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fchwunden. Bei "seinen Austreten wird um Nachricht an den Gen darmerieposten Wilsdruff bez. Een.-St. Taubenheim gebeten. Film-Vortrag. Der Homöopathische Verein ladet Mitglieder vnd Gäste sür morgen Dienstag abend 8 Uhr nach dem leisten Adler Kl einem Fiim-Vortrag ein. Herr Friese-Dresden spricht Lber „Impfschutz un>d Impfgefahr." (Dgl. Inf.) Grumbach. (H a u p t v e r f a m m l u n g.) Am vergangenen Sonnabend hielt der hiesige Militärverein seine diesjährige Hauptversammlung im Gaschos ab. Die reichhaltige Tagesordnung wurde in bester Harmonie erledigt und Kamerad Vorsteher Gießmann dankte allen für die unterstützende Mitarbeit. Auf . Grund einer Verfügung des sächsischen Militarvereinsbundes «ahm auch der hiesige Verein an der großen Kundgebung gegen die Kriegsschuldlüge teil und nahm folgende Entschließung an: „Der sächsische Militärverein Grumbach und Umgegend steht ge° schlossen zu dem Bekenntnis des Herrn Reichspräsidenten, das er in seiner Rede zur Einweihung des Tannenbergdenkmals abge legt hat. Die Anklage, daß Deutschland schuld sei an diesem größ ten aller Kriege, weisen wir, weist das deutsche Volk in allen sei nen Schichten einmütig zurück. Wir fordern, daß der 8 231 des Friedensvertrages beseitigt wird." Hcrzogswalde. (S ilbernes Ehejubiläum.) Schmiede meister Iulius Schubert feierte mit seiner Gemahlin am 1. Februar das silberne Ehejubiläum. Wir wünschen ihm das Beste auf den Weg zur Goldenen! Burkhardswalde. (Landwirtschaftlicher Verein.) Die erste Versammlung im neuen Jahre war mehr der Unterhal tung als Belehrung gewidmet. Der Vorsitzende, Gutsbesitzer Klügel, verlas nach der Begrüßung einige Eingänge und teilte mit, daß >die nächste Versammlung am 20. 2. die Hauptver sammlung ist. Hierzu wurden zwei Kaffenprüfer ernannt. Danach las, Bürgermeister Pietzsch-GwiM aus Reuters Werken vor. . A hatte Gedichte in mecklenburgisch-vorpommerischer Mundart aus der Sammlung „Lauschen und Rimels" ausgewählt. Bau- Meister Schauerhammer sprach noch über die Bedeutung einer guten Stalluft. Er führte die Arbeitsweise des Gerlachschen Stall- dauerlüfters an einem Modell anschaulich vor Augen. Burkhardswalde. (S t a h l h e lmw e r b e a b e nd.) Am Donnerstag, dem 31. 1., sprach Tierarzt Dr. Rudert-Krögis im Auftrage der Bezirksgruppe Meißen über Ziele und Zweck des Stahlhelms. Er ging auf die Gründung ein. Die Verhältnisse nach der Revolution führte alle Frontsoldaten im Bund zusammen. Heute ist auch jeder deutschfühlende Mann berechtigt, in den Bund einzutreten. Kameradschaft ist das oberste Gesetz, alle Schichten des Volkes sollen sich in dem Bund wie Frontsoldaten »usammenschließen. Einen sozialen Ausgleich will der Bund schaf fen. Der Stahlhelm will den Staat nicht stürzen, sondern auf ge setzlichem Wege eine bessere Zukunft schaffen und ein neues Vater land aufrichten. Der Stahlhelm tritt für die Führerherrschaft ein und gegen den Parlamentarismus, da dieser für Deutschland eine ungeeignete Regierungssorm ist. Die Staatsfvrm ist ihm gleich, wenn nur ein rechter Führer an der Spitze steht. Eine Aenderung der Staatsform will der Stahlhelm schon aug dem Grunde nicht, da es Deutschland in neue Wirren führte und ihm doch die Einig keit bitter not tut. Der Stahlhelm ist gegen den Krieg, er will aber Wehr gegen Unrecht und Sklaverei im Innern und Aeußern. Der Vortragende ging aus die Gruppierung des Bundes ein. Die Jugend ist mit im Bunde ausgenommen, da man die Bedeutung der Jugend für das Volk erkannt hat. Die Frauen schließen sich im Etahlhelmfruuenbund zusammen, damit sie den deutschen Geist kennen lernen und die Kinder in diesem Sinne erziehen möchten. Der Redner schilderte noch die Stellung des Stahlhelm zum Ar beiter. Die Zukunft des Reiches ist mit abhängig von der Lösung der Arbeiterfrage. Der Arbeiter soll und muß als gleichberechtigtes Mitglied in die Gesellschaft ausgenommen werden. Für die Ren tabilität der Landwirtschaft tritt der Bund energisch ein, da er er kannt hat daß der Nährstand ebenso wichtig wie der Wehrstand ist. Der Redner berichtete über die Entwicklung der Revolution, Lber die Geheimarbeit des Auslandes im Innern, da es erkannt hatte, daß der Deutsche nur durch Deutsche zu besiegen ist. Er schilderte weiter die innen- und außenpolitische Entwicklung Deutschlands seit der Revolution. Im Anschluß an den Vortrag sprach Kamerad Lehrer Klemm über die VerhAtniste in Deutsch land. Es fand die Verpflichtung der 13 neu angemeldeten Stahl helmer statt. Gutsbesitzer Hamann-Burkhardswalde wurde zum Ortsgruppensührer, Gutsbesitzer Kaul-Schmiedewalde zum Stell vertreter, Schneidermeister Zimmermann zum Geschäftsführer ge wählt. Au Anfang wie am Ende wurde stehend das Stahlhelmbe- kenntnis gesungen. Homöopathischer Verein. 5. Februar „Adler" Filmvortrag. Deutschnationaler Handlnngsaekilsonverkond, Ortsgruppe Wilsdruff. 5. Februar Jahreshauptversammlung. Bezirls-Obstdau-Verein Wilsvrun. 6. Feoruar 4 Uhr Haupt versammlung im „Löwen". Frauenverein Grumbach. Mittwoch Restaurant Günther. Weidegenoffenschaft Birkenhain und Umgegend. 19. Februar LL. ordentliche Generalversammlung. 26. Februar: Gründungsversammlung des Bürgervereins. Amtlicher Wintersport-Wetterbericht ^nü dem Sächs. Derkohrsverband und dem Skiverband Sachsen) aus sächsischen Wintersportplätze» i. . vom 4- Februar 1929. Tharandt. —15 Grad, heiter, still, Schneetiefe seM'meter, verharscht, Ski und Rodel sehr gut. Grad, heiter, still, Schneetiofe 70 Zentimeter, Pulverschnee, Ski und Rodel sehr gut. heiter still, Schneetiefe, 70 Zentimeter, Pulverschnee, Ski und Rodel sehr gut Alienberg —7 Grad, heiler, still, Schneetiefe 100 Zenti- Meter, Pulverschnee, Ski und Rodel sehr gut. Zinnwald. — Kipodor,-Bärensels. —10 Grad, heiter, südost, Schneetiefe SO Zentimeter, Pulverschnee, Ski und Rodel sehr gut Oberbärenburg. — Hermsdorf-Rehefeld. —-12 Grad heiter, südost, Schnee tiefe 75 Zentimeter, Pulverschnee Ski und Rodel sehr gut. Frauenstein. — 6 Grad, Leiter, südost, Schneetiefe 50 Zen timeter, gekörnt Ski und Rodel sehr gut. Annaberg-Pöhlberg. — - < Oberwiesenthal. —7 Grad, heiter, still, Schneetiefe 120 Zentimeter, gekörnt, Ski und Rodel sehr gut. Fichtelberg. —4 Grad heiter, füll, Schneetiefe 130 Zenti meter, gekörnt, Ski und Rodel sehr gut. Johanngeorgenstadt. —12 Grad, bester, ost, Schneetiefe 100 Zentimeter, gekörnt. Ski und Rodel sehr gut. , „ Im Gebirge auch weiterhin Frost, aufkommende Bewölkung. Die Schneedecke ist teils verweht, teils verharscht. Die Sportver- hältniff« sind weiterhin günstig. Heiter bis zeitweise wolkig. Fortdauer des Frostwetters, j> doch örtlich etwas abgeschwächt. Schwache Lustbewegung. (säcklen und Nachbarschaft Freital. (Steinwürfe auf einen fahren den Zug.) Der von Dresden nach München fahrende Schnettzug wurde auf der Fastrt in Freital mit Steinen beworfen. Dabei wurde am Fübrerftand der Lokomotive eine Scheibe zerschlagen und der Führer durch Glassplitter verletzt. Für die Ermittlung des Täters hat die Reicks- babndirektion 300 Mark ausgesetzt, deren Verteilung sie sich Vorbehalt. Dresden. (Wer ist der Käufer?) Bei der Ver steigerung von Fundstücken der Reichseisenbahn in Dresden wurde am 23. November 1928 ein Koffer, ent haltend eine Weste, eine Mütze, einen Hut und ein Hemd von einem Käufer erworben. Der Stücke wird vom Kriminalamt zur Untersuchung in einer Mordsache bringend benötigt. Der unbekannte Käufer wird gebeten, den Koffer mit Inhalt umgehend im Kriminalamt, Zimmer 132, vorzulegen. Bautzen. (Ein Girokassenvorsteher ver mißt.) Seit Sonnabend wird der Vorsteher der Giro kasse Großdubrau (Lausitz) vermißt. Es ist noch ungewiß, ob er einen Unkall erlitten hat oder ob sein Verschwinden mit der Girokasse zusammenhängt. Nötba. (Folgenschwere Verwechslung.) Aus Verleben trank der Sohn einer Gastwirtsehefrau statt Selt»i-waks"r Salmiakgeist. ' Trotzdem er sich sofort in üxztliche Bebandlung b-gab waren die Verletzungen so schwer, daß der junge Mann den Verletzungen erlegen ist. Die Rot der Wilder im mWkitkn Wald. Oelsnitz i. V„ 2. Februar. Die „Vogtländische Zeitung und Tageblatt" berichtet: Wüstlinge bringen es fertig, Rehen und Hasen nachzustellen, obwohl das Wild gegenwärtig und seit lan gen Wochen schon unter furchtbaren Entbehrungen zu leiden hat. Auf Burkhardtsgrüner Flur wurde am Mittwoch ein Reh verendet aufgefunden, Mischen Pobeneukirchen und Zettlarsgrün am gleichen Tage ein totes Reh gefunden, das in einem Teller eisen gefangen und schwer beschädigt, vielleicht sogar von Füchsen angestossen war. Aus Brunndöbra schreibt man: „Der tiefe Schnee und die anhaltende Kälte bereiten trotz sorgsamster Fütterung dem Wild doch schwere Zeiten. Hasen, die man im oberen Vogtlande gewiß selten zu Gesicht bekommt, gehen zur Freude von alt und jung mitunter schon bei Tage bis an Gartenzäune und Gehöfte, um erreichbare dürre Halme zu äsen. Größere Jungen machen sich da den Spaß, die hungrigen Gäste jedesmal zu füttern und nennen diese voll Stolz „ihre Hasen". Schlimm steht es um das Rehwild. Es wenden ermattete Stücke angetroffen, die die Spaziergänger oder Sportler ganz nahe herantaffen, ehe sie mühsam hoch wer den. Erst am Dienstag sand ein Schneeschuhläufer hinter den Schrebergärten ein Reh im Schnee liegend, das nicht mehr fort konnte. Ein bei seinem Kontrollgang zufällig aus Schneeschuhen hinzukommender Förster trug es auf den Schultern heim, wo es, in der Scheune weich gebettet, gar bald dargereichte Milch an nahm. Daß bei solchem Wetter natürlich auch Meister Reinecke, der in der Nacht stundenweit schnürt, einmal zu einem leckeren Mahl kommt, ist sicher anzunehmen. Einen nicht alltäglichen Fang machte der Pächter des Gutes in Bärenloh, als er am Montag früh merkte, daß im Hühnerstall etwas nicht in Ordnung sei. Beim Nachsehen entdeckte er einen prächtigen Auerhahn. Man nimmt an, daß das Tier, von Hunger gepeinigt, im Hühnerstall Zuflucht suchte. Der Gutspächter hält das Tier vorläufig gefangen, um es Interessenten zu zeigen und später wieder in Freiheit zu setzen. — Hasen und Kanichen — letztere scheint es sehr viel zu geben — suchen auch in den Gartenanlagen nach Futter. Bei eintretendem Mangel nagen sie, und zwar hauptsächlich von jungen Bäumen, die Rinde ab, wodurch mitunter erheblicher Schaden entsteht. Weiter wird aus Schönheide gemeldet: der strenge Frost und der anhaltende starke Schneefall haben unter dem Wildbestand schwe ren Schaden angerichtet. In den letzten Tagen wurde hier ein ver hungertes Reh aufgesunden und in Gewahrsam gebracht; am an deren Tage war es verendet. Ein ähnliches Schicksal hat sich im benachbarten Eibenstock mit drei Rehen zugetragen. Die Vogel welt ist gleichfalls in größter Not. Man findet jetzt oft erfrorene Vögel in Höfen oder an Waldrändern. Müller-Voyr?sch-Z ll deutscher Sklmelstrr Klingenthal, 3. Februar. Die in Klingenthal amge- tragens deutsche Skimeisterschaft gewann am Sonntag Gustav Müller Bayrisch-Zell mit der Note 666 725 vor Walter Glaß- KlingenhMl mit der Note 660,200. Im Sprunglauf siegte der Deutschböhme Purkort (HDW.) mit der Note 3367 vor Walter Glaß-Klingenthal mit 336,2 u. Alois Kratzer-München mit 322,1. Als Sieger des Langlaufes war Bauer-Bayrisch-Zell vor Müller- Bayrisch-Zell und Ettrich Petzer hervorgegangen. Das Erinne ungszeichen, da« der D. S. V. anläßlich der Meisterschaften auSgivt. DO »»ter dem eigentlichen Abzeichen hängende Miniatur-Mund Harmonika weist auf oas wv-Iapr-Juoitäum der Klingen thaler Mundharmonilafabriken hin. Kuliurpropaaanda im Auslände. Vortrag bei den sächsischen Industrielle« In Dresden fand in der Produktenbörse ein vom Verband Sächsischer Industrieller veranstalteter Vortrags abend statt, an dem die Deutsche Kultnrpropaganda im Auslande behandelt wurde. Fabrikbesitzer Heyde wies auf den neugebildeten Ausschuß für Kultnrpropaganda hin Es sei notwendig nicht nur die nächsten Nachbarn, sonder« auch die überseeischen Länder genau kennenzulernen, wen« man mit ihnen wirtschaftliche Beziehungen anknüpfen oder bestehende erweitern wolle. Hierauf hielt Hauptmann Rohde vom Reichswehrministerium , einen Lichtbilder vortrag über die Kulturpropaganda der Verein. Staaten im Orient. Besonders in der Türkei und in Persien arbeiteten das amerikanische Kapital und die ameri kanische Politik sich musterhaft in die Hände. Es müsse erstrebt werden, daß Amerika das Kapital, Deutschland aber die Ingenieure zur Verfügung stelle, über die Wir kung der Industrialisierung auf die Koloniültz-Uer ver breitete sich Missionsdirektor Dr. Knak. Zwei Bankbeamte um 9000 Mark beraubt. In Frankenberg (Sachsen) wurden zwei mit einem Geldtransport beauftragte Beamte der Filiale der Commerz- und Privatbank in dem Augen blick von zwei etwa 30 bis 35 Jahre alten Männern über fallen, als sie beim Weggang aus der Bank den Hausflur betreten hatten. Den Tätern ist es gelungen, sich einer Aktentasche mit 9000 Mark Inhalt zu bemächtigen und in einem vor der Bank haltenden Mietauto unerkannt z» entkommen. Die Chemnitzer Kriminalabteilung teilt mit: Durch die von ein^r Sonderkommission der Kriminalabteilung sofort in Verbindung mit Gendarmerie und Stadtpolizei Ur Frankenberg aufgenommenen Erörterungen ist es ge lungen, den Führer des Personenautos, in dem die Fran kenberger Räuber geflüchtet waren in der Person eines Mietkraftwagenbesitzers in Frankenberg zu ermitteln. Er steht unter dem Verdacht der Mittäterschaft und wurde wenige Stunden nach dem Raube unter Verfolgung mit Volizeikraftwagen erlangt und festgenommen. Die beide« ^ä"ber waren gefluchtet. Auf Grund der von den über- 'allenen gegebenen Beschreibung der Täter lenkte sich de, Verdacht u. a. auf einen Geschäftsführer in Frankenberg, der seit dem Morgen des Raubtgges verschwunden war. Er wurde in der darauffolgenden Nacht hei seiner Heim, kehr festgenommen. Es wurden ein Revolver und 1830 Mark in Zehnmarkscheinen bei ihm vorgefunden. Das Konversationslexikon und Leipzig. Vor 128 Jahren, am 4. Februar 1804, wurde in Amster dam Heinrich Brockhaus geboren. Er war der Soh« des Verlaasbuchhändlers Friedrich Arnold Brockhaus, dem wir das erste große Konversationslexikon verdanken. Frted- i-'ch Arnold hatte in Amsterdam eine deutsche Verlaasbuch. Handlung begründe, und 1811 dieses Geschäft nach Deutschland oerleat. 1^18 siedelte er nach Leipzig über, Dos „elruw-r- sationslerikon" hatte Brockhaus 1808 während eines Besuches oer Leipziger Messe gekauft. Es bestand nämlich schon ' seit 1795 eins: Dr Renatus Löbel und Advokat Francke hatten es begonnen, und es war dann nach und nach an vier weitere Besitzer gelangt. Die erste Auflage erschien in den Iabre» 1809 bis 1811. Heinrich Brockhaus hat sich um die Aus gestaltung des Lexikons große Verdienste erworben. Sechs Fahre lang war er Mitglied der Sächsischen Zweiten Kammer ils Vertreter der Stadt Leipzig. Beim MOiährigen Fubt- läum der Universität Jena wurde er zum Doktor der Philo sophie ehrenhalber ernannt. 1872 wurde er Ehrenbürger von Leipzig, wo er 1874 gestorben ist. rMitlionenMark kür denLeipziqerValinPo'spiatz. Der Rat der Stadt Leivzig hat in seiner Freitag, sitznng beschlossen, für den Umbau des Hanwr-glinbofs- aornlgtzes in Leivzig gemäß den umlangreichen PlanungÄ. aorarbeiten 1817 000 Mark bereitzustellen. Vor neuen Lohnkämpfen. 28 000 Lausitzer Tucharbeitcrn gekündigt. Der Arbeitgeberverband der Lausitzer Tuch industrie hat die Kündigung sämtlicher von dem Ar- beitertarifvertrag erfaßten Arbeitnehmer zum 12. Fe- bruar beschlossen. Diese Maßregel betrifft ungefähr 27 000 bis 28 000 Arbeiter, davon allein in Kottbus etwa 6000. Es handelt sich um das Gebiet der ehemalig preußischen Niederlausitz, in erster Linie nm die Städte Kottbus, Guben, Forst, Spremberg, Sommerfeld und Luckenwalde. Skraßenbahnerstreik in Leipzig. Nachdem lauge dauernde Verhandlungen zwischen der Direktion der Großen Leipziger Straßenbahn und ihrem technischen Personal um Lohnerhöhung ergebnislos ge blieben sind, wurde durch Urabstimmung des technische« Personals beschlossen, in den Streik zu treten. 1200 Werk stättenarbeiter sind nicht zur Arbeit erschienen. Es muß damit gerechnet werden, daß sich auch das Fahrpersonal der Großen Leipziger Straßenbahn der Streikbewegung anschlietzen wird. Leipzig, 3. Februar. Entgegen der am Sonnabend nach mittag vom Rat Ker Stadt Leipzig erlaßenen Bekanntmachung, nach der die Große Leipziger Straßenbahn infolge des Streik» der Werkstättenarbeiter den Betrieb am Sonntag in vollem Um fange einstellen werde, ist eine solche Maßnahme nicht durchgesühri worden. Man hat wenigstens einen Teilverkehr aufrecht erhalten. Dies geschah, weil man im Laufe des Sonnabends aus verschiede nen Anzeichen glaubte den Schluß ziehen zu dürfen, daß die strei kenden Arbeiter sich zu einem Kompromiß auf einer auch sür die Große Leipziger Straßenbahn erträglichen Basis herbeilaffen wollten. Diese Hoffnung war trügerisch. Die Direktion der Gro ßen Leipziger Straßenbahn gab nun am Sonntag bekannt, datz der gesamte Verkehr eingestellt werden müsse. Diese späte Ent schließung ist von bedauerlicher einschneidender Wirkung nament lich für den frühen Arbeiterverkehr, denn man hat kein Mittel, die Tatsache in die entfernteren Vororte fo zu melden, daß die auf die Straßenbahn angewiesenen tausende von Arbeitern und Angestell ten sich am Montag früh für den notwendigen Fußmarsch einzu richten vermögen. Das technische Personal fordert eine Lohnerhöhung von durch gängig 13 Pfennigen für die Stunde; das derzeitige Durch schnittslohneinkommen dieser Arbeiterkategorie ist: gelernte Arbei ter 1,16 RM. für -die Stunde; amelernte Arbeiter und ungelernte Arbeiter nach einjähriger Dienstzeit 1,08 RM. für die Stunde; ungelernte Arbeiter im ersten Dienstahr 0,98 RM. für die Stun de. Die Erfüllung der Forderungen in vollem Umfange würde für die Große Leipziger Straßenbahn eine jährliche Mehrausgabe vo» etwa 400 000 Reichsmark bedeuten.