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begleiten soll. Der Geschwaderflug würde über dem Ozean gewisse Vorteile bieten, da er Beobachtungen über die Abtrift ermöglicht, die mit den bisher in Gebrauch be findlichen Instrumenten noch nicht gemessen werden kann. """ Wann fliegen die Ausländer? —Man rechnet in Paris mit der Möglichkeit, daß Drouhin und Levine als erste zum Ozeanflug star ten. Die „Columbi a" ist völlig startbereit. Es ist je doch fraglich, ob die Flieger vor Sonnabend abfliegen werden, da auf der Flugroute noch immer Tiefdruck gebiete lagern. Kapitän Courtney, der von England aus bereits zu seinem Atlantikflug starten wollte, hat den Flughafen noch nicht verlassen. Über die Gründe der Verzögerung des Startes wird Stillschweigen bewahrt, doch ist anzunehmen, daß sie mit den W i t t e r u n g s v e r h ä l t n i s se n Zu sammenhängen. Zwei Flugunfätte. Westlich der Stadt Königsberg ging ein Flugzeug der Berliner Verlehrsfliegerschule zu Bruch. Der Flieger mußte mit erheblichen Kopfverletzungen in ein Kran kenhaus gebracht werden. Es handelt sich um den Jungflieger von A r n im, der sich mit noch zwei anderen Flugzeugen auf dem Streckenflug Berlin- Königsberg und zurück befand. — In der Nähe von Namur mußte ein deutscher Doppeldecker infolge eines Motordefektes eine Notlandung vornehmen. Der Pilot und seine ihn begleitende Frau wurden vorläufig festge nommen, da der Pilot zur Landung in Belgien keine Per echtigung hatte. Könneckes Flugzeug heißt „Germania". Travemünde, 18. August. Nach Könneckes Landung vom Dauerflug wurde heute Nachmittag das Ozeanflugzeug auf den Namen „Germania" getauft. An beiden Seiten des Flug zeuges prangt dieser Name in großer Schrift. Könnecke will am Freitag starten. Berlin, 10. August. Morgen Donnerstag den 11. August zwischen 13 und 16 Uhr trifft der Amerika-Flieger Könnecke in Begleitung seines Mitfliegers, des Grafen Solms, mit seinem Caspar-Flugzeug D 1145 auf dem Flughafen Berlin-Tempelhof ein. Nach Erledigung seiner letzten Startvvrbereitungen wird er am nächsten Tag, am Freitag den 12. August, nachmittags 16 Uhr vom Flughafen Berlin-Tempelhof statten, um über Köln, wo er noch seine Benzinvorräte ergänzen wird, den Flug über den Oze an anzutreten. Das Ozeanflugzeug wird auf dem Flughafen zur Schau gestellt. Courtneys Start wieder verschoben.^ London, 10. August. Infolge ungünstiger Wetterlage hat Kapitän Courtney den für heute angesetzten transatlantischen Flug auf morgen verschoben. Erst gegen Mittag nach Einlaufen der ungünstigen Wetterberichte aus Neuyott wurde der Flug end gültig abgesagt, nachdem die Vorbereitungen für den Statt bis ins Kleinste getroffen waren. Levine drängt auf den Stark. Paris, 10. August. Aus dem- Flugplatz in Le Bourget werden Vorbereitungen zum Fluge nach Amerika mit Eiser ge pflogen. Levine versicherte, alles zu unternehmen, um von den Deutschen, Engländern und Franzosen nicht geschlagen zu werden. - " -Li f Meine NsGUGten Die MWW 6ms M MM MGOtl. London, 11. August. Wie aus Boston gemeldet wird, ist vom Direktor des Staatsgefängnisses bekannt gegeben worden, das; der Hinrichtung Saccos und Vanzettis bis zum 22. August Mitter nacht Aufschub gewährt worden ist. 1"/, Stunden lange Verhand lungen gingen diesem Entschlusse voraus. Dieser Entschluß gelt in Amerika als Riesensensation. Die Zeitungen bringen spalten lange Artikel hierüber. Es haben schon von neuem wieder große Demonstrationen stattgefunden. Auch Mussolini hat in einem- Briefe um ein mildes Urteil für Sacco und Vanzetti gebeten. Beabsichtigte Vorschußzahlung Preußens zum 1. Oktober. „ Berlin. Wir der Amtliche Preußische Pressedienst mit- ieilt, ist nach Ausfassung des Ministers des Innern damit zu rechnen, daß, falls die neue Bcsoldungsordnung nicht bis zum l. Oktober 1927 verabschiedet ist, der Staat an seine Beamten zu diesem Termin Vorschußzahlungen leistet. Polizeiliche Sicherung bei Veranstaltungen politischer Organisationen. Berlin. Der preußische Innenminister hat dem Amtliche« Preußischen Pressedienst zufolge in einem Runderlaß nach drücklichst darauf hingewiesen, daß die verfassungsmäßige Ver sammlungsfreiheit auch den ungehinderten An- und Abmarsch zu Kundgebungen einschlietzt und deshalb für hinreichende polizeiliche Sicherung der An- und Abmarschstraßen zu sorge« ist. Insbesondere seien Landjäger- und Schutzpolizenposten i« solchen von der Durchfahrt berührten Ortschaften einzurichten, in denen vorwiegend politische Gegner der Veranstaltungsteil- uehmer zu vermuten sind. -— Fabrikbesitzer Schöning Ehrendoktor. Leipzig. Die Technische Hochschule Charlottenburg Hal den Fabrikbesitzer Hermann Schöning, Inhaber der Firma Raboma, Maschinenfabrik Hermann Schöning-Berlin-Borsig- walde, die Würde eines Dr.-Jng. ehrenhalber verliehen. Hughes Präsidentschaftskandidat. Paris. Charles Lockwood, eine politische Persönlichkeit der Vereinigten Staaten, befindet sich auf dem Wege nach Frankreich, um dem augenblicklich im französischen Süden weilenden Staatssekretär Evans Uughes die Kandidatur für die nächste Präsidentenwahl anzutragen. Zur Notlandung des deutschen Flugzeuges bei Namur. Brüssel. Der deutsche Doppeldecker, der gestern in Cognelee in der Nähe von Namur notlanden mutzte, konnte nach Beendigung der Reparaturarbeiten unter normalen Um ständen wieder abflicgen. Weitere Vombenerplosionen in Amerika. Newyork. In Pitcher, einer etwa 12000 Einwohner zählenden in der Nähe von Joplin (Missouri) liegenden In dustriestadt mit vorwiegend Bergarbeiterbevölkcrung, ereignete sich in der vergangenen Nacht eine große Dynamiterplosion, durch die wenigstens sechs Personen verletzt und zwei Häuser vollständig zerstört wurden. Eine Reihe weiterer Häuser wurde schwer beschädigt. Hunderte von Fenstern sind in der Nachbarschaft der Explosionsstelle zertrümmert, und zahlreiche Verletzungen wurden durch die umherfliegenden Glassplitter verursacht. Befürchtungen in Boston. Boston. Während der letzten 24 Stunden sind Versiche rungsverträge gegen Explosionen, Streiks, Tumult- und Un ruheschäden abgeschlossen worden, die sich ungefähr auf 100 Millionen Dollar belaufen. Die Verträge betreffen nur Eigen tum in Boston und seinen Vororten. Rus unserer kslmsl W i 1 s d r u f f, am 11. August 1927. Merkblatt für den 12. August. Sonnenaufgang 4^ !! Mondaufgang 19'° Sonnenuntergang 19" jj Monduntergang Hochsommer. Aus dem Kreislauf der Zeit ist das große Schweigen aufgestanden und geht über Flur und Felder hin. Auf den weißen, menschenleeren Landstraßen steht es still, und in den schweigend zu Mittag aufragenden Wäldern sitzt es und sinnt hinüber zu den Städten und Dörfern rings, auf deren rote Dächer scheitelrecht die Sonne niederglutet. ' Wie ausgestorben ist alles in der Runde: die Läden der Dorfhäuser schließen sich sachte, wie müde zufallende Augen,' die kurzen Schatten kriechen — wie schutzsuchend — an Baum und Strauch und Häuserwand heran; jeder Bogellaut in Wald und Feld verstummt; selbst das körner schwer reifende Getreide, das gelb auf den Feldern sich neigt, raschelt nur sacht-sachte, halb schlafend, über den welk geschlossenen Blumenkelchen. Stille und reglos stehen auch — dort tief unten am Horizont — die lastenden, fahlrot-grauen Wolkenballen und harren des Windes, welcher sie hintraaen soll der durstenden Flur, sie und den kühlen Regen und die fahl roten Wolken können nicht von Stelle, grollen nur dumpf und drohend vor sich hin und — warten. Und weiter wandert der Schritt der Stunden . . . und nimmt die Sonne mit sich auf seinem Wege, dem Westen zu. Sie eilt sich nicht — sie zögert und zaudert — müde ist sie geworden und nicht mehr so wanderfrisch, wie im Früh ling, denn weit ist nun ihr Tagweg und hoch müß sie jetzt klimmen bis zum Zenith. So folgt sie denn nur wider strebend dem ewig gleichen Taktschritt der Zeit und macht nur ungern dem leisen Lüftchen Platz, das der Abendwind oorausschickt, seinen Weg zu erkunden . . . und den der murrenden, ungeduldigen Wolken dort, welche er jetzt bei der Hand nimmt, sie zu leiten über die harrende und — bangende Erde hin. Tief und dröhnend kommen sie dahergewalzt und leuchten in eigen rotem Schein, wie eine Warnung: seht euch vor! Segen bergen wir schwer und voll . . . aber das jache Feuer steht um ihn her und schon zu lange mußten wir warten und zögern. Das hören die Städte rings und die Dörfer. Und die Laden der verschlossenen Fenster öffnen sich sachte und spähen geduckt aus bangenden Fensteraugen hinauf zum drohenden Grollen . . . spähen und — warten. Und die verschlossenen Türen öffnen sich den Menschen, daß die hinaustreten möchten in das erwachende Regen und Weben, welches jetzt um den Schritt der Stunden geht: tief neigt sich das schnittreife Korn unter der Last der Saat, die aus ihm erwuchs, und zischelt und flüstert und will nicht stille werden, „der Wind ist aufgestanden vor dem Wetter her!"; und die Büsche umher geben das Wort weiter . . . und die Aeste und Zweige der bisher so reglosen Bäume und ihre ragenden Wipfel peitschen jach auf, wie befreit den ersten grellen Blitz zu grüßen, welcher plötzlich — ein weithin flackerndes Feuerzeichen — über sie hinzuckt und im düstern Herandrohen der dunklen Wolkenmassen erstickst. Hört ihr's! Hört ihr's! ... wie jetzt die Stimmen der Donner wach werden und rufen: allenthalben . . . ohne Unterlaß. Die Blitze rufen sie, daß die Hineinreißen, hinein schmettern in des toten Schweigens Last und dessen Druck hinwegfegen mögen ... Die befreienden Blitze rufen sie! Hört ihr es . . .! Hört ihr es wohl! Und hört ihr auch die steten, segnenden Regentropfen? Da bald, bald dort klingen sie auf, werden mehr, werden ein gewaltig Rauschen vom Himmel und füllen das ver durstende Land rings mit Segen, neuem Segen, neuer Kraft . . . Fürchtet sie nicht, die Blitze! Seid nicht bange vor den dröhnenden Lasten der Donner! Hört, hört doch, wie der Regen rauscht und den tötenden, lastenden grauen Staub hinwegwäscht von Blatt und Halm und reifender Saat! Wetter ziehen vorüber: und wenn die Donner vergrollt, steigt ein neuer Tag empor voll frischen, starken Windes und klingender Sensen, die reise Ernte zu bergen. Hochsommer ist cs; Erntezeit, Reifezeit; Zeit- der bunten Kränze über sorglich geborgenen Garben; Hochsommer, der die schwere, sorgenvolle Arbeit vieler grauer, besorgter Arbeitstage segnet. Wasserwärme im Schwimmbad Wilsdruff 22 st Grad Celsius. Verfassungsfeier. Hm Sitzungssaale des Rathauses fand heute vormittag st 10 Uhr eine schlichte, aber eindrucksvoll« Feier an läßlich der 8. Wiederkehr des Tages statt, an dem in Weimar die Verfassung des republikanischen Deutschland geschaffen wurde. Neben den offiziellen Vertretern der Behörden war eine große Zahl Beamte und Anige Herren aus der Einwohnerschaft erschie nen. Sie alle hieß Herr Bürgermeister Dr. Kronfeld herzlich willkommen, nachdem ein Streich-Sextett der Städtischen sOr- chesterschule unter persönlicher Leitung des Herrn Stadtmusik- diretlvr Philip p das Adagio a. d. Sextett -op. 81 v. L. van Beethoven prächtig dargeboten wurde. In kurzer gehaltvoller An sprache wies Herr Bürgermeister Dr. Krv n seid weiter auf die Bedeutung des Tages hin. In der Zeit der Not geboren, habe das Werk von Weimar allen Stürmen standgehalten, das deutsche Volk vor dem Chaos bewährt und aus der Tiefe wieder empor geführt. Die Verfassung fei die Grundlage, allen Deutschen dos Flügellahm. Eine Lenau-Skizze von Alfred Petto. l3u Lenaus 125. Geburtstag am 13. August 1927.) Justinus Kerner hatte wieder seinen witzigen Tag, an dem der Humor und die gute Laune aus ihm hervorsprudelten. „Junger Freund!" meinte er, „Sie leiden an Hirngespinsten und setzen ein Gesicht auf, als ob es wahr sei, was Sie mir da sagen!" Er wandte sich lächelnd zu seinem Begleiter hin, der mit gerunzelter Stirne und bitterer Miene neben ihm ging. Lenau hob den Kopf, sein Gesicht war fahl und müde. Er schwieg beleidigt. „Nun ja, lieber Niembsch!" fuhr Kerner fort, „es läuft einer nicht aus dem Lande und gleich über's Meer nach Amerika, wenn ihn nicht in der alten Welt ein Kummer plagt. Es ist ein eigen Ding um die Liebe der Frauen, aber wer wird gleich das liebe Heimatland verlassen, wenn ihm das Liebesglück nicht gut will?" Er legte ihm die Hand auf die Schulter. Sie gingen schweigend eine Strecke Wegs nebeneinander her. Auf den Feldwegen begegneten ihnen Leute, die freundlich den Hut vor dem Amtsarzt Kerner zogen und den beiden fra gend nachsahen. Es war in den ersten Tagen des Juni, die Sonnenstrahlen trafen die rebumkränzten Hänge der Burg Weibertreu, denen die beiden Dichter zustrebten. Lenau, der Unstete und ewig Grübelnde, war nach Weins berg gekommen. Auch dieses Mal wieder in Unrast und in der Hoffnung, bei seinem Freund und väterlichen Berater Justinus Kerner Erlösung aus all den Zweifeln und Grübeleien zu fin den, die ihn folterten. Er war europamüde. Er hatte den Ent schluß gefaßt, nach Amerika auszuwandern, hatte sich auch schon mit einer Auswanderergesellschaft in Verbindung gesetzt, die am Missouri eine Niederlassung errichten wollte. Kerner unterbrach nach einiger Zeit das Schweigen: „Gestehen Sie es, lieber Niembsch!" meinte er in ehrlichem Tone, „Sie haben große dichterische Worte für Ihren Plan, die herrlich klingen. Sie reden sich selber vor, es erwarte Sie ein ungeheurer Reichtum an herrlichen Naturbildern, die Ihrer--, müden Genius neue Flüge! geben. Aber täuschen Sie sich nicht!' Da unterbrach ihn Lenau. Seine Augen leuchteten Heller auf: „Daß Ihr alle doch einmal verstündet, was wild in mir tost Ich will den Niagara rauschen hören und Niagaralieder singen meine Poesie lebt und webt in der Natur, und in Amerika ist die Natur gewaltiger, erhabener und wuchtiger als hier. Ich brauche Amerika zu meiner Ausbildung, meine Phantasie soll sich an den finsteren Urwäldern, an all den großen Bildern be rauschen, die die Natur dort aufgebaut hat. Kennen Sie das Gedicht von Chamisso, wo ein Maler einen, jungen. Menschen ans Kreuz fchlagt, um so dem Tod die Maske abzusteyienr — So möchte ich mich selbst kreuzigen um eines einzigen wahren Gedichtes willen!" Er redete mit heftiger Gebärde Die Röte des Eifers kam ihm in die blassen Wangen. Dann ließ er lang sam nachklingen, während er zu Boden sah. „Denn wer nicht sein Herzblut hingibt der Kunst zuliebe, der meint es nicht aufrichtig mit ihr!" Kerner betrachtete den Freund mit großen Augen, er folgte mit fremden Blicken den begeisterten Ausbrüchen seiner Zer rissenheit. Der schien ihm plötzlich so wild, so maßlos und un gebändigt. Er sagte in seiner derben Gutmütigkeit: „Niembsch, Niembsch! — Es haust ein böser Geist in Ihnen, der Sie quält und Ihnen Tag und Nacht von den Urwäldern und ihren wilden Tieren zuraunt, so daß Sie nirgends Ruhe finden Sie blenden sich selber, Sie stehen vor Ihrem Spiegelbild und reden mit ihm! Hören Sie!" suchte er zu scherzen, „ich habe Ihren Dämon gesehen, einen widerlich haarigen Kerl mit lan gem Wickelschwanz und blutigen Augen...!" Lenau wehrte gequält ab. Die Härte wich aus seinen Au gen, klagend brach es aus ihm hervor: „Was ich bis jetzt mit fordernder Hand begehrte, das Hal mir das Schicksal eigensinnig verwehrt, und was ich glücklich faßte, zersprang klirrend unter meinen Händen. Und ich hatte doch nur eine stille Liebe zu allen Dingen der Welt und begehrte nur das, was jedem Sterblichen gebührt, — nun muß ich betieln darum wie ein Hund um die Brosamen, die vom Tische fallen.." Und nach einer Weile: „So hat mich das Leben argwöhnisch und mißtrauisch ge macht. Aengstlich mutz ich dem Glück ausweichen, weil ich es für Unheil halte und weil mir die Kraft und der Mut zum Glücke fehlen. Oh, Sie haben Recht, es lebt ein Dämon in mir, der mich packt und schüttelt und mir mit rauher Hand in die Melodien meines Lebens greift!" Langsam hatten sie den Gipfel erklommen. Zwischen Wein bergen ging der steile Pfad hinauf. Und nun standen sie vor dem alten zerfallenen Gemäuer der Burg und lehnten sich über die Brüstung hinaus. Weinsberg mit seinen Giebeln und spitzen Dächern lag zu ihren Fützen. Dahinter standen die Fluren und Wälder im letzten fahlen Licht. Lenau stützte den Kopf in beide Hände und legte sich weit über die breite Umfassung. Düster sann er vor sich hin. Der Abendwind klagte in den Aeolsharfen des Turmes. Mitleidig trat Kerner auf ihn zu, legte ihm die Hand auf den Arm und sah ihm offen in die Augen. „Hören Sie, Niembsch, gehen Sie nicht so mit wundem Her zen über's Meer, Sie verbluten dort sonst vor Schmerz. Beden ken Sie: allein, mutterseelenallein und fremd unter weltfrem den Menschen, fremde. Laute, fremde Stimmen und ein wundes Herz!" . Lenau horchte auf. „Jcy vange um Zyr Wohlergehen und Ihre Jugend: folgen Sie nicht den Lockungen eines tollen Einfalls, der Sie Ihr jun ges Leben kostet!" Ta unterbrach ihn Lenau, ein bitteres Lächeln begleitete seine Worte: „Das Unglück, der Tod schreckt mich nicht, ich habe eine Art Gravitation nach dem Unglück!" „Dann denken Sie an Lotte, die Sie so sehr lieben!" Lenau fuhr zusammen. Müden Auges sann er in den sternenhellen Himmel hinauf. Langsam wuchs das Bild eines ' holden Mädchens aus der Nacht zu ihm her. ..Ja, — Lotte!" nickte er versonnen. Er sprach den Namen weich und schwermütig aus. Und drückte dem Freunde stumm , die Hand. Als der Mond über den weiten blauen Wäldern aufquoll. ! bell und mit jubelndem Licht, da brach es aus seiner Brust hervor: „Laß mich ewig bei Dir sein. Lotte!" Wortlos stiegen die Freunde den Berg hinab, Lenau stürmte M eilenden, hastigen Schritten voraus, das Haar wehte ihm vild um die Schläfen. Als sie dann im Kernerhause die Treppe sinaufstiegen, kam ihnen Ulrike, Kerners Frau, schon entgegen. „Er ist bekehrt, Rikele!" rief Kerner im Hausflur zu ihr )inauf, „er bleibt, unser wilder Niembsch!" Lenau ging mit lauten Schritten in sein Zimmer und wühlte ien heißen Kopf in die Kissen des Bettes. — „Lotte!" seufzte er leise, „Lotte!" Weitere Ltmschau. > Abwechslung. „Na, sehen Sie, es geht Ihnen schon besser/ Sie haben also meinen Rat befolgt. Bei Ihrem Zustand sind. Wechsel und Verändcrnng wirklich das allerbeste!" — Patient/ „Gewiß, Herr Doktor, ich habe einen anderen Arzt genommen!" Im Zeitalter der Ozcanflüge. „Ja, mein Lieber, mir ist eine große Unternehmung geglückt; ich komme gerade von Berlin zurück. Denke dir — ich habe den Potsdamer Platz überquert und es ist mir dabei nichts passiert!" Vater und Sohu. Der Vater ist dabei, seinen Sprößliug gehörig abzukanzeln. „Sieh dir deinen Freund Ferdinand an," sagt er, „das ist ein fleißiger, aufmerksamer Junge, wähend du nur Flausen im Kops hast. Er wird es weit bringen- Oh, das ist ein junger Mensch — ich wäre glücklich, sein Vater zu sein!" Sohn: „Ich glaube kaum. Ferdinands Papa ist no» einem halben Jahr an der Lungenentzündung gestorben!" Der Pantoffelheld. „Wann wirst du denn nach Ha"^ kommen, liebe Else?" — „Wann es mir Spaß macht." — schön, meine Liebe, aber keinesfalls später." Bolksbew: beizuführe auch stehe Deutschlm Zukunft , „Pathetiq vorzüglich Zur Feie und die ' auf öem Hoch öem Hoch können, : Und zwa keit gefetz Feuersgef Im meister K öerkchr st In abend un Hollände rn den -L einige ge Die Nachweise eine Beß und 207 Zahlen b Adn ab Ml km Glas Hakindust nahmen Meldung weises st noch 161 lofenuntc weibliche Zuschlag Unterslü! sonen m beitsuche Krirgsbc arbettsso Kei chelbeeve Planitzst Bald ö< ein; auö unter öe nicht ge: an alle > Beeren Di< viel als die Ehe 1925 st! — Im folgende aus 100 der Ehe 100 000 scheiöun mehr al aller El 10 Iaht unter E gerichtli als der 1565 V eheliche! 'den Eh Prozen hebstch! lassen), keif im und Ja fchoidur Ziffern A- „Drach zu war aussteig deren ! 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