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Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1929
- Erscheinungsdatum
- 1929-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192902047
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19290204
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19290204
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1929
-
Monat
1929-02
- Tag 1929-02-04
-
Monat
1929-02
-
Jahr
1929
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 04.02.1929
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hinler- Mülheim (Ruhr, In Alsdorf bei Aachen wurde die S« Jahre alte Luise Kramer aus Mülheim (Ruhr) ermordet «usgesundem Die Leiche wies Würgemale am Halse und mehrere Verletzungen auf. Als Täter wurde der 38 Jahre alte Arbeiter Hamann Osterwind aus Mülheim sestgenom- men. Er Hal die Tai bereits eingcstanden. Stuttgart. Der verhaftete Hallepunktvorsteher Götz in Stellen bet Stuttgart Hal eingestanden, den Mord an dem beaa'men° d!achl zum 15. Oktober 1925 ka le Goy wurde bei dem Versuch, die Dienst- « verschaff? M ^r Bezahlung seiner Schulden ^amns -mir^l.,.^ düberrascht. Es entspann sich ein wurde beiden Männern, bet dem Pfund erwürgt Ein Militärflugzeug, gesteuert von A ^Zl'egerhauplmE ist infolge plötzlichen Nachlassens S bes Molars abgestürzl. Der Hauptmann war so- ivri lot. Ein Sergeant wurde schwer verletzt. k« Kopenhagen. Nach Meldungen aus Bergen ist ein mit k«nf glichcrn besetztes Motorboot beim Fischfang unter- »egangcn. Vier Fischer sind ertrunken. Bunte Tageschronik Berlin. Bei einem Zusammenstoß zweier Straßenbahn- tiige in der Warschauer Straße wurden 17 Personen mehr »der weniger schwer verletzt. Halle. Aus der Straße von Alsleben nach Bernburg in der Nähe von Aderstedi stießen ein Lastkraftwagen und ein Heiner Personenwagen zusammen. Der Personenwagen wurde Vollständig zertrümmert Der Führer, Ingenieur Fred von Leggerd aus Schönebeck, war sofort tot, seine neben ihm fitzende Frau wurde schwer verletzt. Düren. In einem Eisenwerk in Lendersdorf wurde der 57 Jahre alte Arbeiter Engels aus Gey von einem schweren Eisenhammer derart getroffen, daß er mehrere komplizierte Beinbrüche davontrng. Beim Abtransport erlag er den Folgen des großen Blutverlustes. Der Verunglückte h laßt sechs unversorgte Kinder Die amtliche Grotzhandelsrichtzahl vom 30. Januar 1929. Berlin. Die aus den Stichtag des 30. Januar berechnete VroßhandelSrichtzahl des Statistischen Reichsamtes ist mit 138,6, gegenüber der Vorwoche (139,0) um 0,3 Prozent gesunken. Leipziger Stratzcnbahnvertehr eingestellt. Leipzig. Zu dem Streik der Werkstättenarbeiter bei der Großen Leipziger Straßenbahn teilt der Rat der Stadt Leipzig mit: Durch den Streik der Werkstättenarbeiter ist eine Lage geschaffen, die es im Interesse der Sicherheit des Publikums Unmöglich macht, den Fährbetrieb aufrechtzuerhalten. Die Leitung der Straßenbahn kann die Verantwortung dafür nicht Übernehmen, daß durch Versagen der Bremsen und anderer Mängel das Publikum und der Straßenverkehr in Gefahr ge- Tracht werden. Es muß deshalb von Sonntag, den 3. Februar «n der Fährbetrieb eingestellt werden. Erdbeben in Asien. Hamburg. Hier machte sich ein Erdbeben bemerkbar, dessen Zentrum in Asien lag Dort erreichte es nach Moskauer Mel dungen Stärke 8 und dauerte zwei Minuten. In den Sädten Taschkent, Loland und Samarkand, wo das Erdbeben bei Stärke -1 nur 20 Sekunden dauerte, trugen viele Gebäude Nisse davon, in Taschkent selbst wurden mehrere Dörfer zerstört. Eisenbahnzusammcnstoß in Württemberg. Stuttgart. Am 3. Februar um 6 Uhr 15 überfuhr der Personenzug 1090 Sigmaringen-Ulm das aus Halt stehende Einfahrtssignal des Bahnhoks Schelklingen und stieß mit der lm Auswechseln begriffenen Lokomotive des Personenzuges 1019 zusammen. Infolge des Zusammenstoßes entgleiste ein Personenwagen des Zuges 1090 mit einer Achse. Drei Neisende wurden leicht verletzt. Die Lokomotiven sind bei be schädigt worden Der Unfall scheint auf einen Irrtum des Lokomotivführers zurückzuführen zu sein. General LeRond im AuMlSrar der Danrger Werk. Danzig. Der französische General Le Nond ist in den Ausstchtßrat der Danziger Werft gewählt worden Die Wahl ist, wie verlnntel, mit englischer Unterstützung erfolgt. Es tauch, die Befürchtung auf daß nun die militärischen Pläne Polens in Danzig einen Förderer finden werden und daß General Le Nond, besten deutschfeindliche Haltung in Ober schlesien noch allgemein in Erinnerung ist. dazu beitragen dürfte, die Werft den polnischen Militärzwecken dienstbar zu maa-cn. Parker Gilbert in Paris leicht erkrankt. Generalagent für Reparationszahlungen, Parker Gilbert, ist an Grippe leicht erkrankt Er hütet das Zimmer und wird vielleicht seine Abreise nach Berlin »der Montag hinaus verschieben müssen. Strandgut „ ^°man von Horst v. Werthern. 14. Fortsetzung Nachdruck verboten einfach und schlicht, aber in ihrer cha- desMa^ langen sie aufrichtig, und die Stimme den Hügelweg entlang, und Melas Züge Worten einen verstörten Ausdruck an; sie machte^ ^ll, "ls ob das Erstaunen sie regungslos an dAe Möglichkeit^ -ich hätte nie im Traum die WoN^ÜberstürAn "sich dachten," warf Frank ein; JUN m- g-I-s., w>° Sil Mch Ich MU» SI. L - n m Seufzer. .... Sie blickte schweigend in sein erregtes Antlitz und in die Augen, die so .ehnsüchtig an il)r hingen; aber em anderer drängte sich für einen Augenblick zwnchen ihn und sie- ein junges Gesicht mit blauen Augen, io blau und tief wie ein Bergsec. Zarte Nöte bedeckte ihre Wangen. ' „Es tut mir so leid," flüsterte sie, „ich hatte keine Ahnung und dachte, wir seien eben nur gute Freunde — jch itzunte es nicht ertragen, Eie zu kränken!" „Sie wollen dainit sagen, daß Sie meine Gefühle nicht teilen können?" fragte er. „Ich wollte, ich könnte Ihnen die Antwort geben, die Sie wünschen," rief sie, „denn es schmerzt mich, Sie zu kränken — aber ich hatte keine Ahnung!" . . „ „Könnten Sie sich mit dem Gedanken vertraut machen?" unterbrach er sie, und wieder leuchtete ein Hoffnungsstrahl au» seinem Auge; aber sie schüttelte das Haupt. Unpäßlichkeit Briands. Paris. Minister des Äußern Briand hat wegen einer leichten Unpäßlichkeit an dem letzten Ministerrat nicht teil nehmen können. Verschlimmerung im Befinden Marschall Fochs. Paris. Das Befinden des Marschalls Foch gibt zur Be unruhigung Anlaß Die behandelnden Ärzte haben einen Spezialisten für Lungenkrankheiten zugezogen. Der Krank- heitsberichi besagt, daß sich ein neuer Kongestionsherd in der Lunge gebildet Hai, Dawes — nichtamtlicher Beobachter im Neparationsausschuß? London. In Washingtoner politischen Kreisen wird nach Meldungen aus Newvvrk die Möglichkeit erörtert, daß Vize präsident Dawes als nichlamtlicher'Beobachier än den Arbeiten des Reparationsausschufses teilnehmen werde. An der Aus wahl der amerikanischen Vertreter war Dawes aktiv beteiligt, da er vom Präsidenten Coolidge und von Hoover stets zu Rate gezogen wurde. Sie Umstellung der öffentlichen Berufs- beratnng in Sachse». Der Beirat für Berufsberatung beim Landesarbeitsamt be faßte sich in feiner letzten Sitzung mit der Umstellung und dem Ausbau der öffentlichen Berufsberatung, Hie seit 1. Oktober 1928 von den Arbeitsämtern ausgeübt wipd. In einem Bericht des Lan desarbeitsamtes wurde über den gegenwärtigen Stand dieser Um stellung mitgeteilt, daß mit der «Ueberleitung der öffentlichen Be rufsberatung in die neuen ArbeitsämterwesentlicheDerändevungen eingetreten sind. Mit der Feststellung der Haushalt- und Stellen pläne der Reichsanstalt wird der Ausbau der Arbeitsämter und der Abteilungen für Berufsberatung seinen vorläufigen Abschluß finden. Das Gebiet der öffentlichen Berufsberatung ist aber noch zu jung und zu sehr von teilweise ungelösten Problemen durchsetzt, als daß mit dem vorläufigen Abschluß im kommenden Frühjahr auch schon alle endgültigen Einrichtungen für die öffentliche Be rufsberatung bei iden Arbeitsämtern vorhanden sein können. Es wird vielmehr noch Jahre der Erprobung und Bewährung der jetzt vorgesehenen Einrichtungen bedürfen, ehe man von einem fertigen Ausland sprechen kann. Die Maßnahmen zur Umstellung der öffentlichen Berufsbe ratung erstreckten sich bisher im wesentlichen aus die Umstellung des Netzes der Berufsberatungsstellen, auf die Umstellung des Personals und die Hebung seiner Leistungsfähigkeit und aus die Ergänzung und Verbesserung der sachlichen Einrichtungen. Das bisherige Netz der 50 Beratungsstellen bei 105 öffentlichen Ar beitsnachweisen war stellenweise zwar ziemlich engmaschig, trotz dem war in einigen Bezirken sv gut wie Leine öffentliche Berufsbe ratung vorhanden, manche Stellen befaßten sich nur mit Bera tung männlicher Personen. Eignungsprüfungen waren zuweilen bei kleinen Stellen in fast übermäßiger Meise ausgebrut, bei ande ren noch ganz in den Anfängen steckengeblieben. Das bisherige Netz war also teils noch lückenhaft, teils in seiner Leistungsfähigkeit un gleich. Immerhin weist die jährliche Beratungsstatistik rein zahlen mäßig ein ständiges Anwachsen der Beratungs- und Vermittlun-gs- tätigtest der bisherigen öffentlichen Berufsberatung in Sachsen nach. Von 1925 bis 1928 stieg die Zahl der Ratsuchenden von rund 36 OOO auf rund 47 000 im Jahre, also um 30 v. H. Von den -Schulabgängern des letzten Jahrganges (1927/28) haben rund 33 OLO, das sind 44 v. H. der gemeldeten und rund 30 v. H. der sämtlichen Schulabgänger die öffentliche Berufsberatung in An spruch genommen, woran säst doppelt soviel Knaben als Mädchen beteiligt waren. Die Zahl der verfügbaren Lehr- und Anlernstel len belief sich im letzten Jahre auf rund 28 000 und blieb somit er heblich (40 v. H.) hinter der Zahl der Ratsuchenden zurück, be sonders bei Mädchen. Auch die Zunahme -des Lehrstellenangebotes hielt mit der ansteigenden Zahl der Ratsuchenden nicht gleichen Schritt, weil sie den Konjunkturschwankungen 'der Wirtschaft un terworfen ist. Während die Zahl der Ratsuchenden von 1925 bis 1928 um reichlich 10 000 zunahm, folgte das Lehrstellenangebot nach einem starken Rückschlag im Krffenjahr 1925/26 nur mit einer Zunahme um 7000, die vorwiegend auf das letzte Jahr ent fiel. Etwas unter den Zahlen des Lehrstellenangebotes blieben schließlich die Zahlen der beruflichen Unterbringung von Ratsu chenden, die im letzten Jahre rurd 29 000 (reichlich 50 v. H.) der Ratsuchenden umfaßte und im übrigen mit dem Lehrstellen angebot etwa parallel läuft, also ebenfalls von den Konjunkturschwankun gen stark beeinflußt wird. Infolge des Nachwuchsmangels wild die berufliche Unterbringung in den nächsten Jahren wesentlich bester abschneiden. Lin vollkommenes und Kares Bild der tatsächlichen Erfolge der öffentlichen Berufsberatung können die statistischen Zahlen „Sie sind mir ein lieber Freund," antwortete sie, „ich hätte gewünscht, daß wir immer Freunde bleiben könnten; aber ich glaube nicht, daß ich jemals mehr als Freundschaft für Sie empfinden werde." „Niemals — sind Sie dessen sicher?" Der unterdrückte Kummer, der aus »einen Worten sprach, berührte sie fast wie ein körperlicher Schmerz. „Ja, ich weiß es!" sagte sie ernst, während wieder dis tiefblauen Augen vor ihr erschienen, „es wäre nicht recht, wenn ich behaupten würde, daß ich dessen nicht sicher bin." „Ich fürchte. Sie verletzt zu haben," sagte er, „es schien mir aber mit einem Male, als müßte ich es Ihnen sagen, als müßte ich mein Schicksal kennen lernen — auf die Gefahr hin, jede Hoffnung zu verlieren!" setzte er seufzend hinzu. Einen Augenblick herrschte Schweigen; Himmel.und Erde, das Meer und die sonnigen Hügel, alles verschwamm vor Melas Blicken. Endlich begann Wernlein wieder, und alle Trauer war aus seiner Stimme gewichen; er sprach entschlossen, fast hef tig, ohne das Mädchen anzublicken, um seinen Schmerz nicht zu verraten. „Lassen Sie mich meine Torheit nicht entgelten — ver gessen Sie, daß ich so töricht sein konnte — und — bewah ren Sie mir Ihre Freundschaft. Weil ich heute den Kopf ver loren habe, bin ich doch Ihrer Freundschaft nicht unwürdig!" „Ganz gewiß nicht," rief Mela, ihm mit jener knaben haften Herzlichkeit, die ihr so wohl anstand, beide Hänv- reichend. „Wir waren immer gute Freunde, seit wir uns kennen, und ich möchte einen Freund nicht missen! Sie und Mahon müssen mir die Freundschaft bewahren — Sie sind beide so treu!" Mahon war atemlos von einer vergeblichen Suche nach Kaninchen zurückgekehrt, und als er sich zu ihren Füßen hin fallen ließ, kraute sie ihm das struppige Fell. Er spitzte die Ohren und iah sie zärtlich an, dabei wedelte er, als ob er >agen wollte: „Wir verstehen dich, mein Herr, und ich — wir werden dich und wollen dich beim Wort nehmen!" nicht geben. Die Auswirkung der Berufsratschläge auf den einzel nen uud letzten Endes auf die gesamte Wirtschaft ist zahlenmäßi, nicht zu erfassen. Ob die Ratschläge das Richtige trafen oder nicht, läßt sich m vielen Fällen schwer oder erst nach Jahren beurteilen, häng- aber sicherlich von der Treffsicherheit und Güte der Be rufsberatung ab. Bei 12 größeren Arbeitsämtern sind nunmehr sogenannte Stützpunkte für Berufsberatung eingerichtet worden, die mit lückenlosen Einrichtungen und bewährten Fachkräften aus gerüstet werden, damit von hier aus einwandfreie Berufsberatung im ganzen Lande gleichmäßig verteilt zur Verfügung steht,„ und zwar in der Weise, daß idie Bezirke benachbarter Arbeitsämter mit betraut und dort vorhandene nebenamtliche Beratung unter stützt werden kann. Zur Vornahme der schwierigen psychologischen Eignungs prüfungen wird das Landesarbeitsamt nur wenige, besonders ausgebildete und geeignete Fachkräfte zulasten. Da nur 8 von frü her 16 Prüfstellen bestehen bleiben, reicht dieses Fachpersonal auch für einen größeren Wirkungskreis im Bereiche mehrerer Abeits- Ämter aus, wenn es ausschließlich oder vorwiegend zur Durchfüh rung der Eignungsprüfungen nach den vorgesehenen vereinfachten Verfahren verwendet wird und die Eignungsprüfungen auf die wirklich notwendigen Fälle beschränkt werden. Eine völlige Umstellung, aber auch wesentliche Vereinfachung ist schließlich mit der Einführung der neuen Prüfmittel nach den „Richtlinien für die Eignungsprüfungen in Sachsen" bei den vor gesehenen 8 Prüfstellen. Acht entbehrliche Prüfstellen fallen mit dem 31. März 1929 weg. Manche zum Teil kostspielige Prüfmit tel sind veraltet und nicht mehr verwendbar. Sie werden nach den Vorschlägen psychologischer Sachverständiger durch wesentlich ein fachere und billigere, dabei aber ertragreichere Prüfmittel ersetzt, die nach der Forschungsarbeit psychologischer Hochschulinstitute und Bewährung in der Praxis den Zwecken der öffentlichen Berufs beratung besonders angepaßt sind. Dem Beirat wurden die psychotechnischen Prüfmittel in der Berufsberatung des Arbeitsamtes Dresden im einzelnen vorge führt. Gegen die einheitliche Einführung der neuen Prüfverfahren in der öffentlichen Berufsberatung Sachsens wurden von keiner Seite Bedenken geäußert, ebensowenig gegen die Durchführung der sonstigen Ausbau- und Umstellungs-maßnahmen, die nun in den nächsten Monaten ihren Abschluß finden werden, und dazu beitragen mögen, die öffentliche Berufsberatung Sachsens im neuen Rahmen einer leistungsfähigen Höhe zuzuführen. Ware mit ZWke kaufe» heißt sich selbst betrögen. Eine holsteinische Manzenbutterfabrik hatte Flugblätter verteilt, die m besonders hervorgchvbenem Druck folgende Ausdrücke enthielten: „Ware mit Zugaben kaufen, heißt sich selbst betrügen." In dem Flugblatt hieß es dann weiter: ,Leine Firma kann etwa» verschenken. Jede Zugabe, ganz gleich ob Porzellan oder Silberbesteck, muß in den Preis einkalkuliert sein." Hiergegen erwirkte der Schutzverband für Wertreklame e. V. am 11. April 1928 eine einstweilig« Verfügung -des Amtsgerichts zu Elmshorn. Auf Widerspruch der Manzenbutterfabrik hob das Landgericht Al tona diese einstweilige Verfügung aus, so daß -der Schutzverband für Wertreklame die Angelegenheit seinerseits vor das Oberlandesgericht in Kiel brachte. Am 6. November 1928 hat jedoch das Oberlandesgericht Kiel die Aufhebung der einstweiligen Verfügung bestätigt. Damit darf die beklagte Firma in ihren Flugblättern -u. Reklamen also weiter behaupten: „Ware mit Zugaben kaufen, heißt sich selbst betrügen." Der zweite Zivilsenat des Oberlandesgerichtes zu Kiel legt in -den TnlschÄdungsgründen dar, -daß -die beklagte Firma in den Flugblätter» nicht gegen die guten Sitten verstoßen hätte. Maßgebend sei allein, daß sie zu der lleberzeugung kommen konnte, daß das Zugabesystem, so wie es jetzt in -der Praxis gehandhabt wird, einen Schaden für die Allge meinheit bildet. Das muß angenommen werden, weil ihr eine große Zahl von Werbeschriften von solchen Margarinefabrikanten vorgelegt wurde, die mit Zugaben arbeiten. Aus diesen Werbeschriften könne man teilweise recht deutlich ersehen, daß sie geeignet seien, das Publikum über den Vorteil des Bezuges von Margarine mit Zugaben in gründlichster Weise irrezuführen. Das Oberlandesgericht habe aus vielen von den vorgeleg ten Werdffchriftten von Margarinesirmen, die Zugaben anbieten, den Eindruck gewonnen, daß es sich um eine wirtschaftlich ungesunde Ge schäftsgebarung handele, bei welcher entweder -die Zugaben auf Kosten der Qualität gemacht werden, oder daß die marktschreierisch angebotenen Zugaben in Wahrheit so minderwertige Dinge seien, daß sie als Lockmittel zum mindesten gegenüber wirtschaftlich verständigen Käufern nicht in Be tracht kommen könnten. Hinzu käme dann weiter, daß auch Finnen, die solche Zugaben gä ben, auf die Wort- und Bildreklame in Zeitungen keineswegs, wie der Schutzverband für Wertreklame behauptet, verzichten könnten. Es sei al- Frank sagte herzlich: „Wir werden Ihnen die Treue be wahren — fürchten Sie nicht, unsere Freundschaft jemals s einzubüßen, und vergessen Sie, daß ich mehr von Ihnen ge fordert habe. Bitte vergessen Sie es und lassen Sie es wie- der so sein, wie es vorher war!" 7. Kapitel. „Ist das der Wagen, Dagmar?" „Ja, ich glaube, aber er ist noch weit entfernt, du sollst ruhig liegen bleiben, bis er vor dem Tore hält, liebe Tante. Du hast schon rote Flecken auf den Wangen und Onkel Rai mund wird mich schelten, wenn du ermüdet aussiehst. Es ist. ja ohnedies ein schwerer Tag für dich!" „Es ist mir fast unmöglich, stillzuliegen," sagte Frau vo« Hoheneck mit bebenden Lippen, „ich kann nicht sagen, wie sehr mich der Gedanke beglückt, daß die Frau meines gelieb ten Jungen, die Witwe meines armen Dido kommt! Wie wird sie sein, Dagmar? Was wird sie von uns allen denken? Und wird es uns gelingen, sie glücklich zu machen?" „Wenn sie mit dir und Onkel Raimund nicht glücklich l wäre, müßte sie schwer zu befriedigen sein," antwortete Dag mar schnell und ihre Augen ruhten zärtlich auf dem Antlitz der alten Frau. Es waren liebe, sanfte graue Augen, die dem ernsten Blick der älteren Frau begegneten. „Du regst dich auf, liebe Tante," sagte das junge Mäd chen herzlich und strich Uber das weiße Haar der alten Frau, „und es ist gar keine Veranlassung dazu. Alles ist bereit. Mariens Zimmer sind reizend, du bist auch reizend und daß Onkel Raimund reizend ist, wird sie wohl schon selbst ent deckt haben. Du siehst, ich kann keine andere Bezeichnung für alles finden und Marie wird mir beistimmen, davon bin ich überzeugt! Du solltest dich wirklich nicht aufregen, sonst wirst du müde und unvorteilhaft aussehen, gar nicht so lieb w'<> gewöhnlich." „Was du für ein fürsorgliches kleines Ding bist, D«g mar," sagte Frau von Hoheneck lächelnd, „ich glaube, du wärest unglücklich, wenn du für niemanden zu sorgen, nie manden zu verwöhnen hättest." (Fortsetzung folgt.)
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