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VeUage Dienstag, 14. Jali 1W8. Leipziger Tageblatt. Rr. IM. 1»S. Jahr««««. Leipziger Handelszeitung. V-rs«- «nö Han»«l»Ves«n. W Leipziger Börse da« 14. Juli. Der feste Schluß von Amerika, die Befestigung am Supermärkte und höhere Berliner Ansangskurse wirkten aut den heutigen Berkohr anregend «in. Bon heimlichen Staatsanleihen wurden 3'4proz. und 4proz . Äoniols iowie L-achson- rente höher gehandelt, während 3'/iproz. Iachien lick niedriger stellten und 3proz., 3'/^proz. und 4proz. Reichsanleihen den alten Kursstand be haupteten. Bon Stadtanleiken waren 4proz. Leipziger zu höherem Kurs vergeblich gefragt, 3'/zproz. Leipziger, namentlich altere Jahrgänge, zu den letzten Kurien gesucht: 5proz. Teplitzer Stadion leihe wurden hoher gehandelt. Auf dem Bahnenmarkt waren 3'/,proz Austig-Teplitzer zum alten Kurs angeboten, während 4proz. Buschtiehroder niedriger um gingen. Am Kohlenmarkt wurden Schaber zum alten Kurs oNeriert. Für ManSfelder Kuxe zeigte sich im Zusammenhang mit der Belebung des Kupfermarktes wieder mehr Interesse bei steigendem Kurie. 4proz. ManSfelder Obligationen alte Jahrgänge wurden ebenfalls höher ge handelt. Von Bankaktien waren Leipziger Credit und Hypothekenbank auf alter Basis gefragt, Grundbesitz etwas höher im Handel In Großer Leipziger wurden die im Markte vorhandenen Brieie gc- räumt, wobei noch Nachfrage bestehen blieb im Zusammenhang mit dem befriedigenden letzten Einnahmeauswcis. Elektrische Straßenbahn waren 0,2 Proz. höl)«r gefragt. Am Markte der Textilwerte trat seit längerer Zeit zum erstenmal wieder etwas Nachfrage hervor, ^o waren Stohr '/«, Deutsche Spitzen 2, Tittel L Krüger Wernshausen Ltämme 3 und Vorzüge 1 Proz. höher gefragt, während Lvlbrig zum alten Kurs anpedoten waren. Einiges Gcschä't entwickelte sich in Brauereiaktien, wovon Zwenkau Stämme und Leipziger BereinSbraucrci zum alten Kurs, Altenburger Brauerei Proz. niedriger gehandelt wurden. Bon Maschinenaktien schwächten sich Hartmann aus die niedrigere aus wärtige Notiz um 1l4 Proz. ab: auch Sondermann waren 's- Proz. niedriger, während Germania 1 Proz. anzicben konnten. Bon sonstigen Werten sind noch als höher hcrvvrznheben: Leipziger Feuer s-f- 50 LH Leipziger Gummi (Z- '/-I, Piano Mölkau (-(- O.lOt und Gnüchtcl s-l- l4s. Im allgemeinen waren die Umsätze heute etwa« größer als gestern. *— Tägliche Kuxenbörsen. Schon vor etwa Jahres'rist wurde von den in Betracht kommenden Vorständen der rheinisch-westfälischen Jn- dustriebörsen beschlossen, die bis dahin nur zweimal wöchentlich lie ein- mal in Düsseldorf und in Essens äbgehaltcnen Bör'enveriammlungen täglich stattfinden zu lassen. In Anbetracht deS damals sehr ruhigen Geschäftsganges kam man indes überein, zunächst den Sonnabend gänz lich freizulassen, weil an diesem Tage in Westdeutschland die Bank geschäfte nachmittags ohnedies geschlossen bleiben, weiter verständigte man sich dahin, auch Mittwochs einstweilen keine Börsenveriaminlung abzuhalten, dagegen Montags und Donnerstags in Ellen sowie Dienstags und Freitags in Düsseldorf zusammenzukommen. Inzwischen machten sich nun lebhafte Bestrebungen der interessierten Äreve an den frag lichen Plätzen geltend, Mittwochs die Jnonstriebörsenvei wmmlungcn in Köln oder in Dortmund abzubalten. Diele Bemühungen wurden auch von den betretenden Handelskammern unterstützt. Diesem Vor schläge zeigte 'ich aber die Mehrzahl der in Frage kommenden regel mäßigen Äörsenbesucher, teilweise aus örtlichen Gründen, abgeneigt. Daraufhin sind nach der „Köln. Ztg." die Börsenvorständc z» Düs sei- dorf und Essen, unter Zustimmung des Vorstandes des „Vereins zur Wahrung der Berufsinterellen der am Kurenhandel beteiligten Firmen in Rheinland und Westfalen", übcreingekommen, vom >. August ab auch Mittwochs Jndustrieböri'en, und zwar abwechselnd sc eine Woche in Düsseldorf und Essen, stattfinden zu lassen. Bank- «nd Geldwesen. i! Ulmer Stadtanleihe. Die Stadt Ulm beabsichtigt die Aufnahme einer 4proz. Anleihe von 1 Million Mark. x. Zproz. österreichische Staatsbahnprioritätcn. Der Einlöiungs- kurs für verloste Obligationen und verfallene Coupons für die Zeit vom 13. bis 18. Juli wurde auf 81,12 ,L iin der Vorwoche 81,15 .Lj festgesetzt. Verg- und Hüttenwesen. X. Janus, Gewerkschaft für Erdölbohrungen in Wietzenbruch-Wietze, Gotha. Unter dieser Firma ist eine Gewerkschaft errichtet worden, die ein etwa 150 Morgen großes Gelände aus Erdöl, Kali ufw. adbohren und ausbeuten will. Die Gewerkschaft ist tousendteilig und ist bestrebt, sich noch weitere Terrains auch in anderen Gebieten zu sichern. Ihr gegenwärtiges Terrain ist in der Nähe der Stadt Celle gelegen. Da für die Kuxe anscheinend Interessenten gesucht werden, ist daraus hinzu weisen, daß eine Beteiligung ein erhebliches Risiko in sich birgt und daß der Erwerb von Kuxen eine eventuell weitgehende Verpflichtung zur Zahlung von Zubußen mit sich bringt. Denn nach dem Statut der Ge werkschaft kann ein Gewerke seine Zahlungsverpflichtung nicht dadurch abwenden, daß er den Kux der Gewerkschaft zur Verfügung stellt, son dern er bleibt für die rückständige, bereits bewilligte Zubuße haftbar. Erst nach Leistung der beschlossenen Zubuße scheint der Besitzer eines Kuxes sich durch Zurverfügungstellung von diesen Papieren befreien zu können. Das umfangreiche Expose, das vom Grubenvorstande verschickt wird, entbält eine sehr optimistische Darlegung der Situation der in Betracht kommenden Industrien. Wenn der Grubenvorstand z. B. be hauptet, daß „eine Ueberproduktion an Kalisalzen niemals staltfinden könne", so kennzeichnet das eine derartige Verkennung der gegenwärtigen Lage der Kaliindustrie, daß man gut tun wird, dem neuen llnternehmen mit einiger Zurückhaltung gegenüberzutreten. Kali- nnd Oelbohraesellschaft „Walthershall", Berlin. Der Vor- stand beruft aus den 7. August nach Düsseldorf eine Gewerkenversamm lung, auf deren Tagesordnung „. a. folgende Punkte stehen: Aufgabe der Gerechtsame-Verträge nnd Auflösung der Gesellschaft und Ermäch tigung des Vorstandes, die Geschäfte abzuwickeln und die Vermögens bestände bestmöglich zu verwerten. sr. Deutsch-Luxemburgischc Bergwerks- und Hütten-Aktiengesell- schast, Bochum. Die Aktien der Gesellschaft erfuhren an der Börse vom 13. Juli im Gegensatz zu der Festigkeit bes übrigen Montanaktienmarkles einen Rückgang. Wie uns hierzu geschrieben wird, hing diese Bewegung damit zusammen, daß Gerüchte in Umlauf kamen, die bisherige Schät zung der Dividende auf 10 Proz. swie i. V.I sei zu optimistisch, und man werde nch eventuell auch mit 8 Proz. begnügen müssen: zum Teil hänge dies damit zusammen, daß die Gesellschaft einen größeren Kredit bei ihren Banken zurückzahlen müsse. Im Gegensatz zu diesen Gerüchten wiro an den der Deutsch-Luxemburgischen Bergwerks, und Hütten- Aktlengesellichaft nahestehenden Finanzstellen erklärt, daß man keinen Grund habe, an der Verteilung einer Dividende in Vöhe von 10 Proz. zu zweifeln. Die Gesellschaft habe ihre Banlichuld vermindert, außer dem sei ihr der fällige Kredit neuerdings verlängert woroen. Es 'cheint danach mit Sicherheit festzustehen, daß man für bas abgelaufene Geschäftsjahr aus die Verteilung von 10 Proz. Dividende rechnen kann. O Beim Kohlcnshndikat betrug die tatsächliche Einschränkung der Kohlenproduktion im Juni 13,14 Proz. gegen 13,15 Proz. im Vor monat und gegen einen Voranschlag von 12'/r Proz. Der rechnungs mäßige Kohlenabsatz stellte sich aus 5 205 IN t an 24 Arbeitstagen gegen 5 806 991 t im Vormonat an 25 Arbeitstagen. Vom Stahlwerksverband. Die Abschlüsse beim Stahlwerksver band für das dritte Quartal sollen den erwarteten Umfang angenommen haben und die Auftragseingänge in Halbzeug sowohl als in Formeisen befriedigend sein. Die Preisermäßigung für Halbzeug gilt nur noch bis zur Monatsmitte. *— Propaganda für Kuxe. Das „Berl. Tgbl." schreibt: Wohl für keine Ware wird so viel und w skrupellose Propaganda gemacht, wie für den Kux von Kali-, Oel-, Erz- oder Braunkohlengewerkschasten. Manche Kuxensirmen haben ein reguläres Agentensystem ausgebildet. Sie 'chicken ihre Reisenden aufs Land, um kurz nach der Gründung der be- treffenden Gewerkschaften die Kuxe zu ,,placieren". Dabei wird ge wöhnlich ein Preis von 400 ^l. pro Kux gefordert, doch lassen die Reisen den auch mit sich handeln und aeben nicht selten den Kux für die Hälfte oder darunter ab. Eine Anzahl von Kuxen, die zubußefrei sind, bleiben in den Händen der Gründer, die sich dadurch eines icden Risikos ent- ledigen. Nachdem der glückliche Erwerber solcher „Wertpapiere" einige Jahre Zubußen gezahlt hat, stellt sich dann eines Tages heraus, daß die Gutachten, mit denen die Propaganda unterstützt wurde, zu „opti mistisch" waren, daß sie vielleicht sich nur auf die Fündigkeit von in der Nähe der Felder der neu gegründeten Gewerkschaften liegender Gruben stützten. Die Gewerkschaft geht in Konkurs, oder aber es wird versucht, um weitere Zubußen zu erlangen, die wertlos gewordenen und daher zur Verfügung gestellten Kuxe naiven Gewerken für die Erstattung der Stempelgebiihr anzuhängen. Augenblicklich wird das Publikum wieder mit derartigen „Non Baleurs" überschwemmt, also gerabe in einer Zeit, in der der Kalibergbau sehr daniederliegt, und in der auch die Lage in der Oelindustrie außerordentlich prekär ist. Wir können nicht dringend genug vor dem Erwerb derartiger Kuxe warnen. Wenn «S zu spät ist, da» heißt, wenn das Geld verloren ist, werden Prozess« angestrengt, die sich aus unsaubere Manipulationen der „EmissionS- häuser" stützen. Solche Prozesse sind jedoch sehr schwer mit Erfolg durchzusühren, da die betreffenden Firmen sich alle möglichen Hinter türen offen halten und ost juristische Berater haben, die ihre Gcietzes- kenntnis in den Dienst volkswirtichastlich anfechtbarer „Emissionen" stellen. Man soll sich lieber nicht durch schöne geologische Buntkarten, durch Zirkulare und Agentenbcrcdsamkeit blenden lassen und seine Spar, gelber dort anlegen, wo Sicherheit verbürgt wird, wenn die Zinsver- iprechung auch nicht so lockend ist. — Lothringer Hüttenverej» Aumetz-Jriede. Wie der „B. B hört, wird die Gesellschaft für verschiedene Neuaulagen und zur Deckung des Bankkredits eine neue Anleihe im Beirage oon 12'/u MiHwinn Francs emittieren, deren Ucbernahmc durch die dem Unternehmen nahestehenden belgischen Banken erfolgen dürfte. zr» Die Gewerkschaft Hubertushall ist in Liguidation g«trer«n. x. Eisenpreise in Oesterreich. Die österreichischen Eisengroßhändler haben jetzt die Preise für Stabeiicn und Grobbleche um 1 Kr. für den Doppelzentner herabgesetzt. Diese Herabsetzung ist eine Folge der schon vor einigen Monaten cingctretencn Preisermäßigung durch die Eisen werke. 4.a die Werke den Preisnachlaß nur kür neue Schlüsse in Knast treten ließen und die Eisenwarengrossisten noch durch frühere Abschlüsse zu hoben Preisen gebunden waren, kommt die Preisermäßigung erst jetzt dem Detailhandel zugute. »c. Eine neue Naky-Gescllschast. In Rumänien soll ein« neue Raky-Petroloumgesellschast mit einem Kapital von 7 Millionen Francs gegründet werden. Anton Raky und die rumänische Firma Eberhardt Marchena <L Co. bringen OeCelder im Werte von 5 Millionen Francs ein. 2 Millionen werden in bar von Raky und einer französischen Finanzoruppe cingebracht. Die Calumet and Hekla Copper Co. verkaufte ihre Produktion bis Ende März und ist nicht mehr am Markt. Il Zinc Corporation. Für das mit dem 29. Febvuar abschließende Geschästsjabr hatte diese Gesellschaft einen Verlust von 58 800 Md. St., dazu 26 300 P'b. Verlust vcm Vorjahr, so daß der Fehlbetrag nun mehr 85 00 Pfd. St. ausmacht. 5i-. Nom amerikanischen Stahltrust. An der heutigen Londoner Börle lagen New Varker halbofsiziellc Meldungen vor, daß der Gewinn d s zweiten Quartals für die Ausrechterhaltuna der bisherigen Divi- dende genüge. -toffgewerbe. Aktiengesellschaft I. P. Bemberg i« Oehde. In der außerordent lichen Generalversammlung wurde an Stelle des im April verstorbenen Lud. Müller Bankier Michaelscn in Firma E. E. Weohausen in Bremen gewählt. In die noch offene, kürzlich neu geschaffene AufsichtSratSstelle wurde Fabrikant Abraham Frowcin-Elberfeld gewählt, lieber die Aussichten wurde aus eine Anfrage mitgeteilt, daß sich ein ab schließendes Urteil noch nicht geben lasse, da man noch zu weit vom Ende des Jabres entfernt sei. Der allgemeine Rückgang der Konjunktur in der Webstoffindustrie habe indes auch seinen Einfluß auf das Geschält der Gesellschaft auSgeübt. In der ersten Hälfte des Jabres habe sich das Geschäst noch besser angelassen, in der zweiten sei der Rückschlag aber allmählich fühlbarer geworden. Bis jetzt laste sich nicht sagen, daß wesentliche Anhaltspunkte für eine Besserung vorhanden seien, wenn auch hier und da mal ein Lichtpunkt komme. Die meisten Abteilungen seien wohl aut mit Austrägen versehen, aber es werde nicht abgenommen, so daß sich die Lager anfüllten. Dabei seien die Preise heruntergedrückt worden. Ucber die Herstellung der Kunstseide wurde auf Anfrage mit geteilt, daß man damit beschäftigt sei, zunächst in beschränktem Umfange die Herstellung einzurichten. Im Verlaufe der nächsten drei Monate glaube man dm Betrieb aufnehmen zu können. Die bisherigen Versuche hätten «in fortlaufend besseres Ergebnis gehabt, und die Industrie habe der Gesellschaft bestätigt, daß das Erzeugnis mehr der Naturseide ähnle als die jetzige Handelsknnstieide. In der letzten Generalversammlung war bemerkt worden, daß man auf hem Gebiete des Anilinschwarz eine besondere Erfindung gemacht habe, die die Herstellung verbillige, und es war betont worden, daß man im Februar damit an bi« Oeffentlichkeit treten werde. Aus eine Anfrage, wie es mit der Erfindung steh«, er widerte die Verwaltung, daß im Interesse des Geschäfts weitere Mit- teilungen darüber nicht gemacht werden könnten. Vrarrqeiverb«. * Bank für Brauindustrie. Die Verwaltung macht folgende Mit teilung: „Das in Hamburg verbreitete Gerücht, die dortige Teu tonia-Brauerei sei unter Mitwirkung der Bank für Brau industrie in eine Aktiengesellschaft umaewandelt, ist völlig aus der Luft gegriffen. Die Brauerei steht außerhalb des Ringes der Hamburger Brauereien, so daß schon aus diesem Grunde eine Beteiligung der Bank ausgeschlossen wäre." Wir hatten von dem erwähnten Gerücht keine Notiz genommen. — Gerüchte über Brauercjfusionen i« Frankfurt. Zu den Ge- rächten, wonach angeblich zur Abwehr der drohenden Konkurrenz der neuen Genossenschaftsbrauerei Fustonen zwischen den Brauereien Bindina und Henninger einerseits und Jung mit Henrich anderseits geplant seien, erklärt der „Frkst Ztg. sowohl die Brauerei Binding. Aktiengesellschaft, als die Junpsche Brauerei, baß ihnen selbst nicht das geringste von derartigen Projekten bekannt sei daß di« er- wähnten Gerüchte jeder Grundlage entbehren. keliscde««' Ges<rU?cHaften. Leipziger Buchbinderei-Aktiengesellschaft vorm. Gustav Fritzsche, Leipzig-Berlin. Auf unsere Anfrage bezüglich der Abschreibungen für das Geschäftsjahr 1907/08, wostir nach ber vorläufigen Mitteilung der Verwaltung „ein größerer Betrag" verwendet werden soll, verweist die Direktion aus den bemnächst erscheinenden Geschäftsbericht mit dem Hin. zusügen, sie wünsche nicht, daß vor Erscheinen des Geschäftsberichts halbe Mitteilungen in die Oestentlichkeit gelangen. Weiter bemerkt bie Direktion wörtlich: „Die großen Abschreibungen des Vorjahres find aus der Sanierung geschehen, und es ist schlechterdings nicht mög lich, daß wir auch in diesem Jahre so erhebliche Abschrei bungen machen können. Wir werden aber reichlich Abschrei, bungen vornehmen, besonders deshalb, weil wir uns mit unseren Betriebsmitteln durch Auszählung großer Dividenden nicht schwächen wollen. Die Geldvcrhältnisie sind im allgemeinen so un günstig, daß wir darauf Bedacht nehmen müssen, unsere Betriebsmittel zu erhalten, insonderheit in Rücksicht aus unsere immerhin noch hohen Bankverpflichtunge n." — Bei dieser Gelegenheit sei auch daran erinnert, daß aus den durch die letzte Sanierung freigowordenen Be trägen 20 000 .L zurückgestellt worden sind als „voraussichtliche Spesen für die Wiedereinführung der Aktien an der Börse". Die Aktien der Gesellschaft wurden im September 1897 an der Leip ziger Börse mit 160 und im November 1899 an der Berliner Börse mit 146,50 einqefübrt. Die Notieruna wurde an beiden Börsen im Februar 1906 eingestellt. Die erneute Börv'eneinsührung ist wahrschein lich im Hinblick auf di« anormalen Börsen- und Gsldmarktsverhältnisse noch nickt bewerkstelligt worden. Zirmens-Schuckertwerke, G m. b. H.. in Berlin. Die Firma Ugarte L Segovia in Buenos Aires hat mitgeteilt, daß sie die Kon- Zession zur Beleuchtung der Stadt San Ju»n mit zirka 150 Flammen- bogenlamven erhalten habe Der Ausbau der Anlage ist der Sie- mens-Schuckert Limited übertragen, einer Filiale der Sie- mens-Schuckertwerke, G. m. b. H-, in Berlin. »r. Akkumulatoren, und ElektrizitätS-Werke, Aktiengesellschaft, vorm. W. A. Boese L E». iu Berli«. Am Anfrage eines Aktionärs bat die Gesellschaft mitgeteilt, daß für den Kursrückgang keine inneren Gründe vorhanden seien. Der Beswästigunosgrav entspreche ungefähr dem deS vorjährigen. Auch dürfe mit Rücksicht auf vorherige Ausichrei- bungen auf ben Eingang belangreicher Aufträge gerechn«t werden. *— AdmiralSgartenbad, Aktiengesellschaft, Berlin. Der Berliner Baumeister Fröhlich hatte die Admirolsgartenbad-Gesellschast bezüglich Schadenersatzes «n Höhe von 200 000 .L verklagt. Die Klage gründete sich darauf, daß der ehemalige Direktor Hillengaß während seiner Amtszeit dem Fröhlich den Auftrag zum Erweiterungsbau deS Savov- Hotels erteilt haben soll. Für diesen Bau war eine Dumme von 4 Mil lionen Mark veranschlagt worden, und Fröhlich klagte nun 5 Proz. der Summe als Entschädigung für das Entgehen des Auftrages ein. Las Gericht wies nach dem „Berl. Tgbl." die Klage ab, und zwar mit der Begründung, daß Hillengaß nicht allein zur Erteilung deS Auf trages berechtigt war. Zwar sei der andere Direktor, der in jener Zeit neben Hillengaß dem Vorstände angehörte, zur Zeit der Auftragserteilung vom Amte (durch den Eberbach-Konzerns suspendiert gewesen, doch ist das nach Ansicht des Gerichts nur eine nach innen, nicht aber nach außen I wirkend« Maßregel gewesen. x. Lau-Pflauzungsgesellschaft, Berli». Nachdem die Ermittelungen über Jahresfrist gesäuert habe», wurde dieser Ge'ellichä't, die ein Tochterunternehmen der Deut'chen Togo-Gesellschast ist, nunmehr die Rechtsfähigkeit als deutsche Kolonialgesellschast vom Bundesrat ver lieben. *— Passaae-Kaushaue in Berliu. Friedrichstraße. Nach dem „B B.-E." ist die Regulierung der Hypotheken für oieses Unternehmen noch nicht gelungen. Di« Beschaffung der Hypotheken, bei denen es sich um ein Objekt von 8 bis 9 Millionen Mark handelt, sollte unter Führung der Deutschen Hypothekenbank, Aktiengesellschaft, in Berlin in der Weise erfolgen, daß das Objekt auf mehrere große Hypotheken banken verteilt werden sollte. Die Transaktion ist indes bisher deshalb nicht zustansc gekommen weil dasjenige erste Institut, das die Bau- gelber hevgegebcn hat, iich bis jetzt nicht bereitfinden ließ, die Garantie für die Hypotheken, von der die Hypothekenbanken den Ab'chluß ab hängig machen, zu übernehmen. *— Krefelder Stahlwerke, Aktiengesellschaft, Krefeld. Zur neuesten Erklärung des Äusjichtsrats schreibt die „Köln. Ztg.": ^Dieie Erklärung räumt zunächst mit den bisherigen Ausstreuungen auh daß jahrelange Bilanzverschleierungen vorlägen, und behauptet wiche nur für das Jahr 1907. Ausfallen muß dabei, daß anscheinend der Austichlsrat glaubt, die Höhe der Verschleierungen nach seinem Belieben bestimmen zu können, wenn er schreibt, daß die Verschleierungen sich auf 150 000 bis 300 000 .tl belaufen, je nachdem der Aufsichtsrat die Abschreibungen fest- setze. Das ist selbstverständlich ganz hinfällig, denn ob Verschleierungen vorgckommen sind oder nicht, ist einfach eine an der Hand der ge'etzlichen Vorschriften zu prüfende Tatsache. Darüber entscheidet nicht der Ai?- sichtsrat, sondern im vorliegenden Falle der die Untersuchung führende Richter und späterhin eventuell das Gericht. Bei Beurteilung dieser Frage wird man sich um so mehr einer gewissen Zurückhaltung zu be fleißigen haben, als nach Mitteilungen, bie uns von dritter Seite zu gehen, einzelne der in dieser Angelegenheit aus den Kreisen des Aus- liebtsrats ausgestellten Behauptungen stch nicht als stichhaltig erwiesen haben. Im Verlauf des gerichtlichen Verfahrens wird sich ohnehin reichlich Gelegenheit bieten, sich eingehender mit dieser Angelegenheit zu befassen, als bas jetzt möglich ist, wo nur Aeußerunaen der beiden Parteien vorliegen. Neu ist an der Erklärung, daß Becker nunmehr als vertragsbrüchig bezeichnet und wohl im Zusammenhang damit Zivil- klage in Aussicht gestellt wird. Daß die Stellung deS Krefelder Stahl- Werks durch die jetzt sich äblpieleirden Vorgänge, wie die Erklärung sag», nicht berührt wird, dürste nach unserer Kenntnis ver Verhältnisse zu- tressen Nach Aeußerungen von AufsichtSratSmitgliedern, die zeitlich nicht lehr weit zurückliegcn, wird dies« Stellung des Werkes vor allem dem jetzt angegriffenen früheren Vorstand verdankt. Dos vermag diesen nicht zu entlasten, falls er die von vem AuffichtSrat behaupteten Dinge wirklich begangen hat, muß aber zur Beleuchtung de? ganzen Sachver halts immerhin hervorgehoben werden." 8 Ofea. und Tonindustrie-Aktiengesellschaft i» Augerburg. Die Generalversammlung soll u. a. über die Aenderung des BeichlusseS, betreffend die Einzahlung der noch nicht voll bezahlten Aktien und über die Aushebung Les Garantiever- sprechens beschließen. x. Sürther Maschinenfabrik vorm. H. Hammerschmidt. Sürth hei Köln. Die Gesellschaft berust nunmehr auf den 12 August die außer ordentliche Generalversammlung ein, die über die bereits mehrfach er wähnte Sanierung durch Herabsetzung des Grundkapitals und die Beschaffung der erforderlichen Betriebsmittel durch Ausgabe neuer Aktien seventuell von Vorzugsaktienj Beschluß fassen soll. Im Falle der Ablehnung vorstehender Anträge soll über die Auflösung der Ge sellschaft beschlossen werden. Die Versammlung soll ferner das Aus- scheiden zweier AuffichtSratsmitglieder genehmigen und die Wahl neuer Mitglieder des Aufsichtsrats vornehmen. X. Oesterreichische Daimler-Motoreu-Gesellschait m. d. H. Wie Wiener Blätter melden, ist das Stammkapital der Gesellschaft mit Rück sicht aus die Einbringung der Aktiven ans der Liguidatlvnsmasse der „Sociste des Automobiles Commerciales" und der „SocietS Mer cedes Electriguc, Maurice de Lagottelerie" von 200 000 Kr. auf 4 400 000 Kr. erhöht worden. K Compauia Bareelouesa be Eleetrieidad, Barcelona. Die Be triebseinnahmen betrugen im Mai 40« 026 (323 577) Pesetas, seit 1. Ja- nuar 2110 269 (1661 761s Pesetas. Tranrportwese«. *— Delaware and Hudson Bahn. Nach einer New Korker Kabel meldung der „Fin. News" gestattet die Public Service Commission der Babn nur die Ausgabe von 19 776 000 Doll. 4proz. Bonds, während die Bahn die Erlaubnis zur Schaffung oon 26'/, Millionen Dollars nach gesucht hatte. Der bewilligte Betrag werde aber zur Einlösung der demnächst fällig werdenden Notes nicht ausreichea. Vetrieb»au»«oe»i«. Amerikanische Eisenbahneinnahmeu. In der vierten Iuniwoche blieben laut New Korker „Fin. Chron." die Bruttoeinnahmen von 37 Bahnen um 2 145 000 Doll, oder 16,4 Pro-, hinter dem Vorjahre zurück. Im Juni blieben die Bruttoeinnahmen von 38 Bahnen um 8124 000 Doll, oder 18,1 Proz. hinter 1907 zurück. Verbände. *— Kalisdudikat. Wie der „B. B.-C." ersäbrt. tritt der Airssichts- rat Mitte dieser Woche zusammen, um über die vom Kaliwerk Sollstedt hervoraerusenen Komplikationen zu beraten. In Kreisen der Syndikatsverwaltung ist man der Meinung^ daß eine Einigung in einzelnen Detailfragen zu erzielen sein wird. Voraussetzung aber jeder Einigung ist, daß Sollstedt auf dem Boden des mit dem Kalisyndikat geschlossenen Vertrages bleibt und die Ankündigung, selbständige Lieferungen wi«der aufzunehmen, nicht ausführt. *— Internationales Zinksyndikat. Wie der „B- B.-C " hört, sind die Verhandlungen wegen der Bildung des internationalen Zink syndikats, die übrigens niemals abgebrochen waren, gestern in Berlin wieder ausgenommen worden. An den Beratungen, für die zwei Tage in Aussicht genommen sind, nehmen die Vertreter aller großen Werke, auch der ausländischen, teil. Man hofft, in diesen Besprechungen zum endgültigen Abschluß des Syndikats zu gelangen. Verband deutst.er Wandvlattenfabrikaute«. Unter dieser Firma hat sich ein neuer Verband gebildet, der angemessene Verkaufspreise für Wandplatten erstrebt und dessen Dauer bis Ende 1910 gehl. D Centralverbaud der J^olierjirmen Deutschlands- In Hannover wurde unter dem Vorsitz des Inhabers der Berliner Firma Posnansky <L Strelitz, Eugen Samuels, die zweite Verbandsversammlung des im Vorjahre ins Leben gerufenen „Centralperbandes der J'olierfirmen Deutschlands" abgehalten, aus der annähernd 100 Jsoliersirmen ver- treten waren. Nachdem die Wiederwahl des bisherigen engeren Vor standes einstimmig erfolgt war, erstattete der Vorsitzende den Jahres- bericht. Aus demselben ging hervor, daß an der Hauptaufgabe des Centralverbandes, oie in der Regelung der Monteursrag« besteht, rüstig weitergearbeitet worden ist, und daß, abgeseben von Verstößen einzelner Firmen, in dieser Frage nach wie vor volle Einmütigkeit herrscht. Ein heitliche Lieferungsbedingungen für die Kundschaft sowie Akkordsätze für die Monteure, die aus Grund eines in der letzten Verbandsvcrsammlung gefaßten Beschlusses von einer Kommission ausgearbeilet worden waren, wurden dem Delegierten vom Vorsitzenden unterbreitet. Während die einheitliche Durchführung der Akkordsätze nir die Monteure sich mit Rücksicht auf die verschiedenen OrtSverhältnisfe als nicht angängig er wies, wurden die Lieferungsbedingungen für die Kundschaft in mehr- stündiger Beratung sestgelegt. Für die Innehaltung derselben haben sich nicht nur die Verbandsfirmen als solche verbürgt, sondern di«sc haben sich auch verpflichtet, dafür zu bauten, daß die'e Lreserungsbedin. gungen von ihren Unterabnehmern, die zwar zur Branche, aber nicht zum Verbände gehören, ebenfalls strickte befolgt werden. Es wurde dann noch beschlossen, den Verband eintragen zu lassen und ihn dadurch zu einer juristischen Person -u machen. Wegen vorgeruckier Tages- stunde konnten die übrigen Punkte der Tagesordnung« keine Erledigung mehr finden. Es blieb deSbalb die Einberufung einer zweiten Ver- bandsversammlung für dieses Jahr Vorbehalten. § Neuer Zusammenschluß aus dem Häntemarkt. Noch einem Be- schlime der Vorstände der einzelnen Häuteverwertungs-Genossenschasten in Oberschlesien wird spätestens vom 1. Januar 1909 der Häutcoerkau' gemeinschaftlich stalknnden. Der neu« „Oberschlesische Häutemarkt" wird in Beutben O.-S. abgebaltcn und voraussichtlich mit 5ÖX) Rinder- und 2500 Kalbshäuten beschickt werden. «. Der Bereiu Deutscher Kipshändler. Sitz Hamburg, beschloß am Sonnabend, die österreichischen und ungarischen Kivshändler in den Ver ein aufzunöhmen und oen Namen deS Vereins in „Verein deut scher und österreichisch-ungarischer KipShändler"