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UWiM für Mk dmss ;t über Tharandt, Uchen, Menlehn and die Umgegenden Jnsertionsvreis Imlsblull 10 Pf. pro dreigespaltene Corpuszeile. ser. 1892. No. 84 Dienstag, den 18. Oktober hes der Freitag, den 21. dieses Monats, Nachmittags 6 Uhr Wilsdruff, am 17. Oktober 1892. kvrsi^. Vaterländisches 'e lausen e, rein hinter- Seide ientlich bwert), atz zur an die nicht. iriok Feder nd zoll hwerden t solcher tte und lerksam, n Tagen hwerden Naschen Xrsun res nach korisnr iücke die tdern ei s Gutes uf nich' dürfen^ ie Ver ¬ ölter, iilsdrufs n an» reunden Krank- 6.55 7.02 7.12 7.28 7.34 7.40 Der Stadtrat h Ficker, Brgmstr. kehlt, welche über die unfruchtbare Abenteuerlust und die nutz te Vergeudung oes Wagemuthes spotteten. Und wenn wir beute auf die folgenreiche Entwickelung zurückblicken, die aus den bühnen Tbaten der Seefahrer aus der pyrenäifchen und apen- »inischen Halbinsel aufsproß, welche gewaltige Errungenschaft der Kultur, welche unendliche Bereicherung des menschlichen Daseins! Wir sind weit entfernt, einen ähnlich großen Ge winn von der Erschließung Afrikas uns zu versprechen. Dem 'n unsern Tagen vollbrachten oder angebahnten Erschließung des letzten großen Erdtheils, des afrikanischen, zu ziehen. Es hat damals wie jetzt nicht an kleinen engen Geistern ge- Wilsdruff. Sonntagsruhe betreffend. Um Irr tümern vorzubeugen, sei an dieser Stelle mitgetheilt, daß fü^ für die Rgl. Amtshauptmannschaft Meißen, für das Rgl. Amtsgericht und den Stadtrach zu Wilsdruff, sowie für das Rgl. Lorstrentamt zu Tharandt. Erscheint wöchentlich zweimal u.zwarDienstags und Freitags. — Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mk., durch die Post bezogen 1 Mk. 25 Pf. — Einzelne l Nummern 10 Pf. Art hat lerzstillel Württb- Apotheke mfehlbak chmerzen auf bei» Inserate werden Montags und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. zeichnen, l Bilver, Oaß der id oben- ist ganz ^grüßen, Unsitte Tagesgeschichte. Das seit dreizehn Jahren bewährte politische Freundschafts- llnd Bündnißverhältnißzwischen Deutschland und Oestreich- Ungarn hat durch die soeben stattgefundene Kaiserbegegnung von Schönbrunn sichtlich eine abermalige Bekräftigung erfahren. Nohl entbehrte das Ereigniß einer besonderen diplomatischen Umrahmung, da sich bei dem jüngsten Besuche Kaiser Wilhelms am Wiener Hofe kein Vertreter der deutschen Politik im Gefolge des erlauchten Monarchen befand. Aber schon die Thatsache, daß der deutsche Kaiser drei Tage lang der Gast des öster reichischen Herrschers in dessen historischem Sommerschlosse ge- ivesen ist, bürgt dafür, daß mit der unverminderten Fortdauer der beide Monarchen verbindenden innigen persönlichen Be ziehungen zugleich auch der fernere Fortbestand des zwischen ihren Neichen obwaltenden engen Bündnisses gesichert ist. Außerdem weist der Vorgang doch unverkennbar politische Momente auf, die sich namentlich in den Empfängen des östreichischcn Minister präsidenten Grafen Taaffe, des östreichisch-ungarischen Ministers des Auswärtigen Grafen Kalnoky und des ungarischen Kabinets- chefs Grafen Szapary seitens des deutschen Kaisers kundgaben. Ebenso besitzt die Auszeichnung des Grafen Taaffe mit dem Schwarzen Adlerorden unstreitig ihre politische Bedeutung, während die vor Kaiser Wilhelm stattgefundene Vorstellung des Finanz- ininisters Or. Steinbach, des Landesvertheidigungsministers v. Zalewski und des deutschen „Landsmann-Mimsters" Grafen Khuenburg wohl nur eine ceremonielle Bedeutung aufweist. Königliche Amtshanptmannschaft v. Airchbach. öffentliche Stadtgemeinderathssitzung Der Stadtgemeinderath. Ficker, Brgmstr. Die abgelaufene Woche barg mit dem 12. Oktober einen , weltgeschichtlichen Erinnerungötag in sich, denn am vergangenen ) waren vier Jahrhunderte verflossen, daß Christoph Eolumbus die Bahama-Jnsel Guanahani entdeckte und hiermit der Menschheit eine ganz neue Welt schenkte. Die Entdeckung Amerikas aber hat den Entwickelungsgang der Menschheit nach den verschiedensten Seiten hin in gewaltigster, im Großen und Ganzen höchst segensvoller Weise beeinflußt, so daß man auf Erden gewiß noch in fernsten Zeiten des Urhebers dieser Groß- >hat dankbar gedenken wird. Spezielle Festlichkeiten anläßlich des Jubiläums vom 12. Oktober haben in diesen Tagen auf spanischer Erde, in Huelva, und auf amerikanischem Boden, >n New-Jork, stattgrfunden, und nahmen sie dort wie hier einen glänzenden Verlauf. Bei den Betrachtungen über diese Erinnerungsfeier fühlt man sich versucht, eine Parallele zu der Met ld. Bekanntmachung. Freitag, den 21. nuS Sonnabend, de« 22. Oktober dss. Fs. bleiben die Aanzleilokalitäten -er königlichen Anitrhanj-tniKNNschaft wegen deren Reinigung geschlossen und werden an beiden Tagen nur dringliche Ge schäfte erledigt. Meißen, am 13. Oktober 1892. eine eigentliche europäische Kolonisation des Landes, wie in Amerika, kann hier nicht stattfinden. Aber durchaus verfehlt ist es doch, aus geringen Erfolgen oder einzelnen Übeln Er fahrungen eines einzigen Jahrzehnts die völlige Nutz- und Werthlosigkeit des Unternehmens folgern zu wollen, den dunklen Erdtheil dem Verkehr und der Kultur Europas zugänglich zu machen. Was die Menschheit an den noch ungehobencn na türlichen Schätzen dieser reichen Welt gewinnen wird, das läßt sich nach Verlauf weniger Jahre noch nicht beurtheilen. Des „Schweißes der Edelu" aber ist der Versuch werth, und unsere Ururenkel mögen wohl auch dermaleinst die Tage feiern, da kühne, aufopferungsmuthige Männer ausgezogen sind, ein großes Kulturwerk auszuführen. Unsere Zeit mit den gewaltigen wirth- schaftlichen und sozialen Kämpfen, mit dem täglich schwieriger werdenden Ringen ums Dasein, mit der wachsenden Uebervöl- kerung, mit der gährenden Unruhe in allen geistigen, gesell schaftlichen und ökonomischen Verhältnissen ist nicht gemacht, fort und fort allein die alten ausgetretenen Bahnen zu wandeln. Gleich dem Zeitalter der Reformation, mit dem das unsrige oft verglichen worden, geziemt es uns, neue Wege und Felder für die Bethätigung menschlicher Arbeitskraft und Unternehm ungslust aufzusuchen, neue Ziele des Strebens und Schaffens aufzustellen. Und wenn dabei auch manche Täuschungen und Mißerfolge in Kauf genommen werden müssen, diejenigen, welche nichts als Hindernisse und Schwierigkeiten zu bereiten, nichts als Mißtrauen, Kleinmuth und Besorgnisse auszustreuen wußten, werden sich mit dieser Versündigung an dem schaffen den und ringenden Menschengeist ebensowenig den Dank der Nachwelt verdienen, wie die kleinmüthigen Höflingsseelen, welche vor Jahrhunderten den genuesischen Seemann mit Neid und Verblendung verfolgten. Im Für und Wider um die Militärvorlage kein Ver stummen! Man scheint der Annahme, daß innerhalb der re gierenden Instanzen Schwierigkeiten zur Zeit nicht mehr be stehen, macht sich aber auf erregende Vorgänge im Parlamente allseitig gefaßt. Heute äußert sich das „Deutsche Wochenblatt" über „die Kanzler-Krisis und die Militärvorlage"; wir ent nehmen ihm nur diese Bemerkung: „Es wird uns verbürgt, daß unter den hohen Verbündeten Seiner Majestät und nicht zuletzt bei süddeutschen Bundesfürsten die Beseitigung der drei jährigen Dienstzeit auf ernste Bedenken stößt." — Die „Post" schreibt, man darf gespannt sein, auf welche Weise der durch die neue Militärvorlage erwachsende Mehrbedarf an Offizieren und Unteroffizieren gedeckt werden, und welche Mittel man er greifen wird, um die Qualität derselben auf gleicher Höhe zu erhalten, wie jetzt. — Die „Kreuz-Zeitung" hebt hervor, daß ihre Auffassung von der Militärvorlage in militärischen Kreisen weithin Zustimmung findet, und bemerkt dann: „Uebrigens werden wir auch aus rein politischen Kreisen wohl demnächst auf vermehrte Zustimmung rechnen können, nachdem wir haben feststellen können, daß die „Voss. Ztg.", als sie vor einigen Weiteres zugestehen, in der That berechtigt war, sich dabei auf eine ganz zuverlässige Quelle zu stützen." Wie bei allen sozialdemokratischen Zusammenkünften zer brachen sich auch auf dem jüngst zu Wolfenbüttel abge haltenen Braunschweigischen Landesparteitage die „Genossen" über die beste Taktik zur Revolutionirung des platten Landes den Kopf. Der zu diesem Punkte der Tagesordnung bestellte Berichterstatter jammerte über die große Mühe, die es den Agitatoren mache, den Landarbeiter „aufzuklären". Es sei ziemlich schwer, mit Leuten, mit denen man, (namentlich im Punkte der Religion und der Vaterlandsliebe) vorsichtig um gehen müsse, die noch dazu wenig Verständniß für die Agita tion besäßen, Anknüpfungspunkte zu finden. Besonders sei aber auch der Umstand bedauerlich, daß auf Geldopfer seitens der Landarbeiter nicht gerechnet werden könne, daß vielmehr die städtischen Arbeiter hier in die Lücke springen müßten, um den Agitatoren unter die Arme zu greifen. Gleichwohl wollen die „Genossen" die Landagitation nicht aufgeben, sie wollen durch persönliche Besuche und durch Vertheilen sehr sorgfältig aus- gewählter Schriften weiter „arbeiten". Hoffentlich wird den Herren dieser „persönliche Besuch" verlegt; die Landbewohner haben das durchaus in der Hand. Sie werden auch im eigensten Interesse derartigen Annäherungsversuchen energisch entgegen treten müssen, denn die Sozialdemokraten haben es darauf ab gesehen, Unfrieden in den Familien zu stiften. In erster Linie seien — so rieth nämlich der obenerwähnte Berichterstatter den „Genossen" — die Kinder durch „Kuchen und Groschen" zu gewinnen und sei die reifere Jugend „aufzuklären", der in ihr steckende Muth müsse geweckt werden. Man werde sehen, daß sich dieses Mittel vorzüglich bewähre. Wir denken, daß die Landleute nicht ruhig zusehen werden, wie man beabsichtigt, ihre Kinder zu verführen. Polnische Blätter melden, daß an der österreichischen Grenze ein österreichischer Grenzsoldat von einem russischen Kosaken bei einem Wortwechsel erschossen worden sei. Der österreichische Beamte wollte verhindern, daß russische Bauern ohne Pässe die Grenze passiren. Ein Botschafter in Quarantäne. Der russische Bot schafter bei der Pforte wollte vor einigen Tagen auf seinen Posten nach Konstantinopel zurückkehren und nahm, um die Quarantäne in Mustapha-Pascha zu umgehen, seinen Weg über Salonichi. In der Grenzstation Zibeftsche wurde ihm jedoch bedeutet, daß auch dort die Quarantäne eingeführt sei. Der Botschafter widersetzte sich jedoch, hier Qnarantäne zu halten, und fuhr direkt nach Salonichi weiter. Der Gouverneur in letzterer Stadt zwang indeß infolge eines telegraphischen Befehls aus Konstantinopel den Botschafter, unverzüglich nach Zibeftsche zurückzukehren und dort eine fünftägige Quarantäne zu halten. Pp Gergt Bekanntmachung. Unter den Viehbeständen der Gutsgehöfte No. 6, 119 und 120 von Grumbach bei Wilsdruff ist die ZNanl- und Alanensenehe ausgebrschen. Meißen, am 12. Oktober 1892. Königliche Amtshanptmannschaft. v. Airchbach. Bekanntmachung. Der diesjährige hiesige wird Donnerstag, den 2». und Freitag, den 21. Oetober abaehalten. Wilsdruff, den 1. October 1892. 8.13 8.21 8.21 8.41 8.53 9.01 s-ruio weltgeschu 1*11 L Mittwoch Columbui „ o ,, , Tagen die Nachricht verbreitete, die Reichsregierung sei gewillt, , liehen natürliche Verhältnisse des Bodens und Klimas entgegen, die einjährige Bewilligung der Präsenzziffer des Heeres ohne das Winterhalbjahr, also vom 1. Oktober bis 31. März, di^