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Aber wir haben Ihnen nicht geflucht; wohl aber hat mein Mann für Sie gebetet, daß Gott Ihnen das Iteinerne Herz wegnehmen möchte. Und heute Morgen hat Gott unser Elend angesehen, und wie ich auf einem Straßen- Itein weinte hat mich dieser gute Herr da gefunden und mir die 30 Thaler geschenkt. Gellert winkte, daß sie schweigen sollte. Die Frau sagte: „Winken Sie nur; ich muß es eben doch sagen." Und Neidhardt wurde roth bis über die Ohren. Aber auf einmal nimmt er sich zusammen, giebt der Frau die 30 Thaler, streicht am Pult einen Posten durch und spricht: „Frau, Eure Schuld ist bezablt; kaufet Brod und pfleget Euern Kranken." — Und zu Gellert sprach er: „Vortrefflicher Herr, Sie können nicht nur schön schreiben, sondern noch schöner handeln. Wir wollen zusammen zu der armen Familie gehen." Gesagt, gethan, Und in's elende Stüblein schien ein Sonnenblick göttlicher und menschlicher Hülfe und des Schuh machers Gebet wurde über Bitten und Verstehen erhöret; denn Neidhardt that der Haushaltung von dem Tage an viel Gutes. Also ward aus Abend und Morgen der erste Tag, und also ist Gellert um seine 30 Thaler gekommen, und es hat ihn nicht gereut. Der kleine, dicke Doctor hatte sich beim Weggehen noch Gellert's Holzvorrath zeigen lassen und dazu den Kopf ge schüttelt, dennoch aber befohlen, man solle den kranken Herrn recht tüchtig einheizen. Jetzt wollte er heim und seiner Frau das neue Lied Gellert's bringen; aber wie er uni die Ecke biegt, redet ihn eine Frau an: „Herr Doctor, kommen Sie doch zu meinem Mann. Der Herr Professor Gellert und der Herr Neidhardt haben es gesagt." „Schon wieder Gellert," brummte der Doctor. „Kennt Ihr ihn denn, Frau?" „Ja," antwortete die Frau, und Mund und Herz gingen ihr auf. Und der Doctor rief: „Aha, da ist das Geld hin zekommen; darum friert er." — Der Frau fällt's wie ein Emtnerstein auf's Herz, daß der liebe Herr um ihretwillen Rangel haben soll. Der Doctor aber sagte: „Ja, habt nur keinen Kummer; so einen verläßt der liebe Gott nicht." Der Doctor verschreibt und eilt nach Hause. Aber da hcht ein Bursch mit einem ledigen gesattelten Pferde. „Was giebt's?" fragt der Doctor. „Der Schultheiß von Wachau läßt Euch um Gotieswillen bitten, gleich hinaus zu kommen. Seine Frau ist in Kindes- »öthen und verzweifelt fast." Der Doctor springt hinauf, holt die Instrumente, schwingt sich auf das ledige Pferd und trabte davon. Es war fast nicht durch zu kommen. Preußisches Militär nahm die Straße kin. Endlich kamen Sie vor des Schultheißen Haus an, und der Doctor geht an seine Pflicht. Nach einer Stunde kamen beide mit frohen Gesichtern wieder die Stiege herab, und der Doctor muß Platz an der Tafel nehmen, wo eben preußische Offiziere an der Mahlzeit sitzen; denn der Schultheiß hatte auch eine Wirthschaft. Der Doktor hatte riesenmäßigen Hunger Hild hieb tapfer d'rein. Als der Grund ein wenig gelegt war, lugte der vornehmste der Offiziere: „Herr Doctor, Sie sind kohl von Leipzig?" — „Zu dienen," antwortete der Doctor bild schnitt ein Stück Bratwurst ab. — „Kennen Sie auch den Professor und Dichter Gellert?" — Jetzt legte der Doctor Resser und Gabel ab und erwiderte: „Ich bin sein Arzt — bild sein Freund." „So —; man hat mir gesagt, er sei kränklich." „Das ist er leider; sollte eben mehr Bewegung haben; habe ihm diesen Morgen gesagt, er solle sich einen Klepper kaufen." „Und das wird er doch thun?" »Ja," sagte lächernd der Doctor, „das Wollen wäre schon ba; aber beim Vollbringen hapert's"; — und dabei rieb erden Zeigefinger am Daumen. „Ist Gellert arm?" fragte der Offizier. „Arm wie eine Kirchenmaus". — Und nun erzählte der Doctor alles, was er wußte, namentlich vom Neidhardt und »vm armen Schuster, und der Offizier rief zuletzt aus und ihlug die Hände zusammen: „Und so ein herrlicher Mann kann kein Holz und kein Pferd kaufen! Aber, Herr Doctor, lassen Sie mich doch Gellert's Handschrift und sein neues Lied Ichen, von dem Sie sprachen." Der Offizier las: Ich hab' in guten Stunden DeS Lebens Glück empfunden Und Freuden ohne Zahl. So will ich denn gelassen Mich auch in Leiden fassen; Welch' Leben hat nicht seine Qual? u. s. w. Alle Tischgenossen waren tief gerührt und bei dem Schult heiß, der eben erst Schweres durchgemacht, schlug eine Thräne bie andere. Der Offizier aber bat den Doctor um die Erlaubniß zu silier Abschrift von dem herrlichen Liede und rief seinem Ad- ixtanten zu: „Schreiben Sie mir doch das Gedicht genau »nd hübsch ab!" Der Schultheiß aber, der unten am Tisch saß, rief: Ulnd ein Mann, der so köstliche Lieder macht, sollte sich in Lesern Winterwetter keine warme Stube machen können: Lieber Zollte ich acht Tage frieren, wie ein Windhund. So wahr »nr Gott heute aus der Noth geholfen hat, das muß anders werden." Er macht das Fenster auf: „He, Fritz! — auf der Stelle lade den großen Güterwagen mit Buchenholz, was drauf geht, fahr' mit vier Rossen nach Leipzig zum Professor Gellert: ich lass' ihn freundlich grüßen, und das sei ein Ge- Ichenk für das schöne Lied: Ich hab' in guten Stunden, — »nd er soll sich eine warme Stube machen und das alles heute noch!" Bravo! riefen alle Anwesenden. Und gegen Abend lag vor Gellert's Haus ein Haufen Holz, daß es eine Art hatte. Der Doctor aber nahm einen der Offiziere auf die Seite »nd fragte, wer der hohe Offizier sei, der das Wort geführt, »nd erhielt zur Antwort: „Das ist Prinz Heinrich von Preußen." Gellert aber, als er das Holz sah und hörte, das sei für d»S Lied, das er erst gestern gemacht, schüttelte den Kopf, konnte Ms nicht erküren, wie das zugegangen sei, und wußte nichts Besseres zu thun, als mit herzlichem „Gott Lob und Dank!" i»r Ruhe zu gehen. Das war der zweite Tag. Unterdessen war ein ganzes preußisches Heer in Leipzig eingezogen, und am andern Morgen war alles voll von Soldaten, und unser kleiner Doktor wußte fast nicht durch zu kommen. Auf der Straße begegnete ihm der alte Neidhardt und sagte: „Herr Doctor, wie geht's dem armen Schuster?" „Ja, den haben Sie die beste Mixtur verschrieben," rief lachend der Doctor. „Aber wissen Sie auch, daß Gellert die 30 Thaler an seinem Munde abgespart hat und dafür jetzt keinen Pfennig hat und keinen weiß und doch noch ein Lied dabei machen kann?" Und der Doktor las dem Neidhardt ein Lied vor; und der strich sich eine Thräne aus den Augen, ging nach Hause, packte 30 Thaler zusammen, schrieb auf ein Papier: „Für das Lied: Ich hab' in guten Stunden" — gab sie seiner Magd und sprach: „Da, lauf' hin zu dem Professor Gellert, gieb das Päcklein ab, sage aber bei Leibe nicht, woher es komme." Gellert saß eben am Schreibpult. Als er das Päcklein öffnete und las, rief er aus: „Das ist jetzt doch zu bunt! Haben denn die Leute das Lied schon gedruckt in Händen? der Doctor wird doch nicht —" Während er so grübelte, klopfte man. „Herein!" und es tritt ein preußischer Stabsoffizier herein und meldet, daß Seine Königliche Hoheit der Prinz Heinrich von Preußen, der seit gestern in Leipzig sei, anfrage, wenn er den Herrn Professor sprechen könne. „Mich besuchen? mich? der Prinz von Preußen mich be suchen? das muß eben ein Jrrthum sein. Sagen Sie Ihrem Herrn, daß ich es mir zur hohen Ehre anrechnen werde, ihm meine Aufwartung zu machen. Din ich auch krank, so bin ich doch nicht bettlägerich." Der Offizier erwiderte: „Allerdings, Herr Professor, wollte Se. König!. Hoheit Sie besuchen; denn er achtet Sie sehr hoch. Wollen Sie aber sich zu ihm bemühen, so freue ich mich, Sie begleiten zu dürfen." Geltet zog schnell sein bestes Kleid an, und nun ging's zum Prinzen. Der hohe Herr reichte freundlich dem Professor die Hand und sagte: Ich freue mich, den Dichter des Liedes: Ich hab' in guten Stunden u. s. w. vor mir zu sehen." Wieder wußte Gellert nicht, ob's mit rechten Dingen zu gehe, daß der Prinz ebenfalls von diesem Liede sprach, ge traute sich aber nicht, der Sache genauer nach zu fragen, ob's ihm schier das Herz abdrückte. „Man hat mir gesagt," fuhr der Prinz fort, „daß Sie unwohl seien. Sic sitzen wahrscheinlich zu viel, sehen auch nicht gesund aus." „Mein Beruf macht das Studiren unv Sitzen nothwendig", erwiderte Gellert „Mag sein; aber Sie müssen sich und dem deutschen Volke Ihr Leben zu erhalten suchen, sich mehr Bewegung machen. Sollten ein Pferd halten und täglich ausreiten." „Wohl war, Königliche Hoheit, mein Arzt räth mir's auch; aber nicht jeder hat die Mittel dazu. „Wohl wahr, Herr Professor, besonders wenn man die letzten 30 Thaler auf einmal einer armen Haushaltung spendet." Gellert senkte die Augen und wurde schamroth. Der Prinz sah das, ergriff Gellert's Hand und sagte: „Edler Mann, es sei fern von mir, das tadeln zu wollen, was Ihnen ein Gotteslohn bringen muh. Erlauben Sie mir, Ihnen ein Pferd zu verehren, dessen fromme Art es za einem Reitpferd für einen Mann des Friedens geeignet macht." Gellert wollte danken; aber die Worte stockten. Der Prinz selbst war tief bewegt und sagte: „Ein Geschäft ruft mich ab. Leben Sie wohl, theurer Mann!" Gellert brauchte Zeit, sich zu sammeln. Als er zu seiner Hausthür kam, hieben Holzspalter d'rauf los, und es stand ein wunderschönes Roß mit prächtigem Sattel und stattlich ge zäumt vor derselben, und seine Hauswirthin rief ihm zu: „Herr Professor, es geschehen Wunder und Zeichen!" Gellert aber dichtete aus dankerfülltem Herzen das Lied: Wie groß ist des Allmächt'gen Güte! Ist der ein Mensch, den sic nicht rührt, Der mit verhärtetem Gemüthe Den Dank erstickt, der ihm gebührt?" — Nein, seine Liebe zu ermessen, Sei ewig meine größte Pflicht. Der Herr hat mein noch nie vergessen; Vergiß, mein Herz, auch seiner nicht, u. s. w. Am Abend kam dekj Doctor, und gab da ein Wort das andere, und der kleine, diae Mann wollte fast zerspringen vor Lachen und Herzensfreude, und endlich rief er, indem er Hut und Stock nahm! „Dies Mal hat Gott der Herr selbst die rechten Rccepte verschrieben und gleich dafür gesorgt, daß die rechten Apotheker sie machen mußten." Also ward vollendet der dritte Tag und das zweite Lied. Eisenbahn - Fahrplan giltig vom 1. Oktober 1892 an. Wilsdruff - Potschappel. Wilsdruff (Abfahrt) . . 6.20 10.10 3.15 6.55 Grumbach 6.27 10.17 3.22 7.02 Kesselsdorf 6.37 10.27 3.32 7.12 Niederhermsdorf .... 6.53 10.43 3.48 7.28 Zauckerode 6.59 10.49 3.54 7.34 Potschappel (Ankunft) . . Pstschappe 7.05 l-wiU 10.55 »druff. 4.00 7.40 Potschappel (Abfahrt) . . 7.20 12.30 4.40 8.13 Zauckerode 7.28 12.38 4.48 8.21 Niederhermsdorf .... 7.34 12.44 4.54 8.27 Kesselsdorf 7.54 1.04 5.14 8.47 Grumbach 8.03 1.13 5.23 8.56 Wilsdruff (Ankunft) . . Abgang der Züge von 8.08 1.18 5.28 9.01 vresden nach Wilsdruff. Dresden (Abfahrt) . . . 6.55 j 11.50 4.20 7.45 Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Mittwoch, den 19. Oktober, Vorm. 9 Uhr wschenksmmunion. Zur Theilnahme an dieser Abendmahlsfeier werden ins besondere die zum Militär ausgehobenen und demnächst einzu berufenden Rekruten der Kirchgemeinde nebst ihren Angehörigen hiermit eingeladen. MU" kaufen, wie zahlreiche Anerkennungsschreiben und Nachbestellungen be weisen, sehr Vortheilhaft von F. Herrmann in Oranienbaum-Anh. RÄuoUtAbak geschn. Rippentabak Mk. 2.7^ f. Kraustabak - 4.— ff. Holländischer Tabak - 5.— (angenehm im Geschmack und sparsam im Gebrauch). Vcilchcntabak (f. Aroma) Mk. 6.— Pastorcntabak (milde) - 7 50 Varinas-Mischung w. von 10—20 Mk 100 Pfund geschn. Rippentabak 16 Mk. 30 Pfg. Cigarren "LL in beliebten, gut abgelagerten Sorten 100 Stück zu 2. 3.50 390.2.5 3.75, 4.- bis 8 Mark. 10 Psund Post- Packet fr a n k o gegen keine lugsde! / von Bildern, Löffeln rc. wird I ! ! l auf unseren anerkannt guten > j /Nordhäuser Kraft-Cichoriem > i / gewährt, hingegen kostet derselbe nur I ! I Für i I 5 und IO Pfg. i I ein ansehnliches Packet und eben so l I gut wie andere Cichorien - Marken, I I welche das Doppelte kosten. I I Möge sich jede sparsame Hausfrau i I durch einen i / k^ode Ankauf ! überzeugen. i I Erhältlich in allen einschlägigen Geschäften I I Man achte auf die Schutzmarke I und unsere Firma ! Kraus« L Lomp., Dlonrlksunen s. ll. 4 Nur allein l. u. II. Ltg L, I. u. II. Ltg. RiLiaste und reellste Linkaufsquelle Dresdens Ein Distanzritt bringt mitunter Mensch und Thier entsetzlich runter, Nicht nur geht etwa dabei Manches Hosenkreuz entzwei, Nein es geht auch ohne Zweifel Manch' Stück Lunge oft zum Teufel, Ob beim Reiter, ob beim Pferd, Ist fast gleich bedauernswerth. Eine Hose, die in Fetzen, Kann die „Gsldne Lins" ersetzen, Doch zum Handel hat mit Lungen Sie sich noch nicht aufgeschwungen. Herbst- u. Winter-Saison 1892-93. Herren-Winter-Paletots v. Mk. 9 c Herren-Winter-Paletots bessere s s I4 Herren-Winter-Paletots prima 20 Herren-Anzüge - - 9 Herren-Anzüge bessere - L IS Herren-Anzüge prima s s 20 Herren-Schuwaloffs s r I3 Herren-Havelocks S L IS Herren-Hohenzollern-Mäntel s - 20 Herren-Joppen - s 5 Herren-Hosen s s 2'/« Bursch en-Anzüge s - 6 Burschen-Paletots u. Schuwaloffs s s 7 Knaben-Anzüge und Paletots s - 3 Schlafröcke in riesiger Auswahl - - S'/, durch die in HVil^lllruü.