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Wetten klcdt miermacken lallen w Der Vorsitzende des Vereins Deutscher Zeitungsoer. leger und Herausgeber der „Magdeburgischen Zeitung", Dr. jur. Robert Faber, sendet seinem Blatte folgenden Bericht au» Ich sprach auch Ludendorff, den so rücksichtslos fleißigen, feinneroigen, den starken Grneralquartiermeister. Es waren di« Tage des inzwischen abgeriegelten amerikanischen Erfolges, des ungeheuren Angriffs gegen Cambrai und des bulgarischen Waffenstillstandsangebotes. Kein Versuch, den Ernst der Lage ahzuleugnen, aber ruhiges Vertrauen, daß mm das deutsche Volk in entscheidender Stunde nicht klein werde, sondern wachsen, alles Trennende vor dem Ernst der Schicksalsfragen beiseite stel len würde. Möchte Volk und Negierung der Stunde ge- wachsen sein, wie das Heer und Führer es sind! die Verhältnisse in Bulgarien sich jetzt gestalten werden. Für mich scheint die Sache so zu liegen, weirigstens soweit sie unsere Angelegenheit betrifft: Wir haben das feste V«r- trauen zum bulgarischen Volke und zu einem wesentlichen Teil seiner Führer, daß sie festhalten werden an dem Bündnisse mit uns, und daß wir deshalb gut tun/ das Werk sortzu, führen, das ja bestimmt ist, gerade dem bulgarischen Volke und seinen Kriegern zu dienen und ihm für die Zukunft das Leben zu erleichtern. In dieser gemeinnützigen Arbeit, die hauptsächlich Bulgarien dient, werden wir unentwegt ffort- fahren und erst dann sie umgestalten, wenn Gründe, die aus Bulgarien selbst kommen, uns an dieser Arbeit verhin dern. Der Arbeitsausschuß stimmte diesen Ausführungen zu und wird also weiter an den Vorbereitungen der Ausstellung arbeiten. Sollten sich die oben ausgesprochenen Hoffnungen nicht erfülle», so ist beabsichtigt, die. Veranstaltung doch, wenn auch in abgeänderter Form, stattfinden zu lassen und den Reinertrag einem deutschen wohltätigen Zwecke zuzu führen. . b Leipzig, 2. 10. Wie die „Leipz. N. N." melden, ist von den in Leipzig wohnenden Bulgaren eine Kundgebung eingeleitet worden, worin sie ihrer Entrüstung über das Vorgehen Malinows Ausdruck geben und mit großer Ent schiedenheit zur Buvdestreue gegenüber Deutschland mahnen b Mem, 2. 10. (Wiener K. K. Telegr.-Vüro.) Die Blätter erfahren von zuständiger Seite über die militärische Lage auf dem Balkan: Bezüglich der Verpflichtungen, welche Bulgarien in militärischer Beziehung auf sich nahm, trafen noch keine genauen Nachrichten ein. Die Ereignisse überstürzen sich so, daß den österreichisch-ungarischen Truppen,- die in Bul garien eintrafen, vorerst die Aufgabe zufiel, unsere» militä rischen und diplomatischen Stationen Schutz angedeihen zu lassen. Bei Beurteilung der allgemeinen Lage ist immer im Auge zu behalte», daß sowohl Albanien wie auch Macedo»:«» nur Kriegsschauplätze von sekundärer Bedeutung sind und bleiben. Wir sind jedoch unter kernen Umständen gesonnen, Italien an der Ostküste der Adria festen Fuß fassen zu lassen, da Italiens Ziel nur auf die Jtalianisierung Albaniens ge- richtet ist. Kein Sonderfrieden mit Bulgarien b Kopenhagen, 3. 10. „Berlmgsk- Tiaende" meldet au« Paris: Die Verbündeten bestehen unerschütterlich darauf, daß sie einen Sonderfrieden mit Bulaarien weder schließen dürfen, noch können. Sie wollen nicht Einzelheiten fests ten. Europa soll wieder aufgerichtet werden durch einen alles umfaßenden Frieden, der auch Bulgarien zusammen mit den übrigen Län dern der ZentralmSchte gegeben werden soll. vellerreickilcke; Kbgeorünetenksur Das österreichische Abgeordnetenhaus nahm am Dienstag seine Sitzungen wieder auf. Der Ministerpräsident Frhr. v. Hussarek gab ein Bild von der Gesamtlage des Staates, wobei er u. a. ausführte: „Durch den von Bulgarien ab- geschlossenen Waffenstillstand ist zweifellos auch für dir Mo narchie im Südosten eine ernste Lage geschaffen worde». Diese Lage ist jedoch keineswegs kritisch. Die entsprechenden mili tärischen Vorkehrungen sind im Vereine mit dem Deutschen Reiche ungesäumt und umfassend getroffen worden. Sie sind in gutem Gange und ich vermag nach Mitteilungen berufener Stellen zu erklären, daß wir a les gelan haben, um der Wei er, entwicklung der Dinge auf dem Balkan mit Ruhe entgegen- blicken zu dürfen." Eines der wichtigsten Probleme, so führte der Minister im weiteren aus, liegt in der p o l n i s che n F rage vor. Wir achten die freie Selbstbestimmung Polens unbedingt und verlangen irur, daß sie von anderer Seite auch dann geachtet wird, wenn sie in einem für uns günstigen Sinne äusfallen sollte. Auch die künftige Ausgestaltung des Verhältnisses Bosniens und der Herzegowina erheischt schon jetzt alle Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Jedenfalls werde nur eine Lösung in Betracht kommen, di« auf verfassungsmäßigem Wege erfolgt und der Selbstbestimmung entspricht. Nach Erörterung der geplanten finanziellen Maßnahmen appellierte der Ministerpräsident an das Haus, die vorliegenden Steuer vorlagen raschest zu verabschieden. Der Mmisterpräsidsm begründet« die scharfe Bekämpfung des Fleischhandels, der «ine Gefahr für die staatlich« Auf bringung bilde. Der ungünstige Ausfall der Ernt« in Ru mänien lasse Zuschübe aus diesem Gebiet in größerem Um- ange picht erwarten. Aus der Ukrain« dürfe vorläufig mit ramhaften Zuschüssen nicht gerechnet werden. Der baldige Abschluß der Verhandlungen mit Ungarn, welches prinzipiell ich bereit erklärte, uns zu unterstützen, werde es ermöglichen, einen endgiltige» Versorgungsplan aufzustellcn, und damit werd« hoffentlich auch die volle Lebcnsmitielquote wieder zur Geltung kommen. Der Minister verspricht schließlich das Auto nomieproblem der Völker, deren Erörterung und Lösung mir uns nicht länger eiitschlagcn könne», und erklärt: Manche An- ätzv hierfür haben sich bereits vorbereitet. Das überaus ruchtbare Prinzip der nationalen Autonomie könn« noch veiter ausgenutzt werden. Von einer systematischen Durch- ührung dürfen wir eine erhebliche Besserung erhoffen, Vie lmlMilcbe Lbromecke b Sofia, 30. 9. (Bulg. Tclegr.-Agentur.) Minister- Präsident Malinow eröffnete heute die außerordentliche Session der Sobranje mit folgender im Namen des Königs ver lesenen Thronrede: Meine Herren! Di« allgemeine Lage des Landes und die besonderen Sorgen, deren es bedarf, um die zahlreichen Bedürfnisse der Arme« zu befriedigen, die heldenhaft ihre Pflicht erfüllt hat, haben jm Mai d. I. die Bildung der gegenwärtigen Regierung notwendig gemacht. Meine Herren Deputierten! Mein« von der öffentlichen Meinung designierte und von meinem Vertrauen getragene Regierung hat während des kurzen Zeitraumes, während dessen sie die Geschäfte des Landes führte, alles getan, was die Umstände ihr ge statteten, um die zahlreichen und schweren Probleme zu lösen, die die durch eine "Reihe von Kriegsjahren geschaffene Lage ihr gestellt hat. Meine Herren Deputierten! Von der größten Loyalität gegen unsere Verbündeten erfüllt, hatten ich und meine Regierung nichts anderes im Auge als un sere Pflicht gegen das Vaterland zu erfüllen, und ihm, sowie unseren tapferen Truppen die Möglichkeit zu geben, zu einem ehrenvollen Frieden zu gelangen, entsprechend den schmerzlichen Opfern, die das Volk zur Erringung seiner Einheit auf sich genommen hat. In diesem Sinne wurde getan, was möglich war. Schließlich hat meine Regierung nach reiflicher Er wägung der Lage beschlossen, unseren zahlreiche» Gegnern den Vorschlag zu machen, in Verhandlungen wegen Abschluß eines Waffenstillstandes und eventuell eines Friedens »inzu- treten. Meine Herren Deputierten! Die Regierung, die tue geschaffenen Lage und die Fülle der Fragen vor Augen hat, welche diese aufgeworfen hat und noch aufwerfen kann, hat beschlossen, die Nationalversammlung zu einer außerordentlichen Tagung einzuberusen. Es versteht sich von selbst, daß dies nicht ausschließt, daß die Nationalversammlung in ihrer außer ordentlichen Tagung sich mit anderen Angelegenheiten wird beschäftigen können, die durch di« Notwendigkeiten der ge wöhnlichen regelmäßigen Verwaltung fich aufdrängen würden. Meine Herren! In der Ueberzeuguiig, daß Sie bei Ihren Arbeiten und Entschließungen jene Geschicklichkeit, Weisheit und patriotische Eestnnung an den Tag legen werden, die der gegenwärtige Augenblick erfordert, flehe Ich d«n Segen des Allmächtigen auf Ihre Arbeiten herab und erkläre die vierte außerordentliche Session der 17. ordentlichen Nationalversamm lung für eröffnet. Es lebe Bulgarien! (Lang anhaltender Beifall.) Stach Verlesung der Thronred« folgte die übliche gottes dienstliche Handlung, worauf Ministerpräsident Malinow vor schlug, daß die Sobranje sich bis Freitag vertagen möge, damit er Volk und Vertretern der Nation eine erschöpfende Darstellung über die allgemeine Lage und namentlich über die behufs des Abschlusses «ii^s Waffenstillstandes und des Frie dens «ingeleiteten Verhandlungen geben könne. Die Ver sammlung nahm diesen Vorschlag dn, worauf die Sitzung geschlossen wurde. , Rumänien und die Ereignisse ,n Bulgarien b Bukarest, 2. 10. Die politischen Kreis« und die Presse Rumäniens verfolge» die Ereignisse in Bulgarien mit größter Aufmerksamkeit, ohne sich indessen zu voreiligen Schritten und Urteilen hinreißen zu lassen. Di« Versuche Jassyer entents. freundlicher Kreise, aus den bulgarischen Vorkommnissen Ka pital zu schlagen, schlugen fehl. Das Jassyer Regierungsblatt „Steagul" betont, daß alle Versuche in der öffentlichen Mei nung das Gefühl der Besorgnis und Unsicherheit hervorzu- rufen, erfolglos bliebe». Das Publikum bewahrt eine ernste und ruhige Haltung. Das Bukarester Blatt „Lumina" stellt fest, die öffentliche Meinung sei nicht geneigt, ihre Ruhe zu verliere». Zwei Jahr« schmerzlicher Erfahrung würden das rumänische Volk vor jenen Einflüssen schützen, die zu Abe», teuern führen. b Dresden, 2. 10. Der Arbeitsausschuß für di« Bul»- gälische Ausstellung von Trachten, Schmuck und Kunstge werbe, die vom 13. 10. bis 3. 11. d. Js. im neuen Konzerh Haus stattfinden soll, tagte gestern im Italienischen Dörfchen und nahm zunächst zu der veränderten politischen Lage Stel lung. Der Ehrenvorsitzende des Arbeitsausschusses, Herr Geh. Rat Prof. Dr. Cornelius Gurlitt, führte hierzu folgendes aus: Meine Herren! Wir sind ja alle im Unklaren, wP Stegemann über die Lag« w Zur großen Abwehrschlacht im Westen schreibt der militärische KritiLer des Berner „Bünd" u. a.: „Die D*- fensivst«llung«n, in welchen die Deutschen in den ersten Tagen des September wieder «ingrrückt war«n, sind nicht als un verrückbar zu betrachten, sondern al« die äußere Schicht eine» tiefgestaffelten Verteidigungssystem» anzuschen. Wenn die deutsche Heeresleitung als vorsichtig« Rechnerin diele Linien rechtzeitig armiert hat, so ist sie tn der Lag«, die Krieg führung danach einzurichten und darauf zurückzugehen, wenn di« politischen Umstände es als notwendig erscheinen lassen. Unter allen Umständen aber müssen, die Deutschen, Oester- reicher und Ungarn'alle Kräfte zusamm«nfass«n und aus den eigene» Linken genau haushalten, um sich nicht abzudecken und Truppen in Macedonien zu opfern, welche, die Schelde decken müssen oder am Tagliamento gebraucht werden. Ohne Zweifel erscheint die strategische Lage der von konzentrischer General- offensive bedrohten Mittelmächte in «in Dilemma gepreßt, da man mit einer Erhebung Rumäniens rechnen muß und di« Türkei Gefahr läuft, von Mitteleuropa abgeschlos sen zu werden. Während di« Mittelmächte die Verbindung mit Konstantinopel nur durch siegreiche Kämpf« auf bulgqzh- schein Boden sicherstellen können, «rscheint die strategische Ent- . Wicklung unsicherer als jemals. Es bleibt ab«r zu sagen, daß sie mehr als sonst durch politische Erwägungen und Vorgänge bestimmt wird, und daß die Entscheidung darüber, ob das Problem der Kriegführung vereinfacht oder vervielfältigt wird, durch di« großen politischen Erscheinungen präjudigiert wird, di« jetzt sowohl im Schoße der Entente, al» auch im Schoß« Ansprache di« schwedischen Kameraden begrüßte, sah ich, daß der köstlichen Ueberlegenhrit" und Sachlichkeit dieser über legenen Persönlichkeit auch die 70er nichts anzühaben ver- macht hatten. Immer derselbe, der Heerfürst in Haltung «und Wesen. Der Feldmarschall trank mir darnach zu: „Grüßen Sie mir Magdeburg!" Als ich nach Aufhebung der Tafel mich von ihm verabschiedete, wiederholt« er den Gruß an Magdeburg, den ich um so lieber zu bestellen versprach, als dadurch auch den letzten Zweiflern die Gewißheit werden würde, daß er Gott sei dank noch lebenssrisch und stark unter uns wirkt. „Ha, das sagen Sie ihnen nur, und sie sollen sich nicht immer gleich so miesmachen lass«», wir sind noch sehr lebendig." Sie sind noch sehr lebendig, er und Ludendorff und deren Helfer, und dann noch unser tapferes Heer. Die Heimat wird ihnen üicht nachstehen wolle», und wenn der Feind noch so laut unser vermeintliches Ende in die Welt schreit, nun erst richt nicht! Preußen und Deutschland haben schon schwerer« Situationen überstanden. v« AMrieg wtb Große» Hauptquartier, 2. Oktober 1918. (Amtlich.) Westliche« Krieg,fch«»pl«tz Jn Flandern, beiderseits von Cambrai und '.» der Champagne wehrten wir heftig« Angriffe des Feindes ab. An ruhigen Frontabschnitten, bei St. Quentin, nordwestlich von Reims und westlich der Argonn«n nahmen wir Teil« vorspringender Linien in rückwärtige Stellungen zurück. Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht .Nördlich von Staden machten wir bei Abwehr feind licher Angriffe 100 Gefangene. Zu beiden Seiten der von Ppern auf Roeselar« und MeniN führenden Straßen griff der Feind mehrfach vergeblich an. Bei Ledegem faßt« «r Fuß. Jm Gegenstoß nahmen wir tzen Ortsteil des Orte» wieder. Nördlich von Menin zeichnete sich das sächsische Neserve-Grenadierregiment 100 unter Führung des Oberst leutnants von Egidy ganz besonders aus. Auch das In fanterieregiment 134 unter Führung des Majors Panze hat hier bei den letzten Kümpfen Besonderes geleistet. Feind lich« Teilangriffe südlich von La Bass« wurden abgewiesen. Der fünft« Tag der Schlacht um Cambrai «ndete wieder, um mit einem Mißerfolg für den Gegner. Nördlich von Sancourt schlugen schlesische und kurhessische Regimenter acht malige Anstürme des Feindes ab. Weiter südlich drang der Feind vorübergehend über Abancourt, Batigny und südlich von Plecourt auf Cuvill«rs vor. Unser Gegenangriff, bei d«m sich das Reserve-Infanterieregiment 55 wieder besonders 'auszeichnete, warf den Feind über Abancourt und Batigny hinaus wieder zurück und befreite di« tapferen württem- bergischen Verteidiger von Blecourt aus der Umklammerung durch den Gegner. Bei und südlich von Cambrai brachten Regimenter der bewährten 3. Marine-Infanteriedivision, so- wi« schleswig-holsteinische, brandenburgische und bayrische Re- gimenter d«n feindlichen Ansturm zum Scheitern^ Rumilles blieb in Feindeshand. Heeresgruppe Boehn Zwischen Le Datelet und der Oise verlief unser« Front seit vorgestern Nacht östlich an St. Quentin vorbei nach Berthenycourt an der Oise. Gegen die Abschnitte von Estrees Jancourt—Lesdin «ntwickelten sich im Laufe des Tages hef tige feindliche Angriffe. Beiderseits 'Segnehart drang der Feind «in. Gegenangriff« ostpreußischer und posenscher Ba taillone uirter persönlicher Führung des Divisionskomman deurs Chevalieri« warf«» ihn wieder zurück. St. Quentin, in dem gestern nur noch Erkundungsabteilung«» standen, wurde vom Feinde besetzt. H«r«,gnippe Ditscher Kronprinz Dorpostengefechte zwischen Ailett«'- und Aisn«. Nordwestlich von Reims nahmen wir unser« Truppen von der Vesl« in die rückwärtigen Stellungen zurück. Der Feind folgte mit schwachen Abteilungen und stand am Abend in Linie Vantelay—Vitters—Franqueur. In der Champagne nahni der Franzose seine einheitliche» Angriffe wieder auf. Sie richteten sich am Vormittag 'gegen die Front St.' Marie-a-Py bis Monthois und im Laufe des Tages gegen unsere Linien zwischen Somme-Py und Aure. Seine Angriffe sind gescheitert. Oertliche Einbrüchs tellen wurden meist durch Gegenangriffe wieder gesäubert, lieben den schon s«it Beginn der Schlacht in Front stehenden preußischen und bayrischen Divisionen zeichnet« sich gestern dar Infanterieregiment 406 besonders au». Die in vorletzter Nacht beiderseits d«r Aisne bezogene Stellung verläuft vo» Monthei» über Chatterang«, d«n Wald von Autry, nördlich von Bimaroill» vorbei und quer durch den Argonnenwald nach Apremont. Vortruppen wiesen vor dieser Front meh rere feindliche Angriff« ab. Heeresgruppe Gallwitz In örtlichen Angriffsunternebmungen warfen wir den Amerikaner aus den Ogonswald und den anschließenden Linien zurück. Wir schossen gestern 27 Flugzeuge und 3 Fesselballon« ab. Hauptmann von Schleich errang sein«» 25., Vtzefeld- webel Mai seinen 30. Lustsieg. Der Erst« Generalquartiermeister: Ludendorff. « . >> ——— Dotfcher «»«ndbertchl wtb verlM, 2. Oktober, Abend». (Amtlich.) Heftig« Teilkämpfe in Flantwrn und in der Champagne, vor Cambrai ruhiger Lag. . .. Dos Programm des Prinz«» Ma» n Berlin, 3. 10. Das Programm .des Prinzen Mar lehnt sich «ng an das Aktionsprogramm des Mehrheits programms an, weist in «inigen Punkten noch eine genauere Fassung auf und geht noch über die Forderungen der Mehr- heiisparteie» hinaus. Daraus dürfte, wie das „Verl. Tgbl." ineint, der Prinz dann sehr bald die notwendige» prak tischen Folgerungen zu ziehen haben. In der Personenfrage vertritt der Prinz den Standpunkt, daß di« Post«n der Unter- staatssekretäre Parlamentariern übergeben werde» und fer ner Staatssekretäre ohne Portefeuille zu schaffen seien. Von Sozialdemokraten dürften eintreten die Abgeordneten Scheide mann und Legien oder Bauer für das Neichsarbeitsamt, wäh rend der Abgeordnet« Ebert sich in der letzten Zeit etwas zurückgezogen hat. n Berlin, 3. 10. Die nationalliberale Parder -leibt der Mehrheit und der neuen Regierung fern. Der „B. Z." zufolge werden voraussichtlich der Vizepräsident des preu ßische» Staatsnrinisteriums Dr. Friedberg und Unterstaats- serretär des Reichsjustizamtes Dr. von Krauße im Einver ständnis mit der Fraktion noch im "Lause des Tages ihre Portefeuilles zur Verfügung stellen. n Berle», 3. 10. Die Ernennung des Prinze» Mar von Bode» zum Reichskanzler und zum preußischen Minister präsidenten wird in den nächsten Stunden vollzogen werden. Die andere» Mitglieder der neuen Regierung werden im Lause des Nachmittags von den Parteien, als deren Vertreter sic in die Negierung «intrelen, bestimmt werden. Die Fort schrittliche Volkspartei beabsichtigt, als parlamentarischen Unterstaatss«kretäc im Reichspresseamt den Abgeordnete» Haas zu entsenden. n Berl.», 3. 10. Der Reichstag dürfte am Sonnabend zur Vollsitzung zusammentreten. Der Aeltestenausschuß ver sammelte sich heute vormittag, um darüber zu entscheiden. In dieser Sitzung des Reichstages wird der neue Reichs kanzler sein Programm entwickeln. Jm Anschluß daran soll eine Aussprache erfolgen, in der die Fraktionen Stellung nemen zu "der durch den Reichskanzlerwechsel geschaffenen Lage. Die nächste Sitzung de, Reichstage» n Berlin, 3. 10. Der Aeltestenrat des Reichstages beschloß gestern abend, die nächste Sitzung des Reichstages am kommen den Dienstag oder Mittwoch 2 Uhr nachmittags abzuhalten. Der neue Reichskanzler wird sein Programm entwickeln,' und danach werden die Parteien dazu Stellung nehmen. Nach zwei, höchstens drei Sitzungen wird der Reichstag, wenn sich nicht inzwischen Gründe zur sofortigen Fortsetzung der Ta gung ergeben, wieder auseinandergehen. Der Hauptausschuß des Reichstages tritt vorläufig nicht zusammen, wenigstens so lange nicht, bis die neue Regierung gebildet ist. d«m Großen Hauptquartier: Zur Erörterung einiger allgemeiner Presseangelegenheiten hatte ich vor einigen Wochen um «ine Besprechung mit den zuständigen Herren des Großen Hauptquartiers gebeten. Au» üesem Anlaß war ich am 27. und 28. September im Großen Hauptquartier. Am 28. war ich East des Feldmarschalls, der qn diesem Tage «ine Abordnung schwedischer OffiKr« bei sich sah. Ich hatte den Fpldmarschall das letzt« Mal in Lzeiistochau auf dem Rückzug durch Polen gesehen. Ich fand ihn, obwohl so v«rantwortungsrciche Kriegsjahr« ' dazwischen lagen, nicht im mindesten verändert in seiner äuße ren Erscheinung. Als er dann in einer kurzen militärischen