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Wilsdruffer Tageblatt : 11.08.1927
- Erscheinungsdatum
- 1927-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- Stadt Wilsdruff
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1782027106-192708114
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1782027106-19270811
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1782027106-19270811
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Bestände des Heimatmuseums der Stadt Wilsdruff und des Archivs der Stadt Wilsdruff
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Wilsdruffer Tageblatt
-
Jahr
1927
-
Monat
1927-08
- Tag 1927-08-11
-
Monat
1927-08
-
Jahr
1927
- Titel
- Wilsdruffer Tageblatt : 11.08.1927
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vie fahl- r dumpf . . .und besten zu. de ist sie n Früh- ! sie jetzt r wider- rd macht endwind den der jetzt bei ; und — lmen sie wie eine wer und md schon Und die chte und lauf zum Und die daß die gen und >en geht: Last der und will vor dem as Wort > reglosen auf, wie c plötzlich e hinzuckt kenmassen Stimmen . . . ohne n, Hinein sen Druck rufen sie! ttropfen? c, werden das ver- m, neuer mnge vor doch, wie n grauen reifender e Donner n, starken ju bergen, er bunten mmer, der besorgter rd Celsius. - fand heute e Geier an- Wsimar die ff-en wurde. - eine große Haft -erschie- :l L herzlich »tischen jOr- Stadtmuftt- l v. L. van ltvoller An° eiter auf die m, habe das >as deutsche ed-er empor- mtfchen bas nd; folgen e Ihr jun- begleitete e eine Art wn!" r in den Bild eines en Namen ade stumm j r aufquoll, ! ner Brust j »au stürmte wehte ihm die Treppe n entgegen, flur zu ihr und wühlte schon besser.' mstand sind — Patient: enommen!" der, mir ist gerade von amer Platz Sprössling Ferdinand ner Junge, >eit bringe^ , sein Vater lZapa ist vor orben!" nach Hause ht." - -N» Boilksdewußfeln zu schärfen und die wahre Volksgemeinschaft her- beizuführen. Dabei mithelfen müsse Jeder, an welchem Patze er auch stehe. Einigkeit und Recht und Freiheit müsse auch im neuen Deutschland der Leitstern sein, damit der Aufstieg in eine bessere Ankunft zur Wirklichkeit werde. — Das Adagio a. d. Sonate „Pathetique" von L. van Beethoven, von den Streichern wieder vorzüglich gespielt, gab der Feier einen würdigen Abschluß. — Zur Feier des Tages hatten albe öffentlichen Gebäude geflaggt und die Städtische Orchesterschule bot unserer Einwohnerschaft auf dem Marktplatze einige Konzertstücke. Hochwasser-Alarm. Am die Einwohnerschaft bei eintreten dem Hochwasser von der drohenden Gefahr in Kenntnis fetzen zu können, werden besondere Hochwasser-Alarmzeichen eingeführt. And zwar wird die Nathaussirene kurz unterbrochen in Tätig keit gesetzt, im Gegenteil zu dem langanhaltenden Tönen bei Feuersgefahr. Im Silberkranze. Morgen Freitag feiern Herr Schneider meister Kurt W elde und seine Gattin geb. Legler die 25. Wie derkehr ihres Hochzeitstages. Wir gratulieren. , - In den Lindenschlößchen-Lichtspielen wird Freitag, Sonn abend und Sonntag der Film ,-Varietee" nach den Motiven des Hvlländer'schen Romans mit Emil Iannings und Lya de Pu-tti- in -den Hauptrollen gegeben. Er ist geeignet, allen Filmfreunden einige genußreiche Stunden Zu bereiten. (VÄ- 8ns.) Die Arbeitsmarktlage im Bezirke des Oefsentlichen Arbeits nachweises für Freital und Umgegend zeigt seit Beginn des Jahres eine Besserung. Waren am 1. Januar 1927 noch 4775 männliche und 2070 weibliche Arbeitsuchende eingetragen, so sanken diese Zahlen bis zum 1. August auf 1186 bezw. 1062. Besonders starke Abnahme ist zu verzeichnen bei den männlichen Arbeitsuchenden im Glas-, Metall- und Baugewerbe, den weiblichen in der Ta- bakindustrie und den Angelernten beiderlei Geschlechts. Im Juli nahmen einschließlich der im Laufe des Monats erfolgten Neuan meldungen insgesamt 2'699 Personen die Hilfe des Arbeitsnach weises in Anspruch. Im Januar kamen auf 100 offene Stellen noch 1614 Arbeitsuchende, im Juli waren es noch 423. Erwerbs losenunterstützung bezogen am 1. Ian. 3466 männliche und 1211 weibliche Personen, zu denen noch an 3733 Familienangehörige ZuschlMsunterftützung bezahlt wurde. Am 1. August wurde noch Anterslützung gezahlt an 381 männliche und 369 weibliche Per sonen mit zusammen 554 Aufchlagsempfängern. Anter den Ar- besuchenden waren 213 infolge hohen Alters (über 60 Jahre), Krirgsbeschädigung oder wegen anderem Leiden nicht als voll arbeitsfähig zu betrachten. Kein Wasser auf Obst trinken! Nach dem Genuß von Sta chelbeeren trank die 17jährige Tochter -einer in Chemnitz auf der Planitzstraße wohnhaften Familie kurze -Zeit darnach Wasser. Bald daraus stellten sich heftige Magen- und Darmbeschwerden ein; auch ärztliche Hilfe vermochte keine Rettung zu bringen und unter den qualvollsten Schmerzen erlag die Bedauernswerte -dieser nicht genug zu verurteilenden Ansille. — Eine ernste Mahnung an alle Eltern, vor allem die Jugend anzuhalten, kein Wasser -auf Beeren und Obst »trinken. Die Ehrscheidungen im Deutschen Reich. 35 000, -doppelt so viel als- im letzten Vorkriegsjahr. Das Statistische Reichsamt hat die Ehescheidungen im Deutschen Reich in den Jahren 1924 -und 1925 festgestellt und die Ziffern und Gründe soeben veröffentlicht. — Im Jahre 1924 wurden im Deutschen Reich 35 936 und im folgenden Jahre 35451 Ehen geschieden. Das find -57,8 und -56,8 auf 100 000 Einwohner gegenüber 55 im Jahre 1923. Der Gipfel der Ehelcheidungshäufigkeit lag im Jahre 1921 mit 63,7 auf 100 000 Einwohner, während im letzten Vorkriegsjahr die Ehe scheidungsziffer nur 27,9 betragen hatte. 1924 und 1925 wurden mehr -als doppelt soviel Ehen geschieden als 1913. lieber -die -Hälfte aller Ehescheidungen findet nach einer Ehedauer von weniger 'als 10 Jahren statt. Der größte Teil dieser geschiedenen -Ehen wurde unter den schwierigen Nachkriegsverhältnissen Mschlossen. Die gerichtlich festgestellten Gründe der Ehescheidungen lagen bei -mehr als der Hälfte aller Ehen im Vergehen gegen -die 88 1568 und 1565 BGB. Die beiden Paragraphen betreffen die Verletzung der ehelichen Pflichten und -ehrloses Verhalten bezw. Ehebruch. Von -den Ehescheidungen in den Jahren 1W4 -und 1925 entfielen 60 Prozent auf 8 1-568 und 54,1 Prozent -auf H 1'565 BGB. Aner heblich war das Vergehen gegen 8 1567 BGB. '(böswilliges Ver lassen). Im Vergleich zum Auslande ist -die Ehescheidungshäufig keit im Deutschen Reiche recht hoch. Nur die Vereinigten -Staaten and -Japan hatten in den beiden Berichtsjahren- noch mehr Ehe scheidungen. Frankreich und Dänemark näheren sich den deutschen Ziffern an. Achtung vor Hochfpannungslettungen! Zur beginnenden „Drachenzeit" sollten es die Eltern nicht -unterlassen, ihre Kinder zu warnen, den Papierdrachen in -der Nähe von Drahtleitungen auffteigen -zu -lassen, besonders sind Hochspannungsleitungen, an deren Masten der bekannte Zickzackpfeil zu sehen ist, zu -meiden. Nie dürfen den Dwachenschnüren Drahtteile an- oder öingeflochten werden, -die -dann auch -als -gefährliche Blitzableiter, -die in die Hand -des Kindes führen, wirken. Bei Strehla, Kreis Liebenwerda, verunglückten zwei Schulkinder sehr schwer, weil sie als Dr-achen- schnur einen dünnen Draht benutzt -und damit der Hochspannungs leitung zu nahe -gekommen waren. Die Kinder verbrannten fürch terlich; dem 12jährigen Knaben brannten die Finger der linken Hand weg, der 14jährige trug Brandwunden am ganzen Körper davon. Schon das Verfitzen von gewöhnlichen Drachenschnuren in den Drähten kann, besonders bei nassem Wetter, zu Kurzschluß und -allem möglichen An-Heil führen. Auch dadurch sind schon Kin der schwer verunglückt, indem sie einen in -den Drähten hängen -ge bliebenen Drachen herunterholen wollten. Weiter -sind die Kinder streng zu verwarnen, in -dem Fall, wo sie einen abgerissenen und herunterhängenden Leitungsdraht finden, -diesen zu berühren; sie könnten -aus schreckliche Art verletzt werden und augenblicklich ihr Leben einbüßen. Gott fei Dank kommen' Fälle des Reißens von Leitungsdräht-en bei ruhigem Wetter f-ehr selten vor, häufiger da gegen zur -Zett heftiger Stürme. Der Nährwert der Milch wird in Deutschland namentlich bei den -Erwachsenen noch vielfach verkannt, zumindest aber nicht in der Weife ausg-enutzt, die diesem Nahrungsmittel eigentlich zukäme. Während man bei -Kindern für eine reichliche Ernährung mit Milch eigentlich in den Entwickl-ungsj-ahren ständig besorgt ist, -gcht beim Erwachsenen der Milchgenuß im -allgemeinen mehr und mehr zurück. Man ist schärfere Sachen gewöhnt, die -den Gaumen nachhaltiger reizen -als der m-rlde Geschmack der frischen Milch. Dabei vergißt -man jedoch daß der Nährwert -eines Liters frischer Milch demjenigen eines 'Pfundes mageren Rindfleisches oder -von 8—9 Hühnereiern -gleichkommt. Deutschland -produziert täglich etwa 60 Millionen Liter Milch, -der Wer-t dieser Menge ist höher als -der der gesamten deutschen Getreide- oder Kohlen produktion. Für -unsere Volksgesundheit -wäre es -aber von Vor teil, wenn diese Produktionsmenge verdoppelt werden könnte und dennoch ihre Abnehmer fände. Im -praktischen Lande Amerika rech net man im Durchschnitt auf 'den Kops der Bevölkerung einen Verbrauch von 1"/« bis 2 Litern Milch. Sachsdorf. -(S il -b e r h ochze i t.) Herr Schmiedemeister Otto Jentzsch und seine Gattin feierten dieser Tage -das Sil berne Ehejubiläum. Glück aus -den Weg zur Goldenen! össeitl. ArMMchMk KW M Umgezend. Arbeitgeber mb Arbeitnehmer der Landwirtschaft besucht die SonMgs-SpreWnben Vereinskalender. Liedertafel. Freitag den 1-2. August abends 8 Ahr im „Amts hof" W-an-derabend. „Terpsichore" Wilsdruff. Sonntag Len 14. August im Gast hof zu Kaufbach Ball. Wetterbericht. Im allgemeinen schwache Winde aus westlichen Richtungen, heiter, sehr warm, vorübergehend örtliche Störungen, besonders solche gewittrigen Charakters. s Sachsen una NsckdarscksN ) Die Orgel der Kirche zu Klingenberg. Die Klingenberger Orgel kann vielleicht 150 bis 200 Jahre alt sein; denn schon 1821 wurde sie, als sie noch in Gelenau bei Thum stand, für 70 Taler vom Orgel» baumeister Christian Gottlob Steinmüller aus Grünhain gründlich repariert. 1886 verkaufte sie Gelenau altershalber an Klingenberg. Der verstorbene Orgelbaumeister Schäf in Freiberg holte sie oben ab und stellte sie nach Erwei terung des Kirchenchores hier auf. Verschiedene Pfeifen wurden auf Kosten deS damaligen Kirchenvorstandsmit gliedes Kästner verlängert; das Hauptmanual mußte Platz schwierigkeiten halber über das Nebenmanual gestellt wer den, die Untertasten der Orgel sind braun gestrichen, die Obertasten wie üblich schwarz. Das ganze Werk setzt man durch Vorziehen des Hauptmanuals in Betrieb. Früher hatte die Orgel 792 Pfeifen; jetzt liegen wegen Platzman gels mehrere unaufgestellt im Gehäuse. Im Pedal tritt auch eine verkürzte Oktave auf, die alten defekten 3 Bälge, die den Organisten früher viel Kummer bereiteten, wurden am 12. 9. l 913 durch ein 8 Zentner schweres, neues Ma gazin-Gebläse verdrängt. Hier steht die Orgel im Betrieb seit dem 18. 7. 1886. Leider fehlen ihr seit dem 13. 4. 1917 noch die zinnernen Prospektpfeifen, die zusammen nur 48 Pfd. wogen. Für 1 Zmn setzte es damals 6.30 Mk. und dazu noch 35 Mk. Entschädigungsgebühren, der auf das Orgelgehäuse gehörende Stern hängt wegen Raum mangels an der Hinterseite desselben. Trotzdem, daß das Sptelwerk klappert, verrichtet die Orgel ihren Zweck noch hinreichend, wenn ein guter Organist sie spielt. Die Kirch gemeinde selbst, die früher nach Freiberg einbezirkl war, gehört seit 1. I. 1879 zum Dresdner Kreise. Freiberg. (Vom Wettinbundesschießen). Die Zahl der nach Freiberg anläßlich des Wettinbundesschießens kommen den Gäste vermehrt sich täglich. Die ganze Woche ist dem Schießsport gewidmet. Zum Teil wurden sehr gute Ergeb nisse erzielt. Auch die gesellschaftlichen Veranstaltungen nehmen einen glänzenden Verlauf. Am Montag abend fand eine Aufführung des Anackerschen Bergmannsgrußes in der Festhalle statt. Das herrliche Werk des Freiberger Komponisten üble wieder seine Anziehungskraft aus. Der große Festsaal war überfüllt, die Aufführung, berücksichtigt man dis schlechten akustischen Verhältnisse des Saales, glän zend. Einen besonderen Reiz gewann die Veranstaltung durch den Aufmarsch der Bergparade, mit den historischen Uniformen der Berg- und Hüttenleute. Der Dienstag war ausschließlich dem Schießsport gewidmet. Das Haupter eignis des Mittwoch bildete das große Kinderfest. Abends fand ein Unterhaltungsabend unter Mitwirkung des Bür- ) gersingvereins „Liedertafel* und verschiedener Sportvereine statt. Dresden. (Schwerer Verkehrsunfall). Gestern früh in der 7. Stunde fuhren zwei Personenkraftwagen auf der Kreuzung Bernhard- und Beyreuter Straße so heftig zu sammen, daß beide Wagen zertümmert wurden und abge- schlepptwerden mußten. Einer der Insassen, ein hiesiger Juwe- lier, wurde durch die Scheiben geschleudert und sehr schwer ver letzt. Er wurde nach dem Krankenhaus gebracht. Beide Kraftwagen sind zu schell gefahren. Pirna. (Raubüberfall in Rosenthal-Schweizermühle). Der Verstcherungsbeamte Fuchs aus Leipzig, der in der Gegend von Pirna geschäftlich zu tun und die Gelegenheit benutzt hatte, sich das Unglücksgebiet anzusehen, machte am Dienstag in Oelsen die Bekanntschaft zweier Männer, die ihn bis nach Rosenthal begleiteten. Kurz vor der dortigen Kirche um 8.15 Uhr abends schlugen sie ihn plötzlich mit einem Knüppel nieder und beraubten ihn seiner. Brieftasche mit 30 M. Inhalt. Auf die Hilferufe des Ueberfallenen ergriffen die Räuber sofort die Flucht, da andere Personen hinzueilten. Am Mittwochnachmittag trafen Dresdner Kri minalbeamte in Rosenthal-Schweizermühle ein, um die wei teren Erörterungen zu leiten. Versicherungsbeamler Fuchs erlitt bei dem Ueberfall erhebliche Kopfverletzungen, einen Bruch des linken Unterarmes und des rechten Handknochens. Der Verletzte wurde nach Anlegung von Nolverbänden in das Pirnaer Krankenhaus übergeführt. Königswartha. (Vorsicht vor Kreuzottern). Das Auftreten der Kreuzottern in den hiesigen Waldungen ist in den letzten warmen Tagen so zahlreich gewesen, daß davor gewarnt werden muß, barfuß, vor allem abseits der Wege, den Wald zu betreten. Zittan. Ein heftiges Gewitter zog am Dienstag morgen gegen 8 Uhr über unseren Talkessel. ES kam aus Südwest über das Gebirge und verfinsterte durch seine dichten schwarzgrauen Wolkenmafsen den Hellen Morgen trotz der hochstehenden Sonne in beängstigender Weise. Eine Reihe Blitzschläge gingen nieder. Einer traf die 40000-Voltleitung auf der Hartauer Straße in dem Mo ment, als ein Monteur daran arbeitete. Während eine hohe Flammensäule aufloderte, stürzte der Monteur betäubt zur Erde. Sanitäter brachten den Verunglückten in das Krankenhaus, wo eine Nervenlähmung festgestellt wurde. — Ein Menschenleben forderte das Gewitter im benachbarten Dittelsdorf. Durch seine vor einem niedergehenden Blitz schlag scheuenden Pferde wurde der Gutsbesitzer Eduard Passtg so schwer mit dem Hufe verletzt, daß er bald darauf starb. Die Gattin und drei Kinder betrauern den Ernährer. Das Gewitter war von starken Regengüssen begleitet, die die tropische Temperatur der letzten Tage wohltuend ab kühlten. Kändler. (Der Haushaltplan abgelehnt). In der letzten Sitzung der Gemeindeverordneten wurde der Haus- haltplan, der mit einem ungedeckten Fehlbetrag von 88 753,18 RM. abschloß, mit den Stimmen der Arbeits gemeinschaft und der Hausbesitzer bei Srimmengleichheit abgelehnt, nachdem ein von der Arbeitsgemeinschaft gestellter Antrag auf mehrere vorzunehmende Streichungen gegen die Stimmen der Kommunisten ebenfalls der Ablehnung ver fallen war. Buchholz. (Freund Reinecke in Gefahr). Ein nicht alltägliches Erlebnis wissen einige Anwohner der Talstraße zu erzählen. Kommt da abends gegen 9 Uhr auf der zu fällig menschenleeren Talstraße ein kleines längliches Etwas dahergepirscht, ... ein etwas eigentümlicher Hund etwa? Nein, Hunde, zumal von so tiefer Bauart, haben unmög lich einen so langen, zottigen Schwanz! Ein Fuchs also! Anscheinend ganz sorglos kommt er daher getrollt; vielleicht, daß er den Hühnern und Kuhhasen der Gegend einen Sonntagsbesuch — unbekümmert darum, daß die Besuchs zeit längst zu Ende ist — abstatten wollte. Aber . . . ganz plötzlich kamen zwei grelle, taghell blitzende Lichter! Ein Auto! Der alte Freund spritzt rechts und links, weiß nicht, wohin. Schon glaubte man, jdaß er zermalmt auf der Straße liegen würde. Als das Auto vorbei war, kam aber der Fuchs in höchster Gangart den Weg zurück und verschwand im Dunkel der Nacht. Mit Autlern ist schlecht —- Hühner essen! Nutzjcheroda. (Tödlicher Sturz). Beim Abladen von Getreide beim Gutsbesitzer Köhler fiel der 13 jährige Sohn des Maurers Lehmann in Marsdorf in der Scheune vom Balken auf die Tenne. Er starb an schwerer Ge hirnerschütterung. Zwickau. (Ein tollkühner Ausbrecher). Der Arbeiter Friedrich Hahn, der sich wegen verschiedener Diebstähle im hiesigen Untersuchungsgefängnis befand und erst vor 14 Tagen eine schwere Operation durchgemacht hat, versuchte am Dienstag zu entfliehen, indem er aus einem Fenster im ersten Stock sprang. Er blieb aber in den Splittern eines Glasdaches hängen, das er beim Sprung durch schlagen halte. Der diensttuende Arzt und der Verwaltungs inspektor, die den Lärm gehört hatten, eilten herbei und versuchten, den Flüchtling aus seiner Lage zu befreien. Da bei stürzte der Verwaltungsinspektor etwa 4 Meter tief ab und verletzte sich schwer. Um Hahn aus seiner Lage be freien zu können, mußte die städtische Feuerwehr zu Hilfe gerufen werden. Auerbach 1. V. (Amtsgerichtsneubau). Der Neu bau für das hiesige Amtsgericht ist nunmehr soweit herge stellt, daß es am 1. Oktober d. I. in Betrieb genommen wird. Der erste Spatenstich wurde am 1. Oktober 1925 getan. Die Ausführung des Baues liegt in den Händen des NeubauamteS Amtsgericht Auerbach, dessen Leiter Re gierungsbaurat Kießling ist. Hartmannsgrün. (Vernichtete Ernte). Auf dem Boden des mit Heu, Stroh und Holz überladenen Ne bengebäudes deS Arno Nestvogel'schen Gutsanwesen war in der Nacht zum Sonntag Feuer ausgebrochen, und nach einigen Minuten, bevor noch Hilfe gekommen, sprang das Feuer auch auf das danebenftehende Wohnhaus über. Der Knecht, der sich nur im Hause befand, mußte erst ge weckt werden. Die vom Brandunglück Betroffenen waren bei Ausbruch des Brandes in Treuen. Zwei Schweine, neun Gänse und etwa 25—30 Tauben fanden den Flammen tod. Auch etwa 15 Fuder Stroh und Heu aus der dies jährigen Ernte sowie verschiedene landwirtschaftliche Ma schinen sind mit verbrannt. Das zweistöckige Wohngebäude und das Seitengebäude brannte vollständig nieder. Als Brandursache wird Selbstentzündung von Heu angenommen. Crimmitschau. (Keine Ausnahmebewilligungen bei der Stadtverordnetenwahl). Auf Grund der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts als letzter Instanz finden die Stadtverordnetenwahlen am 14. August statt. DaS Mini sterium hat Ausnahmebewilligungen, um die nachgesucht worden war, nicht genehmigt. Die Wiederzulassung der Liste Pelz (früher KPD.) und die Zulassung eines anderen Spitzenkandidaten für die Liste der Kommunistischen Partei sind vielmehr abgelehnt worden. Leipzig. (Ein kleiner Kletterkünstler). Am Dienstag Abend */,9 Uhr wurde die Feuerwehr nach einem Grund stück in der Johann Georg Straße gerufen. Dort hatte im 2. Stockwerk ein 3jähriger Junge, der allein in der Wohnung gelassen worden war, ein Fenster geöffnet und war durch dieses auf das Dach geklettert. Von der Feuer wehr wurde das Kind heruntergeholt und so vor Schaden bewahrt. s Ziur arm Serlcktssasl j Landgericht. Die 2. Ferienslraff-ammer verhandelte in zwei hinterL-inand-erfol-g-enden Te-rminen -gegen -den 1-903 «geborenen, be reits mehrfach vorbestraften und anscheinend -unverbesserlichen Schlosser Georg Alfred Gierth wegen- verschiedener zum Teil unter erschwerenden Umständen verübter Diebe-reien. Der Ange-
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