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kompanie fn drei Gefe chts tagen und bet einem TelLndegewinn von über 4 km nur 4 Leichtverwundete zückte. wf FratySstsch«« Heeresberuht vom 1. Juni abend«. Der Tag war gekennzeichnet durch eine Reihe machtvoller Angriff« der Deutschen auf der ganzen Front zwischen Oise nnd Aisne. Wir nahmen unsere Stellung von den Nord ländern der Wälder von Larlepont auf di« Höhen westlich von Audignycourt bis nach Fontenoy zurück. Alte An griffsversuche des Feindes westlich und südlich von Caissons bis nördlich Bierzy blieben vergeblich. Weiter südlich nahm die Schlacht eine besondere Heftigkeit an. Ruf beiden Beiten der Ourcq ist der Feind im Besetze von Chwui, Neuilly und St. Front. Unsere Truppen unterhielten den Kampf auf der Linre Villers—Helon—Novoy, Priez, Monthiers und Etre- pilly- Wir Halten Chateau-Thierry. Auf dem Nordufer der Marne keine Veränderung. Auf unserem rechten Flügel haben wir an der Straße Dournrans—Reims trotz ständigen Drucke« des Feindes unser« Linien gehalten. Nordwestlich und nördlich von Reims blieb die Lage dieselbe. Südöstlich dieser Stadt konnte nur «in „heftiger feindlicher Angriff, der durch Sturmwellen gedeckt 'wurde, verübergehend unsere Truppen vom Fort La Pompelle auf die Eisenbahn zurück treiben, aber ein sofortiger Gegenangriff unserer Truppen brachte uns wieder in den Besitz des Forts und stellte unsere Stellungen wieder vollständig her. Wir machten über 200 Gefangene und erbeuteten vier Sturmwagen. wf Französischer Heeresbericht vom 2. Juni nachmittags. Der deutsche Druck dauerte mit großer Stärke an der Front zwischen Oise und Marne an. Die äußerst heftigen Versuche am Nordrand des Waldes von Larlepont und Moulkn-sous- Touvent wurden aufgehalten. Di« französischen Truppen haben den Feind nördlich von diesen Orten zurückgeworfen- Mont de Choisy, viermal von den Deutschen angegriffen und viermal von ihnen genommen, wurde von neuem durch die Bajonette der französischen Soldaten zurückerobert, welche es behaupteten zwischen Bierzy und Ourcq. Die Deutschen be mächtigten sich der Orte Longponts, Courcy, Faverolles und Troenes, aber durch «inen energischen Gegenangriff eroberten di« französischen Truppen diese Ortschaften neuerdings zurück. An der Marne haben die Deutschen die.Höhen forstlich non Thateuau-Thierry erreicht. Die Franzosen halten den am linkep Ufer gelegenen Teil der Stadt. Heftige Kämpfe fanden an der Straße Dormans—Reims statt, welche die Deutschen südlich von Olissy» Violanes und Bills-en-Tardenois «in wenig überschritten- An der Front von Reims keine Verände rung- Dunkle Tage für Frankreich w Unter der lleberschrift „Dunkle Tage" stellt Renandcl in d«r Humanite fest, daß die französischen Heeresberichte nicht vollständig der Wahrheit entsprechen. Er nimmt sodann Stellung zu der Erklärung, daß die Regierung keine Mitteilun gen machen wolle, die zu verlangen das Parlament das Recht habe und sagt, daß selbst für den Fall der Wiederherstellung der Lage die Regierung nicht von der Pflicht zur Beant wortung der Interpellationen entbunden sei. Wenn es sein müsse, werde man eben eine Geheimsitzung abhalten. Auf jeden Fall seien Fehler begangen worden, die abgestellt werd«n müßten. Renaudel wundert sich vor allem, daß bei allen Offensiven der Entente das Ueberraschungsmoment nie «ine Roll« g«spielt habe, während bei der fetzigen Offensive di« Überraschung wieder vollständig geglückt sei. Er fragt, ob die Krcegsräte in Versailles und Paris zweckmäßig seien, da durch sie dl« Entscheidung bei schnell sich entwickelnden Er eignissen fast immer verzögert werde. Das Parlament müsse über alle diese Fragen Bescheid wissen, denn sie ständen mit dem Heil und der Zukunft des Landes in unmittelbarem Zusammenhang. 60 km vor dem Pariser Festungsgürtel w Lugano, 3. Juni- Lorriere della Serra berichtet: Der Feind ist etwa noch 60 km von den Außenfeslungswerken von Paris entfernt. Man könne nicht leugnen, daß die fran zösische Hauptstadt bedroht sei. w Berlin, 2. Juni. Truppenteile, welche die Aisne über schritten hatten, fanden an der Besle den ersten stärkeren Widerstand. Scharf setzte sich der Gegner auf der Südhöhe des Flusses zur Wehr, aber die ohne einheitliche Führung bataillonsweise eingesetzten feindlichen Divisionen verbluteten sich der Thibaut und Billefavoy- Nach Uebergang über den Fluß wurde der Gegner über die kleinen Hügel, welche sich wlijfenartig bis zur Marne hintereinander schieben und in- «inander schachteln geworfen. Aus den Wäldern um Fere-cn- Tardenois holten die Grenadiere allein 300 Gefangene her aus. In der Hoffnung, vor der Marne noch auf der letzten Höhe eine eiserne Schutzlinie ziehen zu können, rasten die Maschinengewehrautos der tapferen 19. französischen Jäger heran. Sie würden von den Schützen eines deutschen Regi mentes abgeschossen oder gefangen. Nach Aufgabe dieses Hügels mußte der Gegner die Höhen jenseits der Marne beziehen- w Zürjich, 3. Juni. Der Züricher Tagesanzeiger meldet: Der Kampf an d«r Marn«, Oise und Aisnr ist in eine kritische Periode eingetreten. Die bisher ruhig geblieben« Front zwi schen Noyon und Soissons ist in Bewegung geraten, so daß sich jetzt die deutsche Sturmflut in unheimlicher Breite fort wälzt. » w Berlin, 2. 6. Am Morgen des 1. folgte nördlich von Albert um 4 Uhr 30 Min. starkem Feuer ein von mehreren Bataillonen ausgeführter feindlicher Angriff gegen unsere Stellungen. 2m Gegenstoß wurde der Feind blutig abgewiesen. Um 10 Uhr vormittag» und 1 Uhr nachmittags erneuerte feind liche Angriffe endeten gleichfalls mit einer schweren blutigen Schlappe de» Feinde», unsere Linien wurden restlos gehalten. « Berlin, 2.6. Die Beute in allen Magazinen zeigt aufs deutlichste, wie lehr die Franzosen von der Chemin des Dames- Schlacht Überrascht sind und wie planlos und verwirrt der über hastete Rückzug des Feindes war. Besonder» charakteristisch ist di« Aufnahme von Neubauten in der Gegend von Soissons. Am Oftausgang der Stadt steht ein fast vollendete» Haus, das gerade oerpudt werden sollte; Mörtel und Kalk sind noch frisch angerührt. w Senf, 3. 8. „Journal de« Debüts" berichtet: Die Be drohung von Reim« hält an. Die Eisenbahnlinie Reims— Chalons sei an manchen Stellen unterbrochen, da schon schwer- kcüiberische Granaten die strategische Bahnlinie erreichen konnten. Abermals nach Bordeaux? w Wie die „Neuen Züricher Nachrichten" erfahren, wird bestimmt damit gerechnet, daß die französische Regierung schon in den allernächsten Tagen zum zweiten Male Pari» verlassen wird, um ihre Zelte neuerdings in Bordeaux aufzuschlagen. Deutsche Flieg« üb« Pari« wl Pari«, I. Juni- Amtlich wird gemeldet: Feindliche Flugzeug« überflogen gestern abend unsere Linie und steuerten auf Paris zu- Von unseren Wachtposten gemeldet, wurden sie alsbald von den Verteibigungsbatt«ri«n beschossen. Der Alarm begann um 10 Uhr 58 Blin, und endet« um Mitternacht. Es wurden einige Bomben auf das Gebiet von Paris abgeworfen. Opfer werden nicht gemeldet. wl Pari», 2. 8. (Ägence Havas.) „Matin" meldet: Ueber I der Bannmeile entspann sich heute Nacht ein heißer Kamps I g«gm deutsche Geschwader. Einem einzigen Flugzeug gelang D es durchzubrechen; e» warf eiligst seine Bomben ab. 4 Verso- nen wurden schwer verletzt. s Di« Beschießung von Pari« ! wp Aus Paris wird gemeldet: Die Beschießung oon Paris durch das weittragend« Geschütz ist am 1. Juni wieder yufg«nommen worden. Amtlich wird gemeldet: Sonntagnacht 12.08 Uhr wurde Alarm gegeben. Mehrere Abteilungen feindlicher Flugzeuge griffen die Gegend von Paris an. Sie wurden sehr lebhaft von den Abwehrbatterien beschossen. Die Verteidigungsmittel wurden in Tätigkeit gesetzt. Es wurden Bomben abge worfen. Alan meldet nur einig« Verwundete. Um 2 Uhr j war der Alarm beendet. s Die letzten portugiesischen Truppe» nach Frankreich j wi Rotterdam, 3. 6. Londoner Schriftleitungen erhal ten die Nachricht aus Lissabon, daß Portugal keine R«kru- tierungen für die portugiesischen Regimenter in Frankreich mehr vornehmen wird. Die letzten Neservetruppen dieser Regimenter befinden sich auf der Reise nach Frankreich- Die portugiesischen Regimenter sollen einem französischen Ar meekorps zugcteilt werden. Die Veröffentlichung dieser Nach richt ist von der englischen Zensur verboten. Aus der französisch,rn Kammer wi Zwei weitere Interpellationen sind eingebracht wor den. Der Deputierte Euis hat Clemenceau mitgeteilt, daß er über die militärische und politische Lage seit dem 20. März die Verantwortlichkeit der Regierung interpellieren werde. Der Abgeordnete Poncet will die Regierung über die Not wendigkeit befragen, die Strafen für gewöhnliche Soldaten auch auf Generale auszudehnen. Clemenceau, der jetzt dauernd zwischen der Front und Paris hm und her reist, sucht der in Aussicht stehenden Kammcrdebatte zu entgehen- Er verhandelt mit den Par teien. Die Havaserklärung, in der man den Rückzug auf Aeberraschung zurückführte, wird jetzt tatsächlich vom General stabe dementiert. Ob es dem Ministerpräsidenten gelingen wird, die sozialistischen Kreise zu befriedigen, erscheint jedoch noch zweifelhaft. Es wird von der militärischen Lage ab hängen, ob es am Dienstag zu einer großen Kammerdebatt« kommen wird oder nicht. wi Bern, 2. 6. Sämtliche Pariser Blätter veröffent lichen eine halbamtliche Note, derzufolge von der Regierung der Polizei strikteste Anweisung erteilt wurde, alle Verbreiter von tendenziösen Meldungen zur Kriegslage und Anstifter von Paniken unnachsichtlich zu verhaften. Heine pomilcde llscbricdlen Ein grober Transportdampfer versenkt! » Washington, 1.6. (Reuter.) Admiral Sims meldet, daß heute früh der amerikanische Transportdampfer „Präsident Lin coln" (18168 Bruttoregisteitonnen) auf der Rückkehr nach den Vereinigten Staaten torpediert und versenkt wurde. Einzelhei ten liegen nicht vor. (Es handelt sich hierbei um den früheren Dampfer gleichen Namens der Hamburg—Amerika-Linie.) Die Griechen greifen an m Sofia, 1. Juni. Amtlicher Bericht über di« Kampf handlungen vom 30. Mai. Makedonische Front: In d«r Moglenagegend und östlich davon bis zum Dojran-See war die Kampftätigkeit besonders lebhaft. An der Dobropolje ver suchten nach Artillerievorbereitung feindliche Jnfanterisabtei- lung«n in unsere Stellungen einzudringen, wurden jedoch durch Gegenangriff und nn Kampfe Mann gegen Mann ein Teil aufgerieben und «in Teil zersprengt. Im Abschnitt südlich von der Stadt Huma bis zum Wardar griffen nach systematischer Artillerievorbereitung von zehn Tagen, die am letzten Tage besondere Heftigkeit erreichte, mehrere venizelistische Divisionen, verstärit durch eine französische Division, unter dem Schutze der Nacht und nebligen Wetters unsere Stellungen an. Ihr Hauptstoß sand südlich von Huma statt, wobei es ihnen gelang, in einzelne Abschnitte unserer Gräben einzudringen. Während des ganzen Tages dauert« der Kampf mit unverminderter Heftigkeit an. Auf dem Ostuser des Wardar und südlich von Dojran beiderseits verstärkte Artillerietätigkeit. Westlich des Wardar wurde ein feindliches F.ugzeug im Kampfe abgeschossen. Die Kandidatur im I. Berliner Wahlkreis pd Die Fortschritt!. Volksp. hat in den letzten Tagen mit einer Reihe führender Persönlichkeiten des politischen und wirt schaftlichen Lebens wegen der Kandidatur im 1. Berliner Wahl kreis Fühlung genommen. In der Absicht, wieder einen hervorragenden Vertreter der Berliner Kaufmannschaft in den Reichstag zu entsenden, ist die Partei neuerdings wieder an Herrn Dr. James Simon herangetreten. Eine „Unabhängige" Kandidatur in Berlin pd Das „Berliner Milteilungsblatt" der Unabhängigen teilt mit, daß die Unabhängige Sozialdemokratie bei der Neichstags- ersatzwahl im innersten Bciliner Wahlkreise „trotz aller Schwieng- , ketten den Wahlkampf ausnehmen wird." Das Abkommen mit der Schweiz ratifiziert pd Bern, 2. 6. Der Bundesrat hat am Sonnabend da» ' Wirtschaftsabkommen mit Deutschland ratifiziert. 6« heimst «<I stillem«« FraiUenberg, den 3. Juni 1918. fi Realschule. Am Montag 1. Juni fand in der Real- : schule die Notreiseprüfuna eines Schülers der 1. Klasse statt, der ; zum Heeresdienst einberufen wordrn. Er bestand die Prüfung ' mit I im Betragen und Uta in den Wissenschaften. ! ka Bel der Gemeindeverbandsgirokasse zu Frankenberg find lM Monat Mai 1918 erfolgt: 90 Zuweisungen von auswärts >m Betrag von 70194 M. 26 Pf. 218 Ucberweisungen nach „ „ „ „ 279349 „ 26 „ 1 169 Ueberlchreibungen am Orte „ „ „ 67811 „ 25 „ fMJ. Pachtpreise für Kirschennutzungen. Vor der Ver einbarung übermäßig hoher Pachtpreise für Kirschcnnuhuugeu wird nochmals dringend gewarnt. Die Lündcsstellc für Gemüse und Obst ist vom Ministerium des Innern ermächtigt worden, bei der Vereinbarung übermäßiger Preise den Ernteertrag zu enteignen. Sie wird in allen rhr zur Kenntnis kommender, Wen, bei denen der ausbedungene Pachtpreis im Hinblick sauf )en voraussichtlichen Ernteausfall gegenüber den gesetzlich fest gesetzten Erzeugerricht- oder Höchstpreisen unverhältnismäftta hoch erscheint, von der Enteignungsbesugnis ohne Nachsicht Gebrauch machen. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß durch dieselbe Verordnung die öffentliche Versteigerung von Obstnutzungen der künftigen Ernte, die Erfahrungsgemäß durch das gegenseitige lleberbieten zur Vereinbarung b. sonders hoher Pachtpreise anreizt, bei Strafe verboten ist. s Die 5. Abteilung sim Ministerium des Innern. Die Regierungsblätter veröffentlichen eine Mitteilung, wonach die von uns wiederholt besprochene neue fünfte Abteilung im Mi nisterium des Innern nunmehr eingerichtet ist. Sie tritt am 1. Juni ins Leben. Ihr sind landwirtschaftliche und veterinär- polizeiliche Angelegenheiten unterstellt, die bisher der zweiten vezw. dritten Abteilung zugewiesen waren, sowie ferner das Le bensmittelamt in seiner gegenwärtigen Zusammensetzung. Die Bearbeitung der Angelegenheiten der Tierärztlichen Hochschule verbleibt der zweiten Abteilung. Mit der Leitung der Geschäfte der fünften Abteilung, ist bekanntlich der bisherige Amtshauvt- mann von Dresden-Neustadt, Ministerialdlrektör Geheimer Rat Dr. v. Stübel, beauftragt worden. s UngiiHigkelt der silbernen Zweimarkstücke. Die Reichs bank macht darauf aufmerksam, daß die silbernen Zweimarkstücke, die feit Beginn diese» Jahres ihren gesetzlichen Umlauf-wert verloren haben, nur noch bi« zum 30. Juni dieses Jahre« an allen öffentlichen Kasten zum vollen Werte angenommen und umgetaufcht werden. Von der Außerkurssetzung ausgenommen sind nur diejenigen Zweimarkstücke, die als Denkmünzen geprägt wurden. f MJ Verwundeten Abzeichen. Das vor kurzer Zeit für Verwundete eingeführte Abzeichen darf nur von densentgen ge tragen werden, denen es oon den in Betracht kommenden Bor» gefetzten verliehen worden ist und die sich durch ein von diesen ausgestellte« Besitzzeugnis ausweisen können. Widerrechtliche» Tragen de» Abzeichen» zieht gerichtliche Bestrafung nach sich. Für bereit» entlassene Heeresangehörige wird das Abzeichen vom zuständigen Bezirkskommando verliehen. s MJ Fahrpreisermäßigung zum Besuch deutscher Zivil- gefangener. Beim Besuch der vom Feinde im neutralen Aus land internierten deutschen Zivilgefanaenen wird den Ange hörigen allgemein eine Fahrpreisermäßigung gewährt, wenn außer dem Ausweis der Ortspolizeibehörde die Reifegenehmi- guna vorgelegt wird. Aus dieser Genehmigung hat hervor- zugchen, daß es sich um eine Reife für den Besuch oder zur Beerdigung von deutschen Kriegs- oder Zivtlaefangenen handelt, und daß der Fahrt nicht« entgegensteh». Nähere Auskunft er teilen die Ortspolizeibehörden. s* Dl» Verlustliste Nr. 510 nennt aus hiesiger Gegend: Liebhaber, Otto, 17.12., Niederwiesa, l. verw. Lorenz, Paul, 20. 9., Ebersdorf, l. verw. Müller, Richard, 29.4., Auerswalde, vermißt. Nestler, Oskar, 16.9., Frankenberg, vermißt. Otto, Alfred, 13.7., Niederwiesa, l. verw. Pötzsch, Friedrich, 28.1., Frankenberg, l. verw. Röder, Martin, 10.7., Ebersdorf, l. verw. Schmidt, A^hur, 27.11., Frankenberg, l. verw. f Ulbricht, Walter, 1.9., Frankenberg, gefallen, s Völkel, Kurt, Serg., 18. 6., Frankenberg, gefallen, f Wagner, Richard, 13.9., Biensdorf, gefallen. Weichert, Karl, Utffz., 17.6., Lichtenwalde, l. verw. Richter, Anton, 6.1., Niederlichtenau, l. verw. Weise, Paul, 2. 9., Ebersdorf, l. verw. — Aue. Sonnabend früh ist Herr Geheimer Kommerzien rat Lange, Mitglied der Ersten Ständekammer, im Alter von 72 Jahren gestorben. Gehermrat Lange, ein bekannter Groß industrieller, war Besitzer von Dr. Geitners Argentanfabrik F. A. Lange in Auerhammer und der Sächsischen Kupfer- und Messingwerke F. A. Lange in Kupferhammer-Grünthal. — Bad Elfter. Die Ausführung eines neuen großen Fremdenhofes in Bad Elster ist gesichert, nachdem der Sächsische Landtag der Theatergelellschaft daselbst als Unternehmerin de« Baue» ein größere» Darlehen bewilligt hat. In den Fremden- Hof werden auch, um der steigenden Bäder-Nachfrage genügen M können, etwa 50 Badezimmer eingebaut werden. — Die Besucherzahl de» Kurorte« hat am 25. Mai, das ist bedeutend früher als sonst, 5000 überschritten. — 8t. Egtdten. Staotrat Bäßler hat dem Glauchauer Stadtkrankenhaus 10000 M. gestiftet, deren Zinsen für Freistellen oder Unterstützung in Krankheitsfällen zu verwenden find. — Kamenz. Wie schwer das Schicksal aus manchen Fami lien lastet, davon zeugt eine Anzeige der Frau verw. Hacker hier vom Heldentode des dritten Sohnes. Nachdem vor Jahren ihr Mann und ein Sohn vom Blitze getötet, im Weltkriege 3 Söhne gefallen, find von der einst siebenköpfigen Familie nur noch die Mutier und eine Tochter zurückgeblieben. — Löbau. Gin Dresdner Schleichhändler wurde hier feft- aenommen, als er im Begriffe war, mit 281 Eiern, 45 Pfund Quark und 5 Pfund Butter, die er in der Umgebung zu hohen Preisen aufgekauft hatte, die Reise nach Dresden anzutreten. Die Waren wurden beschlagnahmt und hiesigen Händlern »um Verkauf übergeben. — Löbau. Eine heitere Szene spielte sich dieser Tage in einem Zuge der Zittau-Löbauer Linie ab. Auf einer Station stieg ein Landmann mit seinem brennenden Pfeifchen in ein Nichtraucherabteil. Die Schaffnerin rief ihm zu: Das Tabak rauchen ist hier verboten! Als er sich nicht daran kehrte, fondern feine Wölkchen weiter ausblies, schrie sie ihn erzürnt an: Ich hab Ihnen doch gesagt, daß hier das Tabakrauchen verboten ist! Da entgegnete der Landmann gemütlich: Freilein, ich rooch ja keen Towack. Do ho ich schunn lange kenn mir! Schallen des Gelächter folgte dieser Verteidigung. — Plauen. Feldgraue als Heiratsschwindler sind eine der üblen Begleiterscheinungen des lange andauernden Weltkrieges. In Oberreulh an der böhmischen Grenze hat aber jetzt ein s»l- cher Schwindler ganz besonderes Unheil angestiftet. Die 21- ährige, oon dort stammende, bei ihrer Schwester wohnende Waise Alma Heinrich lernte einen österreichischen Zugführer ennen, der mit verschiedenen Tapferkeitsmedaillen, darunter auch einer deutschen Auszeichnung, geschmückt war. Bald entspann sich ein Liebesverhältnis. Der Krieger versprach dem Mädchen baldige Hochzeit und erwirkte beim Pfarrer in Oberreuth di« Hochzeit, die am kommeirden Donnerstag stattfinden sollte. Nun bewog er seine Braut, zur Anschaffung von Möbeln einen Geld betrag von der Sparkasse abzuheben. Das vertrauensselige Mädchen ging auch wirklich mit den Sparkassenbüchern zur Kasse, ließ sich 2221 Kronen auszahlen und händigte sie dem Bräutigam ein, der damit abreiste, um einzukaufen. Er kehrte aber nicht zurück, und mit ihin war auch Wäsche im Werte von etwa 2000 Kronen verschwunden. Das Mädchen wurde jetzt aus einem Teiche bei Franzensbad als Leiche herausgezogen. — Zittau. Durch Feuer wurde im benachbarten Hörnitz das Besitztum des Gärtners Kühlmorgrn vernichtet. Von der Einrichtung und den Möbeln konnte fast nichts gerettet weiden. wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 3. Juni 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgrupp« Kronprinz Rupprecht Zeitweilig auflebender Artilleriekampf. Kindlich« Teil- angriffe westlich von Bailleul und nördlich d«r Lys wurden abgewiesen. Aeerergruppe Kronprinz Zum Ersatz der durch unseren Angriff zerschlagenen fran zösischen und englischen Armeekorps und zur Stützung der bisher von den Nachbar-Armeen «iligst auf das Schlachtfeld heangeführten und stark gelichteten Divisionen sind fra»»- - zösische Verbände weitabgelegener Fronten in den Kampf ge treten- Nördiich der Aisne versuchten sie vergeblich, die ihnen an gewiesenen Stellungen zu halten, Wir schlugen sie im harten Grabenkampfe auf MouHu-sous-Touvent—St. Christoph— Vingre .zurück. Südwestlich von Soissons wurde Lhaudun ge nommen. Wir stießen im Angriff über den Savieres-Grund bis an den Ostrand der Wälder von Villers Cott«r«ts vor- Südlich der Ourcq führte der Feind heftige Gegenangriffe; sie wurden blutig abgewiesen. Ueber Lourchamps und Men- thiers hinaus gewannen wir Boden und nahmen di« Höhen westlich pon Chateau-Thierry. An der Marne, zwischen Marne und Reims, ist die Lage unverändert. Die auf das Schlachtfeld führende, mit Truppenbewegun gen stark belegte Bayn nmrde durch unser« BombcngZchwavcr erfolgreich angegriffen. Wir schossen 31 feindliche Flugzeug« ab- Leutnant Menk- hofs errang seinen 29. und 30., di« Leutnant, LoewsnhaHdt und 1ld*t ihr«« 25- Luftsieg. D« Erst« G»n«rarq««fi«rm»ist«: LW*«doift,