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der Mittelmächte getroffen werden muß." Der Kritiker betont im übrigen, daß in der großen Schiachtenfolge im Westen nicht mehr Geländegewinn oder «Verlust, sondern die inner« Festigkeit geprüft wird. w Genf. 3. 10 Nach dem .Progreß de Lyon' verlautet in politischen «reisen, daß die Rielenichlacht an der Westfront ihren Höhepunkt erreichte. Da« endgültige Resultat der Offen sive wird in kur,er Frist feftgeftellt werden. w Berlin. I. 10. Reuter erfährt aus London: Der Son derkorrespondent der „Time»' bei der englischen Armee, der Tambrai vorige Woche noch so gut wie unbeschädigt vor seinen Augen sab, meldete am 1. Oktober, daß die ganze Stadt in Mammen kühi. ws Englischer Heeresbericht vom 1. Oktober abends. Während des viertägigen Kampfes vom 27. September an bei St. Quentin und Tambrai standen wir mit 36 deutschen Divisionen rm Kampfe und schlugen sie mit schweren Ver lusten. Während des September nahmen die englischen Streit kräfte 66 300 Mann gefangen einschließlich 1500 Offiziere. Ebenso erbeuteten sie 700 Geschütze aller Kaliber und einige tausend Maschinengewehre. Während des August und Sep tember betrug die ganz« Beute der Engländer 123 618 Ge fangene, «inschließlich 2762 Offizier«, und über 1400 Geschütze. Mlten , DK Belagerung einer Gesandtschaft or Petersburg, 30. S. „Gewernaja Kommuna" schreib! in einem Artikel „Belagerung der norwegischen Gesandb- schaft": Nach Aufdeckung der anglo-sranzösischen Verschwöruug-vor einigen Wochen wurde unter andere» Gebäuden auch das ehemalige amerikanische Konsulat, jetzt unter norwegischer Flagge, einer lleberwachung unterworfen. Vor kurzem wurde» hier drei Herren zwecks Dokumentendurch- sicht angehalten, welche als General Laverne, Gesandter Erc. nard und Oberst de Castelle sich erwiesen und, ohne die Rück gabe der Dokumente abzuwart«», schnell in der norwegischen Gesandtschaft verschwanden. Da nach internationalem Rech! die Gesandtschaft immun ist, so konnten die Agenten der außer, ordentlichen Kommission nicht eindringen. Daher wurde das Gesandtschaftsgebäude von den Kundschaftern der außerordent lichen Kommission umzingelt, und diese Ueberwachung ist bis heute geblieben. Nach den Angaben der Kommission befin den sich dort hervorragende Teilnehmer an der Verschwörung. Anfänglich erschienen bei dem- Kommissionspräsidium täglich neutrale Konsuln, welche kategorisch die Aufhebung der Be lagerung und Befreiung der Eingeschlossenen verlangten. Ihnen wurde bestimmt bedeutet, daß diese Personen das größte Staatsverbrechen -begangen hatten, indem sie das russische Volk durch das Abschneiden der Verpslegungszufuhr, Trans- portstürungen und Eisenbahnsprengungen in unerhörtes Elend stürzen wollten. Einzig physische Unantastbarkeit und völlig normale Bedingungen während der Haft, wie Lockhart sie genießt, könnte die Regierung garantieren. Darauf stellte» die neutralen Gesandten ihre Forderungen ein und erbaten nur Besuche bei den Eingeschlossenen, die sich anscheinend sehr wohl befinden, da sie über großen Proviantoorrat verfügen. Ueber den Ausgang der ganzen Angelegenheit äußerte der Vorsitzende Peters, daß di« Diplomaten sich entweder der russischen Regierung stellen, oder ihre Regierungen Schritte zur Befreiung und zum Austausch gegen unsere in England und Frankreich verhafteten Genossen unternehmen müßten. or Kristiania, 2. 10. Einer Blättermeldung zufolge sind heute 46 Russen mit dem früheren Londoner Gesandten der Sowietregierung Litwinoff an der Spitze aus England auf der Durchreise nach Rußland «ingetrofsen, um gegen die in Rußland in Haft gehaltenen englischen Beamten ausge tauscht zu werden. Unter den Russen befindet sich auch der frühere Bolschewikifühter in Kristiania, Veitler, der zu einen, Mitarbeiter der Zeitung „Verdensgang" über die Lage zwi schen Rußland und der Entente äußerte, es sei klar, daß die Entente die Revolution umstürzen und durch Wiedereinführung der Monarchie versuchen wolle, ihr in Rußland angelegtes Geld zurückzubekommen. or Stockholm. Aus Tomfl wird gemeldet, daß während der sich in Irkutsk zwischen Tschechen und Bolschewisten abge spielten Kämpfe über 8000 Tote gezählt wurden. Die Stadt ist vollständig zerstört. Es fehlt an Lebensmitteln. Seit Monaten hat man in Irkutsk kein Licht. Die Verwaltung der Stadt liegt in der Hand der Sozialrevolutionäre. Ereignisse zur See 32 Oüv Tonnen » (Amtlich.) Berlin, 2. 10. Im Sperrgebiet um England versenkten unser« U-Boote 32 000 Brt„ darunter «inen ameri kanischen Truppentransportdampser von etwa 7000 Brt. Außerdem wurde der amerikanische Truppentransportdampf« „Mount Vernon", der frühere Schnelldampfer des Nord deutschen Lloyd „Kronprinzessin Cäcilie", torve- diert; der Erfolg konnte jedoch nicht beobachtet werden. Nach feindlichen Pressenachrichten ist der Dampfer beschädigt in «inen Hafen «ingebracht. Der Chef des Admiralstabes der Marine. s Berlln, 2. 10. „Times" vom 16. September schreibt ln einem Leitaufsatz: Die Versenkung der „Galway Castle" »innert an zweierlei, nämlich einmal daran, daß das Frie densgerede die Natur des Feindes nicht ändert, und zweitens, daß töir weit davon entfernt sind, der Unterseebootgefahr Kerr geworden zu fein. Italien wtb Mm, 2. Oktober. Amtlich wird gMeldet: An der'italienischen Front mäßig« Artillerie- und Pa trouillenkämpfe. Lhef de« Generalstaber. Kleine politilcde kacdricbt« Oesterreich-Ungarn pö Budapest, 2.10. Wie die Blatler melden, hat Minifter- prästdent Wekerle Schritt« unternommen, damit die Führer aller «rönnen vol,t schen Parteien vom König in Audienz empfanaen werden, um diesen Gelegenheit zu geben, ihrer Auffassung über die Laa« vor der Krone Ausdruck m geben. Die Reise, die Graf Iuliu« Andrassy heute nach Wien angetreten hat, wird biermit in Verbindung gebracht. Auch die Parteiführer Graf Alb»t Apponyi und Graf Stephan Tisza treffen heute morgen in Wien ein. pu Kiew, 2< 10. Zsitungsmeldungen zufolge besuchte di« Krimdelegatwn, die zu Verhandlungen über den An schluß an die Ukraine in Kiew weilt, zuerst den Vertret« Deutschlands bei den bevorstehenden Verhandlungen, den Prinzen.Reuß, sodann den Minister des Aeußeren Dorosch-n. ko und die Deutsche Gesandtschaft, wo «ine längere Unter redung stattfand. Die ukrainische Regierung steht auf dem Standpunkt einer Vereinigung der Krim und der Ukraine unter Gewährung weitgehendster Autonomie im Sinne lo kal« Selbstverwaltung. DK KrimdeKgailon erstrebt, wie au» autorativer Stell« mitgetetlt wird, ein« Vereinigung km Sinn« einer Förderation unter Aufr«chterhaltung weitgehendster Selb ständigkeit. Sonntag fand auf Veranlassung Kiewer Monarchisten in der Sophienkadehedrale eine feierliche Seelenmesse für di« durch die Bolschewikis erschossenen früheren Minister statt. Zugegen waren viel« Führer russischer Parteien, Vertreter monarchistischer Organisation«» und Mitglieder der russischen Reichsdumen. K» Ist!»« «a Valeris»» Frankenberg, den 3. Oktober 1918. t' Frost bat die vergangene Nacht gebracht. Das ist reich, lich früh. Viele hatten wohl noch nicht an das schnelle Ein treten von Frost geglaubt und darum: Tomaten, Gurken, Kürbi«, Bohnen usw. noch nicht abgeerntet. Da hat der Frost nun leider viel Schaden angericktet und wohl in den meisten Fällen die noch anhängenden Früchte der genannten empfind lichen Arten zerstört. Das ist ttefbedauerlich, denn heute stellen alle Früchte nicht nur ein Wertobjekt dar, sondern sie bilden auch mit einen Faktor für unsere Ernährungswirt- schast. Wenn auch mit den, Ewtritt wärmerer Witterung zu rechnen ist, so werden in den Nächten die Fröste wahrscheinlich wiederkehren; es ist deshalb raisam, alle noch nicht verdorbenen, ab« empfindlichen Gartenfrüchte zu ernten, ehe es auch für diese zu Gät wird. sKM Se. Mal. der König hat an den Generalfeldmar schall v. Hindenburg folgendes Telegramm gerichtet: Generalfeldmarschall v. Hindenburg, Grobes Hauptquartier! Gestatten Sie mir, Herr Feldmarschall, Ihnen meine wärmsten und aufrichtigsten Glück- und Segenswünsche zu Ihrem Geburtstage auszu'prechen. Gott erhalte Sie in alt« Kraft und Frische zum Heil und Segen unsere« geliebten Va- tulandes in dies« schweren Zeit! Mit unbegrenztem Ver trauen und der festen unerschütterlichen Zuversicht, daß Gott uns« Vaterland aus den jetzigen trüben Tagen zu neu« glänzender Machtstellung erheben wird, blicke ich heute als Bundessürst und Soldat in Begeisterung zu Ihnen auf. Friedrich August. s' Da» Stadtverordnetenkollegium hielt gestern abend im Zeichensaal der Realschule unter Vorsitz de» Herrn Oberamts- rtcht« Dr. Bäbr seine 8. diesjährige Sitzung ab. E» wurde zunächst Kenntnis genommen von einem Dankschreiben für die Gewährung von Teuerung» mlagen, von ein« Mitteilung d« Königlichen Kreishauptmannschaft Chemnitz üb« die anderweite Regelung der Stello«tretuna de» Bürgermeister» und von dem Ergebnis der Prüfung der Äatssportelkasse durch den Berband»- remsor. In Erledigung der Tagesordnung wurden bewilligt 652 Mark Mehraufwand für Ausbesserung der Heizunasanlaae im Krankenhaus (Berichterft. Herr Findeisen), 235 Mark für Ausbesserung des Schuppendoches im vorm. Schieblerschen Sausgrundstück an du Hainichener Straße (Berichterst. Herr Findeisen), 47943 Mark Mehraufwand für Verpflegung. im Armenhaus auf die Zeit vom 1. Januar bis mit August d. I. und Erhöhung des Vupflegsatzes für Kinder im Armenhaus von 60 auf 80 Pfg. (Berichterst. Hur Gläser), 3000 Mark al« Berechnungsgeld zur Beschaffung von Weihnachisliebesgaben für Frankenberg« Krieger (Berichterst. Herr Gläser), die Erhöhung der Gebühren für die Grubenrüumung um 30 Proz. (Berichterst. d. Vorsteher; außerdem befürwortet von Herrn Stephan) und gegen 3 Stimmen die Erweiterung der Sparkassenräumlichkeiten durch Anbau gemäß der Raisvorlage mit einem Kostenaufwand von 17000 Mark. Die Rechnung der Wasserwerkskasse auf das Jahr 1916 fand nach Vortrag durch Herrn Fiedler Richtig- sprechung. In die LinschatzungrkommWonen wurden die bish« I tätig gewesenen Huren wtedugewählt; an Stelle des f Herrn I Hoppe wählte man zum Ersatzmann für den Distrikt 18 Herrn i Stadtv. Web warenfabrikant Georg Uhlemann. Es folgte noch I nichtöffentliche Beratung. f Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. wurde ausgezeichnet: I Telegrafist Walter Metzler, Monteur Reichest. 9. Er ist btteits im Besitz der Friedr. Äug. Med. i. Br. Den Heldentod fürs Vaterland starb am 13. September i nach dre-jährig« Teilnahme am Weltkrieg in Oft und West l Herr Barbier und Friseur Emil Kirrbach, Wmklerstraße 21, I Ecke Albertstreße. Ein Granatschuß machte dem Leben des 32- I jährigen Mann ein Ende. Kameraden betteten ihn zur letzten I Ruhe. Ebre seinem Andenken! s* Lott riegewinn. Am 1. Ziehungstage 5. Kl. 173. Lan- I desloit«>e fiel in die Staatslotterieeinnahme du Firma Dähne I L Harlan bier auf die Nummer 98366 ein Gewinn von 2000 M. sa Bekämpfung -er Blutlaus und des Frostspanner». Die Obstbaumbesstz-r werden aus die Bekanntmachung — Be- kämvsuna der Blutlaus und des Froftspanners betreffend — hingewiesen. Im Interesse einer guten Obsternte wird ihnen dringend nahegeleat, die Bekämpfung reckt eneraisck zu betreiben. fKM Ueber die Heilbehandlung und Heilmittelverfahren haben die Stellvertretenden Generalkommando» 12. und 19. Armeekorps auf Grund von 8 9b des Geithes über den Be- laaerungszuftand ein neues Verbot unter dem 27. September 1918 erlassen. Auskunft erteilt für beide Armeekorps das Sani tätsamt de» Stell "«tr. Generalkommandos 19. Armeekorps. fKM Auf Briefen und Postkarten nach dem A«»land bat der Absender seinen Vor- und Zunamen, Wohnort nebst ! Straße und Hausnummer anzugeben Briese und Postkarten, die diesen Vermerk nicht enthalten, werden von der Beförderung ausgeschlossen. Mit Verfügung vom 2l. September 1918 be drohen die Stellvertretenden Generalkommandos 12. und 19. Armeekorps auf Grund von 8 9b de» Gesetzes über den Be lagerungszustand denjenigen mit Strafe, d« hinsichtlich des Ab- sendttvermerke« eine falsche Angabe macht. fh HeeresliefekMgen. Wie die Handelskammer Chemnitz mitteilt, liegt Bedarf an Krankentragenrädergestellen vor. Di« Herstellung eignet sich für Fabriken, die Krankcnfahr- stühle Herstellen bez. auch für Kinderwagenfabriken. In- teressenten d«s HandelFkammerbczirks wollen sich bei der Handelskammer Chemnitz melden. , fb Auslegung des llinsahsteuergrsege». Nachdem über di« Steuerpflichtigkeit von Umsätzen, bei denen die Lieferung vor dem 1. August «folgt ist, die Zahlung aber nach dem - 1. August eingeht, Zweifel aufgetreten waren, ist die Handels kammer Chemnitz zwecks Klärung mit dem Unzsahsteueramt in Verbindung getreten. Auf Grund d«r angestellten Erörte rungen werden di« beteiligten Kreise auf die nachstchnd« Generalverordnung der Königlichen Generalzolldirektton vom 26. August 1918 hingewiesen: Nach der Ansicht des Reichs schatzamtes liegt in Fällen, in denen eine Warenlieferung vor deni Inkrafttreten des Umsatzst«uergesetzes (dem 1. Au gust 1918) oder bei den ui^ter di« Sicherungsverordnung fallenden Lurusgegsenständ«» vor dem 5. Mai 1918 erfolgt ist, auch dann kein lOnsatzsteuerpftichtkgcr Umsatz vor, wen» das Entgelt erst während der Geltungsdauer des Gesetzes (der Sicherungsverordnung) dem Lieferer zugeht. Es folgt das aus Z 1 Abs. 1 des Gesetzes und 8 1 der Sicherungs verordnung, wonach nur aüsgeführte Leistungen der Steuer unterliegen. Diese Auslegung hat zur Folge, daß Liefe rungen, die vor dem 1. August 1918 ausgeführt worden sind, aber später bezahlt werden, weder der Umsatzsteuer noch auch — von den Ausnahmefällen des § 81 R. St. G. in der Fassung des Umsatzstempelgesetzes abgesehen — dein Warenumsatzstempel unterworfen werde» können. Erfolgt dagegen sowohl Lieferung wi« Zahlung nach deyi Jnkraft- treten des Gesetzes (oder der Sicherungsverordnung), so ist der Umsatz steuerpflichtig, auch wenn die Bestellung, der Vertragsabschluß, schon vor dein 1, August bezw, S. Mai 1918 liegt, Aus Anordnung d«s Königlichen Ftnanzmbis- steriums habe» die Umsahsteu«rämter hiernach zu verfahren. Demnach würden Lieferungen von Waren, nicht Leistungen im erweiterten Sinn« des Gesetzes,-die vor dem 1. August 1918 ausgesührt wurden, für die jedoch die Entgelt« erst an oder nach diesem Tage «ingehen, nur in dem einen Falle der Steuerpflicht und zwar lediglich dem Warenumsatzstempel nach dem Gesetze vom 26. Juni 1916 unterliegen, nämlich dann, wenn der Steuerpflichtig« unter dein alten Gesetze nach Liefe, rungen — Z 61 des W. U. St. Ges. — steuerte. Hinsichtlich der Umsatzsteuer — also nach dem neuen Gesetze — besteht -für di« obenbezeichneten Nechtsvorgänge eine Steuerpflicht nicht. Durch folgende Beispiel« wird vom Umsatzsteueramt die Wirkung des alten und des neue» Gesetzes in Verbindung mit der Eeneralverordnung vom 26. August 1918 veran schaulicht: Lieferung bis mit 31. Juli 1918. Zahlungseingang nach 31. Juli 1918: - 1. Steuerte unter dem alten Gesetz nach Zahl 9 (8 76) Warenumsatzsteuerfrei, da das alte Gesetz die Zahl 9 versteuerte, diese aber erst unter dem neuen Gesetz eingeht. 2. Steuerte unter dem alten Gesetz nach Lieferung (881) Warenumsatzsteuerpflichtig, da die Lieferung unter dem alten Gesetz erfolgt« und die Steuerart nach Liefe rungen gewählt worden war. 3. Steuerte unter dem neuen Gesetz nach Zahl 9 Um satz steuerfrei, da das neu« Gesetz die ausgeführt« Liefe rung besteuert, dies« aber unter dem alten Gesetz erfolgt. 4. Steuerte unter d«m neuen Gesetz nach Lieferung (8177) llmsatzsteuerfrei, aus dems. Grund« wie bei Nr. 3. f* Niederwiesa. Den Heldentod vorm Feinde erlitt in höchster Pflichterfüllung sür das Vaterland Herr Fritz Ruttloff von hier, Sohn des Herrn Hausbesitzer und Klempnermeister Edmund Ruttloff. Als Flugzeugführer bei einem Flug über feindliches Gebiet gab der junge Held am 16. September Mn L«ben dem Vaterland. Ehre seinem Andenken! ' — Dresden. D« König hat dem Minifterialdirekior Wirkl. Geh. Rat Dr. Scheich« bei seinem llebertritt in den Ruhestand das Großkreuz de» Albrechtsordens verliehen. — Chemnitz. Buckdruckereibesih« Gustav und Richard Winkl« feierten am 1. Oktober in schlichter Weise das 25jährige Jnhaberjubiläum der Firma 2 C. F. Pickenhahn <ü Sohn, m deren V-rlog da» Chemnitz« Tageblatt «scheint. — Chemnitz. Eine Bezirkstagung des Verbände» gemein nützig« Bauvereinigungen im Königreich Sachsen fand dieser Tage unter dem Vorsitz des Oberregierungsrates Dr. Höhne im Viltoriahotel statt. Die Gründung ein« gemeinnützigen Bau- gemeinschaft für die Baugenossenschaften des Chemnitzer Bezirk zur Verbilligung d« Baustoffe durch Grobbezug und Barzah lung soll vorbereitet werden. Bermiichte» * Ein tolle» Stück ereignete sich auf der Haltestelle Wittorf. Kommt da nachts eine Lokomotive angefahren und holt einen von der Polizei beschlagnahmten Wagen mit Aepfeln weg ! Au» dem Bahnhofsgebäude hatten die Täter den Schlüssel zu einer Weiche entwendet, um die Weiche aufzuschließen, und den Wogen, der auf einem Nebengleis stand, zum Abtransport auf da» Haupt aleis zu schieben. Mit der Maichine ist der Wagen dann über Visselhövede wie die Nachforschungen «geben haben, nach Bremen verschoben worden. * Salz statt Zuck«. Einen Reinfall erlitt eine Fischers frau, di« gerne „umtauscht". Sie wurde in Elmshorn in ein Haus bestellt, um Fische gegen Zucker umzutauschrn. Der Tausch fand statt. Die Fischerin erhielt «ine Pfundtüt« mit — Salz, das sie freudestrahlend als Zucker mit nach Hause nahm. Hoffentlich hat die Frau das Salz nicht unbesehen oder ungeprüft in den Kuchenteig geschüttet. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Oktober 1918, Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe« Kronprinz Rupprecht und Voeh» In Flandern "wurden feindlich« Angriffe nördlich von Staden, nordwestlich und westlich von Roeselare abgewiesen. Wir macht*» hierbei etwa 200 Gefangene. Ebcyso schei tert«» am Abend T«ilangriff* der Gegners beiderseits der Straß« Ppern—Menin. Armentieres und Lens wurden in der Nacht vom 1. zum 2. Oktober kampflos geräumt. Wir bezogen rückwärtige Stellungen östlich dieser beiden Städt*. D«r Feind ist im Lause des Tag«s teilweise nach starker Artillerievorbereitung auf verlassen« Stellung«» üb«r dm Linie Fleurbair—La Basse«—Hulluch gefolgt. Vor Lam- brai ruhiger Tag. Teilangrifse des Gegners aus der Schelde- niederung bei und südöstlich von Rumilly wurden abgewiesen. Starke Angriffe und Vorstöße gegen unser» neuen Linien nördlich von St. Quentin scheiterten. ; . Heeresgruppe Kronprinz Südwestlich von Anizy—Le Chateau und nördlich von Filain schlugen wir Teilangrrffc des Gegners ab. Schleswtg- holsteinische Regimenter verteidigten ihre Stellungen auf dem Rücken des Chemin des Dames gegen starke feindliche l Angriffe. .Vorfeldkämpfe vor unseren neuen Linien nord westlich von Reims. Der Feind stand hier gegen Abend in Linie Chaudarde—Lormicy und dicht vor dem Aisnckanal. In der Chanipagne setzte der Franzose mit starken Kräf- t«n seine Angriffe östlich der Suippes gegen St. Marie-a-Py sowi« zwischen Somme-Py und Montheis fort. Oertlich« Einbruchsstelle» südlich von Orfeuil wurden im Gegenstoß verkleinert. Aus der übrigen Front sind -die Angriffe vor unseren Linien gescheitert. Auch beiderseits der Aisn« und in den Argon»«» blieben Teilangriffe des Feindes ohu« Erfolg. L»st* GeNtrolquartKrmcister: Ludendorff. „EinflsHe für Pflichterfüllung bis zum Aeußersten I" Das Hai einst ein deutscher Offizier dem Kaiser aus dem fernen Kiautschou gedrahtet, als schon der Tod an die Tore seiner Festung pochte. Ruch vor der Keflung Deutschland steh« der Tod. Acht Mal schon ist der Ausfall geglückt, der grinsende Schnitter zurück- getrieben. Jetzt wird zum neunten Male Siurm geblasen. Bis In die letzten Ecken und Winkel des Reichs dringt Kn Ruf zur neuen Offensive des Geldes, zum neue» Wettkampf der silbernen Kugeln, wie eitler Keindesdünkel sich einst ausgedriickt hat. Spannung hält die Welt gefangen. Wird die Geschichte einst den Enkeln wieder erzählen: „. . . . und alle, alle kamen! 7" Sle dürfen nichts anderes hören und werden nichts anderes hören, unsere Enkel, wemz jeder für uns cinfleht für pslichtersüllung bis zum Aeußersten. Darum zeichne!