht der erste Kuß gewesen, den er ihr in spielerischem Uebermut gegeben — er hatte sich wahrhaftig nichts dabei gedacht. Es war nur ein Ausfluß seiner un bändigen Freude, wieder daheim zu sein. Die ihn überkommene leichte Verlegenheit löste er durch ein lautes, etwas erzwungenes Lachen. „Ja, ja, Klärchen, da verwöhnt man mich so in der Hei mat und macht mir dadurch den Abschied, der doch wieder kommen muß, umso schwerer. — Ja, bitte, gießen Sie mir noch eine Tasse Kaffee ein — und — Mütterchen — noch ein Stück Kuchen! Er ist wirklich ausgezeichnet." Klara hatte ihre Erregung überwunden; es war ja kin disch, daß sie sich hatte so erschrecken lassen, und sie zwang sich zu ihrer früheren Unbefangenheit. „Du sprichst von Abschied, mein Sohn, und bist doch kaum erst gekommen —" ein leiser Vorwurf klang aus der Stimme der Pastorin — „Abschied ist ein Wort, das ich nicht gern höre —" „Ah, du meinst, Mutterle, ich lege mich jetzt so auf die Bärenhaut, hätte nun schon genug für die Unsterblichkeit ge tan?" lachte Andreas; „nein, jetzt soll das Arbeiten erst anfangen —." „Gewiß, gewiß, mein Sohn, dennoch aber brauchst du doch nicht von Abschied sprechen! Denn wenn du hier am Gymnasium als Lehrer —" Er fuhr sich durch das dichte blonde Haar. Erschreckt sah sie ihn an. „Nicht? Ich denke, das war alles abgemacht! Mehr als einmal habe ich mit Direktor Rußlein darüber gesprochen, der ein so großes Interesse an dir hat, weil du der Sohn seines besten Freundes bist —." (Fortsetzung folgt.)