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Nal herüber und versucht, wie es schmeckt, gegen Leute mit Gewehren und Artillerie zu kämpfen. Wenn Ihr dann Eure tlutigen Köpfe verbindet, könntet Ihr den Unterschied zwischen Ost und West bedenken. Ach, Michel, wie bist du dumm! Das einzig Ver nünftige ist doch, Euch bei uns vor dem Schwindel in Sicherheit zu bringen." Der dumm« Michel hat sich das gemerkt. Wenige Stun den später ist er schon losmarschiert und hat sich in La Fire, Bapaume, Peronne, Albert, Noyons „in Sicherheit gebracht". Das war sehr vernünftig. Und „mit Papier" war die Sache wirklich nicht Ainacht und — die hunderttausend Gefangenen versichern's — von Pappe war die Sache auch nicht! Unsere wackeren Infanteristen haben die Aufforderung eben wörtlich genommen und mit deutscher Gründlichkeit erledigt. Sie sind „mal herübergekommen" und haben gegen „Leute mit Ge wehren und Artillerie" gekäinpft. Denn Artillerie war be» stimmt dabei — sonst könnten wir den „Leuten" keine andert halb Tausend Geschütze abgenommen haben. Ein Unterschied zwischen Ost und West ist natürlich zu konstatieren — darin hat das blitzgescheit« Flugblatt recht —, denn im Osten be drohten wir Petersburg, im Westen hingegen Paris. Das wir fa auch schon ein bißchen beschießen. Aber der Unter schied zwischen dem recht lebhaften Verkehr auf einem Peters burger Bahnhof — damals — und auf einem Pariser Bahn hof heute, soll nach Berichten in neutralen Blättern gar nicht so bedeutend sein. Allerdings, Herr Clemenceau ist immer noch „entzückt" über die Nachrichten von der sich ihm langsam nähernden Front. Vielleicht ist der allzu Be scheidene auch entzückt über das prophetische Flugblatt, das die mit recht so verstorbene Madame de Thebes nicht hübscher und zutreffender hätte stilisieren können; und der entzückte Tiger sorgt dafür, daß der Verfasser dieser wundervollen Prophezeiung Mitglied der Academie Francaise wird; denn wer sich so unsterblich blamjert hat, gehört wirklich unter die „Unsterblichen". Die Vegeisterungsrede, die der zuletzt in den Palmen-Frack Geschlüpfte auf den Neugekürten halten wird, werden mir hoffentlich zu lesen bekommen. Es trifft sich gut, daß gerade — der Marschall Joffre der Festredner sein wird. , Der tl-kosnirieg ma sie Lage an englischen LexMinäusttie Dor einigen Tagen, so schreibt die Zeitschrift „Spinner und Weber", hatten wir Gelegenheit, einen aus englischer Zivilgefangenschaft zurückgekehrten deutschen Großkaufmamr, der über langjährige Ausländserfahrungen verfügt und in England vielfach mit der Bevölkerung in Berührung gekom men ist, über seine Eindrücke zu befragen. Dieser Herr vertrat mit großem Nachdruck die Ansicht, daß die Wirkungen des ll-Bootkrieges auf das englische Wirtschaftsleben bei uns in Deutschland noch stark unterschätzt würden. Während bis etwa Weihnachten 1917 die Knappheit und Teuerung PH im wesentlichen auf einzelne Lebensmittel beschränkt habe, sei neuerdings die gleiche Erscheinung bei fast allen Waren eingetreten. Selbst diejenigen Artikel, für die England früher tonangebend gewesen H, könne man vielfach gar nicht mehr oder doch nur zu unerhört hohen Preisen erhalten. Insbeson dere habe die verminderte und schließlich wohl fast ganz stockende Einfuhr von 'Baumwolle, Wolle, Flachs usw. dazu geführt, daß die Textilindustrie in weitem Maße lahmgelegt wurde. Stoffe seien äußerst knapp und Anzüge nur für ein Vielfaches des Friedenspreises zu erhalten. Unser Gewährs mann, der während des Krieges unter anderem auch in Amerika gewesen ist und interessante Bemerkungen über die dortige Stimmung machte, ist der Ansicht, daß der wirtschaftliche Zusammenbruch Englands weit näher ist, als die meisten glauben. Es komme nur darauf an, daß Deutschland durch halte, was uns entschieden leichter fallen werde als den ver wöhnten, schon heute stärker als wir betroffenen Engländern. — Wir schließen uns der von dem Herrn in durchaus über zeugender Form vorgetragenen Ansicht gern an und möchten daran die Er wartung knüpfen, daß besonders die deutsche Textilindustrie, die in bewundernswerter Anpassung an die Kriegsnotwendigkeiten bereits so Großes geleistet hat, durch eifrige Beteiligung an der neuen Kriegsanleihe das Ihrige tun wird, um die englische Konkurrenz auf dem Weltmarkt für immer zu schlagen. hp. ver Milkrieg Deutscher Abendbertcht wtb Berlin, 5. April, abends. (Amtlich.) Artilleriekämpfe und örtliche Jnfanteriegefechte beider seits der Somme. Auf dem Westufer der Avre scheiterten stark« französische Gegenangriffe. Lebhafte Feuertätigkeit vor Verdun. T»ge«bertcht Admiralstab«« wtb (Amtlich.) Berlin, 5. 4. Eines unserer Unterseeboote hat unter der bewährten Führung des Oberleutnants zur See Lohs den feindlichen Transportverkehr zwischen Frank reich und England durch Vernichtung von 6 Dampfern und 2 Seglern mit zusammen 22 000 Brt. geschädigt. Die Mehr zahl der Dampfer wurde im östlichen Teil des Aermelkanals versenkt. Es ist anzunehmen, daß ihre Ladung vorwiegend aus wertvollem Kriegsmaterial bestand. Unter den Schiffen waren 3 englische Dampfer von 4000 bis 6000 Brt. Namentlich festgestellt wurde der eng lische Tankdampfer „Sequoye" (5263 Brt.) und die fran zösischen Segler „Aroor" und „Anne Pvomre". Der Chef des Admiralstabes der Marine. — i ! .!!!!. Westen w Am 4. April 3 Uhr morgens holte die deutsche Führung auf dem Südteil des Hauptkampffeldes zu einem neuen Schlag« aus. Tagelanges Regenwetter hat die Boden- und Wegeverhältnisse denkbar ungünstig gestaltet. Trotz der großen hierdurch entstandenen Geländeschwierig- keite» hatte der Angriff vollen Erfolg. Die zwischen Somme und Grioesnrs dicht massierten feindlichen Divisionen sind durchbrochen. Ein mehrere Kilometer tiefer Raum gewinn wurde erzielt. Bei Abwehr und Gegenstoß erlitt der Feind infolge rücksichtslosen Menscheneinsatzcs allerschwerstc Verluste. Bereits um 11 Uhr vormittags trafen die ersten Ge fangenentransporte ein. 100 Franzosen, die noch 2 Stunden vorher in den Kellern von Mailly Schutz gegen das vernich tende deutsche Artilleriefeuer gesucht hatten, waren die Neste des 53. französischen Regiments, das bis auf die kleine Schar tot, verschüttet oder schwer verwundet ist. Von allen Seiten lausen bestätigende Meldungen über die neuen uner hörten englisch-fra^ösischen Blvtopfer «in. England opfert bewußt die irischen T uppen. Die Ueberreste irischer Divisionen dienten zur Auffüllung anderer Truppenteil«. Da das Eintreffen von neuem Ersatz aus Irland ausgeschlossen ist, lind icke blutigen Verluste der Iren ungeheuer. Höher« irische Offiziere sind der Ansicht, daß der dauernde Einsatz dieser Truppen an den Hauptbrenn punktes des Kampfes absichtlich «»geordnet werde, da Eng land die völlige Aufopferung der irischen Truppen beschlossen habe. Der Kampftag Les 4. April w Nach wechselndem Apr Iwetter fiel starker Regen in der Nacht zum 4.1., bei Tagesanbruch regnete es noch. Um S Uhr 30 Min. vormittags begann die Artillerievorbereitung. Eine Stunde später trat die Infanterie in den verschiedenen Äbschnit- len staffelweise zum Sturm an. Ein harter Kampf entbrannte. Der Gegner hatte in dem das stark gefährdete Amiens decken den Abschnitt einen Angriff erwartet. Zahlreiche Verstärkungen, u. a. Australier, waren herangeholt und zwilchen die anglo- fränkischen Divisionen eingeschoben. Südlich der Somme bildete «in stark ausgebautes, mehrfach verdrahtetes Werk das Zentrum des englischen Widerstandes. Es erlag nach kräftiger Artillerie wirkung dem ersten Ansturm. Dann wurde die englische Stel lung nach Norden aukgewllt. Zwischen den beiden großen Na tionalstraßen nach Amiens war der Kampf besonders schwierig. Hier verfügte der Verteidiger in Ortschaften und Waldstücken über günstige Stützpunkte. Zudem kamen in dem aufgeweichten Boden die Sturmwellen nur langsam vorwärts. Um die Wäl der von Aubercourt wogten erbitterte Kämpfe, bis da« Feuer der deutschen schweren Artillerie den Widerstand der versteckten englischen Maschinengewehrnester brach. Durch Umgehung von Norden wird der Wald genommen. Der Engländer komm in« Weichen, dichte Massen fluten zurück, aus nächster Entfer nung werden sie von deutschen Maschinengewehren reibenweise niedergemäht. Inzwischen ist es Mittag geworden. Noch im mer bat sich das Welter nicht gebessert. Die deutsche Infanterie kämpft nicht minder gegen den tapferen Feind wie gegen Schlamm und Regen. Südlich Moreuil geben Franzosen und Australier keinen Fuß breit Bodens frei. Da weicht weiter südlich der Gegner. Sofort dringen ihm starke deutsche Reserven nach und nehmen Castel. Jefzt müssen auch die Australier zurück. Ehr großer Erfolg ist erzielt, er wiegt doppelt, weil der Gegner in günstiger Verteidigungsstellung mit allen Mitteln gegen den erwarteten deutschen Angriff gerüstet hatte. Die zusammen- aefaßte deutsche Artillerie und da» Feuer der zahlreichen deut schen Maschinengewehre fügte dem zürückgehenden Feinde außer gewöhnlich bohe blutige Verluste zu- w Berkin, 5. 4. Bei den Kämpfen zwischen Somme und Avre am 4 April griffen trotz tiefhängender Wolken und zeit weisen Regens die deutschen Schlachtoeschwader wiederholt in den Erdkampf ein. Sie nahmen westlich und nördlich Nouvel zurückflutende französtiche Infanterie, bei Sourdon abfahrende Batterien und Wagenkolonnen unter wirksamstes Maschinen gewehr- und Bombenfeuer. Am Morgen des S. April warf der Gegner starke Kräfte mit Panzerautos gegen die deutschen Stellungen in Gegend Hainvillers zum Angriff vor. Sie wur den unter hohen Feindoerlusten restlos abgewiesen. w London, 4. 4. Das Kriegsamt teilt mit: Nördlich der Somme keine Veränderung. Südlich der Somme machte der Feind heute früh einen heftigen Angriff auf die eng lischen und französischen Streitkräfte und auf die britische Front. Er machte Fortschritte in Richtung von Hamel und dem Vaire-Walde. Auf der übrigen englischen Front wuroen alle seine Angriffe mit beträchtlichen Verlusten zurückge schlagen. Der Kampf dauert noch fort. Auf der französischen Front gewann der Feind unmittelbar anschließend an unsere zwischen Luce und Avre Boden. Glanzleistung einer deutschen Division w Eine deutsche Division, die erst jetzt aus den Kämpfe» herausgezogen wurde, hat folgende Glanzleistung vollsührt: Sie eroberte unter schwersten Kämpfen innerhalb fünf Tagen die Strecke von St. Quentin bis westlich Somme-Kanal in einer Ausdehnung von 30 Kilometern, und nahm dem Feinde 80 Geschütze, 180 Maschinengewehre, sowie ein schwerstes 30,5-Zentimeter-Motorgeschütz ab. Die Bedienung dieses Riesengeschützes zwang ein einziger Radfahrer, der hinterherfuhr, sich zu ergeben. Dieselbe Division erbeutete ferner zwei Flugzeuge, zahllose Munition, Ausrüstungsgegen stände und Pferde einer ganzen Schwadron. Zu Gefangenen machte sie 50 Offiziere und 1900 Mann. w Englischer Heeresbericht vom 5. April nachmittags. Zwischen dem Luce-Bach und der Somme dauerten schwer« Kämpfe gestern nachmittag bis zu später Abendstunde an. Der Feind setzte starke Kräfte ein und machte wiederholte Angriffe auf unsere Stellungen. Diese Angriffe wurden mit Verlusten für den Feind abgeschlagen, aber unsere Truppen wurden «ine Strecke weit aus Stellungen östlich von Villers und Bretvnneui, welches wir behaupteten, zurückgedrängt. — Richtig gelesen, besagt der Bericht eine Schlappe der Eng länder. w Berkin, 5. 4. Die Franzosen setzen weiterhin die Be schießung von Laon fort; sie wurden noch lebhafter al« an den Vortagen. Infolgedessen wurde auch deutscherseits das Bergel» tungsfeuer auf Reims fortgesetzt. w Genf, 5. 4. Die französische Nordbahn hat, wie die Zeitungen vom Montag melden, am 31. März den Persouen- zugvcrkehr auf der Linie von Paris über Amiens nach Calais, von Clermont an den Verkehr vollständig eingestellt. Die Züge Paris—Calais werden über Abbeville gelenkt. Das Gewerkschaftsblatt „La Bataille" stellt fest, daß bereits zahl reiche Pariser Geschäftsleute und Fabrikanten ihr« Betriebs räume geschlossen und die Hauptstadt verlassen haben, so daß die Zahl der beschäftigungslosen Arbeiter und Arbei terinnen mit jedem Tage zunimmt. Deutsche und englische Flieger-Verluste wl Der englische Funkspruch vom 27. März enthielt einen Nachtrag zum britischen Heeresbericht vom 26. März mit folgen- den Angaben: Die Fliegertätigkeit war gestern sehr groß, 45 deutsche Flugzeuge wurden abgeschossen, 22 mußten in beschä digtem Zustand landen, zwei weitere wurden durch Abwehr feuer heruntergeholt. Zehn unserer Flugzeuge sind nicht zurück gekehrt. — Diese Angaben sind falsch. Das System, die Heimat mit erdichteten deutschen Riesenverlusten über die eigene Nieder lage zu trösten, ist durchsichtig genug. Demnach folgt hier eine Gegenüberstellung der deutschen und feindlichen Verluste im Lustkampf vom 24. bis 27. März 1918: am 24. März: Eigene Verluste: 10 Flugzeuge, Feindliche Verluste: 22 „ am 25. März: Eigene Verluste: ö „ , Feindliche Verluste: 9 „ am 26. März: Eigene Verluste: 9 „ Feindliche Verluste: 12 „ am 27. März: Eigene Verluste: 2 „ Feindliche Verluste: 27 Der italienische Mlnlsterrat über die Enthüllungen Czernins wi Lugano, 6.4. Wie aus Rom gemeldet wird, beschättlgt sich der italienische Ministerrat sehr eingehend mit den Ent hüllungen Czernins. Es wurde hervorgehoben, daß dadurch die politische Lage eine wesentliche Aenderung erfahren könne. Auch sei die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß di« deutschen West- front-Erfolae bedeutende Rückwirkung auf Italien Hervorrufen könnten. Wie verlautet, herrscht unter den italienischen Staats männern da« Gefühl vor, daß die Alliierten Italien gegenüber nicht mehr die genügende Solidarität bezeugten. Die ganz« Situation Italien» fange an, unhaltbar zu werden. Osten Zurückziehung der Truppen au» Rumänien o Wien, 6. 4. Der Bukarester Berichterstatter de« „Pesti Napolo" meldet, daß kurz nach der Unterzeichnung des Friedens- Vertrages die Truppen des Vierbundes die besetzten Gebiete Rumäniens räumen werden. Nur die zur Sicherung unserer wirtschaftlichen Interessen bestimmten Divisionen werden zurück- bleiben. Aus Bukarest und den größeren Städten werden unsere Truppen schon früher zurückgezogen werden. Die militärischen und wirtschaftlichen Ämter werden von Bukarest nach Ploesti verlegt Russische Hilfe für die finnlandischen Revolutionäre os Lugano, 6. 4. Nach einer Meldung de» »Corriere della Sera" «klärte der Petersburger Volkskommissar Zinovleff, daß die leninistische Regierung den finnländischen Revolutionären ihre militärische Hilfe nicht verweigern könne. Da« deutsche Ultimatum an die Leninisten bedeute deshalb die Wiederaufnahme des Kampfes. u » „ick Ereignisse zur See Ein russischer Panzerkreuzer gesunken s Basel, 5. 4. Der russische Panzerkreuzer „Admiral Ma karow" lief im Eingang des Hafens von Reval auf eine Mine und sank. Der „Admiral Makarow" stammte aus dem Jahre 1907, hatte eine Wasserverdrängung von 8000 Tonnen und erreichte eine Schnelligkeit von 21 Seemeilen. Seine Bestückung bestand aus zwei 20,3, acht 15, zwanzig 7,5-Zentimeter-Geschützen und 2 Torpedorohren; seine Besatzung zählte 593 Köpfe. Meile poliülcde Necdricdt« Eine Erklärung des Abgeordneten Dr. Ablaß pd Hirschberg, 6. 4. In einer öffentlichen Versammlung in Hirschberg erklärte der fortschrittlich« Reichstagsabgeordnete Dr. .Ablaß: Die Friedensschlüsse im Osten wie die hierbei erzielten Erfolge seien «ine Rechtfertigung für den Reichstag und seine auswärtige Politik, aber die Friedensresolution sei kein unabänderliches Programm. Nachdem noch vor der Offensive die Feinde das Friedensangebot des Reichs kanzlers abgelehnt Hütten, müßten wir von den Feinden Rechen schaft fordern für all das Gut und Blut, das jetzt noch ver gossen wird. Wir seien nicht mehr an unsere früheren Ver pflichtungen gebunden. pd Berlin, 6. 4. Clemenceau will angeblich auf die Rede Czernins Anfang nächster Woche in der Kammer antworten. Oesterreich-Ungam c pö Bukarest, 5. 4. Das „Bukarester Tagblatt" ver öffentlicht folgende mit Rücksicht auf den Charakter des Blat tes als amtlich anzusehende Mitteilung: In den letzten Tagen wurde bei uns von verschiedenen Seiten angefragt, ob nach Unterzeichnung des Friedens die militärischen Behörden der verbündeten Staaten das Land sofort verlassen werden. Von zuständiger Seite erfahren wir, daß auch nach Unterzeichnung des Vertrages die militärischen Stellen sowohl in Bukarest als auch in der Provinz ihre Arbeiten fortsetzen werden. Die rumänische Bevölkerung hat den Anordnungen der mili tärischen Stellen nach wie vor unbedingten Gehorsam zu leisten. Clemenceau« Friedensfühler ohne Wissen Italien» erfolgt. p Zürich, 5. 4. „Secolo" und andere Mailänder Blätter schreiben zu der Rede Czernins, daß, falls eine Frtedensansrage Llemenceaus tatsächlich an ihn gerichtet worden ist, diese ohne Wißen und Billigung Italiens erfolgt sei. Schweden p Kopenhagen, s. 4. (Prwat-Telegramm.) „National Tidende" meldet au« Malmö: Dem Blatte „Snällposten" zu folge hat die deutsche Regierung der schwedischen Gesandtschaft m Berlin mitgeteilt, daß sie der Brotgetreideausfuhr au» der Ukraine nach Schweden wohlwollend gegenüberstehe. Wenn die Mittelmächte und die Ukraine ihren Bedarf gedeckt hätten, werde die deutsche Regierung mit Schweden wegen Ueberlassung des Getreideüb rschusses verhandeln. > wa Amsterdam, 8.4. Limes" veröffentlichen Telegramm« aus Washington über die Vorbereitungen für dm Tramport nach Europa. Der PräNdent beabsichtigt, als Oberbefehlshaber alle Truppen die ausgebildet seim, mit größter Eiler nach Euro»^ zu senden. Die Fiedensgeneigtheft Frankreich» und England» ^vr der Weftoffensive wf Einem int«esiu..ten Bericht au» London läßt sich ent nehmen, daß die Friedensforderungen vor, der Westokfenstve über den bloßen Annäherungscharakter zum Sonderfrieden hinan»- gingen, Es scheint sich zu bestätigen, daß in englischen, und amerikanischen Kreisen Geneigtheit zur Herbeiführung ein« v«- söhnlichen Ausspracye vorhanden war, daß jedoch jeder An näherungsversuch der Kriegführenden an der Hartnäckigkeit Clemenceaus scheitert«, der sich dann darauf verließ, Oesterreich von Deutschland zu trennen. Japan will nicht wj Bern, 5. 4. „Malin" meldet aus Neuyork: Eine hoch stehende japanische Persönlichkeit in Washington erklärte, Japan verweigere jede Teilnahme am Kriege in Europa. Ein ^erartlges Projekt sei infolge der großen Entfernungen vollkommen un durchführbar. A« hei»« mul Meriamt Frankenberg, den 6. April 1918. , Kriegsauszeichnungen Mit dem Eisernen Krenz 1. Klasse wurde ausgezeichnet: Leutnant und Adjutant Paul Ranft aus Frankenberg, Kassierer der Vereinsbank Frankenberg. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse wurde ausgrz«Ichnet: Gefreiter Johannes Rudo lphbei einer M.-G.-Komp., Sohn des H. Theodor Rudolph, Mittelstr. 8; er ist schon im Be sitze des Fr.-Aug.-Med. Gefreiter (Pionier) Karl Kühn, Töpferstr. 17; ist bereits im Besitz« der Fr.-Aug.°Med. Telephonist Mar Brettschneider, Sortiermeister, wohn haft Reichsstr. 26s. Seine beiden im Westen stehenden Söhne erwarben sich gleichfalls das Eisern« Kreuz. Gefreiter Richard Mierisch, Inhaber der Germania-Dro gerie; hat bereits die Fr.-Aug.-Med. i. Br. Mit der Friedr^August-Med. i. Br. wurde ausgezeichnet: Sanitäter Kurt Baumann beim 2. K. S. Feldart.-Reg. 28; «r wurde außerdem zum Unteroffizier befördert. Er ist der Sohn des H. Malermeister Bitterlich hier. f g Don Beginn des Krieges an hat unser „Tageblatt" die Sensationslust und die unhaltbaren Gerüchte bekämpft, die teils von auswä. ts kommend, teils hier entstanden, di« Fa milien der im Felde stehenden Söhne aus Stadt und Land beängstigen und erschrecken. Wohl ist «s tief bedauerlich, wenn nach und nach so viele Botschaften eingegangen sind, die den Tod oder die Verwundung lieber Söhne und Brüder meldeten! Aber wozu die Aufregung noch künstlich steigern durch gewaltige Ueberteibungen? So wurde vorgestern und gestern allen Ernstes erzählt, „beim hiesigen Postamt lagerten' 18 Todesnachrichten aus den lehtwöchigen Kämpfen an der Westfront, sie würden aber nicht mit einem Mal« herau«- aegeden" — und das Merkwürdigste dabei ist, daß selbst Leut«, die sonst sehr klug sein wollen und sich «haben über