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wohin die Reise gehen soll, Aussagen von Matrosen erwiesen. ibe Reichs- Kriegs- , Bauer. von einer Arbeiterherrß Dian sieht hieraus kampf Hin, dis aber erfolglos geblieben sei. In ihrer Slot seien hie Alldeutschen auf das Heer verfallen, das sie noch immer durch das gleichgesinnte Ofstzierkorps zu beherrschen glaubten, ohne von der revolutionären Stimmung der Trup pen eine Ahnung zu haben. Dann heißt es weiter: Ein Lin NEllrurg Wachsens neue Regierung rs Dresden, 15. 11. Die Beauftragten des A.- und . Demobi.isation Büchner und Schumann, Reichsarbeitsamt Janei, xriegsmknisterrum Göhre und Däumig, Reichsmarine amt Noske und Vogtherr, Reichsjustizamt Dr. Oskar Cohn. Staatssekretär Erzberger wird gemeinsam mit dem Auswär tigen Amt'die Zriedensverhandiungen einleiten. Wegen der Besetzung des Reichsamts des Innern schweben noch Ver- handmngsn. Einsetzung von Standgerichten r Im preußischen Kriegsministerium hat «in Ausschug des Soldatenrates für Groß-Berlin getagt, der beschloß, Grundsätze für die Einsetzung von Standgerichten aufzustellen. Weiter soll eine Reihe von Maßnahmen im Gange sein, die bestimmt sind, die öffentliche Ruhs und das Privateigen tum unbedingt gegen jeden unbefugten Eingriff zu sichern. Dir Schuld an -er Revolution: Ein alldeutscher Putsch r Ber.lm, 14. 11. Unter der Ueberschrift „Wie es kam" veröffentlicht der Vorwärts einen Artikel über die Vorgänge, / welche den unmittelbaren Anstoß zur deutschen Revolution gaben. Gewöhnlich, so schreibt das Blatt, rechnet man als Beginn der Revolution den 5. November, den Tag ihres Sieges in Kiel. Das ist aber nicht richtig. In Wirklichkeit hat sie schon eine volle Woche früher eingesetzt. Kiel war der.zweite, nicht der erste Akt der Revolution. Der erste Akt spielte sich auf der gesamten Hochseeflotte ab und war die teuflischer Plan wurde ausgeheckt: die Flotte sollte aus laufen und sich im Kampfe gegen einen übermächtigen Feind bis zum Jehten Schiff opfern. Das hätte wohl 80000 Men schen das Leben gekostet und wäre nach dem Glauben der Alldeutschen ein Ereignis gewesen, um, das Volk noch «nmal mit der Stimmung der Augusttag« von 1914 zu erfüllen. Der Plan sei keine Phantasie, sondern durch zuverlässige Wir bitten Sie, Ihren Einfluß dafür einzusetzen, Paß wir di« unentbehrliche Aushilfe an Kohlen und Lebensmitteln rasch und schnell bekommen. Ich hoffe, daß die alten freund schaftlichen und parteigenossenschaftlichen Beziehungen, die uns verbinden, es Uns erleichtern werden, das engste und dauernde Verbinden zwischen Deutschland und Deutsch-Oesterreich hrr- zustellen. Mit herzlichen Grüßen Otto. Pauer. eine neue Klegürung gebildet. Die Regierung setzt sich aus folgenden Volksbeauftragten zusammen: Lipinsky Inneres und Mußeres, Geyer Finanzen, Fleißner Militärwessn, Schwarz Arbeitsmrmstsrlum, Dr. Gradnauer Justiz, Buck Kultus und Unterricht. Die Geschäfte der Ministerien sind hsute von den Volksbeauftragten übernommen worden. Gegen das militärisch« Dorg<«tztenvrrhÄl.ms rs Dresden, 14. 11. „Protest! Gegen die von der Reichsregierung getroffene,, Bestimmungen über die Heeres disziplin, wonach das Vorgesetztenverhältnis des Offiziers zu den Mannschaften bestehen bleibt und die Soldatenräte nur beratende Stimme bei Fragen der Verpflegung, des Urlaubs und der Verhängung von Disziplinarstrafen haben. sollen, protestieren wir auf das entschiedenste, weil wir darin eine Preisgabe wichtiger revolutionärer Errungenschaften zum Nachteil des Proletariats sehen. Wir fordern die Neichs- regierung auf, jene Bestimmungen sofort aufzuheben und zu veranlassen, daß die Arbeiter- und Soldatenräte die Be stimmenden auch in dieser Frage sind. 'Die Vertreter der Arbeiter- und Soldatenräte von Leipzig, Dresden und Chemnitz." Ls ist wirklich an der Zeit, daß eine Nationalversamm lung zusammentritt. Für die Tätigkeit der A.- und S.-Räte seh.en bestimmte Richtlini-n, so daß heute tatsächlich überall andere Bestimmungen und Maßnahmen getroffen werden, unter denen «ine gedeihliche Gesamtentwicklung des Volks wesens naturgemäß leiden muß. Aufruf -er Konservativen r Dres-en, 14. 11. Die konservatvie Fraktion der Zwes ten Ständelammer hat heute folgende Erklärung beschlossen: Die Revolution der letzten Tage hat über das alte Deutschland und über das alt« Sachsen gesiegt. Das Gebot der Stunde ist heute Aufrechterhaltung der Ruhe und Ord nung, Fernhaltung des Bolschewismus und des allgemeinen Chaos und Sicherung der Volksernährung. Wir bitten unser» Freunde, ungeachtet ihrer politischen Auffassung, hieran mit zuarbeiten. Die Weiterentwicklung des Staates wird von der Konstituierung der Nationalversammlung bestimmt wer den. Wir erwarten, daß die Wahlen hierzu ohne Verzug statt finden» sobald die Demobilisierung beendet sein wird. Elm Appell des Reichskanzlers an das Volk r Berlön, 15. 11. Im Reichstag fand gestern eine neue Sitzung des A.- und S.-Nates oer Ber.iner Garnison statt. Reichskanzler Ebert führte u. a. aus: Ich möchte zunächst bemerken, dA ich gegen die Bildung einer Roten Garde bin. (Beifall.) Nachrichten, di« mir heute zugegangen sind, be stätigen zwar, daß die Front si h bis zum letzten Tag tapfer am 28. Oktober Befehl zum Auslaufen erhalten. Es sollte sich, wie den Soldaten gesagt wurde, um ein Manöver handeln, aber aus Abschiedsbriefen von Offizieren und anderen An zeichen hätten die Seeleute bald die Wahrheit erfahren und infolgedessen gemeutert. Die Ausfahrt sei verschiedene Mal« befoh.en worden, aber jedesmal hätten sich die Matrosen trotz der Beruhigungsansprachen der Offiziere widersetzt. Nach dem die Matrosen einmal soweit gegangen waren, sei in ihnen der Entschluß zum äußersten Widerstand wach geworden. Den Meuterern drohten schwere Zuchthausstrafen, und tat sächlich seien alsbald an 1000 Matrosen in Wilhelmshaven abgesührt und gefangen gesetzt worden. Auf der «inen Sekt« habe das Zuchthaus, auf der anderen Seite die Freiheit gewinkt. Die Wahl sei nicht schwer gewesen, sie I« auf die Revolution gefallen. An die Völker Frankreichs, Italiens, Englands AN- Amerika» Li« äe« Weaenrverdsxölxxae« Eine -«Atsch« Erklärung zu -k» Wafftnstillstandsbedingungen f Die deutschen Bevollmächtigten haben bei der Unter zeichnung des Waffenstillstandes folgend« Erklärung abge geben? „Die deutsch« Regierung wird selbstverständlich bestrebt sein, mit allen Kräften für die Durchführung der auferlegten Verpflichtungen Sorg« zu tilgen. Die unterzeichneten Bevoll mächtigten erkennen an, daß rn einigen Punkten auf ihre An regung hin Entgegenkommen gezeigt worden ist. (Es folgt Bezugnahme auf einen am 9. und 10. November erfolgten Austausch von Schriftstücken zwischen den deutschen Waffen- stillstandsbeoollmächtigten und Marschall Foch.) Sie dürfen aber keinen Zweifel darüber lasse», daß insbesondere die Kürze der Räumungsfristen, sowie die Abgabe unentbehrlicher Trans portmittel einen Zustand herbeizuführen drohen, der ohne Verschulden der deutschen Negierung und des deutschen Volkes die weitere Erfüllung der Bedingungen unmöglich machen kann. Die unterzeichneten Bevollmächtigten «rächten es ferner für ihre Pflicht, unter Berufung auf ihre wiederholten münd lichen und schriftlichen Erklärungen, noch einmal mit allem Nachdruck darauf hinzuweifen, daß die Durchführung dieses Abkommens das deutsche Volk in Anarchie und Hungersnot stürzen muß. Nach den Kundgebungen, die den Waffenstill stand einge.ei'et haben, mußten Bedingungen erwartet werben, welche bei voller miitärischer Sicherung unserer Gegner die Qualen der am Kampfe Unbeteiligten, der Frauen und Kin der, geachtet hätten. Das deutsche Volk, das 50 Monate lang standgehalten hat gegen eine Welt von Feinden, wird ungeachtet jeder Gewalt feine Freiheit und Einheit wahren. Ein Volk von 70 Millionen leidet, aber es stirbt nicht. Erzberger. Graf Oberndorfs, von Winterfeld. Vanselow." f „Herold" meldet aus Newyork: Die Note Solfs'an Wilson um Milderung der WafsenstillstandsbediNgungen ist in der Dienstagnacht in Newyork eingetroffen. Lansing und di« Departementschefs des Krieges und der Marrne wurden sofort zu Wilson gerufen. Di« Note wurde am Mittwoch an die Alliierten weiteraegeben. Eine Antwort der Alliierten wird vor Ende der Woche zu erwarten sein. Rascher Abschluß des Frizens f Der Pariser „Herold" meldet Es Newyork: Nach einer Erklärung des Senators Lodge ist mit dem Abschluß des Friedens in fünf Wochen zu rechnen. Di« Friedensver handlungen würden in kurzer Zeit erledigt sein, da die Grundbedingungen in den 14 Punkten Wilsons enthalten sind. Keine Mi devung? f Haag, 13. 11. Hier wurde folgendes drahtlose Tele gramm des alliierten Oberkommandos an das deutsche Ober kommando aufgefangen: Es können jetzt keine Veränderungen in den Bedingungen vorgenommen werden, die i.n dem Ergänzungstert oci der Unterzeichnung des Waffenstillstandes festgLlegt worden sind. Außerdem wurde der bereits bewilligten Verzögerung von 41 Tagen für die Räumung von Belgien, Luremburg und Elsaß-Lothringen eine ErLänzungsfrist von 24 Stunden hinzu gefügt, um das deutsche Hauptquartier in die Lage zu ver setzen, die definitive Fassung richtig zu empfangen. Vie Vereinigung veutteb-venerreick; mn Veuilctlanä s Wien, 13. 11. Die Sozialistische Korrespondenz mel det: Der Unterstaatssekretär Bauer hat an den Volksbe vollmächtigten Haase in Berlin folgendes Telegramm ge richtet: Indem ich Sie zur Uebernahme des neuen Amtes in so gejchichtlicher Stunde herzlichst beglückwünsche, teile ich Ihnen mit, daß die provisorische Nationalversammlung Deutsch-Oesterreichs einstimmig beschlossen hat, Deutsch-Oester reich für ein« demokratische Republik zu erklären, die «rn Bestandteil der großen deutschen Republik ist und bleiben soll. Durch diesen Beschluß seiner provisorischen Vertretung hat Deutsch-Oesterreich seinen Wi.len kundgetan, sich mit den anderen deutschen Stämmen, von denen es vor 52 Jahren gewaltsam getrennt wurde, wieder zu vereinigen. Wir bitten Sie und die deutsche Regierung, diese Bestrebungen des deut schen Volkes in Oesterreich zu unterstützen und in direkte Verhandlungen mit uns über die V«r«inigung Deutsch-Oester reichs mit der deutschen Republik und über di« Teilnahme an der Gesetzgebung und Verwaltung des Deutschen Reichs «inzutreten. Wir bitten, uns Gelegenheit zu geben, uns mit Ihnen über di« Frage der Fried«nsverhandlung«n ins Ein vernehmen zu setzen und dies« Verhandlungen in engster Freunvschaft miteinander zu führen. Wir bitten Sie schließlich, auch unserer schweren Not Ihre Aufmerksamkeit zu schenken. Da sich die neuen s.awischen Nationalstaaten, die aus dem zu- samm«ngebroch«nen Oesterreich hervorgegangcn sind, gegen uns vo.lständig absp«rren, leiden wir bittere Not an Kohe» und Lebensmitteln. Das deutsche Volk in Oesterreich und ins besondere di« deutschen Arbeiterklassen sind überzeugt, daß -i« neue R«gierung der deutschen Republik uns in dieser Stund« der Not beistehen wird. Was wir brauchen, ist den zuständigen Stellen bekamt. L«r v'lubigung In unserer gestrigen Nummer war ein von uns „weit gehende Ziele" überschriebener Aufruf von Beauftragten der jA.- und S.-Räte zu Dresden, Chemnitz und Leipzig abgedruckt, dessen Inhalt sich von bolschewistischen Zielen fast nicht unter scheidet. In einem „Bolschewismus oder Kindereien" über schriebenen Leitartikel rückt heute die Chemnitzer „Volks stimme" von diesem alarmierenden Aufruf ganz entschieden ab und bezeichnet ihn als Hohn auf alle sittlichen Ideale und wissenschaftliche Erkenntnisse' des Sozialismus. Die „Volks stimme" erklärt, daß sie alles tun werde, um aus den Reihen der reo. Demokratie und des reo. Sozialismus diesen Geist der rohen Gewalt und des rücksichtslosen Klassen- inter«ss«s hmauszufegen und daß sie die Errichtung eines Ge sellschaftssystems von -er Art, wie sie in dem Aufruf ge- lennzeichnel ist, für «in ebenso schweres Unglück halten würde, wie die alte Peaktion es war. — Sehr richtig. Mir begrüßen es mit Genugtuung, daß auch von sozia.rstischer Seile Vernunft gepredigt wird. Di« Ausführungen in unserem heutigen Leitartikel werden in den oben angeceuteten Ausführungen der Volksstimme bekräftigt. brummt vor Dummheit, wenn er im Besitz von Kapital ist, kann er ein Herrenleben führen, ganz gleich, woher oas Kapital stammt, ab ers ererbt, erspekuliert oder gewonnen hat. Dl« Masse d«s Polkes aber, die alle Kulturgüter erst g«,chafsen hat, wird mit «inem mageren Lohn« abgespeist. Die Grundursache dieser großen Ungerechtigkeit liegt darin, daß die Produktionsmittel (Maschinen, Fabriken usw.) Privateigentum .sind. Der Arbeiter ist verpflichtet, wend «r nicht verhungern will, dem Besitzer dieser Produktions- mitt«l seine Arbeitskraft zu verkaufen und ihm Reichtum zu «rzeugen. In einer sozialistisch geregelten Gesellschaft werden diese Produktionsmittel Besitz der Allgemeinheit sein, und darum wird der Gewinn, der aus der Arbeit fließt, der Allgemeinheit zugute kommen. Ein entsprechendes Beispiel für diesen Zustand geben uns die Wasserwerke der Gemeinden» die Gasanstalten, E.ektrifttätswerke, die Eisenbahn, die Post usw. Der Gewinn, den diese Unternehmungen abwerfen, gehört der Gesamtheit und keinem einzelnen Unternehmer. Wenn die gesamte Gebrauchsgüter-Erzeugung auf einer sol chen Grundlage aufgebaut ist, kann sich kein einzelner aus Küsten der Arbeitenden die Taschen füllen. Wer in einer sozialistischen Gesellschaft leben will, soll sich seinen Lebensunterhalt durch Arbeit verdienen: als Hand oder Kopfarbeiter, in der Fabrik, am Zeichentisch, auf dem Kontorschemel, als Fabrildirektor, als Lehrer oder Verwal tungsbeamter usw. Der Faulpelz wird im sozialistischen Staat ieln Schlemmerleben führen könne». Die empörende Unge rechtigkeit, die in der soziale» Ungleichheit, wie sie b.sher bestanden hat, zum Ausdruck kam, hat der so viel gerühmten Zivi.ifation ihr Brandmal aufgedrückt. Die Arbeitenden sollen die Früchte der Arbeit ernten und nicht der Nichts tuer. Häufig wird das (aus dem Griechischen stammende) Wort „Demokratie" mit Volks.herrschaft übersetzt. Das ist nicht ganz korrekt: denn das Volk ist die Gesamtheit aller Staatsangehörigen: und die Gesamtheit kann im Grunde genommen nicht herrschen, außer ihr eiistiert ja niemand, d«r beherrscht wird. Aber das Wort Demokratie ist viel gebraucht und allgemein verständlich. Es soll sagen, daß da; Volk sich selbst regiert. "Und „sozial" heißt gesellschaftlich, die Gefe lschaft betreffend. Sozialdemokratie h ißt demnach: die Regierung durch das Volk in der vernünftigsten, die Gesellschaft fördernden Weise. Der Bürger braucht also keine Angst zu haben, daß ihm seine Spargroschen weggenommen werden, daß die Besitzenden beraubt umd daß ihr Besitz unter die Arbeiter verteilt würd«. Eine solche Auffassung hat mit dem Begriff Sozia lismus nichts zu tun. Allein die Produktionsmittel — Fa briken, Bergwerk« 'usw. — mit deren Hi.fe Gebrauchsgüter erzeugt werten, sollen ihren kapitalistischen Eigentümern ab- g«nommen und in den Besitz der Allgemeinheit übergesührt werden. Es ish ihnen dann die Möglichkeit genommen, mit Hilfe ihres Besitze; die Arbeitskraft der anderen auszubeuten, weil der Prioatbejitz an Produktionsmitteln aufgehört hat. Der Leiter eines Jndustricwerkers (um ein Beispiel anzu führen) kann auch in Zukunft dieser Leiter sein — aber als Beauftragter des Staates, der Gemeinde usw., mit einem Wort: der menschlichen Gemeinschaft, nicht aber als Besitzer, dem allein der Gewinn ags der Produktion zufließt. Als Leiter dieses Werkes ist er ein Angestellter, mit anderem Wort: «in Arbeiter, und als solcher wird er von der Gesell schaft bezahlt. Unter dem Begriff Arbeiter st«ht jeder, der für die Gesellschaft eine nutzbringende Arbeit verrichtet: der Straßenkehrer, der Professor, der Schauspieler, der. Dichter — nur nicht «iper, der seinen Lebensunterhalt aus Kapital zinsen bestreitet. Irr diesem Sinne versteht sich das Wort die Selbstzucht d«s Mannes. Wir müssen das Industriegebiet intakt halten und die Ernährung organisieren, dazu brauchen wir Ruhr und Ordnung rm Inneren. Schnellstens müssen Organisationen auf den Bahnhöfen geschaffen werden, die die Heimkehrenden verpflegen, emteilen uiid ihnen Arbeit zu weisen. Heute ist die ^zurückflutende Welle schon in West- , falen, kn wenig Tlagen'idicd sie in Berlin sein. Di« zweit« Aufgabe, mit deren Erfüllung Sie sich die größten Verdienste erwerben würden, ist die öffentliche Sicherheit. Den Schutz unseres Volkes, unserer Frauen und Kinder, gilt es auf das schnellste sicherzustellen, und hierzu bitte ich Sie, uns Ihren stärken Arm zu leihen. Vorberatungen zur Nationalversammlung r Berlin», 14. 11. Wre man erfährt ist die Regierung im Laufe des gestrigen Tages an «»ne größere Anzahl Parla mentarier der bürgerlichen Parteien mit der Frag« d«r bevor stehenden Einberusu>P der Nationalversammlung herange- ireten. Di« Wahlen für di« Nationalversammlung sollen auch für das zum bisherigen Reiche gehörige Reichsland Elsaß-Lothringen ausgedehnt werden. r Berlin, 15. 11. Reichskanzler Ebert hat gestern im Gespräch mit Vertretern der „Voss. Ztg." mitgeteilt: Wir sind fest entschlossen, die Konstituante so rasch wie nur irgend möglich einzuberufen. Jeder Verdacht, den man in bürger lichen Kreisen gegen diese Absicht hegt,-ist völlig unbegründet. Wir haben bereits die ersten Vorbereitungen getroffen und denken bestimmt, im Januar zu den Wahlen zu gelang«». Im Gespräch über die heutige Note Wilsons sagte der Reichskanzler, wir haben heute Besprechungen gepflogen dahin gehend, daß Schiffe, Kohle und alles sonst Nötige sofort berritgestellt werde, um die von Amerika bewilligten Nah rungsmittel so rasch wie möglich ins Land zu bringen. Die Besetzung -er Reichsämter Notwehr von 80000 Menschen gegen einen alldeutschen Schur-, S.-Rales von Dresden, Chemnitz und Leipzig haben in einem' Aufruf an das sächsische Volk die Ziele der Revolution VerzMis.uiUs- dargelegt, die zu ergreifenden Maßnahmen festgestellt nutz r zAmtlich.) BerM, 14. 11. Nach den Beschlüssen des Rates der Dolksbeauftraglen sind die Reichsämter wie folgt besetzt worden: Auswärtiges Amt Dr. Solf. Reichsschätzamt Schiffer. Reichswirtschaftsamt Dr. August Müller, amt für di« wirtschaftliche Demobilisation Dr. Köth, ernährungsamt Emanuel Wurm. Reichsarbeitsami Kriegsministerium Scheuch. Reichsmarineamt von Mann. Reichsjustizamt Dr. Krause. Reichspostamt Rüdlin. Ferner gehören den Reichsämtern als llnterstaatssekretäre an: Aus wärtiges Amt Dr. David, Kriegsernährungsamt Robert Schmidt, Neichsarbeitsamt Gieskerts. Als Beigeordnete wer den den Staatssekretären zur Seit« gegeben: Auswärtiges Karl Kautsky, Reichsschatzamt Eduard Bernstein, Reichswirt schaftsamt Dr. Erdmann, Reichsamt für die wirtschaftliche richtet der Vollzugsrat des Berliner Soldatenrates «inen Auf ruf, in dem es u. a. heißt: Ein friedliches Zusammenleben der Völker, ein allen «rsprkeß.icher Wirtschaftsverkehr, «in auf dauerndem Frieden und wirklicher Freiheit aufgebauter Völkerbund ist das Ziel der deutschen Arbeiter und Soldaten. Die Wiederherstellung des aus raufend Wunden blutenden Deutschlands, die Neuordnung sekiies wirtschaftlichen und staat lichen Lebens, die Erlösung des Volkes von Hunger, Ent behrungen und anderen Nöten kann aber nicht geschehen, wenn ihm von den Regierungen der Entente unerträglich harte Waffenstillstands- und Friedensbedingungen auferlrgt werden. Wir appellieren daher an das Eercchtigkits- und Solidaritätsgefühl der uns bisher feindlichen Völker und reichen ihnen über die Schützengräben hinweg die Bruderhand. Wir bitten sie, bei ihren Regierungen selbst zu wirken, daß das deutsche Volk nicht völlig zum HuNgertode und politischer Ohnmacht verurteilt werde. Wir bitten die Böller, mit ihrer ganzen Kraft dafür - «inzutreten, daß der Fried«, der da „ . „ ,. kommt, «in Friede billiger Verständigung ohne jede Er- g«sch.agen hat, daß aber die Etappe im Begriff ist, sich auf- oberung und Unterdrückung werde, ein Fried«, der jedem zulösen. Dieses Chaos wird vermehrt durch die Unmöglich- Volk das Recht der Selbstbestimmung und der freiheitlichen keil, -te zurückflutend« Masse zu ernähren. Dadurch leidet Entwickelung läßt. Ihr Arbeiter Frankreich«, Englands, Jkp