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zustellen, wenn man durch mehrere Korkstopfen starken Draht zieht und diesen Draht dann in Form einer liegenden Acht um Baum und Pfahl legt. Die beiden Enden des Drahtes werden umgebogen und die dadurch entstandenen Haken mit einem schwächern Drahte verbunden. Ein auf diese Weise angefertigtes Band ist im Stande, Sturm und Wetter Trotz zu bieten und hält länger als der beste Pfahl. Das Band sitzt bei richtiger Anwendung ausgezeichnet, und der Kork schneidet vermöge seiner Elastizität nicht in die junge Rinde ein. W WischMcht. M welchen Nutzen kann ein kleiner Teich all jährlich abwerfen? In der „Jll. Landw.-Ztg." schreibt Carl v. Scheidling: Seit Jahr und Tag machen Fach- und Tagesblätter in Gemeinschaft mit vielen Fischvereinen für die Anlage von Dorf- und Hausteichen Stimmung, wo immer sich dazu Gelegenheit bietet. Aber der wohlmeinende Mahnruf will allem Anscheine nach gerade in maßgebenden Kreisen, wie manch' anderer guter, verhallen. Als Haus- oder Dorfteich eignet sich jedes geschloffene Wasser, sofern es nur mit einer Wasser-Zu- und Ablaß vorrichtung versehen ist, und schlimmstenfalls, wenn auch letztere fehlt. Beweis hierfür: Ein Zufall spielte mir anfangs Mai v. Js. ein solches Wasser im Umfange von V» bis Vi Morgen in die Hände. Der Augenschein ergab, daß diese große Wasserlache reich mit Faden- und Kieselalgen besetzt war, die ich im Vorjahre dortselbst versuchsweise anpflanzte. Wo diese Algen wuchern, dort giebt es auch reichliches Karpsenfutter. Ein weiterer Zufall spielte mir unent geltlich 200 Stück aus einem abgelassenen Teiche dem Hungertode preisgegebene, aufs Land geworfene, seit vier Jahren nicht über 40, 60, 80 bis 120 Z angewachsene, verkümmerte, blaffe, ausgehungerte Karpfenbrut in die Hände. Hier sammelte ich das halbtote Besatzmaterial und setzte es in die erwähnte Himmelteichlache und überließ es ohne jede Fütterung dem Walten der Natur. Der heurige der Fischzucht ungemein dienliche Sommer be günstigte das Wohlgergehen der Fische ebenso, wie er die Wafferverhältniffe meines zu- und abflußlosen sog. Teiches übel beeinflußte. Ohne jede Möglichkeit des Wafferzufluffes sickerte das vorhandene Wasser durch den teilweise sterilen Teichboden und die primitiven Dämme bei konstanter Hitze stetig mehr durch und drohte bald gänzlich zu verschwinden, so zwar, daß ich mich bemüßigt sah, die Fische Mitte Sep tember an einem kühleren Tage ausfangen zu lassen, behufs Uebersetzung in einen unweit gelegenen, etwa einen Morgen meßenden Teich, der mit 600 Stück ca. V-—V« schweren Karpfen besetzt, gute Wafferverhältniffe besaß. Die ausgefischten 180 Stück von 200 eingesetzten Karpfen hatten während nicht ganz 4 Monaten ohne jede Fütterung von außen das Zehnfache ihres Einsatzgewichtes erreicht; sie wogen 400, 600, 800—1200 8 pro Stück. — Die in dem erwähnten einen Morgen großen Teiche im April v. Js. von 230—250 § pro Stück eingesetzten, aus Oberschlesien bezogenen 600 Stück Karpfensetzlinge übernahm ich in Fütterung und that dies von Mitte Mai, teils normal mit Wurstbrot und drei Wochen hindurch reichlich mit Fliegenmaden. Ein Witterungsumschlag zum Kühlen und eingelaufene Bestellungen veranlaßten den Besitzer des Teiches, diesen abzufischen. Die 230—240 schweren 600 Stück Setzlinge waren binnen vier Monaten bei dieser Fütterung auf 1750 bis 2000 Z, also fast ebenfalls um das Zehnfache, angewachsen. Die Gesamtregie (Ankauf und Transport der Fische, Pachtzins, Fütterung und Wartung) betrug 60-s-10-s-8 fl. österr. W.—78 fl. österr. W. oder 156 Mk. Der Ertrag stellte sich auf 1000 KZ fettes Karpfenfleisch zu 2 Mk. 40 Pf. für 1 KZ, also im ganzen auf 2400 Mk. Hiernach erscheint die Rentabilität der Anlage von kleinen Teichen außerordentlich groß. W Mle ekel. W Ist die Wasserpest (Blockes ounacksnsis) den Salmoniden schädlich? Die Wasserpest (Lloäsn oanaäsn8is) stammt aus der Familie der Ll^äroosiarässu und befindet sich haupt sächlich in Nordamerika bis südlich zum Mississippi. Im Anfang dieses Jahrhunderts wurde diese nach Europa verschleppt und ist gegenwärtig m Flüssen, Bächen und Teichen von Norddeutschland, Belgien und Holland voll ständig eingebürgert. Sie besitzt einen sehr spröden, fadenförmigen Stengel, aus welchem sie lange, im Schlamm hastende Wurzel» treibt. Bei uns ist die Lloäsa «Lnnäsvsis nur in weiblichen Exemplaren vertreten, während in Nordamerika sowohl männliche und weibliche als auch zweigeschlechtige vorkommeu. Die Pflanze wuchert ungemein üppig, und selbst freischwimmend vermehrt sie sich durch zahkeiche Seitentnebe außerordentlich stark. Durch arge Nebertrtibung wurde sie zu einer vegetabilischen Hydra gestempelt, aber wenn sie auch im seichte» Wasser der Fischzucht hinderlich werdeu kau», so first» doch die Befürchtungen, welche ma» mehrfach hegte, unbegründet gewesen. Die Pflanze wurde i» Europa zuerst 1836 in Irland und 1847 im mittleren England gefunden. Sie dient Waffervögeln zur Nahmng und beherbergt und beschützt Fischlaich und Fischbrut. Nach meinen Erfahrungen liebt ste hauptsächlich kalkhaltigen Boden, in welchen sie ihre Wurzeln so tief gehen läßt, als diese kalkhaltiges Erdreich finden, und wuchert dort so lange fort, bis letzterer ausgesogen ist, worüber aber ein Zeitraum von 10—15 Jahren hingehen kann. Sie soll von Schweinen und Rindvieh gefreßen werden, «aS auch dazu geführt hat, ihren Gehalt an Nährstoff zu untersuchen, wobei sich gezeigt hat, daß sie dem besten Heu, einer guten Sorte Klee an Nährstoffen gleichsteht, und deshalb da, wo sie sich in großen Mengen befindet, mit Vorteil als Futter mittel zu verwenden ist, jedoch nur in frischem Zustande. Ist nun die Wasserpest bei zu starker Wucherung den Salmoniden schädlich? Diese Frage ist schon oft von Teichbesitzern an mich gerichtet worden. Nach meinen Erfahrungen kann ich diese Frage nur mit „nein" beant worten. Nachstehende Ausführung möge zu näherer Begründung meiner Behauptung dienen. Ich hatte fünf, je einen Morgen große Teiche, bei welchen sich in dem einen Teiche im Frühjahre Wasserpest einstellte, trotzdem in dem ganzen Fluß, aus welchem die Teiche gespeist wurden, auch keine Spur von derselben zu finden, auch früher keine in den Teichen gewesen ist. Ich hatte in diesem Teiche 350 Laichforellen, und trotzdem schon Ende Juni der Teich über und über verwuchert war, nahm ich Ende Oktober genau die 350 eingesetzten Fische heraus. Dieselben waren alle sehr gut genährt, was unter denselben Verhältnissen alle Jahre ohne Ausnahme der Fall war, ohne daß nur eine verloren gegangen wäre. Da die übrigen Teiche von diesem gespeist wurden, so wurden auch diese bald verpestet. In einen dieser Teiche hatte ich mehrere Jahre nach gründlicher Reinigung Brut, in einen andern einsömmerige Forellen gesetzt. Beide Teiche waren bis Ende Juni so stark verpestet, daß ich sicher glaubte, daß mir ein bedeutender Verlust bevorstehen würde. Aber wie groß war mein Erstaunen, als nach jedesmaligem Fischen der Teiche sich herausstellte, daß der Verlust bei der Brut 40 pCt. und bei den ein sömmerigen 25 pCt. betrug, ein Verlust, welcher bei Brut wie einsömmerigen auch in Teichen ohne Wasserpest vorgekommen wäre. Ich glaube auf Grund dieser Erfahrungen behaupten zu dürfen, daß durch die Wasserpest in unseren Teichwirtschaften keine Verluste entstehen, und kommt dieses vor, so ist der Grund ganz entschieden aus andere Ursachen zurückzuführen. Wie ist aber die Wasserpest auszurotten oder bedeutend zu vermindern? Zur Vertilgung der Wasserpest sind in Teichwirtschaften mehrfach Schwäne eingeführt, welche sich bei stark verpesteten Teichen erst Gänge äsen mußten und schließlich das Wasser auch gesäubert haben. Ein anderes zweckdienliches, vor allem auch einfacheres Mittel ist es, den verpesteten Teich den Winter über trocken zu legen. Ist der Winter besonders frostreich und von wenig Schnee begleitet gewesen, so kann man darauf rechnen, daß die Wasserpest fast ganz vernichtet worden ist. Es ist daher gut, wenn Teichbesitzer, welche mit Wasserpest zu kämpfen haben, Wechselteiche haben. Dieses Verfahren kann ich ganz besonders empfehlen, und glaube ich, daß es auch das beste und einfachste Mittel bleiten wird. Im Interesse der Fischzucht ersuche ich daher alle Teichbesitzer, welche mit Wasserpes: zu kümpfen haben, an dieser Stelle ihre gemachten Erfchrungen veröffentlichen oder an mich schriftlich gelangen lasen zu wollen. Kl.-Michaelstein (Braunschweig.) Dießner, Fischmeister. Aonservierung -er Lier. Eine außerordentlich wichtige Erfindung hat Otto Leupold in Stuttgart gemacht. Mittels einer konservierenden farblosen und rasch trocknenden Füssigkeit werden die zur längeren Aufbewahrung bestimmt!» Eier übergossen oder durch Eintauchen überzogen, und ste sind dann in einem Zustand, der weder Luft noch Feuchtigkeit eine zerstörende Einwirkung gestattet. — Eier, die so vor V- Jahren behandelt wurden, verhalten sich, nach dem Zeugnis des königl. württemb. Landeschemikers, heute ganz ähnlich wie die frisch gelegten, sie springen leim Hart- oder Weich sieden nicht, wie die Kalk- und Dafferglas-Eier und das Eiweiß läßt sich zu festem Schnee schlagen. Alles unbestreitbare entschiedene Vorteie gegenüber den Eiern der seitherigen Kons-rvierungsacten. Die Behandlung der Eier nach dem Leupold'schen Verfahren erfolgt mittelst eines einfachen Apparates (5 Mk.) zu welchem die Flüssigkeit in einer Blechflasche gehört, (änmalige An schaffung 5 Mk. 30 Pfg.) Be der großen Wichtigkeit, welche dem Ei in der Haushaltung und in der Industrie zukommt, ist diese Erfindung hcch anzuschlagen, denn bei den seitherigen Konservierunssarten gingen unzählige Eier verloren und die Küche kau in tausend Verlegenheiten. Den Apparat, der ja länger als ein Menschenleben Dienste thun kann, nicht gerechnet, kommt diese Konservierung der Eier auf 1—1V2 Pfg. für 2—3 Stück, je nach ihrer Größe. Eine klar uno kurz gefaßte AnweFung unterrichtet über die Details der Behandlung. — Ten Berkaus des Apparates hat die Firma Karl Otto FinLH in Feuerbach bei Stuttgart übernommen. MD Vrteskastca. D. A. in H. DaS Weibchen der Singdrogel oder Ziy»L schwer vom Männchen zu unterscheiden. Dir «angegelbeu Atm* auf den zweite» Flügeldeckfedern sind bei ihm »twil Lein« undeutlicher, überhaupt'ist die Orangesarb« rmniger ruarLert; Kopf ist etwas spitzer, dir Gestalt schlanker, trotzdem gehört einiV geübter Blick dazu, um das Weibchen »ach Ngur u»d soaleiä zu erkennen. B. Z. in E. Tauben, welche am ganze» KSrper «eis nur di« Flügel rot resp. farbig sind, zähle» z» dr» Farber»«»"' Man nennt sie Schild- oder Deckeltauben. Z. H. in F. Züchtungsversuche mit »ahme» Eichhörnchen sind mehrfach geglückt, wobei in folgender Weis« verfahren nm*' Die Tierchen erhalten als Aufenthalt eine« mit Drahtgitter «ge> grenzten, möglichst großen Raum, der inwendig mit Sträucher» uns Tannenbäumchen besetzt wird. In einer Ecke befestigt ma» en« Kiste, ca. 1 va lang und 30 <rm hoch, au der zu beiden S«t" klein« runde Löcher zum Ein- und Ausschlüpfen ausgeschnitten werde». In dies« Kist« bauen di« Eichhörnchen auS Pflanzensas«' Moos und Watte ihre Nester, di« ste anfangs nur als Schläfst»" benutzen, des Ungeziefers wegen aber öfter «neuert werde» mW« Die Paarung fällt in die Frühjahrsmonat« u»d setzt das Weibchen dann in diese Nester ihre Jungen; diese werden ca, 4 Woche» la»i bis zur Selbständigkeit gesäugt. Das Weibche» macht i» eia« Jahre mehrere Würfe. O. W. in A. Ein ausstellungsfähiger Stamm gespeichert» Italiener muß möglichst gleichmäßig in Zeichnung ausgewW werden und zwar soll jede Feder, sowohl des Hahns wie der Henne» auf bläulichgrauem Grunde mehrmals dunkel blaugrau quergebände» oder gewellt sein. Schlimme Fehler sind gelbe und rote Fede« weniger ins Gewicht bei der Beurteilung fallen einzelne weist Schwanzfedern bei älteren und ganz oder nur teilweise grünschwarst Sicheln bei jüngeren, sonst mustergiltigen Hähnen. B. M. in F. Das Geschlecht bei Tauben läßt sich nicht «i Sicherheit bestimmen, bei Feld- und Flugtaube», Möven rc. noi schwieriger als bei Kröpfern und Warzentaube«. Im allgemeine» hat der Tauber einen dicker» Kopf, stärkeren reilartigen Schnad« mit mehr aufgetriebener Nasenhaut, weshalb « kürzer erscheint, alf der Schnabel der Täubin, welcher dünner, unter der NasenhM etwas eingedrückt ist; die Beine sind höher und stärker, die Haltu»! aufrecht, der Gang stolz, der Blick feurig. Die Knochen am Bauj- die Schambeine, sind beim Tauber enger; außerdem erkennt w«» es an dem Gebahren untereinander, an dem Treibe», anhaltende«» Rucksen und Girren des Taubers. Frau W. T. in V. Ein Kanarienhahn, welcher beim Atme» beständig den Schnabel aussperrt, leidet an einer Krankheit d« Atmungsorgane. Solche Zustände sind schwer heilbar. Na§ unsern Wahrnehmungen ist schwacher Kamillenthee mit etwas Gerste«' zucker vermischt und als Getränk eine Zeit lang verabreicht, sowie das öftere Einatmenlassen von Theerwaffer- oder Holzeßigdämpse» von bestem Erfolge bei solchen Leiden begleitet. Krnst und scherz. M Eine kleine Verspätnng. Richter: „Warum habe» Sie das Portemonnaie, welches Sie gefunden haben, nicht noch an demselben Tage abgeliefert?" — Der redlicht Finder: „Es war zu spät am Abend." — Richter-' „Dann hätten Sie es am andern Tage dem rechtmäßige» Eigentümerzustellen sollen. — Finder: „Ja, da war bereits leer." Auch ein Jagdueid. Alter Treiber (neidisch zu eines Kollegen, der soeben ein Schrotkorn auf die Schattenseite gekriegt hat): „Kerl, hast du a Glück! I' gang doch schon zwanzig Jahrl mit, aber so was ist mir noch nie passiert!" Höchster Wunsch. Junger Arzt (dem beim Feld treibt mehrere Hasen kommen),: „Donnerwetter! Wenn s» nur so die Patienten anliefen!" Unwiderruflich. „Also, meine Gnädige, Sie st» unwiderruflich fest entschlossen, Witwe zu bleiben nie wieder zu heiraten?" — „Unwiderruflich!" — wenn nun jemand käme, schön, liebenswürdig, reich- angesehen und bäte Sie um Ihre Hand, was tW» Sie?" — „Natürlich nahm' ich ihn sofort!" Wer den Schade» hat rc. G.: „Guten Morgen, Feodor, wo willst Du hin?" F.: „Zum Photographen, — will mich photographieren lam" G.-- „So! Na, Du hast's gewiß billiger wie jeder ander«! F.: „Wieso denn!" G.: „Weil Du die Platte gleich mitbrinzstl*