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MMufferTageblatt Nationale Tageszeitung für Landwirtschaft und .Wilsdruffer Tageblatt* erscheint an allen Werktagen nachmittags 4 Uhr. Bezugspreis monatlich 2,— RM. frei Haus, bei Postbestellung 1.80 RM. zuzüglich Bestellgeld. Einzelnummern 10 Rpsg. Alle Postanstalten und Post- Wochenblatt für Wilsdruff u. Umgegend Gvrvalt, Krieg od. sonstiger, Betriebsstörungen besteht Anspruch aus Lieferung der Zeitung oder Kürzung des Bezugspreises. Rücksendung eingejandter Schriftstücke erfolgt nur, wenn Rückporto beiliegt. alle anderen Stände des Wilsdruffer ÄezkrK Anzeigenpreise laut aufliegendem Tarif Nr. 4. — Nachweisungs-Gebühr^ 20 Rpfg. —- Dorgefchriebe« Erscheinungstage und Platzvorschriften werde« nach Möglichkeit berücksichtigt- Anzeigen. - Annahm«f bis vormittags 10 Uhr. , Für die Richtigkeit der, durch Fernruf Lbermit- . ÄMl 6 retten Anzeigen übernehm men wir keine Gewähr. > —" > — — Jeder Rabattanspruchf erlijcht, wenn Ler Betrag durch Klage eingezogen werden- must odev der Auftraggeber m Konkuoe gerät. Das Wilsdruffer Tageblatt ist das zur Veröffentlichung der amtlichen Bekanntmachungen der Amtsyauptmannschafi Meißen, des StadL- rats zu Wilsdruff, des Forstrentamts Tharandt und des Finanzamts Nossen behördlicherseits bestimmte Blatt Nr. 274.— 93. Jahrgang Telegr.-Adr.: „Tageblatt" Wilsdruff-Dresden Postscheck: Dresden 2640 Dienstag, den 20. November 1934 Kräfte des Aufbaues. Von Danzig zur Saar. — Das Aufbauwert der deutschen Zeitung. — Der Mensch der Scholle. Außerordentlich wünschenswert wäre es, wenn man auch im Auslande, das so stark gegen den deutschen Nationalsozialismus eingestellt ist, an dem Ausgang der Dreis- und Gemeindewahlen im Gebiet der Freien Stadt Danzig nicht achtlos vorübergehen würde. Denn diese Wahlen haben das Märchen ganz gründlich zerstört, daß nur im Deutschen Reiche selbst der National sozialismus Herz und Sinn der Deutschen erobert habe. Schon die ganze politische Entwicklung im Freistaat und und besonders der Stadt Danzig selbst, also dem Regie rungssitz, hatte gezeigt, mit welch überwältigender Mehr heit die Danziger sich zum Nationalsozialis mus bekennen. Das gleiche wurde nun auch draußen vuf dem Lande bei den Kreistagswahlen in der Danziger Niederung und auf dem Danziger Werder offenbar, wo seit dem Juni des vergangenen Jahres zum erstenmal wieder Neuwahlen znm Kreistag und zu den Gemeinde vertretungen stattfanden. Dem Nationalsozialismus gegenüber standen in voller Freiheit der Wahllisten und Ler Abstimmung, vier Parteien, nämlich die verschmolze nen Deutschnationalen und das Zentrum, die Sozial demokraten, die Kommunisten sowie die Polen. Auf Kosten dieser Parteien hat nun die NSDAP. einen großen Sieg errungen; die Wahlbeteiligung war außerordentlich stark und das Endergebnis zeigte eine weitere Steigerung der nationalsozialistischen Stimmen von der bisherigen Zweidrrttel- zu fast einer Vierfünftel mehrheit. D a s ist also das Charakteristische dieser Wahlen im Freistaat Danzig, wo auch mehr als genug gegen den sich siegreich durchsetzenden Nationalsozialismus von außen her intrigiert worden ist! Die früheren Parteien sind nun auch durch diese Wahlen in ihrer ganzen Be deutungslosigkeit beleuchtet worden. Andererseits be deutet der Sieg der NSDAP, aber nicht nur einen Sieg des Nationalsozialismus selbst, sondern auch der Politik, die unter seiner Führung im Danziger Freistaat ge trieben wurde, seitdem er dort die Macht übernommen hatte. Da wendet sich fast zwangsmäßig der Blick hinüber zur nächsten Abstimmung: Zur Saarabstimmung am 13. Januar 1935. Dort hat sich in der Deutschen Front alles über die früheren Parteien hinweg geeint, was an jenem Tage ein Geständnis der Treue zum Vaterland ablegen will. Noch mehr also als in Danzig wird an der Saar der Gedanke des neuen Deutschlands den Sieg erringen. Eine Selbstverständlichkeit ist es, daß große politische Krisen im Leben eines Volkes nicht zuletzt auch dort zu Krisen führen müssen, wo dieses Leben politisch nach außen hin besonders stark zum Ausdruck kommt: in der Presse. So hat auch mit und nach der deutschen Re volution die Presse in Deutschland eine Krise durch gemacht, durchwachen müssen, bis sie in ihrer Gesamtheit nicht etwa nur äußerlich, sondern auch innerlich den An schluß andas Wollen und Handeln des umgestalteten Volkes und des neugeschaffenen Staates gefunden hat. Auf der ersten Tagung des Neichsverbandes der deut schen Presse in Berlin konnte aber der Reichs propagandaminister Dr. Goebbels jene Krise der Presse als ebenso äußerlich wie innerlich überwunden be zeichnen und nun auch das Verdienst der Presse nach der Richtung hin feststellen, daß sie mit allen ihr zu Ge- bole stehenden Mitteln des Wortes und der Schrift für jenes Wollen und Handeln des neuen Deutschlands sich einsetzt. Nach dem Siege des Nationalsozialismus, der zunächst ein Sieg des Gedankens der Volksgemeinschaft gewesen ist, hat es die deutsche Presse allmählich gelernt, im Umfang ihres Könnens für die Arbeit zu wirken, mit der jener Gedanke nun in die Wirklichkeiten und Notwendigkeiten des Tages hinüber- und hineingetragen wurde, vor allem in die große Arbeitssch lacht hin ein, die Tag für Tag fortgesetzt werden mußte. „Die Presse hat es verstanden, ebenso Tag für Tag dem Volke neuen Mut und neue Initiative zu geben, das Ver ständnis für das Gesamte zu wecken und damit auch für die Notwendigkeit und Möglichkeit, schwierige Augenblicke zu überwinden." Diszipliniert wie der nationalsozialistische Staat ist daher auch seine Presse in der Aufgabe, überhaupt das Verständnis für das außen- und inner-, das Wirtschafts- und sozialpolitische Wollen des neuen Staates aber nicht bloß zu wecken, sondern es in der gleichen Richtung weiterzuführen. Und nur so konnte es, wie Dr. Goebbels ausführte, möglich wer den, dann dieses große Gewicht einer neuen Presse er folgreich in die Waagschale zu werfen. Das ist aus der im Ausland so oft kritisierten „Gleichschaltung" der deut schen Presse geworden: sie will mit ihrem ganzen Gewicht sür das wirken, was der Führer für Deutschland will und wirkt. „ In vollem Maße hat es der Nationalsozialismus erreicht, die deutsche Landwirtschaft zu einem Be - r u k s ktaLd umzuge.stalten. Ihm wurde im neuen Staat Men - kuäapest - Rom. Wien - Budapest - Rom Das Ergebnis der Romreise Schuschniggs Ueber das Ergebnis der Romreise Schuschniggs wird amtlich bekanntgegeben: Mussolini hat zwei lange Besprechungen mit dem Kanzler Schuschnigg gehabt unter Teilnahme des österreichischen Außenministers von Berger- Walden- egg und des Staatssekretärs des Aeußeren, Suvich. In diesen Besprechungen wurde die Politik engen Einverständnisses zwischen Italien und Oesterreich wieder bestätigt, und zwar auf der in den vorhergehenden Begegnungen mit dem verblichenen Kanz ler Dollfuß festgelegten Linie. Es wurden die Voraus setzungen geprüft, die nötig sind, daß Oesterreich, gefe stigt in seinem politischen und wirtschaftlichen Ausbau und gestützt auf die Freundschaft Italiens und Ungarns, möglichst schnell und in vollem Maß die historischen Funktionen wicderaufnehmen kann, die auf die im Donaubecken aufeinandertreffenden Kräfte aus gleichend wirkten. Es wurde auch in Beziehung auf Oester reich das befriedigende Funktionieren der italienisch-öster reichisch-ungarischen Protokolle vom März d. I. festge stellt, die einen unbezweifelbaren Beitrag zur Verbesse rung der wirtschaftlichen Lage Oesterreichs geleistet haben. Es wurde ferner bestätigt, daß die Dreier-Abkommen keinen ansschließenden Charakter tragen und auch auf andere Staaten ausgedehnt werden können, die die Be dingungen erfüllen, die ihre Grundlage bilden. Es wurde festgestellt, daß die Entwicklung der kulturellen Beziehun gen zwischen den beiden Staaten wünschenswert sei, und zwar durch den Abschluß neuer Abkommen zur Schaffung von Kulturinstituten in den beiden Städten Rom und Wien. RM verurteilt die BstmWll M- Wen in Genf. Rom, 19. November. Der von Siidslawien angekündigte Schritt in Eons wird in Italien durchaus ungünstig beurteilt. Die Presse beschäftigt sich mit ihm allerdings nur in beschränk tem Maße, dann jedoch immer klar ablehnend. Der Tevere schreibt, man könne zwar die südslawische Aktion mit Ruhe abwarten, aber man könne schon jetzt versuchen, ihre Wirkung zu umschreiben. Europa und besonders die Großmächte wür den keine Lust haben, sich von der Kleinen Entente oder nur von Belgrad bei der Prüfung einer Frage ins Schlepptau nehmen zu lassen, die nicht in die brutalen Begriffe eines Ul timatums zusammengedrängt werden könne. Der Völkerbund, dem die Sanktionsmiltel fehlen, müsse in seiner Eigenschaft als internationaler Organismus davor behütet werden, in Fragen hineingerissen zu werden, die auf formalem diplomati schem Wege gelöst werden könnten. Wenn die südslawischen Absichten, so wie sie von englischer und französischer Seite dargestellt werden, keine Revision erfahren, so heiße das, daß Siidslawien tatsächlich mit einem Plan liebäugele, wie es die Ungarn behaupten, einem Plan, der von der Kleinen Entente gebilligt werden mag, den aber das Gewissen der kulturellen Welt entschieden verurteile. Das neue Kabinett in Belgien. Brüssel, 20. November. Die neue Regierung ist trotz der Schwierigkeiten, die in letzter Stunde wegen der Besetzung des Unterrichtsministeriums entstanden waren, noch in später Nachtstunde gebildet worden. König Leopold hat kurz vor Mitternacht Theunis empsangen und der ihm vorgelegten Mi nisterliste seine Zustimmung erteilt. Das Kabinett setzt sich fol gendermaßen zusammen: Ministerpräsident ohne Portefeuille: Theunis, Katholik; Minister ohne Portefeuille: Francqui, liberal; Außenminister: Hymans, liberal; Landesverteidigungsminister: Deveze, liberal; Iustizminister: Bovesse, liberal; Innenminister: Pierlot, Katholik; Unterrichtsminister: Hirnaux, liberal; Finanzminister: Gutt, liberal; Minister für öffentliche Arbeiten, Landwirtfchast und Mit telstand: van Eauwelaert, Katholik; Arbeitsminister: Rubbenß, Katholik; Wirtschaftsminister: van Isacker, Katholik; Verkehrs- und Postminister: du Bus de Warnaffe, Katholik; Kolonialminister: Charles, Katholik. Seich-juMommiffar Dr. Frank in Sofia. Vom König und dem Kabinettschef empfangen. Reichsjustizkommissar Dr. Frank, der auf Ein ladung der bulgarischen Landesuniversität in Sofia weilt, wurde von KönigBoris in einstündiger Audienz empfangen. Vorher hatte Reichsjustizkommissar Dr. Frank dem Ministerpräsidenten Georg ieff Grüße des Führers und Reichskanzlers überbracht. Im Laufe der längeren Unterredung, an der auch die meisten Mitglieder des Kabinetts teilnahmen, entwickelte sich ein reger Gedanken austausch über die engen kulturellen Beziehungen der beiden Länder. Dr. Frank schlug dabei dem bulgarischen Ministerpräsidenten einen Austausch von Rechts studenten zwischen Deutschland und Bulgarien vor. Japans ablehnende Ant wort in der Flottenfrage. Der japanische Botschafter hat in London dem Staatssekretär des Auswärtigen die Antwort der japa nischen Regierung zu den englischen Vorschlägen in der Flottcnfrage überreicht. Die Antwort ist in einem sehr höflichen aber bestimmten Ton abgefaßt und völlig nega tiv. Ihr Inhalt läßt sich wie folgt umschreiben: Japan wünscht nicht eine Flotte, die so groß ist, wie sie etwa von den Bedürfnissen des britischen Weltreiches erfordert wird. Aber die japanische Regierung will, daß man auch Japan das Recht zugcstcht, unter Umständen seine Flotte durch Neubauten bis auf den gleichen Umfang zu bringen. eine wesentlich andere Stellung gegeben, die ganz neue Rechte, aber auch ganz neue Pflichten umfaßte. Das nur Wirtschaftliche mußte zurücktreten hinter dem deutschen Menschen auf der Scholle und darum sprach jetzt in seiner Schlußrede auf der Goslarer Reichsbauern tagung der Reichsbauernführer Darrs zuerst vom Blut und dann vom Boden. Daß der National sozialismus von diesem beiden: ausging und für beides arbeitete, daß er dadurch den Reichsnährstand aus dem Nichts geschaffen und zu dem gemacht hat, was deutsches Bauerntum im Staat und für den Staat bedeutet, hat den E r f o l g der ganzen Arbeit erst ermöglicht. Und der Reichsbauernführer durfte in Goslar daher auch sagen, daß man von einem in vollem Gange befindlichen Ge sundungsprozeß nicht nur reden könne, sondern sogar reden müsse. Aus der Aufgabe der blutmäßigen Er haltung des deutschen Volkes und seiner Ernährung im weittnöglichsten Umfang ergibt sich die wirtschaft liche Neuordnung im Reichsnährstand und durch ihn. Den Ertrag seiner Arbeit zu sichern heißt hier, den Boden zu sichern und damit das Blut. Und der Reichsbauern führer erklärte es als notwendig für die Sichselbst- behauptung des neuen Staates, daß auch die übrige deutsche Wirtschaft nach denselben Grundsätzen, mit denen das Bauerntum jene Neuordnung vollzog, auch sich selbst neu ordnen Und dadurch in die Bauernfront eingliedern müsse. lDr. Pr. Der feierliche Abschluß des ReichsbauerntageS. Reichsm'nister Rudolf Heß und Reichsminister Reichs bauernführer Karrs auf der Kundgebung im WNgreMlt,