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wtb (Amtlich.) Grohes Hauptquartier, 21. Januar 1918. Westlicher Kriegsschauplatz Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht Nordöstlich und östlich von Ipern sowie an der Front von Lens—Epehy hielt gesteigerte Artillerietätigkeit an. Süd lich von Vcndhuille blieben bei Abwehr eines englischen Vor stoßes Gefangene in unserer Hand. Heeresgruppe Deutscher Kronprinz In einzelnen Abschnitten der Champagne und zu beiden Seilen der Maas Kampstätigkeit der Artillerien. Nordwest lich von Reims und in den Argonnen hatten Heinere Unter nehmungen unserer Erkundungsabteilungen Erfolg. In den beiden letzten Tagen wurden 11 feindliche Flug zeuge und ein Fesselballon abgeschossen. Oestlicher Kriegsschauplatz , Nichts Neues. Macedontsche Front Zwischen Vardar und Dojransee lebte das Artillerie- feuer zeitweilig auf. In der Struma-Ebene kam es mehrfach zu Vürfeldkämpfen, die für die Bulgaren erfolgreich verliefen. Jt«Ii«nische Front Keine besonderen Ereignisse. Dee Ertz« Generalquaetsermtifter: Lubendorfs. Umtriebe zu verfolgen, mögen sie nun bonapartistische oder monarchistische sein oder von einem Bürger herrühren, dem es einsallen sollte, zu seinem permönlichen Vorteil gegen die . Republik Verschwörungen anzuzetteln. Der Teil der Tages ordnung, welcher der Regierung das Vertrauen aussprach, wurde mit 404 gegen 1 Stimme angenommen und darauf die Sitzung aufgehoben. , Westen w An der We st front-hat sich die Artillerietätigkeit an vielen Stellen gegen di« Vortage gesteigert, am 19. nahm sie in Sonderheit'an der englichsen Westfront zu, wo sie mit starken Feuerüberfällen schwerer Kaliber bis in die späten Nachtstunden dauerte und teilweise bis tief in das Hmter- gelände einschlug. Mit besonderer Planmäßigkeit lag das Feuer auf unseren Stellungen am Ipernbogen beiderseits der Lys, am La Bassee-Kanal, sowie zwischen Lens und St. Quentin. Reger Flugbetrieb hielt bis zum Abend an- diesen Fronten an. Dünkirchen wurde von uns mit be obachtetem guten Erfolg mit Bomben belegt. Feind liche Patrouillen, die durch das verschlammte Gelände und das wassergefüllte Trichterfeld sich mühsam unserer Stellung zu nähern versuchten, wurden durch unser Feuer zurückgetrieben. Nur östlich von Caissons brach yach kurzem Feuer eine starke feindliche Abteilung gegen unsere Posten vor und mutzte auch hier mit blutigen Köpfen in ihre Ausgangsstellung zurückflüchten., Auch beiderseits der Maas nahm bei guter Sicht das Feuer zu, besonders in der Gegend nördlich von Samogneur. Tumulte in der französischen Kammer wi Paris, 19. Januar. Wie aus ausführlichen Berichten der Lyoner Presse über die gestrige Kammersitzung zu ent nehmen ist, verlief diese von Anfang his zu Ende unter ungeheurer Erregung. Bon der ersten Interpellation Poncets bis zur letzten kam es zu ständigen Zusammenstützen zwischen den Royalisten und Sozialisten. Der'Kammerpräsident hob die Sitzung aps und ordnete die Räumung der Tribünen an. Als Pugliesi Conti von der Rednertribüne unwillig herab stieg, stürzte^ sich der Sozialist Mayeras auf ihn. Eine glotze Anzahl Deputierter und Diener des Hauses versuchten, die Kämpfenden zu trennen. Es kam zu einem regelrechten all gemeinen Handgemenge. In den Tumult hinein ertönte die Alarmglocke der Kammer. Die Räumung der Kammer, 'des Sitzungssaales, der Tribünen und der. Wandelgänge konnte nur langsam erfolgen.. Die Türen des Sitzungssaales wur dest verriegelt und die Sitzung nach dreiviertelstündiger Unter brechung wieder ausgenommen. Nach einer Meldung der Agence Havas griff im Laufe' der Kammers'.tzung Pugliesi Conti di- Sozialisten an, worauf der Präsident ihm das Wort entzog und die Sitzung^ für einige Mitluten äufhob. Nach Wiedereröffnung der Sitzung nahm die Kammer «ine von der Regierung gebilligte Tages- stieme voMNcde NacdNckiep Dem scheidenden Chef des Zinilkabinetts v. Valentini übersandte der Kaiser ein ganz ungewöhnlich herz liches Handschreiben, in dem er den verdienten Beamten seinen Freund nennt und seiner ewigen Dankbarkeit versichert. ' Der Vorstotz gegen den Fürsten Bülow durch das „Wiener Fremdenblatt" wird in den amtlichen Ber liner Kreisen durchaus mißbilligt. Eine Absicht des Fürsten, v. Kühlmann Schwierigkeiten zu bereiten oder an dessen Stelle zu treten, ist laut „Nordd. Mg. Ztg." in Berlin nicht bekannt. Sollten derartige Gerüchte von Leuten verbreitet werden, die es sich zür Aufgabe gestellt zu haben scheinen, unseren Unter händler in Brest-Litowsk in der öffentlichen Meinung herab zusetzen uNd ihm bei Erfüllung seiner schweren Aufgabe Schwierigkeiten zu bereiten, so steht Fürst Bülow diesem Treiben fern. . / Keine Kohlen für Italien h Perlin, 21. Jan. In der süddeutschen Presse befindet sich die Nachricht, daß Deutschland nicht nur an die Schweiz, sondern auch an Italien Kohlen liefere, und daß insbesondere die in der Schweiz aus Deutschland eingegangenen Kohlensen- dunaen nach Italien umgeladen werden. Diese Mitteilung ist falsch. Dab Deutschland nach Italien keine Kohlen liefert, ist selbstverständlich. Dafür, daß nach der Schweiz gelieferte Kohlen Nicht nach Italien weitergehen, ist unbedingte Vorsorge getroffen. Flanderns Selbstständigkeit p Brüssel, 20. Januar. Das Zentralflämische Presse büro veröffentlicht folgende Mitteilung de» Rates von Flan dern: Entsprechend dem in seinen ersten Kundgebungen vor Jahresfrist aufgestellten Ziel hat der Rat von Flandern in einer allgemeinen Versammlung am 22. Dezember 1917 feier lich und einstimmig Flanderns volle Selbstständigkeit be schlossen. In Verfolg dieser Erklärung legt der Rat von Flandern ihm von der flämischen Landeskagung am 4. Februar 1917 übertragenes Mandat nieder und wird.sich einer Neu wahl unterziehen. v Berlin. Die politische Debatte im Hauptausschuß des Reichstages wird voraussichtlich am Donnerstag wieder aus genommen werden. Staatssekretär v. Kühlmann trifft heute abend in Berlin ein; es wird erwartet, datz er auch alsbald mit den Parteiführern über die Ergebnisse und Aussichten in Brest- Litowsk sprechen wird. Spanien ps Alicante, 20. Januar. Amtlich wird gemeldet: Ein Straßenauslauf veranlaßte die Arbeiter zur Niederlegung der Arbeit. Die Menge stürmte Läden und Privathäuser. Die Gendarmerie wollte die Menge zerstreuen und machte von der Feuerwaffe Gebrauch. 3 Männer wurden getötet, 3 schwer ver letzt, ebenso eine Frau, 2 Männer sind leicht verwundet. — Alicante, eine am Mittelmeer gelegene Provinz-Hauptstadt, zählt über S0000 Einwohner. Otsterreich-Ungarn pö Wien, 21. Januar. Die gemeldeten Teilstreils in Wien,u»d anderen Städten Oesterreichs sind nach kurzer Dauer durch Verständigung beigelegt worden. Die Arbeit wurde heute morgen in allen Betrieben wieder ausgenommein Truppen durch Jassy verlangt. Ein griechisch« Hilferuf nach Brest-Litowsk r Bern, 21. Januar. Die „Agence Hellenique" hat an die Friedensdelegationen in Brest-Litowsk einen Appell gerichtet. Sie erhebt al« unabhängige griechische Presseagentur ihre Stimme für da» griechische Volks da» heute nicht m der Lage lei, seinen Wunsch zu äußern. Die „Agence Hellenique" ersucht die Delegationen, ihre Aufmerksamkeit auch auf die griechischen Wünsche zu richten, die besonders in der Räumung der griechi schen Gebiete, der Abschaffung des venizelistischen Regiments und der Annullierung aller Schutzverträge.und der vollen Wiederherstellung Griechenlands bestanden. Meldung ist «in« böswillige Erfindung, welche zu d«m Zwecke ordnung Paisant an, in welcher es heißt: Die Kammer drückt verbreitet wird, di« Friedensverhandlungen zu stören. ihr Vertrauen zur Regierung aus, daß diese die republika- Rukland und Wimänie» ' ! Nischen Einrichtungen durch strenge Anwendung des Gesetzes r Petersburg, 19. Januar. (Meldung des Reuterschen MZen werde und geht zur Tagesordnung über. Clemenceau Büros.) Eine Zeitung meldet, datz der Befehl des Volks- - ^^te.die^ ^^toffe^. beauftragten, den König von Rumänien zu verhaften, sich bestätige Der revolutionäre Ausschuß der 9. russischen Armee sandte den rumänischen Militärbehörden ein Ultimatum init 2 Stunden Frist, in welchem er freien Durchzug der russischen Bdrgerkriegsstimmuna in Frankreich. wi Genf, 21. Januar. Die Kommentare der französischen Presse über die stürmische Kammersitzung atmen Bürgerkriegs- stimmung; von unerhörter Heftigkeit getragen, greifen dle Blätter der verschiedenen Richtungen einander an. Starke Angriffe werden gegen den Ministerpräsidenten gerichtet. Oke Nutzlosigkeit des Salonikihntemehmens einaestanden. we Bern, 21. Januar. Der Kriegsrat von Versailles er örterte dieser Lage eine Denkschrift, die nach französischen Zei tungen die Zurückziehung der Truppen aus Saloniki eindring lich empfiehlt. Die englischen Vertreter setzten sich für den Vor schlag ein. Auch Amerika lehnt es ab, Teile feiner Truppen nach Saloniki gehen zu lassrn. , —- ^ . ! , ' Ereignisse zur See s Amsterdum, 19. Januar. „Tekgraaf" meldet aus Hoek van Holland, daß der 1917 in Rotterdam erbaute Dampfer „Hilda Leo" (1326 Bruttoregistertonnen) am 25. Dezember im Kanal torpediert wurde, s Rotterdam, 19. Januar. „Measbode" '.neidet: Der amerikanische Dampfer-„Teras" (66b/ Bruttoregistertonnen) ist nach einem Zusammenstoß gesunken. s Rotterdam, 20. Januar. „Maasbode" meldet: Der frühere ungarische, jetzt unter französischer Flagge fahrende Dampfer „Tibor" (277 Bruttoregistertonnen), welcher eine Ladung Benzin führte, wurde im Hafen von Port Said durch Feuer zerstört. s Paris, 19. Januar. Der spanische Dampfer „Donna Nova" wurde ani 15. d. M. im Mittelmeer torpediert. Das Schiff konnte nach dem Hafen geschleppt werden. -wr heimai uns oamisna . Frankenberg, den 21. Janustr 1918. f* Vom Sonntag. In diesem Winter hat anscheinend nur der Wechsel Bestand. Der.Wärmeunterschied in letzter Zeit stellte sich, auf rund 30 Grad. Gestern nahm die Lust eine Wärme an, die der Menschheit, den Vorfrühling vor täuschte und sie in Scharen hinauslockte ins Freie. Der Mantel wurde einem unter der wärmenden Sonne lästig, man nahm ihn deshalb übern Arm und wanderte hinaus, als ob es. einen Osterspaziergan gelte. Gegen Abend ließ die Frühlingsluft nach, Freund Blasius blies mit vollen Backen und brachte wieder leichten Frost. Der gestrige Sonn tag war der Fabian- und Sebastiantag. Dieser Tag gilt in der ländlichen Bevölkerung Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz als-die Zeit, in der die Starrheit der Natur nach- läßt und überall in den Bäumen und Sträuchern eine geheim nisvolle Bewegung vvr sich geht. Mögen auch noch Kälte und Schnee drohen, in Baum und Strauch steigt doch bereits wie der der Saft in die Höhe, und wie die Sonn« wieder höher zu steigen beginnt, so setzt auch draußen in der Natur der Kreis lauf in feinen ersten Anfängen von neuem ein. Es gibt ver schiedene Sprichwörter, die alle darauf Hinweisen. So heißt «s im Elsaß: „Am Fabian und Sebastian fange d' Bäum ze saften an", und in Mecklenburg sagen die Landleute: „Fabian Sebastian lat den East in die Böm gan". I» früheren Zeiten war der Sebastiantag «in Volksfesttug; den» der heilige Sebastian war der Schutzheilig« der Schützengilden, und sein Namenstag wurde von den Schützen überall m-t lau ter Fröhlichkeit gefeiert. fa Albrrtzwelgvereln. Am vergangenen Sonntag haben sich km Stadtkrankenhaus hier in Gegenwart von mehreren Ml MMMg D««tsch« Keeresberrcht« wtb Berlin, 19. Januar, «b-Mds. (Amtlich.) Lebhafte Artillerietätigkeit im Ppernbogen. Bon den anderen Fronten nichts Neues. * ' wtb (Amtlich.) Großes Hauptquartier, 20. Januar 1917. W«ftltche«^Kxl««»lcha«pl»tz Ostende wurde von See her beschossen. Heftige Artillerie- kämpfe dauerten im Stellungsbogen nordöstlich von Ppern bis spät in die Nacht hinein an. - Zu beiden Seiten der Lys, am La Bassee-Kanal, sowie zwischen Lens und St. Quentin hat die Gefechtstätigleit zug«nommen. Mit besonderer Stärke lag englisches Feuer tagsüber auf unseren Stellungen südlich von der Scarpe. "Die französische Artillerie war in wenigen Abschnitten lebhaft. Feuersteigerung trat zeitweilig im Measgebiet, sowie nördlich und südlich vom Rhein-Mame-Kanal ein. O«ftltchee Kriegsschauplatz Nichts Neues. An der Makedonischen and italienischen Front ist die Lage weiter unverändert. i w^b Berlin, 20. Januar, abends. (Amtlich.) Von den Kriegsschauplätzen nichts Neues. Ta-esberlch« de» «dmlealftatie» 32090 Tonnen versenkt! w Berlin, 19. Januar. (Amtlich.) Eines unser« Unter seeboote, Kommandant Kapitänleutnant Dieckmann, hatkiicz- lich 6 durchweg bewaffnete Dampfer mit rund 32000 Brutto- registertonnen vernichtet. Die Mehrzahl der Schiff« wurde in der Irischen See, teil« einzeln, teils in Eeleitziigen unter starker Sicherung fahrend, abgeschossen, unter ihnen ehr etwa 12000 Tonnen großer Danipser ähnlich dem Aftic-Typ der Whitt-Star-Line. D«r Chef des Admiralstabes der Marine. wtb (Amtlich.) Berlin, 20. Januar. Im westlichen Teil des Sperrgebietes um England fügten unsere rastlos tätige» U-Boote den Gegnern «inen Verlust von 19 000 Bruttoregister tonnen Handelsschiffsraum zu. Die Mehrzahl der Schiffe wurde im AerNrel- und St. Georgskana! unter stärkster feind licher Gegenwirkung vernichtet. Unter den Schiffen befanoen sich 3 größere Dampfer von über 4000 Tonnen. Ein Schiff konnte als der englische Dampfer „Lolmere", der mit Kohlen nach Afrika unterwegs war, festgestellt werden. . § ' Der Chef des Admiralstabes der Marine. Oesterretchisch-ua,arischer Tagesbericht wtb Wien, 19. Januar. Amtlich wird gemeldet: , Keine Ereignisse. , wtb Wien, 20. Januar. Amtlich wird gemeldet: Keine Ereignisse von Belang. Der Chef des Generalstab«. Mitgliedern des ^Vorstandes ^des Alberizweigvereins, von Schwestern und Hilssschwestern unter Leitung des Schrift führer» de» Vereins, des Herrn Bürgermeister Dr. Irmer, durch den Krankenarzi, Herrn Sanitätsrat Dr. Költzsch, der Hilfs- schwesternprüsung die Helferinnen vom Roten Kreuz, Fräulein Gertrud Günthex und Fräulein Martha Lippert, und der Helferinnenprüsung die freiwilligen Krankenpflegerinnen Fräu lein Käthe Beyer, Fräulein Marie Höckner und Fräulein Dora Siegel, sämtlich hier, mit bestem Ersolg unterzogen. Die Prüfung ergab sowohl nach der theoretischen wie praktischen Seite, daß den Pflegerinnen eine gründliche Ausbildung zuteil geworden war. — Bemerkt sei im Anschluß hieran, daß von den hier ausgebildeten Hilfsschwestern zwei, Fräulein Elfriede Reu pert und Fräulein Käthe Schmidt, seit längerer Zeit in Galizien in Etappen - Lazaretten zur Dlenstleiftung herange zogen sind. s Vierzehntsgig« Einziehung weiterer Züge. Damit es den Ehenbahnen ermöglicht wird, auf einige Zeit mit alle» ihnen irgend zur Verfügung stehenden Mitteln den Güterverkehr zu bedienen, wird, wie auf allen deutschen Eifenbahnen, so auch in Sachsen der Personenverkehr vom 22. Januar bis mit 4. Februar noch eine weitere Einschränkung erfahren. Die ausfallenden Züge sind aus den Anschlägen aus den Stationen zu ersehen. — Die Einschränkungen des Sonn- und Festtagsverkehr», die seit dem 18. November 1917 gilt, und die am 13. Januar d. I. «ingesührte vorübergehende Einziehung einer größeren Zahl vor« Zügen auch an Werktagen wird durch die neue zweiwöchige Zugseinschränkung nicht berührt, sondern gilt zunächst (auch über den 4. Febrnar hinaus) weiter. la Besitzsteu«. Die am 10. d. M. fällig gewesene Besitz steuer ist zur Vermeidung von Liahakosten sofort abzusühren. 's Zum Kampf gegen die Sperling-plage hat auch das DHfyche Ministerium jetzt erneut aufgesordert. In Hinsicht da rauf, daß die Sperlinge seit Kriegsausbruch besonders die Saat felder und die Obst- und Gemüsepflanzen heimsuchen, müsse eine Beseitigung der Sperlinge angestrebi werden. Für eineu ge fangenen Sperling wird bis 30. April aus Staatsmitteln eine Prämie von S Psg. gezahlt. Als Beweis sind der Kopf oder die Fänge abzuliesern Die Vertilgung soll geschehen durch Zer stören der Sperlingsbruten, durch Einfangen mit Netzen oder durch Abschuß, wozu aber nur zu- flüssigen Leuten die Geneh- /migung erteilt werden kannr frk Versorgung der Gelungenen in Frankreich bezw. Italien mit Liebesgaben. Der Landesausschuß des Roren Kreuzes in Dresden, Zinzendorsstraße 17, teilt uns mit: Infolge eingetretener Ausfuhrschwierigkeiten können für Gefangene m Frankreich bezw. Italien Bestellungen auf die in den Merkblät tern des Landesausschusses verzeichneten Normalpakete ivi, ivil, OLL, 81V, WR und 8WK sowie aus die Speziulartikel Nr. 1—13 und 23—28 des Bestelldienstes bis auf weiteres nicht mehr an genommen werden. Die Annahme von Bestellungen auf die Normalpakete 81, 811, Ri und R11 und auf die Spezi ulartikel Nr. 14—22» kann nur unter Vorbehalt erfolgen, da die zur Aus fuhr zugelassene Menge durck Bestellungen gedeckt ist. s Die 10- und S-Pfg.-Stücke aus Nickel verlieren ihrs Gültigkeit, da sie ringezogen werden sollen. Die staatlichen und Gemeindekassen sind deshalb angewiesen worden, die bei ihnen im Bestand befindlichen, sowie die eingehenden Stücke aus Nickel nicht mehr zu verausgaben, sondern der nächsten Reichsbankstelle zuzuführen. f" Di« vsrluitttste Nr. 479 nennt aus hiesiger Gegend: Beyer, Georg, Gefr., 23. 9., Frankenberg, vermißt. f Schiefer, Paul, Gefr., 13. ö., Ebersdorf, gefallen. Frenzel, Walter, 26. S., FrankeNherg, bish. vermißt, i. Gefgscht. — Zwickau. Eine Stiftung von 5000 Mark hat der im vergangenen Jahre hier verstorbene Kaufmann Friedrich Emil Wunderlich der Katharinenkirche zur Ausstattung ariner Konfir manden hinterlaßen. - - Löbau, Privatmann August Wilhelm Endert und Jo hanna Marie. Endert vermachten der Stadt 10000 Mark als Endert-Oliva-Stistung, deren Zinsen zum größten Teil Bedürf tigen der Stadt zukommen fallen. . — Leipzig. In den frühesten Morgenstunden des Freitag ist von Dieben in ein Weih- und Wollwarengefchäft in der Aeußeren Höllischen Straße in Leipzig eingebrochen worden, wobei eine große Anzahl Blusen, Pelzgarnituren, Frauenwäsche, Stoff und noch vieles andere (auch 200 Mark bares Geld) im Gesamtwerte von über 7000 Mark gestohlen worden ist. — Mittweida. Zu der Entdeckung des Mörders, der den Mord bei Schweikershain verübte, führte folgender Vorgang: Am Tage des Mordes wurde von der Bahnhosswirtin zu Schweilershain ein Handschuh gesunden, dessen nähere Unter suchung ergab, daß er aps der Anstatt Waldheim stammte und von einem der in der Irrenanstalt schon länger untergebrachten Sträslinge herrührte. Es wurde ermittelt, daß der Sträfling am Tage des Mordes mit einem anderen zusammen in Zivil kleidung von einem Pfleger ausgeführt worden ist. Sie fuhren mit dem Personenzug nach Schweikershain, trennten sich dort und schlugen verschiedene Wege ein. Der des Mordes verdäch tige Mann ist in der Nähe der Mordstelle gesehen worden. Zweifellos ist die so weitgehende Bewegungsfreiheit der Zucht häusler auf die Pflichtverletzung des betreffenden Pflegers zu rückzuführen. In der Zelle des Verdächtigen hat man ein mit Blut beflecktes Messer vorgefunden. Auch sollen sich auf dem Zivilanzug Blutspuren befinden. — Planen. Das seit dem 31. Dezember v. Js. vermißte 13 Jahre alte Schulmädchen Gertrud Löser von hier hat sich noch nicht wieder zu Hause eingesunden, und es ist auch über seinen Aufenthalt noch nichts in Erfahrung zu bringen gewesen. Der Mutter hatte es vor einigen Tagen geschrieben, daß es hier eine Auiwqrtrstelle gesunden habe und erst zurückkommen werde, wenn es seine Schulden bezahlt habe? ' Vermischt« " Saarbrücken, 19. Januqr. Die Aufräumungsarbeiten an der Eisenbahnunfallstelle bet Kirn haben ergeben, daß dis Zahl der Opfer glücklicherweise nicht so groß ist wie ursprünglich befürchtet wurde. Es sind 23 Leichen geborgen, darunter elf Soldaten. Vermißt werden bis jetzt noch 2 Personen. Ferner sind 19 Schwer- und 10 Leichtverletzte in dem Lazarett in Kreuz nach in Behandlung.