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stellt vtrden. Dias Schiff war mit wertvoller Lismey- und Phosphorladung nach England bestimmt. wtb (Amtlich.) Berk», 6. Januar. l. Am 22. Dezember 1917 hat et»«» unserer tl-Boot« im Mittelmeer die Hochöfen und Schmelzwvrke von Piombino Wirkung,»»» beschossen. II. Schneidig«, U-Nootsaagrifsen sind iM westlichen Mttelmeer lchthin S Dampfer «nd 3 Segler mit rund 36 000 Bcuttoregtstertonnen Mm Opfer gefallen. Die Dampfer, welche mit Ausnahme von einem beladen waren, fuhren sämtlich in stark gesicherten Geleitzügen. Liner der Dampfer hatte Mu- nitionrladung für Italien; er giirg fast augenblicklich nach dem iTorpedotteffer unter. Auch die übrigen Schiffe waren Über wiegend Transporter nach Genua. Ihr Verlust bedeutet für Italien einen empfindlichen Ausfall an Kriegsmaterial. Mit welcher Umsicht und Geschicklichkeit die Geleitzüge angegriffen wurden, zeigt di« Tatsache, Latz in einem Fall aus einem Geleitzug in 23 Minuten drei Dampfer hetttusgeschossen, in einem anderen ein aus zwei Dampfern bestehender Geleitzug vernichtet und aus einem weiteren Geleitzug von drei Schiffen in Doppelschuß zwei Dampfer versenkt wurden. Unter den versenkten Dampfern, die alle bewaffnet waren, befanden sich die italienischen Dampfer Attualitü (4791 Brutto tonnen) und Monte Bianco (6968 Bruttotonnen). Zwei der versenkten Segler, darunter der italienische Schoner Giulio S., hatten Schwefel, der dritte Kohlen xr- laden. /Während der Versenkung des «inen Seglers wurde das U-Boot von einer Landbatterie bei Gap San Vito (Sizilien) beschossen, die Batterie jedoch durch das Boot zum Schweigen gebracht, s ! Der Chef des Udmiralstabes der Marine. v»sterr»»chIIch.»t,D««tIcher La»«»b«erH1 jwtb Wen, 5. Januar. Arnttich wird gemeldet: OeftUchee Keleg»Ichaa«latz > Waffenstillstand. Jtallentscheir Die Gefechtstätigkeit blieb aus zeitweises Artilleriefeuer beschränkt, i ! wtb Men, 6. Januar. Amtlich wird gemeldet: Ocstllchee Waffenstillstand. - Jt«I bischer > Aus der Hochfläche von Asiago, nn Gebiet des Mont« Afolonou«, des Monte Tomba und des Montello entwickelten sich zeitweise Attilleriekämpse , < Westen w An der Westfront hielt auch am 5. Januar rege Erkundungstätigk-it und die lebhafte Flugtätigkeit beträchtlich an, Englische Ertundungspattonillen mußten nordöstlich Pocl- kapelle und westlich Zandvoorde nach blutigen Verlusten über l Trichterfelder in ihre Gräben flüchten. Ocstlich Reims nno in Gegend nördlich Prunay scheiterten ftaiHösische Er- kundungsvorstößen. In der Champagne versuchten die Fran- zosen nach mehrstündiger Feuervorbereitung an zwei Stellen in unsere Stellungen westlich des Kanonenberges einzudringen. Unsere Grabenbesatzung ließ sie hier bis dicht an unsere Linien herankommen und warf sie sodann in schneidigem Gegen stoß zurück. Ebensowenig Erfolg hatten französische Absichten in den Argonnen und zwischen Maas und Mosel. Unsere Erkundungsabteilungen erfüllten an mehreren Stel len der Front völlig ihre Aufträge. Nordöstlich Avocourt brachen unsere Sturmtruppen am Morgen des S. Januar über raschend nach kurzem Minen- und Artillerieseuer in di« feind- lichen Gräben ein und brachten trotz starker Gegenwehr 37 Gefangene und 2 Maschinengewehre ein. Henderson über Lloyd Georges Rede M London, 5. Januar. In einer Besprechung der Rede Lloyd Georges sagte Henderson: Die Arbeiterschaft würde sie insofern willkommen heißen, als sie eine klare Feststellung über di« Ziel« sei, für deren Verwirklichung wir den Krieg fortsetzen. In einigen Beziehungen, sagt er, verkörpert sie die erklärten Grundsätze und Ziele, welche die Arbeiterschaft bei der neulichen Konferenz als die wesentlichsten Kriegsziele festgestellt hat. Die Arbeiterschaft besteht aus die vollständige Freiheit und Unversehrtheit Belgiens, Serbiens, Rumäniens und Montenegros und auf die Schaffung einer festen Grund lage zu einem Bunde der Nationen und Völker zum Zwecke der Abrüstung und Verhütung künftiger Krieg«. Dieses stellt unsere mindeste Forderung dar, welche keim Einschränkung duldet, und wenn wir dieses erreichen, wünschen wir die voll ständige Wiederaufnahme der internationalen Beziehungen und die völlige Abstandnahme von allen Ansprüchen hinsichtlich eines Wirtschaftskrieges oder Boykotts. Insofern als die Erklärung dis Premierministers mit diesen Grundsätzen überein- stimmt, heißen wir sie willkommen und sind überzeugt, daß keine andere Erklärung vereinbart sein kann mit dem zum Ausdruck gebrachten Wunsch nach einem Frieden, welcher nicht den Samen künftiger Kriege in sich enthalten wird. Erwartung einer grobe» deutschen Offensive w „Reuter" meldet nach der „Frankfurter Zeitung" aus London: Ein hoher englischer Offizier erklärte folgende»: Es ist richtig, daß HunderUaufende von Mannschaften von der deutschen Ostfront nach dem Westen kommen. Der Feind hat aber an der Westfront noch lange nicht das llebergewicht. Trotzdem müssen wir auf eine große deutsche Offensive rechnen. Aber es besteht kein Grund zur Annahme, daß der Feind uns ähnliche Verluste beibrtngen wird, wie wir es ihm gegenüber in unserer Offensive getan haben. Das Publikum Müsse jedoch darauf vorbereitet.jein, daß wir Gelände, Gefangene und Ge schütze im Falle einer großen deutschen Offensive verlieren wer den. Ich läge nicht, daß die» unbedingt geschehen wird, aber es war« ein Fall, auf den jeder vorbereitet sein muß. Ereignisse zur See « B«n»6. Januar. Nach Mitteilung des portugiesischen Konsuls in Malta wurde der portugiesische Dampfer „Tungui> früher deutscher Dampfer „Zielen" (8021 Bruttoregistertonnen) im Mittelmeer versenkt. istetae poiittlcbt vrcbttcdt« _ „ " BortrSge beim Kaiser » Berlin, 6. Januar. (Amtlich.) Se. Maj. der Kaiser hörte vormittag» den Vortrag de» Kriegsmtnifters und den General- stabevortrag. Ferner empfing Se. Majestät zur Meldung den Staatssekretär des Reichswirtschaftsamte» Frriherrn von Stein und die Unterstaatssekretäre im Reichswirtschaftsamt Dr. von GLpperiundDr. Gasper, den Ministerialdirektor Dr. v. Seefeld vom Ministerium für Handel und Gewerbe, den bulgarischen General Probogeroff und Dr. Totschkoff. Zur Frühstückstafel bei Ihren Majestäten waren geladen: K. un d K. Botschafter NLNLÄKSL« Dr. Totschkoff, Fürst von Wedel, UnterstaaissekrerSr Freiherr von dem Bursche und ein Führer de» diplomatischen Korps, von Röder. ....... , . .. Kei« Entlafsungrgefuch Ludendorff» p Berlin, 6. Januar. (Amtlich.) Die in mehreren Zeitungen verbreitete Stachricht, daß das Entlaffungsgesuch des Generals Ludendorff vorliege, entspricht nicht den Tatsachen. p Berlin, 6. Januar. Der ungarische Ministerpräsident Wekerle und der österreichische Ftnanzmtntster von Wimmer find in Berlin eingetroffen. p Men, 6. Januar. Der sozialdemokratische Reichstagr abgeordnete und Vizepräsident de» österreichischen Abgeordneten hauses Lngelberd Pernersiorffer ist im Alter von 68 Jahren ge storben. . , Kailkaa» als Sieger? wi Nach dem vollständig negativen Ergebnis der Vor untersuchung gegen Caillaux glaubt man in Pariser Kammer» krrisen an die Möglichkeit der Einstellung des Strafverfahrens, wenn es der Regierung nicht möglich sein sollte, neues Material vorzulegen. Heeresbericht vom Montag wtb (Amtlich.) Grohe» Hauptguartier, 7. Jamrar 1918- Westlicher Kriegsschauplatz Im Stellungsbogen östlich von Pp-rn und in einzelne» Abschnitten zwischen den von Arras und Peronne auf Lambrai führenden Straßen entwickelten sich Nachmittag heftig« Ar- tilkriekümps«. . . Auch zwischen der Minetta und der Ais»» beiderseits von Ornes und aus dem Westufer der Mosel war bas Artil lerie- und Minenfeuer gesteigert Die Kampstätigkeit der Infanterie blieb auf Erkundungen int Vorfeld der Siellungen beschränkt.. Oestltcher Kei«gskcha«pla- Nicht» Neues.' Ma^donisch« und italienisch» Amt. Dft Lag» ist mwrränd^tt, s t H K« Heimat mut Menana Frankenberg, den 7. Januar 1918. s" Mtt dem gestrig«» Hohneujahrstag hat die weihnacht liche Feiertagezeit ihr Ende gefunden und heute begann nun — diesmal mit dem Wochenbeginn — der Alltag in voller Wirkung. Daß der 6. Januar in diesem Jahre auf einen Sonntag fiel, ist von der Geschäftswelt mit Genugtuung, von der fetertags- liebenden Menschheit weniger freudig bemerk worden. Nun ist's wieder einmal vorbei mit d«m Ausruhm und nur der hier und da noch beschaulich stehende Chriftbaum erinnert noch an die hinter uns liegende Festzeit, welche nach deutscher Art die dunkelsten Tage des Jahres so lichtvoll uns gestattet. Der Hoh- nepjahrstag brachte in den zeitigen Nachmittagsitunden nochmals ein Anziehen des Froste», gegen Abend aber ein Nachlassen des selben und schließlich mit ziemlicher Stärke austretende südliche Winde mit Lauwetter. Die bedeutenden Schneemassen sind bereits tüchtig zufammengeschmolzen, an manchen Stellen, na mentlich in der inneren Stadt, hat die Schneedecke bereits arge Löcher bekommen. Etwa vier Wochen lang hat der Winter mit voller Strenge seine Herrschaft geübt, erst mit Barfrost, seit dem Weihnuchtssest auch unter reicher Schneegabe. E» sei daran erinnert, daß im vorigen Jahre am Hohneujahrstag der Winter sein eigentliches Regiment begann und bi» Ende SHril ununter brochen mit einer Strenge führte, die noch in unangenehmster Ertnnuunz ist. Mag's drum für dieses Jahr genug der winter lichen Streng; gewesen sein. 1 a Henm-tdank. Dec Verein Heimatdank in der Amts- hauptmannschaft Flöhr, hat, wie aus dem amtlichen Tei! un serer heutigen Nummer ersichtlich ist, neben der auch weiterhin bestehenden Beratmrgsstelle für Kriegsbeschädigte und die Hin terbliebenen von Kriegsteilnehmern eine Rechtsauskunftsstelle eingerichtet. Sprechstunden werden jeden Mittwoch Nachmittag vm: i/z3 bis V«5 Uhr im Gebäude der König!. Amtshaupt- mannschaft Flöha abgehalten. Da die Auskünfte unentgeltlich erteilt werden, wird eine rege Inanspruchnahme der Rechts auskunftsstelle erwartet, sh Aufhebung -er Ausnahme bewilligungen für Erpor- teur« und bei Aendemng drr Warenart (Bescheinigung ll und III). Dir Handelskammer zu Chemnitz macht die Bezirksein gesessenen daraus aufmerksam, daß nach der im Reichsanzeiger Nr. 303 erschienenen Bekamrtmachung vom 22. Dezember 1917 die allgemeinen Ausnahmebewilligungen der Erläuterung ll vom 24. Juni 1916 (Reichsanzeiger Nr. 179) unter L ll (für Exportgeschäfte) und L lll (bei Einrichtung auf neu« Warenarten) ausgehoben und die von den amtlichen Handels oder Gewerbevertretungen erteilten Bescheinigungen ll und lll unverzüglich an dies« zurückzureichen sind. Soweit die Rück gabe der erwähnten Bescheinigungen nicht schon erfolgt ist, werden die in Bettacht kommenden Dezirkseingesessenen auf gefordert, der Verordnung unverzüglich nachzukommen. Ge werbetreibende, die bis zum 22. Dezember 1917 im Besitze der Bescheinigung ll und lll gewesen sind, dürfen Web-, Wirk- oder Strickwaren, zu deren Lieferung sie entgegen der Bestimmung des H 7 drr Bundesratsverordnung über die Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk-, Strick- und Schuh waren vom 10. Juni/23. Dezember 1916) (Reichsgesetzbl- S. 1420) durch den Besitz der Bescheinigung ll oder lll bisher berechtigt waren, auch in Zukunft an solche Abnehmer lie fern, mit denen sie bis zum 22. Dezember 1917 auf Grund der genannten Ausnahmebewilligungen in Geschäftsverbindung getreten waren. f h Handschuhlttferung. Wie die Handelskammer Chemnitz mitteilt, liegt b.ei einem staatlichen Bergwerk Bedarf an 350 Paar wollenen Handschuhen für Bergarbeiter vor. Bezugs schein der Reichsbekleidungsstelle ist vorhanden. Firmen des Handelskammerbezirks Chemnitz, die in der Lage sind, die in Rede stehenden Handschuhe (wollene Strickhandschuhe) zu lie fern, wollen sich unverzüglich bei der Handelskammer melden. sh Verkehr mtt Web-, Wirk- und Strickwaren. Di« Handelskammer Chemnitz weist Interessenten unter Bezug nahme auf die früheren Veröffentlichungen daraus hin, daß der nächst« Sprechtag für die Ausstellung der in den Aus- nahmebewklligungen zu Z 7 der Bekanntmachung vom 10. Juni 1916 über.Regelung des Verkehrs mit Web-, Wirk- und Strickwaren vorgesehenen Bescheinigungen auf Mittwoch, den 9. Januar 1918, vormittags von 10 bis 11 Uhr, festgesetzt ist. Zu diesem Sprechtag haben die Anttagsteller persönlich oder durch ihre Prokuristen zu erscheinen und, um eine schädliche Verzögerung zu verhindern, die notwen digen Unterlagen gleichzeitig mftzubrmgen. sh Amerikanische Vermögenswerte. Firmen des Chem nitzer Aandelskammerbezirks (Fabrikanten, Exporteure, Agen ten usw.), die amerikanischen Firmen gehörige Waren bei sich oder Dritten liegen haben, oder sonstiges amerikanisches Eigentum (Geld, Guthaben usw.) im Besitz oder unter Ver fügung haben, «erden ausgesordert, dies der Handel»kamm,r zu Chemnitz bis zum 10. Januar anzuzeigen. s Staatlicher Wohnungsinspektor. Nach dem Vorgang anderer Bundesstaaten wird vom 1. Juni d. I. ab auch in Sachsen die gesamte Wohnungsaufjicht einem staatlichen Woh- nungsinspektor unterstellt werden. Wie in Bayermso soll auch in Sachsen der Wohnungsinspektor direkt dem Minister des Innern unterstellt werden. „ „ , .. „ MI Die Genossenschaft „Grüne, Kreuz", Zentralstelle für Jnvaliden-Erwero, e. G. m. b. H., Berlin, vertreibt im Königreich Sachsen durch Rundschreiben ihr Waschmittel Marke o. Dem „Grünen Kreuz", das einen wirtichastlichen Zusammenschluß von Kriegsbeschädigten zum Zwecke der Selbst hilfe anstrebt, ist für Sachsen die nach der Bundcsratsveroro- nung vom 1b Februar 1917 erforderliche Genehmigung zum öffentlichen Vertrieb von Gegenständen nicht erteilt worden. s Di« Zulagen Mr Rentenempfänger. Nach dem Beschluß, den nunmehr der Bundesrat über Zulagen an Jnvaliden- rentner gefaßt hat, erhält der Bezieher einer Invaliden- oder Krankenrente, der auf Grund der Arbeiterversicherung, also auf der Post, eine Rentenauittuna mit dem Buchstaben I (hell grünes Papier) oder K Hellgelbes Papier) vorzeigen muß, vom 1. Februar ab 8 Matt Zulage, Witwer- und Witwen-Rentn« 4 Mark Alt««- und Waisenrentner gehen leer aus. Di« Zu lage wird ohne besonder« Anweisung durch die Post ausgezahlt. Mr die Unfallrentn« ist eine ähnliche erweiterte Fürsorge in Aussicht genommen. Di« Bekanntmachung üb« die Genehmi gung der Zulagen an Lmpsäna« ein« Invaliden-, Witwen oder Waisenrenie au» der Invalidenversicherung M im „Retchs- anzeigu" publiziert worden. Die Verordnung tritt mit dem 1. Februar in Kraft. s Belgische Handwerker für Deutschland. Da« Industrie- büro in Brüssel hat den deutschen Kriegsamtstellen mitgeteilt, daß sich in seinen Anwerbestellen für Arbeitskräste in steigendem Grade Handwerker mtt der Bitte um Vermittlung einer Be schäftigung in Deutschland melden. Bei dem großen Bedarf an Arbeitskräften, der in vielen Zweigen de» Handwette» herrscht, wird es unschwer gelingen, den belgischen Handwerkern kn deutschen Betrieben eine lohnende Beschäftigung zu ver mitteln. s Jed« sucht was, und gebraucht was. E» gibt wohl kaum einen Haushalt, kaum ein städtisches oder ländliche» An wesen, in dem nicht die» und jene» gebraucht und gesucht wird. Es fehlt an so manchen Waren und an manchen Fabrikaten infolge mangelnder Rohstoffe, wie e» an Lebens- und Gcnuß- mitteln in früher gewöhnten Mengen und Preislagen gebricht. Zur Friedenszelt genügte ein Blick in den Anzeigenteil du Zei tung, und man chatte eine Bezugsquelle. Im Kriege hat sich auch dieser Abschnitt des Blatte» wie der jeder anderen Zeitung den kriegsgemaßen Tagesförderungen unterordnen müssen, und diese werden auch noch guaume Zeit maßgebend bleiben. Ab« wenn die gute Hoffnung für den Osten, von welcher du Reichs- kanzler Graf Hertling im neuen Jahre lm Reichpausschuß sprach, sich verwirklicht, dann wird auch für die bürgerlichen Zeitung«- anzeigen wenigstens zum Teil «ine andere und bessere Frist kommen, das Publikum wird nicht nur etwa» suchen, sondern auch finden. Denn die Geschäftsleute und Gewerbetreibenden warten nur darauf, daß sie wird« anbieten können, was ge sucht und gebraucht wird. — Dresden, unter zahlreich« Beteiligung wurde am Sonn abend im neuen Konzerihaule auf der Reitbahnstrabe die bul garische Neujahrsmeise zum Besten de» bulgarischen Roten Kreu zes «öffnet. Anwesend waren d« Königs. Hof, die Spitzen der Staats- und städtischen Behörden, Mitglieder de» diplomatischen Korps und andere zahlreiche Ehrengäste. Nach d« vom Justiz rat Dr. Bondi gehaltenen Eröffnungsansprache, in der « be sonders namens der Veranstalter dem König und Ihren Königs. Hoheiten für ihr Erscheinen herzlichst dankte, wurde unter Füh rung der Herren des Arbeitsausschusses ein Nundgana, durch die Ausstellung angetreten. Insbesondere interessierte sich Se. Maj. der König für die in der Modeschau ausgestellten Gegen stände. Musikalische und künstlerische Vorträge wurden dargebo- len und fanden den lebhaften Beifall d« Anwesenden. Die Messe ist bi» Montag abend geöffnet. — Dresden. Am Sonnabend früh wurde beim Verlaffen ihrer an der Serreftraße gelegenen Wohnung ein« S7jährigen Frau Sahsäure ins Gesicht geschüttet. In d« Dunkelheit hatte sie nicht einmal bemerken können, ob der Anschlag von einem Manne vd« ein« Frau verübt wurde. Den sofort angestellten Ermittelungen d« Polizei gelang es, nach wenigen Stunden die Täterin festzustellen. Eine in der Wettmerstraße wohnende Musikersehefrau wurde d« Tat überführt, die sie angeblich aus Eifersucht begangen hat. Die Aerzte zweifeln, daß es möglich sein wird, d« Ueberfallenen das Augenlicht zu «halte.,. — Bautzen. Eln Schneepurm heftigste: Art suchte Freitag nachmittag die südliche und östliche Lausitz heim. Lie Schnee flocken, vermischt mit Etskörnern, fielen stuudenlang so dicht, daß es gänzlich dunkel wurde. D« Sturm war so heftig, daß ein Vorwärkwmnren rein unmöglich war. Zahlreiche Unfälle haben sich dabei «eignet. Am Abend waren viele Ortschaften vom Verkehr gänzlich abgeschnitten. Ueber Wege und Straßen türm ten stch metuhohe Schneewehen. Der gegen 7 Uhr von Wei henberg nach Bautzen fahrende Zug blieb hint« Radibor im Schnee stecken und konnte von den Fahrgästen «st nach stunden lang« Arbeit a>rsgeschaufelt werden. D« V«7 Uhr in Bautzen von Hoyerswerda eintreffende Zug blieb hinter Kleinwelka trotz zwei« Maschinen im Schnee stecken, daßeine Hilfsmaschine von Bautzen au» nicht durch den Schnee gelangen konnte. Der Zug mußte samt Fahrgästen die Nacht hindurch bi» zum an deren Vormittag auf frei« Strecke »«bleiben. Die Strecken Bautzen-Weißenberg und Bautzen-Petershain waren vollständig verweht und gesperrt. Der Fernsprechverkehr ist auf vielen Stre cken gestört. In Löbau ging der Schneesturm bei völligem Dunkelwerden, vetounden mit Blitz und Donn«, nieder. — Ottendorf bei Mittweida. Von d« Gendarmerie wur den drei Burschen im Atter von 17—18 Jahren sestgenommen, welche eine ganze Anzahl Einbrüche hier und in den Nachbar dörfern ausgeführt haben, u. a. find dieselben in das dem Gra sen Vitzthum v. Eckftädt gehörige Waldbau» eingebrochsn. Den drei Burschen w«den noch mehrere anbue Verbrechen zur Last gelegt; so hatten dieselben einen größeren Gelddiebstahl und einen Mordanschlaa geplant. — Pirna. Die hier herrschend« Wohnungsnot «fuhr durch die Erwerbung von Hausgrundstücken seitens der Eisen- bahnbsantten-Bauverein» und die hierdurch bedingt» Kün- digung von solchen, die bisher in diesen Häusern wohnten, ein« weiter« Steigerung. Es soll zum 1. April 1918 für 20 Familien Unterkunft beschafft werden, ohne daß man bis jetzt weiß, wie dies geschehen kann. Doppelt« Berechtigung hat daher die durch unsere Stadtverordneten an die Besitzer der hiesigen großen Jndustriewerke gerichtete Aufforderung, di« Errichtung von Beamten- und Arbeiterwohnhäusern in die Hand nehmen zu wollen. — Planen. Zum Vorsitzenden d« Handelskammer wurde an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurücktretenden Kom merzienrates Wächter (Oberhohndors) der bisherige erste stell vertretende Vorsitzende Kommerzienrat Dürr iReichenbach) ge wählt. — Die Gewerbekammer wählte an Stelle des biehcrigen ersten Vorsitzenden Kgl. Kammerrat Richter, der sein Amt mit Ende de» Jahres krankheitshalber niedergelegt hat, seinen bis herigen Stellvertreter Buchbindermeister Stadtrat Herold in Netzschkau. Erster stellvutretender Vorsitzender wurde Schloff«- messtu Schumann in Zwickau. — Schneeberg. Trotz Sturm, Schneetreiben und Kälte veranstaltete auch zu diesem Christfeste d« hiesige Verein „Glück auf", der sich die Erhaltung und Pflege der altehrwürdigen «zgebirgischen, besottder» der Schneeberger Weihnachtssitten und 'gebräuche mit Erfolg angelegen fein läßt, am ersten Feiertage früh 4 Uhr da« Turmfingen mit dem altbekannten Turmglückauf. Infolge de» den Turm der hochgelegenen St. Wolfgangskirche umbrausenden Schneesturme» und der Kälte konnten die Ge sänge nicht glatt zu Ende geführt werden, da alle Blasinstru mente eingefroren waren. — Auch da» „Haldensingen" des Neustädter Glückaufoerein» wurde durch die Witterung stark beeinträchtigt.