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Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger : 22.01.1918
- Erscheinungsdatum
- 1918-01-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1786999250-191801223
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1786999250-19180122
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1786999250-19180122
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Frankenberger Tageblatt, Bezirks-Anzeiger
-
Jahr
1918
-
Monat
1918-01
- Tag 1918-01-22
-
Monat
1918-01
-
Jahr
1918
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erste offizielle Sitzung auf Sonnabend vormittag 11 Uhr fest. ros Womeler tief in ?ort«giMcb-Oltasrika Nach einer am 27. Dezember in Lissabon eingegangenen Drahtmeldung aus Mozambique haben deutsche Patrouillen den Lurio überschritten. Der Lurio ist der Grenzfluß zwischen den beiden portugiesischen Bezirken Mozambique und Nyassa und verläuft in einer Entfernung von etwa 300 Kilometern pa rallel Zqm Rovuma, der die Nordgrenze von Portugiesisch- Ostafrika bildet. Aus dieser Meldung ergibt sich also, daß unsere Truppen bereits 300 Kilometer im portugiesischen Gebiet vvrgedrungen sind. Ueber die bisherigen Kämpfe auf dem portugiesischen Gebiet liegen jetzt einige neue Meldungen aus portugiesischen Zeitungen vor, durch die die früheren portugiesischen Meldun gen in einigen Punkten ergänzt werden. Der portugiesische Oberbefehlshaber meldet über das schon einige Zeit zurück liegende Gefecht bei Ngomano, das wohl als Durchbruchs gefecht durch die portugiesische Grenzsicherung anzusehen ist: „Zn dem letzten Gefecht bei Ngomano sind 12 Maschinen- - gewehce verlorengegangen. Der Gesundheitszustand der Expe dition ist heikel. Es herrscht großer Pferdemangel. Ich bitte um sofortige Ermächtigung: in Transvaal Pferde anzukauten." Aeber das spätere Gefecht in den Mkula-Bergen berichtet der portugiesische Oberbefehlshaber: , „Stach dem Gefecht von Ngomano kam der Feind in zwei Kolonnen den Luginda (Ludschende) herauf, in der Richtung auf die Berge von Mkula und von Nangnar, wo der Haupt mann Francisco Cürado während des Gefechtes bei Ngomano . mit 250 Eingeborenen und 5 Maschinengewehren stand. Die erst» Kolonne griff am 3. Dezember den Hauptmann Curado an und verwickelte ihn in ein Gefecht, das vom frühen Morgen bis zum Mittag dauerte. Der Feind (die Deutschen) wurde mit Verlusten zurückgSworfen. Er rief sodann die zweite Kolonne mittelst des Heliographen zur Hilfe herbei. ' Die beiden ver einigten Kolonnen, die jetzt aus 8 Kompagnien, 10 Maschinen-. gewehren^2 Geschützen und 2000 Mann bestanden, griffen die portugiesischen Streitkräfte in der Frühe des 6. Dezember bis ln die Stach.stunden an,- der Angriff ging am 7. Dezember wäh rend des ganzen Tages bis in die Nachtstunden weiter; am Morgen des 8. wurde er wieder ausgenommen und dauerte bis zum 29. Januar vorschlage. Mit seiner Abreise gehe die Führung der russischen Delegation auf Herrn Joffe über. Seitens der Mittelmächte wurde diese Erklärung zur Kenntnis genommen und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß bei Rückkehr Herrn Trotzkis eine völlige Einigung erzielt werde. Die wirtschaftliche Kommission, die mit unverbind lichen vertraulichen Beratungen sortfährt, setzte ihre Vie srieaenrverdsMungen Trotzki verläßt Brest-Litowsk bl Vrcst-Litowsl, 18. Januar. Die wegen eines leichten tlnwohlstins des Grasen Czernin auf zwei Tage unterbrochene Besprechung der Kommission zur Regelung der politischen und territoria.cn Fragen wurde heute vor- und nachmittag fortgesetzt. Staatssekretär von Kühlmann wiederholte zur Frage betreffend die Rückkehr der aus besetzten Gebieten während des Krieges Ausgewanderten, daß die Mittelmächte im Prinzip mit dem Gedanken der Rückwanderung einverstan den seien und daß die praktische Durchführung dieser Re patriierung am besten der Kommission übertragen würde, die sich mit dem Austausch der Zivilgefapgenen beschäftigt. Herr Trotzki erwiderte auf eine Anfrage des Staatssekretärs von Kühlmann, das; diese Flüchtlinge und Evakuierten derzeit in Ruhland in Landsmannschaften zusammengefaßt seien, deren Zentralorgane zweifellos den Nachweis zu liefern vermöchten, das; die in Betracht kommenden Emigranten vor ihrer Ab wanderung in den fraglichen Gebieten gelebt haben. Bei Besprechung der Frage, in welcher Weise die Abstimmung über die staatliche Zukunft derjenigen besetzten Gebiete erfolgen solle, denen Nusstand das Selbstbestimmungsrecht einräumt'e, wurde deutscherseits darauf hingewiesen, daß das von der russischen Delegation hierfür beantragte Referendum nicht dem Entwicklungszustaüd der Bevölkerung dieser Gebiete entspräche. Demgegenüber bemerkte Herr Trotzki, daß die russische Delegation an ihrem Antrag festhalte. Hierauf erwidert« Straßenkiimpfe in Odessa rr London, 19. Januar. Reuter erfährt aus Peters burg: Den Abendblättern zufolge ist in den Stragen von Odessa zwischen ukrainischen und marimalisti- schen T'ruppen eine richtige Schlacht entbrannt. Die Ukrainer halten das Theater und das Gebäude der Rada besetzt. Das Getoehrfeuer hat sich auf die ganze Stadt aus gedehnt. Ein Mitglied der Noten Garde wurde tödlich ver wundet. Der Kreuzer „Sistope" und andere Schiffe sind in die Reede eingelaufen und haben das Feuer eröffnet., . Verbot der Bildung nationaler Truppenteile in Rußland rr Stockholm, 17. Januar. Das Stockholmer Estnische Bureau teilte dem Vertreter des W. T. B. mit, der russische Oberbefehlshaber, Fähnrich Krylenko, habe durch Befehl die Bildung nationaler Truppenteile verboten. Dies Verbot, das die Herstellung eines russischen Heeres alter Art bezweckt, geht auf die schlechten Erfahrungen der Minimalisten mit den nationalen Truppenteilen zurück. Die Zusammenfassung dK estnischen Waffengattungen und der organische Aufbau «ine: estnischen Armee schreitet, planmäßig fort. Eröffnung der Konstituante . rr Petersburg, '18. Januar. Um 4 Uhr nachmittags ist im Daurischen Palast die verfassunggebende Versammlung von dem Vorsitzenden des Hauptausschusses der Arbeiter- Soldaten- und Bauernräte, Sverdlow, eröffnet worden, der eine Erklärung des Hauptausschusses verlas. Tschernow zum Präsidenten gewählt! ' rr Petersburg, 18. Januar. Die verfassunggebende Ver sammlung hat Tschernow mit 244 gegen 15^. Stimmen, welche auf Frau Spiridonowa fielen, zum vorläufigen Vor sitzenden gewählt. , " . Blutige Ereignisse vor der Eröffnung der russischen Konstituante rr Petersburg, 18. Januar. (Meldung des Reuterschen Büros.) Die gesetzgebende Versammlung wurde um 4 Uhr nachmittags durch den Präsidenten des Zentralkomitees aller Sowjets eröffnet. Vier Stunden vorher griff eine marima- listische Truppe eine Prozession des Bundes zur Verteidigung der gesetzgebenden Versammlung an und riß eine Fahne herunter. Dem ersten Befehl zum Feuern durch Maschinen gewehre wurde Folge geleistet. Mehrere Personen wurden getötet, unter ihnen ein Mitglied des ausführenden Ausschusses der Bauerndeputierten, Boganow. Viele Personen, darunter . verschiedene Frauen, wurden xerwundet. bis 3 Uhr nachmittags, wo es dem Feinde unter dem Befehl der Generale Lettow-Vorbeck und Wahle, sowie unter dem Beistand des Gouverneurs der Kolonie, Dr. Schnee, gelang, unsere Stellung zu nehmen. Der Hauptmann Curado, 8 Offiziere, 17 europäische Unteroffiziere und 34 Eingeborene wurden zu Gefangenen gemacht; ein großer Teil der Mamrschaft konnte sich zurück ziehen. Die deutschen Verluste betrugen nach den eigenen An gaben der Deutschen: 7 Tote und 4 Schwerverwundete (Eu ropäer) und mehr als 100 tote und verwundete Askaris. Die portugiesischen Verluste sind, soweit bekannt, folgende: tot der Leutnant Viriato Correin de Lhcerda und ^0 Eingeborene; die, Gesamtzahl wird auf 40 Tote und Verwundete geschäht. Der Feind kam den gefangenen Offizieren und Mannschaften mit der größten Aufmerksamkeit und Zuvorkommenheit ent gegen. Den Offizieren wurden ihre Degen zurückgegeben. Der Leutnant Lacerda wurde mit militärischen Ehren unter persön licher Leitung des'Gouverneurs bestattet. Der Feind setzte die Offiziere und Mannschaften am Morgen des 9. Dezember ohne irgendwelche Bedingungen wieder in Freiheit und hielt nur den Fähnrich Paulo Bernardo Guedes zurück, um, wie er sich ausdrückte, sich durch ihn mit den portugiesischen Behörden verständigen zu können. Nach einer weiteren Meldung aus Mozambique ist es ferner bei Muitc zu einem Zusammenstoß zwischen den deut schen und portugiesischen Streitkräften gekommen, bei dem die Verluste beiderseits anscheinend gering waren. Auf Grund der mangelhaften portugiesischen Karten kann die Lage, von Muitc nicht genau festgestelli werden. Wahrscheinlick' handelt es sich dabei . um den etwa 100 Kilometer nörolich des Lurio gelegen Militärposten Mueti. Es hat sich dabei anscheinend um ein Gefecht mit den nachher über den Lurio vorstoßenden deutschen Patrouillen gehandelt. ZtMMeic» cker SolkcbtMi Die Konstttuant« aufgelöst rr Petersburg, 19. Januar. (Meldung der Petersburger Telegravhen-Agentur.) Nachdem die verfassunggebend« Ver sammlung nach attderthalbstündiger Beratung gegen die Er klärung des ausfiihrenden Zentralausschusses abaestimmt hatte, entfernten sich die Bolschewik!. Di« verfassuchgebend« Ver sammlung wostte nicht di« Art und Weise billige», in der die Friedensverhandlungen bon de» Sowjets, di« den Saal ' vellasfen hatten, geführt wurden. Um 4 Uhr morgens wurde die Versammlung von Matrosen aufgelöst. Heute ist «in Erlaß erschienen über die Auslösung der verfassunggebenden Versammlung, / . , Ltzie ersichtlich, macht die herrschende Regierungsgruppe auch gegen, die Mehrheit der unter ihrer eigenen Leitung ge- " schlich gewählten Nationalversammlung rücksichtslosen Gebrauch von ihrer Macht. Es wird jetzt wohl zu neuen schweren Stra-, ßenkämpfen in Petersburg kommen. Hoffentlich sieht auch unsere für einen Verzjchtfriedem eingenommene Presse jetzt ein, daß wir die Bewohner der von uns besetzten und gewissenhaft verwalteten Gebiete nicht den Schrecken und Gefahren anar chischer Zustände ausliefern können. Völlige Einigung^ mit der Ukraine bu Brest-Litowsk, 20. Januar. Die bisherigen Ver handlungen, die zwischen den Delegationen der Mittelmächte einerseits und derjenigen der ukrainischen Volksrepublik an- der.r eits geführt worden sind, haben das Ergebnis gezeitigt, haß über die Grundlagen eines abzuschließendcn Friedensoer- trages Einigung «rzi«lt worden ist. Mit Feststellung der wcsentlicheU Grundzüge des Friedensvrrtrages sind di« Ver handlungen an einem Punkte angelangt, der es den Delega tionen zur Pflicht macht, mit den heimisch«» verantwortlichen Stellen in Fühlung zu treten. Alle Delegationen sind dar über einig, daß die hierdurch notwendig werdende Aus setzung der Verhandlungen so kurz als möglich bemessen sein soll. Sie haben sich daher zugesagt, sofort nach Brest- Litowsk zurückzukehre» und sind entschlossen, sodann im Rah men der ihnen erteilten Ermächtigungen den Friedensvertrag abzuschließen und zu unterzeichnen. Hiermit ist «s zum ersten Male in diesem die Welt erschütternden -Krieg gelungen, di« Grundlagen zur Herstellung des Friedenszustandes zu finden. Weiter wird noch gemeldet: bu Brest-Litowsk, 20. Januar. Der Kriegszustand zwi schen den Mittelmächten und der ukrainischen Volksrepublik soll als beendet erklärt und der Entschluß der Parteien be kräftigt werden, fortan in Frieden und Freundschaft miteinan der zu leben. Die an der Front einander gegenüberstehenden Truppen sollen mit dem Friedensschluß zurückgezogen wer den. Alle Beteiligten sind darüber einig, daß der Friedens vertrag für die sofortige Aufnahme ^ines geregelten wirt schaftlichen und rechtlichen Verkehrs Vorsorge zu treffen haben wird. Auch diplomatische und konsularische Beziehungen sollen alsbald ausgenommen werden. bu Berlin, 21. Januar. Zur Einigung über den Frie den mit der Ukraine sagt der „Lokalanzeiger": Dieser wich tige Teilerfolg der Brest-Litowsker Verhandlungen wird in Deutschland mit Genugtuung begrüßt. Voraussetzung bleibt, daß es die ukrainischen Verhündler mit Aren Versprechungen ernst nehmen und in derselben Stimmung aus Kiew zurück kehren, welche sie bei der Abreise aus Brest-Litowsk gezeigt haben. Die „Morgeitpost" meint: Gewiß werden noch manche Schwierigkeiten technischer Art zu überwinden sein, zumal ja der Umfang des neuen Staates noch nicht feststeht, allein der erste große Schritt zur Wirklichkeit des Friedens ist getan. Im besonderen dürfen wir uns der Wiederaufnahme des Wirtschaftsverkehrs mit der Ukraine freuen, durch den für unsere Versorgung neue Quellen von großer Ergiebigkeit erschlossen werden rönnen. In der „Täglichen Rundschau" heißt es: Die Ukraine muß, wenn sie bei ihrem Friedenswillen bleibt, Rußland nach sich ziehen, schon weil sie nach innerer Ordnung, Lebensmittelreichtum und geschonter«? Volkskraft der stärkere Partner ist. bu Die Republik Ukraine, mit welcher voraussichtlich in nächster Zeit der erste Frieden im Weltkrieg geschlossen wird, liegt zu beiden Seiten des mittleren Dnjepr. Sie bildet das östliche Wolhynien und setzt sich zusammen aus des bis herigen russischen Gouvernements Kiew, Tschernigow, Pol tawa und Charkow, die auch unter dem Namen Kleinrußland zusammengefaßt wurden. Ukraine bedeutet soviel wie förenz- land. Der Name tritt seit Ende der 14. Jahrhunderts auf, als das Land an Litauen und mit diesem an Polen kam. Die genauen Grenzen des neuen Staates Ukraine sind knMd einmal ei» wadre; Wort In der Nähe von Bvrdcaur sind große Kohlenvorräte für den amerikanischen Bedarf ausgestapelt. Der franzö sischen Industrie, die zeitweise an Kohlenknappheit leidet, hat mail jede Abgabe von diesen Vorräten verweigert. , In Herves „Victoire" erörtert Garges BienamL die , letzten Hoffnungen der Entente auf «in Scheitern der deutsch russischen Verhandlungen ür. Brest-Litowsk. Er kommt dabei^ zu einem für Frankreich recht wenig ermutigenden Schluß. Denn er muß zugeben, daß Deutschland auch bei einem etwaigen Scheitern der Verhandlungen den Kopf nicht werde häiigen lassen. Er schreibt: „Hervorragend diszipliniert durch seine Erziehung in der Famiije, .Schule, .Kirche, Kaserne und Presse, eine Erziehung, der man. in Frankreich nirgends be gegnet, wird das deutsche Volk, von Mutend Ausdauer durch tränkt, den Kamps keineswegs aufgeben. Das deutsche Volk hat Vertrauen zu seinen Führern, Offizieren, Staatsbeamten, Volksvertretern und vor allem seinem Kaiser." Zu diesem Lobspruche reicht der Mut des Herrn Bien- aime; aber er reicht nicht dazu, die Folgerung aus dieser Erkenntnis zu ziehen, die Folgerung, daß Deutschland nicht zu besiegen ist. ' noch nicht festgesetzt. Es ist anzunehmen, daß er über 200 000 Quadratkilometer umfassen wird. Das ist etwa halb soviel wie das deutsche Reich. Die Ukraine ist außerordentlich frucht bar. Sie wurde ja als die Kornkämmer Rußlands bezeichnet- Aus diesem Grunde ist die in Brest-Litowsk erzielte Ver ständigung besonders freudig zu begrüßen. . Petersburg im Belagerungszustand rr Havas meldet aus Paris: Die außerordentliche Kom mission sür die Verteidigung von Petersburg erklärte in einem Ausruf an die Bevölkerung, daß infolge des Zusammenschlusses ver gegenrevolutionären Gruppen die Stadt sich im Belage rungszustand befindet. Alle Kundgebungen find verboten- Alle Versuche, in den Taurischen Palast, in das Smolnyinstitut chineinzukommen, werden mit Waffengewalt verhindert. Alle Regimenter werden bereitgehalten. rrk Berst». Die „Volkszeitung" schreibt: Unsere Mei nung, daß die Bolschewiki in der Konstituante nicht die Mehrheit haben, hat sich bestätigt. Aus den bisherigen Nach richten geht hervor, daß die Konstituante auch gegen die Art und Weise sich -ausgesprochen hat, wie die Bolschewiki die Friedensverhandlungen führten. Es wird vermieden, Angaben darüber zu machen, ob die Mehrheit di« Verschleppungs methode Trotzkis verurteilt hat oder ob sie in seinem Auftreten schon ein zu großes Entgegenkommen sah. Zur Auflösung der Konstituante sagt der „Vorwärts": Damit hat sich ein geschichtliches Ereignis vollzogen, dessen schmerzliche. Bedeutung nicht verkannt werden wird. Die bolschewistische Regierung hatte in der Volksvertretung keine Mehrheit gefunden, und da sie auf die Mehrheit nicht verzichten wollte, hat sie an dem Parlament des revolutionären Rußlands nichtanders gehandelt wie der Zar an der Duma. Aus den kurzen Petersburger Meldungen geht hervor, daß zwischen der Mehrheit der gewählten Volksvertretung und der bolsche wistischen Negierung eine scharfe Meinungsverschiedenheit über die Friedensverhandlungen besteht und daß es darüber zum Konflikt gekommen ist. rrt London, 20. Januar. Das Reutersche Büro meldet aus Petersburg vom 19.: Die konstituierende Versammlung beschloß mit 273 gegen 140 Stimmen, die Beratung der von Sverdlow verlesenen Erklärung der Arbeiterrecht« zu ver tagen, welche verlangt, daß die russische Republik der Sow- jets. das Privateigentum abschaffe und des Eigentum der Arbeiter an ihrer Arbeit und den Arbeitszwang «jdführt, daß die Arbeiter bewaffnet und die müßigen Klassen ent-' waffnet werden, daß eine sozialistische Armee geschaffen und die Anleihen für ungültig erklärt werden. Die Bolschewiki und die linksstehenden Sozialrevolutionäre verließen hierauf den Saal, während die zurückbleibenden Sozialrevolutionäre der Rechten trotz der Drohung des in den Gängen aüfaestelllen, mit Gewehr und Bajonett bewaffneten Militärs den Vorschlag annahmen, an die Kriegführenden Abordnungen zu schicken, um einen Weltfrieden herzustellen. Eine kussisch« Falschmeldnyg r Berlin, 20. Januar. Die russische Zeitung „Wetsch Jschas" meldet, daß deutsche Unterseeboote bei Trapezunt Transportdampfer mit russischen Truppen versenkten. DK Staatssekretär von Kühlmann, daß unbedingt an der Aufrechterhaltung der Ordnung in diesen Gebieten innerhalb der Uebergangszeit festgehalten werden müsse, worauf die weitere" Erörterung dieser Frage vertagt wurde. In Besprechung des Umfanges der unter Artikel 2 des deutsch-österreichisch-ungarischen Entwurfes fallenden Gebiete erklärt Herr Trotzki auf di« Bemerkung, daß dir südlich von Brest-Litowsk liegenden Territorien in der von General Hoffmann vorgelegten Karte nicht berücksichtigt seien. Der Prozeß der Selbstbestimmung der Ukrainer sei noch nicht so weit gediehen, daß die Frage der Abgrenzung zwischen Rußland und der neuen Republik bereits als durchgeführt gelten könne. Nach den russischen Grundsätzen würde die Grenze bestimmt durch den Willen der breiten, daran interessierten Masse, und bedürfe in jeden, Einzclfall einer Einigung zwischen der rus sischen und ukrainischen Delegation. Im Zusammenhang hier mit ersuchte der Vorsitzende der deutsch-östeneichisch-ungarischen Delegation nm Aufklärung darüber, ob die Verhandlungen über das Thema der durch Oesterreich-Ungarn besetzten Gebiet? mit der russischen Regierung oder nur mit der ukrainischen Delegation zu führen seien. Da Herr Trotzkider ukrainischen Delegation «ine einseitige und selbständige Behandlung dieser Frage nicht zugestand, behielt sich Graf Czernin die weitere Besprechung zur Klärung der Kompetenzfragen der russischen und ukrainischen Delegation vor. Im Laufe der Vörmittagsbesprechung gab Zerr Trotzki über die Verhältnisse des Kaukasus zur Peters burger Negierung auf das Ersuchen Kühlmanns die Auskunft, daß die Kaukasus-Armee in vollem Umfange unter dem Oberbefehl des von dem' Rat der Volkskommissare ernannten Vorgesetzten stehe. In Besprechung der Aalandssragen wies Staats sekretär von Kühlmann auf die Bedeutsamkeit derAa- landsfragen für Deutschland als einem der Mitunterzeichner des alten Vertrages hin. Es gelte die Lösung der Vorfrage, ob die Aalandsprobleme nach wie vor von der Petersburger Negierung behandelt werden, oder ob die finnische Republik als zur Vertretung der die Aalanvsinseln betreffenden Fragen berechtigt zu betrachten sei. Auf die Erklärung des Herrn Trotzki, daß die Proklamation der staatlichen Unabhängig keit Finnlands bisher in der Aalandsfrage keinerlei Verände rung hervorgerufen habe, wies Staatssekretär von Kühl mann darauf hin, daß aus dem Aalands-Vertrag für Deutsch land individuelle Rechte erwüchsen, deren Anerkennung im . Friedensvertrag eine deutsche Forderung darstelle. Es sei ein - deutscher Wunsch, bei Erneuerung der betreffenden Vertrags bestimmungen die Ostsee-Anwohner, insbesondere auch Schwe den, zur Mitberatung und Mitunterzeichnung heranzuziehen. Er habe Grund für die Annahme, daß der Wunsch des schwe dischen Volkes, wenn es auch bei den gegenwärtigen Beratun gen nicht vertretest sei, sich in dieser Richtung bewege. , i Herr Trotzki behielt sich eine Antwort auf diese Er- < klärung für später vor. Am Schluß der Nachmittagssitzung erklärte Herr Trotzki > aus innerpolitstchen Gründen sich für die Dauer von etwa einer Woche nach Petersburg begeben zu müssen, wes- : halb er Vertagung der Beratung der politischen Kommission , w ist die Meldu verbrei N A Büros, braust, w V 2 Stu, Trupp w seeboo lich 6 regist«! i» der starker 12000 Whit« w L V O kämpf« bis Ipc Z zwische zugeno tagsüb ^D lebhafi nördln Friede, Sie e Stimm lei, sein die De , Wüstsck fchen ( und d Wiede, w des S U-Ba, tonn«, wurde kicher sich 3 konnte nach l § . V< w , § u § u an vi< sie in starke, Nacht geläni Feuer der 1 St. 1 diesen obachi liche ' das v zu näl Nur starke auch. zurüa Sicht Samc v der L nehm, ungeh bis zi den ! die S Als ' stieg, Anzal Kämi gemei Alan Sitzui nur l dek v brech, e der 5 der i einig« nahm
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